[0001] Die Erfindung betrifft ein Vliesanlage und eine Betriebsverfahren mit den Merkmalen
im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
[0002] Eine solche Vliesanlage ist aus der Praxis bekannt. Sie besteht aus mindestens einem
Vliesleger, der einen von einem vorgeschalteten Florerzeuger zugeführten einlagigen
Flor in ein mehrlagiges Vlies umfaltet und mindestens einer nachgeordneten Verfestigungseinrichtung
zuführt.
[0003] Aus der EP-A-0 315 930 ist es bekannt, den innerhalb der Vliesanlage eingesetzten
Vliesleger mit einer Profilbildungseinrichtung auszurüsten, mit der die Dichte des
Vlieses über die Legebreite nach Wunsch verändert werden kann. Hierdurch lassen sich
unerwünschte Dichteänderungen, die z.B. an der nachfolgenden Verfestigungseinrichtung
auftreten können, vorbeugend kompensieren. Für die konkrete Ausgestaltung der Profilbildungseinrichtung
lehrt die Entgegenhaltung eine frei programmierbare Steuerung und getrennte und separat
steuerbare Antriebe von Hauptwagen und Legebändern. Durch bewusste Erzeugung von Geschwindigkeitsunterschieden
am Floraustritt des Legewagens lässt sich die Florablage und damit die Dichte des
Vlieses beeinflussen.
[0004] Vliesleger mit anderen Profilbildungseinrichtungen sind aus der EP-A-0 521 973, EP-A-0
371 948, WO 98/37264, EP 0 659 220, DE-A-43 04 988 und WO 97/19209 bekannt. Die Profilbildung
des Vlieses wird hierbei auf unterschiedlichen Wegen erreicht, z.B. durch veränderte
Abnahmegeschwindigkeiten des Flors am Florerzeuger, durch Veränderung des Vliesleger-Geschwindigkeitsniveaus
gegenüber der Krempel, ggf. unter Einbeziehung eines zwischengeschalteten Speichers,
durch unterschiedliche Legebreiten bei der Florablage auf dem Abführband oder dgl..
[0005] Aus der DE-A-38 43 180 ist es ferner bekannt, Lagenschlussfehler des Vlieslegers
zu kompensieren. Hierzu wird die Dichte oder die Masse pro Flächeneinheit des auslaufenden
Vlieses gemessen um festzustellen, ob die Vliesbildung gleichmäßig ist und die im
Zickzack abgelegten Florbahnen mit ihren Rändern im gewünschten Lagenschluss deckungsgleich
übereinander zu liegen kommen. Hierdurch wird ein über die gesamte Legebreite gleichmäßiges
Vlies mit einer einheitlichen Dichte oder Dicke erzielt. Dies ist das Gegenteil von
einer Profilbildung.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine solche Vliesanlage zu verbessern.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Bei der erfindungsgemäßen Vliesanlage oder allgemein Faseranlage ist an einer geeigneten
Stelle hinter dem Auslass des Vlieslegers eine Messeinrichtung zur Bestimmung der
Dichte des Vlieses angeordnet. Die ermittelten Dichtewerte werden zur Einstellung
der Profilbildungseinrichtung herangezogen, so dass die gewünschte Profilbildung gezielt
eingestellt und überwacht oder geregelt werden kann. Zur Automatisierung der Überwachung
und Regelung empfiehlt es sich, die Messeinrichtung mit der Profilbildungseinrichtung
in einem Regekreis zu verbinden und im weiteren vorzugsweise auch die Messungen kontinuierlich
oder zumindest intermittierend durchzuführen. Dadurch kann die Profilbildung während
des Betriebs laufend überwacht und bei Auftreten eventueller Fehler nachgeregelt werden.
[0008] Die Messeinrichtung ist vorzugsweise hinter der Verfestigungseinrichtung angeordnet.
Sie erfasst hierdurch eventuelle Dichtefehler im Endprodukt, die in irgendeiner beliebigen
Stelle innerhalb einer kompletten Vliesanlage verursacht sein können und sich unabhängig
von ihrem Entstehungsort durch eine Nachregelung der Profilbildung im Vlieslegerbereich
kompensieren lassen.
[0009] Der Vliesleger und die Profilbildungseinrichtung können in beliebig geeigneter Weise
ausgebildet sein. In der bevorzugten Ausführungsform wird die Profilbildung durch
Erzeugung von Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Band- und Wagengeschwindigkeit am
Florauslass des Legewagens erzeugt. Diese Ausführung hat Vorteile bei der zielgenauen
Steuerung der Profilbildung.
[0010] Die Messeinrichtung kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Für einen
kontinuierlichen Betrieb und eine Online-Regelung empfehlen sich optische oder radiometrische
Messeinrichtungen.
[0011] In der Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0012] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt.
Im einzelnen zeigen:
- Figur 1:
- ein schematisches Anlagenkonzept einer Vliesanlage mit einem Vliesleger und einer
Profilbildungseinrichtung nebst Dichtemesseinrichtung mit weiteren vor- und nachgeschalteten
Anlagenkomponenten und
- Figur 2:
- einen Querschnitt durch einen Vliesleger entsprechend Figur 1.
[0013] Figur 1 zeigt in einer Schemadarstellung eine Vliesanlage (1). Diese besteht aus
mindestens einem Vliesleger (4) mit einer Messeinrichtung (13) zur direkten oder mittelbaren
Ermittlung der Dichte des auslaufenden Vlieses (10). Zur Erweiterung der Vliesanlage
(1) kann dem Vliesleger (4) ein Florerzeuger (2), z.B. eine Krempel, vorgeschaltet
sein. Der Florerzeuger (2) kann auch eine Einrichtung zur Aufbereitung der Fasern
und sonstige geeignete Komponenten aufweisen. Der Florerzeuger (2) erzeugt einen einlagigen
Flor (3) aus beliebig geeigneten Fasern, z.B. Kunstfasern oder Naturfasern, und führt
diesen über geeignete Fördermittel dem Einlass oder Floreinlauf (15) des Vlieslegers
(4) zu.
[0014] Der Vliesleger (4) faltet den zugeführten einlagigen Flor (3) zu einem quer auslaufenden,
mehrlagigen Vlies (10) um, das auf einem Abführband (11) abgelegt wird. Die Florlagen
werden hierbei im Zickzack auf dem Abführband (11) abgelegt. Das Vlies (10) wird anschließend
einer geeigneten Verfestigungseinrichtung (12), z.B. einer Nadelmaschine oder einer
Thermofusionseinrichtung, zugeführt, in der das Vlies (10) in geeigneter Weise verfestigt
und verdichtet wird. Die Messeinrichtung (13) ist vorzugsweise auslassseitig hinter
der Verfestigungseinrichtung (12) angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann eine
Messeinrichtung (13) auch zwischen dem Vliesleger (4) und der Verfestigungseinrichtung
(12) angeordnet sein.
[0015] Die Vliesanlage (1) kann darüber hinaus noch weitere nicht dargestellte Anlagenkomponenten
beinhalten, z.B. eine Streckeinrichtung, einen weiteren Florerzeuger etc., die beispielsweise
zwischen dem Vliesleger (4) und der Verfestigungseinrichtung (12) angeordnet sein
können. Hinter der Verfestigungseinrichtung (12) beziehungsweise der Messeinrichtung
(13) können eine Schneideinrichtung, eine Wickelvorrichtung und sonstige geeignete
Anlagenkomponenten angeordnet sein. In Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispieles
können außerdem mehrere Vliesleger (4) hintereinander angeordnet sein.
[0016] Der Vliesleger (4) besitzt vorzugsweise eine integrierte Profilbildungseinrichtung
(20), mit der die Dichte des abgelegten Vlieses (10) beeinflusst und über die Legebreite
gezielt verändert werden kann. Die Profilbildungseinrichtung (20) kann aber auch dem
Florerzeuger zugeordnet sein. Grundsätzlich kann die Profilbildungseinrichtung (20)
in beliebig geeigneter Weise ausgebildet und angeordnet sein. Beispielsweise kann
sie entsprechend der EP 0 315 930, der EP 0 371 948, der WO 98/37264, der EP 0 659
220, der DE-P 43 04 988, der WO 97/19209 und der DE-A-38 43 180 ausgeführt und plaziert
sein.
[0017] Üblicherweise ist eine möglichst gleichbleibende Dichte des Vlieses über die gesamte
Breite gewünscht. Dies betrifft insbesondere das verfestigte und fertig behandelte
Endprodukt, das am Ende der kompletten Vliesanlage (1) herauskommt. In anderen Fällen
können auch unterschiedliche Dichteverteilung in bestimmter Lage und Größe erwünscht
sein. Dies sind die Vorgaben nach denen sich die Einstellung und Regelung der Profilbildungseinrichtung
(20) richtet.
[0018] Über die Messeinrichtung (13) kann die Dichte des Vlieses (10) festgestellt werden.
Vorzugsweise erstreckt sich die Messeinrichtung (13) quer über die gesamte Lege- oder
Vliesbreite und misst an mehreren Stellen der Legebreite. Hierbei empfiehlt es sich
zur Optimierung der Messergebnisse, eine Vielzahl von Messpunkten vorzusehen, die
in einer Reihe oder versetzt zueinander angeordnet und mit einer möglichst hohen Dichte
positioniert sind.
[0019] Die Messeinrichtung (13) misst vorzugsweise kontinuierlich. Sie kann alternativ auch
intermittierend arbeiten, wobei die Dichtemessung während des Produktionsbetriebes
mehrmals durchgeführt werden.
[0020] Die Messergebnisse dienen zur Einstellung der Profilbildungseinrichtung (20). Diese
Einstellung kann manuell geschehen, indem die Dichtewerte über die Legebreite von
der Messeinrichtung (13) in geeigneter Weise, z.B. optisch an einem Display angezeigt
werden. Bei Auftreten von Unregelmäßigkeiten wird die Profilbildungseinrichtung (20)
manuell nachgeregelt.
[0021] In der bevorzugten Ausführungsform ist die Messeinrichtung (13) über eine Leitung
(14) mit der Profilbildungseinrichtung (20) in einem Regelkreis verbunden. Die Profilbildungseinrichtung
(20) kann hierfür eine geeignete frei programmierbare Steuerung (5) aufweisen, die
z.B. einen Rechner mit ein oder mehreren Prozessoren, geeigneten Schnittstellen und
ein oder mehren Daten- und Programmspeichern beinhaltet. In der Steuerung (5) wird
ein Soll-/Ist-Wertvergleich der gelieferten Dichtedaten durchgeführt und in Abhängigkeit
vom Ergebnis die Profilbildungseinrichtung (20) entsprechend einer gewünschten Regellogik
nachgeregelt. Hierdurch wird die Dichte des Vlieses (10) kontinuierlich oder zumindest
intermittierend überwacht und bei Bedarf automatisch nachgeregelt.
[0022] Vorzugsweise erfolgt die Dichtemessung hinter der Verfestigungseinrichtung (12) am
verdichteten Vlies (10) und somit am Endprodukt. Hierdurch werden Dichtefehler erfasst,
die an irgendeiner Stelle innerhalb der Vliesanlage (1) auftreten können. Sie werden
dann unabhängig vom Verursacher über die Profilbildungseinrichtung (20) nachgeregelt
und kompensiert. Bei einer Anordnung der Messeinrichtung (13) unmittelbar hinter dem
Vliesleger (4) können Dichtefehler erfasst werden, die in und vor dem Vliesleger (4)
entstehen. Dichtefehler in der Verfestigungseinrichtung (12) werden hierdurch nicht
festgestellt.
[0023] Eine der Hauptursachen für die genannten Dichtefehler ist die Verfestigungseinrichtung
(12). Hierbei kommt es von Haus aus zu einer Erhöhung der Faserdichte im Randbereich
des Vlieses (10). Bei der Verfestigung schrumpft das Vlies (10) an den Längsrändern
und bildet einen seitlichen Einsprung. Dies führt zu einer höheren Verdichtung in
den längs laufenden Randbereichen des Vlieses (10). Diesem Effekt wird über die Profilbildungseinrichtung
(20) entgegengewirkt, indem im Innenbereich zwischen diesen Rändern bei der Vliesbildung
die Dichte durch verstärkte Florablage und eine damit verbundene vermehrte Faserzuführung
erhöht wird. Diese zu kompensierenden randseitigen Verdichtungen treten im wesentlichen
bei allen Arten von Verfestigungseinrichtungen (12) ein.
[0024] Darüber hinaus können auch andere Dichtefehler temporär und/oder lokal auftreten.
Sie werden z.B. verursacht durch Unregelmäßigkeiten bei der Florerzeugung. Desgleichen
können auch innerhalb der Verfestigungseinrichtung (12) durch Abnutzung Unterschiede
in der Verfestigung quer über die Legebreite entstehen. Dies ist z.B. der Fall, wenn
in der Vliesanlage (1) unterschiedlich breite Vliese (10) gefertigt werden. Hierdurch
nutzen sich die innenliegenden Nadeln oder anderen Verfestigungselemente stärker als
die randseitigen ab und führen zu einer schlechteren Verdichtung im Innenbereich.
Andererseits kommt es auch vor, dass das Vlies (10) nicht immer mittensymmetrisch
der Verfestigungseinrichtung (12) zugeführt wird und seitlich nach der einen oder
anderen Richtung versetzt sein kann. Dies führt ebenfalls zu einer ungleichmäßigen
Abnutzung und entsprechenden Änderungen im Verfestigungs- und Verdichtungsverhalten.
Als weitere Ursache kommen auch Toleranzen und Unregelmäßigkeiten bei der Vliesbildung
und der Profilbildung als Ursache für Verdichtungsfehler in Betracht. Die tatsächliche
Profilbildung weicht dann von den Einstellungen ab. All diese Ursachen können durch
die Messeinrichtung (13) in Verbindung mit der Profilbildungseinrichtung (20) kompensiert
werden.
[0025] Die Messeinrichtung (13) kann in beliebig geeigneter Weise konstruktiv ausgebildet
sein und als direkte oder indirekte Dichtemessung funktionieren. Für eine Online-Messung
empfehlen sich radiometrische Messeinrichtungen, die das Vlies (10) mit einer über
die Legebreite im wesentlichen gleichmäßig verteilten Strahlung beaufschlagen und
die durch unterschiedliche Dichten hervorgerufenen Strahlungsänderungen registrieren.
Unterschiedliche Dichten können beispielsweise zu einem unterschiedlichen Ablenkverhalten
und einer unterschiedlichen Streuung der Strahlung führen. Die Strahlung kann von
beliebig geeigneter Art sein, z.B. Beta-Strahlung, pulsierende Mikrowellen oder dgl..
Die Dichtemessung in Verbindung mit einer Feuchtigkeitsmessung wird z. B. durch die
Literaturstelle Kraszewski, Andrzej W. "Microwave Aquametry-Needs and Prospectives"
in IEEE Transactions on Microwave Theory and Techniques, vol. 39, no. 5, Mai 1991
aufzeigt.
[0026] Des weiteren kommen auch optische Messeinrichtungen (13) in Betracht. Dies betrifft
insbesondere Messsysteme, die mit nach dem Auflicht- oder Durchlichtverfahren mit
z.B. einer gegebenenfalls pulsierenden Infrarot-Lichtquelle arbeiten. Diese Dichtemessungen
und Messsysteme können z. B. entsprechend der DD-A-260 766, der DE-A-38 16 319, der
SU-A-1 295 340, der US-A-4,865,054 oder der EP-A-0 513 013 ausgestaltet sein.
[0027] In einer weiteren Abwandlung ist es möglich, das Vlies (10) an mehreren Stellen über
der Legebreite über Druckmessdosen oder andere geeignete Aufnehmer lokal zu wiegen
und hierüber die Dichte zu bestimmen. Eine Dichtemessung kann auch über die Ausübung
von Druck oder Kraft auf das Vlies (10) und Messung der Reaktionskraft mittels eines
federnden Druckfühlers erfolgen, z.B. entsprechend der EP-A-0 087 611.
[0028] Figur 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Vlieslegers (4). Er ist als sogenannter
Vliesbandleger entsprechend der WO 97/19209 ausgebildet. Er besitzt zwei endlose und
im Kreis umlaufende Legebänder (6,7), die eigenständig durch geeignete Antriebe (nicht
dargestellt) angetrieben sind. Die Legebänder (6,7) werden über zwei Hauptwagen (8,9)
mit eigenständigen Antrieben (nicht dargestellt) und dort angeordnete Umlenk- und
Führungsrollen geführt. Außerdem können zwei Hilfswagen (16,17) vorhanden sein, über
die die Legebänder (6,7) ebenfalls mittels Umlenkrollen geführt sind. Die Hilfswagen
(16,17) sind über geeignete Treibriemen (18) oder andere Verbindungsmittel entweder
selbständig angetrieben oder mit dem jeweils zugehörigen Hauptwagen (8,9) verbunden.
Die Hilfswagen (16,17) straffen die Legebänder (6,7) und erlauben es, dass die beiden
Hauptwagen (8,9) sich abweichend vom normalen Kopplungsbezug gegeneinander bewegen.
Durch eine solche Entkoppelung der Hauptwagen (8,9) untereinander kann ein interner
Band- und Florspeicher gebildet werden, der Randverdickungen des abgelegten Vlieses
(10) verhindert. Hierdurch tritt an den Umkehrpunkten des unteren Hauptwagens beziehungsweise
Legewagens (9) und den dortigen Brems- und Beschleunigungsbereichen der Wagenbewegung
nur soviel Flor (3) aus, wie für eine gleichmäßige Florablage erwünscht ist. Hierbei
kann allerdings auch gezielt durch entsprechende Geschwindigkeitseingriffe eine Profilbildung
des Vlieses (10) erreicht werden.
[0029] Der Vliesleger (4) ist als ein sogenannter gleichläufiger Leger ausgebildet, bei
dem sich die beiden Hauptwagen (8,9) regelmäßig in der gleichen Richtung bewegen,
wobei bei normaler Koppelung der untere Hauptwagen (9) die doppelte Strecke und die
doppelte Geschwindigkeit wie der obere Hauptwagen fährt. Bei einem gleichläufige Leger
bewegen sich die beiden Legebänder (6,7) zwischen den beiden Hauptwagen (8,9) auf
direktem Wege in einem im wesentlichen horizontalen Bandabschnitt, wobei der Flor
(3) zwischen den Legebändern (6,7) in einer Anpresszone mit leichter Klemmung geführt
und gehalten ist. Zusätzlich kann am oberen Hauptwagen oder Oberwagen (8) ein geschlossener
Bandeinlauf mit einer weiteren Andruckzone vorhanden sein.
[0030] Alternativ kann der Vliesleger (4) auch als sogenannter gegenläufiger Leger ähnlich
der EP 0 315 930 ausgebildet sein. Hierbei bewegen sich die beiden Hauptwagen (8,9)
gegenläufig zueinander, wobei die beiden Legebänder (6,7) zwischen den Hauptwagen
(8,9) über eine stationäre Umlenkung geführt sind.
[0031] Die Profilbildungseinrichtung (20) ist in der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
Bestandteil des Vlieslegers (4) und beeinflusst die Geschwindigkeit der Legebänder
(6,7) und der beiden getrennt hiervon angetriebenen und steuerbaren Hauptwagen (8,9).
Hierbei werden zur Profilbildung bewusst Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen der
Bandumlaufgeschwindigkeit und der Legewagengeschwindigkeit an der Floraustrittsstelle
am Legewagen (9) erzeugt. Wenn die Bandumlaufgeschwindigkeit höher als die Fahrgeschwindigkeit
des Legewagens (9) ist, tritt mehr Flor aus, was zu einer entsprechenden Erhöhung
der Vliesdichte führt. Umgekehrt entsteht bei einer Verringerung der Bandumlaufgeschwindigkeit
gegenüber der Legewagengeschwindigkeit eine Verringerung der Vliesdichte. Über die
Steuerung (5) werden die Antriebe der Legebänder (6,7) und der Hauptwagen (8,9) getrennt
voneinander eingestellt und auf beliebig geeignete Relativbeziehungen eingestellt.
[0032] Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Profilbildungseinrichtung (20)
in einer beliebigen anderen geeigneten Art und Weise ausgebildet sein. Sie kann dazu
beispielsweise die Konstruktionen und Funktionen gemäß der EP-A-0 521 973, EP-A-0
371 948, WO 98/37264, EP-A- 0 659 220, DE-A-43 04 988, WO 97/19209 und DE-A-38 43
180 haben.
[0033] Abwandlungen des gezeigten Ausführungsbeispieles sind auch in anderer Weise möglich.
Der Vliesleger (4) kann statt als Vliesbandleger auch als sogenannter Wagenleger oder
als Camelback-Leger ausgeführt sein. Desgleichen können die anderen Komponenten der
Vliesanlage (1), insbesondere der Florerzeuger (2) und die Verfestigungseinrichtung
(12) in beliebig geeigneter Weise in Ausbildung und Anordnung abgewandelt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0034]
- 1
- Vliesanlage, Faseranlage
- 2
- Florerzeuger, Krempel
- 3
- Flor
- 4
- Vliesleger
- 5
- Steuerung
- 6
- Legeband
- 7
- Legeband
- 8
- Hauptwagen, Oberwagen
- 9
- Hauptwagen, Legewagen
- 10
- Vlies
- 11
- Abführband
- 12
- Verfestigungseinrichtung, Nadelmaschine
- 13
- Messeinrichtung
- 14
- Leitung
- 15
- Einlass, Floreinlauf
- 16
- Hilfswagen
- 17
- Hilfswagen
- 18
- Treibriemen
- 19
- Auslass, Vliesauslauf
- 20
- Profilbildungseinrichtung
- 21
- Regelkreis
1. Verfahren zum Betrieb einer Vliesanlage, bestehend aus mindestens einem Vliesleger
(4) der einen von einem vorgeschalteten Florerzeuger (2) zugeführten Flors (3) in
ein mehrlagiges Vlies (10) umfaltet, wobei mit einer Profilbildungseinrichtung (20)
ein Profil des Vlieses (10) gebildet wird und das Vlies (10) nachfolgend an mindestens
eine Verfestigungseinrichtung (12) abführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem Auslass (19) des Vlieslegers (4) mit einer Messeinrichtung (13)
die Dichte des Vlieses (10) bestimmt wird und die Profilbildungseinrichtung (20) entsprechend
der Messwerte zur Erzeugung des gewünschten Vliesprofils eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilbildungseinrichtung (20) und die Erzeugung des Vliesprofils automatisch
geregelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Vlieses (10) radiometrisch, optisch, drucktechnisch oder über
das Vliesgewicht gemessen wird.
4. Vliesanlage, bestehend aus mindestens einem Vliesleger (4) zum Umfalten eines von
einem vorgeschalteten Florerzeuger (2) zugeführten Flors (3) in ein mehrlagiges Vlies
(10), wobei der Vliesleger (4) eine Profilbildungseinrichtung (20) für das Vlies (10)
aufweist und das Vlies (10) nachfolgend an mindestens eine Verfestigungseinrichtung
(12) abführt, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem Auslass (19) des Vlieslegers (4) eine Messeinrichtung (13) zur Bestimmung
der Dichte des Vlieses (10) und zur Einstellung der Profilbildungseinrichtung (20)
angeordnet ist.
5. Vliesanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (13) mit der Profilbildungseinrichtung (20) in einem Regelkreis
(21) verbunden ist.
6. Vliesanlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (13) kontinuierlich oder zumindest intermittierend arbeitet.
7. Vliesanlage nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (13) hinter der Verfestigungseinrichtung (12) angeordnet
ist.
8. Vliesanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (13) als optische, radiometrische oder drucktechnische
Messeinrichtung ausgebildet ist.
9. Vliesanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesleger (4) zwei in geschlossenen Bahnen umlaufende angetriebene Legebänder
(6,7) und zwei davon getrennt steuerbare und angetriebene Hauptwagen (8,9) aufweist.
10. Vliesanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilbildungseinrichtung (20) eine frei programmierbare Steuerung (5)
zur Erzeugung von profilbildenden Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen der Bandgeschwindigkeit
und der Hauptwagengeschwindigkeit aufweist.
11. Vliesanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesleger (4) mindestens einen Hilfswagen (16,17) zur Spannung mindestens
eines Legebandes (6,7) aufweist.