[0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenklemmvorrichtung zur kraftschlüssigen Verbindung
zweier Schienen, mit zwei durch eine Bolzenverbindung miteinander verbundenen, in
dessen Längsrichtung zur Aufnahme eines Schienensteges der Schienen voneinander distanzierten
Schienenlaschen, denen zwecks Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung in einer
Rollenausnehmung gelagerte Klemmittel zugeordnet sind.
[0002] Eine derartige Schienenklemmvorrichtung ist durch DE 94 08 678 U1 bereits bekannt,
wobei die Klemmittel als exzentrisch gelagerte Klemmrollen ausgebildet sind. Sobald
Zugkräfte in Schienenlängsrichtung auftreten, kommt es automatisch zu einer kraftschlüssigen
Verbindung zwischen den Klemmrollen und den Schienenstegen der beiden Schienen. Ein
Nachteil dieser Klemmvorrichtung besteht darin, daß die beiden Schienenlaschen mit
Hilfe der Bolzenverbindung vor jedem Abziehvorgang miteinander verschraubt werden
müssen.
[0003] Eine durch DE 1 784 149 bekannte Schienenklemmvorrichtung besteht aus zwei zur Erzielung
einer Vorspannung gekrümmt ausgebildeten Schienenlaschen, die für eine kraftschlüssige
Verbindung miteinander verschraubt werden.
[0004] Weitere, Klemmittel zum Abziehen von Schienen aufweisende Klemmvorrichtungen sind
noch durch US 3 635 164 und US 5 295 440 bekannt.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer gattungsgemäßen
Schienenklemmvorrichtung, die unter Erzielung einer optimalen Klemmwirkung auch eine
vereinfachte Manipulation zur Herstellung einer temporären Schienenverbindung ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Schienenklemmvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die beiden Schienenlaschen durch die Bolzenverbindung
in einem fixen Abstand (a) zueinander angeordnet sind, und daß jedes Klemmittel durch
Einfluß eines Druckmediums von einem näher zum Bolzen befindlichen ersten Anschlag
der Rollenausnehmung in Richtung zu einem vom Bolzen weiter distanzierten zweiten
Anschlag verschiebbar ausgebildet ist, wobei eine die beiden Anschläge miteinander
verbindende Anpreßfläche der Rollenausnehmung zur Führung und Anlage des Klemmittels
unter Bildung eines Winkels (α) geneigt in bezug auf die Längsrichtung des Bolzens
ausgebildet ist.
[0007] Die spezielle Lagerung der Klemmittel in Verbindung mit einer fixen Distanzierung
der beiden Schienenlaschen zueinander ermöglicht eine sehr einfache Verbindung der
abzuziehenden Schiene mit der Klemmvorrichtung, indem diese einfach auf den Schienensteg
aufgeschoben wird. Dabei kommt es automatisch zu einer Rückführung der Klemmittel
in Richtung zur Bolzenverbindung, bis die Klemmittel zum Durchlaß des Schienensteges
entsprechend weit voneinander distanziert sind. Dies hat auch den besonderen Vorteil,
daß ohne jedweden manipulativen Mehraufwand auch unterschiedliche Schienengrößen abziehbar
sind.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Zeichnung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Schienenklemmvorrichtung in Richtung des Pfeiles I,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Klemmvorrichtung, und
Fig. 3 eine Ansicht der Klemmvorrichtung in Schienenlängsrichtung.
[0011] Eine in den Fig. 1 bis 3 ersichtliche Schienenklemmvorrichtung 1 zur kraftschlüssigen
Verbindung zweier Schienen 2 (die zweite Schiene ist der besseren Übersicht halber
nicht dargestellt) besteht aus zwei durch eine Bolzenverbindung 3 miteinander verbundenen
Schienenlaschen 4. Diese kontaktieren einander durch einen zylindrisch ausgebildeten
Steg 5, der einen Bolzen 6 der Bolzenverbindung 3 umschließt.
[0012] Jede Schienenlasche 4 weist endseitig eine Rollenausnehmung 7 zur Aufnahme von als
Klemmrollen 8 ausgebildeten Klemmittel 9 auf. Jede Klemmrolle 8 ist durch Einwirkung
eines als Schraubenfeder 10 ausgebildeten Druckmediums 11 von einem näher zum Bolzen
6 befindlichen ersten Anschlag 12 der Rollenausnehmung 7 in Richtung zu einem vom
Bolzen 6 weiter distanzierten zweiten Anschlag 13 verschiebbar ausgebildet.
[0013] Eine die beiden Anschläge 12, 13 miteinander verbindende Anpreßfläche 14 der Rollenausnehmung
7 zur Führung und Anlage der Klemmrolle 8 ist unter Bildung eines Winkels α geneigt
in bezug auf die Längsrichtung des Bolzens 6 ausgebildet. Der mit einer Symmetrieebene
19 eingeschlossene Winkel α beträgt vorzugsweise zwischen 5 und 10 Grad.
[0014] Die Klemmrolle 8 ist um eine Drehachse 15 drehbar gelagert und in einer Führung 16
der Rollenausnehmung 7 verschiebbar gelagert. Die beiden eine Klemmrolle 8 lagernden
Führungen 16 sind im Winkel α geneigt zur Symmetrieebene 19 angeordnet. Die beiden
paarweise einander gegenüberliegenden, symmetrisch in bezug auf die Symmetrieebene
19 angeordneten Schienenlaschen 4 bilden im an den zweiten Anschlag 13 angrenzenden
Endbereich jeweils eine V-förmige Zentrieröffnung 18. Die beiden Schienenlaschen 4
sind durch Bolzenverbindung 3 in einem fixen Abstand a zueinander angeordnet.
[0015] Zur Verbindung zweier Schienen 2 wird die Schienenklemmvorrichtung 1 vorerst auf
eine der beiden Schienen 2 aufgeschoben (s. Fig. 2), so daß ein Schienensteg 17 der
Schiene 2 zwischen den beiden Schienenlaschen 4 zu liegen kommt. Während des Aufschiebens
kommt es automatisch zu einem Kontakt der Klemmrollen 8 mit dem Schienensteg 17, wobei
die beiden einander paarweise gegenüberliegenden Klemmrollen 8 gegen den Wiederstand
der Schraubenfedern 10 in Richtung zum ersten Anschlag 12 bzw. zur Bolzenverbindung
3 bewegt werden.
[0016] Die zweite Schiene 2 wird mit Hilfe einer nicht dargestellten, beide Schienen verbindenden
Schienenziehvorrichtung in die Zentrieröffnung 18 der zweiten Hälfte der Schienenklemmvorrichtung
1 und in weiterer Folge in Richtung zum Steg 5 gezogen, wobei es ebenfalls automatisch
zu einer Verdrängung der beiden Klemmrollen 8 in Richtung zur Bolzenverbindung 3 kommt.
[0017] Durch diese einfachen Vorgänge ist ohne weitere Justierarbeiten bereits eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen den beiden Schienen 2 hergestellt. Sobald durch Abziehen einer
Schiene 2 eine entsprechende Zugkraft entsteht, erfolgt automatisch eine geringfügige
Verdrehung der Klemmrollen 8 in Richtung zum zweiten Anschlag 13. Damit entstehen
in Verbindung mit der geneigt angeordneten Anpreßfläche 14 sehr hohe Anpreßkräfte
an den Schienensteg 17. Zur Entfernung der Schienenklemmvorrichtung 1 wird die Bolzenverbindung
3 gelöst, wobei die Klemmrollen automatisch durch Einwirkung der Schraubenfedern 10
zum zweiten Anschlag 13 bewegt werden. Anstelle der Klemmrollen 8 wäre auch beispielsweise
der Einsatz von Keilen als Klemmittel 9 möglich.
1. Schienenklemmvorrichtung (1) zur kraftschlüssigen Verbindung zweier Schienen (2),
mit zwei durch eine Bolzenverbindung (3) miteinander verbundenen, in dessen Längsrichtung
zur Aufnahme eines Schienensteges (17) der Schienen (2) voneinander distanzierten
Schienenlaschen (4), denen zwecks Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung in
einer Rollenausnehmung (7) gelagerte Klemmittel (9) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schienenlaschen (4) durch die Bolzenverbindung (3) in einem fixen
Abstand (a) zueinander angeordnet sind, und daß jedes Klemmittel (9) durch Einfluß
eines Druckmediums (11) von einem näher zum Bolzen (6) befindlichen ersten Anschlag
(12) der Rollenausnehmung (7) in Richtung zu einem vom Bolzen (6) weiter distanzierten
zweiten Anschlag (13) verschiebbar ausgebildet ist, wobei eine die beiden Anschläge
(12, 13) miteinander verbindende Anpreßfläche (14) der Rollenausnehmung (7) zur Führung
und Anlage des Klemmittels (9) unter Bildung eines Winkels (α) geneigt in bezug auf
die Längsrichtung des Bolzens (6) ausgebildet ist.
2. Schienenklemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmittel
(9) als um eine Drehachse (15) drehbare, mit einer Schraubenfeder (10) als Druckmedium
(11) verbundene Klemmrolle (8) ausgebildet ist, die in - im Winkel (α) in bezug auf
die Längsrichtung des Bolzens geneigt angeordneten - Führungen (16) verschiebbar gelagert
ist.
3. Schienenklemmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
paarweise einander gegenüberliegenden Schienenlaschen (4) im an den zweiten Anschlag
(13) angrenzenden Endbereich eine V-förmige Zentrieröffnung (18) bilden.
4. Schienenklemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anschlag (13) der Rollenausnehmung (7) durch ein Ende der Führungen
(16) für die Klemmrolle (8) gebildet ist.