[0001] Die Erfindung betrifft eine Schere für durch eine Oberlicht-Öffnungsvorrichtung zwischen
der Schließstellung und einer Kipp-Lüftungsstellung bewegbare Kippflügel von Fenstern
oder Türen. Auch betroffen ist ein Arbeitsverfahren für solche Scheren.
[0002] Eine Kipp-Sicherungs-Falzschere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder Anspruchs
13 (=KSP-Schere) ist aus der
DE 28 12 894 C2 (W. Hautau) bekannt. In dieser Druckschrift ist darauf hingewiesen, daß solche Kippflügel durch
eine Oberlicht-Öffnungsvorrichtung zwischen der Flügel-Schließstellung und einer Kipp-Lüftungsstellung
in beiden Schwenkrichtungen steuerbar sind. Solche Flügel können in der Regel nur
von innen her geputzt werden. Dies ist jedoch in der Kipp-Lüftungsstellung nicht möglich,
so daß zum Putzen der Flügel - nach Aushängen aus der Oberlicht-Öffnungsvorrichtung
- in eine Putzstellung nach innen gekippt werden muß. Damit der Flügel nach dem Aushängen
mittels Hand nicht unverhofft nach unten in die Putzstellung schlagen kann, wird die
seine Kipplage begrenzende KSP-Falzschere vorgesehen, die in einem seitlichen Flügelfalz
angeordnet ist. Die bekannte Falzschere hat einen mit beiden Scherenteilen gelenkig
verbundenen Lenker, der mit dem einen Scherenteil über eine abstandsveränderliche
Langloch/Zapfen-Verbindung gekuppelt ist, wobei das Langloch eine Rast aufweist, in
die nach dem Aushängen des Flügels vom Oberlichtöffner der Zapfen einrastet und damit
die (weitere) Kippbewegung des Flügels begrenzt. Das Langloch ist so ausgebildet,
daß das eine Ende des Langloches den Zapfen in der Schließstellung des Flügels und
das andere Ende des Langloches den Zapfen in der Putzstellung aufnimmt.
[0003] Wenn der Flügel nach dem Aushängen in die Sicherungsstellung fällt, muß er mittels
Hand entsichert werden, um den Flügel in die Putzstellung bringen zu können. Zur Erhöhung
der Sicherheit ist es zumeist üblich, an beiden Flügelseiten eine solche Kipp-Sicherungs-Putzschere
anzubringen. Um den Flügel in die Putzstellung zu schwenken, müssen daher die Lenker
der beiden Scheren nacheinander mittels Hand entrastet werden, was die Gefahr bietet,
daß beim Umgreifen der Flügel dem Benutzer entgleitet.
[0004] Die
eP 889 187 A2 (Skoda) betrifft eine Einrichtung zur automatischen Verriegelung von schwenkbaren Elementen
in zwei Positionen. Es ist eine manuelle Sperre vorgesehen, vgl. dort Spalte 2 ab
Zeile 40. Um das dort beschriebene Kippelement (dort 2) in eine insgesamt geöffnete
Position zu bringen, ist es notwendig, eine Sperre (dort 7) manuell zu lösen. Durch
diese Lösungsbewegung wird der dort beschriebene verlängerte Stift aus einer Seitenausnehmung
herausgenommen und erlaubt die Ausrichtung von drei gelenkig miteinander verbundenen
Armen, die gemeinsam das dort beschriebene Scherenglied bilden. Ebenfalls mit einem
manuellen Druck auf ein bogenförmig gekrümmten Arm arbeitet die
DE-A-1 941 389 (Citroen). Eine dortige Tür ist zwischen zwei horizontalen Stellungen zu verschwenken und ein
Lösen aus einer Zwischenstellung ist erst dann möglich, wenn auf den gekrümmten Arm
in dessen Mittelbereich (dort 12) ein Druck ausgeübt wird. Die in der dortigen einzigen
Figur dargestellten näheren Betriebslagen zeigen insbesondere in der Zwischenlage,
die vertikal verläuft, den Zeitpunkt, zu dem der dann horizontal wirkende Druck auf
den gekrümmten Arm erforderlich ist, um den Zapfen aus dem Einlaufabschnitt (dort
11c) herauszubewegen. Wesentlich erscheint dabei, daß eine nur rückwärts orientierte
Bewegung der dort beschriebenen Tür kein Lösen aus diesem Einlaufbereich 11c hervorrufen
würde, vielmehr der Druck auf den Mittelbereich des Armes gegen die Wirkung einer
dort dargestellten Feder zwingend für das Lösen erforderlich ist.
[0005] Ein nur für Autotüren vorgesehenes Gestänge aus mehreren Lenkern ist aus der
US 2,857,617 (Loria, General Motors) bekannt. Dort wird ein Steuervorgang beim Öffnen einer Autotür beschrieben, während
welcher Öffnungsbewegung ein Haltezustand existiert (dort Spalte 2 ab Zeile 60). Der
Haltezustand schafft eine sanfte Verriegelung der offenstehenden Tür, ohne ihr Schließen
unmöglich zu machen oder zu sperren. Es handelt sich um einen Steuervorgang, bei dem
ein nasenförmiges Steuerglied entlang einer Oberfläche (dort 34,35,36) verläuft, wobei
der mittlere Abschnitt im wesentlichen senkrecht zu den beiden anderen Abschnitten
verläuft und damit den Haltzustand der Nase mit der Nokkenoberfläche ermöglicht.
[0006] Es ist
Aufgabe der Erfindung, eine Sicherungsschere mit den Merkmalen der jeweiligen Oberbegriffe so weiterzubilden,
daß einerseits das automatische Auffangen des Flügels nach Lösen vom Oberlichtöffner
weiterhin sichergestellt ist, daß aber auch zugleich für das Entrasten des Flügels,
um ihn in die Putzstellung zu bringen, eine direkte Manipulation der Lenker einer
oder beider Scheren nacheinander entbehrlich ist. Die Handhabung soll wesentlich vereinfacht
und die Sicherheit deutlich erhöht werden.
[0007] Diese Aufgabe wird mit Anspruch 1, 13, 16 oder 19 gelöst.
[0008] Wie bisher bei der KSP-Schere greift nach Lösen des Flügels vom Oberlichtöffner der
Zapfen der Langloch/Zapfen-Kupplung automatisch in die Sicherungsrast ein, so daß
der Flügel sicher in einer begrenzten, aber die normale Kippstellung α
K an Schwenkwinkel übersteigenden Kippstellung α
S aufgefangen wird, insbesondere wenn in beiden seitlichen Flügelfalzen jeweils eine
solche Schere angeordnet ist. Um nun den vom Oberlichtöffner freien Flügel sicher
in die Putzstellung α
P weiterschwenken zu können, wird der Flügel ein geringes Stück zurückgeschwenkt. Da
die Schere so ausgebildet ist, daß hierbei der Scherenteil, der den in das Langloch
des Lenkers greifenden Zapfen trägt, relativ zu dem Lenker schwenkbar ist, erfolgt
aufgrund dieser Bewegung eine Entrastung, d. h. der Zapfen wird aus der Sicherungsrast
des Lenkers herausbewegt. In dieser Entraststellung wird der Lenker gegenüber dem
Zapfen so beeinflußt oder "gesteuert", daß der Zapfen sich zwar frei entlang dem Langloch
bewegen kann, aber der Lenker keine (maßgebende) relative Winkelbewegung gegenüber
dem Zapfen mehr ausführen kann, die zu einer Wiederverrastung in der Sicherungsstellung
führen könnte (Anspruch 1).
[0009] Für diesen Vorgang ist somit lediglich eine leichte Schwenkbewegung des Flügels bzw.
der beiden Scherenarme gegeneinander notwendig, ohne daß der Benutzer berührend an
den Scheren etwas betätigen oder verstellen oder auslösen muß. Der Benutzer kann also
seinen Griff (seine Hände) am Flügel beim Entrasten ebenso, wie bei dem nachfolgenden
Verschwenken in die Putzstellung belassen. Der Lenker braucht nicht mehr gesondert
von Hand "entriegelt" werden (Anspruch 13).
[0010] Um die Relativbewegung zwischen Zapfen und Sicherungsrast für den Entrastvorgang
sicherzustellen, kann der Lenker im Bereich seines festen Gelenkzapfens schwergängig
angelenkt sein.
[0011] Um den Lenker in der Entraststellung zu verriegeln oder gesteuert in das Langloch
weiterzuführen, ist ein Anschlag für den Lenker vorgesehen. Dieser ist in Abhängigkeit
von den Schwenkbewegungen bzw. der Winkellage des Lenkers wirksam und wird somit von
dem Lenker gesteuert, und zwar zwischen einer anschlagwirksamen Stellung und einer
(nicht wirksamen) Bereitschaftsstellung. Die anschlagwirksame Stellung des Anschlages
führt dazu, daß der Lenker bei einer Schwenkung zur Putzstellung mitgenommen wird,
während die Schwenkung in der entgegengesetzten Richtung erst gesperrt und später
wieder selbst freisteuernd ist, um eine Beschädigung des Anschlages zu vermeiden.
Damit kann der Lenker trotz seiner schwergängigen Anlenkung im Bereich seines Anlenkzapfens
zuverlässig die Bewegung des Flügels und der Scherenteile von der Sicherungsstellung
in die Putzstellung mitmachen, während ein Wiederverrasten in der Sicherungsstellung
zuverlässig ausgeschaltet ist.
[0012] Der Anschlag wirkt ein kurzes Winkelstück lang als Mitnehmer für den Lenker, währenddessen
findet eine berührende Relativbewegung des Lenkers am Anschlag statt.
[0013] Der Mitnahmeanschlag ist in Richtung auf seine anschlagwirksame Stellung elastisch
vorgespannt (Anspruch 16).
[0014] Bei dem Rückschwenken des Flügels aus der Putzstellung in Richtung auf die Kippstellung
wird der Anschlag von dem Lenker automatisch in seine elastisch vorgespannte Bereitschaftsstellung
zurückbetätigt, so daß nunmehr die Schwenkbewegung des Lenkers auch in der entgegengesetzten
Richtung ungehindert erfolgen kann (Anspruch 19). Damit braucht auch für die Rückschwenkbewegung
der Benutzer keinerlei Aktionen an den Scheren vornehmen, um die Anschlagwirkung des
Schwenkbegrenzungsanschlages aufzuheben.
[0015] Zur Vereinfachung des Verständnisses ist die Schere im eingebauten Zustand beschrieben,
in dem sie im Falz zwischen Blendrahmen und Flügel angeordnet wird. Kippstellung,
Schließ-, Putz- und Fangstellung der Schere orientieren sich an denselben Stellungen
des Flügels.
[0016] Gemäß der Erfindung fällt die Handbetätigung des Lenkers zu Gunsten einer gesteuerten
Bewegung durch die Relativbewegung der beiden langen Scherenarme fort. Die genauen
Relativbewegungen oder die Schwenkwinkel, die gemäß der Erfindung eine Aufwärts-Abwärts-Komponente
- ausgehend von der Fanglage α
S -besitzen, sind empirisch erprobbar und brauchen nur ein vorgegebenes Mindestmaß
zu überschreiten, um durch den sich dann ausbildenden Anschlag einen Mitnehmer zu
schaffen, der den Zapfen aus der Sicherungsrast heraussteuert und in die Nut hereinführt,
in die er sonst nur dann gelangt wäre, wenn eine manuelle Betätigung des Lenkers erfolgt.
Die Steuerung durch Relativschwenkung der beiden Scherenarme überträgt sich also durch
den Anschlag auf den Lenker, wobei sichergestellt ist, daß bei einer zu weit gehenden
Rückwärtsbetätigung in Richtung zur Schließstellung der Anschlag nicht beschädigt
wird, sondern sich selbsttätig wieder in die Bereitschaftsstellung zurücksteuern läßt.
[0017] Der Lenker weist dazu im Bereich seines vom Gelenk abgewandten Endes eine bestimmte
Konturgebung auf, die es dem Anschlag erlaubt, bei bestimmter Winkelstellung des Lenkers
und vorgegebener Winkellage der Scherenarme, freigesteuert zu werden, gleichzeitig
aber bei einer zu starken Rückwärtsbewegung von der Konturgebung des freien Endes
des Lenkers wieder zurückgesteuert zu werden (Anspruch 20).
[0018] Die Konturgebung des freien Endes des Lenkers kann eine weitere Ausnehmung enthalten,
die gegen einen weiteren Anschlag an dem Scherenarm schlägt, der nicht in verschiedene
Lagen oder Stellungen betätigbar ist, so daß in der geschlossenen Stellung der Schere,
bei der beide Scherenarme übereinanderliegen, der dazwischen liegende Lenker eine
Schwenkwinkelbegrenzung in Richtung auf negative Winkel dauerhaft sperrt. Der Durchdrückschutz
verhindert, daß der Anschlag zu einem unerwünschten Augenblick freigesteuert wird,
und die Konturgebung des freien Endes des Lenkers sorgt dafür, daß ausgehend von dem
Durchdrückschutz, bei einer Winkellage "Null", bis hin zur Fangstellung eine Freisteuerung
des ersten Anschlages nicht erfolgt, er vielmehr in seiner Bereitschaftsstellung sicher
gehalten bleibt.
[0019] Erst die Rückwärtsbetätigung der Scherenarme sorgt für ein Freisteuern des Anschlages.
[0020] Diese Steuerfunktion des Lenkers mit seiner besonders dafür ausgebildeten Konturgebung
am freien Ende erlaubt die von gesonderter Handbetätigung freie Lösung des Flügels
(Entrastung) aus der Sicherheits-Fangstellung α
S.
[0021] Erfindungsgemäß wird der Zapfen entrastet und gegen erneutes Eingreifen verriegelt
(Anspruch 1). Das Entriegeln des Zapfens aus der Sicherungsausnehmung erfolgt durch
eine begrenzte Relativbewegung der Scherenarme, zur Überführung der Schere in die
Putzstellung (Anspruch 13); der Zapfen wird dabei gleichsam aus der Sicherungsausnehmung
herausgesteuert, obwohl der Zapfen an dem Scherenarm fest angeordnet ist. Anders gewendet,
wird der Lenker so gesteuert, daß der Zapfen sich nicht zurück in die Sicherungsrast
bewegt, sondern an der zum Zapfen weisenden Ecke der Sicherungsrast vorbeigesteuert
wird, in die langgestreckte Führungsbahn hinein. Die Heraussteuerung und die Vermeidung
des Rückfallens in die Rastposition schafft der Anschlag (Anspruch 16), der von dem
Lenker zunächst in einer unwirksamen Stellung direkt oder indirekt zurückgehalten
wird, bis er durch die Betätigung der Scherenarme freigesteuert wird. Auf dem Rückweg
von der Strecklage zurück in die Kippstellung, in der der Oberlichtöffner wieder eingerastet
werden soll, kann der Anschlag wieder in seine Bereitschaftslage (selbsttätig) zurückgesteuert
werden (Anspruch 19). Schließlich ist der Lenker an seinem freien Ende auch so ausgestaltet,
daß der Anschlag nicht beschädigt werden kann, wenn ein Benutzer beim Entriegeln den
Flügel zu weit in die Schließstellung zurückbewegt (Anspruch 20).
[0022] Es versteht sich, daß die beiden als Sicherungsverfahren beanspruchten Erfindungen
Arbeitsverfahren sind, die an einer Scherenanordnung gemäß Anspruch 1 bei Betätigen
ausgeführt werden oder zum Betätigen in Gestalt der Sicherungsschere zur Anwendung
vorbereitet sind (PatG §9 Nr.2 und Art.64 Abs.2 EPÜ).
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt schematisch und in Seitenansicht einen Kippflügel 2 und die zugehörige Kipp-Sicherungs-Putzschere
5 in den verschiedenen relativen Stellungen αK, αS, αP gegenüber dem Blendrahmen 1.
- Figur 2
- zeigt in Aufsicht einen Ausschnitt der Kipp-Sicherungs-Putzschere 5 in der Schließstellung
(des Flügels).
- Figur 3
- ist eine Seitenansicht des einen Arms 7 mit Anschlag 20.
- Figur 4
- ist eine Seitenansicht der Schere 5 in der Schließstellung, mit einem Lenker 8 zwischen
beiden Scherenarmen 6, 7.
- Figur 5
- zeigt die Schere 5 in der Sicherungsstellung αS.
- Figur 6
- zeigt die Schere im Augenblick des Entrastvorganges, kurz nach Figur 5.
- Figur 7
- zeigt die Schere nach dem Entrasten von Figur 6, bevor der Flügel in die Putzstellung
geschwenkt wird, beim steuernden Führen des Zapfens 11 an der Rast 14 vorbei.
- Figur 8
- zeigt die Schere in der Putzstellung αP
- Figur 9
- zeigt die Schere nach dem Schwenken aus der Putzstellung in einer Stellung, in der
der Flügel wieder mit dem Oberlichtöffner gekuppelt werden kann.
[0024] Bei der Erläuterung der unterschiedlichen Positionen Sicherungsstellung, Kippstellung
und Putzstellung wird auf Winkelangaben α
S, α
K und α
P Bezug genommen, die die Kippwinkel des Flügels 2 repräsentieren und vereinfachend
auch die entsprechenden Lagen der Scherenarme 6,7 und des Lenkers 8 zueinander.
[0025] In den Figuren ist die Oberlicht-Öffnungsvorrichtung 4 nicht gezeigt, da diese üblich
und dem Fachmann ohne weiteres bekannt ist, sowohl bezüglich ihrer Konstruktion, als
auch hinsichtlich ihrer Wirkungsweise.
[0026] Figur 1 zeigt den Blendrahmen 1 und den über eine horizontale Kippachse 3 an diesem angelenkten
Flügelrahmen 2. In Figur 1 ist der Kippöffnungswinkel α
K des Flügels gezeigt, in welchem Bereich der Flügel in seinen Bewegungen durch den
Oberlichtöffner in bekannter Weise gesteuert werden kann. Um den Flügel in die Putzstellung
mit dem Öffnungswinkel α
P zu verschwenken, wie sie in Figur 1 strichpunktiert gezeigt ist, muß in der Kipp-Öffnungsstellung
der Flügel von der Oberlicht-Öffnungsvorrichtung entkuppelt werden. Um zu verhindern,
daß der Flügel nach dem Entkuppeln in die Putzstellung oder noch tiefer aufschlagen
kann, sind in den Falzbereichen an den Seiten des Flügels 2, Falzscheren 5 angeordnet,
von denen eine in Figur 1 gezeigt ist.
[0027] Die Schere 5 weist einen ersten Scherenteil 6 auf, der bei 6a am Blendrahmen angelenkt
ist. Ein zweiter Scherenteil 7 ist bei 7a am Flügelrahmen 2 angelenkt. Beide Scherenteile
sind über ein festes Gelenk 9 miteinander gelenkig verbunden. Den beiden Scherenteilen
ist ein Lenker 8 zugeordnet, der mit beiden Scherenteilen gelenkig verbunden bzw.
gekoppelt ist, was aus den nachfolgenden Figuren deutlicher zu erkennen ist.
[0028] Gemäß
Figur 6 ist der Lenker 8 an dem Scherenarm 6 im Abstand von dem festen Scherengelenk 9 über
einen festen (nicht verschieblichen) Schwenkzapfen 10 angelenkt. Der Lenker 8 weist
ein Langloch 15 auf, das zwischen seinen Enden 12 und 13 eine Rastausnehmung 14 für
den Zapfen 11 aufweist, der im Langloch geführt ist und in die Rast 14 einrasten kann.
Er ist fest an dem Scherenarm 7 angebracht.
[0029] An dem von der Anlenkstelle 10 abgewandten Ende weist der Lenker 8 einen eigenständig
bedeutsamen Steuerbereich 16 auf, der in bestimmter Weise konfiguriert ist, wie aus
Figur 6 ersichtlich ist.
[0030] Im Schwenkbereich der Steuernase 16 ist an dem Scherenarm 7 ein Anschlag 20 angeordnet.
Dieser ist in Richtung seiner Sperr- oder wirksamen Anschlagsstellung elastisch vorgespannt
und er ist aus dieser wirksamen Stellung in eine vorgespannte Bereitschaftsstellung
bewegbar, und zwar unter der Steuerung der Steuerbereichs 16 des Lenkers 8.
[0031] In
Figur 3 und 4 sind die beiden Stellungen des Anschlages 20 ersichtlich. Figur 3 zeigt in Seitenansicht
den Scherenarm 7. An diesem ist der Anschlag 20 in Form eines Federelementes fest
angeordnet. Das in Richtung des Lenkers weisende Ende des federnden Anschlagelementes
ist in der sperrwirksamen Stellung nach Figur 3 aus der Ebene des Scherenteils 7 vorspringend
ausgebildet (dargestellt durch Pfeil "z"). Das Ende weist einen Höcker oder Buckel
21 auf, der mit seiner Vorderseite eine Auflaufschräge 22 bildet, während in einer
Richtung senkrecht dazu der Höcker 21 als seitlicher Begrenzungsanschlag 21a wirkt,
siehe auch
Figur 8. Der Scherenteil 7 weist im Bereich des höcker- oder buckelartig aufgebogenen Endes
des Anschlages 20 eine Ausnehmung 25 auf, in die das vordere Ende des Anschlages in
der vorgespannten Bereitschaftsstellung aufgenommen werden kann, wie dies Figur 4
zeigt.
[0032] Statt den Anschlag selber als Federelement auszubilden, kann auch ein zapfenförmiger
oder dergleichen ausgebildeter Anschlag vorgesehen sein, der in einer Führung senkrecht
zur Ebene des Scherenteils 7 beweglich geführt und von einer gesonderten Feder in
seine wirksame Stellung vorgespannt ist. Auch in diesem Fall weist das Anschlagelement
in zwei zueinander senkrechten Richtungen eine Mitnahmekante 21a einerseits und eine
schräge Auflauffläche 22 auf.
[0033] Wie aus den
Figuren 2 bis 4 hervorgeht, liegen die beiden Scherenteile 6 und 7 und der Lenker 8 in der Schließstellung
des Flügels im Flügelfalz unmittelbar übereinander. Der Anschlag wird in seiner Bereitschaftsstellung
durch den Lenker 8 selbst gehalten, der den Anschlag 20 in die Ausnehmung 25 drückt.
Die Bewegungen des Anschlags aus der Bereitschaftsstellung in die Sperrstellung in
Richtung "z" und umgekehrt (in Richtung "-z"), werden durch die Bewegungen des Lenkers
und durch diesen selbst gesteuert.
[0034] Wenn der Flügel 2 zum Zwecke des Putzens vom Oberlichtöffner gelöst wird, schwenkt
er aus der maximalen Kippstellung α
K (gestrichelt in Figur 1) in die Sicherungsstellung mit dem Öffnungswinkel α
S. Hierbei gleitet der Zapfen 11 vom Ende 12 des Langloches an der unteren (rechten)
Kante des Langloches entlang, die in die Sicherungsrast 14 führt. Der Zapfen gelangt
also automatisch in die Sicherungsrast und sichert somit den Flügel in der in Figur
1 ausgezogen dargestellten Sicherungsstellung. Dies wird dadurch begünstigt, daß der
Lenker 8 schwergängig im Bereich seines festen Gelenkes 10 am Scherenteil 6 angelenkt
ist.
[0035] Um den Flügel in die Putzstellung bringen zu können, muß der Zapfen 11 aus der Sicherungsrast
14 herausgeführt werden. Da der Lenker 8 schwergängig an seinem Gelenkpunkt 10 angelenkt
ist, genügt eine kleine Schwenkbewegung des Flügels 2 mit dem Scherenteil 7 in Richtung
Schließstellung, um den Scherenteil 7 relativ gegenüber dem Lenker 8 in Richtung des
Pfeiles 31 in Figur 5 zu bewegen. An dieser Bewegung nimmt der Zapfen 11 teil (Pfeil
33). Damit löst er sich aus der Rast 14 und gelangt an die in Figur 6 linke (die obere)
Begrenzungskante des Langloches 15. Der Winkel 32 zwischen Lenker 8 und Scherenteil
6 braucht sich bei dieser Entrastbewegung nicht zu verändern.
[0036] Infolge der relativen Schwenkbewegung zwischen Scherenteil 7 und Lenker 8 gleitet
die Steuernase 16 über den Anschlag 20 hinweg und gibt diesen bei Erreichung der Stellung
nach Figur 6 - oder kurz vorher - frei. Aufgrund seiner Vorspannung kann der Anschlag
aus der Stellung nach Figur 4 in die Stellung nach Figur 3 gelangen, in welcher sich
seine seitliche Anschlagkante 21a in den (möglichen) Schwenkweg der Steuernase 16
stellt. Wird der Flügel dann erneut in Richtung zur Putzstellung zurückbewegt, so
wirkt die Anschlagkante 21 a als Mitnehmerkante für den (schwergängig) angelenkten
Lenker 8 und ermöglicht es, den Zapfen 11 an der zum Zapfen zeigenden Rastecke 14a
vorbeizubewegen, in Richtung 35 der Figur 7 und bei berührendem Anliegen der Freigabekante
18 des Steuerbereichs 16 des Lenkers 8 an der Mitnahmekante 21a, die auch Anschlagkante
genannt wird. Dann, wenn der Zapfen 11 ausreichend an der Rastecke 14a vorbeigeführt
ist, was nicht erfordert, daß der gesamte Zapfen vorbeigeführt sein muß, kann die
Anschlagkante 18 am Lenker 8 enden und die Mitnahmefunktion der Anschlagkante 21a
die Unterstützung der Bewegung 35' ebenfalls beenden. Dieses kurze Wegstück reicht
aus, um den Entrastvorgang zu vervollständigen. Wird nach Entrastung des Zapfens 11
(Figur 6) nunmehr der Flügel 2 weiter in Öffnungsrichtung geschwenkt, nimmt die untere
Kante des Langlochs 15 den Lenker mit, so daß er, durch den Zapfen 11 gesteuert, an
der Öffnungsbewegung der Schere teilnimmt.
[0037] Ein Zurückschwenken des Zapfens so, daß er wieder in die Rast 14 gelangt, ist wirksam
durch den Anschlag 20 verhindert. Wenn der Zapfen 11 die Rast 14 gemäß Figur 7 zumindestens
teilweise passiert hat, kann der Flügel frei entsprechend dem Pfeil 34 in die Putzstellung
verschwenkt werden, in welcher der Zapfen 11 das andere Ende 13 des Langloches entlang
des Weges 35 erreicht (Figur 8).
[0038] Die eckförmige Ausklinkung 18,19 an der zum Blendrahmen weisenden Seite des freien
Endes 16 des Lenkers 8 ermöglicht auch eine Sicherung des Anschlages 20. Wird nach
der Entrastbewegung durch ein stückweises Zurückschwenken des Armes 7 der Anschlag
20 aus seiner Bereitschaftslage gemäß Figur 4 in seine Mitnahmelage gemäß Figur 3
in Richtung des Pfeiles z freigesteuert, so wirkt er zwar auch als temporärer Anschlag,
könnte aber bei zu starker Rückschwenkbewegung von der Kante 18 beschädigt oder abgeschert
werden; bevor dies geschieht, greift die etwa senkrecht zur Kante 18 vorgesehene Rücksteuerkante
19 auf die Auflaufschräge 22 des Anschlages 20 und steuert ihn zurück in die Bereitschaftsstellung
gemäß Figur 4. Der Benutzer hat hier eine empirisch zu ermittelnde Reichweite der
Rückschwenkbewegung, die ihm den Entrastvorgang sichert, ist aber nicht genötigt,
dieses Winkelstück sklavisch einzuhalten, um Beschädigungen zu vermeiden. Der Anschlag
ist selbstgesichert, und die Freisteuerung des Anschlages ist verbunden mit einer
selbsttätigen Rücksteuerung, falls der Benutzer den Entrastvorgang zu deutlich und
mit einem zu großen Rückschwenkwinkel einleiten möchte.
[0039] Die Mitnahmefunktion ist am deutlichsten in
Figur 7 zu erkennen, in der nicht der Zapfen 11 die Führung des Lenkers 8 übernimmt, der
Zapfen hat vielmehr ein geringfügiges Spiel, um ihn über die Ecke 14a herüberzusteuern.
Während dieser Entrastungsbewegung übernimmt die zum Lenker weisende Kante 21a des
Anschlages die Führung des Lenkers an der Freigabekante 18, die so auch als "Gegenanschlag"
bezeichnet werden kann. Während der Entrastbewegung, auch während eines geringeren
weiteren Stücks, gleiten die beiden Kanten 21a,18 aneinander in Richtung 35', zur
Steuerung des Zapfens 11 in die Nut 15, bzw. umgekehrt.
[0040] Der Weg, der mitnahmegesteuert sein sollte, kann sich anhand einer geometrischen
Betrachtung ergeben. Die Berührstelle der Ecke 14a und die Mitte des Zapfens 11 sind
ausschlaggebend, ob der Zapfen zurück in die Rast 14 fällt oder in die Nut 15 hereingesteuert
wird. Liegt der Berührpunkt der Ecke 14a am Zapfen 11 so, daß die Verlängerung der
rechten, unteren (inneren) Kante der Nut 15 unterhalb des Mittenpunktes des Zapfens
verläuft, so wird der Zapfen sicher in die Nut 15 gesteuert. Andernfalls hakt die
Steuerung oder ist insoweit gefährdet, daß der Zapfen 11 in die Rast 14 zurückgeführt
wird. Die Steuerung kann auch so arbeiten, daß überhaupt keine Berührung der Kante
14a am Zapfen 11 stattfindet, dann ist auf jeden Fall eine sichere Heraussteuerung
gegeben.
[0041] Es sollte bei der Stellung der Figur 6 berücksichtigt werden, daß der Anschlag 20
zuerst freigegeben wird oder freigesteuert wird, in Richtung z, bevor der Zapfen 11
an der linken Kante der Nut 15 anschlägt. Die dann erfolgende, erneute Abwärtsbewegung
des Armes 7 löst die Mitnahmefunktion 35' aus, bei der sich der Zapfen 11 wieder etwas
stärker von der oberen (linken) Innenkante der Nut 15 entfernen kann.
[0042] Beim Schließen des Flügels aus der Putzstellung wird zunächst der Lenker 8 über den
Zapfen 11 trotz seiner Schwergängigkeit mitgenommen. Dabei gelangt seine Steuerkante
19 an die schräge Auflauffläche 22 des Begrenzungsanschlages 20 und drückt den Anschlag
entgegen seiner Vorspannung in die vorgespannte Bereitschaftsstellung gemäß Figur
4 (Figur 6, Arm 7 nach Aufwärts in Richtung 36 von Figur 9 bewegt. Während der ganzen
nachfolgenden Bewegung bis zur Schließstellung, wird eine zumindest teilweise Überdeckung
aufrechterhalten, so daß der Anschlag bei der Rückschwenkbewegung des Flügels nicht
mehr anschlagwirksam werden kann. Der Zapfen 11 gleitet an der Rast vorbei in Richtung
des Pfeiles 37, bis er in der Schließstellung das Ende 12 des Langloches erreicht
oder vor ihm zu liegen kommt.
[0043] Die zur Figur 9 beschriebene Bewegung ist bereits ein Stück weiter dargestellt, als
die Steuerkante 19 die Auflaufschräge 22 des Anschlages beginnt zu berühren, was so
dargestellt werden kann, wie in Figur 6 gezeigt, allerdings mit einer Aufwärtsbewegung
36 des dortigen Armes 7. Hier arbeitet die Schere so, wie bei der Sicherungsbewegung
der automatischen Rücksteuerung des Anschlages dann, wenn der Benutzer versehentlich
die Freisteuerbewegung übertrieben hat und zu weit den Flügel zurück in die Kippstellung
geschwenkt hat. Die Rücksteuerung des Anschlages gemäß Figur 9 erfolgt in Richtung
35'', durch die Steuerkante 19, die etwa senkrecht gegenüber der Freigabekante 18
am Steuerbereich 16 des Armes angeordnet ist.
[0044] Auf diese Weise haben Anschlag und Steuerarm jeweils zwei miteinander arbeitende
Steuerkanten, die Mitnehmerkante 21a und die Freigabekante 18 bei dem Lösen des Anschlages
20 sowie zu einer jeweils anderen Zeit oder einem anderen Schwenkwinkel die Rücksteuerkante
19 und die Auflaufschräge 22 zum Rückführen des Anschlages in seine Bereitschaftsstellung.
Beide Steuerkantenpaare liegen jeweils im wesentlichen parallel, das eine Kantenpaar
18,21a dagegen gegenüber dem anderen Kantenpaar 22,19 um einen Winkel größer als "Null"
versetzt, hier bevorzugt im wesentlichen 90° gemäß Figur 6.
[0045] Am Ende der Bewegung greift ein Nasenabschnitt 17 an einem Festanschlag 17a an, der
als Durchdrücksperre dient. Hier sperrt der Lenker 8 die weitere Relativbewegung zwischen
den Armen 6,7, so daß die Schließstellung eindeutig bestimmt ist und der Anschlag
20 nicht versehentlich von der rechten Kante des Lenkers freigegeben werden kann.
[0046] Sowohl die Verrastung in der Sicherungsstellung, als auch die Entrastung einerseits,
sowie die Steuerung des Anschlages 20 erfolgen automatisch allein durch die Bewegungen
des Flügels in dem beschriebenen Sinne. Der Benutzer braucht dabei keinerlei Eingriffe
an den Kipp-Sicherungs-Putzscheren vorzunehmen, die vorzugsweise in beiden seitlichen
Flügelfalzen angeordnet sind. Er kann daher den Flügel stets fest im Griff behalten
und über diesen Griff die Vorgänge zuverlässig steuern.
1. Sicherungsschere für durch eine Oberlichtöffnungsvorrichtung zwischen einer Schließstellung und einer
Kippstellung kippbare Flügel (2,3) von Fenstern, bestehend aus zwei im seitlichen
Flügelspalt (Falz) anbringbaren und gelenkig miteinander und mit dem Blendrahmen (1)
bzw. dem Flügelrahmen (2) verbundenen Scherenarme (6,7) und einem mit diesen beiden
gelenkig verbundenen Lenker (8), der mit dem einen Scherenarm (6) über einen im Abstand
vom Scherengelenk (9) angeordneten festen Gelenkzapfen (10) und mit dem anderen Scherenarm
(7) über einen in einem Langloch (15) des Lenkers (8) verschiebbaren, am anderen Scherenarm
(7) festen Zapfen (11) verbunden ist, wobei diesem Zapfen (11) in dem Langloch eine
Sicherungsrast (14) im Abstand von beiden Enden (12,13) des Langloches (15) zugeordnet
ist, so daß dieser Zapfen (11) in dem Langloch seine eine Endstellung (12) in der
Schließstellung und seine andere Endstellung (13) in einer Putzstellung der Schere
einnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß,
ausgehend von einer Sicherungsstellung (30), in welcher der Zapfen (11) in die Sicherungsrast
(14) eingreift, zur Überführung der Schere in die Putzstellung der Zapfen (11) - durch eine begrenzte Bewegung relativ zum Lenker (8) in Richtung zur Schließstellung
- aus der Sicherungsrast (14)
(a) entrastbar und
(b) zugleich gegen erneutes Eingreifen in die Sicherungarast (14) verriegelbar ist.
2. Schere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (8) im Bereich seines
festen Gelenks (10) schwergängig drehbar ist.
3. Schere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des Lenkers
(8) in der Entraststellung (50) ein Anschlag (20) für den Lenker (8) vorgesehen ist,
der durch den Lenker (8) in Abhängigkeit von seiner Schwenklage in eine anschlagwirksame
und eine Bereitschaftsstellung steuerbar ist (Fig. 3, Fig. 4).
4. Schere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (20,21) nur für eine
Schwenkrichtung, nämlich in Richtung auf die Putzstellung (αP) als Mitnehmer (21a,18) wirkt.
5. Schere nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (20) an dem
Scherenarm (7) angeordnet ist, mit dem der Lenker (8) über die Zapfen/Langloch-Kupplung
(11-15) verbunden ist, insbesondere zwischen beiden Scherenarmen (7,6) angeordnet
ist.
6. Schere nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(20) in Richtung auf seine anschlagwirksame Stellung (Figur 3) elastisch vorgespannt
ist.
7. Schere nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (8)
im Bereich seines von dem festen Gelenk (10) abgewandten Endes als den Anschlag (20)
zwischen der wirksamen (Figur 3) und der Bereitschaftsstellung (Figur 4) steuernde
Nase (16) ausgebildet ist.
8. Schere nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuernase (16) einen Steuerabschnitt
(17) aufweist, der in der der Entrastung entsprechenden Stellung (50) den Anschlag
(20) für die Einnahme seiner wirksamen Stellung (Figur 3, Figur 6) freigibt.
9. Schere nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuernase (16) einen
Gegenanschlag (18) aufweist, der in der wirksamen Stellung des Anschlages (20) mit
diesem zusammenwirkt (21a,18), zur wegbegrenzten Mitnahme (34) des Lenkers (8) in
Richtung zur Putzstellung (αP) oder zum Schieben des Gegenanschlages (18) des Lenkers (8) entlang (35') des Anschlages
(20,21,21a).
10. Schere nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuernase
(16) einen zweiten Steuerabschnitt (19) aufweist, der bei einer Bewegung aus der Putzstellung
in Richtung der Schließstellung den Anschlag (20) in die Bereitschaftsstellung (Figur
8, Figur 9) zurücksteuert.
11. Schere nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(20) zumindest abschnittsweise als Federstück mit einem Anschlagabschnitt (21,21a)
und einer Auflaufschräge (22) ausgebildet ist, die um einen Winkel größer Null gegeneinander,
insbesondere im wesentlichen um 90°, versetzt orientiert sind.
12. Schere nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherenarm
(7), an dem der Anschlag (20) ausgebildet ist, eine Ausnehmung (25) zur Aufnahme des
Anschlages (20) in seiner elastisch vorgespannten Bereitschaftsstellung aufweist.
13. Sicherungsschere für durch eine Oberlichtöffnungsvorrichtung zwischen einer Schließstellung und einer
Kippstellung kippbare Flügel (2,3) von Fenstern, bestehend aus zwei im seitlichen
Flügelspalt (Falz) anbringbare und unverschieblich gelenkig miteinander verbundene
und mit einem Blendrahmen (1) bzw. dem Flügel (2) verbindbare Scherenarme (6,7) und
einem Lenker (8), der mit dem einen Scherenarm (6) über ein im Abstand vom Scherengelenk
(9) angeordnetes Gelenk (10) verbunden ist und mit dem anderen Scherenarm (7) abstandsveränderlich
über einen in einem Langloch (15) des Lenkers (8) verschiebbaren, am anderen Scherenarm
(7) fest angeordneten Zapfen (11) gekuppelt ist, wobei dieser Zapfen (11) in dem Langloch
eine Sicherungslage (14) im Abstand von beiden Enden (12,13) des Langloches und eine
Schließlage in der Schließstellung sowie eine Endlage in der Putzstellung der Schere
einnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zapfen (11) ― ausgehend von einer Sicherungsstellung (30), in welcher der Zapfen (11) in
die Sicherungsausnehmung (14) eingreift ― durch begrenzte Relativbewegungen der Scherenarme
(6,7) aus der Sicherungsausnehmung (14) zur Überführung der Schere in die Putzstellung
heraussteuerbar ist (18,19,35').
14. Schere nach Anspruch 13, wobei der Zapfen (11) zugleich gegen ein erneutes Eingreifen
in die Sicherungsrast (14) gesperrt wird (20,21).
15. Schere nach Anspruch 13, wobei durch ein Steuerabschnitt (16;19) am Lenker (8) bei
einer Rückbewegung aus der Putzstellung in Richtung zur Schließstellung ein Anschlag
(20;22) am zweiten Lenker (7) in eine nicht sperrende Bereitschaftsstellung (Figur
8, Figur 9) steuerbar ist (22), die der Anschlag bis zum Erreichen der Schließstellung
nicht verläßt.
16. Sicherungsverfahren an einer Sicherungsschere für durch eine Oberlichtöffnungsvorrichtung zwischen einer
Schließstellung und einer Kippstellung kippbare Flügel (2,3) von Fenstern,
wobei zwei im seitlichen Flügelspalt (Falz) anbringbare und gelenkig miteinander verbundene
und mit einem Blendrahmen (1) bzw. dem Flügel (2) verbindbare Scherenarme (6,7) und
ein Lenker (8) vorgesehen sind, der mit dem einen Scherenarm (6) im festen Abstand
vom Scherengelenk (9) drehbar verbunden ist (10) und mit dem anderen Scherenarm (7)
über ein Langloch (15) des Lenkers (8) abstandsveränderlich gekuppelt ist, und wobei
eine Sicherungsausnehmung (14) im Abstand von beiden Enden (12,13) des Langloches
eine Raststellung definiert und das Langloch (15) eine Schließstellung und eine Putzstellung
der Schere festlegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Überführung der Schere in die Putzstellung durch eine begrenzte Bewegung entgegen
der Richtung zur Putzstellung (αP) ein von dem Lenker (8) in einer tiefer liegenden Ebene gehaltener Anschlag (20;21,22) freigegeben wird, um selbsttätig eine Lage einzunehmen, die auf der Höhe
des Lenkers (8) liegt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem das von dem Lenkergelenk (10) abgewandte Ende
des Lenkers (8) eine Form hat (18,19), die bei einer Bewegung der Scherenarme (6,7)
in Richtung der Schließstellung den Anschlag (20;21,22) in die tiefer liegende Ebene
zurückdrängt.
18. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem der Anschlag zwei in verschiedene Winkelrichtungen
zeigende Abschnitte (21a,22) besitzt, die vom Lenker (18,16) aus unterschiedlichen
Schwenklagern her anfahrbar sind, wobei
- ein Abschnitt (21a) sperrend wirkt und
- der zweite Abschnitt (22) elastisch nachgibt.
19. Sicherungsverfahren an einer Sicherungsschere für durch eine Oberlichtöffnungsvorrichtung zwischen einer
Schließstellung und einer Kippstellung kippbare Flügel (2,3) von Fenstern,
wobei zwei im seitlichen Flügelspalt (Falz) anbringbare und gelenkig miteinander verbundene
und mit einem Blendrahmen (1) bzw. dem Flügel (2) verbindbare Scherenarme (6,7) und
ein Lenker (8) vorgesehen sind, der mit dem einen Scherenarm (6) im festen Abstand
vom Scherengelenk (9) drehbar verbunden ist (10) und mit dem anderen Scherenarm (7)
über ein Langloch (15) des Lenkers (8) abstandsveränderlich gekuppelt ist, und wobei
eine Sicherungsausnehmung (14) im Abstand von beiden Enden (12,13) des Langloches
eine Raststellung definiert und das Langloch (15) eine Schließstellung und eine Putzstellung
der Schere festlegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Überführung der Schere von der Putzstellung (αP) in Richtung der Kipp- bzw. Schließstellung (αK) ein Anschlag (20;21,22) von dem sich in seiner Winkellage ändernden Lenker (8) in
seine Bereitschaftslage (zurück)gesteuert wird (19,22).
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lenker (8) bei einer Weiterbewegung entgegen der Richtung zur Putzstellung, also
in Richtung der Schließstellung oder Kippstellung (αK), den Anschlag (20) wieder in seine Bereitschaftslage in der tiefer liegenden Ebene
zurücksteuert (19,22).