(19)
(11) EP 1 057 745 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.2000  Patentblatt  2000/49

(21) Anmeldenummer: 99810481.4

(22) Anmeldetag:  02.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 75/52, B65D 75/34, B65D 75/38, B65D 75/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Alusuisse Technology & Management AG
8212 Neuhausen am Rheinfall (CH)

(72) Erfinder:
  • Kancsar, Peter
    8037 Zürich (CH)
  • Zellweger, Laurenz
    8005 Zürich (CH)
  • Krohn, Michael
    8004 Zürich (CH)
  • Schmauder, Claudia
    8005 Zürich (CH)
  • Marti, Susanne
    8004 Zürich (CH)

   


(54) Kindersichere Verpackung für Tabletten


(57) Bei einer kindersicheren und seniorenfreundlichen Verpackung für Tabletten, Kapseln und dgl. pharmazeutische Produkte ist eine Blisterverpackung (122) mit wenigstens einem mittels einer durchdrückbaren Deckelfolie (136) verschlossenen Napf (134) zur Aufnahme der Tabletten (130) in einer Umverpakkung (120) zwischen einem Bodenteil (124) und einem Abdeckteil (128) angeordnet, wobei zwischen Blisterverpackung (122) und Bodenteil (124) eine Zwischenteil (126) angeordnet ist. Im Zwischenteil (126) ist eine erste, vorzugsweise über eine erste Perforationslinie (144) mit dem Zwischenteil (126) lösbar verbundene erste Öffnungslasche (142) und innerhalb der ersten Öffnungslasche (142) eine vorzugsweise über eine zweite Perforationslinie (148) mit der ersten Öffnungslasche (142) lösbar verbundene zweite Öffnungslasche (146) angeordnet, wobei die zweite Öffnungslasche (146) nach dem Lösen der ersten Öffnungslasche (142) vom Zwischenteil (126) von der ersten Öffnungslasche (142) unter Freilegung der Deckelfolie (136) lösbar ist.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine kindersichere Verpackung für Tabletten, Kapseln und dgl. pharmazeutische Produkte, mit einer Blisterverpackung mit wenigstens einem mittels einer durchdrückbaren Deckelfolie verschlossenen Napf zur Aufnahme der Tabletten.

[0002] Die Gefährlichkeit einer unkontrollierten Medikamenteneinnahme ist unbestritten, wobei vor allem Kleinkinder insbesondere beim Herumliegenlassen von Medikamenten dieser potentiellen Gefahr verstärkt ausgesetzt sind.

[0003] Zur Verpackung von Tabletten und Kapseln haben sich vor allem Blisterverpackungen durchgesetzt. Weit verbreitet sind die sogenannten Durchdrückpackungen, bei der die Tablette aus einem Napf im Bodenteil der Verpackung durch eine Deckelfolie hindurchgedrückt wird. Bei anderen bekannten Blisterverpackungen wird eine Deckelfolie durch Abziehen (Peelen) entfernt. Noch andere Blisterverpackungen weisen eine Kerbe als Aufreisshilfe auf.

[0004] Heute bereits genutzte Möglichkeiten zur Erhöhung der Kindersicherheit der genannten Blisterverpackungen für Tabletten und Kapseln bestehen darin, das Öffnen durch Massnahmen zu erschweren, die einen erhöhten Kraftbedarf erfordern, wie z.B. stärkere Durchdrückfolien, erhöhte Klebkraft von Abziehfolien oder hoher Reisswiderstand bei Aufreisskerben.

[0005] Verpackungen, die nur mit erhöhtem Kraftaufwand geöffnet werden können, sind zwar kindersicher, können jedoch auch für Senioren ein Problem darstellen.

[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine kindersichere Verpakkung der eingangs genannten Art zu schaffen, die von Senioren ohne Schwierigkeiten geöffnet werden kann. Im wesentlichen geht es darum, eine Verpakkung so auszugestalten, dass zu deren Öffnung eine Kombinationsfähigkeit erforderlich ist, oder dass simultane oder komplexe Bewegungsabläufe durchgeführt werden müssen.

[0007] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass die Blisterverpackung in einer Umverpackung zwischen einem Bodenteil und einem Abdeckteil angeordnet und wahlweise zwischen Blisterverpackung und Abdeckteil oder zwischen Blisterverpackung und Bodenteil ein Zwischenteil festgelegt ist, wobei der Abdeckteil und bei Anordnung eines Zwischenteils der Zwischenteil einen vom Abdeckteil bzw. vom Zwischenteil oder von der Deckelfolie lösbaren, die Deckelfolie freilegenden Öffnungsteil umfasst.

[0008] Das Öffnen der erfindungsgemässen Verpackung erfordert eine Kombinationsfähigkeit in dem Sinne, dass vor dem Durchdrücken der Tablette zumindest ein die Deckelfolie freilegendes Teil gelöst werden muss.

[0009] Vorteilhafterweise ragt der Napf der Blisterverpackung von der durch den Bodenteil gebildeten Ebene nach aussen ab, wobei im einfachsten Fall der Napf der Blisterverpackung eine Öffnung im Bodenteil durchdringt. Besteht der Bodenteil aus einem verformbaren Werkstoff, kann aus diesem ebenfalls ein Napf herausgeformt und der Napf der Blisterverpackung im Napf des Bodenteils angeordnet sein.

[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemässen Verpackung ist der Öffnungsteil ein vorzugsweise über eine Schwächungslinie, insbesondere eine Perforationslinie, mit dem Abdeckteil verbundener Aufreissstreifen.

[0011] Bei einer Variante der erfindungsgemässen Verpackung mit einem zwischen Blisterverpackung und Abdeckteil angeordneten Zwischenteil kann der Abdeckteil einen vorzugsweise über eine erste Perforationslinie mit dem Abdeckteil lösbar verbundenen, den Zwischenteil zumindest teilweise freilegenden Aufreissstreifen aufweisen.

[0012] Der Öffnungsteil kann beispielsweise ein vorzugsweise über eine zweite Perforationslinie mit dem Zwischenteil verbundener Aufreissstreifen sein.

[0013] Der Öffnungsteil kann auch lösbar mit der Deckelfolie verbunden und von dieser durch Peelen abziehbar sein. Hierbei kann der Öffnungsteil beispielsweise über einen Haftkleber mit der Deckelfolie verbunden sein oder mit der Deckelfolie ein trennbares Laminat bilden.

[0014] Bei einer besonders kostengünstigen Herstellungsvariante besteht die Umverpackung aus einem einzigen Zuschnitt.

[0015] Aus zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Teilverpackungen kann auf einfache Weise eine Doppelpackung gefertigt werden.

[0016] Bei einer weiteren Variante der erfindungsgemässen Verpackung mit einem zwischen Blisterverpackung und Abdeckteil angeordneten Zwischenteil kann im Zwischenteil eine vorzugsweise über eine erste Perforationslinie mit dem Zwischenteil lösbar verbundene erste Öffnungslasche und innerhalb der ersten Öffnungslasche eine vorzugsweise über eine zweite Perforationslinie mit der ersten Öffnungslasche lösbar verbundene zweite Öffnungslasche als Öffnungsteil angeordnet sein, wobei die zweite Öffnungslasche nach dem Lösen der ersten Öffnungslasche vom Zwischenteil von der ersten Öffnungslasche unter Freilegung der Deckelfolie lösbar ist.

[0017] Wenigstens zwei Verpackungen können zu Mehrportionenpackungen zusammengefasst sein, wobei die einzelnen Verpackungen zu einer Streifenpackung aneinandergereiht und vorzugsweise von der Streifenpackung entlang einer Schwächungslinie, vorzugsweise einer Perforationslinie, abtrennbar sind.

[0018] Zur Herstellung der erfindungsgemässen Verpackung können die heute zur Herstellung von Verpackungen bekannten starren, halbstarren und flexiblen Werkstoffe in Form von Blättern, Folien, Laminaten oder anderen Schichtstoffen einer Dicke von wenigen µm bis wenige mm, beispielsweise 8 µm bis 3 mm, verwendet werden. Beispiele für folienförmige Materialien sind Metallfolien wie beispielsweise Aluminiumfolien. Weitere Beispiele für folienförmige Materialien sind Papier, Halbkarton und Karton. Bedeutsam sind insbesondere auch kunststoffhaltige Folien, z.B. auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylenen oder Polypropylenen, Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten und insbesondere Polyethylenterephthalat. Die kunststoffhaltigen Folien können Monofolien aus Kunststoffen, Laminate aus zwei oder mehreren Kunststofffolien, Laminate aus Metall- und Kunststofffolien, Laminate aus Papieren und Kunststofffolien oder Laminate aus Papieren und Metall- und Kunststofffolien sein. Die einzelnen Schichten der folienförmigen Materialien können mittels Klebstoffen, Kaschierklebern, Haftvermittlern und/oder durch Extrusionsbeschichten, Coextrusion oder Kaschieren usw. aneinander festgelegt werden. Geeignete Kunststofffolien sind beispielsweise nicht orientierte oder axial oder biaxial orientierte Monofolien oder Laminate aus zwei oder mehreren nicht orientierten oder axial oder biaxial orientierten Folien aus Kunststoffen auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylenen oder Polypropylenen, Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten und insbesondere Polyethylenterephthalat, Cyclo-Olfin-Copolymere (COC) und Polychlortrifluorethylene (PCTFE, Markenname ACLAR).

[0019] Für die Bodenteile von Blisterverpackungen eignen sich vor allem transparente Kunststoffe mit guten Umformeigenschaften wie Polyethylen, Polypropylen, Cyclo-Olefin-Copolymere, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat, Polyamid sowie aus den genannten Werkstoffen hergestellte Laminate, z.B. aus PVC und Polychlortrifluorethylen (PCTFE) oder PVC und PVDC (Polyvinyldichlorid). Für nicht transparente Blisterverpackungen werden beispielsweise Laminate aus einer beidseitig mit einer Kunststofffolie beplankten Aluminiumfolie mit dem beispielsweisen Aufbau Polyamid/Aluminium/PVC oder auch pigmentierte Kunststofffolien eingesetzt. Die Deckelfolie ist üblicherweise eine Aluminiumfolie einer beispielsweisen Dicke von 20µm, die lackiert und/oder mit einem Heisssiegellack beschichtet sein kann.

[0020] Alle vorstehend genannten folienförmigen Materialien wie Papier, Halbkarton, Karton und Kunststofffolien in der Form von Monofolien, Laminaten usw. können zumindest eine weitere kontinuierliche Schicht aus gesputterten oder aus dem Vakuum abgeschiedenen keramischen Materialien in einer Dicke von etwa 5 bis 500 nm (Nanometer) aufweisen, beispielsweise Al2O3 oder SiOx, wobei x eine Zahl zwischen 1.5 und 2 ist. Diese Schichten aus keramischen Materialien haben Barriereeigenschaften und verhindern die Diffusion von Gasen und Wasserdampf durch die Verpackung.

[0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt schematisch in
  • Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Blisterverpackung mit Umverpackung;
  • Fig. 2 eine Draufsicht auf die Umverpackung von Fig. 1 in Blickrichtung y;
  • Fig. 3 einen Längsschnitt durch die teilweise geöffnete Blisterverpakkung mit Umverpackung von Fig. 1;
  • Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung der Umverpackung von Fig. 1;
  • Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine analog zu Fig. 1 ausgestaltete Blisterverpackung mit Umverpackung als Doppelpackung;
  • Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Blisterverpackung mit Umverpackung;
  • Fig. 7 eine Draufsicht auf die geöffnete Umverpackung von Fig. 6 in Blickrichtung y;
  • Fig. 8 einen Längsschnitt durch die teilweise geöffnete Blisterverpakkung mit Umverpackung von Fig. 6;
  • Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt zur Herstellung der Umverpackung von Fig. 6;
  • Fig. 10 einen Längsschnitt durch eine analog zu Fig. 6 ausgestaltete Blisterverpackung mit Umverpackung als Doppelpackung;
  • Fig. 11 eine Draufsicht auf eine als Mehrportionenpackung ausgestaltete Blisterverpackung mit Umverpackung von Fig. 6;
  • Fig. 12 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform einer Blisterverpackung mit Umverpackung;
  • Fig. 13 eine Draufsicht auf die geöffnete Umverpackung von Fig. 12 in Blickrichtung y;
  • Fig. 14 einen Längsschnitt durch die teilweise geöffnete Blisterverpakkung mit Umverpackung von Fig. 12;
  • Fig. 15 einen Längsschnitt durch die teilweise geöffnete Blisterverpakkung mit Umverpackung von Fig. 14 nach einem weiteren Öffnungsschritt.


[0022] Eine in den Fig. 1 bis 4 dargestellte erste Ausführungsform einer Umverpakkung 10 aus beispielsweise einem zwei- oder mehrschichtigen Folienlaminat aus Aluminium und Polypropylen (PP) für eine Blisterverpackung 12 von im wesentlichen streifenförmiger Gestalt ist mit einem Bodenteil 14 und einem Abdeckteil 16 ausgestattet. Die Blisterverpackung 12 - im gezeigten Beispiel eine Einportionenpackung für eine Tablette 18 - weist einen Bodenteil 20 aus beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) mit einem aus diesem herausgeformten Napf 22 zur Aufnahme der Tablette 18 und eine mit dem Bodenteil 20 versiegelte bzw. verklebte Deckelfolie 24 aus beispielsweise Aluminium auf. Im Bodenteil 14 der Umverpackung 10 ist ein zur Aufnahme des Napfes 22 der Blisterverpackung 12 vorgesehener, vom Bodenteil 14 der Umverpackung 10 nach aussen abragender weiterer Napf 26 herausgeformt. Der Bodenteil 20 der Blisterverpackung 12 liegt dem Bodenteil 14 der Umverpackung 10 innenseitig an und kann ggf. mit diesem zumindest partiell verklebt sein. Anstelle des Napfes kann der Bodenteil 14 nur eine dem Umfang des Napfes 22 der Blisterverpackung 12 angepasste Bodenöffnung aufweisen. Hierbei durchdringt der Napf 22 die Bodenöffnung und ragt vom Bodenteil 14 nach aussen ab.

[0023] Der Abdeckteil 16 der Umverpackung 10 ist mit dem Bodenteil 14 einstückig verbunden und bildet mit diesem eine Schlaufe, wobei sich Abdeckteil 16 und Bodenteil 14 unter Bildung eines die Blisterverpackung 12 aufnehmenden Zwischenraumes 28 einander etwa parallel gegenüberliegen und über Klebestellen 40 miteinander verbunden sind. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist in der Umverpakkung 10 ein Aufreissstreifen 30 integriert und über eine Schwächungslinie oder linienförmig angeordnete Perforationen 32 vom Abdeckteil 16 lösbar. Der Aufreissstreifen 30 verläuft über das Abdeckteil 16 und endet im Bodenteil 14 mit einer Aufreisslasche 34. Der Aufreissstreifen 30 überdeckt in Draufsicht den Napf 22 der Blisterverpackung 12.

[0024] Zur Entnahme der Tablette 18 wird zunächst die Aufreisslasche 34 entlang ihrer Perforationslinie 32 vom Bodenteil 14 getrennt und der Aufreissstreifen 30 mittels einer in Pfeilrichtung A durchgeführten Öffnungsbewegung vom Abdeckteil 16 weggezogen. Bei diesem Vorgang wird die Deckelfolie 24 der Blisterverpackung 12 freigelegt, so dass in dieser Offenstellung die Tablette 18 durch Fingerdruck auf den Napf 26 im Bodenteil 14 und damit auf den Napf 22 der Blisterverpackung 12 in Pfeilrichtung B durch die Deckelfolie 24 hindurchgestossen und ausgeworfen werden kann.

[0025] Der in Fig. 4 dargestellte, im wesentlichen streifenförmige Zuschnitt für die Umverpackung 10 zeigt die geschwächte und daher leicht trennbare Verbindung zwischen dem Aufreissstreifen 30 mit Aufreisslasche 34 und dem Abdeckteil 16 bzw. Bodenteil 14 als Perforationslinie 32. Die Blisterverpackung 12 liegt bereits auf dem Bodenteil 14 auf, d.h. der Napf 22 der Blisterverpackung 12 liegt im Napf 26 des Bodenteils 14 der Umverpackung 10. Das Verschliessen der Umverpackung 10 erfolgt durch Umlegen des Abdeckteils 16 in Pfeilrichtung C um eine Falzlinie c bis zur Auflage auf dem Bodenteil 14 bzw. der Blisterverpackung 12. Mit diesem Schritt erfolgt auch ein zumindest teilweises Verkleben von Randpartien 36 des Abdeckteils 16 mit Randpartien 38 des Bodenteils 14 über Klebestellen 40.

[0026] Eine in Fig. 5 dargestellte Umverpackung 50 für eine Blisterverpackung 52 - im Beispiel eine Zweiportionenpackung für zwei Tabletten 18a, b - ist im wesentlichen aus spiegelbildlich zueinander stehenden Umverpackungen 10 gemäss Fig. 1 aufgebaut. Gleiche Teile sind deshalb auch mit gleichen Bezugszeichen versehen, wobei die doppelte Ausgestaltung jeweils durch einen Zusatz a bzw. b zum Ausdruck gebracht ist. Die Bodenteile 14a, b sind über eine Klebestelle 54 und die Abdeckteile 16a, b einstückig miteinander zu der eine geschlossene Schlaufe bildenden Umverpackung 50 verbunden. In dieser verschlossenen Position liegen die zwei Teilumverpackungen 10a, b beidseits einer Spiegelebene S. Die beiden Teilumverpackungen 10a, b können in gleicher Weise geöffnet und die Tabletten 18a, b in gleicher Weise entnommen werden wie bei der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Umverpackung 10.

[0027] Eine in den Fig. 6 bis 9 dargestellte zweite Ausführungsform einer Umverpakkung 60 aus beispielsweise Karton für eine Blisterverpackung 62 von im wesentlichen streifenförmiger Gestalt ist mit einem Bodenteil 64 und einem Abdeckteil 66 ausgestattet. Die Blisterverpackung 62 - im gezeigten Beispiel eine Einportionenpackung für eine Tablette 68 - weist einen Bodenteil 70 aus beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC) mit einem aus diesem herausgeformten Napf 72 zur Aufnahme der Tablette 68 und eine mit dem Bodenteil 70 versiegelte bzw. verklebte Deckelfolie 74 aus beispielsweise Aluminium auf. Der Napf 72 der Blisterverpackung 62 durchdringt eine dem Umfang des Napfes 72 angepasste Bodenöffnung 76 im Bodenteil 64 der Umverpackung 60 und ragt vom Bodenteil 64 nach aussen ab. Der Bodenteil 70 der Blisterverpackung 62 liegt dem Bodenteil 64 der Umverpackung 60 innenseitig an und kann ggf. mit diesem zumindest partiell verklebt sein. Anstelle der Bodenöffnung 76 kann - sofern der Werkstoff dies erlaubt - aus dem Bodenteil 64 ebenfalls ein Napf herausgeformt sein, d.h. der Napf 72 der Blisterverpackung 62 würde in diesem Fall vom Napf im Bodenteil 64 aufgenommen.

[0028] Der Abdeckteil 66 der Umverpackung 60 ist mit dem Bodenteil 64 einstückig verbunden und bildet mit diesem eine Schlaufe, wobei sich Abdeckteil 66 und Bodenteil 64 unter Bildung eines Zwischenraumes 78 zur Aufnahme der Blisterverpackung 62 etwa parallel gegenüberliegen und über Klebestellen 80 miteinander verbunden sind.

[0029] Zwischen der Blisterverpackung 62 und dem Abdeckteil 66 ist im Zwischenraum 78 ein Zwischenteil 82 aus beispielsweise einer Folie aus Polyethylenterephthalat (PET) angeordnet. Im Zwischenteil 82 ist ein Aufreissstreifen 85 integriert und über eine Schwächungslinie oder linienförmig angeordnete Perforationen 83 vom Zwischenteil 82 lösbar. Das freie Ende des Aufreissstreifens 85 ist schlaufenförmig zu einer Greiflasche 84 umgelegt.

[0030] In der Umverpackung 60 ist ein Aufreissstreifen 86 integriert und über eine Schwächungslinie oder linienförmig angeordnete Perforationen 88 vom Abdeckteil 66 lösbar. Der Aufreissstreifen 86 verläuft über das Abdeckteil 66 und endet an seinem freien Ende mit einer Aufreisslasche 90. Der Aufreissstreifen 86 überdeckt in Draufsicht den Napf 72 der Blisterverpackung 62. Zur Entnahme der Tablette 68 wird zunächst der Aufreissstreifen 86 im Bereich der Aufreisslasche 90 entlang der Perforationslinie 88 vom Abdeckteil 66 getrennt und mittels einer in Pfeilrichtung D durchgeführten Öffnungsbewegung vom Abdeckteil 66 weggezogen. Bei diesem Vorgang wird der Zwischenteil 82 mit dem in diesem integrierten Aufreissstreifen 85 freigelegt, so dass die Greiflasche 84 ergriffen und der Aufreissstreifen 85 durch Trennung entlang der Perforationslinie 83 in Pfeilrichtung E weggezogen werden kann. Dadurch wird die Deckelfolie 74 der Blisterverpackung 62 freigelegt, so dass in dieser Offenstellung die Tablette 68 durch Fingerdruck auf den Napf 72 in Pfeilrichtung F durch die Deckelfolie 74 hindurchgestossen und ausgeworfen werden kann.

[0031] Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist der Zwischenteil 82 eine separate Folie, die nur in Randbereichen fixiert ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Zwischenteil direkt mit der Deckelfolie 74 lösbar so zu verbinden, dass beim Abziehen des Zwischenteils oder eines Teils davon die Deckelfolie 74 freigelegt wird. Im einfachsten Fall ist der Zwischenteil ein Abziehstreifen, der beispielsweise über einen Haftkleber mit der Deckelfolie 74 verbunden ist. Der Zwischenteil 82 kann aber mit der Deckelfolie 74 auch ein trennbares Laminat bilden. Ein Beispiel für ein derartiges Laminat ist eine mit einem Heisssiegellack beschichtete Aluminiumfolie einer Dicke von 20 bis 50 µm, insbesondere 20 bis 30 µm, vorzugsweise 20 bis 25 µm, wobei die Aluminiumfolie mit einer PET-Folie einer Dicke von etwa 10 bis 30 µm, insbesondere 12 bis 20 µm, kaschiert ist. Die PET-Folie kann eine weitere Papier-Kaschierung aufweisen. Die Zwischenfolie 82 besteht somit hier aus der PET-Folie bzw. der mit Papier kaschierten PET-Folie, die von der Deckelfolie 74 aus Aluminium abgezogen werden kann, d.h. von dieser peelbar ist.

[0032] Der in Fig. 9 dargestellte, im wesentlichen streifenförmige Zuschnitt für die Umverpackung 60 zeigt die geschwächte und daher leicht trennbare Verbindung zwischen Aufreissstreifen 86 mit Aufreisslasche 90 und dem Abdeckteil 66 als Perforationslinie 88. Die Blisterverpackung 62 liegt bereits auf dem Bodenteil 64 auf, d.h. der Napf 72 durchdringt die Bodenöffnung 76. Das Verschliessen der Umverpackung 60 erfolgt durch Umlegen des Abdeckteils 66 in Pfeilrichtung G um eine Falzlinie g bis zur Auflage auf dem Bodenteil 64 bzw. der Blisterverpackung 62. Mit diesem Schritt erfolgt auch ein zumindest teilweises Verkleben von Randpartien 92 des Abdeckteils 66 mit Randpartien 94 des Bodenteils 64.

[0033] Eine in Fig. 10 dargestellte Umverpackung 100 für eine Blisterverpackung 102 - im Beispiel eine Zweiportionenpackung für zwei Tabletten 68a, b - ist im wesentlichen aus zwei spiegelbildlich zueinander stehenden Umverpackungen gemäss Fig. 6 aufgebaut. Gleiche Teile sind deshalb auch mit gleichen Bezugszeichen versehen, wobei die doppelte Ausgestaltung jeweils durch einen Zusatz a bzw. b zum Ausdruck gebracht ist. Die Bodenteile 64a, b sind über eine Klebestelle 96 und die Abdeckteile 66a, b einstückig miteinander zu der eine geschlossene Schlaufe bildenden Umverpackung 100 verbunden. In dieser verschlossenen Position liegen die zwei Teilumverpackungen 60a, b beidseits einer Spiegelebene S. Die beiden Teilumverpackungen 60a, b können in gleicher Weise geöffnet und die Tabletten 68a, b in gleicher Weise entnommen werden wie bei der in den Fig. 6 bis 9 gezeigten Umverpackung 60.

[0034] Fig. 11 zeigt eine streifenförmige Packung 110 mit sechs aneinandergereihten Einzelpackungen gemäss Fig. 6. Diese sind durch linienförmig angeordnete Perforationen 112 voneinander abtrennbar. Die einzelnen Umverpackungen 60 können jedoch auch geöffnet werden, ohne dass diese vom Packungsstreifen 110 abgetrennt werden müssen. Eine derartige Streifenanordnung eignet sich auch für Umverpackungen 100 mit einer Zweiportionen-Blisterverpackung 102 gemäss Fig. 10.

[0035] Eine in den Fig. 12 bis 15 dargestellte dritte Ausführungsform einer Umverpakkung 120 für eine Blisterverpackung 122 von im wesentlichen streifenförmiger Gestalt ist dreilagig aufgebaut, mit einem Bodenteil 124, einem darüberliegenden Zwischenteil 126 und einem dem Zwischenteil 126 aufliegenden Abdeckteil 128. Bodenteil 124 und Abdeckteil 128 sind beispielsweise Folien aus Polyethylenterephthalat (PET), das Zwischenteil 126 aus Karton. Die Blisterverpackung 122 - im gezeigten Beispiel eine Einportionenpackung für eine Tablette 130 - weist einen Bodenteil 132 mit einem aus diesem herausgeformten Napf 134 zur Aufnahme der Tablette 130 und eine mit dem Bodenteil 132 versiegelte bzw. verklebte Deckelfolie 136 aus beispielsweise Aluminium auf. Der Napf 134 der Blisterverpackung 122 durchdringt dem Umfang des Napfes 134 angepasste Öffnungen 138 bzw. 140 im Zwischenteil 126 bzw. Bodenteil 124 und ragt vom Bodenteil 124 der Umverpackung 120 nach aussen ab. Der Bodenteil 132 der Blisterverpackung 122 liegt dem Zwischenteil 126 der Umverpackung 120 innenseitig an und ist mit diesem zumindest partiell verklebt. Anstelle der Bodenöffnung 140 kann - sofern der Werkstoff dies erlaubt - aus dem Bodenteil 124 ebenfalls ein Napf herausgeformt sein, d.h. der Napf 134 der Blisterverpackung 122 würde in diesem Fall vom Napf im Bodenteil 124 aufgenommen.

[0036] Wie in Fig. 13 gezeigt, ist im Zwischenteil 126 eine erste Öffnungslasche 142 integriert und über eine erste Schwächungslinie oder linienförmig angeordnete erste Perforationen 144 vom Zwischenteil 126 lösbar. Innerhalb der ersten Öffnungslasche 142 und ebenfalls im Zwischenteil 126 integriert ist eine zweite Öffnungslasche 146, die über eine zweite Schwächungslinie oder linienförmig angeordnete zweite Perforationen 148 von der ersten Öffnungslasche 142 lösbar ist. Die beiden Perforationslinien 144, 148 sind durch einen Zwischensteg 156 voneinander getrennt.

[0037] Randpartien des Bodenteils 124, Zwischenteils 126 bzw. Abdeckteils 128 sind zumindest teilweise gegeneinander verklebt. Ebenso ist der Abdeckteil 128 mit dem zwischen den beiden Perforationslinien 144, 146 liegenden Zwischensteg 156 verklebt, wobei der Abdeckteil 128 ebenfalls eine mit der ersten Perforationslinie 144 im Zwischenteil 126 deckungsgleiche Perforationslinie aufweist.

[0038] Zur Entnahme der Tablette 130 wird zunächst die erste Öffnungslasche 142 entlang ihrer ersten Perforationslinie 144 vom Zwischenteil 126 getrennt und mittels einer in Pfeilrichtung H durchgeführten Öffnungsbewegung vom Zwischenteil 126 abgehoben. In dieser Position kann die zweite Öffnungslasche 146 entlang der zweiten Perforationslinie 148 getrennt und aus der ersten Öffnungslasche 142 herausgelöst werden. Bei diesem Vorgang wird die Deckelfolie 136 der Blisterverpackung 122 freigelegt, so dass in dieser Offenstellung die Tablette 130 durch Fingerdruck auf den Napf 134 in Pfeilrichtung K durch die Deckelfolie 136 hindurchgestossen und ausgeworfen werden.


Ansprüche

1. Kindersichere Verpackung für Tabletten, Kapseln und dgl. pharmazeutische Produkte, mit einer Blisterverpackung (12,62,122) mit wenigstens einem mittels einer durchdrückbaren Deckelfolie (24,74,136) verschlossenen Napf (22,72,134) zur Aufnahme der Tabletten (18,68,130),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blisterverpackung (12,62,122) in einer Umverpackung (10,60,120) zwischen einem Bodenteil (14,64,124) und einem Abdeckteil (16,66,128) angeordnet und wahlweise zwischen Blisterverpackung (62) und Abdeckteil (66) oder zwischen Blisterverpackung (122) und Bodenteil (124) ein Zwischenteil (82,126) festgelegt ist, wobei der Abdeckteil (16) und bei Anordnung eines Zwischenteils der Zwischenteil (82,126) einen vom Abdeckteil (16) bzw. vom Zwischenteil (82,126) oder von der Deckelfolie (74) lösbaren, die Deckelfolie (24,74,136) freilegenden Öffnungsteil (30,85,146) umfasst.
 
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Napf (22,72,134) der Blisterverpackung (12,62,122) von der durch den Bodenteil (14,64,124) gebildeten Ebene nach aussen abragt.
 
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Napf (22,72,134) der Blisterverpackung (12,62,122) eine Öffnung (76,140) im Bodenteil (64,124) durchdringt.
 
4. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Bodenteil (14), ein Napf (26) herausgeformt ist und der Napf (22) der Blisterverpackung (12) im Napf (26) im Bodenteil (14) angeordnet ist.
 
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsteil ein vorzugsweise über eine Schwächungslinie, insbesondere eine Perforationslinie (32), mit dem Abdeckteil (16) verbundener Aufreissstreifen (30) ist.
 
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem zwischen Blisterverpackung (62) und Abdeckteil (66) angeordneten Zwischenteil (82), dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckteil (66) einen vorzugsweise über eine erste Perforationslinie (88) mit dem Abdeckteil (66) lösbar verbundenen, den Zwischenteil (82) zumindest teilweise freilegenden Aufreissstreifen (86) aufweist.
 
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsteil ein vorzugsweise über eine zweite Perforationslinie (83) mit dem Zwischenteil (82) verbundener Aufreissstreifen (85) ist.
 
8. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsteil lösbar mit der Deckelfolie (74) verbunden und von dieser abziehbar ist.
 
9. Verpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der öffnungsteil mit der Deckelfolie (74) ein trennbares Laminat bildet.
 
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umverpackung (10,60) aus einem einzigen Zuschnitt besteht.
 
11. Doppelpackung, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Teilverpackungen nach einem der Ansprüche 1 bis 10 besteht.
 
12. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem zwischen Blisterverpackung (122) und Bodenteil (124) angeordneten Zwischenteil (126), dadurch gekennzeichnet, dass im Zwischenteil (126) eine vorzugsweise über eine erste Perforationslinie (144) mit dem Zwischenteil (126) lösbar verbundene erste Öffnungslasche (142) und innerhalb der ersten Öffnungslasche (142) eine vorzugsweise über eine zweite Perforationslinie (148) mit der ersten Öffnungslasche (142) lösbar verbundene zweite Öffnungslasche (146) als Öffnungsteil angeordnet ist, wobei die zweite Öffnungslasche (146) nach dem Lösen der ersten Öffnungslasche (142) vom Zwischenteil (126) von der ersten Öffnungslasche (142) unter Freilegung der Deckelfolie (136) lösbar ist.
 
13. Mehrportionenpackung aus wenigstens zwei Verpackungen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verpackungen zu einer Streifenpackung (110) aneinandergereiht und vorzugsweise von der Streifenpackung (110) entlang einer Schwächungslinie, vorzugsweise einer Perforationslinie (112), abtrennbar sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht