[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrfachbogenkontrollvorrichtung für Bogen verarbeitende
Maschinen, mit einer unterhalb eines zu fördernden Bogens drehbar angeordneten Walze
und einem oberhalb der Walze in einem Abstand schwenkbar angeordneten Tastelement
und einem ortsfest angeordneten Schaltelement, das entsprechend der Schwenklage des
Tastelementes beaufschlagbar ist.
[0002] Eine derartige Mehrfachbogenkontrollvorrichtung ist durch die DE 38 23 202 C2 bekannt.
[0003] Der Hebel zur Betätigung des Schalters und zur Halterung des Tastelementes ist bei
der DE 38 23 202 C2 an einer getakteten Welle angeordnet. Die ständige Hin- und Herbewegung
des Hebels führt zu Schwingungen der gesamten Vorrichtung und damit zu ungenauen Meßergebnissen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Mehrfachbogenkontrollvorrichtung
zu schaffen, die mit höherer Präzision arbeitet.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist die Anordnung von mehreren, mindestens
jedoch zwei Tastelementen nebeneinander auf der Traverse. Durch diese Maßnahme kann
der Bogen bzw. Bogenstrom an mehreren Stellen gleichzeitig kontrolliert werden. Insbesondere
im Randbereich des Bogens oder des Bogenstromes können umgeknickte Ecken zuverlässig
detektiert werden.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Anordnung eines Betätigungselementes für
ein vorgesehenes Schaltelement drehfest an der schwenkbaren Traverse der Tastelemente.
[0008] Es braucht daher nur ein Schalter vorgesehen zu werden, da jedes Tastelement drehfest
auf der schwenkbaren Traverse angeordnet ist, führt jede Auslenkung eines Tastelements
zur Betätigung des Schalters.
[0009] Vorzugsweise wird die Mehrfachbogenkontrollvorrichtung am Anfang des Fördertisches
eingesetzt. Durch diese Maßnahme ergibt sich ein großes Zeitfenster zum Anhalten der
Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine, auch bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten.
[0010] In vorteilhafter Weise wird der Bogen bzw. geschuppte Bogenstrom berührungsfrei zur
Tastrolle kontrolliert, da nur bei Mehrfachbogen oder fehlerhaften Bogen die Tastrolle
berührt wird und eine Schwenkbewegung initiiert wird, die ein Stillsetzen der Bogenförderung
zur Folge hat.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die Mehrfachbogenkontrollvorrichtung im Schnitt in schematischer Darstellung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Mehrfachbogenkontrollvorrichtung in schematischer Darstellung.
[0012] Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. Bogen 7 verarbeitende Druckmaschine 1, weist einen
Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7
werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen
Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise
jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils
eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten 16 auf. Darüber hinaus
ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 15; 17 für den halb-oder vollautomatischen
Druckplattenwechsel zugeordnet.
[0013] Zwischen Anleger 2 und Zuführtisch 9 ist zunächst in Bogenförderrichtung gesehen
ein Taktrollenpaar 18, 19 angeordnet. Die Taktrolle 18 ist frei drehbar gelagert und
wird auf und ab bewegt, wodurch sich ein Abstand der Taktrolle 18 zur angetriebenen
Gegenrolle 19 im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine verringert und vergrößert.
Dem Taktrollenpaar 18, 19 ist in Bogenförderrichtung eine erfindungsgemäße Mehrfachbogenkontrollvorrichtung
21 nachgeordnet, die sich am Anfang des Zuführtisches 9 befindet. Die Mehrfachbogenkontrollvorrichtung
21 besteht im wesentlichen aus einer frei drehbar gelagerten Gegenrolle 22, die in
einer Aussparung 23 des Zuführtisches 21 angeordnet ist und einem der Gegenrolle 22
oberhalb des Zuführtisches 21 gegenüber angeordneten Tastelement 24.
[0014] Das Tastelement 24 ist vorzugsweise als drehbar gelagerte Rolle ausgebildet. Andere
Formen wie Gleitschuh, Bügel, Taststift oder dergleichen sind denkbar.
[0015] Die drehbar gelagerte Rolle 24 sitzt an einem schwenkbar an einer Halterung 26 gelagerten
Hebel 27. Die Halterung 26 ist axial verschiebbar auf einer Traverse 28 angeordnet.
Eine Arretierschraube 29 dient zum Festsetzen der Halterung 26 in einer gewünschten
Position. An der Halterung 26 ist eine Druckfeder 31 abgestützt, die mit einem Ende
auf einen Arm 32 des Hebels 27 einwirkt, so daß dieser gegen einen einstellbaren Anschlag
33 gedrückt wird.
[0016] Die Traverse 28 ist in Seitengestellen 34, 36 schwenkbar gelagert. In der Nähe des
Seitengestells 34 weist die Traverse 28 einen Hebel 37 auf.
[0017] Auf einem Lagerzapfen 38 der Traverse 28 sitzt schwenkbar ein Halter 39 für einen
Schalter 41 zum Stillsetzen der Bogenförderung.
[0018] Darüber hinaus trägt der Halter 39 einen Anschlag 42, der an dem Hebel 37 anliegt.
Eine am Seitengestell 34 abgestützte Druckfeder 44 drückt den Hebel 37 gegen den Anschlag
42. Eine Justierschraube 46 wirkt mit dem Halter 37 zusammen und schwenkt diesen um
den Lagerzapfen 38 gegen die Kraft der Druckfeder 44. Durch diese Maßnahme wird bei
Änderung der Bedruckstoffstärke der Abstand zwischen Rolle 24 und der Gegenrolle 22
eingestellt.
[0019] Auf der Traverse 28 werden zur Erkennung von kleinen Bogenstückchen oder - schnipsel
eine größere Anzahl, Halterungen 26 mit jeweils einer zugeordneten Tastrolle 24 angeordnet.
Zur gemeinsamen Verstellung sämtlicher auf der Traverse 28 angeordneten Tastrollen
24 auf die zu verarbeitende Bogenstärke, z. B. Bedruckstoffstärke bei Druckmaschinen
wird die gemeinsame Justierschraube 46 verwendet.
[0020] Zur Höhenausrichtung der Tastrollen 24 untereinander ist der verstellbare Anschlag
33 vorgesehen, z. B. bei der Grundeinstellung in der Montage.
[0021] Die Auslenkung einer einzigen Tastrolle 24 hat zur Folge, daß die Traverse 28 gegen
die Kraft der Druckfeder 44 geschwenkt wird, die an dem Hebel 37 anliegt. Bei der
Schwenkbewegung gelangt der Hebel 37 in Kontakt mit dem Schalter 41, der daraufhin
die Bogenförderung stoppt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- 6
- Ausleger
- 7
- Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Zuführtisch
- 11
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Klemmeinrichtung
- 14
- Klemmeinrichtung
- 15
- automatische oder halbautomatische Plattenzuführvorrichtung
- 16
- Druckplatte
- 17
- automatische oder halbautomatische Plattenzuführvorrichtung
- 18
- Taktrolle
- 19
- Gegenrolle (18)
- 20
- 21
- Mehrfachbogenkontrollvorrichtung
- 22
- Gegenrolle (24)
- 23
- Aussparung
- 24
- Tastrolle
- 25
- 26
- Halterung
- 27
- Hebel
- 28
- Traverse
- 29
- Arretierschraube
- 30
- 31
- Druckfeder
- 32
- Arm (27)
- 33
- Anschlag
- 34
- Seitengestell
- 35
- 36
- Seitengestell
- 37
- Hebel
- 38
- Lagerzapfen (28)
- 39
- Halter
- 40
- 41
- Schalter
- 42
- Anschlag
- 43
- 44
- Druckfeder
- 45
- 46
- Justierschraube
1. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung für eine Bogen verarbeitende Maschine, mit einem
oberhalb eines Bogens oder Bogenstromes in einem Abstand schwenkbar angeordneten Tastelement
und einem ortsfest angeordneten Schaltelement, das entsprechend der Schwenklage des
Tastelementes beaufschlagbar ist, wobei über die Formatbreite der zu fördernden Bogen
(7) bzw. des zu fördernden Bogenstroms mehrere, mindestens jedoch zwei Tastelemente
(24) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Tastelemente (24) mittels eines gemeinsamen Justiermittels (46) auf
eine zu verarbeitende Bogenstärke einstellbar sind.
2. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung für Bogen verarbeitende Maschinen, mit einer unterhalb
eines zu fördernden Bogens drehbar angeordneten Walze und einem oberhalb der Walze
in einem Abstand schwenkbar angeordneten Tastelement und einem ortsfest angeordneten
Schaltelement, das entsprechend der Schwenklage des Tastelementes beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Betätigungselement (37) für das Schaltelement (41) drehfest bezüglich der
schwenkbaren Traverse (28) gelagert ist.
3. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Tastelemente (24) mit nur einem Schalter (41) zusammenwirken.
4. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mehrfachbogenkontrollvorrichtung (21) im Bereich des Anfanges eines Zuführtisches
(9) angeordnet ist.
5. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach Anspruch 1 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tastelement (24) eine Rolle ist.
6. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abstand zwischen Tastrolle (24) und Gegenrolle (22) mittels der Justierschraube
(46) indirekt über eine schwenkbare Halterung (39) einstellbar ist.
7. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (41) zusammen mit der Halterung (37) mittels der Justierschraube
(46) verstellbar gelagert ist.
8. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen Tastrolle (24) und Gegenrolle (22) um ein geringes Maß größer
ist, als der zu kontrollierende Bogen (7) bzw. geschuppte Bogenstrom.
9. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
unterhalb des zu fördernden Bogens (7) oder Bogenstromes eine drehbar gelagerte Walze
(22) angeordnet ist.
10. Mehrfachbogenkontrollvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (22) dem Tastelement (24) gegenüberliegend angeordnet ist.