[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstützvorrichtung einer automatischen Zugkupplung, im
einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1; ferner eine automatische
Zugkupplung mit einer derartigen Abstützvorrichtung.
[0002] Automatische Zugkupplungen ermöglichen das automatische Verbinden zweier Schienenfahrzeuge,
wobei im gekuppelten Zustand zwei derartige Kupplungen eine starre Verbindung zwischen
zwei miteinander zu koppelnden Fahrzeugen herstellen. Derartige Kupplungen sind in
einer Vielzahl von Ausführungsmöglichkeiten aus dem Stand der Technik bekannt. Stellvertretend
wird dabei auf die folgenden Druckschriften verwiesen:
1. Adolf Felsing, Eberhard Hoffmann: "Moderne Technik bei der Knorr-Bremse, Systeme
für Schienenfahrzeuge; die automatische Zugkupplung - Stand der Entwicklung und Versuchsprogramm",
Sonderdruck eines Beitrages in der Fachzeitschrift ETR - Eisenbahntechnische Rundschau,
Heft 4/95
2. EP 0 618 126 A2
3. EP 0 230 263 B1
[0003] Die automatischen Zugkupplungen fungieren dabei als Kuppelelemente, welche die beim
Bilden der Züge während der Fahrt zwischen den einzelnen Fahrzeugen, insbesondere
Waggons, entstehenden Druck- und Zugkräfte sowie Relativbewegungen an den Fahrzeugenden
bei Kurvenfahrten übertragen, abfedern und dämpfen sowie die Relativbewegungen zueinander
aufnehmen können. Diese umfassen im wesentlichen wenigstens einen Kupplungskopf mit
Zentrierflächen, einen Kupplungsarm, ein Riegelsystem, ein Betätigungssystem für das
Riegelsystem, eine Abstützvorrichtung sowie den Kupplungskörpern zugeordnete Leitungskupplungen,
beispielsweise Luftleitungskupplungen. Des weiteren kann eine Umstellautomatik vorgesehen
werden, der auch ein entsprechendes Betätigungssystem zugeordnet ist. Die Betätigungssysteme
für die Umstellautomatik und das Riegelsystem können dabei in einem System zusammengefaßt
werden. Zur Realisierung der Kopplungsmöglichkeit mit einem konventionellen Schraubenkupplungssystem
kann eine Gemischtzugkupplung vorgesehen werden, welches als zweites Kupplungssystem
in die automatische Zugkupplung integriert werden. Des weiteren kann die Grundausführung
mit einer Gemischtluftkupplung sowie einer Luftkupplung für eine Hauptluftbehälterleitung
und Leitungskupplungen aus Elektrokupplungen ausgestattet bzw. ergänzt werden. Bezüglich
der Kinematik der einzelnen Elemente des Kupplungssystems kann auf die obengenannten
Druckschriften verwiesen werden.
[0004] Die Abstützvorrichtung einer automatischen Zugkupplung hat dabei die Aufgabe, den
Kupplungskopf zu tragen und diesen mit einer definierten Kraft in Richtung der mit
der automatischen Zugkupplung in Eingriff bringbaren zweiten automatischen Zugkupplung
des zu koppelnden Waggons zu drücken und den Kupplungskopf nach einer Auslenkung selbsttätig
wieder in die Mittellage zurückzuführen. Dazu sind wenigstens zwei, seitlich unter
dem Kupplungskopf angeordnete Druckfedern in Form von Vordruckfedern vorgesehen, welche
die Vordrück- und Gewichtskraft vom Kupplungskopf über einen Zentrierarm auf den Chassis
des Fahrzeuges übertragen. Aufgrund der Möglichkeit der Ausstattung der automatischen
Zugkupplung mit zusätzlichen Baugruppen, zum Beispiel Luftkupplungen für Hauptluftbehälterleitungen,
Elektrokupplungen und/oder Fernentriegelungseinrichtungen muß die Abstützvorrichtung
in der Lage sein, die durch die durch diese Funktionselemente bedingte Gewichtszunahme
durch das zur Verfügung stellen der erforderlichen Tragkraft zu kompensieren. Dies
wurde bisher in der Regel durch die entsprechende Auslegung der Abstützvorrichtung
realisiert. Dies bedeutet jedoch, daß für jede Ausgestaltung einer automatischen Zugkupplung
mit zusätzlichen Funktionsgruppen eine entsprechende Abstützvorrichtung vorgesehen
und ausgelegt werden muß. Möglichkeiten einer Standardisierung sind somit nur in geringem
Umfang gegeben. Desweiteren ist ein Nachrüsten einer automatischen Zugkupplung mit
weiteren Baugruppen ohne Modifikation der Abstützvorrichtung nur bedingt möglich.
Ein weiteres Problem besteht in der Kopplung unterschiedlicher Varianten automatischer
Zugkupplungen miteinander.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abstützvorrichtung für eine
automatische Zugkupplung derart weiterzuentwickeln, daß mit dieser eine Vielzahl unterschiedlicher
Ausführungsformen automatischer Zugkraftkupplungen mit unterschiedlichem Gewicht abstützbar
sind, indem mit nur einer Ausführung der Abstützvorrichtung unterschiedliche Tragkräfte
zur Verfügung gestellt werden können. Die Gewichtsunterschiede zwischen den verschiedenen
Ausführungsformen automatischer Zugkupplungen resultieren dabei beispielsweise aus
der Ausgestaltung einer automatischen Zug kupplung mit zusätzlichen Funktionselementen,
beispielsweise einer Luftkupplung und/oder Elektrokupplung und/oder einer Fernentriegelungseinrichtung.
Da eine automatische Zugkupplung mit einer weiteren automatischen Zugkupplung und
zusätzlicher Elektrokupplung sowie zusätzlicher Fernentriegelung kuppelbar und trennbar
sein muß, sind die Vordrückkräfte, Eindrückkräfte, Rückstellkräfte, die Auslenkung
nach links und nach rechts sowie nach oben und unten bezogen auf die theoretische
Verbindungsachse zwischen zwei miteinander zu koppelnden Schienenfahrzeugen in Einbaulage
betrachtet in etwa gleich groß einzurichten. Die konstruktive Ausführung der Abstützvorrichtung
soll sich dabei durch einen geringen konstruktiven Aufwand auszeichnen. Desweiteren
ist eine Kopplung unterschiedlicher Kupplungsvarianten zu ermöglichen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0007] Die Abstützvorrichtung für eine automatische Zugkupplung umfaßt wenigstens eine Rahmeneinheit
mit mindestens einem, am Schienenfahrzeug wenigstens mittelbar befestigbaren Rahmengrundelement
und einen Zentrierarm. Erfindungsgemäß ist der Zentrierarm in der Rahmeneinheit gelenkig
gelagert und es sind Mittel zur wenigstens mittelbaren Abstützung des Zentrierarms
am Rahmengrundelement vorgesehen. Die Lagerung des Zentrierarmes erfolgt in einer
Achse, welche in einer ersten Ebene verläuft, die senkrecht zu einer zweiten Ebene
ausgerichtet ist, die sich durch die theoretische Verbindungsachse zwischen zwei miteinander
zu koppelnden Schienenfahrzeuge und eine Senkrechte zu dieser in Einbaulage am Schienenfahrzeug
betrachtet in vertikaler Richtung beschreiben läßt, in der Rahmeneinheit.
[0008] Die Mittel umfassen wenigstens ein, hinsichtlich der zur Abstützung erforderlichen
Kraft in seiner Vorspannung angepaßtes Tragelement, welches mit der Rahmeneinheit,
insbesondere dem Rahmengrundelement wenigstens mittelbar koppelbar ist und den Zentrierarm
wenigstens mittelbar abstützt. Das vorspannbare Tragelement kann dabei entweder direkt
am Zentrierarm befestigt werden oder es umschlingt diesen.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, daß durch die Verwendung des vorspannbaren
Tragelementes die Auslenk- und Rückstellkräfte in Richtung der Verbindungsachse, welche
durch die Kopplung der beiden miteinander zu verbindenden Schienenfahrzeuge bestimmt
wird, und in einem Winkel zu dieser nicht beeinflußt werden sowie die Auslenkkräfte
in vertikaler Richtung, d.h. senkrecht zur Verbindungsachse zwischen den beiden miteinander
zu koppelnden Schienenfahrzeugen nur sehr geringfügig beeinflußt werden, so daß das
Kuppeln und Trennen mit einer automatischen Zugkupplung ohne Zusatzausstattung möglich
ist. Die einzelnen Gewichtsunterschiede bei Nachrüstung durch zusätzliche Baugruppen
können auf einfache Art und Weise durch eine angepaßte Vorspannkraft des vorspannbaren
Tragelementes berücksichtigt werden. Die erfindungsgemäße Lösung bietet somit den
Vorteil, daß lediglich eine Abstützvorrichtung für eine Vielzahl von unterschiedlichsten
Anwendungsfällen, d.h. unterschiedlich ausgestatteten automatischen Zugkupplungen
verwendbar ist. Es ist somit kein kompletter Austausch der Abstützvorrichtung mehr
erforderlich, sondern lediglich eine Anpassung der Vorspannung des Tragelementes.
[0010] Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Vorspannkraft vorzugsweise frei
einstellbar. Als vorspannbare Tragelemente finden vorzugsweise zwei Federspangen Verwendung.
Jeweils ein Ende einer Federspange ist dabei mit der Rahmeneinheit verbindbar und
am anderen Ende mit dem Zentrierarm. Die einzelnen Gewichtsunterschiede können dabei
durch eine angepaßte Vorspannkraft der Federspangen berücksichtigt werden. Dies wird
durch unterschiedliche Biegewinkel der einzelnen Federspangen realisiert. Die Federspangen
selbst sind dabei um die Rahmeneinheit vorzugsweise derart angeordnet, daß ein Minimum
an Bauraum benötigt wird und zum anderen die Gestaltung von Rahmeneinheit und Zentrierarm
derart vorgenommen werden können, daß die automatische Zugkupplung grundsätzlich mit
einem für Tragkrafterhöhung gestatteten Rahmen und Zentrierarm ausgestattet werden
kann. Die Tragkraftunterschiede werden dann nur noch über die Einstellbarkeit der
Vorspannung an den Federspangen bestimmt.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, bei automatischen Zugkupplungen,
bei denen das vorspannbare Tragelement in Form von Federspangen ausgeführt ist, die
einzelnen Federspangen über ein Verbindungsteil miteinander zu koppeln, so daß die
erste Spange mit der zweiten Spange hintereinander geschaltet, d.h. parallel geschaltet
wird. Dies bietet den Vorteil, daß die Federrate sehr klein gehalten werden kann.
[0012] Die Lagerung des Zentrierarmes kann vielseitig gestaltet sein. Vorzugsweise wird
diese über Drehgelenke realisiert.
[0013] Für die Ausgestaltung der Verbindung zwischen vorspannbaren Tragelement und Rahmeneinheit
und/oder vorspannbaren Tragelement und Zentrierarm bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Vorzugsweise erfolgt die Kopplung direkt, d.h. durch Befestigung des vorspannbaren
Tragelementes an der Rahmeneinheit und/oder am Zentrierarm. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, daß das vorspannbare Tragelement den Zentrierarm in vertikaler Richtung
lediglich umschlingt und somit ohne direkte Kopplung, d.h. Befestigung, den Zentrierarm
in vertikaler Richtung abstützt.
[0014] Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ist zwischen Zentrierarm und Rahmengrundelement
ein Wälzrahmen vorgesehen, welcher eine Abwälzbewegung zum Kräfteausgleich um eine
Achse senkrecht zur theoretischen Verbindungsachse zwischen zwei miteinander zu koppelnden
Schienenfahrzeuge in Einbaulage einer automatischen Zugkupplung betrachtet ermöglicht.
Der Wälzrahmen ist wenigstens mittelbar mit dem Rahmengrundelement verbunden. Das
hinsichtlich seiner Vorspannkraft angepaßte Tragelement ist in diesem Fall am Wälzrahmen
und am Zentrierarm befestigt und übernimmt die Aufgabe der Drehmomenteneinleitung
in den Wälzrahmen unter Belastung.
[0015] Unter einem weiteren Aspekt ist zwischen Wälzrahmen und Rahmengrundelement zusätzlich
ein Verstellrahmen vorgesehen. Dieser ermöglicht die Einstellung der Elemente der
Rahmeneinheit in vertikaler Richtung.
[0016] Die erfindungsgemäße Lösung der Ausgestaltung einer Abstützvorrichtung mit vorspannbarem
Tragelement ist nicht auf eine konkrete Ausführung der automatischen Zugkupplung beschränkt.
Diese kann beispielsweise wie in den eingangs genannten Druckschriften ausgeführt
sein. Der Offenbarungsgehalt dieser Druckschriften bezüglich des Aufbaus der automatischen
Zugkupplung wird hiermit voll umfänglich in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Anmeldung mit aufgenommen. Die automatische Zugkupplung besteht dabei beispielsweise
neben dem Baugruppenkupplungskopf, Kupplungsarm aus einem Riegelsystem und einer Umstellautomatik,
wenigstens einem Betätigungssystem für die Umstellautomatik und das Riegelsystem,
einer Abstützvorrichtung, aus einer Luftkupplung für die Hauptluftleitung, einer Gemischtzugkupplung
und einer Gemischtluftkupplung. Diese Grundausführung kann zusätzlich noch durch weitere
Baugruppen ergänzt werden. Als diese Baugruppen können beispielsweise die Luftkupplung
für die Hauptluftbehälterleitung und eine Elektrokupplung angesehen werden. Die konkrete
konstruktive Ausführung der automatischen Zugkupplung hinsichtlich der einzelnen Funktionsgruppen
liegt dabei im Ermessen des zuständigen Fachmannes.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im einzelnen folgendes dargestellt:
- Figuren 1a bis 1c
- verdeutlichen in schematisch vereinfachter Darstellung eine Ausführung der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung einer Abstützvorrichtung einer automatischen Zugkupplung mit erhöhter
Tragkraft in drei Ansichten;
- Figuren 2a und 2b
- verdeutlichen in schematisch vereinfachter Darstellung eine Ausführung eines vorspannbaren
Tragelementes, umfassend zwei Federspangen in einer Ansicht und eine Federspange in
Seitenansicht.
[0018] Die Figuren 1a bis 1c verdeutlichen in schematisch vereinfachter Darstellung eine
bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemäß gestalteten Abstützvorrichtung 1 einer
automatischen Zugkupplung, umfassend wenigstens eine Rahmeneinheit 2 und einen, mit
dieser gekoppelten Zentrierarm 3 in drei Ansichten. Die Figur 1a verdeutlich dabei
die Ansicht auf die Abstützvorrichtung 1 in Einbaulage der automatischen Zugkupplung
in einem Schienenfahrzeug bzw. Waggon in Richtung der theoretischen Verbindungsachse
A
Vtheoretisch für die Koppelung zwischen zwei miteinander zu koppelnden Schienenfahrzeugen bzw.
Waggons betrachtet. In den Figuren 1b und 1c sind jeweils die Ansichten von rechts
bzw. oben gemäß der Figur 1a wiedergegeben.
[0019] Die Rahmeneinheit 2 ist im montierten Zustand der automatischen Zugkupplung am Schienenfahrzeug,
insbesondere einem Waggon, befestigt.
[0020] Diese umfaßt wenigstens ein Rahmengrundelement 5, welches im Einbauzustand mit dem
Schienenfahrzeug verbunden ist und einen Zentrierarm 3, welcher einen Kupplungskopf
10 der automatischen Zugkupplung trägt und in der Rahmeneinheit 2 gelagert ist. Erfindungsgemäß
ist der Zentrierarm 3 gelenkig in der Rahmeneinheit 2 gelagert und es sind Mittel
4 zur wenigstens mittelbaren Abstützung des Zentrierarmes 3 am Rahmengrundelement
5 vorgesehen.
[0021] Die Rahmeneinheit 2 umfaßt desweiteren einen Wälzrahmen 6, welcher wenigstens mittelbar
mit dem Rahmengrundelement 5 gekoppelt ist. Dieser ermöglicht es, die Auslenkung in
Einbaulage um die Hochachse. Im dargestellten Fall ist zwischen Wälzrahmen 6 und Rahmengrundelement
5 ein Verstellrahmen 7 angeordnet. Dieser ist mit dem Wälzrahmen 6 und dem Rahmengrundelement
5 verbunden und ermöglicht die Einstellbarkeit von Zentrierarm 3 und Wälzrahmen 6
in vertikaler Richtung in Einbaulage betrachtet gegenüber dem Rahmengrundelement 5.
[0022] Der Wälzrahmen 6 erstreckt sich vorzugsweise in Einbaulage der automatischen Zugkupplung
betrachtet in vertikaler Richtung. Der Zentrierarm 3 erstreckt sich dabei vom Wälzrahmen
6 in Richtung des zu tragenden Kupplungskopfes 10, welcher hier zu Erläuterungszwecken
lediglich mittels einer unterbrochenen Linie angedeutet ist, im wesentlichen in horizontaler
Richtung parallel zur theoretischen Verbindungsachse zwischen den beiden zu koppelnden
Schienenfahrzeugen A
Vtheoretisch. Vorzugsweise ist der Zentrierarm 3 direkt am Wälzrahmen 6 schwenkbar gelagert. Die
Lagerung kann dabei über Drehgelenke erfolgen.
[0023] Die Mittel 4 zur Abstützung des Zentrierarmes 3 an der Rahmeneinheit 2 umfassen eine
Trageinrichtung 4, umfassend wenigstens ein vorspannbares Tragelement 8 über das sich
der Zentrierarm 3 an der Rahmeneinheit 2 abstützt und das diesen hinsichtlich seiner
Lage gegenüber der Rahmeneinheit 2 fixiert. Zu diesem Zweck ist das Tragelement 8
jeweils mit der Rahmeneinheit 2, im dargestellten Fall mit dem Wälzrahmen 6, und dem
Zentrierarm 3 verbunden.
[0024] Die Abstützung des zwischen dem Zentrierarm 3 und dem Wälzrahmen 6 unter Belastung
eingeleiteten Drehmomentes erfolgt dabei über das vorspannbare Tragelement 8. Dieses
ist am Wälzrahmen 2 befestigt. In der dargestellten Ausführung gemäß Figur 1a umschlingt
das vorspannbare Tragelement 8 in vertikaler und horizontaler Richtung den Zentrierarm
3. Das vorspannbare Tragelement umfaßt zwei Federspangen 14.1 und 14.2. Diese sind
hintereinander angeordnet und über ein Verbindungsteil 9 miteinander gekoppelt.
[0025] In den Figuren 1a bis 1c werden zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Lösung aus
Vereinfachungsgründen lediglich die wesentlichsten Elemente der automatischen Zugkupplung
1 wiedergegeben. Diese umfaßt einen Kupplungskopf 10, der mit einem Kupplungsprofil
11 versehen ist und Zentrierflächen 12 aufweist. Beim Zusammenfahren zweier derartig
gestalteter Kupplungsköpfe 10, welche jeweils einem, der miteinander zu verbindenden
Schienenfahrzeuge, insbesondere Waggons zugeordnet sind, werden diese durch ihre jeweiligen
Zentrierflächen 12 so zusammengeführt, daß ihre Längsachsen A
LK, welche in Einbaulage am Schienenfahrzeug mit der Waggonachse A
W identisch sind, fluchten. Die vordere Kontur des Kupplungkopfes 10 ist dabei in der
Regel klauenförmig ausgebildet. Zur Realisierung der mechanischen Verbindung zwischen
zwei Schienenfahrzeugen bzw. Waggons verhaken sich die beiden Köpfe 10 untereinander
und werden in dieser Stellung durch ein hier im einzelnen nicht dargestelltes Riegelsystem,
welches beim Kuppeln, Schließen oder zum Entkuppeln des Kupplungsprofils öffnet, gesichert.
Zur Übertragung der Zugkräfte vom Kupplungskopf 10 über einen Gelenkbolzen auf eine
Zugfeder ist ein, hier nicht dargestellter Kupplungsarm vorgesehen. Auf diesem ist
der Kupplungskopf 10 längs verschiebbar gelagert. Erkennbar sind ferner in Figur 1c
sogenannte Vordruckfedern 13, hier im einzelnen 13.1 und 13.2, welche den Kupplungskopf
10 stets in eine Stellung "lang", die der kuppelbereiten Stellung entspricht, drücken.
Diese sind als Druckfedern ausgeführt und übertragen die Vordrück- und Gewichtskraft
vom Kupplungskopf über den Zentrierarm 3 auf das Chassis des Fahrzeuges. Zur Einstellung
der Positionen "lang" bzw. "kurz" ist eine, in dieser Figur nicht dargestellte Umstellautomatik
vorgesehen.
[0026] Die Anordnung der Vordruckfedern, hier der Vordruckfedern 13.1 und 13.2 erfolgt dabei
symmetrisch zur Waggonachse A
W, welche mit der Längsachse des Kupplungskopfes 10 A
LK zusammenfällt. Die Vordruckfedern 13.1 bzw. 13.2 stützen sich dabei an der Abstützvorrichtung
1 ab, welche mit dem Schienenfahrzeug bzw. dem Waggon verbunden ist. Die Abstützvorrichtung
1 hat dabei neben dem Tragen des Kupplungskopfes 10 die Aufgabe, ihn mit einer definierten
Kraft nach vorne zu drücken und ihn nach einer Auslenkung selbsttätig wieder in die
Mittellage zurückzuführen. Des weiteren sind mit Doppelpfeil die mögliche Auslenkungswinkel
der automatischen Kupplung gegenüber der Waggonachse A
W bzw. der theoretischen Verbindungsachse bei Koppelung zweier Schienenfahrzeuge bzw.
Waggons 3 A
Vtheoretisch dargestellt.
[0027] Die Figuren 2a und 2b verdeutlichen in schematisch vereinfachter und vergrößerter
Darstellung die Ausführung des vorspannbaren Tragelementes in Form von Federspangen,
hier umfassend wenigstens 2 Federspangen 14.1 und 14.2 in jeweils zwei Ansichten.
Die Figur 2a verdeutlicht dabei eine Ansicht, wie diese sich von oben durch Drehung
aus einer horizontalen Ebene in Einbaulage ergbt. Die Figur 2b verdeutlicht die Seitenansicht
auf eine Federspange 14.1, aus welcher der Biegewinkel alpha erkennbar ist.
[0028] Die erfindungsgemäße Lösung der Ausführung einer Abstützvorrichtung ist nicht auf
eine konkrete Ausführungsform einer automatischen Zugkupplung beschränkt. Diese können,
wie im oben genannten Stand der Technik beschrieben, ausgeführt sein. Der Offenbarungsgehalt
bezüglich der konstruktiven Ausführung einer automatischen Zugkupplung und der Kinematik
dieser Druckschriften wird hiermit vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser
Anmeldung mit einbezogen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Abstützvorrichtung
- 2
- Rahmeneinheit
- 3
- Zentrierarm
- 4
- Mittel zur Abstützung des Zentrierarmes
- 5
- Rahmengrundelement
- 6
- Wälzrahmen
- 7
- Verstellrahmen
- 8
- vorspannbares Tragelement
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Kupplungskopf
- 11
- Kupplungsprofil
- 12
- Zentrierflächen
- 13, 13.1, 13.2
- Vordruckfedern
- 14.1, 14.2
- Federspangen
1. Abstützvorrichtung einer automatische Zugkupplung für Schienenfahrzeuge, umfassend
1.1 eine Rahmeneinheit (2), umfassend mindestens ein am Schienenfahrzeug wenigstens
mittelbar befestigbares Rahmengrundelement (5);
1.2 einen Zentrierarm (3);
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
1.3 der Zentrierarm (3) ist in der Rahmeneinheit (2) gelenkig um eine, senkrecht zur
theoretischen Verbindungsachse der miteinander zu koppelnden Schienenfahrzeuge in
Einbaulage und horizontal ausgerichteten Achse gelagert;
1.4 es sind Mittel (4) zur wenigstens mittelbaren Abstützung des Zentrierarms (3)
am Rahmengrundelement (5) vorgesehen.
2. Abstützvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß die Mittel wenigstens
ein vorspannbares Tragelement umfassen, welches mit einem Endbereich wenigstens mittelbar
mit dem Rahmengrundelement (5) verbunden ist und den Zentrierarm (3) in Einbaulage
in Umfangsrichtung um die theoretische Verbindungsachse zwischen den miteinander zu
koppelnden Schienenfahrzeugen umschlingt und mit diesem gekoppelt ist.
3. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das vorspannbare Tragelement (9) als Federspange (14.1, 14.2) ausgeführt ist, deren
Größe der Vorspannung durch den Biegewinkel der einzelnen Schenkel der Federspangen
(14.1, 14.2) zueinander bestimmt ist.
4. Abstützvorrichtung nach Anspruch 3, dadurchgekennzeichnet, daß zwei Federspangen (14.1,
14.2) hinteinander angeordnet sind und über ein Verbindungsteil (15) miteinander gekoppelt
sind.
5. Abstützvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch die folgenden
Merkmale:
5.1 mit einem zwischen Zentrierarm (3) und Rahmengrundelement (5) angeordneten Wälzrahmen
(6) zur Realisierung einer Wälzbewegung in Einbaulge betrachtet um die Hochachse;
5.2 der Zentrierarm (3) ist im Wälzrahmen (6) gelenkig gelagert;
5.3 das vorspannbare Tragelement ist am Wälzrahmen (6) und am Zentrierarm (3) befestigt.
6. Abstützvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Rahmengrundelement
(5) und Wälzrahmen (6) ein Verstellrahmen (7) angeordnet ist.
7. Automatische Zugkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine Abstützvorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.