[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufspulmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Sie geht von einer Aufspulmaschine aus, die durch EP 0 845 432 Al bekannt geworden
ist. Bei dieser bekannten Maschine sind Antriebselektronik und Steuerungselektronik
zu je einer Elektronikeinheit zusammengefaßt und an einem waagerechten Tragarm angeordnet,
auf dem auch die Changiervorrichtung sitzt. Zur Antriebselektronik gehören insbesondere
die Frequenzumrichter.
[0003] Diese sind durch Kabel mit den verschiedenen Antrieben verbunden. Um elektrische
Einwirkungen der Leistungselektronik auf die Steuerelektronik oder auf andere in der
Umgebung befindliche elektronische Geräte zu vermeiden, müssen die Kabel sorgfältig
abgeschirmt werden. Bei Aufspulmaschinen, die mit einem Spulenrevolver ausgestattet
sind, bereiten die Schleifringkontakte, mit denen die Energie vom feststehenden Maschinenteil
auf den drehbaren Revolver übertragen wird, besondere Probleme. Weitere Probleme ergeben
sich daraus, daß die Verlustwärme der verschiedenen Frequenzumrichter auf relativ
engem Raum anfällt. Daher sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, die eine ausreichende
Kühlung gewährleisten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufspulmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der abgeschirmte Motorleitungen
nicht erforderlich sind und die Verlustwärme der Frequenzumrichter ohne zusätzlichen
Aufwand abgeführt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Weitere vorteilhafte Merkmale sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
[0006] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
[0007] Ein Maschinengestell besteht im Wesentlichen aus einem kastenartigen Gehäuse 1, einem
mit dem oberen Teil des Gehäuses 1 verbundenen, auskragenden waagerechten Tragarm
2 und einem Ständer 3, der sich im wesentlichen unter dem Tragarm 2 befindet und sich
über dessen gesamte Länge erstreckt.
[0008] In dem Gehäuse 1 ist ein Revolver 4 untergebracht. Seine Antriebswelle 5 durchdringt
eine Seitenwand des Gehäuses 1 und ist mit einem Motor 6, z. B. einem Schrittmotor,
verbunden.
[0009] Auf dem tellerförmigen Revolver 4 sind spiegelsymmetrisch in Bezug zur Drehachse
zwei Spindeln 7, 8 drehbar gelagert. Jede Spindel 7, 8 ist mit einem drehzahlveränderlichen
Motor 9, 10 verbunden. Die Motoren 9, 1 0 sind entweder als Synchronmotoren oder als
Asynchronmotoren mit geregelter Drehzahl ausgebildet. Auf der oberen Spindel 7 sitzen
drei Spulen 11. An dem Tragarm 2 sind die Lager einer Kontaktwalze 12 befestigt, die
ebenfalls mit einem drehzahlveränderlichen Motor 13 verbunden ist. Weiterhin ist auf
dem Tragarm 2 eine Changiervorrichtung 14 untergebracht. Diese umfaßt entsprechend
der Anzahl der Spulen 11 mehrere Changiereinheiten 15, 16, 17, zum Beispiel Flügelchangierer
bekannter Bauart. Die Changiereinheiten 15, 16, 17 sind mittels eines gemeinsamen
Motors 18 zum Beispiel über ein Riemengetriebe antreibbar.
[0010] Die Motoren 9, 1 0, die zu den Spindeln 7, 8 gehören, sind ebenso wie der Motor 13
der Kontaktwalze 12 und der Motor 18 der Changiervorrichtung 14 mit Frequenzumrichtern
9a, 1 Oa, 13a, 18a ausgestattet. Der Umrichter ist -ähnlich wie ein Klemmenkasten-
direkt auf dem Motor befestigt und mit ihm durch Steckkontakte ohne zwischengeschaltete
Kabel verbunden. Die Verdrahtung des Motors mit integriertem Umrichter beschränkt
sich auf eine einfache Netzzuleitung zum Umrichter und eine Steuerleitung. Derartige
Motoren mit integriertem Frequenzumrichter sind als kompakte Baueinheiten im Handel,
wobei die Komponenten seitens der Hersteller optimal aneinander angepaßt sind (Beispiel:
Siemens Kombimaster).
[0011] Im Betrieb werden Fäden 19 mit konstanter Geschwindigkeit angeliefert. In Fadenlaufrichtung
hinter der Changiervorrichtung 14 laufen sie auf die Kontaktwalze 12 auf, umschlingen
diese auf einem Teil des Umfanges und werden auf der Oberfläche der Spulen 1 1 abgelegt.
Die Kontaktwalze 12 rotiert im Wesentlichen mit konstanter Drehzahl, lediglich überlagert
durch geringfügige Regelschwankungen, so daß ihre Oberflächengeschwindigkeit mit der
Geschwindigkeit übereinstimmt, mit der die Fäden zulaufen. Die Spindel 7 rotiert mit
umgekehrt proportional zum wachsenden Durchmesser der Spulen 11 abnehmender Drehzahl,
so daß ihre Oberflächengeschwindigkeit konstant gleich der Anliefergeschwindigkeit
der Fäden bleibt. Die Spindel 8 steht in dem in der Zeichnung veranschaulichten Betriebszustand
still. Der Revolver 4 verändert langsam seine Winkelposition, so daß die Spulen 11
während der ganzen Spulenreise ständig mit geringen Druck an der Kontaktwalze 12 anliegen.
Wenn die auf der Spindel 7 befindlichen Spulen 11 den vorgegebenen Durchmesser erreicht
haben, erfolgt in bekannter Weise der Spulenwechsel. Hierbei wird die Spindel 8, nachdem
sie mit leeren Spulenhülsen bestückt worden ist, durch eine Drehung des Revolvers
4 in die Nähe der Kontaktwalze 12 gebracht, und die Fäden werden von den fertigen
Spulen 11 auf die leeren Hülsen umgelegt und getrennt. Damit beginnt eine neue Spulenreise,
diesmal mit der Spindel 8 in Betriebsstellung und der Spindel 7 in Wartestellung.
[0012] Die Maschinenfunktionen werden durch ein elektronisches Steuergerät 20 gesteuert,
welches am Ende des Tragarms 2 angebracht ist. Insbesondere werden mit dem Steuergerät
den verschiedenen Frequenzumrichtern die momentanen Frequenzen vorgegeben.
1. Aufspulmaschine für kontinuierlich anlaufende Fäden,
mit mindestens einer Spindel zum Aufspannen einer der Anzahl der Fäden entsprechenden
Anzahl von Spulen,
mit einer Changiervorrichtung, die eine der Anzahl der Fäden entsprechende Anzahl
von Changiereinheiten aufweist
und mit drehzahlveränderlichen, über Frequenzumrichter gespeisten Motoren für die
Spindel und die Changiervorrichtung,
gekennzeichnet durch Motoren (9, 10, 18) mit integrierten Frequenzumrichtern (9a,
1 Oa, 18a).
2. Aufspulmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens zwei Spindeln (7,
8), die auf einem Revolver (4) montiert sind.
3. Aufspulmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Kontaktwalze (12),
die mittels eines drehzahlveränderlichen Motors (1 3) mit integriertem Umrichter (13a)
antreibbar ist.