[0001] Vorliegende Erfindung betrifft eine Durchdrückpackung, enthaltend ein Bodenteil aus
wenigstens einem Flächenstück und mit wenigstens einer Vertiefung, eine am Bodenteil
festgelegte und wenigstens die Vertiefungen überdeckende durchdrückbare Abdeckfolie,
wobei sich in den Vertiefungen ein entnehmbarer Inhaltsstoff befindet. Die Erfindung
betrifft weiters die Verwendung einer Durchdrückpackung.
[0002] Es ist bekannt Bodenteile, auch Warenträger genannt, von Durchdrückpackungen bzw.
Blisterpackungen, mit durchdrückbaren Abdeckfolien, beispielsweise aus Metall, wie
Aluminium, zu verschliessen. Die Abdeckfolie kann eine Aluminiumfolie beschichtet
mit einer Siegelschicht, wie einem Siegellack, sein. Die Aluminiumfolie wird über
die Siegelschicht auf dem Bodenteil aufgesiegelt, beispielsweise durch Heisssiegeln.
[0003] Zur Entnahme der Inhaltsstoffe werden dieselben durch Verformen der Vertiefung gegen
die Abdeckfolie gedrückt, wobei die Abdeckfolie einreisst oder aufplatzt und den Inhaltsstoff
bzw. das Füllgut freigibt. Dies bedeutet, dass die Abdeckfolie inelastisch und leicht
einreissbar sein muss. So eignen sich beispielsweise mit einer Siegelschicht veredelte
Aluminiumfolien für diesen Zweck besonders gut. Die beschriebenen Packungen enthalten
beispielsweise Medikamente als Pillen, Tabletten, Dragees, Ampullen und dergl.
[0004] Die Inhaltsstoffe, insbesondere Medikamente, in ihren meist bunten und süssigkeitsähnlichen
Darreichungsformen erwecken die Neugierde von Kindern. Um den Zugriff auf spezielle
Medikamente zu verhindern, ist es sehr oft zweckmässig, die Öffnungshandgriffe zu
erschweren. Den genannten Abdeckfolien haftet der Nachteil an, dass durch den beabsichtigten
Zweck der leichten Durchstossbarkeit, eine Entnahme der Inhaltsstoffe aus der Verpackung
auch für Kinder kein unüberwindbares Hindernis darstellt.
[0005] Aus der DE-A-29 19 713 ist eine kindergesicherte Arzneimittelverpackung aus einer
Grundfolie, einer Durchdückfolie und einer Sicherheitsfolie bekannt. Der Inhaltsstoff
kann erst nach vollständigem Entfernen der Sicherheitsfolie, zum Beispiel durch abschälen
der Sicherheitsfolie, mittels Durchdrücken aus der Packung entnommen werden, was jedoch
auch erwachsenen Personen, insbesondere älteren Personen, Mühe bereiten kann.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer Durchdrückpackung, die von
Kindern nicht geöffnet werden kann und dennoch für Erwachsene und insbesondere für
ältere Leute leicht zu bedienen und zu öffnen ist.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Decklage die Abdeckfolic
aussenseitig überlagert und die Decklage nicht durchdrückbare und durchdrückbare Flächenabschnitte
enthält und die Vertiefung in Ruhelage der Durchdrückpackung, d.h. in unversehrtem
Zustand der Durchdrückpackung, wenigstens teilweise über einem nicht durchdrückbaren
Flächenabschnitt in der Decklage liegt und zum Freilegen des Inhaltsstoffes Mittel
angeordnet sind, durch welche die Vertiefungsöffnung durch eine relativ zur Decklage
ausgeführten Bewegung mit seitlicher Komponente über einen durchdrückbaren Flächenabschnitt
in der Decklage gebracht werden kann und der Inhaltsstoff durch die Abdeckfolie und
den durchdrückbaren Flächenabschnitt in der Decklage gedrückt werden kann.
[0008] Unter durchdrückbar ist vorzugsweise von Hand durchdrückbar zu verstehen.
[0009] Die erfindungsgemässe Durchdrückpackung enthält zweckmässig ein Bodenteil mit wenigstens
einer oder einer Mehrzahl von beispielsweise eckigen, runden oder ovalen Vertiefungen,
auch Fächer oder Näpfchen genannt. Das Bodenteil kann beispielsweise in Draufsicht
rechteckig geformt sein, wobei die Vertiefungen vorzugsweise gleichmässig verteilt
und in Kolonnen und Reihen angeordnet sind.
[0010] Die Durchdrückpackung weist in einer bevorzugten Ausführungsform zwischen den einzelnen
Vertiefungen, vorzugsweise quer und längs verlaufende Schwächungslinien, vorzugsweise
Perforierungen, auf, welche Flächenstücke, beispielsweise rechteckige Flächenstücke,
mit wenigstens einer, vorzugsweise genau einer Vertiefung einschliessen bzw. abgrenzen.
Von einer derartigen Packung können vorzugsweise entlang der Schwächungslinien einzelne
solcher Flächenstücke von Hand als Einzel- oder Mehrfachportionen abgetrennt werden.
[0011] Schwächungslinien sind Soll-Trennlinien oder Soll-Trennbereiche entlang deren sich
das Material bevorzugt von Hand trennen lässt. Die Schwächungslinien werden beispielsweise
auf mechanischem Wege, wie Schneiden, Stanzen oder Ritzen mit Messern, auf physikalischem
Weg durch z.B. Wärmebehandlung, Laserstrahlen, Elektronenstrahlen, Funkenerosion,
Auflösen, oder Quellen mittels Lösungsmitteln oder durch chemische Reaktion, z.B.
durch Ätzen hergestellt. Die Schwächungslinien können entsprechend vollständig oder
teilweise durchtrennte oder durch Änderung der Materialbeschaffenheit sowie durch
Materialabtrag geschwächte Bereiche in einer Folie sein.
[0012] Die Flächenstücke sind bevorzugt jeweils rechteckförmig oder weisen bevorzugt eine
der Rechtecksform ähnliche Geometrie auf.
[0013] Die Durchdrückpackung enthält in einer vorteilhaften Ausführungsform zwei Kolonnen
von Vertiefungen, so dass wenigstens eine Randseite jedes eine Vertiefung enthaltende
Flächenstückes jeweils einen Abschnitt des Durchdrückpackungsrandes bildet.
[0014] Die Bodenteile vorliegender Blisterpackung können geprägte, gegossene, tief- oder
streckgezogene oder vakuumgeformte Bodenteile aus Metall, wie Aluminium, aus Kunststoff,
Kunststoffverbunden, wie Kunststoff-Papier-Verbunden oder Kunststoff-Metall-Verbunden
sein. Die Kunststoffe können mit anorganischen Schichten beschichtete, insbesondere
mit SiO
x beschichtete, Kunststoffe sein.
[0015] Geeignete Kunststoffe für Bodenteile sind beispielsweise Folien und Folienverbunde
enthaltend Thermoplaste auf Olefin-Basis, wie Polyethylene, Polypropylene oder Copolymere
davon, auf Ester-Basis, wie Polyethylenterephthalate, Polyamide oder halogenhaltige
Kunststoffe, wie Polyvinylchloride oder Polyvinylidenchloride oder Gemische davon.
Die Bodenteile können auch eine Sperrschicht gegen Gase und Dämpfe aufweisen. Eine
solche Sperrschicht kann beispielsweise eine in einem Kunststoffverbund eingebettete
Metallfolie, wie eine Aluminiumfolie, oder eine zwischen zwei Kunststoffschichten
angeordnete keramische oder metallische Schicht sein. Keramische und metallische Schichten
können beispielsweise durch Verdampfen von Metallen, Oxiden, oder Nitriden von Aluminium,
Silicium und anderen Metallen und Halbmetallen im Vakuum und Niederschlagen der Stoffe
auf einem Kunststoffträger erzeugt werden.
[0016] Das Bodenteil kann auch aus oder mit zellulosehaltigen Materialien, wie Papier, Pappe
Karton, papierhaltigen Formmassen, etc. hergestellt sein oder mit Hilfe solcher Materialien
verstärkt sein.
[0017] Das Bodenteil besteht aus oder enthält in einer bevorzugten Ausführungsform Polyvinylchlorid
(PVC), mit Polyvinylidenchlorid (PVdC) beschichtetes PVC, Cyclo-Olefincopolymere (COC)
oder Polychlortrifluorethylen (PCTFE). Bevorzugt sind auch Verbundfolien mit PCTFE,
insbesondere mit PCTFE und PVC. Die Gesamtdicke des Bodenteils beträgt beispielsweise
100-500 µm, insbesondere 200-360 µm.
[0018] Weitere bevorzugte Folienverbunde für Bodenelemente enthalten oder bestehen aus einer
äusseren Folie aus PVC einer Dicke von 60-100 µm, aus einer weiteren äusseren Folie
aus orientiertem Polyamid (oPA) einer Dicke von 25-30 µm sowie einer dazwischen liegenden
Folie aus Aluminium einer Dicke von 45-60 µm. Weiters können auch Folienverbunde mit
je einer äusseren Folie aus Polypropylen sowie einer dazwischen liegenden Folie aus
Aluminium verwendet werden.
[0019] Die Abdeckfolie ist über der Vertiefungsöffnung durchdrückbar. Sie besteht bevorzugt
aus einer Aluminiumfolie, insbesondere aus einer mit einer Siegelschicht veredelten
Aluminiumfolie. Bevorzugt wird eine mit Heisssiegellack beschichtete Aluminiumfolie
einer Dicke von 15-30 µm, vorzugsweise von 18-22 µm.
[0020] Die Abdeckfolie kann auch Kunststoffe enthalten oder daraus bestehen, wie sie vorstehend
für das Bodenteil beschrieben wurden. Dic Abdeckfolie aus Kunststoff kann aus siegelbarem
Kunststoff gefertigt sein oder kann eine Siegelschicht tragen. Im weiteren sind, insbesondere
für sortenreine Packungen, auch durchdrückbare Abdeckfolien aus Kunststoffen ohne
Metallfolien oder -schichten von geringer Elastizität und mit schlechten Dehneigenschaften
einsetzbar. Solche Kunststoffe werden z.B. erhalten, indem grössere Mengen von Füllstoffen
dem Kunststoff beigemischt werden.
[0021] Die Abdeckfolie kann auch eine schlecht oder nicht durchdrückbare Folie sein, die
beispielsweise im Bereich der Vertiefungsöffnung Schwächungslinien, wie Perforierungen,
aufweist, welche als Einreisskerben dienen und das Durchdrücken der Inhaltsstoffe
ermöglichen.
[0022] Die Abdeckfolie überdeckt das Bodenteil beispielsweise teil- oder vollflächig und
verschliesst wenigstens die Vertiefungsöffnungen.
[0023] Die Abdeckfolie wird zweckmässig durch Kleben oder Siegeln mit dem Bodenteil verbunden.
Zum Siegeln können Siegelschichten, Siegelfolien verwendet werden. Die Siegelschicht
kann einen thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise aus der Reihe der Polyolefine
oder Copolymere oder Terpolymere des Ethylens, enthalten oder daraus bestehen. Die
Siegelschicht kann auch einen Haftvermittler oder Primer, enthalten.
[0024] Als Klebstoffe kommen beispielsweise Phenolharze, Epoxidharze, Cyanacrylate, Acrylate,
modifizierte Acrylate und insbesondere Klebstoffe auf Polyurethan-Basis in Frage.
Als Siegellacke können beispielsweise vorstehend genannte Siegellacke verwendet werden.
[0025] Die Blisterpackung kann beispielsweise ein Flächenstück mit einer einzelnen Vertiefung
enthalten. Dem Flächenstück ist im weiteren eine Decklage zugeordnet, die in Ruhelage
der Durchdrückpackung die Abdeckfolie überlagert, beispielsweise satt anliegend überlagert.
[0026] Das Bodenteil einer Durchdrückpackung kann in einer weiteren Ausführungsform auch
mehrere gleichmässig in Kolonnen angeordnete Vertiefungen enthalten, wobei die Durchdrückpackung
in Flächenstücke, enthaltend je eine Vertiefung, eingeteilt ist und jedem Flächenstück
zweckmässig eine Decklage zugeordnet ist, welche in Ruhelage der Durchdrückpackung
die Abdeckfolie überlagert, beispielsweise satt anliegend überlagert.
[0027] Die Decklage kann beispielsweise eine Monofolie oder ein Folien- oder Schichtverbund
sein. Sie weist nicht durchdrückbare Flächenabschnitte auf und stellt eine Sicherheitsvorkehrung
dar, damit das Durchdrücken der Inhaltsstoffe in den Vertiefungen durch die Abdeckfolie
hindurch ohne zusätzliche, vorangehende Öffnungsschritte nicht vorgenommen werden
kann. Weiters weist die Decklage zweckmässig auch durchdrückbare Flächenabschnitte
auf, wobei die Vertiefung bzw. die Vertiefungsöffnung in Ruhelage der Durchdrückpackung
über einem nicht durchdrückbaren Flächenabschnitt der Decklage liegt.
[0028] Die Decklage kann aus einem der vorgenannten, für das Bodenteil geeigneten Werkstoffe
bestehen. Die Decklage kann auch aus demselben Werkstoff wie das Bodenteil bestehen.
Weiters können das Bodenteil und die Decklage aus einem gemeinsamen Materialzuschnitt
hergestellt sein.
[0029] Die Decklage enthält im weiteren vorteilhaft Materialien aus Cellulose, wie beispielsweise
Papier, Karton, Pappe, papierhaltige Formmassen etc. Die cellulosehaltigen Materialien
können weiters mit Kunststoffschichten bzw. -folien Verbunde bilden.
[0030] Die Decklage ist bevorzugt aus Karton, welcher beispielsweise mit einem der vorgenannten
Kunststoffe beschichtet oder kaschiert ist. Die Beschichung geschieht beispielsweise
mit Beschichtungsverfahren, wie Extruderbeschichtung, Dispersionsbeschichtung, oder
Lackierverfahren. Die Beschichtung kann eine Lack-, eine Wachs-, eine Paraffin- oder
eine Hotmelt- Beschichtung sein. Es können auch Kaschierverfahren angewendet werden,
um eine Kartonbahn mit beispielsweise einer vorgefertigten Kunststofffolie zu vereinigen.
[0031] Die Decklage widersteht an den nicht durchdrückbaren Flächenabschnitten den üblichen
Durchdrückkräften, die zur Entnahme der Inhaltsstoffe aus einer Durchdrückpackung
angewendet werden müssen. Der Widerstand der Decklage kann sich aus deren Reissfestigkeit
und/oder deren hohen Elastizität ergeben.
[0032] Die Decklage enthält zweckmässig ein rechteckförmiges Flächenteil, mit einer gewissen
Eigensteifigkeit, so dass das Flächenteil ohne zusätzliche Verformungskräfte eine
konstante Planheit bewahrt.
[0033] Bei einem Bodenteil aus einem Flächenstück mit einer Vertiefung ist die Decklage
beispielsweise an einem ersten und einem zweiten, gegenüberliegenden Seitenrand oder
Seitenrandbereich des Flächenstückes mit diesem verbunden, beispielsweise über eine
Klebverbindung oder Siegelung. Die Verbindung ist zweckmässig als eine sich über die
gesamte Ausdehnung des Seitenrandes erstreckende Kleb- oder Siegelnaht ausgebildet.
Als Kleber kommen beispielsweise vorstehend genannte Klebstoffe in Frage.
[0034] Unter Seitenrandbereich ist ein seitenrandnaher Flächenbereich zu verstehen der beispielsweise
auf der Konkavseite (Seite an welcher die Vertiefung vertieft ist) oder Konvexseite
(Seite an welcher die Vertiefung vorsteht) des Flächenstückes bzw. Bodenteils liegen
kann.
[0035] Die Decklage und gegebenenfalls das Flächenstück bzw. Bodenteil können Faltlinien
oder Biegezonen aufweisen, an welchen die Decklage oder gegebenenfalls Abschnitte
des Flächenstückes umgebogen werden können, derart dass die Decklage relativ zum Flächenstück
parallelogrammartig aufgeklappt und das Flächenstück bzw. die Vertiefung relativ zur
Decklage seitlich verschoben werden kann. Die Decklage und das Bodenteil schliessen
in voll aufgeklappten Zustand in Querschnittsansicht einen, vorzugsweise rechteckförmigen,
Hohlraum ein, mit je einer Hochseite.
[0036] Die Faltlinien sind Bereiche, an welchen sich Materialteile besonders gut umbiegen,
jedoch zweckmässig nicht abtrennen lässt. Die Faltlinien sollten insbesondere von
Hand nicht oder nur sehr schwer trennbar, so dass die Durchdrückpackung nicht irrtümlich
entlang der Faltlinien aufgetrennt werden kann.
[0037] Die Decklage weist zweckmässig vier Faltlinien auf, wobei zwei von diesen beispielsweise
an den beiden Seitenrändern des Flächenstückes am Rand der Verbindungsnaht angeordnet
sind und eine dritte Faltlinie um die Länge einer Hochseite vom ersten Seitenrand
entfernt in der Decklage liegt. Diese dritte Faltlinie wird beim Aufklappen der Decklage
in Richtung des ersten Seitenrandes des Flächenstückes verschoben. Eine vierte Faltlinie
kann ebenfalls in der Decklage liegen, wobei die Decklage in dieser Variante über
den zweiten Seitenrand des Flächenstückes um die Länge der Hochseite hinausreicht
und die Faltlinie der Umbiegepunkt der Decklage ist, die mit ihrem rückläufigen Ende
am zweiten Seitenrand bzw. Seitenrandbereich des Flächenstückes befestigt ist. Die
vierte Faltlinie kann auch im Flächenstück bzw. Bodenteil selbst, zweckmässig um die
Länge einer Hochseite vom zweiten Seitenrand entfernt, liegen, wobei die Decklage
in diesem Fall nicht über den Seitenrand des Flächenstückes hinausreicht. Beim Umklappen
der Decklage wird hier das Flächenstück selbst entlang der Faltlinie umgebogen.
[0038] Bei einer fortschreitenden Verschiebung des Flächenstückes bzw. Bodenteils relativ
zur Decklage in gleichbleibender Richtung nach vollständigem Aufklappen der Decklage,
klappt die Decklage wieder parallelogrammartig auf die andere Seite zusammen. Beim
vollständigem Umklappen der Decklage auf die andere Seite kommt die Vertiefung im
Bodenteil vorteilhaft auf einen durchdrückbaren Flächenbereich in der Decklage zu
liegen. Dadurch wird die Entnahme des Inhaltsstoffes ermöglicht, indem dieser unter
Aufwendung üblicher Durchdrückkräfte sowohl durch die Abdeckfolie als auch durch die
Decklage hindurchgedrückt werden kann.
[0039] Damit das parallelogrammartige Umklappen der Decklage in Ruhelage der Durchdrückpackung
nicht möglich ist, ist zweckmässig an wenigstens einem der anderen, freien Seitenrändern,
d.h. dem dritten und vierten Seitenrand, oder Seitenrandbereichen die Decklage über
eine, beispielsweise kontinuierliche, abtrennbare Verbindungsnaht, nachfolgend Abtrennverbindungsnaht
genannt, mit dem Flächenstück bzw. der Durchdrückpackung verbunden. Die Abtrennverbindungsnaht
kann sich über den gesamten Seitenrand des Flächenstükkes oder über Teilbereiche davon
erstrecken.
[0040] Die Abtrennverbindungsnaht ist vorteilhaft mit einer Schwächungslinie, wie beispielsweise
eine Perforation, versehen, welche es erlaubt, die Abtrennverbindungsnaht mit einem
oder wenigen Handgriffen von der Durchdrückpackung zu entfernen und somit die Verbindung
zu lösen. Die Abtrennverbindungsnaht erfüllt zweckmässig die Funktion einer Erstöffnungsgarantie
und sichert die Durchdrückpackung gegen ein Verschieben oder Umklappen der Decklage
und hält die Decklage an der Konkavseite der Durchdrückpackung fest. Sie ist beispielsweise
eine längsseitige Kleb- oder Siegelverbindung, beispielsweise von der vorstehend beschriebenen
Beschaffenheit.
[0041] Es können jedoch auch andere, insbesondere lösbare, Verbindungen vorgesehen sein,
welche die Decklage in Ruhelage der Durchdrückpackung, z.B. seitlich am Flächenstück
bzw. an der Durchdrückpackung halten. Anstelle des Abtrennens einer Verbindungsnaht
kann vorgesehen sein, dass die Verbindung beispielsweise z.B. nach Abschälen einer
Deckschicht geöffnet werden kann.
[0042] Weiters kann die der Konkavseite der Durchdrückpackung aufliegende Decklage teilweise
oder vollständig mittels Haftkleber an der Durchdrückpackung lösbar angebracht sein.
Bevor die Vertiefungsöffnung auf einen durchdrückbaren Bereich in der Decklage verschoben
werden kann, muss zuerst diese Haftverbindung gelöst werden.
[0043] Ein Bodenteil einer Durchdrückpackung, eingeteilt in Flächenstücke, welches mehrere
gleichmässig angeordnete Vertiefungen aufweist, kann ebenfalls mit Decklagen der oben
beschriebenen Art versehen sein.
[0044] Die Flächenstücke sind beispielsweise durch Schwächungslinien, wie Perforationen,
gegenseitig abtrennbar abgegrenzt. Die Schwächungslinien bilden die Seitenränder der
Flächenstücke. Jedem Flächenstück oder einer Gruppe von Flächenstücken, insbesondere
einer Reihe von Flächenstücken, ist beispielsweise eine Decklage aus einem Materialzuschnitt
zugeordnet, wobei im letzeren Fall die einzelnen Decklagen einer solchen Gruppe von
Flächenstücken durch Schwächungslinien gegen die Decklagen der angrenzenden Flächenstücke
abgegrenzt sind. Die Decklage ist beispielsweise analog zur oben beschriebenen Ausführungsform
an zwei gegenüberliegenden Seitenrändern des Flächenstückes mit Letzterem verbunden,
beispielsweise über eine Klebverbindung oder Siegelung der vorstehend beschriebenen
Art.
[0045] Die Bezeichnung der Elemente einzelner Flächenstücke ist analog zur vorstehenden
Beschreibung einer Durchdrückpackung mit einem einzelnen Flächenstück. Die Decklage
weist Faltlinien oder Biegezonen der vorstehend beschriebenen Art und Position auf,
wobei die vierte Faltlinie vorteilhaft im Flächenstück im Abstand der Länge einer
Hochseite vom zweiten Seitenrand des Flächenstückes entfernt liegt.
[0046] Jedes Flächenstück weist, wie vorgängig beschrieben, beispielsweise wenigstens eine
Abtrennverbindungsnaht auf. Diese kann z.B. am Seitenrand oder Seitenrandbereich der
Durchdrückpackung, welcher zugleich der Seitenrand einer Kolonne von Flächenstücken
ist, angeordnet sein. Weiters kann auch zwischen zwei Kolonnen von Vertiefungen bzw.
Flächenstücken eine zu zwei benachbarten Flächenstücke gemeinsame Abtrennverbindungsnaht
bestehen, welche sich über die gesamte Kolonnenlänge erstreckt und über zwei Schwächungslinien,
wie Perforationen, beidseitig von den anliegenden, abtrennbaren Flächenstükken abgegrenzt
ist.
[0047] Um den Inhaltsstoff in einer Vertiefung erreichbar zu machen, wird vorzugsweise das
Flächenstück entlang der Schwächungslinie oder Perforation von der restlichen Durchdrückpackung
abgetrennt. Bevorzugt wird dabei zugleich das Flächenstück von einer zwischen zwei
Kolonnen von Flächenstücken angeordneten Abtrennverbindungsnaht abgetrennt. Durch
das Entfernen einer beispielsweise zweiten gegenüberliegenden Abtrennverbindungsnaht,
die in diesem Fall an einem Seitenrand oder Seitenrandbereich der Durchdrückpackung
liegt, lässt sich nun die Decklage des Flächenstückes wie beschrieben parallelogrammartig
umklappen und die Vertiefung auf einen durchdrückbaren Flächenabschnitt in der Decklage
schieben.
[0048] Liegt zwischen zwei Kolonnen von Flächenstücken eines Bodenteils nur eine für zwei
Kolonnen von Flächenstücken gemeinsame Abtrennverbindungsnaht, so wird beim Abtrennen
des Flächenstückes von der Durchdrückpackung bereits ein erster Öffnungsschritt ausgeführt.
Soll das Flächenstück jedoch unversehrt vom Rest der Durchdrückpackung getrennt werden
können, so werden zwischen zwei Kolonnen von Flächenstücken zweckmässig zwei Abtrennverbindungsnähte
vorgesehen, die wiederum gegenseitig durch eine trennbare Perforation separiert sind,
so dass jedes Flächenstück samt Abtrennverbindungsnaht von der restlichen Durchdrückpackung
abgetrennt werden kann.
[0049] Eine Durchdrückpackung kann auch mehrere Kolonnen von Flächenstücken mit dazwischen
liegenden Abtrennverbindungsnähten aufweisen.
[0050] Es kann in einer weiteren Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass das Flächenstück
für die Freigabe des Inhaltsstoffes in der Vertiefung, d.h. für das parallelogrammartige
Umklappen der Decklage, nicht von der restlichen Durchdrückpackung abgetrennt werden
muss.
[0051] In einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass das Verschieben
der Vertiefungsöffnung auf den durchdrückbaren Flächenbereich in der Decklage nicht
durch ein vorgängig beschriebenes, parallelogrammartiges Umklappen der Decklage erfolgt,
sondern beispielsweise durch eine rein laterale Relativbewegung der Vertiefung bzw.
des Flächenstückes über die Decklage. Seitliche Abtrennverbindungsnähte oder lösbare
Verbindungen fixieren beispielsweise die Decklage soweit an die Konkavseite der Durchdrückpackung,
dass das Verschieben der Decklage erst nach Entfernen jener Verbindungen möglich ist.
Das Verschieben wird beispielsweise ermöglicht, indem elastische Abschnitte in der
Decklage vorgesehen sind.
[0052] Der durchdrückbare Bereich in der Decklage kann beispielsweise ein Flächenabschnitt
in der Decklage sein, welcher von geringer Elastizität ist und schlechte Dehneigenschaften
aufweist, so dass bei üblichen Durchdrückkräften die Decklage an dieser Stelle reisst.
Der durchdrückbare Flächenabschnitt kann jedoch auch eine Ausnehmung in der Decklage
sein.
[0053] Im weiteren kann der durchdrückbare Flächenabschnitt in der Decklage auch durch das
Anbringen einer Schwächungslinie, beispielsweise einer Perforation, hergestellt werden,
die einen bestimmten Flächenausschnitt teilweise oder vollständig einschliesst. Bei
Anwendung einer Durchdrückkraft wird der durchdrückbare Flächenausschnitt entlang
der Perforation von der Decklage weggerissen, so dass der betreffende Flächenausschnitt
aus der Decklage herausfällt oder nur noch stellenweise an der Decklage hängen bleibt.
[0054] Die Grösse des durchdrückbaren Flächenausschnittes ist derart bemessen, dass der
Inhaltstoff durch diesen hindurch gedrückt werden kann. Im weiteren soll der durchdrückbare
Flächenausschnitt maximal so gross sein, dass dieser in Ruhelage der Durchdrückpackung
möglichst nicht oder nur wenig von der Vertiefungsöffnung überdeckt ist.
[0055] Die Durchdrückpackung weist an entsprechenden Stellen an ihrer Aussenseite vorteilhaft
Beschriftungen und graphische Elemente auf, welche dem Anwender unter anderem die
einzelnen Öffnungsschritte nahelegen. Im weiteren kann die Decklage so gestaltet sein,
dass an der Aussenseite der Durchdrückpackung die durchdrückbaren Flächenabschnitte
nicht von Auge von den nicht durchdrückbaren Flächenabschnitten unterschieden werden
können.
[0056] Die Bodenteile werden beispielsweise als Endlosmaterial bereit gestellt, mit den
Inhaltsstoffen befüllt und die Abdeckfolie ebenfalls als Endlosmaterial auf die Bodenteile
gebracht. Die Abdeckfolie wird vollflächig durch Siegeln oder Kleben die Vertiefungsöffnungen
abdeckend mit dem Bodenteil verbunden. In anschliessenden Verfahrenschritten kann,
in verschieden möglicher Reihenfolge, das endlose Band zu Konfektionsgrössen geschnitten
und mit der Decklage versehen werden. Bei dieser Gelegenheit können an den Durchdrückpackungen
Schwächungs- und/oder Faltlinien ausgeführt werden.
[0057] Die Inhaltsstoffe einer Packung nach vorliegender Erfindung können erst nach Ausführung
einer geregelten Abfolge von Öffnungshandgriffen entnommen, d.h. durch die Abdeckfolie
aus der Vertiefung gedrückt, werden. Dies ist für Kinder eine beinahe unlösbare Aufgabe,
hingegen ist das Öffnen einer solchen Packung für ältere Leute relativ einfach handhabbar.
Insbesondere das Verschieben der Vertiefungsöffnung auf einen durchdrückbaren Flächenabschnitt
in der Decklage ist eine Manipulation, die nicht intuitiv durchgeführt wird, sondern
gewisse Vorkenntnisse oder die Fähigkeit Packungshinweise zu lesen voraussetzt.
[0058] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft und mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a-d:
- eine Durchdrückpackung und eine schematische Darstellung des Öffnungsvorganges, wobei
die Durchdrückpackung beim einzelnen Öffnungsschritt sowohl in Draufsicht als auch
in Querschnittansicht entlang A-A dargestellt ist;
- Fig. 2a-b:
- eine Querschnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Durchdrückpackung jeweils
im zusammen- und aufgeklappten Zustand der Decklage;
- Fig. 3a-b:
- eine Querschnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Durchdrückpackung jeweils
im zusammen- und aufgeklappten Zustand der Decklage;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht einer Durchdrückpackung mit einer Mehrzahl von Vertiefungen bzw. Flächenstücken.
[0059] Die Durchdrückpackung 1 in Fig. 1a ist als Flächenstück, enthaltend ein rechteckförmiges
Bodenteil 2 und eine Vertiefung 3, ausgebildet. Die Vertiefung 3 und mit ihr ein darin
enthaltener Inhaltsstoff 17 ist mit einer durchdrückbaren Abdeckfolie 6 aus einer
mit einem Lack beschichteten Aluminiumfolie, welche auf das Bodenteil 2 gesiegelt
ist, abgedeckt.
[0060] Das Bodenteil 2 ist sowohl auf der Konvexseite (Seite auf welcher die Vertiefung
vorsteht) als auch auf der Konkavseite (Seite auf welcher die Vertiefung vertieft
ist) mit einer aus einem einzigen Zuschnitt bestehenden Decklage 7 aus kunststoffbeschichtetem
Karton umhüllt, wobei die Vertiefung 3 durch eine Ausnehmung in der Decklage 7 hervorsteht.
Die Decklage 7 ist an ihren gegeneinander stossenden Seitenrandbereichen auf der Konkavseite
der Durchdrückpackung 1 gegenseitig verklebt oder gesiegelt, wodurch eine umgehende,
geschlossene Umhüllung des Bodenteils 2 ausgebildet wird.
[0061] Das Verpackungsmaterial der Durchdrückpackung 1 besteht zu rund ¼ aus einer Blisterfolie,
beispielsweise Kunststoff oder einem Kunststoff-Metallverbund, aus welcher unter anderem
das Bodenteil 2 beschaffen ist und zu rund ¾ aus kunststoffbeschichtetem Karton, aus
welchem unter anderem die Decklage 7 beschaffen ist.
[0062] Die Decklage 7 ist mit dem der Konvexseite des Bodenteils 2 aufliegenden Flächenabschnitt
mittels Kleben oder Siegelung mit dem Bodenteil 2 verbunden. Die Decklage 7 weist
im Bereich eines ersten und zweiten Seitenrandes 12, 12' bzw. Seitenrandbereich des
Bodenteils 2 eine erste und zweite Faltlinie 9, 9' auf. Weiters enthält die Decklage
7 eine dritte um die Länge einer Hochseite 16 (siehe Fig. 1b) vom ersten Seitenrand
12 des Bodenteils 2 verschobene Faltlinien 9" und eine vierte ebenfalls um die Länge
einer Hochseite 16 vom zweiten Seitenrand 12' des Bodenteils 2 verschobene Faltlinie
9"'. Die Decklage 7 reicht am zweiten Seitenrand 12' bzw. Seitenrandbereich um die
Länge einer Hochseite 16 über den zweiten Seitenrand 12' des Bodenteils 2 hinaus,
wobei der Umbiegepunkt in der Decklage 7 sogleich die Faltlinie 9"' ist.
[0063] An einem dritten und vierten Seitenrand 12", 12"' bzw. Seitenrandbereich des Bodenteils
2 bzw. der Blisterpackung 1 ist je eine abtrennbare Siegel- oder Klebnaht, eine sogenannte
Abtrennverbindungsnaht 13, vorgesehen, welche entlang einer Schwächungslinie 10, wie
Perforation, von der Blisterpackung abgetrennt werden kann (Fig. 1b). die Abtrennverbindungsnaht
13 ist eine flächige Verbindung zwischen Decklage 7 und Bodenteil 2.
[0064] Nach dem Abtrennen der Abtrennverbindungsnähte 13 kann die Decklage 7 unter Ausbildung
von Hochkanten 16 in x-Richtung parallelogrammartig mit Drehachsen an den Faltlinien
9, 9', 9", 9"' aufgeklappt und auf die andere Seite umgeklappt werden (Fig. 1b, 1c,
1d).
[0065] Auf der Konkavseite des Bodenteils 2 ist in der Decklage 7 ein perforierter, durchdrückbarer
Flächenausschnitt 8 derart angebracht, dass dieser durch das parallelogrammartige
Auf- und Umklappen der Decklage 7 deckungsgleich auf die Vertiefungsöffnung 4 im Bodenteil
2 zu liegen kommt (Fig. 1d).
[0066] Der Inhaltsstoff 17 kann nun durch die Abdeckfolie 6 und die Decklage 7, d.h. durch
den durchdrückbaren Flächenausschnitt 8 in der Decklage 7, durchgedrückt und der Durchdrückpackung
1 entnommen werden.
[0067] Die Decklage 7 kann in einer weiteren Ausführungsform auf die Konkavseite des Bodenteils
2 beschränkt und an dieser angebracht sein, beispielsweise mittels Kleben oder Siegeln.
[0068] In einer ersten Variante ist im Bereich eines ersten Seitenrandes 12 die Decklage
7 mit einem das Bodenteil 2 überlappenden Bereich an Konkavseite des Bodenteils 2
geklebt oder gesiegelt. Im Bereich des ersten und eines zweiten Seitenrandes 12, 12'
des Bodenteils 2 liegen eine erste und zweite Faltlinie 9, 9' in der Decklage 7 (Fig.
2a, 2b), wobei die erste Faltlinie 9 zugleich Umbiegepunkt der Decklage 7 ist. Eine
dritte Faltlinien 9" liegt um die Länge einer Hochseite 16 (siehe Fig. 2b) vom ersten
Seitenrand 12 entfernt in der Decklage 7. Eine vierte Faltlinie 9"' liegt um die Länge
einer Hochkante 16 vom zweiten Seitenrand 12' entfernt in der Decklage 7. Die Decklage
7 reicht am zweiten Seitenrand 12' um die Länge einer Hochseite 16 über den zweiten
Seitenrand 12' hinaus wobei die Faltlinie 9"' zugleich Umbiegepunkt der Decklage 7
ist, die mit ihrem rückläufigen Ende mit einem das Bodenteil 2 überlappenden Flächenbereich
im Bereich des zweiten Seitenrands 12' durch Kleben oder Siegelung befestigt ist.
[0069] In Fig. 2b ist die Decklage 7 der Durchdrückpackung 1 vollständig aufgeklappt. Durch
Umklappen auf die andere Seite kommt die Vertiefungsöffnung 4 analog zur vorstehend
beschriebenen Ausführungsvariante auf eine durchdrückbare Fläche in der Decklage 7
zu liegen (nicht gezeigt in Fig. 3).
[0070] In einer zweiten Variante ist im Bereich eines ersten Seitenrandes 12 die Decklage
7 mit einem das Bodenteil 2 überlappenden Bereich an die Konkavseite des Bodenteils
2 geklebt oder gesiegelt. Im Bereich des ersten und eines zweiten Seitenrandes 12,
12' des Bodenteils 2 liegen zwei Faltlinien 9, 9' in der Decklage 7 (Fig. 3a), wobei
beide Faltlinien 9, 9' zugleich Umbiegepunkte der Decklage 7 sind. Eine dritte Faltlinien
9" liegt um die Länge einer Hochseite 16 (siehe Fig. 3b) vom ersten Seitenrand 12
entfernt in der Decklage 7. Eine vierte Faltlinie 9"' liegt um die Länge einer Hochseite
16' vom zweiten Seitenrand 12' entfernt im Bodenteil 2. Die Decklage 7 reicht nicht
über den zweiten Seitenrand 12' hinaus, sondern hat ihren Umbiegepunkt beidseitig
im Bereich der Seitenränder 12, 12'. In Fig. 3b ist die Decklage 7 der Durchdrückpackung
1 vollständig aufgeklappt. Die im Bereich des zweiten Seitenrandes 12' angeordnete
Hochseite 16' wird durch einen umgebogenen Abschnitt des Bodenteils 2 mit darauf gesiegelter
Abdeckfolie 6 gebildet. Durch Umklappen auf die andere Seite kommt die Vertiefungsöffnung
4 analog zur vorstehenden Ausführungsvariante auf eine durchdrückbare Fläche in der
Decklage 7 zu liegen (nicht gezeigt in Fig. 3).
[0071] Die zweite Variante eignet sich insbesondere für Durchdrückpackungen 1 bzw. Bodenteile
2 mit einer Mehrzahl von Vertiefungen 3 (Fig. 4). Das Bodenteil 2 ist hier in Flächenstücke
5 unterteilt, wobei jedem Flächenstück 5 eine Vertiefung 3 zugeordnet ist. Das Bodenteil
2 umfasst beispielsweise zwei Kolonnen 14 von Vertiefungen 3 bzw. Flächenstücken 5.
Jedes Flächenstück 5 weist beidseitig Abtrennverbindungsnähte 13 auf, wobei in der
Mitte zweier Kolonnen 14 zwei je einem benachbarten Flächenstück 5 zugeordnete Abtrennverbindungsnähte
13 verlaufen, die sich gegenseitig durch eine Schwächungslinie 10' abgrenzen. Zur
Abtrennung von Einzelportionen bzw. Flächenstücken 5 vom restlichen Bodenteil 2 kann
das Flächenstück 5 direkt von seiner zwischen zwei Kolonnen 14 liegenden Abtrennverbindungsnaht
13 gelöst werden oder mit dieser zusammen vom restlichen Bodenteil 2 abgetrennt werden.
[0072] Bei Blisterpackungen mit mehreren solchen zusammenhängenden Flächenstücken 5 liegt
die vierte Faltlinie 9"', analog zu der vorstehend beschriebenen, zweiten Variante,
im Flächenstück 5 selbst, so dass die Decklage 7 keinen dem Seitenrand 12" des Flächenstückes
5 vorstehenden Abschnitt aufweist.
[0073] Um die Inhaltsstoffe aus den einzelnen Vertiefungen 3 zu entnehmen, werden einzelne
Flächenstücke 5 entlang der Schwächungslinie bzw. Perforation 10' vom restlichen Bodenteil
2 getrennt. Nach Abtrennen der Abtrennverbindungsnähte 13 entlang der Schwächunglinien
10 kann die Vertiefungsöffnung 4 durch parallelogrammartiges Umklappen der Decklage
7 auf den durchdrückbaren Flächenausschnitt in der Decklage 7 verschoben werden.
1. Durchdrückpackung, enthaltend ein Bodenteil aus wenigstens einem Flächenstück und
mit wenigstens einer Vertiefung, eine am Bodenteil festgelegte und wenigstens die
Vertiefungen überdeckende durchdrückbare Abdeckfolie, wobei sich in den Vertiefungen
ein entnehmbarer Inhaltsstoff befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Decklage (7) die Abdeckfolie (6) aussenseitig überlagert und die Decklage (7)
nicht durchdrückbare und durchdrückbare Flächenabschnitte enthält und die Vertiefung
(3) in Ruhelage der Durchdrückpackung (1) wenigstens teilweise über einem nicht durchdrückbaren
Flächenabschnitt in der Decklage (7) liegt und zum Freilegen des Inhaltsstoffes Mittel
angeordnet sind, durch welche die Vertiefungsöffnung (4) durch eine relativ zur Decklage
(7) ausgeführten Bewegung mit seitlicher Komponente über einen durchdrückbaren Flächenabschnitt
in der Decklage (7) gebracht werden kann und der Inhaltsstoff durch die Abdeckfolie
(6) und den durchdrückbaren Flächenabschnitt in der Decklage (7) gedrückt werden kann.
2. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchdrückpackung
(1) aus einem Flächenstück (5) mit einer Vertiefung (3) besteht oder in mehrere, vorzugsweise
gleichmässig angeordnete Flächenstück (5) mit je einer Vertiefung (3) eingeteilt ist,
wobei jedem Flächenstück (5) oder einer Gruppe von Flächenstücken (5) eine Decklage
(7), vorzugsweise aus einem Materialzuschnitt, zugeordnet ist und die Flächenstücke
(5) mittels Schwächungslinien (10') gegenseitig abgegrenzt sind und Mittel vorgesehen
sind, dass jede Vertiefung (3) einzeln über den durchdrückbaren Flächenabschnitt in
der Decklage (7) verschoben werden kann.
3. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Decklage (7) wenigstens
an einem Seitenrand (12) oder Seitenrandbereich des Flächenstückes (5) mit der Konkavseite
des Bodenteils (2) eine Verbindung (13) bildet, so dass sich die Vertiefung (3) erst
nach Lösen oder Entfernen der Verbindung (13) relativ zur Decklage (7) verschieben
lässt.
4. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Decklage (7) an
zwei gegenüberliegenden Seitenrändern (12, 12') oder Seitenrandbereichen des Flächenstückes
(5) mit dem Bodenteil (2) verbunden ist und wenigstens die Decklage (7), vorzugsweise
die Decklage (7) und das Flächenstück (5), Faltlinien (9, 9', 9", 9"') enthält, an
welchen sich die Decklage (7) durch eine Bewegung mit seitlicher Komponente relativ
zum Flächenstück (5) parallelogrammartig aufklappen lässt und die Decklage (7) und
das Flächenstück (5) in voll aufgeklappter Stellung in Querschnittsansicht einen Hohlraum
einschliessen und die Vertiefungsöffnung (4) beim Umklappen auf die andere Seite auf
einen durchdrückbaren Flächenabschnitt in der Decklage (7) zu liegen kommt.
5. Durchdrückpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und zweite
Faltlinie (9, 9') an einem ersten und diesem gegenüberliegenden zweiten Seitenrand
(12, 12') oder Seitenrandbereich in der Decklage (7) und/oder im Bodenteil (2) angeordnet
sind und eine dritte und vierte Faltlinie (9", 9"') je um die Länge einer Hochseite
(16, 16') vom ersten oder zweiten Seitenrand (12, 12') entfernt in der Decklage (7)
und/oder im Bodenteil (2) liegen.
6. Durchdrückpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (13)
eine Kleb- oder Siegelverbindung und eine durch eine Schwächungslinie (10), vorzugsweise
eine Perforation, begrenzte und entlang der Schwächungslinie abtrennbare Seitenrandzone
im Flächenstück ist.
7. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der durchdrückbare
Flächenabschnitt (8) in der Decklage (7) ein von einer Schwächungslinie (10), vorzugsweise
eine Perforation, teilweise oder vollständig umgebener Flächenabschnitt, eine Ausnehmung
oder ein mit einer durchdrückbaren Folie, Schicht, Folien- oder Schichtverbund versehener
Flächenabschnitt ist.
8. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckfolie (6)
aus einer mit Heisssiegellack beschichteten Aluminiumfolie einer Dicke von 15-30 µm
besteht.
9. Durchdrückpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenteil (2)
und/oder die Decklage (7) aus einem Folienverbund mit einer äusseren Folie aus PVC
einer Dicke von 60-100 µm, mit einer weiteren äusseren Folie aus orientiertem Polyamid
(oPA) einer Dicke von 25-30 µm sowie einer dazwischen liegenden Folie aus Aluminium
einer Dicke von 45-60 µm ist.
10. Medikamentenverpackung unter Verwendung von Durchdrückpackungen (1) nach Anspruch
1.