[0001] Ein elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils an einer
Kolbenbrennkraftmaschine besteht im wesentlichen aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten
Elektromagneten, deren Polflächen einander zugekehrt sind und zwischen denen ein mit
dem zu betätigenden Gaswechselventil verbundener Anker gegen die Kraft von Rückstellfedern
hin und her bewegbar geführt ist. Die Anordnung ist hierbei so getroffen, daß in der
Ruhelage der Anker sich in seiner Mittellage zwischen den beiden Polflächen befindet.
Bei der abwechselnden Bestromung der beiden Elektromagneten gelangt der Anker jeweils
gegen die Kraft einer Rückstellfeder an der Polfläche des jeweils bestromten und damit
fangenden Elektromagneten zur Anlage. Wird an dem jeweils haltenden Elektromagneten
der Haltestrom abgeschaltet, dann wird der Anker durch die Kraft der Rückstellfeder
in Richtung auf den anderen Elektromagneten beschleunigt, der während der Ankerbewegung
mit einem Fangstrom beaufschlagt wird, so daß nach dem Überschwingen über die Mittellage
der Anker gegen die Kraft der dem jetzt fangenden Elektromagneten zugeordneten Rückstellfeder
zur Anlage kommt. Einer der Elektromagneten dient hierbei als Schließmagnet, durch
den das Gaswechselventil gegen die Kraft der Öffnerfeder in einer Schließstellung
gehalten wird, während der andere Elektromagnet als Öffnermagnet dient, durch den
das Gaswechselventil über der Anker gegen die Kraft der zugeordneten Schließfeder
in Öffnungsstellung gehalten wird.
[0002] Zur Inbetriebnahme eines derartigen elektromagneten Aktuators erfolgt die wechselnde
Bestromung der beiden Elektromagneten im Takte deraus den Systemdaten bekannten Resonanzfrequenz
des aus den Rückstellfedern sowie dem Anker und dem Gaswechselventil als Masse gebildeten
Feder-Masse-Systems. Die Bestromung in der Resonanzfrequenz erfolgt hierbei solange,
bis der Anker an einem der Elektromagneten zur Anlage kommt. Durch entsprechende Vorgaben
in der Motorsteuerung, die die Bestromung der beiden Elektromagneten steuert, kann
hierbei erreicht werden, daß der Anschwingvorgang in der Weise beendet wird, daß der
Anker an einem vorgegebenen Elektromagneten zur Anlage gekommen ist. Dies ist in der
Regel der Schließmagnet. Bei einer mehrzylindrigen Kolbenbrennkraftmaschine werden
auf diese Weise die Gaswechselventile der einzelnen Zylinder oder auch von Gruppen
von Zylindern durch Anschwingen in die Schließstellung gebracht, so daß zum Starten
der Kolbenbrennkraftmaschine in der vorgegebenen Zünd- und Arbeitstaktfolge die Betätigung
der einzelnen Gaswechselventile aus der Schließstellung heraus erfolgen kann.
[0003] Zur Regelung der Bestromung, insbesondere zur Reduzierung des Fangstroms kurz vor
Auftreffen des Ankers auf die Polfläche des jeweils fangenden Elektromagneten, wird
über eine Sensorik die Annäherung erfaßt. Dies kann in der Weise erfolgen, daß bei
Erreichen einer vorgegebenen Position des Ankers in bezug zur Polfläche ein entsprechendes
Steuersignal abgegeben wird oder aber der zurückgelegte Weg erfaßt wird und ggf. hieraus
abgeleitet, die Geschwindigkeit erfaßt wird, oder auch die Geschwindigkeit unmittelbar
erfaßt wird. Diese Werte der Annäherung können dann über die Motorsteuerung dazu benutzt
werden, den Fangstrom so zu reduzieren, daß der Anker mit einer nur geringfügig über
"Null" liegenden Geschwindigkeit auf die Polfläche, d. h. sanft auftrifft, so daß
der betreffende Elektromagnet nur noch mit dem geringen Haltestrom zu beaufschlagen
ist.
[0004] Dieses normale Anschwingverfahren und auch der normale Betrieb sind jedoch dann nicht
mehr möglich, wenn an der Kolbenbrennkraftmaschine, insbesondere am elektromagnetischen
Aktuator ein niedriges Temperaturniveau vorliegt, durch das beispielsweise die Zähigkeit
des Schmieröls spürbar erhöht ist und/oder durch temperaturbedingte Materialkonstruktionen
vorhandene Passungen für die Führungen der bewegten Teile des Feder-Masse-Systems
sich nachteilig im Sinne einer Erhöhung der Reibung verändert haben. Ein niedriges
Temperaturniveau im Sinne der Erfindung ergibt sich beispielsweise bei einer Temperatur
von etwa 0°C.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde eine einwandfreie Inbetriebnahme sowie
einen einwandfreien Betrieb eines elektromagnetischen Aktuators zu bewirken.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend einer ausgestaltung der Erfindung dadurch gelöst,
daß für die Elektromagnete eine Referenztemperatur erfaßt wird und daß bei Normaltemperaturniveau
der Anker durch wechselnde Bestromung der Elektromagneten in der Resonanzfrequenz
angeschwungen und an einer vorgebbaren Polfläche, vorzugsweise der Polfläche des Schließmagneten,
zur Anlage gebracht wird, oder bei bestehendem Niedrigtemperaturniveau einer der Elektromagneten,
vorzugsweise der Schließmagnet, mit einem hohen Stromimpuls beaufschlagt wird. Als
Referenztemperatur kann die Kühlwasser- oder Öltemperatur der Kolbenbrennkraftmaschine
vorgegeben werden oder auch unmittelbar die Spulentemperatur gemessen werden. Damit
ist es möglich, bei der Inbetriebnahme zwei unterschiedliche Startstrategien anzuwenden,
nämlich das Anschwingen bei Normaltemperatur oder das mit verhältnismäßig hohem Energieaufwand
erfolgende unmittelbar Anziehen des Ankers an die Polfläche eines Elektromagneten
bei Niedrigtemperaturniveau.
[0007] Um den hohen Stromverbrauch bei der Kaltstartstrategie zu minimieren, ist in einer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Höhe des Hochstromimpulses in Abhängigkeit
von der Höhe der Referanztemperatur vorgegeben wird. Dies hat den Vorteil, daß in
einem Zwischenbereich zwischen Niedrigtemperaturniveau und Normaltemperaturniveau,
in dem noch nach der Kaltstartstrategie die Bestromung gesteuert wird, nicht nur der
Stromverbrauch reduziert wird, sondern auch bereits die hohe Aufprallenergie reduziert
werden kann.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Reduzierung der Aufprallenergie
die Stromhöhe des mit dem Hochstromimpuls beaufschlagten Elektromagneten in Abhängigkeit
von der Annäherung des Ankers an die Polfläche erfolgt. Hierdurch wird erreicht, daß
auch beim Kaltstartbetrieb trotz des hohen Stromimpulses und der damit verbundenen
hohen Magnetkraft, die den Anker mit sehr hoher Bewegungsgeschwindigkeit in Richtung
auf die Polfläche bewegt, durch eine Reduzierung der Stromhöhe des über eine gewisse
Schaltzeit anstehenden Stromimpulses bei der Annäherung bereits reduziert werden kann,
so daß die Rückstellkraft der Rückstellfeder stärker wirksam wird und der Anker sanft
auftrifft. Das Verfahren kann auch in der Weise modifiziert werden, daß die Zeitdauer
des Stromimpulses in Abhängigkeit von der Annäherung des Ankers geschaltet wird, d.
h. der anstehende Hochstromimpuls wird noch vor dem Auftreffen des Ankers auf der
Polfläche abgeschaltet, wobei aufgrund der Weg- und/oder Geschwindigkeitsinformationen
der Sensorik dieser Zeitpunkt festlegbar ist.
[0009] In einer weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei Erfassung eines
Niedrigtemperaturniveaus wenigstens einem Elektromagneten des elektromagnetischen
Aktuators Heizenergie zugeführt wird. Die Heizenergie kann durch Beaufschlagung des
Elektromagneten mit einem Heizstrom erfolgen. Bei der Beaufschlagung mit einem Gleichstrom
als Heizstrom sind jedoch hohe Ohmsche Verluste hinzunehmen. Zweckmäßig ist es daher,
wenn als Heizstrom ein hochfrequenter Wechselstrom verwendet wird, um so über Wirbelströme
Verluste in Magnetjoch, Anker und den Führungsbolzen zu erzeugen. Die Wirbelströme
heizen die Anordnung auf. Zweckmäßig ist es hierbei, wenn die beiden Elektromagneten
wechselseitig mit Heizstrom beaufschlagt werden, um so zu einer gleichmäßigen Beheizung
beider Elektromagneten zu gelangen und lokale Überhitzungen zu vermeiden.
[0010] In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß Heizenergie durch wechselnde
Bestromung der beiden Elektromagneten bei gleichzeitiger geringer Ankerbewegung erfolgt.
Bei dieser Verfahrensweise wird durch eine wechselnde Bestromung der Magneten der
Anker zu kleinen Bewegungen veranlaßt, so daß aufgrund der Reibung in den Führungen
eine Erwärmung stattfindet. Die Bestromung kann, muß aber nicht in der Resonanzfrequenz
erfolgen.
[0011] Bei einem Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere aber
auch für das erfindungsgemäße Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8 ist ferner vorgesehen,
daß wenigstens einer der Elektromagneten mit einem Strom in Form eines Startimpulses
beaufschlagt wird und in Abhängigkeit der hierbei vom Sensor erfaßten Anfangsbewegungen
des Ankers die anschließende Bestromung der Elektromagneten entweder für die normale
Anschwingbestromung gesteuert wird oder aber der Strom für den Kaltstartbetrieb durch
Beaufschlagung der Elektromagneten mit Heizenergie und/oder hohem Stromimpuls oder
mit Heizstrom und anschließender Anschwingbestromung erfolgt. Durch dieses Verfahren
wird an dem elektromagneten Aktuator über die Motorsteuerung ein "Schwingtest" durchgeführt,
d. h. es kann auch ohne eine Temperaturerfassung über die Motorsteuerung die Bestromung
in der normalen Anschwingbestromung oder aber in der Hochimpulsbestromung ggf. unter
Zufuhr von Heizenergie oder aber auch durch Beheizung und anschließendes Anschwingen
eine Kaltstartstrategie durchgeführt werden.
[0012] Bei einem Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere aber
bei Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen,
daß durch die Motorsteuerung ein als fangender Magnet bestromter Elektromagnet mit
einem Hochstromimpuls beaufschlagt wird, wenn über die Sensorik aus der Ankerbewegung
ein Umkehren des Ankers vor Erreichen der Polfläche erfaßt wird. Dieser Störfall kann
sowohl bei der Inbetriebnahme erfolgen als auch im laufenden Betrieb erfolgen, wenn
durch stochastische äußere Einflüsse die dem jeweils fangenden Elektromagneten zugeführte
elektrische Energie nicht ausreicht, den herannahenden Anker bis zur Anlage an die
Polfläche zu führen, so daß der Anker noch vor dem Auftreffen auf die Polfläche durch
die Kraft der Rückstellfeder wieder in die Mittellage zurückgeführt würde. Da dieser
Vorgang über die Sensorik erfaßt werden kann und zwar nicht nur aus dem Zeitpunkt
der Ankerumkehr vor dem Auftreffen, sondern bereits aus den von der Sensorik erfaßten
Weg- bzw. Geschwindigkeitsdaten von der Motorsteuerung "vorhergesehen" werden kann,
ergibt sich so die Möglichkeit, durch die sofortige Aufschaltung eines Hochstromimpulses
den Anker zur Anlage an die Polfläche zu "zwingen", so daß dann der Anker wieder im
Normalbetrieb bewegt werden kann.
[0013] Bei einem Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere aber
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend den Ansprüchen 1 bis 10, kann es
auch für die normale Anschwingbestromung zweckmäßig sein, wenn in Abhängigkeit der
über den Sensor erfaßten Weg- und/oder Geschwindigkeitswerte der Annäherung die Anpassung
der Stromhöhe bei der Bestromung im Anschwingbetrieb erfolgt. Dies hat den Vorteil,
daß auch im normalen Startbetrieb, beispielsweise bei noch warmem Motor, eine energetisch
optimale Bestromung der Spulen der beiden Elektromagneten erzielt wird. Bisher mußten
die hierfür erforderlichen Parameter für den Start, wie beispielsweise die Stromhöhe
und die Anzahl der wechselseitigen Bestromungsvorgänge von vorgegebenen Motorbetriebsparametern
vor dem Ventilstart angepaßt werden, beispielsweise über entsprechende Kennfelder.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann hier unmittelbar bei der Inbetriebnahme
die erforderliche Stromhöhe beim Anschwingen aufgeschaltet werden.
[0014] Aufgrund der vorhandenen Sensorik ist es auch möglich, festzustellen, ob eine Spule
an einem Elektromagneten defekt ist. Beim Startbetrieb im normalen Anschwingverfahren
läßt sich dies dadurch feststellen, daß die von der Sensorik erfaßte Bewegung bei
der Annäherung an den defekten Elektromagneten nicht den vorgegebenen Werten entspricht.
Beim Hochimpulsverfahren läßt sich dies beispielsweise für die Schließerseite dadurch
feststellen, daß das entsprechende Signal über die Sensorik an die Motorsteuerung
nicht erfolgt. Ist in diesem Falle die Spule des Öffnermagneten defekt, so läßt sich
dies wiederum über die Sensorik aufgrund der Werteerfassung bei der Annäherung des
Ankers an den Öffnermagneten erfassen, da diese im Falle eines Defektes ein zu spätes
Durchlaufen eines vorgegebenen Meßpunktes und/oder eine zu geringe Geschwindigkeit
im Annäherungsbereich anzeigt. Damit ist es dann möglich, über eine entsprechende
Steuerstrategie, beispielsweise den elektromagnetischen Aktuator mit dem defekten
Elektromagneten so anzusteuern, daß beispielsweise bei einem defekten Öffnermagneten
der noch intakte Schließmagnet so angesteuert wird, daß unter der Kraft der Rückstellfeder
das betreffende Gaswechselventil teilweise öffnet und beispielsweise nach der durch
die Rückstellfeder erzwungenen Bewegungsumkehr durch einen entsprechend hohen Stromimpuls
der Anker wieder in Schließstellung zurückgeführt wird.
[0015] Diese Verfahrensweise kann auch dann angewendet werden, wenn im Rahmen der vorstehend
beschriebenen Startstrategie über die Sensorik in der Motorsteuerung erfaßt wird,
daß bei "normaler Bestromung" der Fangvorgang an der falschen Seite des magnetischen
Aktuators erfolgen würde. In diesem Fall wird auf der "falschen" Seite die Höhe des
Stromes heruntergeregelt, so daß der Anker von diesem Elektromagneten nicht gefangen
wird sondern erst nach erneutem Durchlaufen seiner Mittellage an der anderen, d. h.
der "richtigen" Seite mit geregelter Bestromung gefangen wird.
[0016] Als "falsche" Seite ist im Normalfall die Öffnerseite gemeint, da meist das Gaswechselventil
aus der geschlossenen Position gestartet werden muß. In Sonderfällen, beispielweise,
wenn im Kaltstartfall ein leichtes Drehen der Kurbelwelle möglich werden soll, kann
auch die Öffnerseite die "richtige" Seite sein.
[0017] Zur Erläuterung der Erfindung ist in einer schematischen Zeichnung ein über eine
Motorsteuerung ansteuerbarer elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils
dargestellt.
[0018] Ein elektromagnetischer Aktuator 1 zur Betätigung eines Gaswechselventils 2 besteht
im wesentlichen aus einem Schließmagneten 3 und einem Öffnermagneten 4, die im Abstand
zueinander angeordnet sind und zwischen denen ein Anker 5 gegen die Kraft von Rückstellfedern,
nämlich einer Öffnerfeder 7 und einer Schließfeder 8 hin und her bewegbar geführt
ist. In der Zeichnung ist die Anordnung in Schließstellung dargestellt und zwar in
der "klassischen" Anordnung der Öffnerfeder und der Schließfeder. Bei dieser Anordnung
wirkt die Schließfeder 8 unmittelbar über einen mit dem Schaft 2.1 des Gaswechselventils
2 verbundenen Federteller 2.2 ein. Die Führungsstange 11 des elektromagnetischen Aktuators
ist vom Schaft 2.1 getrennt, in der Regel ist hier in der Schließstellung ein Spalt
in Form des sogenannten Ventilspiels VS vorhanden. Die Öffnerfeder 7 stützt sich wiederum
auf einem Federteller 11.1 an der Führungsstange 11 ab, so daß in der Mittellage unter
der gegeneinandergerichteten Wirkung von Öffnerfeder 7 und Schließfeder 8 die Führungsstange
11 sich auf dem Schaft 2.1 des Gaswechselventils 2 abstützt.
[0019] Es ist auch möglich, an der Stelle der Öffnerfeder 7 nur eine einzige Rückstellfeder
vorzusehen, die so ausgelegt ist, daß sie jeweils beim Überschwingen des Ankers 5
über die Mittellage eine entsprechende Rückstellkraft aufbaut. Eine gesonderte Schließfeder
8 entfällt damit. Bei einer derartigen Anordnung muß allerdings die Führungsstange
11 mit dem Schaft 2.1 des Gaswechselventils über ein entsprechendes Koppelelement
verbunden sein, das die Hin- und Herbwegung des Ankers in gleicher Weise auf das Gaswechselventil
2 überträgt.
[0020] Die Schließfeder 8 und die Öffnerfeder 7 sind in der Regel so ausgelegt, daß in Ruhestellung,
d. h. bei nichtbestromten Elektromagneten der Anker 5 sich in der Mittellage befindet.
Aus dieser Mittellage heraus muß dann entsprechend dem vorbeschriebenen Verfahren
zur Inbetriebnahme der zugehörigen Kolbenbrennkraftmaschine der elektromagnetische
Aktuator 2 mit seinem Gaswechselventil 2 gestartet werden.
[0021] Die Elektromagneten 3 und 4 des Aktuators 1 werden über eine elektronische Motorsteuerung
9 entsprechend den vorgegebenen Steuerprogrammen und in Abhängigkeit von den der Motorsteuerung
zugeführten Betriebsdaten, wie Drehzahl, Temperatur etc. angesteuert.
[0022] Dem Aktuator 1 ist ein Sensor 10 zugeordnet, der die Erfassung der Aktuatorfunktionen
ermöglicht. Der Sensor 10 ist hier schematisch dargestellt. Je nach der Auslegung
des Sensors kann beispielsweise der Weg des Ankers 5 erfaßt werden, so daß die jeweilige
Ankerposition der Motorsteuerung 9 übermittelt werden kann. In der Motorsteuerung
9 kann dann über entsprechende Rechenoperationen ggf. auch die Ankergeschwindigkeit
ermittelt werden, so daß in Abhängigkeit von der Ankerposition und/oder in Abhängigkeit
von der Ankergeschwindigkeit die Bestromung der beiden Elektromagneten 3, 4 gesteuert
werden kann.
[0023] Der Sensor 10 muß nicht zwangsläufig, wie dargestellt, dem Anker 5 seitlich zugeordnet
sein, sondern es ist auch möglich, entsprechende Sensoren im Bereich der Polfläche
der jeweiligen Elektromagneten anzuordnen oder aber auch, wie mit dem Sensor 10.1,
einer mit dem Anker 5 in Verbindung stehenden Taststange 11.1 zuzuordnen.
[0024] Der in der schematischen Zeichnung dargestellte Sensor 10 ist, wie vorstehend bereits
ausgeführt, nicht in seiner geometrischen Position dargestellt. Der Sensor 10 ist
Teil der Gesamtsensorik der Motorsteuerung. Hierzu gehört auch im Zusammenhang mit
dem vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren eine Temperaturerfassung, die
je nach Verfahrenskonzept die Temperaturlage an einem der beiden Elektromagneten erfaßt
oder aber auch eine ohnehin von der Motorsteuerung erfaßte Temperaturlage für das
erfindungsgemäße Verfahren mit verwertet, so beispielsweise die Erfassung der Kühlwassertemperatur
und/oder der Öltemperatur. Dieser Teil der Sensorik ist in der Zeichnung nicht dargestellt
sondern lediglich über den Meßeingang T in der Motorsteurung 9 neben den Erfassungen
der übrigen, steuerungsrelevanten Betriebsparametern, wie beispielsweise die Kurbelwellendrehzahl,
angedeutet.
[0025] Die Motorsteuerung 9 weist ferner entsprechende Mittel zur Erfassung des Stroms und
der Spannung für den jeweiligen Elektromagneten 3 und 4 sowie zur Veränderung des
Stromverlaufs und des Spannungsverlaufs auf. Über die Motorsteuerung 9 kann dann in
Abhängigkeit von vorgebbaren Betriebsprogrammen, ggf. gestützt auf entsprechende Kennfelder,
der Aktuator 1 des Gaswechselventils 2 vollvariabel angesteuert werden, so beispielsweise
hinsichtlich des Beginns und des Endes der Öffnungszeiten. Auch Ansteuerungen hinsichtlich
der Höhe des Öffnungshubes oder auch der Zahl der Öffnungshübe während einer Schließzeit
sind steuerbar.
1. Verfahren zur Inbetriebnahme eines elektromagnetischen Aktuators zur Betätigung eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, der zwei mit Abstand zueinander
angeordnete Elektromagnete aufweist, zwischen denen ein mit dem Gaswechselventil in
Verbindung stehender Anker gegen die Kraft von wenigstens einer Rückstellfeder jeweils
aus seiner Mittellage zur Anlage an einer Polfläche eines der Elektromagneten hin
und her bewegbar geführt ist, wobei über eine Motorsteuerung die Elektromagneten abwechselnd
mit einem Fangstrom beaufschlagt werden, dessen Höhe in Abhängigkeit der über eine
Sensorik erfaßten Annäherung des Ankers an zumindest eine Polfläche geregelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Magnete eine Referenztemepratur erfaßt wird und
daß bei Normaltemperaturniveau der Anker durch wechselnde Bestromung der Elektromagneten
in der Resonanzfrequenz angeschwungen und an einer vorgebbaren Polfläche, vorzugsweise
der Schließerseite, zur Anlage gebracht oder bei einem bestehenden Niedrigtemperaturniveau
einer der Elektromagneten, vorzugsweise der Schließmagnet, mit einem hohen Stromimpuls
beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Stromimpulses
in Abhängigkeit von der Höhe der Referenztemperatur vorgegeben wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung
der Aufprallenergie die Stromhöhe für den Stromimpuls in Abhängigkeit von der Annäherung
des Ankers an die Polfläche des Magneten erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erfassung
eines Niedrigtemperaturniveaus wenigstens einem Elektromagneten Heizenergie zugeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizenergie
durch Beaufschlagung wenigstens eines Elektromagneten mit einem Heizstrom zugeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizstrom
ein hochfrequenter Wechselstrom verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagneten
abwechselnd mit Heizstrom beaufschlagt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizenergie
durch wechselnde Bestromung der Elektromagneten bei gleichzeitiger geringer Ankerbewegung
erfolgt.
9. Verfahren zur Inbetriebnahme eines elektromagnetischen Aktuators zur Betätigung eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, der zwei mit Abstand zueinander
angeordnete Elektromagneten aufweist, zwischen denen ein mit dem Gaswechselventil
in Verbindung stehender Anker gegen die Kraft von wenigstens einer Rückstellfeder
jeweils aus seiner Mittellage zur Anlage an einer Polfläche eines der Elektromagneten
hin und her bewegbar geführt ist, wobei über eine Motorsteuerung die Elektromagneten
abwechselnd mit einem Fangstrom beaufschlagt werden, dessen Höhe in Abhängigkeit der
über eine Sensorik erfaßten Annäherung des Ankers an zumindest eine Polfläche geregelt
wird, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der Elektromagneten mit einem Strom in Form eines Startimpulses beaufschlagt
wird und in Abhängigkeit der hierbei vom Sensor erfaßten Anfangsbewegung des Ankers
die anschließende Bestromung der Elektromagneten entweder in der normalen Anschwingbestromung
gesteuert wird oder aber der Strom für den Kaltstartbetrieb durch Beaufschlagung der
Elektromagneten mit Heizenergie und/oder einem Stromimpuls oder mit Heizstrom und
anschließender Anschwingbestromung erfolgt.
10. Verfahren zur Inbetriebnahme eines elektromagnetischen Aktuators zur Betätigung eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, der zwei mit Abstand zueinander
angeordnete Elektromagneten aufweist, zwischen denen ein mit dem Gaswechselventil
in Verbindung stehender Anker gegen die Kraft von wenigstens einer Rückstellfeder
jeweils aus seiner Mittellage zur Anlage an einer Polfläche eines der Elektromagneten
hin und her bewegbar geführt ist, wobei über eine Motorsteuerung die Elektromagneten
abwechselnd mit einem Fangstrom beaufschlagt werden, dessen Höhe in Abhängigkeit der
über eine Sensorik erfaßten Annäherung des Ankers an zumindest eine Polfläche geregelt
wird, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die Motorsteuerung ein als fangender Magnet bestromter Elektromagnet mit einem Hochstromimpuls
beaufschlagt wird, wenn der Sensor aus der Ankerbewegung ein Umkehren des Ankers vor
Erreichen der Polfläche rfaßt.
11. Verfahren zur Inbetriebnahme eines elektromagnetischen Aktuators zur Betätigung eines
Gaswechselventils an einer Kolbenbrennkraftmaschine, der zwei mit Abstand zueinander
angeordnete Elektromagneten aufweist, zwischen denen ein mit dem Gaswechselventil
in Verbindung stehender Anker gegen die Kraft von wenigstens einer Rückstellfeder
jeweils aus seiner Mittellage zur Anlage an einer Polfläche eines der Elektromagneten
hin und her bewegbar geführt ist, wobei über eine Motorsteuerung die Elektromagneten
abwechselnd mit einem Fangstrom beaufschlagt werden, dessen Höhe in Abhängigkeit der
über eine Sensorik erfaßten Annäherung des Ankers an zumindest eine Polfläche geregelt
wird, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anpassung der Stromhöhe bei der Bestromung im Anschwingbetrieb in Abhängigkeit
der über den Sensor erfaßten Weg- und/oder Geschwindigkeistwerte erfolgt.