[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Hubvorrichtung insbesondere für batteriegetriebene
Flurförderzeuge, mit einer von einem Elektromotor antreibbaren Pumpe, mittels der
im Lasthebebetrieb zumindest einem hydraulischen Hubzylinder Hydrauliköl aus einem
Vorratsbehälter über eine Zuführleitung zuführbar ist, wobei das Hydrauliköl im Lastsenkbetrieb
von dem Hubzylinder über eine Rückführleitung unter Durchströmen eines den als Generator
arbeitenden Elektromotor antreibenden Hydromotors in den Vorratsbehälter rückförderbar
ist, und mit einer Steuervorrichtung zur Änderung der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit
des Hubzylinders.
[0002] Bei Fahrzeugen, die mit einer derartigen hydraulischen Hubvorrichtung ausgerüstet
sind, handelt es sich in der Regel um elektrisch angetriebene Flurförderzeuge oder
Gabelstapler, deren Betriebsfähigkeit bzw. -dauer von der Kapazität der Batterie bestimmt
ist. Um die Betriebsdauer der Batterie bis zum nächsten notwendigen Aufladen zu verlängern,
ist es bekannt, die bei angehobener Last im System befindliche potentielle Energie
über einen auch als Generator arbeitenden Elektromotor in die Batterie wieder einzuspeisen.
Eine hydraulische Hubvorrichtung mit einer entsprechenden Energierückspeisung ist
beispielsweise in der DE 43 17 782 C2 gezeigt, die einem Elektromotor aufweist, der
eine Pumpe treibt, die im Lasthebebetrieb Hydrauliköl aus einem Vorratsbehälter zu
dem hydraulischen Hubzylinder fördert, wobei die Verstell- bzw. Hubgeschwindigkeit
des hydraulischen Hubzylinders über eine Steuerung der Drehzahl des Elektromotors
erreicht wird. Im Lastsenkbetrieb wird das Hydrauliköl von dem hydraulischen Hubzylinder
durch einen Hydromotor geleitet, wobei es sich auch um die in diesem Zustand als Hydromotor
wirkende Pumpe handeln kann. Der Hydromotor treibt einen Generator oder den in diesem
Zustand als Generator arbeitenden Elektromotor, von dem aus mittels einer geeigneten,
an sich bekannten elektrischen Schaltung zur Energierückspeisung die zugehörige Batterie
aufgeladen wird. Dabei tritt sowohl im Lasthebe- als auch im Lastsenkbetrieb das Problem
auf, daß bei nur geringen Positionsveränderungen des Hubzylinders oder dessen bewußt
langsamer Verstellung (Schleichgang) der Elektromotor und somit die Pumpe mit einer
nur sehr geringen Drehzahl betrieben werden, womit einerseits ein ungünstiger Wirkungsgrad
und andererseits ein hoher Verschleiß der Pumpe verbunden ist, so daß deren Lebensdauer
verringert ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Hubvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, bei der auch bei nur geringer und/oder langsamer Positionsveränderung
des hydraulischen Hubzylinders ein übermäßiger Verschleiß der Pumpe zuverlässig vermieden
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer hydraulischen Hubvorrichtung der genannten
Art dadurch gelöst, daß die Steuervorrichtung eine Sensorvorrichtung zur Erfassung
der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit des Hubzylinders aufweist, wobei die Geschwindigkeit
des Hubzylinders mittels der Drehzahl des Motors regelbar ist, wenn die erfaßte Hubgeschwindigkeit
einen ersten Grenzwert bzw. die erfaßte Senkgeschwindigkeit einen zweiten Grenzwert
überschreitet, und wobei die Geschwindigkeit des Hubzylinders bei Unterschreiten der
Grenzwerte mittels des Hydrauliköl-Volumenstroms in der Zuführ- bzw. Rückführleitung
regelbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Drehzahl des Elektromotors zur Regelung der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit
des hydraulischen Hubzylinders nur dann verwendet, wenn der Hubzylinder ausreichend
schnell verstellt wird bzw. die mittels der Sensorvorrichtung erfaßte Hubgeschwindigkeit
einen vorbestimmten ersten Grenzwert v
HG bzw. die Senkgeschwindigkeit einen vorbestimmten zweiten Grenzwert v
SH überschreiten. Die beiden Grenzwerte können gleich oder unterschiedlich sein und
liegen vorzugsweise in der Größenordnung von 0,1 m/sec. Die Grenzwerte sollten so
gewählt werden, daß die Pumpe bei diesen Grenzwerten für die Geschwindigkeit des Hubzylinders
eine Mindestdrehzahl in der Größenordnung von 500 min
-1 besitzt. Bei dieser oder einer höheren Drehzahl ist einerseits ein ausreichend hoher
Wirkungsgrad gewährleistet und insbesondere ein übermäßiger Verschleiß der Pumpe vermieden.
Wenn der Hubzylinder mit einer relativ geringen Geschwindigkeit unterhalb der genannten
Grenzwerte verstellt wird, wie es beispielsweise beim Anfahren aus der Ruhestellung
infolge der Trägheit und auch bei einer gewählten Schleichgeschwindigkeit der Fall
ist, wird die Geschwindigkeit des Hubzylinders nicht über die Drehzahl des Elektromotors
und somit der Pumpe, sondern über den Volumen- bzw. Massenstrom des in der Zuführ-
bzw. Rückführleitung strömenden Hydrauliköls verändert.
[0006] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zuführleitung
eine Zweigleitung aufweist, über die im Lasthebebetrieb Hydrauliköl aus der Zuführleitung
abzweigbar ist und daß in der Zweigleitung ein Stromreglerventil angeordnet ist, mittels
dessen der den Hydraulikzylinder zugeführte Hydrauliköl-Volumenstrom veränderbar ist.
Beim Anheben einer Last aus der Ruhestellung wird der Elektromotor und somit die Pumpe
schlagartig auf eine vorgewählte Mindestdrehzahl von beispielsweise 500 min
-1 gebracht und gleichzeitig wird das Stromreglerventil in der Zweigleitung vollständig
geöffnet. Die Pumpe fördert das Hydrauliköl aus dem Vorratsbehälter in der Zuführleitung,
wobei ein nicht unerheblicher Teil des Hydrauliköle durch die Zweigleitung mit dem
geöffneten Stromreglerventil wieder abfließt. Wenn das Stromreglerventil nun allmählich
geschlossen wird, steigt der Volumenstrom des in der Zuführleitung dem Hydraulikzylinder
zugeführten Hydrauliköls an, wodurch der Hubzylinder mit einer größer werdenden Geschwindigkeit
verstellt wird. Wenn die Verstellung des Hubzylinders wieder langsamer erfolgen soll,
wird das Stromreglerventil entsprechend geöffnet und somit mehr Hydrauliköl über die
Zweigleitung aus der Zuführleitung abgeführt, so daß der dem Hubzylinder zugeführte
Hydrauliköl-Volumenstrom abnimmt. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß auch bei
sehr geringen und/oder sehr langsamen Anhebebewegungen des Hubzylinders mit Geschwindigkeiten
unterhalb der vorbestimmten Grenzwerte der Elektromotor bzw. die Pumpe mit ausreichender
Mindestdrehzahl betrieben werden. Falls nach einem vollständigen Schließen des Stromreglerventils
und somit der Zweigleitung eine weitere Erhöhung der Hubgeschwindigkeit des Hubzylinders
erwünscht ist, wird diese über eine Erhöhung der Drehzahl der Pumpe erreicht.
[0007] Die Erfassung der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit des Hubzylinders erfolgt mittels
der Sensorvorrichtung unmittelbar am Hubzylinder, wobei entweder mittels eines Wegaufnehmersystems
die aktuelle Ist-Position der Last oder des Hubzylinders erfaßt und daraus unter Berücksichtigung
des zeitlichen Ablaufs die Geschwindigkeit errechnet oder auch die Geschwindigkeit
direkt abgegriffen werden kann.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Rückführleitung ein Stromreglerventil
angeordnet ist, mittels dessen der Volumenstrom des vom Hydraulikzylinder in den Vorratebehälter
zurückgeführten Hydrauliköls veränderbar ist. Beim Absenken des Hubzylinders bzw.
der Last mit geringen Senkgeschwindigkeiten wird die Geschwindigkeitsänderung alleine
durch Änderung des Durchflußquerschnittes des Stromreglerventils und somit des Volumen-
bzw. Massenstroms des aus dem Hubzylinder abgeleiteten Hydrauliköls erzielt. Das in
der Rückführleitung strömende Hydrauliköl durchströmt auch einen Hydromotor oder die
in diesem Zustand als Hydromotor wirkende Pumpe, wobei der Elektromotor im Leerlauf
dreht. Wenn die Senkgeschwindigkeit einen Wert oberhalb des vorbestimmten Grenzwertes
erreicht, kann die Änderung der Senkgeschwindigkeit durch Regelung des Elektromotors
auf eine bestimmte Drehzahl erreicht werden, wodurch ein Gegenmoment erzeugt ist,
wobei bei einer derartigen Senkgeschwindigkeit sichergestellt ist, daß die Drehzahl
der Pumpe und somit des Elektromotors oberhalb der gerätespezifischen Mindestdrehzahl
von beispielsweise 500 min
-1 liegt. Dabei wird in diesem Zustand die durch die angehobene Last bedingte potentielle
Energie des Gesamtsystems durch den als Generator wirkenden Elektromotor in elektrische
Energie umgewandelt und der Batterie zugeführt.
[0009] Obwohl für die Zuführleitung und die Rückführleitung jeweils individuelle Stromreglerventile
vorgesehen sein können, ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß der das Stromreglerventil aufweisende Leitungsabschnitt der Rückführleitung gleichzeitig
Teil der Zweigleitung ist, so daß das Stromreglerventil sowohl beim Anheben als auch
beim Absenken des hydraulischen Hubzylinders in genannter Weise wirksam ist.
[0010] Im Lastsenkbetrieb treibt das zum Vorratsbehälter zurückströmende Hydrauliköl einen
Hydromotor. Dieser kann unabhängig von der Pumpe ausgebildet sein, alternativ ist
es jedoch auch möglich, daß die Pumpe im Lastsenkbetrieb als Hydromotor arbeitet.
[0011] Vorzugsweise ist die Leitungsanordnung so vorgesehen, daß die Pumpe sowohl im Lasthebebetrieb
als auch im Lastsenkbetrieb in der gleichen Richtung von dem Hydrauliköl durchströmt
ist und somit immer in die gleiche Drehrichtung dreht, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, daß auch der Elektromotor in beiden Betriebszuständen in die gleiche Richtung
dreht. Auf diese Weise läßt sich der konstruktive Aufwand geringer halten. Darüber
hinaus sind aufgrund der gleichen Drehrichtung des Motors sowohl im Lasthebebetrieb
als auch im Lastsenkbetrieb die Reaktionszeiten bei Änderung der Bewegungsrichtung
wesentlich verkürzt, wodurch ein genaueres Positionieren möglich ist.
[0012] Um das Aufrechterhalten einer angefahrenen Hubposition sicherzustellen und um bei
Versagen des Systems oder bei einem Stromausfall ein Herabfallen des hydraulischen
Hubzylinders bzw. der Last zu vermeiden, ist in der Rückführleitung ein Sperrventil
angeordnet sein, das in die Sperrstellung vorgespannt ist. Bei Stromausfall schließen
das Sperrventil und das Stromreglerventil selbsttätig und verhindern somit, daß das
Hydrauliköl aus dem Hydraulikzylinder in den Vorratsbehälter zurückströmt. Dabei ist
insbesondere vorgesehen, daß das Sperrventil nahe dem Stromreglerventil angeordnet
ist. Dabei ist bei Versagen der Motorregelung beim Senkvorgang die Haltefunktion durch
das Sperrventil und das Stromreglerventil in zweikanaliger Weise sichergestellt.
[0013] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die
einzige Figur ein Schaltbild einer erfindungsgemäßen hydraulischen Hubvorrichtung
zeigt.
[0014] Eine in der Figur dargestellte hydraulische Hubvorrichtung 10 umfaßt einen Vorratsbehälter
11 für Hydrauliköl, der über eine aus mehreren Abschnitten L1.1,L1.2 und L1.3 bestehende
Zuführleitung L1 mit zwei hydraulischen Hubzylindern 13 verbunden ist. Die im folgenden
verwendeten Angaben "stromauf" und "stromab" beziehen sich auf eine Ölströmung vom
Vorratsbehälter 11 zu den Hubzylindern 13, d.h. in Zuführrichtung für den Lasthebebetrieb.
[0015] In dem ersten Abschnitt L1.1 der Zuführleitung L1 ist ein erstes Rückschlagventil
12 angeordnet, das eine Ölströmung in Zuführrichtung, d.h. zu den Hubzylindern 13
zuläßt und eine Rückströmung verhindert.
[0016] Stromab des ersten Rückschlagventils 12 ist eine Hydropumpe P angeordnet, die mittels
eines Elektromotors M antreibbar ist, der über einen Stromanschluß 21 Energie von
einer nicht dargestellten Batterie bezieht. Von der Pumpe P führt eine Leckageleitung
L3 zurück in den Vorratsbehälter 11.
[0017] Stromab der Pumpe P schließt sich ein zweiter Abschnitt L1.2 der Zuführleitung L1
an, der zu einem Sperrventil 15 führt, das zwischen einer Offenstellung, in der eine
Strömung in beide Richtungen möglich ist, und einer Sperrstellung verstellbar ist,
in der nur eine Ölströmung in Zuführrichtung, d.h. zu den Hubzylindern 13, möglich
und eine Rückströmung unterbunden ist. Das Sperreventil 15 ist in mechanischer Weise
beispielsweise mittels einer Feder in eine Sperrstellung vorgespannt, die es bei einem
eventuellen Stromausfall selbsttätig einnimmt.
[0018] Zwischen der Pumpe P und dem Sperrventil 15 ist ein zweites Rückschlagventil 14 angeordnet,
das ebenfalls nur eine Ölströmung in Zuführrichtung, d.h. zu den Hubzylindern 13 zuläßt
und eine Rückströmung verhindert.
[0019] An das Sperrventil 15 schließt sich ein dritter Abschnitt L1.3 der Zuführleitung
L1 an, die an ihrem stromab gelegenen Ende in zwei Verbindungsleitungen L4.1 und L4.2
verzweigt, die jeweils zu einem der hydraulischen Hubzylinder 13 führen.
[0020] Im dritten Abschnitt L1.3 der Zuführleitung L1 zweigt eine Ablaßleitung L5 ab, die
ein normalerweise geschlossenes Ventil 17 aufweist und in den Vorratsbehälter 11 zurückführt.
[0021] Zwischen dem zweiten Rückschlagventil 14 und dem Sperrventil 15 zweigt von dem zweiten
Abschnitt L1.2 der Zuführleitung L1 eine Zweigleitung L2 ab, in der ein Stromreglerventil
16 angeordnet ist und die zwischen dem ersten Rückschlagventil 12 und dem Pumpe P
in den ersten Abschnitt L1.1 der Zuführleitung L1 mündet.
[0022] Vom zweiten Abschnitt L1.2 der Zuführleitung L1 zweigt zwischen der Pumpe P und dem
zweiten Rückschlagventil 14 eine Überbrückungsleitung L6 ab, in der ein Druckbegrenzungsventil
19 angeordnet ist und die in die Ablaßleitung L5 zwischen dem Ventil 17 und dem Vorratsbehälter
11 mündet. Von der Überbrückungsleitung L6 zweigt eine ebenfalls in die Ablaßleitung
L5 mündende Bypassleitung L7 ab, in der ein weiteres Sperrventil 18 angeordnet ist.
Auch dieses weitere Sperrventil 18 ist zwischen einer Offenstellung, in der eine Strömung
in beide Richtungen möglich ist, und einer Sperrstellung verstellbar, in der nur eine
Strömung von der Ablaßleitung L5 zu dem zweiten Abschnitt L1.2 der Zuführleitung L1
möglich und eine Strömung in Gegenrichtung unterbunden ist.
[0023] Den beiden Hubzylindern 13 ist jeweils eine nur schematisch dargestellte Sensorvorrichtung
20 zugeordnet, die die aktuelle Position der Hubzylinder 13 bzw. der Last erfaßt und
ein entsprechendes Steuersignal an eine Verarbeitungseinheit gibt, in der die Hub-
oder Senkgeschwindigkeit der Hubzylinder errechnet wird.
[0024] Im folgenden werden unterschiedliche Betriebsweisen der Hubvorrichtung 10 erläutert:
[0025] Im Lasthebebetrieb, d.h. zum Anheben der Hubzylinder 13 muß Hydrauliköl aus dem Vorratsbehälter
11 durch die Zuführleitung L1 in die entsprechende Kammer der Hubzylinder 13 gefördert
werden. Ausgehend von einem Stillstand der Hubzylinder 13 wird das Stromreglerventil
16 in der Zweigleitung 8 vollständig geöffnet und gleichzeitig wird der Elektromotor
M mit der Pumpe P auf eine Mindestdrehzahl von 500 min
-1 gebracht. Das von der Pumpe P aus dem Vorratsbehälter 11 über den ersten Abschnitt
L1.1 der Zuführleitung L1 angesaugte und über den weiterführenden zweiten Abschnitt
L1.2 geförderte Hydrauliköl wird in diesem Zustand vollständig oder zumindest annähernd
vollständig über die Zweigleitung L8 aufgrund des vollständig geöffneten Stromreglerventils
16 in einen stromauf der Pumpe P liegenden Bereich der Zuführleitung L1 zurückgeführt.
Anschließend wird das Stromreglerventil 16 allmählich geschlossen, wodurch ein zunehmender
Anteil des von der Pumpe P geförderten Volumenstrome an Hydrauliköl durch den dritten
Abschnitt L1.3 der Zuführleitung und die Versorgungsleitungen L4.1 und L4.2 zu den
Hubzylindern 13 gelangt, wodurch diese zunächst langsam und dann mit zunehmender Geschwindigkeit
angehoben werden. Eine Erhöhung der Hubgeschwindigkeit wird durch eine Verringerung
des Durchflußquerschnittes des Stromreglerventils 16 und die damit verbundene Erhöhung
des Volumenstroms an Hydrauliköl zu den Hubzylindern 13 erreicht. Entsprechend kann
die Hubgeschwindigkeit verringert werden, indem der Strömungsquerschnitt des Stromreglerventils
vergrößert und somit der Volumenstrom an Hydrauliköl zu den Hubzylindern verringert
wird. Die auf diese Weise einzustellende maximale Hubgeschwindigkeit wird bei vollständigem
Schließen des Stromreglerventils 16 erreicht. Wenn eine weitere Erhöhung der Hubgeschwindigkeit
der Hubzylinder 13 gewünscht ist, kann diese über eine Erhöhung der Drehzahl des Elektromotors
M und somit der Pumpe P erreicht werden.
[0026] Die Änderung der Hubgeschwindigkeit der Hubzylinder 13, die entweder über eine Ansteuerung
des Stromreglerventils 16 zwecks Veränderung des Durchflußquerschnittes oder durch
eine Ansteuerung des Elektromotrs zwecks Änderung der Drehzahl erfolgt, wird dabei
in Abhängigkeit der aktuellen Hubgeschwindigkeit vorgenommen, die über die Sensorvorrichtungen
20 festgestellt wird. Wenn die aktuelle Hubgeschwindigkeit unterhalb eines vorbestimmten
Grenzwertes v
HG liegt, erfolgt die Änderung der Hubgeschwindigkeit alleine durch Ansteuerung des
Stromreglerventile. Wenn die aktuelle Hubgeschwindigkeit oberhalb des Grenzwertes
v
HG liegt, erfolgt die Änderung der Hubgeschwindigkeit alleine durch Ansteuerung des
Elektromotors M, wobei in diesem Zustand sichergestellt ist, daß die Drehzahl des
Elektromotors M oberhalb einer Mindestdrehzahl von beispielsweise 500 min
1 liegt.
[0027] Beim Lastsenkbetrieb, d.h. dem Absenken der Hubzylinder 13, muß das Hydrauliköl aus
den Hubzylindern in den Vorratebehälter 11 zurückgefördert werden. Zu diesem Zweck
werden das Sperrventil 15 und das Stromreglerventil 16 geöffnet. Das Hydrauliköl kann
dann aus den Hubzylindern 13 über die Versorgungsleitungen L4.1 und L4.2, den dritten
Abschnitt L1.3 der Zuführleitung L1 und durch das Sperrventil 15 in die Zweigleitung
L2 einströmen, wobei es durch das Stromreglerventil 16 strömt und in den ersten Abschnitt
L1.1 der Zuführleitung L1 einströmt. An einem direkten Rückströmen in den Vorratsbehälter
11 ist das Hydrauliköl durch das erste Rückschlagventil 12 gehindert. Das Hydrauliköl
durchströmt dann die Pumpe P, die in diesem Zustand als Hydromotor arbeiten kann,
und tritt in die Überbrückungsleitung L6 und von dieser über die Bypassleitung L7
und das geöffnete weitere Sperrventil 18 in die zum Vorratsbehälter 11 führende Ablaßleitung
L5 ein. Bei kleinen Senkgeschwindigkeiten der Hubzylinder 13, die durch die Sensorvorrichtungen
20 erfaßt werden, wird die Rückströmung des Hydrauliköle alleine durch Ansteuerung
des Stromreglerventils 16 in der Zweigleitung L8 erreicht. Der Elektromotor, der von
der als Hydromotor wirkenden, von dem Hydrauliköl in der gleichen Richtung wie beim
Lasthebebetrieb durchströmten Pumpe P angetrieben wird, arbeitet dabei im Leerlauf,
so daß das Hydrauliköl drucklos in den Vorratsbehälter 11 eingeleitet wird. Eine Veränderung
der Senkgeschwindigkeit kann dabei durch Veränderung des Durchflußquerschnitts des
Stromreglerventils 16 erreicht werden. Bei vollständiger Öffnung des Stromreglerventils
16 drehen die Pumpe P und der Elektromotor M mit einer Drehzahl entsprechend der Mindestdrehzahl,
beispielsweise 500 min
1. Die zugehörige Senkgeschwindigkeit der Hubzylinder 13 entspricht dem Grenzwert v
SG.
[0028] Wenn eine größere Senkgeschwindigkeit gewünscht ist, erfolgt deren Veränderung über
die Ansteuerung der Drehzahl des Elektromotors M zur Erzeugung eines Gegenmomentes,
wobei das die Pumpe P durchströmende und antreibende Hydrauliköl den in diesem Zustand
als Generator wirkenden Elektromotor treibt, wobei ein Energieüberschuß am Elektromotor
M abgenommen und über die Leitung 21 in die Batterie gespeist wird.
1. Hydraulische Hubvorrichtung insbesondere für batteriegetriebene Flurförderzeuge, mit
einer von einem Elektromotor (M) antreibbaren Pumpe (P), mittels der im Lasthebebetrieb
zumindest einem hydraulischen Hubzylinder (13) Hydrauliköl aus einem Vorratsbehälter
(11) über eine Zuführleitung (L1,L4.1,L4.2) zuführbar ist, wobei das Hydrauliköl im
Lastsenkbetrieb von dem Hubzylinder (13) über eine Rückführleitung (L4.1,L4.2,L1.3,L2,L1.1,L1.2,
L6,L7,L5) unter Durchströmen eines den als Generator arbeitenden Elektromotor (M)
antreibenden Hydromotors (P) in den Vorratsbehälter (11) rückförderbar ist, und mit
einer Steuervorrichtung zur Änderung der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit des Hubzylinders
(13), dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung eine Maß-Sensorvorrichtung
(20) zur Erfassung der Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit des Hubzylinders (13) aufweist,
wobei die Geschwindigkeit des Hubzylinders (13) mittels der Drehzahl des Motors (M)
regelbar ist, wenn die erfaßte Hubgeschwindigkeit einen ersten Grenzwert vHG bzw. die erfaßte Senkgeschwindigkeit einen zweiten Grenzwert vSG überschreitet, und wobei die Geschwindigkeit des Hubzylinders (13) beim Unterschreiten
der Grenzwerte mittels des Hydrauliköl-Volumenstroms in der Zuführ- bzw. Rückführleitung
regelbar ist.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführleitung eine
Zweigleitung (L2) aufweist, über die im Lasthebebetrieb Hydrauliköl aus der Zuführleitung
abzweigbar ist, und daß in der Zweigleitung ein Stromreglerventil (16) angeordnet
ist, mittels dessen der dem Hydraulikzylinder (13) zugeführte Hydrauliköl-Volumenstrom
veränderbar ist.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückführleitung
ein Stromreglerventil (16) angeordnet ist, mittels dessen der Volumenstrom des vom
Hydraulikzylinder (13) in den Vorratsbehälter (11) zurückgeführten Hydrauliköls veränderbar
ist.
4. Hubvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der das Stromreglerventil
(16) aufweisende Leitungsabschnitt (L2) der Rückführleitung gleichzeitig Teil der
Zweigleitung ist.
5. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe
(P) im Lastsenkbereich als Hydromotor arbeitet.
6. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,daß die Pumpe
(P) sowohl im Lasthebebetrieb als auch im Lastsenkbetrieb in der gleichen Richtung
von dem Hydrauliköl durchströmt ist.
7. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(M) sowohl im Lasthebebetrieb als auch im Lastsenkbetrieb in der gleichen Richtung
dreht.
8. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Rückführleitung ein in die Sperrstellung vorbelastetes Sperrventil (15) angeordnet
ist.
9. Hubvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil (15) nahe
dem Stromreglerventil (16) angeordnet ist.