[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Giesskammer für eine Druckgiessmaschine,
deren zylindrische Innenfläche als Gleitfläche für einen Druckkolben dient, mit einer
Zuführöffnung für flüssiges Giessmaterial.
[0002] Solche Giesskammern sind bekannt und weisen eine Öl- oder Wasserkühleinrichtung auf,
damit die durch das flüssige Giessmaterial eingeführte überflüssige Wärme weggeführt
und die Giesskammer auf konstanter Betriebstemperatur gehalten werden kann, so dass
die Wärmeverformung der Giesskammer möglichst gering bleibt. Weiter ist in der Offenlegungsschrift
DE 44 21 598 eine Giesskammer bekannt geworden, bei der eine die Zuführöffnung aufweisende
Halbschale für verschiedene Verwendungen der Giessmaschine austauschbar an der Giessmaschine
angeordnet ist. Bei einer weiteren Ausführungsform ist im der Zuführöffnung gegenüberliegenden
Bereich der Giesskammer, wo der grösste Verschleiss stattfindet, ein austauschbarer
Keramikeinsatz angeordnet.
[0003] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Giesskammer zu schaffen, bei der
keine Öloder Wasserkühleinrichtung notwendig ist, ohne dass die Gefahr der Wärmeverformung
zunimmt. Weiter soll bei einem Verschleiss der Gleitfläche für den Druckkolben nicht
die ganze Giesskammer ersetzt werden müssen. Femer soll auch die Möglichkeit bestehen
mit höheren Giesskammertemperaturen zu giessen.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Giesskammer der eingangs genannten Art erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass im Giesskammermantel auf seiner ganzen Länge oder auf einer Teillänge
ein die Gleitfläche für den Druckkolben aufweisender Innenmantel austauschbar eingesetzt
ist, welcher Innenmantel mittels einer Anpresseinrichtung an den Giesskammermantel
gepresst wird. Indem der Innenmantel über die ganze Länge eingesetzt ist, erfolgt
die Wärmeverteilung gleichmässig über die ganze Länge. Es ist aber möglich, dass dazu
schon ein über eine Teillänge eingesetzter Innenmantel genügt. Mittels der Anpresseinrichtung
wird ein guter Kontakt zwischen Innenmantel und Giesskammermantel aus Stahl erreicht,
so dass die Wärme in letzteren weitergeleitet wird.
[0005] Vorteilhafterweise weist die Anpresseinrichtung einen konischen Keil und Schrauben
auf, wobei der konische Keil in einen konischen Schlitz des Innenmantels eingesetzt
und mittels der in den Keil eingeschraubten Schrauben auf den Giesskammermantel gezogen
wird, wodurch auch der Innenmantel an den letzteren gepresst wird. Es ist aber auch
denkbar, die Anpresseinrichtung als Schrumpfeinrichtung auszubilden, wobei aber die
Austauschbarkeit des Innenmantels mittels Lösen der in den Keil eingeschraubten Schrauben
wesentlich einfacher ist. Damit die Wärme auch gleichmässig über den Innenmantelumfang
verteilt wird, weist dieser Nuten auf, in denen ebenfalls einen konischen Schlitz
aufweisende Ringe aus Kupfer, Kupferlegierung oder jedem anderen hochwärmeleitfähigen
Werkstoff eingesetzt sind. Wenn der Innenmantel aus Warmarbeitsstahl besteht, sorgt
er zusammen mit den eingesetzten Ringen für eine gleichmässige Wärmeverteilung über
Länge und Umfang. Falls für die Kolbengleitfläche eine Keramikschicht eingesetzt wird,
kann der Wärmeabfluss gegen aussen vermindert werden. Wenn der Innenmantel aus einer
hochwärmefesten Speziallegierung mit hohem Nickelgehalt besteht, wird vorteilhaft
am Aussenumfang eine Isolierschicht angebracht, so dass wegen der bedeutend höheren
Wärmeleitfähigkeit als bei Stahl mit höheren Giesskammertemperaturen gegossen werden
kann. Damit die Kolbengleitfläche eine Einheit bildet, besteht der konische Keil vorteilhafterweise
aus dem gleichen Material wie der Innenmantel.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Giesskammer anhand
der einzigen Zeichnungsfigur näher erläutert. Dabei zeigt die Figur eine perspektivische
Ansicht der Giesskammer, wobei beim Kammerteil, der mit dem Giesskammerschild verbunden
wird, zur besseren Übersicht ein Viertel weggeschnitten ist, beim Kammerteil hingegen,
der mit dem Formschild verbunden wird, die unveränderte Ansicht gezeigt ist.
[0007] Die Giesskammer 1 besteht aus einem zylindrischen Giesskammermantel 2 aus Stahl,
in welchen ein Innenmantel 3 aus Warmarbeitsstahl eingesetzt ist, dessen zylindrische
Innenoberfläche eine Gleitfläche 4 für den Druckkolben bildet. Giesskammermantel 2
und Innenmantel 3 weisen eine Zufuhröffnung 5 für flüssiges Giessmaterial auf. Der
Innenmantel 3 ist mit einem konischen Schlitz 6 versehen, in welchen ein mit sechs
Gewindebohrungen 7 versehener konischer Keil 8 eingesetzt ist. Sechs Inbusschrauben
9 sind in entsprechenden Bohrungen 10 des Giesskammermantels 2 versenkt und in die
Gewindebohrungen 7 eingeschraubt, so dass der konische Keil 8 und durch diesen auch
der Innenmantel 3 gegen den Giesskammermantel 2 gepresst wird. Der Innenmantel 3 weist
über seine Länge gleichmässig verteilte Nuten 11 auf, in welchen ebenfalls einen konischen
Schlitz 12 aufweisende Ringe 13 aus Kupfer, Kupferlegierung oder einem ändern hochwärmeleitfähigen
Werkstoff beispielsweise durch Hartlöten eingesetzt sind.
1. Giesskammer für eine Druckgiessmaschine, deren zylindrische Innenfläche als Gleitfläche
für einen Druckkolben dient, mit einer Zuführöffnung für flüssiges Giessmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass im Giesskammermantel (2) auf seiner ganzen Länge oder
auf einer Teillänge ein die Gleitfläche (4) für den Druckkolben aufweisender Innenmantel
(3) austauschbar eingesetzt ist, welcher Innenmantel (3) mittels einer Anpresseinrichtung
(8, 9) an den Giesskammermantel (2) gepresst wird.
2. Giesskammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresseinrichtung einen
konischen Keil (8) und Schrauben (9) aufweist, wobei der konische Keil (8) in einen
konischen Schlitz (6) des Innenmantels (3) eingesetzt ist und von den in seinen Gewindebohrungen
(7) eingeschraubten Schrauben (9) zusammen mit dem Innenmantel (3) an den Giesskammermantel
(2) gepresst wird.
3. Giesskammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenmantel (3)
mit Nuten (11) versehen ist, in die ebenfalls einen konischen Schlitz (12) aufweisende
Ringe (13) aus Kupfer, Kupferlegierung oder einem ändern hochwärmeleitfähigen Werkstoff
eingesetzt sind.
4. Giesskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenmantel
(3) aus Warmarbeitsstahl besteht.
5. Giesskammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Gleitfläche (4) für
den Druckkolben im Innenmantel (3) eine Keramikschicht eingesetzt ist.
6. Giesskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenmantel
(3) aus einer hochwärmefesten Speziallegierung mit hohem Nickelgehalt besteht.
7. Giesskammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der konische
Keil (8) aus dem gleichen Material wie der Innenmantel (3) besteht.