(19)
(11) EP 1 054 131 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.2000  Patentblatt  2000/47

(21) Anmeldenummer: 00110673.1

(22) Anmeldetag:  19.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/96, E06B 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.05.1999 EP 99109806

(71) Anmelder: Frinorm AG
9496 Balzers (LI)

(72) Erfinder:
  • Frick, Norman
    9496 Balzers (LI)

(74) Vertreter: Büchel, Kurt F., Dr. et al
Büchel, Kaminski & Partner, Letzanaweg 25-27
9495 Triesen
9495 Triesen (LI)

   


(54) Bauteile aus verleimten Dünnschichtlagen


(57) Ein Holzbauteil, der aus einer Vielzahl übereinander stapelweise verleimten Dünnschichtlagen (1, 2) besteht, wobei zumindest jede zweite Lage (1, 2) als Rahmen aus streifenförmigen Schichtblättern (1a, 1b) ausgebildet ist, die jede Lage umlaufende Aussenkante mit den Aussenkanten (1a', 1b'', 2a'', 2b') zumindest einer benachbarten Lage fluchtet, und der stumpfe Stoss zwischen aneinander grenzende Schichtblätter (1a, 1b) einer rahmenförmigen Lage von einem Schichtblatt der benachbarten Lage (2) überlappt wird. Die neuen vorgeschlagenen Holzbauteile zeichnen sich durch ausgezeichnete Festigkeit und Stehvermögen aus.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Holzbauteile aus miteinander verleimten Dünnschichtlagen, beispielsweise aus Furnierblättern.

[0002] In der Holzbautechnik sind Schichtkörper aus miteinander verleimten Holzleisten oder Holzplatten weit verbreitet und werden oft anstelle von Vollholzteilen eingesetzt. Solche Holzbauteile finden zum Beispiel im Tür-, Fenster-, Wandver- und Fachwerkbau Verwendung, wobei sie als platten-, rahmen- oder blockförmige Holzelemente eingesetzt sind.

[0003] An Holzbauteile werden mitunter hohe Anforderungen an das sogenannte

Stehvermögen" gestellt, wobei damit unter anderem geringe Rissbildung, Verzugsfreiheit und Formstabilität, insbesondere bei wechselnden klimatischen Bedingungen, gemeint ist. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, werden üblicherweise Holzbauteile - sowohl aus Voll- als auch Schichtholz - entweder durch Keilzinkung (Zapfenschlitz) oder mittels Dübeln in den Ecken des Rahmens miteinander verbunden. Die Herstellung einer solchen Verbindung ist aufwendig und hält nach vollständigem Austrocknen des Holzes nur bedingt; nach der Lackierung führt sie häufig zur Ausbildung von Rissen an den Stossstellen.

[0004] Aus der EP 320 803 ist nun beispielsweise ein kostengünstig herstellbarer, quaderförmiger Holzkörper zum Herausarbeiten von Holzbauteilen bekannt, der aus einer Vielzahl übereinandergeschichteter und miteinander verleimter Holzfaserplatten besteht, und dessen Beanspruchbarkeit der von Harthölzern ebenbürtig ist.

[0005] Weiters ist die Verwendung von zugeschnittenen Sperrholzleisten bekannt, die - sieht man von den Holzeigenschaften ab - die gleichen Nachteile wie Vollholz birgt. Darüber hinaus ist das Ausschneiden des Bauteils in einem Stück aus einer Sperrholzplatte, insbesondere bei rahmenförmigen Bauteilen, wegen der dabei entstehenden Abfallmenge unwirtschaftlich.

[0006] Auch bei den in der EP 225 284 zur Stabilisierung eines rahmenförmigen Holzbauteils vorgeschlagenen, geleimten Holzlamellen, deren drei Lamellenlagen sich stufenförmig überlappen, können an den Überlappungskanten, gegebenenfalls auch am Stoss der Rahmenseiten, Spannungen entstehen, die zur Rissbildung führen.

[0007] Zur Kantenverstärkung können auch Furnierstreifen eingesetzt werden. Andererseits gibt es inzwischen in vermehrtem Masse Sperrholzplatten oder ganze Blöcke von aufeinander verleimten Furnierlagen, von denen senkrecht (oder - zur Erzielung breiterer Maserung - schräg) zu den Lagen, von denen jedoch parallel zu der Holzmaserung dünne Furnierschichten abgeschält werden, die dann z.B. wie Fichten- oder Tannenfurnier aussehen, aber aus billigem Pappelholz sein können.

[0008] Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, neue Holzbauteile mit grossem Stehvermögen bereitzustellen, die mit unterschiedlichsten Ausgangsmaterialen herstellbar, vielfältig bearbeitbar sowie bei Bedarf einfach mit zusätzlichen Materialien kombinierbar sind.

[0009] Holzbauteile mit überraschend hoher Festigkeit werden durch die vorliegende Erfindung nun erstmalig dadurch bereitgestellt, dass eine Vielzahl von Dünnschichtlagen übereinander stapelweise verleimt sind, wobei zumindest jede zweite Lage als Rahmen aus streifenförmigen Schichtblättern ausgebildet ist, und die Stossstelle zwischen benachbarten streifenförmigen Schichtblättern einer Lage jeweils von einem Schichtblatt der anschliessenden Lage überlappt ist. Im Rahmen der Erfindung wird unter

stapelweise" ein Paket aus mehreren (d.h. 5 oder mehr) Lagen verstanden. Die Lagen sind dabei derart übereinander geschichtet, dass die jede Lage umlaufende Aussenkante mit den Aussenkanten zumindest einer, bevorzugt beiden, benachbarten Lage(n) fluchtet.

[0010] Solche Holzbauteile verfügen über eine besondere Festigkeit und Steifheit, insbesondere an ihren Ecken, die neben der Anzahl der Lagen durch das überlappende Verleimen mitbewirkt wird, wodurch die gewünschte höchstmögliche Festigkeit erreicht wird.

[0011] Die Holzbauteile verfügen somit über ein ausgezeichnetes

Stehvermögen", das mit der Anzahl an Lagen zunimmt und Rissbildungen vollständig vermeidet. Durch die vielfache Verleimung nach der Erfindung ist nämlich eine wesentlich höhere Festigkeit erzielbar als jene die selbst hochqualitativen Hölzern, wie Massiv- oder Tropenhölzern, innewohnt oder von verleimten Holzleisten bekannt ist.

[0012] Aufgrund der erreichbaren Festigkeiten sind erfindungsgemässe Bauteile auch als Rahmen, beispielsweise für Türen und Fenster, ausführbar, wobei diese dann ausschliesslich aus rahmenförmigen Lagen bestehen, die übereinander kreuzweise verleimt sind.

[0013] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist unter anderem, dass aus billigen, minderwertigen, für den Holzbau ungeeigneten Ausgangsmaterialen, hochwertige und im Vergleich zu Vollholz stabilere Bauelemente hergestellt werden können, die ausserdem mit dem gewünschten optischen Erscheinungsbild und den Anforderungen entsprechenden physikalischen Eigenschaften ausgestattet werden können. Insbesondere können die in der normalen Möbelindustrie nicht verwendbaren und daher billigen, schmalen (manchmal Abfall-)Furnierstreifen für die Herstellung sowohl rahmenförmiger als auch vollflächiger Lagen Verwendung finden, wobei die bei Vollholz üblichen Bearbeitungsmethoden wie beispielsweise Imprägnieren, Färben oder Beizen, durchführbar sind.

[0014] Überdies lässt der schichtige Aufbau des Holzbauteils und die freibleibenden Räume im Inneren der rahmenförmigen Lagen die Integration vielfältigster Materialien, wie andere Holzarten, Kunststoffe, Metalle, Kork, etc., in den Holzbauteil zu.

[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0016] Neben Furnierschichten sämtlicher Holzarten sind Dünnschichten auch anderer Materialien, wie beispielsweise Press- oder Sperrholz, Karton, Pappe, Papier, Kork, Metalle oder Kunststoffe, insbesondere Hartkunststofffolien, zur Verwendung in erfindungsgemässen Holzbauteilen geeignet. Dabei sind diese verschiedensten Materialien innerhalb eines Holzbauteils kombinierbar. Beispielsweise können innen und aussen unterschiedliche Dünnschichtmaterialien verwendet werden. So setzt man bevorzugt bei den der Witterung oder aggressiven Umweltbedingungen ausgesetzten Lagen des Holzbauteils entsprechend, gegebenenfalls auch chemisch, widerstandsfähige oder zusätzlich behandelte, beispielsweise imprägnierte Schichtmaterialien ein. Für die raumseitig liegenden Lagen werden gegebenenfalls optisch ansprechende, gegebenenfalls unterschiedlich gemaserte Schichtmaterialien resp. Furniere, auch intarsienartig aneinander gelegt, eingesetzt. Die im Kern des Holzbauteils liegenden Lagen hingegen können aus billigeren bzw. minderwertigeren Materialien gefertigt werden.

[0017] Darüber hinaus können sich die Schichtblätter innerhalb einer Lage und/oder in verschiedenen Lagen unterscheiden hinsichtlich der Streifenbreite, der Schichtblattdicke und der Struktur, beispielsweise Maserung.

[0018] Bei flächigen, plattenförmigen Holzbauteilen, gemäss der Erfindung, kann in rahmenförmigen Lagen der Rahmen mit darin eingebetetten Lagen eines Materials verschieden gegenüber dem Material des Rahmens ausgefüllt sein. Zur Füllung eignen sich abhängig vom Zweck des Holzbauteils, insbesondere: wärmedämmende, schalldämpfende, schusssichere sowie feuer- bzw. wasserhemmende Materialien bekannter Art. Beispielsweise gewähren gewisse Hölzer, wie Eiche, ausreichende Feuerhemmwirkung für gängige Anforderungen. Die rahmenfüllenden Materialien können mit den rahmenförmigen Lagen und/oder deren benachbarten Lagen fest verbunden, insbesondere verleimt, oder lediglich lose in den Rahmen eingelegt sein. Eine lose Verbindung ist von Vorteil, wenn ein - in gewissen Bereichen - freies Dehnen und Schwingen des eingebetteten Materials innerhalb des Holzbauteils erwünscht ist. Besonders bei schalldämpfenden bzw. wärmedämmenden Schichtlagen setzt die lose Verbindung zwischen Holzbauteil und eingebettetem Material die Schall- bzw. Wärmeleitfähigkeit wegen der fehlenden starren Verbindung zusätzlich herab. Erfindungsgemäss können sowohl in jede rahmenförmige Lage, als auch nur in eine oder bestimmte ausgewählte rahmenförmige Lagen, beispielsweise jede zweite, dritte, etc., den Rahmen ausfüllende Materialien eingebettet werden. Die eventuell dazwischen entstehenden, freibleibenden Hohlräume verringern nicht nur das spezifische Gewicht des Holzbauteils, sondern bewirken auch durch den darin verbleibenden Luftpolster eine zusätzliche Isolationswirkung.

[0019] Selbstverständlich kann sich in erfindungsgemässen Holzbauteilen zumindest eine der aussen am Holzbauteil zu liegen kommenden, abschliessenden Lagen im Material von den Lagen im Kern des Holzbauteils unterscheiden. Beispielsweise kann die äusserste Lage aus Kunststoff, Aluminium oder Sperrholz und die Lagen im Kern des Holzbauteils aus Furnierholz gefertigt sein.

[0020] Die einzelnen Schichtblätter bzw. streifenförmige Blätter sind zumindest innerhalb einer Lage von einheitlicher Dicke. Die einzelnen Lagen können, beispielsweise, in an sich bekannten Dimensionen, insbesondere, von etwa 1, 1.4, 2, 2.5, 3 mm bis zu 6 mm dicken Schichten angewendet werden, je nach dem gewünschten optischen und dem gewünschten Festigkeitseffekt. Somit kann ein Holzbauteil mit einer Dicke von 60 mm aus mehr als 50 Lagen bestehen. Obzwar grundsätzlich möglich, ist im Holzbauteil der Erfindung die Verwendung von Furnieren mit einer Dicke von 8 mm oder mehr nicht bevorzugt. Je dünner die Lagen, desto stabiler und rissfester der Verbund.

[0021] Es sind weiters erfindungsgemässe Holzbauteile mit unterschiedlich dicken Lagen möglich, insbesondere bei der Verwendung von Abfällen der Holzverarbeitung als Schichtblätter. Die Faserrichtung der Schichtblätter kann im geleimten Block einheitlich verlaufen oder zwischen den Lagen alternieren; entweder von Lage zu Lage, oder zwischen Paketen mehrerer gleichlaufender Lagen.

[0022] Die Herstellung der erfindungsgemässen Holzbauteile kann in herkömmlicher Weise ohne grosse Umstände auf Holzverarbeitungsanlagen automatisiert werden.

[0023] Da man durch die beschriebene neuartige Form der Verbindung hohe Festigkeiten erzielt, ist sie darüber hinaus für die Herstellung von Sperrholzplatten, oder Balken und Leisten, beispielsweise im Fachwerkholzbau, einsetzbar. Beispielsweise kann man einzelne Lagen aus parallel angeordneten, streifenförmigen Schichtblättern kreuzweise miteinander zu einem Block verleimen, wobei der jeweils stumpfe Stoss zweier Schichtstreifen in einer Lage von wenigstens einem Schichtstreifen der nächsten Lage überdeckt wird.

[0024] Hingegen ist es gemäss der Erfindung bevorzugt, dass rahmenförmige Lagen wechselnd auf vollflächig ausgeführte, den Querschnitt des Holzbauteils abdeckende, insbesondere aus Holzfurnier gefertigten, Lagen folgen. Ein Lagenwechsel kann beispielsweise sowohl nach jeder Lage erfolgen, so dass jede Lage jeweils der übernächsten Lage gleicht, oder nach einer Serie von rahmenförmigen Lagen kann jeweils eine vollflächige Lage dazwischengeschoben sein. Durch die Variation der Anzahl vollflächiger Lagen ist das spezifische Gewicht des Holzbauteils ohne Verlust an Festigkeit individuell einstellbar.

[0025] Zu den Ausführungsformen erfindungsgemässer Holzbauteile zählen beispielsweise Türen. Diese können neben Holzfurnier aus Kunststoff-, Aluminium- oder Sperrholzdecklagen, und einem Kern aus Holzfurnierlagen bestehen. In bestimmten Ausführungsformen wechselt im Kern jeweils eine rahmenförmige Furnierlage mit einer vollflächigen Furnierlage ab. Das zusätzliche Einbetten von den den Rahmen füllenden Korkschichten in eine oder mehrere rahmenförmige Lagen, stattet solche Türen mit zusätzlichen Isolier- und Schallschutzeigenschaften aus, weshalb die Kerne solcher Holzbauteile selbstverständlich auch als Wandbauelemente geeignet sind. Selbstverständlich sind anstelle von Kork auch andere bekannte schalldämpfende Materialien, beispielsweise sogenannte Schwerfolien, einsetzbar. Türen oder Wandelemente aus erfindungsgemässen Holzbauteilen können weiters durch einfache Massnahmen schusssicher verstärkt werden. Beispielsweise reicht das Einlegen einer ca. 5 mm dicken Stahlplatte in eine der rahmenförmigen Lagen oder zwischen zwei Lagen bereits aus, um Projektile kleinkalibriger Waffen abzuwehren. Selbstverständlich sind auch bei Türen sämtliche, wie bereits angeführte, Materialkombinationen innerhalb und zwischen Lagen möglich, wodurch speziellen Anforderungen an die Türeigenschaften, wie beispielsweise bei Brandschutz- oder Sicherheitstüren, einfach nachgekommen werden kann.

[0026] Aus erfindungsgemässen Holzbauteilen hergestellte Türen können bei einem üblichen Türstand von ca. 60 mm aus beispielsweise 10 bis 30 Schichtlagen zusammen gesetzt sein.

[0027] Der erfindungsgemässe Holzbauteil ist keineswegs auf rechtwinklige zueinander verlaufende Seitenflächen für quadratische oder rechteckige Holzelemte beschränkt. Die Eckverbindungen der rahmenförmigen Lagen eignen sich nämlich zur Ausbildung eines jeglichen spitzen oder stumpfen Winkels zwischen den schräg zueinander verlaufenden geleimten Rahmenleisten. Demzufolge können nach dieser Erfindung Holzbauteile mit beliebig vielen Ecken hergestellt werden.

[0028] Aufgrund der hervorragenden mechanischen Eigenschaften erfindungsgemässer Bauteile können diese auch vollständig durch das Fehlen von vollflächigen Lagen als Rahmen geformt sein und, beispielsweise, als Tür- oder Fensterrahmen Verwendung finden.

[0029] Vorzugsweise werden dann die streifenförmigen Schichtblätter der rahmenförmigen Lagen bereits in der Rahmenbreite des zu fertigenden Rahmens bereitgestellt. Nach dieser Erfindung sind auch stufenförmige Rahmenelemente herstellbar. Es können beispielsweise, wie in Figur 3 dargestellt, unterschiedlich breite Schichtblätter erfindungsgemäss miteinander verleimt und mit einem - gegebenenfalls geteilten - Stempel stufenförmig gepresst werden. Alternativ dazu kann man die Stufen aus dem geleimten Block fräsen oder mit Spanwerkzeug abschälen.

[0030] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 die Eckverbindung eines erfindungsgemässen Holzbauteils als Rahmen ausgebildet in Schrägsicht,

Figur 2 eine Seitenansicht der Eckverbindung eines rahmenförmigen Holzbauteils über die gesamte Rahmendicke,

Figur 3 einen Querschnitt durch einen als stufenförmigen Rahmen ausgebildeten Holzbauteil und geteiltem Presstempel und

Figur 4 die Draufsicht auf zwei beliebige Lagen eines erfindungsgemässen vollflächigen Holzbauteils.



[0031] Das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines als Rahmen ausgebildeten Holzbauteils, besteht aus 30 Lagen streifenförmiger Schichtblätter, die miteinander kreuzweise verleimt sind. In jeder Lage liegen die benachbarten Schichtblätter quer zueinander, wobei - hier anhand der obersten 2 Lagen 1 und 2 beschrieben - in Lage 1 ein Schichtblatt 1a mit seiner Stirnkante an der innen liegenden Kante 1b' des benachbarten Schichtblatts 1b so anliegt, dass dessen Stirnkante 1b'' mit der Aussenkante 1a' des Schichtblatts 1a fluchtet. Da alle Lagen, und daher auch die Lagen 1 und 2, kreuzweise miteinander verleimt sind, fluchtet in der unmittelbar nächsten Lage die Stirnkante 2a'' des unterhalb von Blatt 1a liegenden Schichtblatts 2a mit der Aussenkante 2b' des unterhalb von Schichtblatt 1b liegenden Schichtblatts 2b. Schichtblatt 1b überdeckt aufgrund der kreuzweisen Verleimung die Stossstelle zwischen 2b und 2a.

[0032] Figur 2 zeigt in einer Seitenansicht einer Eckverbindung eines rahmenförmigen Holzbauteils über die gesamte Rahmendicke die Vielzahl an miteinander verleimten Lagen von Schichtblättern. Wiederum fluchtet - beispielsweise anhand der Lagen 3 und 4 beschrieben - in Lage 3 die Stirnkante 3a'' mit der Aussenkante 3b' des benachbarten Schichtblattes. Durch die kreuzweise Verleimung werden in der nächsten Lage 4 die Stosstellen 5 und 5' zwischen den Blättern der anschliessenden Lagen vom Schichtblatt 4a überdeckt.

[0033] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen als stufenförmigen Rahmen 6 ausgebildeten Holzbauteil, der aus, stapelweise, verschieden breiten Schichtstreifen mit einem geteilten Stempel 7, 7', 7'' gepresst wurde. Risse werden durch die Schichtverleimung vollständig unterbunden.

[0034] Figur 4 zeigt im Querschnitt zwei beliebig gewählte Lagen einer vollflächigen Ausführung des erfindungsgemässen Holzbauteils, in der jeweils zwischen zwei rahmenförmigen Furnierlagen eine vollflächige Furnierlage vorgesehen ist. Der Rahmen der Lage 8 ist aus streifenförmigen Schichtblättern 8a, 8b, 8c zusammengesetzt, die wie anhand der Figur 1 beschrieben, so aneinander stumpf zu liegen kommen, dass die Aussenkanten der Schichtblätter in einer gemeinsamen, aussen liegenden Rahmenkante fluchten. An die Lage 8 schliesst eine vollflächige Furnierlage 10 an, die - in Figur 4 nicht dargestellt - aus mehreren, gegebenenfalls unterschiedlich breiten, Furnierstreifen zusammen gesetzt sein kann. Zusätzlich ist in dieser Ausführungsform in den Rahmen 8a, 8b, 8c der Lage 8 eine Schicht 9, beispielsweise aus Kork, Schwerfolie, Kunststoff, Metall, etc., eingebettet.


Ansprüche

1. Holzbauteil aus vielzähligen, übereinander stapelweise verleimten Dünnschichtlagen (1, 2, 3, 4, 5, 8,10), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest jede zweite Lage (1, 2, 3, 4, 8) als Rahmen aus streifenförmigen Schichtblättern (1a, 1b, 4a, 8a, 8b, 8c) ausgebildet ist, wobei die Stossstelle zwischen benachbarten streifenförmigen Schichtblättern (1a, 1b, 8a, 8b) jeweils von einem Schichtblatt der anschliessenden Lage (2, 10) überlappt ist, und die umlaufende Aussenkante jeder Lage mit den Aussenkanten zumindest einer benachbarten Lage fluchtet.
 
2. Holzbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest fünf Lagen, bevorzugt aus Holzfurnier gefertigt, übereinander stapelweise verleimt sind.
 
3. Holzbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich Schichtblätter innerhalb einer Lage und/oder in verschiedenen Lagen zumindest in einem der folgenden Merkmale unterscheiden: Streifenbreite; Blattdicke; Struktur, beispielsweise Maserung; Färbung; Behandlung, beispielsweise Beizung oder Imprägnierung; Material, beispielsweise unterschiedliches Holzfurnier, Pressholz, Papier, Pappe, Kork, Sperrholz, Metall, Kunststoff.
 
4. Holzbauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der aussen am Holzbauteil zu liegen kommenden, abschliessenden Lagen sich von den Lagen im Kern des Holzbauteils unterscheidet, beispielsweise schützend gegenüber Witterung behandelt, als Sperrholz ausgeführt oder aus einem Metall, z.B. Aluminium, bzw. Kunststoff gefertigt sind.
 
5. Holzbauteil nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Lage nicht aus Holzfurnier ist.
 
6. Holzbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Rahmen ausgebildete Lagen (8) und vollflächige, den Querschnitt des Holzbauteils abdeckende Lagen (10), gegebenenfalls aus dem selben Material, vorgesehen sind.
 
7. Holzbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb zumindest einer rahmenförmigen Lage (8) ein vom Rahmen verschiedener Werkstoff (9) eingebettet ist, beispielsweise Kork, Metall, insbesondere Stahl oder Aluminium, Kunststoffe, insbesondere Schwerfolien oder einer vom Rahmen verschiedenen Holzart.
 
8. Holzbauteil nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an eine rahmenförmige Lage jeweils eine vollflächige Lage anschliesst.
 
9. Holzbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er ausschliesslich aus vielzähligen, übereinander kreuzweise verleimten, rahmenförmigen Dünnschichtlagen (1, 2, 3, 4) besteht, und eine Lage (1, 2, 3, 4) jeweils so ausgebildet ist, dass die quer oder schräg zueinander verlaufenden, benachbarten Schichtblätter (1a, 1b, 2a, 2b) stumpf aneinander stossen, wobei eine freiliegende Stirnkante (1b'') des einen Blattes (1b) mit der Aussenkante (1a') des quer oder schräg dazu anliegenden Blattes (1a) fluchtet.
 
10. Tür aus einem Holzbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Furnier-, Aluminium-, Kunststoff- oder Sperrholzdecklagen und einem Kern aus Dünnschichtlagen, bevorzugt aus Holzfurnier, besteht und in einer oder mehreren rahmenförmigen Lagen und/oder als zusätzliche Lage zwischen zwei Dünnschichtlagen zumindest ein von den Dünnschichtlagen verschiedenes Material eingebettet ist, beispielsweise eine andere Holzart, insbesondere aus Massivholz; Kork; Kunststoff, insbesondere Schwerfolie; Metall, insbesondere Aluminium oder Stahl; Papier; Pappe.
 




Zeichnung