[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Analysegerät für Verbrennungsanlagen nach
Anspruch 1 Die Erfindung betrifft weiter die Verwendung eines Analysegerätes für Verbrennungsanlagen
sowie ein Verfahren zur Messung von Rauchgasen mittels eines Analysegerätes nach den
unabhängigen Ansprüchen.
[0002] Derartige Analysegerät für Verbrennungsanlagen und die Verwendung eines Analysegerätes
sind für unterschiedliche Zwecke und Anwendungen bereits bekannt. So sind beispielsweise
von "Testo",

msi",oder

rbr-ecom" Rauchgas-Messgeräte bekannt welche Anlagenparameter wie Temperatur, O
2-, CO
2-, CO-Gehalt, usw. messen können. Diese Messgeräte werden zur Einstellung von Heizungsanlagen
verwendet. Diese Geräte weisen Eingabetasten, Display, evtl. Drucker und zusätzlich
zu den obengenannten Mess-Eingängen Schnittstellen auf, mit denen die gewonnenen Daten
auf einen Drucker oder einen Computer übertragen werden können. Zur Einstellung und
Wartung der Heizungsanlage kann der Monteur oder Kaminfeger mit diesen Messgeräten
die erforderlichen Messungen im Abgassystem der Heizungsanlage vornehmen. Bevor eine
solche Messung erfolgen kann, muss jedoch die Heizungsanlage in einem stationären,
stabilen Zustand betrieben werden, damit stabile Meßwerte (M=f(t) ¦
= C wenn t → ∞) erreicht und somit die Messsonden optimal plaziert werden können. Eine stabile Verbrennung
ist weiterhin erforderlich, damit die verwendeten Sensoren nicht durch unvollständig
verbrannte Teile des Brennstoff-Luftgemisches zerstört werden. Dazu wird die Heizungsanlage
in Betrieb gesetzt und der Monteur oder Kaminfeger muss abwarten, bis eine stabile
Verbrennung vorherrscht. Erst dann kann von ihm die Messung der Rauchgase gestartet
werden.
[0003] Nach dem Ausmessen des Abgassystems erfolgt zur Optimierung der Brennereinstellungen
die Messung von Werten, die aus dem Steuer- und Regelgerät des Brenners, eines sogenannten
Feuerungsautomaten, gewonnen werden können. Um diese Messungen vornehmen zu können,
muss der Feuerungsautomat teilweise geöffnet oder umverdrahtet werden. Gemessen werden
unter anderem die Netzspannung mit einem Voltmeter, der Fühlerstrom des Flammenfühlers
mit einem Mikro-Ampere-Meter oder Voltmeter und die Programmzeiten oder Flammenbildungszeit
mit einer Stoppuhr. Aus den nacheinander ermittelten Werten von Netzspannung und Fühlerstrom
kann eine Aussage über den Fühlerstrom bei Normal-Netzspannung erfolgen, wobei diese
Aussage durch die in zeitlichem Abstand erfolgte Messung und durch in diesem Zeitraum
erfolgte Schwankungen weiterer Störeinflüsse wie zB. der Netzspannung sehr ungenau
ist.
[0004] Feuerungsautomaten für kleinere und mittlere Brenner besitzen in der Regel keine
Displays um Informationen über Störungen des Feuerungsautomaten anzuzeigen, sondern
nur einfache Statusanzeigen, meist Leuchtdioden oder Glimmlampen . Aufwendigere Displays
werden dabei aus Kostengründen weggelassen. Bei neueren Feuerungsautomaten ist bekannt,
dass sie Daten auf ein Zusatzgerät mit Display zu übertragen, wobei die Kommunikation
über eine beliebige serielle Schnittstelle, z.B. über eine Infrarotschnittstelle,
erfolgen kann. Auf dem Display können Informationen über den Feuerungsautomat oder
über Störungen im Feuerungsautomaten als Zahlencode oder im Klartext ausgegeben werden.
[0005] Ein Monteur oder Kaminfeger braucht deshalb bei Service, Wartung und Inbetriebsetzung
von Verbrennungsanlagen der obenbeschriebenen Art mehrere Geräte, um die entsprechenden
Arbeiten auszuführen, die Messungen benötigen viel Zeit und sind teilweise sehr ungenau.
Dies erhöht den Aufwand und damit die Kosten eines solchen Vorganges.
[0006] Aus der DE 299 00 588 U1 ist ein Abgas-Analysegerät bekannt geworden, welches über
eine Infrarotschnittstelle Daten aus einem Feuerungsautomaten empfangen und im Analysegerät
auswerten und auf der Anzeigevorrichtung visualisiere kann. Das Analysegerät weist
dabei zwei Modi auf, einen Abgasanalysemodus und einen Daten-Auswertungs-Modus. Das
Analysegerät dient somit nur als Display für die aus dem Feuerungsautomaten ausgegebenen
Daten.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Analysegerät, dessen Verwendung
sowie Verfahren zur Messung von Rauchgasen mittels eines Analysegerätes bereitzustellen,
die eine einfache und kostengünstige Wartung, Service und Inbetriebsetzung von Verbrennungsanlagen
erlauben.
[0008] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in den unabhängigen Ansprüche
angegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Kern der Erfindung ist es somit, dass im Analysegerät Mittel zur gemeinsamen Verarbeitung
der aus dem Steuer- und Regelgerät übertragenen Daten und der aus dem Abgassystem
ermittelten Daten angeordnet sind.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0011] Einige bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Analysegerätes, der
Verwendung dieses Analysegerätes bzw. des erfindungsgemässen Verfahrens zur Messung
von Rauchgasen werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- die schematische Ansicht einer Verbrennungsanlage mit einem Steuer- und Regelungsgerät
und einem Analysegerät;
- Fig. 2
- die schematische Ansicht einer Verbrennungsanlage mit einem Steuer- und Regelungsgerät,
einem Analysegerät und einem zusätzlichen Regler.
[0013] Die Fig. 1 zeigt ein Steuer- und Regelgerät 1, einen sogenannten Feuerungsautomaten,
für einen Brenner 2. Der Brennstoff wird über eine Brennstoffleitung 3 der Brennkammer
4 zugeführt, wobei die Menge des Brennstoffes vom Steuer- und Regelgerät 1 mittels
eines Stellorganes 5 gesteuert wird. Ist der Brenner 2 ein Gasbrenner, dann ist das
Stellorgan 5 eine Klappe, deren Stellung den Gasstrom steuert. Ist der Brenner 2 ein
Ölbrenner, dann ist das Stellorgan 5 ein Öldruckregler. Ein von einem Motor 6 angetriebenes
Gebläse 7 befördert Luft in die Brennkammer 4. In der Brennkammer 4 wird das Brennstoff-Luft-Gemisch
verbrannt und die Rauchgase über ein Abgassystem 8 abgeführt.
[0014] Mittels eines Analysegerätes für Verbrennungsanlagen 9, eines sogenannten Rauchgasanalysegerätes,
werden im Abgassystem die Rauchgase bezüglich ihrer Zusammensetzung, sowie die Temperatur
und Druck über Leitungen 10, 11 und spezifische, nicht dargestellte Sensoren gemessen
und im Analysegerät 9 ausgewertet. Die Sensoren zur Messung von Rauchgasen wie O
2, CO
2 und CO können dabei im Analysegerät 9 oder ausserhalb des Analysegerätes angeordnet
sein. Die Rauchgase werden üblicherweise über einen Schlauch aus dem Abgassystem abgesogen
und dem Sensor zugeführt. Diese so erhaltenen Informationen aus dem Abgassystem können
auf einen Display des Analysegerätes dargestellt werden oder über eine Ausgabeeinheit
an einen Drucker oder Computer 12 ausgegeben und weiterverarbeitet werden.
[0015] Das Analysegerät 9 ist über eine Kommunikationsleitung 13 mit dem Feuerungsautomaten
1 verbunden. Die Übertragung der Daten aus dem Feuerungsautomaten zum Analysegerät
kann über eine beliebige Schnittstelle, z.B. über eine am Feuerungsautomaten 1 angeordnete
optische Schnittstelle, erfolgen. Die über die optische Schnittstelle ausgegebene,
sequentielle optische Information kann mittels eines Abtastgerätes (nicht dargestellt)
in die Signalpegel einer seriellen Schnittstelle des Analysegerätes umgewandelt werden.
Im Abgasanalysegerät werden die Signale des Feuerungsautomaten dann weiter verarbeitet.
Dazu werden im Analysegerät spezielle Programme vorgesehen, welche die Signale des
Feuerungsautomaten in entsprechende Anzeigen auf dem Display des Analysegerätes umwandeln
und die vom Feuerungsautomaten gelieferten Daten verarbeiten können.
Aus dem Feuerungsautomaten können z.B. Störmeldungen, Ein- und Ausgangszustände des
Feuerungsautomaten, Kennung, Inbetriebsetzungszähler, Servicezähler, Netzspannung,
Flammenintensität, respektive Flammenstrom, Flammenbildungszeit, Programmphase, usw.
an das Analysegerät übertragen werden. Diese Information wird im Analysegerät ausgewertet
und weiterverarbeitet, insbesondere im Klartext auf dem Display angezeigt.
Da nun die Informationen aus dem Feuerungsautomaten 1 und die Information aus dem
Abgassystem 8 in einem Gerät 9 erfasst werden, erlaubt dies, diese Informationen gleichzeitig
im Analysegerät 9 zu verarbeiten und die Messgenauigkeit sowie die Analysegenauigkeit
entscheidend zu erhöhen. Weiter wird durch die gemeinsame Messung aller spezifischen
Daten, wie z.B. Druck , Temperatur, Feuchte, O
2, CO, CO
2, NO
x, der Verbrennungsanlage der Messaufwand verringert und somit die Kosten gesenkt.
Weiter erlaubt die Verarbeitung aller spezifischen Daten der Verbrennungsanlage in
einem Gerät 9 genaue Aussagen über den Gesamtzustand der Anlage sowie bei Störungen
über die genaue Störungsursache. Durch die genaue Festlegung der Störungsursache müssen
nur noch die Komponenten ersetzt werden die wirklich defekt sind und nicht mehr wie
bisher üblich, mehrere Baugruppen, wie z.B. den Feuerungsautomaten und das Brennstoffventil.
[0016] Durch die gemeinsame und gleichzeitige Verarbeitung von Netzspannung und Flammenstrom,
ausgegeben durch den Feuerungsautomaten 1, im Analysegerät 9 kann der tatsächliche
Flammenstrom in Bezug auf die aktuelle Netzspannung ermittelt und normiert auf die
Normnetzspannung umgerechnet und wirksam mit weiteren Prozessdaten verarbeitet und
dargestellt werden.
[0017] Die Messung der Rauchgase im Abgassystem kann durch die gemeinsame Verarbeitung der
Daten im Analysegerät automatisiert werden. Aus dem Feuerungsautomaten werden die
Informationen über die Verbrennung gewonnen und wenn eine stabile Verbrennung vorherrscht,
d.h. wenn z.B. der Flammenstrom innerhalb gewissen Grenzen liegt, oder eine gewisse
Mindestzeit seit Entstehen der Flamme verstrichen ist oder eine bestimmte Kesseltemperatur
erreicht wurde, werden die Rauchgase gemessen. Sollte sich während der Messung der
Zustand der Verbrennung ändern und instabil werden, kann die Messung der Rauchgase
sofort durch das Analysegerät unterbrochen werden. Dies erlaubt eine zuverlässige
Messung der Rauchgase, ohne dass die Sensoren durch ungenügend verbrannte Rauchgase
beschädigt werden, wodurch die Lebensdauer der Sensoren erhöht wird. Gleichzeitig
ist durch dieses Verfahren eine Langzeitmessung der Rauchgase möglich, z.B. über mehrere
Tage, ohne dass ein Monteur oder Kaminfeger vor Ort die Messung überwachen muss. Dies
erlaubt Langzeit-Aussagen über den Zustand der Verbrennungsanlagen und damit ebenfalls
eine verbesserte Analyse des Zustandes der Anlage.
[0018] Fig. 2 zeigt einen Regler 14, welcher mit dem Feuerungsautomaten 1 und dem Analysegerät
9 verbunden ist. Der Regler 14 kann ein Kesselregler sein, der die Temperatur, Druck
eines Heizsystems (nicht dargestellt) regelt, welches durch die Verbrennung in der
Brennkammer beheizt wird. Steigt der Druck oder die Temperatur im Heizsystem über
einen bestimmten vorgegebenen Wert an, gibt der Regler 14 über die Leitung 15 diese
Information an den Feuerungsautomaten weiter, wodurch der Feuerungsautomat die Verbrennung
unterbricht. Die vom Regler 14 an den Feuerungsautomaten 1 weitergegebenen Informationen
können über die Leitung 13 ebenfalls an das Analysegerät übertragen werden und dort
verarbeitet werden. Falls die Kommunikation über die Leitung 15 bidirektional erfolgt,
können auch die Informationen aus dem Feuerungsautomaten über die Leitung 15 an den
Regler 14 und über eine Leitung 16 an das Analysegerät weitergegeben werden. In diesem
Fall kann die Leitung 13 weggelassen werden und die Kommunikation zwischen Feuerungsautomat
und Analysegerät erfolgt unter Zwischenschaltung des Reglers 14. Dies ist z.B. in
den Fällen vorteilhaft, in denen am Feuerungsautomaten keine Kommunikationsschnittstelle
vorhanden ist, jedoch eine am Regler 14.
Der Regler 14 kann z.B. auch ein elektrischer Verbundregler sein, welcher das Stellorgan
5 und den Motor 6 regelt, was gestrichelt in der Figur 2 dargestellt ist.
Die Kommunikation zwischen Feuerungsautomat und Analysegerät kann natürlich auch unter
Einbezug nicht weiter erwähnter Regler / Geräte erfolgen, wobei dann jeweils die in
den Geräten enthaltenen Informationen ebenfalls an das Analysegerät weitergegeben
werden können. Die Leitungen 13, 15, 16 können dabei beliebig ausgestaltet werden,
so kann die Kommunikation mittels einer Punkt zu Punkt Schnittstelle als auch über
eine Busschnittstelle uni- oder bidirektional erfolgen.
[0019] Durch die Kombination von Reglern und Analysegerät, Austausch von Daten zwischen
den Reglern und Analysegerät sowie die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät
lassen sich eine Vielzahl von vorteilhaften Ausgestaltungen und Verbesserungen gegenüber
herkömmlichen Geräten erzielen.
[0020] So kann beispielsweise der Verbrennungsprozess durch Messen der Abgaswerte und automatische
Einstellung des elektrischen Verbundes optimiert werden. Das Rauchgasanalysegerät
misst die Sauerstoffkonzentration im Abgas und gibt entsprechende Steuerbefehle an
den Feuerungsautomaten bzw. den elektrischen Verbund. Durch die Abgasmessung des Rauchgasanalysegeräts
kann der Feuerungsautomat an jedem Arbeitspunkt die Luftgröße solange nachführen,
bis eine optimale Verbrennung an jedem Arbeitspunkt besteht. Die Verbindung zwischen
Rauchgasanalysegerät und Feuerungsautomat kann durch eine bidirektionale Kommunikation
erfolgen.
[0021] Der Verbrennungsprozess kann auch bezüglich des mechanischen Verbundes optimiert
werden. Bei ein- oder zweistufigen Brennern kann die Einstellung der Primärluft manuell
über Vorgaben des Analysegerätes oder automatisch über motorische Adapter erfolgen.
Dieser Vorgang steht nicht direkt in Verbindung mit dem Feuerungsautomat, kann jedoch
durch die Messgröße der Flammenintensität und dem Zeitpunkt der Flammenbildung sinnvoll
ergänzt werden.
[0022] Die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät kann zur Ermittlung des Brennstoffverbrauchs
über den Feuerungsautomat verwendet werden. Dies beispielsweise mittels eines elektrischen
Brennstoffmengenzählers oder durch Bestimmung des Brennstoffdrucks, der Düsengrösse
und Berechnung über die Brennerlaufzeit und Auswertung / Protokollierung über das
Abgasanalysegerät. Durch die jährliche Abgasanalyse kann somit eine Energiebilanz
über die Heizungsanlage gemacht werden unter Einbeziehung des Verbrauchs und des Wirkungsgrades.
[0023] Über das Abgasanalysegerät kann beim Anlagenservice die optimale Vorbelüftungszeit
ermittelt werden, unter Einbeziehung der relevanten Parameter wie O
2-Gehalt des Abgases, Stabilität des Feuerraumdrucks etc.. Diese ermittelte Zeit kann
über eine bidirektionale Kommunikation vom Abgasanalysegerät an den Feuerungsautomaten
übertragen werden, so dass sie dieser unter Berücksichtigung der bestehenden Sicherheitsvorschriften
bis zur nächsten Überprüfung speichern kann.
[0024] Die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät kann zur Ermittlung der optimalen
Intervallzeit zwischen der ersten und zweiten Brennerstufe bzw. zwischen der ersten
Brennerstufe bis zur Reglerfreigabe verwendet werden. Durch kontinuierliche Messung
der Flammenintensität und des Feuerraumdrucks kann bei einer Anlageneichung die Zeit
ermittelt werden, bis die Flammenintensität und der Feuerraumdruck konstante Werte
erreicht hat. Die Stabilität der Verbrennung einer Anlage kann somit wirksam überprüft
werden. Diese Zeit kann vom Analysegerät in den Automaten bei einer bidirektionalen
Schnittstelle zur Speicherung übertragen werden.
[0025] Die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät kann zur Ermittlung der optimalen
Sicherheitszeit / Anlaufzeit verwendet werden. Die für einen Brenner erforderliche
Sicherheitszeit Anlauf wird bestimmt an folgenden Kriterien:
a) Zündzeit des Brennstoffgemisches / Flammenbildungszeit / Flammenerkennungszeit
und
b) Reaktionszeit des Brennstoffes zwischen Ventil und Brennkopf.
Die Variable b) ist anlagenabhängig und kann somit von einem Standardautomaten nicht
ausreichend berücksichtigt werden. Der Automat muss daher auf die maximal mögliche
Sicherheitszeit ausgelegt werden, was wiederum bei Anlagen mit physikalisch kurz möglichen
Flammenbildungszeiten zu unnötigen Verpuffungsrisiken führt.
Durch das Messen der Flammenbildungs- und Flammenstabilisierungszeit durch das Analysegerät
kann die notwendige (erforderliche) Sicherheitszeit Anlauf ermittelt bzw. überprüft
und an den Feuerungsautomaten unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften übertragen
werden.
[0026] Die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät kann zur Ermittlung kritischer
Kessel / Brenner Kennfelder und zu deren Vermeidung durch entsprechende Einstellung
des Feuerungsautomaten / Reglers verwendet werden. Dadurch wird verhindert, dass die
Thermodynamik zwischen den Brenner-Flammen und der Kessel-Geometrie zu leistungsabhängigen
Resonanzerscheinungen mit schlechterer Verbrennung, starker Geräuschentwicklung und
verkürzter Lebensdauer des Kessels durch mechanische Beanspruchung führt.
[0027] Analysewerte des Rauchgasanalysegerät können im Feuerungsautomat oder Regler gespeichert
werden. Diese Werte werden zur Bestimmung der Qualität und Verbesserungsmöglichkeiten
eines Brenners bzw. einer Heizungsanlage benötigt und es sollten auch zurückliegende
Analysewerte berücksichtigt werden. Durch die Speicherung der Werte vor Ort im Feuerungsautomaten
oder Regler werden die heute verwendeten Papier-Protokolle oder die im Analysegerät
gespeicherten Werte nicht mehr benötigt, was vorteilhaft ist, da diese leicht verloren
gehen. Die Werte können jederzeit an der Anlage abgerufen werden und sind unabhängig
von einem bestimmten Analysegerät. Ein Vergleich der Messwerte des Kaminfegers mit
den letzten Messwerten des Servicemonteurs können die Qualität der eigenen Messungen
verbessern.
[0028] Die gemeinsame Verarbeitung von Daten im Analysegerät kann zur Ermittlung der Flammenbildungszeit
und Flammenintensität der Brenner verwendet werden, um bei verschiedenen Servicegängen
Abweichungen / Drift erkennen zu können. Die Flammenbildungszeit stellt eine wichtige
Kenngröße bei der Beurteilung eines Brenners dar. Anhand der Flammenbildungszeit und
deren Streuung kann die Qualität der Brennstoffdurchmischung und Zündbereitschaft
ermittelt werden. Diese Messgröße lässt sich sinnvollerweise kombinieren bzw. ergänzen
mit der darauffolgenden Flammenintensität und den zusätzlich ermittelten Abgaswerten
bei der Beurteilung eines Brenners bzw. eines Kessels.
[0029] Das Abgasanalysegeräte kann zudem als Ersatz für bestehende Parametriergeräte für
Brenner und Kesselanlagen verwendet werden. Bestehende Kesselsysteme mit integrierten
digitalen Reglern erfordern zur optimalen Einstellung die Parametrierung vieler einzelner
Parameter. Zur Einstellung dieser Parameter sind heute spezielle Tools erforderlich.
Diese Tools sind jedoch aufwendig und daher auch relativ teuer. Die Parametriertools
von Brenner und Kesselanlagen lassen sich integrieren in bestehende Rauchgasanalysegeräte
mit ausreichenden Anzeige- und Bedienelementen. Dadurch wird eine höhere Verfügbarkeit
für Heizungs- und Servicemonteur erreicht, da diese nur noch eins anstatt zwei Servicegeräte
mit sich führen müssen. Weiter können Anlagenparametern in den bereits bestehenden
Kundendatenbanken der Rauchgasanalysegeräte gespeichert werden. Die Parameterdaten
und Abgasmesswerte können somit in einer Datenbank gespeichert werden, um eine bessere
Optimierung durchführen zu können. So könnte sich durch eine solche Optimierung zeigen,
dass eine Reduzierung der min. Kesselleistung die Anzahl der Brennerstarts um 10%
senkt, oder dass durch eine Reduzierung der max. Kesselleistung die max. Abgastemperatur
um 20

gesenkt wird.
[0030] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es können natürlich auch Informationen aus dem Analysegerät an den Feuerungsautomaten
übertragen werden, wobei jedoch gesetzliche Vorschriften zu beachten und umfassende
Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sind.
1. Analysegerät (9) für Verbrennungsanlagen, wobei die Verbrennungsanlage ein Steuer-
und Regelungsgerät (1), Zuführungen für Brennstoff und Luft (3, 5, 6, 7), eine Brennkammer
(4) und ein Abgassystem (8) umfasst, und im Analysegerät Daten der Rauchgase im Abgassystem
ermittelt werden, wobei zwischen dem Steuer- und Regelgerät (1) und dem Analysegerät
(9) Mittel zur Übertragung von Daten angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Analysegerät (9) Mittel zur gemeinsamen Verarbeitung der aus dem Steuer- und
Regelgerät (1) übertragenen Daten und der aus dem Abgassystem (8) ermittelten Daten
angeordnet sind.
2. Analysegerät (9) für Verbrennungsanlagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Analysegerät (9) Mittel zur Verarbeitung von Daten aus mindestens einem weiteren
Regler (14) angeordnet sind.
3. Analysegerät (9) für Verbrennungsanlagen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die verarbeiteten Daten Parameter der Verbrennungsanlage und /oder des
Analysegerätes (9) und /oder des Steuer- und Regelungsgerätes (1) und / oder des Reglers
(14) einstellbar sind.
4. Analysegerät (9) für Verbrennungsanlagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die aus dem Steuer- und Regelgerät (1) übertragenen Daten die Messung der
Rauchgase im Abgassystem (8) steuerbar ist.
5. Analysegerät (9) für Verbrennungsanlagen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im Analysegerät gewonnen Daten im Steuer- und Regelungsgerät (1) und / oder
im Regler (14) speicherbar sind.
6. Verwendung eines Analysegerätes (9) für Verbrennungsanlagen zur Optimierung der Verbrennung,
insbesondere der Schadstoffemission, wobei die Verbrennungsanlage ein Steuer- und
Regelungsgerät (1), Zuführungen für Brennstoff und Luft (3, 5, 6, 7), eine Brennkammer
(4) und ein Abgassystem (8) umfasst, wobei im Analysegerät Daten der Rauchgase im
Abgassystem ermittelt werden und vom Steuer- und Regelgerät (1) Daten an das Analysegerät
(9) übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Analysegerät die aus dem Steuer- und Regelgerät (1) übertragenen Daten gemeinsam
mit den aus dem Abgassystem (8) ermittelten Daten verarbeitet werden.
7. Verwendung eines Analysegerätes (9) für Verbrennungsanlagen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die verarbeiteten Daten Parameter der Verbrennungsanlage und /oder des
Analysegerätes (9) und /oder des Steuer- und Regelungsgerätes (1) und / oder des Reglers
(14) einstellbar sind.
8. Verwendung eines Analysegerätes (9) für Verbrennungsanlagen nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die aus dem Steuer- und Regelgerät (1) übertragenen Daten die Messung der
Rauchgase im Abgassystem (8) gesteuert wird.
9. Verwendung eines Analysegerätes (9) für Verbrennungsanlagen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die aus dem Steuer- und Regelgerät (1) übertragenen Daten die Messung der
Rauchgase im Abgassystem (8) so gesteuert wird, dass die Rauchgase nur bei Zuständen
stabiler Verbrennung gemessen werden.
10. Verfahren zur Messung von Rauchgasen mittels eines Analysegerätes (9) für Verbrennungsanlagen,
wobei die Verbrennungsanlage ein Steuer- und Regelungsgerät (1), Zuführungen für Brennstoff
und Luft (3, 5, 6, 7), eine Brennkammer (4) und ein Abgassystem (8) umfasst, wobei
im Analysegerät Daten der Rauchgase im Abgassystem ermittelt werden und vom Steuer-
und Regelgerät (1) Daten an das Analysegerät (9) übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Daten im Analysegerät (9) verarbeitet werden und dass mittels der aus dem
Steuer- und Regelgerät (1) übertragenen Daten die Messung der Rauchgase im Abgassystem
(8) gesteuert wird.
11. Verfahren zur Messung von Rauchgasen nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die aus dem Steuer- und Regelgerät (1) in das Analysegerät (9) übertragenen
Daten die Messung der Rauchgase im Abgassystem (8) so gesteuert wird, dass die Rauchgase
nur bei Zuständen stabiler Verbrennung gemessen werden.