(19)
(11) EP 1 053 792 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.2000  Patentblatt  2000/47

(21) Anmeldenummer: 00110695.4

(22) Anmeldetag:  19.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B05B 15/04, B05C 5/02, B05C 11/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.05.1999 DE 19923591

(71) Anmelder: Fleissner, Gerold
6300 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Fleissner, Gerold
    6300 Zug (CH)

(74) Vertreter: Neumann, Gerd, Dipl.-Ing. 
Alb.-Schweitzer-Strasse 1
79589 Binzen
79589 Binzen (DE)

   


(54) Vorrichtung mit einem Düsenbalken zur Erzeugung von Flüssigkeitsstrahlen zur Strahlbeaufschlagung der Fasern einer Warenbahn


(57) Die an die Unterseite des Düsenbalkens (2,3) spritzende Flüssigkeit muß aufgefangen werden. Dazu dient eine Einrichtung die seitlich des Düsenbalkens über seine Länge angeordnet ist. An der Kante des Düsenbalkens ist ein trichterförmiger Schlitz gebildet, an dessen innerem Ende ein Saugschlitz (12) von einer Höhe von etwa 2 mm gebildet ist. Wird dann an die ansonsten rundum geschlossene Einrichtung ein genügend großer Unterdruck angeschlossen, so können sämtliche Tropfen von der Unterseite des Düsenbalkens (2,3) schadlos für die zu vernadelnde Ware einschließlich eines Spritznebels abgesaugt werden.




Beschreibung


[0001] Ein Düsenbalken zur Erzeugung von Flüssigkeitsstrahlen ist beispielsweise durch die EP-A-0 725 175 bekannt. Aus dem im Unterteil des Balkens angeordneten Düsenschlitz treten mit hohem Druck von bis zu 600 bar die Wasserstrahlen aus und beaufschlagen die unmittelbar darunter vorbeilaufende Warenbahn, die von einer Unterlage gehalten ist. Die Wasserstrahlen werden unterhalb der Unterlage von einem Saugzug beaufschlagt, der für den Abtransport der Flüssigkeit sorgen soll. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß nicht alle aufgespritzte Flüssigkeit sofort abgesaugt werden kann, sondern ein Teil an der Ware, an der Unterlage reflektiert wird und gegen die Unterseite des Düsenbalken zurückspritzt. Von dort tropft dann diese Flüssigkeit auf die Warenbahn, was zu vermeiden gilt.

[0002] Aus der Praxis ist bekannt, zumindest auf der einen Längsseite des Düsenbalkens, parallel zu dessen Erstreckung und in der unmittelbaren Nähe der Außenkante des Unterteils eine Flüssigkeitsauffangeinrichtung anzuordnen, die die von der Unterseite des Düsenbalkens ablaufende Flüssigkeit auffangen soll.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Flüssigkeitsauffangrinne zu optimieren, und zwar derart, daß sie vollständig die an die Unterseite des Düsenbalkens gelangende Flüssigkeit sofort aufnimmt, möglichst einschließlich eines beim Spritzen entstehenden Wassernebels.

[0004] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art, liegt die gefundene Lösung darin, daß die Flüssigkeitsauffangeinrichtung als Saugrohr mit einem längs der Unterkante des Düsenbalkens angeordneten, saugenden Längsschlitz ausgebildet ist. Die Flüssigkeit soll also nicht nur aufgefangen, sondern sofort längs des ganzen Balkens abgesaugt werden. Es ist zweckmäßig, den Unterdruck in der Auffangeinrichtung mittels der Pumpe zu erzeugen, die auch für den Unterdruck im Saugschlitz an der Unterlage sorgt.

[0005] Damit der in dem allseitig geschlossenen Rohr od. dgl. erzeugbare Unterdruck gleichmäßig über die Länge des Düsenbalkens wirksam sein kann, sollte die Höhe des Saugschlitzes gering bemessen sein, z. B. 1 ― 5 mm. Es ist dabei vorteilhaft, wenn dieser Saugschlitz erst an dem Ende eines Trichters angeordnet ist und der Trichter zumindest mit seiner Unterseite bis an, ggf. sogar unter die Unterseite des Düsenbalkens reicht. Nun ist dort nur wenig Platz, da die zu behandelnde Ware sehr dicht an den Austritt des Wasserstrahls aus dem Düsenblech geführt werden muß. Dies gilt insbesondere, wenn die Unterlage ein Endlosband ist, etwas mehr Platz ist gegeben, wenn die Unterlage eine Siebwalze ist, die aufgrund ihrer Krümmung für eine dichtere Anordnung des Saugtrichters mehr Raum läßt. Die Erfindung schlägt eine Lösung für diese Anordnung und spezielle Ausbildung vor, die im Zusammenhang mit dem Beispiel in der Zeichnung genauer beschrieben werden soll.

[0006] In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine Siebwalze im Querschnitt mit dieser zugeordnetem Düsenbalken z. B. gemäß der EP-A-0 725 175 schematisch dargestellt. Die Fig. 2 zeigt weiterhin ein Ausschnittsvergrößerung.

[0007] Der Siebwalze 1 sind zwei Düsenbalken 2 und 3 zugeordnet, einer genau lotrecht oberhalb und einer gleich daneben schräg abwärts. Längs des Düsenbalkens 2 sind an seiner Unterseite beidseitig Flüssigkeitsabsaugeinrichtungen 4, 5 dem Düsenbalken 2 dicht zugeordnet. Bei dem Düsenbalken 3 ist eine solche Einrichtung 6 nur auf der unteren Seite notwendig, da die an der Unterseite des Düsenbalkens hängende Flüssigkeit von sich aus entlang der Unterseite in diese Richtung läuft. Wie noch besser aus der Fig. 2 hervorgeht, besteht die Auffangeinrichtung aus einem etwa rechteckig gebogenen Blech 7, das an der Unterseite des kastenförmigen Rohres in einem Saugschlitz 12 offen, ansonsten aber auch an den Stirnseiten verschlossen ist. Der Innenraum ist an eine Pumpe 8 angeschlossen, die eventuell auch den im einzelnen nicht dargestellten Absaugschlitz 15 unterhalb der auf die Siebwalze 1 auftreffenden Düsenstrahlen unter Saugzug setzt und dort üblich ist. Die Flüssigkeitsauffangeinrichtung 4 ― 6 ist aus einem längs des Düsenbalkens 2, 3 sich erstreckenden Blech 7 gebogen, dessen Endflächen 9, 10 zur Bildung des trichterförmigen Längsschlitzes 11 sich teilweise überdecken und zum Saugschlitz 12 konisch aufeinander zulaufen. Der Saugschlitz 12 ist gebildet von der inneren Endkante 13 der Endfläche 10 des Bleches 7 zusammen mit der aber bis zur Eckkante 14 des Düsenbalkens 2 sich erstreckenden Endfläche 9.

[0008] Genau bis zu dieser Eckkante 14 läuft die Flüssigkeit aufgrund der Erdschwere zumindest bei dem Düsenbalken 3 nach Fig. 1 und tropft dann auf die Warenbahn 16. Die an der Unterseite des Düsenbalkens hängenden Tropfen lösen sich aber auch über seine ganze Fläche, so daß für eine vollständige Abführung dieser Flüssigkeit nur ein kräftiger Saugzug helfen kann, der an dem Saugschlitz 12 wirksam ist. Damit ein entsprechender Unterdruck aufgebaut werden kann, ist der Saugschlitz 12 nur von einer geringen Höhe, wie z. B. 2 mm. Die untere Endfläche 9 erstreckt sich bis an die Kante 14, ggf. auch ein wenig in Richtung der Mitte des Düsenbalkens 2 hin, je nachdem wieviel Platz dazu vorhanden ist.

[0009] Durch diese Konstruktion kann nicht nur die von der Kante 14 des Düsenbalkens 2, 3 abtropfende Flüssigkeit aufgefangen werden, sondern alle an die Unterseite gelangende Feuchtigkeit. Durch den Saugzug von der Pumpe 8 her werden nunmehr gar keine Tropfen mehr an der Unterseite des Düsenbalkens 2, 3 entstehen, die dort hängende Flüssigkeit wird gleich entfernt, und zwar auch ein evtl. beim Spritzen entstehender Flüssigkeitsnebel.


Ansprüche

1. Vorrichtung mit zumindest einem Düsenbalken zur Erzeugung von Flüssigkeitsstrahlen zur Strahlbeaufschlagung der Fasern einer quer zum Düsenbalken mittels einer flüssigkeitsdurchlässigen Unterlage wie Siebwalze in eine Richtung transportierten textilen Bahn, wie Tissue-, Faser-, Gewebe- oder Gewirkebahn, wobei

a) vorzugsweise der Düsenbalken aus einem sich über die Arbeitsbreite der Bahn erstreckenden Ober- und einem Unterteil besteht, längs des Oberteils über seine Länge eine Druckkammer angeordnet ist, der die unter Druck stehende Flüssigkeit z. B. stirnseitig zugeführt ist, und längs des Unterteils ein Düsenblech mit den Düsenbohrungen flüssigkeitsdicht gelagert ist,
und wobei

b) zumindest auf der einen Längsseite des Düsenbalkens, parallel zu dessen Erstreckung und in der unmittelbaren Nähe der Außenkante des Unterteils eine Flüssigkeitsauffangeinrichtung für von der Unterseite des Düsenbalkens ablaufende Flüssigkeit vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß

c) die Flüssigkeitsauffangeinrichtung als Saugrohr (4 ― 6) mit einem längs der Unterkante (14) des Düsenbalkens (2, 3) angeordneten Saugschlitz (12) ausgebildet ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauffangeinrichtung (4 ― 6) mit Ausnahme des Saugschlitzes (12) rundum und an den Stirnseiten luftdicht verschlossen und der Hohlraum der Einrichtung an eine Saugpumpe (8) od. dgl. angeschlossen ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugschlitz (12) eine Höhe von 1 ― 10, vorzugsweise 2 mm aufweist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 ― 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Saugschlitz (12) eine der Unterseite des Düsenbalkens (2, 3) zugeordnete trichterförmige Auffangrinne (11) anschließt.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der trichterförmige Auffanglängsschlitz (11) aus einer sich längs erstreckenden unteren End- (9) und einer oberen Endfläche (10) des die Flüssigkeitsauffangeinrichtung (4) bildenden Bleches (7) besteht, an deren Engstelle der Saugschlitz (12) gebildet ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Endfläche (9) in unmittelbaren Nähe der Unterlage (1) gehalten und sich zumindest bis an die Außenkante (14) der Unterseite des Düsenbalkens (2, 3) erstreckt.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 ― 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsauffangeinrichtung (4 ― 6) aus einem längs des Düsenbalkens (2, 3) sich erstreckenden Blech (7) gebogen ist, dessen Endflächen (9, 10) zur Bildung des trichterförmigen Auffanglängsschlitzes (11) sich teilweise überdecken und zum Saugschlitz (12) konisch aufeinander zulaufen und dessen obere innere Endkante (13) zusammen mit der Endfläche (9) des Unterbleches den Saugschlitz (12) bilden.
 
8. Vorrichtung mit einer Unterlage, die in Höhe des Düsenbalkens auf der Unterseite einen Saugschlitz aufweist, der an eine Saugpumpe angeschlossen ist, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum der Flüssigkeitsauffangeinrichtung (4- 6) an die Saugpumpe (8) der Unterlage (1) angeschlossen ist.
 




Zeichnung