[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zange gemäß dem Anspruch 1.
[0002] Zangen mit zwei in jeder Stellung ihrer verschwenkbaren Handgriffe parallelen Arbeitsbacken
sind allgemein bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parallelzange
mit verbesserten Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.
[0003] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0004] Eine erfindungsgemäße Zange enthält zwei parallele Arbeitsbacken und zwei relativ
zueinander verschwenkbare Handgriffe, von denen einer zur Bildung einer ersten Zangeneinheit
mit einem ersten der Arbeitsbacken fest und ein anderer zur Bildung einer zweiten
Zangeneinheit mit einem zweiten der Arbeitsbacken über eine Antriebsvorrichtung gelenkig
verbunden sind, um beim Verschwenken der Handgriffe die Arbeitsbacken In einer Arbeitsrichtung
aufeinander zu oder voneinander weg zu bewegen, wobei eine Ruheposition der zweiten
Zangeneineheit relativ zur ersten Zangeneinheit in Arbeitsrichtung voreinstellbar
ist.
[0005] Durch diese Voreinstellbarkeit der Ruheposition der zweiten Zangeneinheit relativ
zur ersten Zangeneinheit läßt sich die Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen Parallelzange
erweitern, da sich nunmehr mit ihr in vergrößertem Umfang unterschiedlich weite Gegenstände
bearbeiten lassen. Zur Einstellung der Ruheposition der zweiten Zangeneinheit relativ
zur ersten Zangeneinheit brauchen beide Zangeneinheiten nur relativ zueinander verschoben
zu werden, was unter Zuhilfenahme geeigneter Stellmittel erfolgen kann, die mit der
Zange verbunden sind. Die Relativverschiebung beider Zangeneinheiten erfolgt dabei
in Arbeitsrichtung, also in derjenigen Richtung, in der auch die parallel zueinander
liegenden Arbeitsbacken aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegt werden.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sitzt der zweite Arbeitsbacken
auf einem Schlitten, welcher gleitend auf einer mit dem ersten Arbeitsbacken verbundenen
Schiene verschiebbar ist. Hierdurch wird einerseits eine gute Parallelverschiebung
der Arbeitsbacken zueinander sichergestellt und andererseits auch eine gute Relativverschiebung
beider Zangeneinheiten in Arbeitsrichtung zueinander.
[0007] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird auch die Antriebsvorrichtung entlang
der Schiene geführt, wodurch ein einfacher und funktionssicherer Zangenaufbau erhalten
wird.
[0008] Als Antriebsvorrichtung kann zum Beispiel wenigstens ein Kniehebel verwendet werden,
um bei Verschwenkung der Handgriffe eine im Zangenmaul zwischen den Arbeitsbacken
erforderliche Preßkraft zu erhalten. Statt des wenigstens einen Kniehebels können
aber auch andere Antriebsvorrichtungen verwendet werden, ggf. in Kombination mit einem
Kniehebel, etwa eine pneumatische oder eine elektrische Antriebsvorrichtung.
[0009] Bei Verwendung einer als Kniehebel ausgebildeten Antriebsvorrichtung kann eine Gelenkachse
des Kniehebels in einem sich in Arbeitsrichtung erstreckenden Längsschlitz der Schiene
geführt sein, auf dem der erste Arbeitsbacken sitzt. Hierdurch wird eine sichere Parallelführung
der Antriebsvorrichtung in Arbeitsrichtung sichergestellt und damit eine entsprechende
Bewegung der zweiten Zangeneinheit relativ zur ersten Zangeneinheit.
[0010] Dabei kann die im Längsschlitz geführte Gelenkachse diejenige sein, die am nächsten
zu dem mit der Antriebsvorrichtung verbundenen Handgriff liegt.
[0011] Zur Verschiebung der Zangeneinheiten relativ zueinander in Arbeitsrichtung sind Stellmittel
vorgesehen, mit deren Hilfe sich die im Längsschlitz geführte Gelenkachse des Kniehebels
verschieben läßt. Zu den Stellmitteln gehört eine im Längsschlitz nur drehbar gelagerte
Gewindestange, die sich in Arbeitsrichtung erstreckt, und auf der ein mit entsprechendem
Innengewinde ausgestatteter und im Längsschlitz gegen Verdrehung gesicherter Lagerblock
geführt ist, der zur Bildung der Gelenkachse dient. Zu diesem Zweck können sich an
gegenüberliegenden Seiten des Lagerblocks befestigte Achsstummel befinden.
[0012] Durch Drehung der Gewindestange läßt sich daher der Lagerblock in deren Längsrichtung
und somit in Arbeitsrichtung verschieben, was zur entsprechenden Mitnahme des gesamten
Kniehebels, des zweiten Arbeitsbackens und des mit der Antriebsvorrichtung verbundenen
Handgriffs der Zange führt, also zur Relativverschiebung der zweiten Zangeneinheit
relativ zur ersten Zangeneinheit. Die Stellmittel weisen damit einen relativ einfachen
Aufbau auf.
[0013] Dabei ist eine zum zweiten Arbeitsbacken nächstliegende Gelenkachse des Kniehebels
mit dem den zweiten Arbeitsbacken tragenden Schlitten verbunden, was den Gesamtaufbau
der Zange noch weiter vereinfacht.
[0014] Gemäß einer zusätzlichen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Zange trägt eine mittlere
Gelenkachse des Kniehebels einen mit einem Stellhebel fest verbundenen Exzenter, der
in eine seitliche und im Schlitten eingebrachte Nut mit geschlossener Stirnfläche
eingreift und gegen diese Stirnseite führbar ist. Durch entsprechende Drehstellung
des Exzenters infolge der Betätigung des Stellhebels kann erreicht werden, daß der
Kniehebel beim Schließen der Handgriffe der Zange bzw. beim Schließen des Zangenmauls
entweder an einer Position blockiert wird, in der der Kniehebel noch nicht vollständig
gestreckt ist, oder an einer Position blockiert wird, an der der Kniehebel die Streckstellung
passiert hat. Im zuerst genannten Fall kann sich das Zangenmaul bei Entlastung der
Handgriffe wieder von selbst öffnen, während im zuletzt genannten Fall der Kniehebel
direkt von Hand beaufschlagt werden muß, um ihn aus der Blockierstellung herauszuführen.
Dies kann zum Beispiel durch geeignete Drehung des mit dem Exzenter verbundenen Stellhebels
erfolgen.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die jeweils zum vorderen Zangenende
weisenden Enden von Schlitten und Schiene Haltemittel zur lösbaren Befestigung weiterer
Werkzeugteile aufweisen. Da Schlitten und Schiene relativ zueinander verschoben werden,
wenn die Zangengriffe betätigt werden, können somit auch die mit Schlitten und Schiene
an ihren jeweils freien Enden verbundenen Werkzeugteile relativ zueinander verschoben
werden, wodurch sich eine mit der Zange verbundene Zusatzeinrichtung betätigen läßt.
Diese Zusatzeinrichtung kann zum Beispiel eine Nietvorrichtung für Blindnieten sein.
Sie wird etwa gebildet aus einer an der Schiene gehaltenen zylindrischen Klemmeinrichtung
zur klemmenden Aufnahme eines Nietstifts sowie aus einer die Klemmeinrichtung hülsenförmig
umgebenden Abstützeinrichtung, die am vorderen Ende des Schlittens befestigt ist und
die über das freie Ende der Klemmeinrichtung hinausfahrbar ist.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zange wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die geöffnete Zange in einer ersten Ruheposition;
Figur 2 eine Explosionsdarstellung der Zange;
Figur 3 die geschlossene Zange in der ersten Ruheposition;
Figur 4 die geschlossene Zange in der ersten Ruheposition bei verdrehtem Exzenter;
Figur 5 die geöffnete Zange in einer zweiten Ruheposition;
Figur 6 die geschlossene Zange in der zweiten Ruheposition; und
Figur 7 die geschlossene Zange in der zweiten Ruheposition bei verdrehtem Exzenter.
[0017] Der Aufbau der erfindungsgemäßen Parallelzange soll nachfolgend zunächst unter Bezugnahme
auf die Figuren 1 und 2 erläutert werden.
[0018] Gemäß den Figuren 1 und 2 enthält die Parallelzange einen ersten Handgriff 1, der
fest mit einer Führungsschiene 2 verbunden ist, auf der ein erster Arbeitsbacken 3
fest angeordnet ist. Die Führungsschiene 2 ist als flache Schiene ausgebildet, an
deren unteren Längsseite der erste Handgriff 1 über einen schräg nach unten abstehenden
Flansch 4 befestigt ist. Auf der gegenüberliegenden Längsseite der Führungsschiene
2 sowie an ihrem dem ersten Handgriff 1 abgewandten Ende befindet sich der erste Arbeitsbacken
3. Er ist U-förmig ausgebildet und steht mit seiner vom vorderen Zangenende wegweisenden
Fläche senkrecht zur Führungsschiene 2. Zwischen den Schenkeln des U-förmig ausgebildeten
ersten Arbeitsbackens 3 ist ein Werkzeugteil 5 einsetzbar, derart, daß dessen Arbeitsfläche
6 vom vorderen Zangenende weg weist. Die Führungsschiene 2 selbst verläuft leicht
schräg zur Längsrichtung des ersten Handgriffs 1.
[0019] Ein zweiter Arbeitsbacken 7 sitzt fest auf einem Schlitten 8, der seinerseits einen
in seiner Längsrichtung verlaufenden Schlitz 9 aufweist, der zur Aufnahme der Führungsschiene
2 dient. Am bodenseitigen Ende des Schlittens 8 ragen Stege 10 nach innen in den Schlitz
9, ohne sich jedoch zu berühren. Diese Stege 10 greifen in an gegenüberliegenden Seiten
der Führungsschiene 2 befindliche Längsnuten 11 ein und sichern somit den Halt des
Schlittens 8 auf der Führungsschiene 2. Dabei ist der Schlitten 8 und mit ihm der
zweite Arbeitsbacken 7 in Längsrichtung der Führungsschiene 2 verschiebbar, also in
Arbeitsrichtung. Der zweite Arbeitsbacken 7 steht mit seiner zum ersten Arbeitsbacken
3 weisenden Fläche senkrecht zur Führungsschiene 2, so daß beide aufeinanderzuweisenden
Flächen der Arbeitsbacken 3 und 7 parallel zueinander verlaufen. Der Schlitten 8 ist
von der dem ersten Arbeitsbacken 3 gegenüberliegenden Stirnseite der Führungsschiene
2 auf diese aufschiebbar. Dies gilt auch für den Fall, daß der erste Handgriff 1 am
Flansch 4 befestigt ist.
[0020] Auch der zweite Arbeitsbacken 7 ist U-förmig ausgebildet und nimmt zwischen seinen
Schenkeln ein Werkzeugteil 12 auf, dessen Arbeitsfläche 13 auf den ersten Arbeitsbacken
3 zuweist und parallel zur Arbeitsfläche 6 des Werkzeugteils 5 zu liegen kommt. Die
Werkzeugteile 5, 12 können durch beliebig andere ersetzt werden.
[0021] Zum Antrieb des Schlittens 8 entlang der Führungsschiene 2 dient ein Kniehebel 14,
der auch als Antriebsvorrichtung bezeichnet werden kann.
[0022] Der Kniehebel 14 ist aus parallel liegenden Gliedern bzw. Hebeln aufgebaut, die zwischen
sich den Schlitten 8 aufnehmen.
[0023] Im einzelnen besteht der Kniehebel 14 aus zwei parallelen ersten Gliedern 15, die
mit ihren vom Zangenmaul wegweisenden Ende fest mit einem zweiten Handgriff 16 der
Zange verbunden sind. Ferner gehören zum Kniehebel 14 zwei zweite Glieder 17, die
parallel zueinander liegen und mit ihrem zum Zangenmaul weisenden Ende Jeweils an
unterschiedlichen Seiten des Schlittens 8 angelenkt sind. Zu diesem Zweck weisen die
zweiten Glieder 17 an ihren zum Zangenmaul hin liegenden Enden Gewindeöffnungen 18
auf, in die Schrauben 19 hineingeschraubt sind, die in Sacklochöffnungen 20 hineingreifen,
die sich in gegenüberliegenden Seiten des Schlittens 8 befinden. Zur gelenkigen Verbindung
der ersten Glieder 15 mit den zweiten Gliedern 17 weisen letztere Ausnehmungen 21
in Richtung zu den ersten Gliedern 15 auf, in denen Ansätze 22 der ersten Glieder
15 schwenkbar aufgenommen sind. Die Ausnehmungen 21 bilden somit zusammen mit den
Ansätzen 22 ein mittleres Kniehebelgelenk. An den zum zweiten Handgriff 16 weisenden
Enden der ersten Glieder 15 weisen diese Durchgangsgewindebohrungen 23 auf, in die
von außen Schrauben 24 hineingeschraubt sind, welche mit ihren freien und ohne Gewinde
versehenen Enden in einander gegenüberliegende Sacklochbohrungen 25 eines quaderförmigen
Lagerblocks 26 eingreifen, welcher sich zwischen den ersten Gliedern 15 befindet.
Der Lagerblock 26 ist somit um die Enden der Schrauben 24 schwenkbar, die eine untere
Lagerachse des Kniehebels 14 bilden. Die obere Lagerachse des Kniehebels 14 wird in
entsprechender Weise durch die Schrauben 19 gebildet, die in gleicher Weise wie die
Schrauben 24 ausgebildet sind.
[0024] Der Lagerblock 26 selbst ist innerhalb eines Längsschlitzes 27 geführt, der sich
in der Führungsschiene 2 befindet und sich in Arbeitsrichtung A erstreckt, die parallel
zur Längsrichtung der Führungsschiene 2 liegt. Dabei kann der Lagerblock 26 im Längsschlitz
27 nur gleiten und sich dort nicht drehen. Innerhalb des Längsschlitzes 27 ist eine
Gewindestange 28 positioniert, die sich ebenfalls in Arbeitsrichtung A erstreckt.
Diese Gewindestange 28 ist in ihrer Längsrichtung in geeigneter Weise innerhalb des
Längsschlitzes 27 fixiert, kann sich also nicht in Arbeitsrichtung A verschieben.
Sie kann sich lediglich um ihre Längsachse drehen. Auf der Gewindestange 28 sitzt
der Lagerblock 26, wobei die Gewindestange 28 eine mit passendem Gewinde ausgestattete
Innenbohrung des Lagerblocks 26 durchläuft. Wird die Gewindestange 28 um ihre Längsachse
gedreht, verschiebt sich der Lagerblock 26 in Längsrichtung des Längsschlitzes 27
in der einen oder anderen Richtung, je nach Drehrichtung der Gewindestange 28. An
ihrem vom Zangenmaul wegweisenden Ende weist die Gewindestange 28 einen ohne Gewinde
versehenen Abschnitt 29 auf, der durch eine Bohrung 30 hindurchragt, die sich in einem
Steg 31 am unteren Ende des Längsschlitzes 27 befindet. Mittels eines Sicherungsrings
32 ist die Gewindestange 28 gegen Herausfallen aus dem Längsschlitz 27 gesichert,
wobei auf dem freien Ende des Abschnitts 29 ein Stellrad 33 fest aufgesetzt ist, über
das die Gewindestange 28 gedreht werden kann.
[0025] Wie weiter zu erkennen ist, befindet sich an einer Außenseite des Schlittens 8 eine
Nut 34, die ausgehend vom Boden des Schlittens 8 bis zu einer oberen und die Nut 34
schließenden Stirnwand 35 verläuft. Dabei ist die Nut 34 relativ zur Sacklochöffnung
20 konvex ausgebildet. In die Nut 34 greift ein Exzenter 36, der in Form einer Scheibe
mit einem abgeflachten Umfangsteil ausgebildet ist. An der einen Seite des Exzenters
bzw. der Scheibe 36 ist ein sie tragender Stift 37 befestigt, der durch eine Öffnung
38 hindurchragt, die sich im Ansatz 22 des in Figur 2 gezeigten rechten Hebelarmglieds
15 befindet. Der Exzenter 36 kommt also zwischen den Gliedern 15 zu liegen und wird
über den Stift 37 in der Öffnung 38 gelagert. Das freie Ende des Stiftes 37 ist mit
einem Stellhebel 39 fest verbunden, so daß über den Stellhebel 39 der Exzenter 36
gedreht werden kann. Je nach dem, ob die Exzenterscheibe 36 selbst oder mit ihrem
abgeflachten Umfangsabschnitt gegen die Stirnwand 35 der Nut 34 schlägt, wird der
Kniehebel 14 nicht oder über 180° hinaus gestreckt, so daß er demzufolge entweder
seine nicht blockierende oder seine blockierende Stellung einnimmt. Im zuletzt genannten
Fall weist die Zange eine Selbsthaltefunktion auf, die dadurch beendet werden kann,
daß der Hebel 39 wieder so gedreht wird, daß sich die mittlere Gelenkachse des Kniehebels
14 wieder von der Stirnwand 35 entfernt.
[0026] Mit der erfindungsgemäßen Zange können noch weitere Zusatzwerkzeuge verbunden werden,
und zwar jeweils über die freien Enden von Schlitten 8 und Führungsschiene 2. Zu diesem
Zweck weisen der Schlitten 8 und die Führungsschiene 2 am vorderen Zangenende Haltenuten
40 und 41 auf, auf die sich Werkzeugelemente aufschieben lassen. Die Haltenuten 40,
41 verlaufen senkrecht zur Arbeitsrichtung A.
[0027] So kann auf das freie Ende der Führungsschiene 2 ein Trägerelement 42 aufgeschoben
werden, das die Führungsschiene 2 umgreift und mit Ansätzen 42a In die Haltenuten
40 eingreift. Das Trägerelement 42 dient zur Halterung einer Klemmeinrichtung 43 für
den Stift 44 eines Blindniets 45. In der Klemmeinrichtung 43 sind nicht dargestellte
Klemmbacken angeordnet, die den Stift 44 festklemmen bzw. halten, wenn die Klemmeinrichtung
43 wieder vom Stift 44 abgezogen werden soll. Dies ist im Zusammenhang mit Blindnietvorrichtungen
allgemein bekannt und soll hier nicht näher erläutert werden.
[0028] Zudem läßt sich auf die vordere Stirnseite des Schlittens 8 eine Abstützeinrichtung
46 aufschieben. Die Abstützeinrichtung 46 umgreift ebenfalls das vordere Ende des
Schlittens 8 und ragt mit Ansätzen 46a in die Nuten 41 hinein. Auf dem vorderen Ende
der Abstützeinrichtung 46 liegt ein Preßelement 47, wobei Abstützeinrichtung 46 und
Preßelement 47 das Trägerelement 42 und die Klemmeinrichtung 43 hülsenförmig umgeben.
Das Preßelement 47 drückt beim Schließen des Zangenmauls mit seinem vorderen Ende
gegen den unteren Rand eines Kragens 48 des Blindniets 45, während andererseits der
Nietstift 44 durch die Klemmeinrichtung 43 festgehalten wird. Dies führt schließlich
zu einem Nietvorgang, bei dem sich der Stift 44 vom Kopf 49 des Blindniets 45 abtrennt,
nachdem der Kopf 49 den oberen Rand des Kragens 48 entsprechend verformt hat.
[0029] Nachfolgend soll die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Zange näher erläutert werden.
[0030] Zunächst sei wieder auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. In Figur 1 befindet sich
die Zange in geöffnetem Zustand bei voneinander gespreizten Handgriffen 1 und 16.
Der aus den Gliedern 15 und 17 bestehende Kniehebei 14 ist nicht gestreckt und die
Arbeitsbacken 3 und 7 befinden sich im Abstand voneinander. Das Zangenmaul ist geöffnet.
[0031] Gemäß Figur 1 bilden der erste Handgriff 1 und der fest mit ihm über die Führungsschiene
4 verbundene erste Arbeitsbacken 3 eine erste Zangeneinheit Z1. Dagegen bilden der
zweite Handgriff 16, der zweite Arbeitsbacken 7, der auf dem Schlitten 8 sitzt, und
der Kniehebel 14 eine zweite Zangeneinheit Z2. Beide Zangeneinheiten Z1, Z2 sind relativ
zueinander verschiebbar und befinden sich in Figur 1 in einer ersten Relativstellung
zueinander.
[0032] Wird die Zange in Figur 1 ausgehend von ihrer geöffneten Stellung durch Aufeinanderzubewegen
der Handgriffe 1 und 16 in ihre in Figur 3 geschlossene Stellung überführt, so dreht
sich bei fest gedachtem Handgriff 1 der zweite Handgriff 16 entgegen dem Uhrzeigersinn
um die durch die Schrauben 24 gebildete Achse. Entsprechendes gilt für das erste Kniehebelglied
15. Da der Lagerblock 26 seine Relativstellung im Längsschlitz 27 nicht ändert, verändert
auch die Lagerachse 24 ihre Position relativ zur ersten Zangeneinheit Z1 nicht, was
dazu führt, daß sich das zweite Glied 17 des Kniehebels im Uhrzeigersinn um die durch
die Schrauben 19 gebildete Kniehebelachse dreht, wobei gleichzeitig diese Kniehebelachse
In Richtung zum ersten Arbeitsbacken 3 verschoben wird und dabei den Schlitten 8 mitnimmt,
da die freien Enden der Schrauben 19 in die Sacklochbohrungen 20 des Schlittens 8
eingreifen. Mit dem Schlitten 8 wird dann der zweite Arbeitsbacken 7 in Richtung zum
ersten Arbeitsbacken 3 bewegt.
[0033] Bei diesem Schließvorgang der Zange läuft infolge der Bewegung der Glieder 15 und
17 der Exzenter 36 in der Nut 34 nach links oben in Figur 1 bzw. Figur 3 und schlägt
dann gegen die die Nut 34 schließende Stirnwand 35.
[0034] Befindet sich der Stellhebel 39 in der in den Figuren 1 und 3 gezeigten Stellung,
so liegt noch genügend Material des Exzenters 36 zwischen Stift 37 und Stirnwand 35,
wodurch verhindert wird, daß der Kniehebel 14 über einen Winkel von 180° hinaus durchgedrückt
wird. Die Zange kann also nach Entlastung der Handgriffe 1 und 16 von selbst wieder
in den geöffneten Zustand gelangen, was durch geeignete Rückstellfedern möglich ist,
die vorliegend der Übersicht wegen nicht dargestellt sind.
[0035] In Figur 4 ist jedoch die Situation gezeigt, daß der Stellhebel 39 so gedreht ist,
daß der abgeflachte Umfangsabschnitt der Exzenterscheibe 36 der Stirnwand 35 gegenüberliegt.
In diesem Fall läßt sich der Kniehebel um mehr als 180° bei geschlossener Zange durchdrücken,
so daß jetzt eine Selbsthaltefunktion der Zange realisiert ist. Ein im Zangenmaul
eingeklemmter Gegenstand bleibt somit eingeklemmt, auch wenn die Handgriffe 1 und
16 entlastet werden. Erst bei Drehung des Stellhebels 39 im Uhrzeigersinn um die mittlere
Gelenkachse 37 herum kann die Selbsthaltefunktion beendet werden, da jetzt wieder
die Exzenterscheibe 36 mit ihrem größeren Durchmesser gegen die Stirnwand 35 der Nut
34 schlägt und somit den Kniehebel 14 in Richtung zur Ausgangsstellung durchdrückt.
[0036] Die Figuren 5 bis 7 zeigen dieselben Bewegungsabläufe der Zange gemäß den Figuren
1, 3 und 4, wobei jetzt jedoch die zweite Zangeneinheit Z2 relativ zur ersten Zangeneinheit
Z1 in Arbeitsrichtung A verschoben ist. Die Arbeitsrichtung A verläuft, wie bereits
erwähnt, in Bewegungsrichtung der Arbeitsbacken 3 und 7 bzw. parallel zum Längsschlitz
27 in der Führungsschiene 2. Die Bewegungsabläufe selbst sollen nicht nochmals erläutert
werden, so daß im folgenden nur noch auf die Verschiebung der Relativposition zwischen
den Zangeneinheiten Z1 und Z2 eingegangen wird.
[0037] Befindet sich die Zange in der in Figur 6 gezeigten geschlossenen Stellung, so ist
das Stellrad 33 relativ frei zugänglich. Dieses Stellrad 33 sitzt fest auf dem Stangenabschnitt
29, der in Richtung zum Zangenmaul in den Gewindestangenabschnitt 28 übergeht. Wird
ausgehend von der Stellung in Figur 4 das Stellrad 33 gedreht, so wird der Lagerblock
26 in Richtung zum Zangenmaul auf der Gewindestange 28 verschoben, da er sich infolge
der Führung im Längsschlitz 27 nicht mitdrehen kann. Bei der Verschiebung des Lagerblocks
26 innerhalb des Längsschlitzes 27 in Richtung zum ersten Arbeitsbacken 3 wird zunächst
der Handgriff 16 mitgenommen, da er über die Schrauben 24 am Lagerblock 26 angelenkt
ist. Mitgenommen werden dabei ebenfalls das erste Glied 15 und das zweite Glied 17
des Kniehebels 14 und somit der Schlitten 8 und mit ihm der zweite Arbeitsbacken 7.
Es wird also die gesamte zweite Zangeneinheit Z2 in Arbeitsrichtung A relativ zur
ersten Zangeneinheit Z1 bei Drehung des Stellrads 33 verschoben. Dadurch läßt sich
die Maulweite einstellen.
[0038] Der Unterschied zwischen den Figuren 6 und 7 ist wieder darin zu sehen, daß in Figur
7 durch Verschwenkung des Stellhebels 39 die Selbstklemmfunktion der Zange eingeschaltet
ist. Hier schlägt jetzt der abgeflachte Umfangsteil der Exzenterscheibe 36 gegen die
Stirnwand 35 der Nut 34. Gegenüber der Figur 6 ist der abgeflachte Umfangsteil der
Exzenterscheibe 36 um 90° gedreht.
1. Zange mit zwei parallelen Arbeitsbacken (3, 7) und zwei relativ zueinander verschwenkbaren
Handgriffen (1, 16), von denen einer (1) zur Bildung einer ersten Zangeneinheit (Z1)
mit einem ersten (3) der Arbeitsbacken fest und ein anderer (16) zur Bildung einer
zweiten Zangeneinheit (Z2) mit einem zweiten (7) der Arbeitsbacken über eine Antriebsvorrichtung
(14) gelenkig verbunden sind, um bei Verschwenken der Handgriffe (1, 16) die Arbeitsbacken
(3, 7) in einer Arbeitsrichtung (A) aufeinander zu oder voneinander weg zu bewegen,
wobei eine Ruheposition der zweiten Zangeneinheit (Z2) relativ zur ersten Zangeneinheit
(Z1) in Arbeitsrichtung (A) voreinstellbar ist.
2. Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Arbeitsbacken (7) auf einem Schlitten (8) sitzt, der gleitend auf
einer mit dem ersten Arbeitsbacken (3) verbundenen Schiene (2) verschiebbar ist.
3. Zange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (14) entlang der Schiene (2) geführt ist.
4. Zange nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (14) wenigstens einen Kniehebel enthält.
5. Zange nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gelenkachse (24, 26) des Kniehebels (14) in einem sich in Arbeitsrichtung
(A) erstreckenden Längsschlitz (27) der Schiene (2) geführt ist.
6. Zange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Längsschlitz (27) geführte Gelenkachse (24, 26) diejenige ist, die am
nächsten zu dem mit der Antriebsvorrichtung (14) verbundenen Handgriff (16) liegt.
7. Zange nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch Stellmittel (28, 33) zur Verschiebung der im Längsschlitz (27) geführten Gelenkachse
(24, 26).
8. Zange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmittel (28, 33) eine im Längsschlitz (27) nur drehbar gelagerte Gewindestange
(28) aufweisen, die sich in Arbeitsrichtung (A) erstreckt, und auf der Gewindestange
(28) ein mit entsprechendem Innengewinde ausgestatteter und im Längsschlitz (27) gegen
Verdrehung gesicherter Lagerblock (26) geführt ist, der zur Bildung der Gelenkachse
(24, 26) dient.
9. Zange nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine zum zweiten Arbeitsbacken (7) nächstliegende Gelenkachse (19) des Kniehebels
(14) mit dem den zweiten Arbeitsbacken (7) tragenden Schlitten (8) verbunden ist.
10. Zange nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine mittlere Gelenkachse (21, 22) des Kniehebels (14) einen mit einem Stellhebel
(39) fest verbundenen Exzenter (36) trägt, der in eine seitliche im Schlitten (8)
eingebrachte Nut (34) mit geschlossener Stirnseite (35) eingreift und gegen diese
Stirnseite (35) führbar ist.
11. Zange nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die zum vorderen Zangenende weisenden Enden von Schlitten (8) und Schiene
(2) Haltemittel (41, 40) zur lösbaren Befestigung weiterer Werkzeugteile (46, 47,
42, 43) aufweisen.
12. Zange nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugteile eine Nietvorrichtung für Blindnieten bilden mit einer an der
Schiene (2) gehaltenen zylindrischen Klemmeinrichtung (43) zur klemmenden Aufnahme
eines Nietstiftes (44) sowie mit einer die Klemmeinrichtung (43) hülsenförmig umgebenden
Abstützeinrichtung (46, 47), die über das freie Ende der Klemmeinrichtung (43) hinausfahrbar
ist.