(19)
(11) EP 1 054 415 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.2000  Patentblatt  2000/47

(21) Anmeldenummer: 00110643.4

(22) Anmeldetag:  18.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01B 17/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.05.1999 DE 19923371

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Aretz, Walter, Dipl.-Ing.
    91054 Erlangen (DE)
  • Uremovic, Nikola, Dipl.Ing.
    91052 Erlangen (DE)

   


(54) Stabisolator


(57) Es wird ein längenverstellbarer Stabisolator mit beidseitigen Endarmaturen (2, 9) vorgestellt, bei dem zumindest die eine Endarmatur einen mit dem Isolierkörper (1) fest verbundenen Zapfen (3) und ein gegenüber dem Zapfen entlang seiner Längsachse verstellbares, mit dem Zapfen formschlüssig verbindbares Anschlußstück (4, 10) enthält.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stabisolator der einen Isolierkörper und an seinen beiden Enden angeordnete Endarmaturen enthält.

[0002] Solche Stabisolatoren werden vorzugsweise an Auslegern und Kettenwerken von Oberleitungsanlagen eingesetzt und trennen bekanntlich die unter Spannung stehenden Teile einer Fahrleitung, und zwar sowohl gegeneinander als auch gegen Erde.

[0003] Derzeit gibt es in Oberleitungsanlagen eine große Anzahl verschiedener Stabisolatoren mit unterschiedlichen Baulängen und Anschlußgeometrien. Hieraus ergibt sich der Nachteil, daß, wenn nach einer Beschädigung eines Stabisolators ein Austausch vorgenommen werden muß, ein Stabisolator mit gleicher Baulänge und gleicher Anschlußgeometrie bereitgestellt werden muß. Demgemäß müssen eine Vielzahl von unterschiedlichen Typen von Stabisolatoren in unrentabel kleinen Stückzahlen gefertigt und auf Lager gehalten werden.

[0004] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, demgegenüber eine Verbesserung anzugeben und einen Stabisolator zu schaffen mit dem sich eine Kostenreduzierung erzielen, insbesondere die Lagerhaltung verbessern läßt.

[0005] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Längenverstellbarkeit der Endarmatur gegenüber dem Isolierkörper ist es möglich, mit nur einem einzigen Isolatortyp Isolatoren unterschiedlicher Baulänge zu ersetzen. Zweckmäßigerweise ist die Längenverstellbarkeit an beiden Enden des Stabisolators vorhanden, so daß sich die Verstellänge verdoppeln läßt. Die Anschlußstücke der Endarmaturen haben gleiche Anschlußgeometrie wodurch die Austauschbarkeit noch weiter erleichtert ist. Die Längenanpassung kann vor Ort an der Montagestelle erfolgen.

[0006] Vorteilhafterweise bestehen die Endarmaturen aus jeweils einem mit dem Isolierkörper fest verbundenen Zapfen und einem mit dem Zapfen verbindbaren Anschlußstück. Beide Teile enthalten Mittel zur formschlüssigen Verbindung der Teile. Der Zapfen kann runden oder rechteckigen Querschnitt aufweisen. Auch andere Querschnittsprofile sind denkbar. Sieht man einen Zapfen mit rundem Querschnitt vor, so kann der Zapfen als Hohlzapfen oder Vollrundzapfen ausgebildet sein. Die Verbindungsmittel bestehen hierbei mit Vorteil aus einer Schraubverbindung mit Gewinde und Gegengewinde. Bei den anderen Ausführungen sind Kerb- oder Schneidschrauben, Splinte oder Bolzen, welche die Teile in der gewünschten Länge des Längenabschnittes formschlüssig halten, denkbar.

[0007] Die Anschlußstücke sind an ihren, dem Isolierkörper abgewandten Enden vorteilhafterweise mit Rohr- oder Augenkappen zur Halterung eines Auslegerrohres bzw. eines Seiles versehen.

[0008] Anhand der Zeichnung werden nachfolgend zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines längenverstellbaren Stabisolators in Seitenansicht, mit beidseitig angeordneten Rohrkappen,

Figur 2 den Stabisolator nach Figur 1 mit abgenommenen Rohrkappen,

Figur 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines längenverstellbaren Stabisolators in Seitenansicht, mit beidseitig angeordneten Augenkappen,

Figur 4 den Stabisolator nach Figur 3 mit abgenommenen Augenkappen.



[0009] Die Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht einen Stabisolator wie er in vielfältiger Weise in Oberleitungsanlagen eingesetzt wird. Der Stabisolator enthält einen Isolierkörper 1 an dessen beiden Enden Endarmaturen 2 befestigt sind. Die Endarmaturen 2 bestehen jeweils aus einem mit dem Isolierkörper 1 fest verbundenen Zapfen 3 und einem längenverstellbar daran gehalterten Anschlußstück 4. Die beiden Anschlußstücke 4 sind auf die Zapfen 3 aufgeschraubt. Letztere sind hierzu als Rundzapfen ausgeführt und mit einem Außengewinde 5 versehen, die Anschlußstücke sind mit einem Sackloch 6 und einem dem Außengewinde entsprechenden Innengewinde 7 versehen. Die Anschlußstücke können so von einer Minimallänge im voll aufgeschraubten Zustand bis zu einer Maximallänge entlang der Längsachse des Isolierkörpers in eine beliebig wählbare Längenposition gebracht und in dieser Position formschlüssig gehalten werden. Die Länge der Schraubverbindung ist so bemessen, daß einerseits die gewünschte Längenverstellung erzielt wird, andererseits in der in Figur 1 gezeigten Maximallänge noch eine ausreichende formschlüssige Verbindung gewahrleistet ist. Beispielsweise kann bei einer angenommenen Länge von Zapfen und Sackloch von 80 mm und einer Mindesteinschraublänge (Lmin) von 30 mm eine Längenverstellung von 50 mm auf einer Seite erzielt werden. Sieht man, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, auf beiden Seiten derartige längenverstellbare Endarmaturen vor, so ergibt sich für den gesamten Stabisolator eine Gesamtverstellung von 100 mm.

[0010] Die beiden Anschlußstücke 4 sind in der gezeigten Ausführung an ihren dem Isolierkörper abgewandten Enden mit an sich bekannten Rohrkappen 8 zur Halterung eines Auslegerrohres versehen.

[0011] Die Figuren 3 und 4 zeigen bei gleichem Aufbau des Isolierkörpers 1 eine Variante auf, bei der die mit 9 bezeichneten Endarmaturen Anschlußstücke 10 aufweisen welche mit Augenkappen 11 für den Anschluß beispielsweise von Seilen ausgestattet sind. Die Anschlußstücke 10 sind, wie bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel, mit einem Sackloch 6 mit Innengewinde 7 versehen, welches auf das am Zapfen 3 befindliche Außengewinde 5 aufschraubbar ist. Auch bei dieser Variante ergibt sich bei den zuvor genannten Maßen eine Längenverstellung von 100 mm.

[0012] Die beschriebene Schraubverbindung kann auch in umgekehrter Anordnung ausgeführt sein, d.h., die beiden Zapfen 3 am Isolierkörper 1 können als Hohlzapfen mit Innengewinde und die Anschlußstücke 4, 10, mit Außengewinde versehen sein.

[0013] Die Zapfen können auch mit quadratischem oder einem anderen Profilquerschnitt ausgeführt sein. Die Befestigung in der gewünschten Länge kann über geeignete Halterungsmittel wie Splinte, Stifte, Schneid- oder Kerbschrauben erfolgen.


Ansprüche

1. Stabisolator mit einem Isolierkörper (1) und an seinen beiden Enden angeordneten Endarmaturen (2, 9), dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die eine Endarmatur des Stabisolators so ausgebildet ist, daß eine definierte Längenverstellung gegenuber dem Isolierkörper ermöglicht ist.
 
2. Stabisolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endarmatur (2, 9) einen mit dem Isolierkörper (1) fest verbundenen Zapfen (3) und ein gegenüber dem Zapfen entlang seiner Längsachse verstellbares, mit dem Zapfen formschlüssig verbindbares Anschlußstück (4, 10) enthält.
 
3. Stabisolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (3) einen runden Querschnitt aufweist und mit einem Gewinde (5) versehen ist, welches mit einem entsprechenden Gegengewinde (7) im Anschlußstück (4, 10) korrespondiert.
 
4. Stabisolator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (3) einen Hohlrund- oder Vollrundquerschnitt aufweist und mit einem Außengewinde (5) versehen ist, und das Anschlußstück (4) ein Sackloch (6) mit entsprechendem Innengewinde (7) aufweist.
 
5. Stabisolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (3) einen Vierkantquerschnitt aufweist, zu dem ein Innenvierkant im Anschlußstück (4, 10) passend ausgeführt ist, und daß Feststellmittel zur formschlüssigen Verbindung der beiden Teile (3; 4, 10) vorhanden sind.
 
6. Stabisolator nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (4) dem Zapfen (3) abgewandt mit einer Rohrkappe (8) zur Aufnahme eines Auslegerrohres versehen ist.
 
7. Stabisolator nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (10) dem Zapfen (3) abgewandt mit einer Augenkappe (11) versehen ist.
 




Zeichnung