[0001] Die Erfindung betrifft eine Hausgerät-Scharniervorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Bei Hausgeräten befindet sich an beiden seitlichen Enden einer Tür je eine Scharniervorrichtung.
Hausgeräte dieser Art, bei welchen die Tür um eine an ihrem unteren Ende gelegene
Scharnierachse von einer aufrechten Schließstellung in eine im wesentlichen horizontale
Offenstellung schwenkbar ist, sind insbesondere Backöfen mit einer Backmuffel, können
jedoch auch Mikrowellenherde, Geschirrspülmaschinen, Wäschebehandlungsmaschinen wie
beispielsweise Waschmaschinen oder Wäschetrockner sein.
[0003] Eine Hausgerät-Scharniervorrichtung dieser Art ist aus der Patentanmeldung DE 41
08 816 A1 bekannt. Sie zeigt eine Scharniervorrichtung für ein elektrisches Hausgerät.
Das Scharnier besteht aus einem an einer Gerätetür befestigbaren Basisteil, an welchem
ein mit dem Gehäuse des Hausgerätes kuppelbarer Steckteil entgegen der Kraft einer
Feder um eine Scharnierachse schwenkbar gelagert ist. Eine Pleuelstange ist mit Abstand
zur Scharnierachse schwenkbar am Steckteil und längs verschiebbar am Basisteil gelagert.
Auf der Pleuelstange ist entweder eine Druckfeder oder eine Zugfeder angeordnet und
zwischen der Pleuelstange und dem Basisteil verspannt. In einer etwa 10° bis 30° geöffneten
Türstellung kann ein am Steckteil schwenkbar gelagerter Sperrhebel aus einer Ruhestellung
heraus in eine Sperrstellung hochgeschwenkt werden, in welcher er das Basisteil und
die Kraft der Feder aufnimmt. In dieser Stellung ist der Steckteil gegenüber dem Basisteil
und der Pleuelstange arretiert, so daß die gesamte Tür mit beiden Scharnieren und
dem Steckteil aus dem Gerätegehäuse ausgehängt und von diesem abgenommen werden kann.
[0004] Die Patentanmeldung DE-A-28 30 976 zeigt eine ähnliche Scharniervorrichtung, bei
welcher anstelle des manuell betätigbaren Sperrhebels ein manuell betätigbarer Sperrschieber
oder eine manuell betätigbare Drehscheibe zur Arretierung der Tür wahlweise in einer
ungefähr horizontalen vollständigen Offenstellung oder in einer nur ungefähr zwischen
10° und 30° teilweise geöffneten Offenstellung arretierbar ist.
[0005] Die Patentschrift DE 41 05 274 C2 zeigt eine Hausgerät-Scharniervorrichtung mit einer
oder zwei Federn, wobei eine Feder eine Torsionsfeder ist.
[0006] Details der bekannten Scharniervorrichtungen können auch bei der Scharniervorrichtung
nach vorliegender Erfindung verwendet werden.
[0007] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, den Bedien-Komfort und die Lebensdauer
der Scharniervorrichtung und der mit ihr zusammenwirkenden Teile zu verlängern.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0009] Demgemäß betrifft die Erfindung eine Hausgerät-Scharniervorrichtung, enthaltend einen
Gehäuseteil, der an einem Gerätegehäuse befestigbar oder ein Teil davon ist; einen
Türteil, der an einer Tür befestigbar oder ein Teil davon ist und durch eine Scharnierachse
an den Gehäuseteil zwischen einer aufrechten Tür-Schließstellung und einer quergerichteten
Tür-Offenstellung schwenkbar gelagert ist; eine Pleuelstange, die durch eine Pleueldrehachse
am Gehäuseteil drehbar gelagert und im Abstand von der Pleueldrehachse in Tür-Höhenrichtung
am Türteil verschiebbar geführt ist; wobei die Pleueldrehachse achsparallel mit radialem
Abstand exzentrisch zur Scharnierachse angeordnet ist; eine Feder, welche eine den
Türteil in Tür-Schließrichtung drängende Federkraft mindestens in oder nahe bei der
quergerichteten Tür-Offenstellung erzeugt; mindestens zwei Anschlagflächen, welche
in der quergerichteten Tür-Offenstellung gegeneinander anliegen und dabei den Tür-Öffnungswinkel
begrenzen; dadurch gekennzeichnet, daß zur Dämpfung eines Zusammenpralls der Anschlagflächen
ein Dämpfungsmittel vorgesehen ist, daß dieses Dämpfungsmittel zwei Dämpfungsteile
aufweist, welche federelastisch aneinander anpreßbar sind, daß der eine Dämpfungsteil
am Türteil und der andere Dämpfungsteil an der Pleuelstange an Stellen vorgesehen
sind, welche sich durch die exzentrische Anordnung der beiden Achsen in Richtung gegeneinander
bewegen, wenn der Türteil in Tür-Öffnungsrichtung bewegt wird, und sich in Richtung
voneinander wegbewegen, wenn der Türteil in Tür-Schließrichtung bewegt wird, wobei
die Dämpfungsteile in einem bestimmten Tür-Öffnungswinkelbereich einander kontaktieren
und im kontaktierten Zustand eine die Türbewegung bremsende Wirkung erzeugen.
[0010] Weitere Ansprüche der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0011] Demgemäß kann die Erfindung alternativ oder in beliebiger Kombination ferner dadurch
gekennzeichnet sein, daß die einander kontaktierenden Flächen der Dämpfungsteile als
Brems-Reibwiderstandsflächen ausgebildet sind und derart angeordnet sind, daß sie
innerhalb des zur Dämpfung vorbestimmten Tür-Öffnungswinkelbereiches aufeinander gleitbar
sind; daß mindestens einer der Dämpfungsteile als Federelement ausgebildet ist; daß
das Federelement die Form einer Blattfeder hat, welche an einem Ende an dem ihm zugeordneten
Teil (Pleuelstange oder Türteil) befestigt und mit Abstand von der Befestigungsstelle
einen das andere Dämpfungsteil kontaktierbaren Bereich aufweist; daß die einander
kontaktierbaren Flächen der Dämpfungsteile in Pleuelstangen-Längsrichtung gegeneinander
zeigen; daß die Blattfederebene und die Blattfeder sich mindestens von der Befestigungsstelle
bis zu dem kontaktierbaren Bereich quer zur Pleuelstangen-Längsrichtung erstrecken;
daß die Blattfeder an der Pleuelstange befestigt ist; daß die Feder, welche die den
Türteil in Tür-Schließrichtung drängende Federkraft erzeugt, eine Schraubenfeder ist,
welche ein an der Pleuelstange fixiertes Ende und ein an dem Türteil fixiertes Ende
hat und eine in Pleuelstangen-Längsrichtung gerichtete Federkraft erzeugt; daß eine
der Anschlagflächen am Gehäuseteil und die mit ihr zusammenwirkende andere Anschlagfläche
am Türteil gebildet ist; daß die Pleueldrehachse höher als die Scharnierdrehachse
angeordnet ist; daß die Pleueldrehachse vertikal über der Scharnierdrehachse angeordnet
ist.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten
Ausführungsform als Beispiel beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht, teilweise im Querschnitt gesehen, einer Hausgerät-Scharniervorrichtung
nach der Erfindung bei ungefähr hoizontal quergerichteter Endanschlag-Offenstellung
einer Tür einer Backofenmuffel,
- Fig. 2
- die Scharniervorrichtung von Fig. 1 bei teilweise geöffneter, schräg stehender Tür
und
- Fig. 3
- die Scharniervorrichtung von Fig. 1 in Tür-Schließstellung.
[0013] Die Zeichnungen zeigen eine Backofenmuffel 2 in einem Gehäuse 4. Eine Tür 6 ist an
ihrem unteren Ende auf beiden Seiten je durch eine Scharniervorrichtung an dem Gehäuse
4 trennbar befestigt.
[0014] Jede Scharniervorrichtung hat einen Gehäuseteil 8 in Form eines in das Gehäuse 4
steckbaren Blechbügels. Der Gehäuseteil 8 ist mit einem horizontalen Schenkel 9, welcher
durch einen Gehäuseschlitz 10 ragt, zwischen einen nach oben ragenden Gehäuserand
12 und einen Quervorsprung 14 eingehängt. In einem nach unten ragenden Schenkel 16
des Gehäuseteils 8 ist durch eine Scharnierachse 18 ein Türteil 20 und durch eine
radial exzentrisch nach oben versetzt dazu parallel angeordnete, vorzugsweise vertikal
darüber angeordnete, Pleueldrehachse 22 eine Pleuelstange 24 je schwenkbar gelagert.
Die Pleuelstange 24 kann ein flaches Blechstück sein. Der Türteil 20 kann ein Teil
eines wannenförmigen Türblattes 23 oder, gemäß den Zeichnungen, an einem solchen befestigt
(angeschweißt) sein.
[0015] Die Pleuelstange 24 ist an ihrem von der Pleueldrehachse 22 entfernten Ende durch
einen zur Pleueldrehachse 22 parallelen Führungszapfen 26 in einem Führungsschlitz
28 parallel zur Türebene in Tür-Höhenrichtung geführt. Der Führungsschlitz 28 ist
im Türteil 20 gebildet und erstreckt sich parallel zur Türebene in der Tür-Höhenrichtung
(Richtung in der "Höhe" dann, wenn die Tür 6 in vertikaler Schließstellung gemäß Fig.3
ist). Die Tür-Höhenrichtung ist ungefähr die Längsrichtung, in welcher sich die Pleuelstange
24 erstreckt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Tür-Höhenrichtung eine
Richtung senkrecht zu einer theoretischen Verbindungslinie zwischen der Scharnierachse
18 und der Pleueldrehachse 22.
[0016] Eine Schraubenfeder 30 ist eine Zugfeder und ist mit ihrem einen Ende an dem von
der Pleueldrehachse 22 entfernten Ende 31 der Pleuelstange 24, und mit ihrem anderen
Ende 32 an dem Türteil 20 an einem Befestigungsabschnitt 34 befestigt, vorzugsweise
eingehängt. Dieser Befestigungsabschnitt 34 des Türteils 20 hat in Tür-Höhenrichtung
einen größeren Abstand von der Pleueldrehachse 22 als das an der Pleuelstange fixierte
eine Federende. Das eine Ende der Schraubenfeder 30 kann den Führungszapfen 26 bilden.
[0017] Dadurch, daß die beiden Achsen 18 und 22 mit Abstand übereinander und damit exzentrisch
angeordnet sind, hat das von der Pleueldrehachse 22 abgewandte distale Pleuelstangenende
31 von der Scharnierachse 18 in vertikaler Tür-Schließstellung gemäß Fig. 3 einen
größten Abstand und in ungefähr horizontaler Tür-Offenstellung gemäß Fig. 1 einen
kleinsten Abstand. Umgekehrt haben das distale Pleuelstangenende 31 und damit auch
der Führungszapfen 26 mit dem einen Federende in der in Fig.3 gezeigten Tür-Schließstellung
einen kleinsten, mit zunehmender größerer Tür-Offenstellung einen zunehmend größeren,
und in der in Fig. 1 gezeigten ungefähr horizontalen Stellung der Tür einen größten
Abstand von dem Befestigungsabschnitt 34 des Türteils 20, an welchem das andere Federende
32 befestigt ist. Dadurch erzeugt die Schraubenfeder 30 in der in Fig.1 gezeigten,
ungefähr horizontalen Offenstellung (Öffnungs-Endstellung) der Tür eine größte, die
Tür in Schließrichtung drängende Zugkraft, und in Tür-Schließstellung von Fig. 3 die
kleinste Zugkraft. Die Schraubenfeder 30 ist vorzugsweise mit Vorspannung eingespannt,
so daß auch in Schließstellung der Tür die Federkraft nicht Null ist.
[0018] Der Türteil 20 ist ein Blechstück mit einem die beiden Achsen 18 und 22 aufnehmenden,
sich in Tür-Öffnungsrichtung erstreckenden Schenkel 36 und einem rechtwinkelig dazu
angeordneten Schenkel 38, welcher sich parallel zur Türebene erstreckt und sich auf
der von der Scharnierachse 18 abgewandten Seite 40 der Pleueldrehachse 22 und somit
auf deren Türinnenseite 40 befindet. Der Abstand der Pleuelstange 24 von dem ihr in
Türschließrichtung gegenüberliegenden Türteilschenkel 38 ist im Bereich des Führungszapfens
26 unabhängig von dem Offenstellungswinkel der Tür immer konstant, jedoch ändert sich
dieser Abstand im Bereich zwischen dem Führungszapfen 26 und der Pleueldrehachse 22
in Abhängigkeit von Änderungen des Öffnungswinkels der Tür und damit in Abhängigkeit
von der Winkelposition des Türteils 20 relativ zum Gehäuseteil 8. Hierbei sind die
Abstandsänderungen zwischen dem Türteilschenkel 38 und der Pleuelstange 24 in Richtung
vom Führungszapfen 26 zur Pleueldrehachse 22 hin zunehmend stärker.
[0019] Die Tür 6 kann maximal bis in die in Fig. 1 gezeigte quergerichtete Offenstellung
in Öffnungsrichtung nach unten bewegt werden und wird dort von Anschlagflächen 40
und 42 an einer weiteren Bewegung nach unten gehindert. Die beiden Anschlagflächen
40 und 42 sind derart angeordnet, daß der maximale Tür-Öffnungswinkel α 1 ungefähr
90° beträgt, vorzugsweise etwa 88°. Die eine Anschlagfläche 40 ist durch den nach
hinten, zum Gehäuse 4 zeigenden Rand des Schenkels 16 des Gehäuseteils 8, und die
andere Anschlagfläche 42 ist durch einen Querschenkel 44 des Türteils 20 gebildet.
Der Querschenkel 44 erstreckt sich rechtwinklig zu jedem der beiden anderen Schenkel
36 und 38 des Türteils 20 und befindet sich auf der vom distalen Pleuelstangenende
31 abgewandten Seite der beiden Achsen 18 und 22.
[0020] Zur Dämpfung eines Zusammenpralls der Anschlagflächen 40 und 42 in der in Fig. 1
gezeigten Öffnungs-Endstellung der Tür 6 sind zwei Dämpfungsteile 46 und 48 vorgesehen.
Der eine Dämpfungsteil 46 ist ein aus dem türinnenseitigen Schenkel 38 des Türteils
20 ausgeschnittener und ungefähr rechtwinklig von dem Schenkel 38 nach innen über
den anderen Schenkel 36 abgebogener Blechstreifenvorsprung. Damit erstreckt sich dieser
ungefähr parallel zum Querschenkel 44, jedoch mit Abstand davon und, in Umfangsrichtung
um die Pleueldrehachse 22 gerichtet, seitlich an der Pleuelstange 24 vorbei ungefähr
zwischen 1/3 und ¼ der Länge der Pleuelstange 24 von deren Pleueldrehachse 22 aus
gesehen, wo Relativbewegungen der Pleuelstange zu dem ihm in Pleuelstangenquerbewegungsrichtung
gegenüberliegenden Schenkel 38 des Türteils 20 relativ groß sind. Der Blechstreifenvorsprung
46 hat in Längsrichtung der Kolbenstange 24 eine kleine Federelastizität.
[0021] Der andere Dämpfungsteil 48 ist ein an der Pleuelstange 24 befestigtes, ungefähr
in Federlängsrichtung der Schraubenfeder 30 federelastisches Element in Form eines
in sich federelastischen Materials oder, gemäß den Zeichnungen, in Form einer Blattfeder.
Die Blattfeder 48 und ihre Blattfederebene erstrecken sich etwa quer zur Längsrichtung
der Pleuelstange 24 und liegen dem Blechstreifenvorsprung 46 auf dessen von der Pleueldrehachse
22 abgewandten Seite gegenüber.
[0022] Die Blattfeder 48 hat ein an der Pleuelstange 24 befestigtes Ende 50 und ein in Kolbenstangenlängsrichtung
frei bewegliches Ende 52. Das befestigte Ende 50 hat einen wesentlich größeren Abstand
von dem türinnenseitigen Schenkel 38 des Türteils 20 als das freie Ende 52. Das freie
Ende 52 hat einen in Richtung zum Blechstreifenvorsprung 46 hin gewölbten Kontaktbereich
zur Kontaktierung dieses Blechstreifenvorsprunges 46.
[0023] Durch die vorstehend beschriebenen Relativbewegungen zwischen der Pleuelstange 24
und dem türinnenseitigen Schenkel 38 des Türteils 20 haben die beiden Dämpfungsteile
"Blechstreifenvorsprung 46 und Feder 48" in einem Tür-Öffnungswinkel zwischen ungefähr
0° und 80° keinen Kontakt miteinander, sind jedoch so nahe beieinander angeordnet,
daß sie ab einem Öffnungswinkel α von ungefähr 75° bis 85° beginnen einander zu kontaktieren
und dann mit zunehmend größerem Öffnungswinkel stärker gegeneinander gepreßt werden
und dabei eine zunehmend stärkere Dämpfungskraft erzeugen, welche der Kraft der Schraubenfeder
30 und dem Gewicht der Tür 6 entgegenwirkt.
[0024] Die Kontaktflächen der beiden Dämpfungsteile 46 und 48 werden durch die Bewegungen
der Pleuelstange 24 relativ zum türinnenseitigen Schenkel 38 des Türteil 20 auch in
Kontaktflächenlängsrichtung relativ zueinander bewegt. Dadurch kommt zwischen ihnen,
wenn sie sich berühren, ein Reibwiderstand zustande. Um diesen auszunützen, sind die
einander berührenden Kontaktflächen vorzugsweise so ausgebildet, daß sie einen erhöhten
Reibwiderstand erzeugen. Sie können mit einem "Bremsbelag" versehen sein.
[0025] Gemäß besonderer Ausführungsform der Erfindung kann ein energieverzehrender Materialblock
54 an der Kurbelstange 24 befestigt sein, welcher als Dämpfungsteil 48 in sich elastisch
ist oder den Dämpfungsteil 48 trägt.
[0026] Durch die Erfindung wird vermieden, daß bei einem schnellen Öffnen der Tür 6 die
dynamische Energie der Tür die Elemente der Anschlagflächen 40 und 42 beschädigt oder
verbiegt. Die Türenergie wird weich abgebremst und die gefährdeten Teile (Türteil
20, Türblatt 23, Gehäuseteil 8 und Gehäuse 4) werden geschützt. Damit wird die Lebensdauer
und auch der Bedienkomfort gesteigert.
1. Hausgerät-Scharniervorrichtung, enthaltend einen Gehäuseteil (8), der an einem Gerätegehäuse
befestigbar oder ein Teil davon ist; einen Türteil (20), der an einer Tür befestigbar
oder ein Teil davon ist und durch eine Scharnierachse (18) an dem Gehäuseteil (8)
zwischen einer aufrechten Tür-Schließstellung und einer quergerichteten Tür-Offenstellung
schwenkbar gelagert ist; eine Pleuelstange (24), die durch eine Pleueldrehachse (22)
am Gehäuseteil (8) drehbar gelagert und im Abstand von der Pleueldrehachse (22) in
Tür-Höhenrichtung am Türteil (20) verschiebbar geführt ist; wobei die Pleueldrehachse
(22) achsparallel mit radialem Abstand exzentrisch zur Scharnierachse (18) angeordnet
ist; eine Feder (30), welche eine den Türteil (20) in Tür-Schließrichtung drängende
Federkraft mindestens in oder nahe bei der quergerichteten Tür-Offenstellung erzeugt;
mindestens zwei Anschlagflächen (40, 42), welche in der quergerichteten Tür-Offenstellung
gegeneinander anliegen und dabei den Tür-Offenstellungswinkel begrenzen; dadurch gekennzeichnet, daß zur Dämpfung eines Zusammenpralls der Anschlagflächen (40, 42) ein Dämpfungsmittel
(46, 48) vorgesehen ist, daß dieses Dämpfungsmittel zwei Dämpfungsteile (46, 48) aufweist,
welche federelastisch aneinander anpreßbar sind, daß der eine Dämpfungsteil (46) am
Türteil (20) und der andere Dämpfungsteil (48) an der Pleuelstange (24) an Stellen
vorgesehen sind, welche sich durch die exzentrische Anordnung der beiden Achsen (18,
22) in Richtung gegeneinander bewegen, wenn der Türteil (20) in Tür-Öffnungsrichtung
bewegt wird, und sich in Richtung von einander wegbewegen, wenn der Türteil (20) in
Tür-Schließrichtung bewegt wird, wobei die Dämpfungsteile (46, 48) in einem vorbestimmten
Tür-Öffnungswinkelbereich einander kontaktieren und im kontaktierten Zustand eine
die Türbewegung bremsende Wirkung erzeugen.
2. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander kontaktierenden Flächen der Dämpfungsteile (46, 48) als Brems-Reibwiderstandsflächen
ausgebildet sind und derart angeordnet sind, daß sie innerhalb des zur Dämpfung vorbestimmten
Tür-Öffnungswinkelbereiches aufeinander gleitbar sind.
3. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide oder mindestens einer der Dämpfungsteile (46, 48) als Federelement ausgebildet
ist.
4. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Federelemente die Form einer Blattfeder hat, welche an
einem Ende an dem ihm zugeordneten Teil "Pleuelstange oder Türteil" befestigt und
mit Abstand von der Befestigungsstelle einen das andere Dämpfungsteil kontaktierbaren
Bereich aufweist.
5. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einander kontaktierbaren Flächen der Dämpfungsteile (46, 48) in Kurbelstangen-Längsrichtung
gegeneinander zeigen.
6. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfederebene und die Blattfeder sich mindestens von der Befestigungsstelle
bis zu dem kontaktierbaren Bereich quer zur Kurbelstangen-Längsrichtung erstrecken.
7. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (48) an der Pleuelstange (24) befestigt ist.
8. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder, welche die den Türteil (20) in Tür-Schließrichtung drängende Federkraft
erzeugt, eine Schraubenfeder ist, welche ein an der Pleuelstange (24) fixiertes Ende
und ein an dem Türteil (20) fixiertes Ende hat und eine in Pleuelstangen-Längsrichtung
gerichtete Federkraft erzeugt.
9. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Anschlagflächen (40) am Gehäuseteil (8) und die mit ihr zusammenwirkende
andere Anschlagfläche (42) am Türteil (20) gebildet ist.
10. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleueldrehachse (22) höher als die Scharnierdrehachse (18) angeordnet ist.
11. Hausgerät-Scharniervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleueldrehachse (22) vertikal über der Scharnierdrehachse (18) angeordnet
ist.