[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Aufbringen einer Masse in Flüssigform auf eine
Fläche nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Verwendung des Gerätes nach dem Oberbegriff des Anspruchs
15 beziehungsweise
16.
[0002] Geräte dieser Art werden benutzt, um Massen in flüssiger oder gegebenenfalls pastöser
Form auf Flächen aufzubringen. Solche Massen können Lösungs- und Reinigungsmittel
sein, die nur kurzzeitlich an der Fläche verweilen, flüssig bleiben und im allgemeinen
an der Fläche ablaufen oder weggespült werden, ferner Farben, Lacke oder Klebstoffe,
die dazu bestimmt sind, definitiv an der Fläche zu haften, und schliesslich Massen,
die an der Fläche einen Mantels bilden, welcher in sich selbst einen festen Körper
bildet und nicht oder kaum an der Fläche haftet. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
sollen auch pastöse Massen unter den Begriff der Massen in Flüssigform fallen. Während
Reinigungs- und Lösungsmittel wie erwähnt nur temporär auf der Fläche verbleiben und
daher im allgemeinen auch auf der Fläche ihre Flüssigform behalten, gehen Farben,
Lacke, Leime sowie zur Bildung von Mänteln bestimmte Massen auf der Fläche in Festform
über. Bei üblichen Umgebungstemperaturen, welche die mit ihnen beschichteten Flächen
haben, weist diese Art aufgebrachter Massen Festform auf; um sie für den Vorgang des
Aufbringens auf der Fläche in Flüssigform zu bringen, werden sie gelöst und/oder beheizt;
auf der Fläche verfestigen sie sich wieder durch Verdunstung des Lösungsmittels und/oder
durch Abkühlung. Eine Verflüssigung durch Wärmezufuhr ist ökologisch und im allgemeinen
auch ökonomisch vorteilhafter, da keine Lösungsmittel benötigt werden. Allerdings
muss die Temperatur von durch Wärmezufuhr verflüssigten Massen nicht nur in ihrem
jeweiligen Reservebehälter sondern bis zum Aufbringen derselben in genügender Höhe
gehalten werden. Das Aufbringen der Masse erfolgt vorzugsweise durch Sprühen mittels
einer Düsenanordnung.
[0003] Zwar sind zu den oben genannten Zwecken verwendbare Geräte in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Alle bekannten Geräte weisen aber gewisse Nachteile auf; diese Nachteile
betreffen insbesondere die ungenügende Präzision der Regelung von Heizvorrichtung
und Druckerzeugungsvorrichtung, die Gefahr der Verunreinigung der Masse beziehungsweise
das Fehlen eines Filters für die aufzubringende Masse, die Möglichkeit, rezyklierte
Masse zu verarbeiten, die ungenügende Durchmischung von flüssiger und fester Masse
im Behälter beziehungsweise das Fehlen einer entsprechenden Mischvorrichtung, die
unregelmässige beziehungsweise nicht pulsationsfreie Abgabe der Masse in Flüssigform,
die mangelhafte Anpassung der Form der Sprühdüsen an die mit der Masse zu versehende
Fläche, die fehlenden Sicherheitsvorrichtungen, das Fehlen eines schützenden Gehäuses
für die funktionswesentlichsten Teile des Gerätes, die ungenügende Reichweite der
Abgabevorrichtung, und die insgesamt ergonomisch unvorteilhafte Geräteausbildung,
welche ein rationelles Arbeiten mit dem Gerät sowie einen raschen und gefahrlosen
Transport des Gerätes behindert.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird demzufolge darin gesehen,
- ein verbessertes Gerät dieser Art zu schaffen, das die Nachteile des Standes der Technik
vermeidet, und
- eine neue Verwendung für das erfindungsgemässe Gerät vorzuschlagen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst
- für das Gerät durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1; und
- für die Verwendung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 15 beziehungsweise 16.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen des Gerätes werden durch die abhängigen Ansprüche
2 bis
14 definiert.
[0007] Die Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und im Zusammenhang mit der Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1A bis 1D
- eine erste Ausführungsform des Gerätes nach der Erfindung, in verschiedenen Ansichten,
teilweise geschnitten;
- Fig. 2A
- eine zweite, explosivgeschützte Ausführungsform des Gerätes nach der Erfindung, in
vereinfachter Darstellung;
- Fig. 2B
- eine explosivgeschützte Ausbildung eines Schlauches und einer Spritzpistole des in
Fig. 2A dargestellten Gerätes;
- Fig. 3A bis 3C
- verschiedene Düsenanordnungen zur Anbringung der Massen auf verschieden geformten
Flächen; und
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform des Gerätes nach der Erfindung, zur Anbringung der Masse
auf einer eingetauchten Fläche.
[0008] Die
Fig. 1A bis
1D zeigen eine erste Ausführungsform eines Gerätes
100 nach der Erfindung. Dieses Gerät
100 umfasst einen Behälter
1 für die Masse, welche in Festform eingefüllt und mittels einer Heizvorrichtung in
Flüssigform gebracht wird. Zur Entfernung von Schmutzteilchen oder gegebenenfalls
nicht geschmolzener Masse in Festform ist ein Feinfilter integriert Elektronisch umsteuerbare
Kolbenpumpen bilden eine Druckerzeugungsvorrichtung
2 und dienen zum pulsationsfreien Fördern der im Behälter
1 verflüssigten Masse, so dass ein gleichmässiger Auftrag der Masse erreicht werden
kann. Ein beheizbarer Schlauch bildet eine Transportleitung
3 für die Masse und verbindet den Behälter
1 mit einer Auftragsvorrichtung
4, welche als, hier manuell betätigbare, Sprühpistole ausgebildet ist. Die Sprühpistole
besitzt eine auswechselbare Sprühdüseneinrichtung
5. Das Gerät umfasst ferner eine elektrische Hauptverteilung
6, vorzugsweise mit einem Schutzschalter sowie mit Sicherungen für die Heizvorrichtung
und einen Kompressor. Im weiteren ist ein Hauptschalter
7 vorgesehen, der zur Sicherung gegen unbefugte Geräteverwendung abschliessbar ausgebildet
ist. Das Gerät
100 ist leicht transportabel, da es einen Rollwagen
102 umfasst, in dessen Gehäuse seine verschiedenen Bauteile platzsparend aber dennoch
leicht zugänglich angeordnet sind. Der Rollwagen
102 besitzt eine bewegliche Deichsel
8 sowie zwei flexible und zwei bewegliche Rollen
9 mit Feststellbremsen, wodurch eine gute Manövrierbarkeit des Rollwagens gewährleistet
ist. Eine Luftversorgung
10 mit zwei Reglereinheiten dient zur Erzeugung unterschiedlicher Drücke für das Aufbringen
beziehungsweise Aufsprühen der Masse. Im weiteren umfasst das Gerät
100 den schon erwähnten Kompressor
11, der elektrisch angetrieben ist. Zur Aufbewahrung der schlauchförmigen Transportleitung
3 ist im Gehäuse des Rollwagens ein Schlauchträger
12 angeordnet, dessen Innerenraum zur Anbringung eines Werkzeugkabinetts benutzt wird.
Im Inneren des Gehäuses des Rollwagens
102 befindet sich ferner ein Kabelträger
13 mit einem Leistungskabel einschliesslich eines Steckers für den elektrischen Hauptanschluss.
An einer Deckelplatte des Gehäuses sind Ringösen
14 befestigt; diese erlauben es, das Gerät
100 hängend, beispielsweise mit Hilfe eines Krans oder Hubschraubers, zu transportieren.
Die seitlichen Wandungen des Rollwagens
102 bestehen im wesentlichen aus klappbaren Öffnungsdeckeln
15, welche einschiebbar beziehungsweise entfernbar sind; diese klappbaren Öffnungsdeckel
15 dienen als Schutz, insbesondere beim Transport des Gerätes
100.
[0009] Das oben beschriebene, in den
Fig. 1A bis
1D dargestellte Gerät
100 dient vorwiegend zur vollständigen Beschichtung von mittleren und grösseren Flächen.
Hierzu wird die zu versprühende Masse in Festform, beispielsweise als Granulat, als
Pellets oder gegebenenfalls als rezyklierte Abschnitte von Ummantelungen, die von
einer Fläche entfernt wurden, in den Behälter eingefüllt, durch Wärmezufuhr in Flüssigform
gebracht und unter Druck durch die beheizte Transportleitung
3 der Auftragsvorrichtung
4 beziehungsweise Sprühpistole zugeführt. Die Schichtdicke der aufgetragenen Masse
lässt sich - ausser durch die schon erwähnten Massnahmen - auch durch die Geschwindigkeit
beeinflussen, mit welcher die Sprühpistole längs der Fläche geführt wird, auf welcher
die Masse aufzutragen ist. Die Bestimmung dieser Geschwindigkeit und auch die Relativlage
zwischen zu besprühender Fläche und Sprühpistole liegen beim oben beschriebenen Gerät
im Ermessen des Benutzers. Wenn aber wiederholt gleiche Flächen mit der gleichen Masse
in gleicher Schichtdicke zu besprühen sind, so kann eine zur Form der Fläche komplementäre
Sprühdüsenanordnung vorgesehen werden, und die Sprühdüsenanordnung kann auf einem
geeigneten verschieblichen Halter befestigt werden, der sich dann mit einstellbarer
Geschwindigkeit längs der zu besprühenden Fläche bewegt. Zur Beschichtung von Pipelines
kann ein geeignet angepasstes Gerät auf einer Schiene längs der Pipeline geführt werden.
Noch günstiger ist es, die Pipeline selbst als Schiene zu benutzen.
[0010] Das in
Fig. 2A, 2B dargestellte Gerät
100 unterscheidet sich vom oben beschriebenen Gerät dadurch, dass es insgesamt explosivgeschützt
ist, was durch drei im Folgenden dargelegte Massnahmen erreicht wird.
[0011] Die erste Massnahme betrifft den Rollwagen
102. Dieser Rollwagen
102 ist gemäss
Fig. 2A mit einem internen Gasdetektor
40 versehen oder mindestens an einen nicht dargestellten aber nahegelegenen externen
Gasdetektor anschliessbar. Stellt der Gasdetektor
40 fest, dass ein unerwünschtes weil beispielsweise explosives Gas in der nahen Umgebung
des Rollwagens
102 vorhanden ist, und übersteigt die vom Gasdetektor
40 festgestellte Gaskonzentration einen vorbestimmbaren Wert, so erfolgt mit Hilfe eines
Notschalters
42, der mit der einen Teil des einer Hauptschaltereinrichtung
44 bildet, eine selbsttätige Abschaltung des Gerätes
100, so dass dieses vollkommen stromlos ist, gegebenenfalls mit Ausnahme einer ans Netz
angeschlossenen Hauptleitung.
[0012] Die zweite Massnahme betrifft die schlauchförmige Transportleitung
3, die in
Fig. 2B links dargestellt ist. Diese Transportleitung
3 besitzt einen Aussenmantel
3.1, in welchem ein Innenmantel
3.2 angeordnet ist, der die eigentliche, dem Transport der Masse dienende Leitung
3.3 begrenzt. Der zwischen dem Aussenmantel
3.1 und dem Innenmantel
3.2 gebildete Raum
3.4 steht unter einem Überdruck von beispielsweise 3 bar. In diesem Raum
3.4 verläuft ferner eine Pistolendruckleitung, welche der Auftragsvorrichtung
4 Druckluft beziehungsweise Druckgas unter einem Druck von beispielsweise 6 bar zuführt.
Der Druck im Raum
3.4 wird von einem Druckwächter überwacht. Das Gerät
100 wird abgeschaltet, wenn der Druck im Raum
3.4 einen gewissen Wert übersteigt, was dann der Fall ist, wenn die Pistolendruckleitung
leckt. Das Gerät
100 wird ebenfalls abgeschaltet, wenn der Druck im Raum
3.4 unter einen gewissen Wert sinkt, was dann der Fall ist, wenn der Aussenmantel
3.1 oder einer seiner Anschlüsse an den Behälter
1 beziehungsweise die Auftragsvorrichtung
4 leckt.
[0013] Die dritte Massnahme betrifft die als Spritzpistole ausgebildete Auftragsvorrichtung
4, die in
Fig. 2B rechts dargestellt ist. Der gesamte freie Raum, der nicht dem Transport von aufzutragender
Masse oder Druckluft beziehungsweise Druckgas dient, ist mit einem geeigneten Kunststoff
4.1 ausgegossen. Damit erreicht man einen Explosivschutz, eine verbesserte mechanische
Halterung und eine verbesserte Dichtung zwischen der Transportleitung
3 und der Auftragsvorrichtung
4.
[0014] Die
Fig. 3A bis
3C zeigen drei verschieden geformte, mit der Masse zu beschichtende Flächen, sowie je
eine im wesentlichen komplementär zur entsprechenden Fläche ausgebildete Düsenanordnung.
Fig. 3A betrifft die Aussenbeschichtung eines Rohres
20 mittels einer Sprühpistole
4 mit ringförmig angeordneten radial einwärts gerichteten Düsen
21, Fig. 3B die Innebeschichtung eines Rohres
22 mittels einer Sprühpistole
4 mit ringförmig auswärts gerichteten Düsen
23 und
Fig. 3C die Beschichtung einer ebenen Fläche
24 mittels einer Sprühpistole
4 mit linear angeordneten Düsen
25. . Die Düsen
21,
23,
25 sind im allgemeinen so angeordnet, dass sie nicht nur in den erwähnten Hauptrichtungen
der Düsen sondern auch in Bewegungsrichtung der Sprühpistole
4, angedeutet durch die Pfeile
A, wirken.
[0015] Fig. 4 zeigt schliesslich in vereinfachter schematischer Darstellung eine Anordnung zum
Aufbringen der Masse auf eine Fläche
26, beispielsweise eines Schiffsrumpfes, die in einer Flüssigkeit
28 eingetaucht ist. Um dies zu ermöglichen, wird der jeweilig zu besprühende Bereich
der Fläche von einer über ein Evakuierleitung evakuierbaren Glocke
30 abgedeckt, in welche die Transportleitung
3 für die Masse mit der Sprühdüsenanordnung mündet. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
Schiffsrümpfe auch unter der Wasserlinie mit einer Schutzschicht versehen, ohne dass
das Schiff ins Trockendock gehen muss. Ebenso lassen sich unter der Wasserlinie liegende
Bereiche von Mauern, beispielsweise aus Beton, mit einem Oberflächenschutz versehen.
[0016] Die Geräte nach der Erfindung können zu verschiedensten Zwecken verwendet werden.
Sie sind insbesondere hervorragend geeignet zum Einsatz auf Erdöl-Bohrplattformen,
und zwar vor allem zum Anbringen der Masse in der Art eines Mantels auf Rohrleitungen
und Rohrleitungsverbindungen. Die meisten Rohrleitungsverbindungen werden in Form
von mittels Schrauben zusammengespannten Flanschen ausgebildet. Infolge der salzhaltigen
feuchten Umgebung und infolge von Spritzwasser aus dem Meer unterliegen sie daher,
wenn sie keinen Oberflächenschutz erhalten, einer starken Korrosion im allgemeinen
und einer Bimetallkorrosion im besonderen. Als Oberflächenschutz bietet sich, wie
schon erwähnt, die Aufbringung eines Mantels aus einer geeigneten Masse an. Es wird
speziell darauf hingewiesen, dass ein Oberflächenschutz in Form eines Mantels, der
einen eigenen Körper bildet, dessen Reissfestigkeit höher ist als seine Haftung an
der Fläche, vorteilhafter ist als ein sich innig mit der Fläche verbindender Oberflächenschutz
in der Art eines Lackes, der nur durch chemische Lösung oder abrasive mechanische
Behandlung entfernt werden kann. Im Gegensatz zu einer solchen aufwendigen Entfernung
eines Lackes lässt sich ein Oberflächenschutz in Form eines Mantels problemlos als
Ganzes oder in grossen Teilen von der zu schützenden Fläche abziehen beziehungsweise
abschälen. Eine problemlose Entfernbarkeit des Oberflächenschutzes ist deshalb wichtig,
weil dieser im Laufe der Zeit ersetzt werden muss, sei es, dass er teilweise beschädigt
wurde, sei es, dass Änderungen an den Rohrleitungen und Rohrleitungsverbindungen durchgeführt
wurden, durch welche der Oberflächenschutz in Mitleidenschaft gezogen wurde. Am vorteilhaftesten
ist es, einen Mantel aus einer Masse herzustellen, die rezyklierbar ist, so dass die
feste Masse des abgezogenen Mantels erneut in einem Gerät wie beispielsweise dem Gerät
100 in Flüssigform gebracht und verwendet werden kann. Zu diesem Zwecke muss die Masse
alterungsbeständig sein, in dem Sinne, dass sie wiederholt und abwechslungsweise in
Flüssigform und in Festform gebracht werden kann. Auf diese Weise wird weder zusätzliche
Masse für neu zu erzeugende Bereiche des Mantels benötigt noch fällt zu entsorgender
Abfall in Form unbrauchbar gewordener Bestandteile des entfernten, alten Mantels an.
Ein weiterer Vorteil eines Oberflächenschutzes in Form eines Mantels anstelle einer
innig haftenden Schutzschicht liegt darin, dieser elastisch ist, so dass thermisch
oder mechanisch bedingte Deformationen der Fläche kompensiert werden können.
[0017] Wie erwähnt eignen sich die Geräte nach der Erfindung besonders für den beschriebenen
Einsatz auf Erdöl-Bohrplattformen. Sie können aber auch in anderer Weise als oben
dargelegt eingesetzt werden. Beispielsweise können mit den Geräten auch andernorts
als auf Erdöl-Bohrplattformen nicht oder kaum an den zu schützenden Flächen haftende
Mäntel oder haftende Schutzschichten erzeugt werden, beispielsweise an Leitungsmasten,
Gebäuden und Fahrzeugen. Ferner kann auch auf Erdöl-Bohrplattformen gegebenenfalls
ein Oberflächenschutz in Form einer haftenden Schutzschicht, also nicht in Form eines
Mantels, hergestellt werden.
[0018] Im folgenden werden Eigenschaften einer unter der Bezeichnung E170 erhältlichen Masse
beschrieben, welche sich als besonders geeignet zum Schutz von Rohrleitungen, Flanschen,
gelagerten Maschinen und Maschinenbestandteilen und anderem, sowohl gegen atmosphärische
wie auch gegen galvanische Korrosion erwiesen hat. Es handelt sich um eine hochpolymere,
lösungsmittelfreie, abschälbare und wiederverwendbare Beschichtungsmasse.
Die Masse entspricht folgenden normierten Werten:
- ASTM B117-97 3'000 Stunden Salz-Nebel-Resistenz
- ASTM G62-87 Pinhole/Holiday-Test
- ASTM G62-87 Dielektrischer Wert
- ASM G53-96 Beschleunigtes
Die Masse ist honigfarben und transluzent, kann aber beliebig eingefärbt werden.
Der Flammpunkt liegt über 200°C.
Die Masse ist, wie schon erwähnt, lösungsmittelfrei, enthält also keine flüchtigen
organischen Bestandteile und keine weiteren schädlichen Zusätze. 100% der sprühbaren
Masse werden somit zu fester mantelartiger Beschichtung.
Die Masse enthält geeignete Korrosionsinhibitoren, welche sich nach der Aufsprühung
zwischen der zu schützenden Fläche und der mantelartigen Schutzschicht anlagern.
Im weiteren enthält die Masse Zusatzstoffe, durch welche ihr die Abschälbarkeit ohne
Reduktion der Adhäsivität verliehen wird.
Zusätzliche Additive wirken beispielsweise wärmestabilisierend.
Die dielektrischen Eigenschaften der Masse sind so, dass zwischen der mantelartigen
Schutzschicht und der zu schützenden Fläche keine Bimaterialkorrosion eintritt.
Geeignete Schichtdicken sind 1.0 bis 1.5 mm / 40 bis 60 mil bei normaler Korrosion,
sowie 2.0 bis 2.5 mm /80 - 100 mil bei sehr aggressiver Korrosion.
Pro Durchgang ist bei Sprühen eine Schichtdicke von 750 bis 1'000 µm / 80 bis 100
mils erreichbar.
[0019] Die Schutzschicht ist in 1 bis 2 Minuten berührungstrocken, kann nach 5 bis 10 Minuten
übersprüht werden und ist in 10 Minuten so trocken, dass die mit ihr versehenen Teile
normal gehandhabt werden können.
Falls ein Primer der empfohlenen Art verwendet wird, ist dieser nach 30 bis 60 Minuten
übersprühbar.
Die Masse kann in der Originalpackung und bei 20°C 36 Monate aufbewahrt werden.
Die einzuhaltenden Temperaturen sind etwa die folgenden:
- - Schmelztemperatur
- 140° C / 284° F
- - Anwendungstemperatur
- 170° C bis 175° C / 338° F bis 344° F
- - Maximaltemperatur
- 180° C / 212° F
- - Maximale Substrat-Temperatur
- 100° C / 212° F.
Als Vorbereitungsarbeiten werden empfohlen
- mindestens Behandlung mit einer Stahldrahtbürste, Entfernung loser Farbteile
- - üblicherweise
- zusätzliches Waschen mit reinem Wasser, eine Primer-Schicht
- - optimal
- abrasive Hochdruckreinigung bis auf das blanke Metall, eine Primer-Schicht
[0020] Mit der oben beschriebenen Masse erhält man eine dreifache Schutzwirkung:
- Die Masse bildet nach ihrer Erstarrung eine mantelartige Schutzschicht, welche eine
zu schützende Fläche vollständig und porenfrei abdeckt beziehungsweise ein zu schützendes
Objekt kokonartig umgibt.
- Wird die mantelartige Schutzschicht jedoch aus irgendwelchen Gründen perforiert, durch
unwillkürliche Beschädigung sei es durch gewollte Manipulation an den zu schützenden
Objekten, so behält der Korrosioninhibitor seine Wirkung, zur Verhinderung von kriechender
Korrosion beziehungsweise als temporärer Schutz.
- Wird die mantelartige Schutzschicht völlig entfernt, so wirkt der Korrosionsinhibitor
bis zum neuerlichen Anbringen einer Schutzschicht.
1. Gerät (
100) zum Aufbringen einer Masse in Flüssigform auf eine Fläche,
gekennzeichnet durch
- einen Behälter zur Aufnahme der Masse in Fest- und Flüssigform,
- eine Auftragsvorrichtung (4), welche an den Behälter angeschlossen ist, mit welcher Auftragseinrichtung die Masse
auf die Fläche aufbringbar ist,
- eine Wärmezufuhrvorrichtung für den Behälter, um die Masse im Behälter durch Wärmezufuhr
in Flüssigform zu bringen und zu halten,
- eine Druckerzeugungsvorrichtung (2) zum Fördern der Masse in Flüssigform,
- wobei die das Gerät bildenden Elemente an einer Struktur befestigt sind.
2. Gerät (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Transportleitung (3) umfasst, deren Eintrittsende mit dem Behälter und deren Austrittsende mit der Auftragsvorrichtung
(4) verbunden ist, um die Masse in Flüssigform vom Behälter zur Auftragsvorrichtung
(4) zu bringen, wobei die Transportleitung vorzugsweise isoliert und/oder beheizbar
ist.
3. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung (4) eine Sprühpistole, vorzugsweise mit einer einstellbaren Düsenanordnung (5), ist.
4. Gerät (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsenanordnung (21, 23, 25) im wesentlichen komplementär zur mit der Masse zu versehenden Fläche (20, 22, 24) ausgebildet ist.
5. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmezufuhrvorrichtung eine vorzugsweise elektrische und vorzugsweise regelbare
Heizvorrichtung ist.
6. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckerzeugungsvorrichtung (2) eine vorzugsweise regelbare Pumpeneinrichtung ist, welche beispielsweise mehrere
umsteuerbare Kolbenpumpen umfasst, um die Masse pulsationsfrei abzugeben.
7. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Filter für die der Auftragsvorrichtung (4) zugeführte Masse enthält.
8. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine im Behälter angeordnete Misch- beziehungsweise Rührvorrichtung für die
Masse aufweist.
9. Gerät (100) nah mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es ein Gehäuse, insbesondere mit einzeln entfernbaren Öffnungsdeckeln (15), umfasst.
10. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Struktur und/oder am Gehäuse Transportmittel wie Rollen (9) zum Verfahren des Gerätes und/oder Ringösen (14) zum Anhängen des Gerätes (100) an einen Kran oder Hubschrauber angeordnet sind.
11. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es einen Gasdetektor (42) und einen Notschalter (44) besitzt, durch welchen das Gerät (100) ausschaltbar ist, wenn der Gasdetektor (42) eine zu hohe und/oder zu lange andauernde Gaskonzentration detektiert.
12. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekenzeichnet,
dass die Zufuhrleitung (3) einen Aussenmantel (3.1) und einen Innenmantel (3.2) besitzt, wobei der Innenmantel den zum Transport der Masse bestimmten Raum (3.3) begrenzt und der zwischen dem Aussenmantel (3.1) und dem Innenmantel (3.2) gebildete Raum (3.4) unter einem von einem Druckwächter überwachten Überdruck steht, durch welchen eine
Abschaltung erfolgt, wenn der Druck im Raum (3.4) ausserhalb eines bestimmten Druckbereiches liegt.
13. Gerät (100) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Raum (3.4) eine Druckleitung mit Druckgas für die als Spritzpistole ausgebildete Auftragsvorrichtung
(4) angeordnet ist, wobei der Druck in der Druckleitung höher ist als der Überdruck
im Raum (3.4).
14. Gerät (100) nach mindestens einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der von aufzutragender Masse und Druckgas für die Auftragsvorrichtung (4) freie Raum in der Auftragsvorrichtung mit einer geeigneten Masse (4.1) ausgespritzt ist.
15. Verwendung des Gerätes (100) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die aufzubringende Masse auf der Fläche einen Mantel bildet, wobei die Reissfestigkeit
des Mantels höher ist als die durch die Haftung der Masse an der Fläche verursachte,
einem Abschälen des Mantels entgegenwirkende Kraft.
16. Verwendung des Gerätes (100) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fläche, auf welche die Masse aufzubringen ist, eine Rohrleitung oder Rohrleitungsverbindung,
insbesondere an einer Erdöl-Bohrplattform, ist.