(19)
(11) EP 1 057 946 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.2000  Patentblatt  2000/49

(21) Anmeldenummer: 00109731.0

(22) Anmeldetag:  08.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/86, E04H 4/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 31.05.1999 DE 29909486 U

(71) Anmelder: Hirsch Porozell GmbH
9555 Glanegg 58 (AT)

(72) Erfinder:
  • Eder, Ekkehard
    9020 Klagenfurt (AT)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dr. Solf & Zapf 
Candidplatz 15
81543 München
81543 München (DE)

   


(54) Mauer- und Schalungselement zum Errichten von Wänden, insbesondere für Schwimmbeckenummauerungen


(57) Die Erfindung betrifft ein Mauer- und Schalungselement zum Errichten von Wänden, insbesondere von Schwimmbeckenummauerungen mit einer ersten Längswandung, einer zweiten Längswandung, einer ersten Endquerwandung und einer zweiten Endquerwandung, welche zumindest eine Gießkammer umgrenzen, wobei die freien Kanten der Wandungen auf einer Seite der Gießkammer ein Steckgesicht und an der gegenüberliegenden zweiten Seite der Gießkammern ein korrespondierendes Gegensteckgesicht aufweisen, so daß zwei oder mehrere Mauer- und Schalungselemente formschlüssig zusammensteckbar sind, wobei die Wandungen Oberflächen der herzustellenden Mauer bildende Flachaußenseiten aufweisen, wobei das Mauer- und Schalungselement an zumindest einer Flachaußenseite eine Schicht vorbestimmbarer Dicke mit einer Materialgüte aufweist, welche von der Materialgüte des übrigen Mauer- und Schalungselements verschieden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Mauer- und Schalungselement, vorzugsweise aus Kunststoff zum Errichten von Wänden, insbesondere für die Herstellung von Schwimmbeckenummauerungen.

[0002] Zur Herstellung von Schwimmbeckenummauerungen werden üblicherweise steckbare Mauer- und Schalungselemente aus Polystyrol verwendet, welche in unterschiedlichen Formgebungen, z. B. als Quader- oder Bogenstück vorliegen und untereinander zusammensteckbar sind. Die Mauer- und Schalungselemente besitzen Wandungen, welche einerseits vertikale Gießkammern im Inneren des Mauer- und Schalungselements umgrenzen und andererseits die Oberflächen der zu errichtenden Mauer ausbilden.

[0003] Bei der Herstellung einer Mauer mit derartigen Mauer- und Schalungselementen werden diese zunächst in der Form, d. h. in dem Verlauf und der Höhe der schlußendlich gewünschten Mauer auf einem Fundament angeordnet. Zur Stabilisierung und zur Erlangung der gewünschten Festigkeit der zu erstellenden Mauer werden die untereinander in Verbindung stehenden Gießkammern der Mauer- und Schalungselemente beispielsweise mit Beton ausgegossen. Nach der Erhärtung des Betons liegt eine Mauer vor, deren Außenflächen Polystyroloberflächen sind und deren Stabilität durch ein "Betontraggitter" im Inneren der Mauer- und Schalungselemente gewährleistet ist. Zur Abdichtung eines Schwimmbeckens wird nach der Herstellung der Ummauerung der von der Schwimmbeckenummauerung und dem Bodenfundament begrenzte Beckeninnenraum mit einem isolierenden Flies sowie einer dichtenden Folie ausgekleidet, welche durch den Wasserdruck im Schwimmbecken an die Ummauerung gedrückt werden.

[0004] Derartige Mauer- und Schalungselemente sind im wesentlichen quaderförmig und weisen eine zur Schwimmbeckeninnenseite weisende erste Längswandung mit einer glattflächigen, eine erste Maueroberfläche bildenden Flachseite und eine zweite Längswandung mit einer glattflächigen, eine weitere Maueroberfläche ausbildenden Flachseite auf. Die beiden Längswandungen sind entlang ihrer Längserstreckung in regelmäßigen Abständen mit Querstegen verbunden, so daß vertikale Gießkammern im Inneren des Mauer- und Schalungselements ausgebildet sind. An den freien Kanten der Längswandungen bzw. der Querstege befinden sich auf einer Seite Nuten bzw. auf der anderen Seite zu den Nuten korrespondierende Federn, so daß die Mauer- und Schalungselemente formschlüssig aufeinander steckbar sind.

[0005] Derartige Mauer- und Schalungselemente sind bevorzugt aus Polystyrol gefertigt und sind während der Erstellung einer Mauer und im Betrieb des Schwimmbeckens vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Insbesondere können im Bereich des Randes des Beckens aufhaltende Schwimmer, z. B. durch deren Schwimmbewegungen an den Beckenwänden anstoßen. Derartige Stoßeinwirkungen gelangen über die Schwimmbeckenfolie nahezu ungemindert auf eine Flachseite des Mauer- und Schalungselements, was dort zu unerwünschten lokalen Verformungen wie Eindrückungen führen kann.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mauer- und Schalungselement zu schaffen, welches die im Betrieb auftretenden Belastungen erträgt und einfach zu verbauen ist.

[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Mauer- und Schalungselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0008] Das erfindungsgemäße Mauer- und Schalungselement weist zu zumindest an der dem Innenraum des Schwimmbeckens zugewandten Flachseite eine vorzugsweise einstückig mit dem Mauer- und Schalungselement verbundene Schicht begrenzter Dicke mit einer gegenüber dem restlichen Mauer- und Schalungselement anderen, vorzugsweise höheren Materialgüte auf.

[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mauer- und Schalungselement aus Polystyrol mit einer Materialgüte im Bereich von P15 bis P40 ausgeführt, wobei die härtere Schicht eine Materialgüte von P30 bis P200 aufweist. Zweckmäßigerweise ist zur leichteren Erkennbarkeit der härteren Seite beim Verbau der Mauer- und Schalungselemente diese andersfarbig ausgebildet, beispielsweise grünlich eingefärbt.

[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden bei der Herstellung der Mauer- und Schalungselemente während des Ausschäumens der Form unterschiedliche Materialdichten des Polystyrols erzeugt, so daß das Mauer- und Schalungselement in einem Formarbeitsgang mit Bereichen unterschiedlicher Materialgüte herstellbar ist.

[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1:
ein erfindungsgemäßes Mauer- und Schalungselement in einer perspektivischen Draufsicht.
Fig. 2:
ein Einsatzstück zum endseitigen Abschließen eines Mauer- und Schalungselements beim Herstellen einer Eckverbindung.


[0012] Ein erfindungsgemäßes Mauer- und Schalungselement 1 (Fig. 1) besitzt eine im wesentlichen quaderförmige Raumform mit einer ersten Längswandung 2, einer zweiten Längswandung 3, einer ersten Endquerwandung 4, und einer zweiten Endquerwandung 5. Die Wandungen 2, 3, 4, 5 weisen jeweils identische Wandstärke auf.

[0013] Die Längswandungen 2, 3 sind parallel mit Abstand zueinander angeordnet. Der von den Längswandungen 2, 3 und den Endquerwandungen 4, 5 umgrenzte Innenraum des Mauer- und Schalungselements 1 ist durch regelmäßig zueinander und zu den Endquerwandungen 4, 5 beabstandete Querstege 6, 7, 8 in im Querschnitt quadratische, an zwei gegenüberliegenden Seiten offene Gießkammern 9, 10, 11, 12 identischer Raumform aufgeteilt. Die Querstege 6, 7, 8 weisen gegenüber den Endquerwandungen 4, 5 eine größere, insbesondere die doppelte Wandstärke auf.

[0014] Die Endquerwandungen 4, 5 sowie die Querstege 6, 7, 8 weisen jeweils von den offenen Seiten der Gießkammern 9, 10, 11, 12 her verlaufende erste vertikal obere U-förmige Ausnehmungen 13 und zweite vertikal untere U-förmige Ausnehmungen 14 auf, so daß das Mauer- und Schalungselement 1 in einem Querschnitt durch eine Endquerwandung 4, 5 oder einen Quersteg 6, 7, 8 H-förmig ausgebildet ist.

[0015] Die Breite der U-förmigen Ausnehmungen 13, 14 ist etwas geringer als die lichte Weite zwischen den Längswandungen 2, 3. Die Ausnehmungen 13, 14 sind symmetrisch zur Längsmittelebene des Mauer- und Schalungselements 1 angeordnet, so daß benachbart zu den Längswandungen 2, 3 Restendquerwandungen 4a, 5a bzw. Restquerstege 6a, 7a, 8a verbleiben, die höhenmäßig bündig mit den Längswandungen 2, 3 abschließen.

[0016] Die Längswandungen 2 bzw. 3 besitzen jeweils eine erste freie Längskante 15 bzw. 16 und eine zweite freie Längskante 17 bzw. 18 sowie je eine den Gießkammern 9, 10, 11, 12 zugewandte Innenflachseite 19 bzw. 20 und eine den Gießkammern 9, 10, 11, 12 abgewandte, eine Maueroberfläche ausbildende Außenflachseite 21 bzw. 22. Die U-förmigen Ausnehmungen 13, 14 der Endquerwandungen 4, 5 und der Querstege 6, 7, 8 besitzen jeweils eine parallel zu der Ebene der freien Längskanten 15, 16 bzw. 17, 18 verlaufende bodenseitige Begrenzungskante 13a, 14a und jeweils zwei vertikal verlaufende Seitenbegrenzungskanten 13b, 14b.

[0017] Auf einer der offenen Seiten der Gießkammern 9, 10, 11, 12 weisen die jeweils eine Gießkammer 9, 10, 11, 12 umgrenzenden Wandungen 2, 3, 4, 6; 2, 3, 6, 7; 2, 3, 7, 8; 2, 3, 8, 5, jeweils umlaufend um jede der Gießkammern 9, 10, 11, 12 angeordnete, in der Draufsicht quadratisch verlaufende Nuten 23 auf.

[0018] Die Nuten 23 sind im Querschnitt z. B. quadratisch oder rechteckförmig mit konstanter Breite und Tiefe ausgeführt, wobei deren Mittellinie einen konstanten und jeweils für alle Gießkammern 9, 10, 11, 12 gleichen Abstand von den die Gießkammern begrenzenden Flächen der Wandungen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 haben, so daß jede Gießkammer 9, 10, 11, 12 in der Draufsicht auf eine der offenen Seiten von einer quadratisch verlaufenden konzentrischen Stecknut 23 umgeben ist. Die Stecknuten 23 setzen sich aus je einer Teilstecknut 23a in den Längswandungen 2, 3 und den Restendquerwandungen 4a, 5a bzw. den Restquerstegen 6a, 7a, 8a sowie einer Teilstecknut 23b in den Bodenbegrenzungskanten 13a zusammen.

[0019] Die Teilstecknuten 23a, 23b, welche auf unterschiedlicher vertikaler Höhe des Mauer- und Schalungselements 1 liegen, sind jeweils mit vertikal verlaufenden Teilstecknuten 23c in den vertikalen Seitenbegrenzungskanten 13b, 14b verbunden. Korrespondierend zu den Teilstecknuten 23a befinden sich auf der gegenüberliegenden, zweiten offenen Seite der Gießkammern 9, 10, 11, 12 passend zu den Teilstecknuten 23a geformte und verlaufende Steckfedern 24a, so daß jeweils ein Mauer- und Schalungselement 1 mit seiner "Federseite" mit einem weiteren Mauer- und Schalungselement mit dessen "Nutseite" formschlüssig, vorzugsweise klemmend zusammensteckbar ist. Durch die gleichartige Ausgestaltung der Gießkammern 9, 10, 11, 12 und der die Gießkammern 9, 10, 11, 12 umgebenden Nuten 23a bzw. Federn 24a können jeweils zwei Mauer- und Schalungselemente 1 vertikal zueinander fluchtend oder um ein vielfaches des Gießkammerabstandes in Längsrichtung versetzt zusammengesteckt werden. Wegen der in der Draufsicht quadratischen Ausbildung der Nut- und Federbilder als Steckgesicht und Gegensteckgesicht des Mauer- und Schalungselements 1 sind zwei Mauer- und Schalungselemente 1 auch in einem rechten Winkel zueinander zusammensteckbar. Somit ist es leicht möglich z. B. die Eckverbindungen des zu schalenden bzw. zu mauernden Schwimmbeckens herzustellen.

[0020] Unabhängig von den vorbeschriebenen Steckarten ist es aufgrund der Ausgestaltung der Mauer- und Schalungselemente 1 immer gewährleistet, daß die Gießkammern 9, 10, 11, 12 eines Mauer- und Schalungselements 1 mit einer Gießkammer 9, 10, 11, 12 eines darauf gesteckten zweiten Mauer- und Schalungselements 1 in Vertikalrichtung fluchten, so daß vertikale Gießschächte ausgebildet sind. Jeder Gießschacht steht jeweils mit seinen benachbarten Gießschächten über die Ausnehmungen 13 bzw. 14 in Verbindung.

[0021] Korrespondierend zu den Teilstecknuten 23b der Bodenbegrenzungskanten 13a befinden sich auf den Bodenbegrenzungskanten 14a formgleiche Steckfedern 24b. In den Seitenkanten 14b sind entsprechend den Nuten 23c vertikale Nuten 24c vorgesehen.

[0022] Zur Herstellung eines geschlossenen Schalungskörpers aus mehreren Mauer- und Schalungselementen insbesondere im Bereich von Eckverbindungen, ist ein Einsatzstück 30 gemäß Fig. 2 vorgesehen. Das Einsatzstück 30 ist im wesentlichen quaderförmig und weist zwei Seitenflächen 31, 32 eine erste und eine zweite Längskante 33, 34 und zwei Querkanten 35 auf. Die Abstände der Längskanten 33, 34 und der Querkanten 35 sind so abgestimmt, daß das Einsatzstück 30 in die Ausnehmungen 13, 14 einsteckbar ist und hierbei z. B. die Kante 34 des Einsatzstücks 30 auf der Kante 13a des Mauer- und Schalungselements 1 anliegen und die Kanten 35 mit den Kanten 13a zur Anlage kommen. In dieser Stellung liegt die Kante 33 des eingesteckten Einsatzstückes 30 in der Ebene der Längskanten 15, 16. Das Einsatzstück 30 weist in der Kante 33 eine der Nut 23 im Querschnitt entsprechende Nut 36 und an den restlichen Kanten 34, 35 jeweils eine zu den Federn 24a querschnittsgleiche Feder 37, 38 auf, so daß das Einsatzstück 30 sowohl in die Ausnehmungen 13 als auch durch Wenden des Einsatzstückes 30 in die Ausnehmungen 14 diese jeweils formschlüssig verschließend einsteckbar ist.

[0023] Beim Einstecken des Einsatzstückes 30 in die Ausnehmungen 13 sitzen die Federn 37, 38 des Einsatzstückes 30 in den Nuten 23c und 23b; die Nut 36 verbindet die Teilstecknuten 23a auf Höhe der freien Kanten 15, 16.

[0024] Beim Einstecken der Einsatzstücke 30 in eine Ausnehmung 14 sitzt die Nut 36 auf der Feder 24 und die Federn 37 in den vertikalen Nuten 24c; die Feder 38 verbindet die gegenüberliegenden Enden der Teilsteckfedern 24a auf deren vertikaler Höhe.

[0025] Die Wandstärken und die Festigkeit des verwendeten Polystyrolmaterials, insbesondere des EPS-Materials sind so gewählt, daß sie dem Druck des in die Gießkammern bzw. die Gießschächte eingegossenen Betons z. B. eines Schwerbetons oder Fertigbetons standhalten, solange dieser nicht ausgehärtet ist. Als bevorzugte Materialgüte für das Mauer- und Schalungselement 1 hat sich eine Materialgüte P15 bis P40 bewährt.

[0026] Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Maueroberfläche einer mit den erfindungsgemäßen Mauer- und Schalungselementen 1 hergestellten Mauer weist zumindest eine der Wandungen 2, 3, 4, 5, z. B. die Längswandung 3 an ihrer gesamten, die Maueroberfläche ausbildenden Flachseite 22 eine Schutzschicht 40 begrenzter vorbestimmbarer Dicke auf, welche eine gegenüber der Materialgüte des übrigen Mauer- und Schalungselements 1 andere, vorzugsweise höhere Materialgüte aufweist. Die Schutzschicht 40 besteht aus einem verdichteten Polystyrol-Material mit beispielsweise einer Dicke von ca. 1 cm und einer Materialgüte von P30 bis P200. Die Schutzschicht 40 ist einstückig mit dem Mauer- und Schalungselement 1 verbunden und ist z. B. Teil der Längswandung 3, so daß die Außenabmessungen des erfindungsgemäßen Mauer- und Schalungselements 1 mit einer Schutzschicht 40 gegenüber einem Mauer- und Schalungselement mit homogener Materialgüte unverändert sind.

[0027] Zweckmäßigerweise ist die Schutzschicht 40 mit erhöhter Materialgüte farbig ausgebildet, beispielsweise grünlich eingefärbt, so daß beim Verbau der erfindungsgemäßen Mauer- und Schalungselemente 1 eine Verwechslung der oberflächenharten Flachseite 22 mit der oberflächenweicheren Flachseite 21 vermieden wird. Eine derartige härtere Schutzschicht 40, z. B. auf der Innenseite eines Schwimmbeckens angebracht, erträgt eventuell auftretende Stoßbelastungen, z. B. verursacht durch Schwimmer oder beim Reinigen des entleerten Beckens, so daß unerwünschte lokale Verformungen im Mauer- und Schalungselement 1 vermieden werden.

[0028] Weiterhin liegt es selbstverständlich im Bereich der Erfindung ein Mauer- und Schalungselement 1 zum Herstellen von Mauern mit gebogenem Verlauf in einer zylinderringabschnittsförmigen Raumform vorzusehen.

[0029] Weiterhin können die Mauer- und Schalungselemente 1 mit einer oder mehreren, insbesondere bis zu 4 Gießkammern ausgebildet sein, um aufwendige Zusägearbeiten auf der Baustelle zu vermeiden.


Ansprüche

1. Mauer- und Schalungselement zum Errichten von Wänden, insbesondere von Schwimmbeckenummauerungen mit einer ersten Längswandung (2), einer zweiten Längswandung (3), einer ersten Endquerwandung (4) und einer zweiten Endquerwandung (5), welche zumindest eine Gießkammer (9, 10, 11, 12) umgrenzen, wobei die freien Kanten der Wandungen (2, 3, 4, 5) auf einer Seite der Gießkammer (9, 10, 11, 12) ein Steckgesicht (23, 23a) und an der gegenüberliegenden zweiten Seite der Gießkammern (9, 10, 11, 12) ein korrespondierendes Gegensteckgesicht (24, 24a) aufweisen, so daß zwei oder mehrere Mauer- und Schalungselemente (1) formschlüssig zusammensteckbar sind, wobei die Wandungen (2, 3, 4, 5) Oberflächen der herzustellenden Mauer bildende Flachaußenseiten (21, 22) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mauer- und Schalungselement (1) an zumindest einer Flachaußenseite (21, 22) eine Schicht (40) vorbestimmbarer Dicke mit einer Materialgüte aufweist, welche von der Materialgüte des übrigen Mauer- und Schalungselements (1) verschieden ist.
 
2. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialgüte der Schicht (40) gegenüber der Materialgüte des übrigen Mauer- und Schalungselements (1) höher ist.
 
3. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialgüte der Schicht (40) gegenüber der Materialgüte des übrigen Mauer- und Schalungselements (1) niedriger ist.
 
4. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mauer- und Schalungselement (1) aus Polystyrol, insbesondere aus EPS-Hartschaumautomatenware besteht.
 
5. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 1 und/oder 2 oder 1 und/oder 2 und/oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (40) als Schutzschicht mit einer Materialgüte von P30 bis P200 ausgebildet ist.
 
6. Mauer- und Schalungsstein nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialgüte des Mauer- und Schalungselements (1) außerhalb der Schutzschicht (40) P15 bis P40 beträgt.
 
7. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (40) gegenüber dem übrigen Mauer- und Schalungselement (1) andersfarbig ausgebildet ist.
 
8. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (40) einstückig mit dem Mauer- und Schalungselement (1) verbunden ist.
 
9. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckgesicht (23, 23a) in Form eines Nutbildes (23, 23a) und das Gegensteckgesicht (24, 24a) in Form eines korrespondierenden Federbildes (24, 24a) ausgebildet ist.
 
10. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mauer- und Schalungselement (1) zum Mauern gerader Mauerabschnitte eine im wesentlichen quaderförmige Raumform aufweist.
 
11. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mauer- und Schalungselement (1) zum Mauern von bogenförmigen Mauerabschnitten eine im wesentlichen zylinderringsabschnittsförmige Raumform aufweist.
 
12. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungen (2, 3, 4, 5) jeweils identische Wandstärke aufweisen.
 
13. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längswandungen (2, 3) parallel mit Abstand zueinander angeordnet sind, wobei der von den Längswandungen (2, 3) und den Endquerwandungen (4, 5) umgrenzte Innenraum des Mauer- und Schalungselements (1) durch regelmäßig zueinander und zu den Endquerwandungen (4, 5) beabstandete Querstege (6, 7, 8) in im Querschnitt quadratische, an zwei gegenüberliegenden Seiten offene Gießkammern (9, 10, 11, 12) identischer Raumform aufgeteilt ist.
 
14. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querstege (6, 7, 8) gegenüber den Endquerwandungen (4, 5) eine größere, insbesondere die doppelte Wandstärke aufweisen.
 
15. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 13 und/oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endquerwandungen (4, 5) sowie die Querstege (6, 7, 8) jeweils von den offenen Seiten der Gießkammern (9, 10, 11, 12) her verlaufende erste vertikal obere U-förmige Ausnehmungen (13) und zweite vertikal untere U-förmige Ausnehmungen (14) aufweisen, so daß das Mauer- und Schalungselement (1) in einem Querschnitt durch eine Endquerwandung (4, 5) oder einen Quersteg (6, 7, 8) H-förmig ausgebildet ist.
 
16. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der U-förmigen Ausnehmungen (13, 14) etwas geringer ist als die lichte Weite zwischen den Längswandungen (2, 3), wobei die Ausnehmungen (13, 14) symmetrisch zur Längsmittelebene des Mauer- und Schalungselements (1) angeordnet sind, so daß benachbart zu den Längswandungen (2, 3) Restendquerwandungen (4a, 5a) bzw. Restquerstege (6a, 7a, 8a) verbleiben, die höhenmäßig bündig mit den Längswandungen (2, 3) abschließen.
 
17. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längswandungen (2, 3) jeweils eine erste freie Längskante (15, 16) und eine zweite freie Längskante (17, 18) sowie je eine den Gießkammern (9, 10, 11, 12) zugewandte Innenflachseite (19, 20) und eine den Gießkammern (9, 10, 11, 12) abgewandte, eine Maueroberfläche ausbildende Außenflachseite (21, 22) besitzen.
 
18. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die U-förmigen Ausnehmungen (13, 14) der Endquerwandungen (4, 5) und der Querstege (6, 7, 8) jeweils eine parallel zu der Ebene der freien Längskanten (15, 16) bzw. (17, 18) verlaufende bodenseitige Begrenzungskante (13a, 14a) und jeweils zwei vertikal verlaufende Seitenbegrenzungskanten (13b, 14b) besitzen.
 
19. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils eine Gießkammer (9, 10, 11, 12) umgrenzenden Wandungen (2, 3, 4, 6; 2, 3, 6, 7; 2, 3, 7, 8; 2, 3, 8, 5) auf einer der offenen Seiten der Gießkammern (9, 10, 11, 12) jeweils umlaufend um jede der Gießkammern (9, 10, 11, 12) angeordnete, in der Draufsicht quadratisch verlaufende Nuten aufweisen.
 
20. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten (23) im Querschnitt z. B. quadratisch oder rechteckförmig mit konstanter Breite und Tiefe ausgeführt sind, wobei deren Mittellinie einen konstanten und jeweils für alle Gießkammern (9, 10, 11, 12) gleichen Abstand von den die Gießkammern begrenzenden Flächen der Wandungen (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) haben, so daß jede Gießkammer (9, 10, 11, 12) in der Draufsicht auf eine der offenen Seiten von einer quadratisch verlaufenden konzentrischen Stecknut (23) umgeben ist.
 
21. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 19 und/oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stecknuten (23) sich aus je einer Teilstecknut (23a) in den Längswandungen (2, 3) und den Restendquerwandungen (4a, 5a) bzw. den Restquerstegen (6a, 7a, 8a) sowie einer Teilstecknut (23b) in den Bodenbegrenzungskanten (13a) zusammensetzen.
 
22. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilstecknuten (23a, 23b) auf unterschiedlicher vertikaler Höhe des Mauer- und Schalungselements (1) liegen und jeweils mit vertikal laufenden Teilstecknuten (23c) in den vertikalen Seitenbegrenzungskanten (13b, 14b) verbunden sind.
 
23. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 21 und/oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß korrespondierend zu den Teilstecknuten (23a) sich auf der gegenüberliegenden zweiten offenen Seite der Gießkammern (9, 10, 11, 12) passend zu den Teilstecknuten (23a) geformte und verlaufende Steckfedern (24a) befinden, so daß jeweils ein Mauer- und Schalungselement (1) mit seiner Federseite mit einem weiteren Mauer- und Schalungselement (1) mit dessen Nutseite formschlüssig, vorzugsweise klemmend zusammensteckbar ist.
 
24. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei oder mehrere Mauer- und Schalungselemente (1) vertikal zueinander fluchtend oder um ein vielfaches des Gießkammerabstandes in Längsrichtung versetzt zusammensteckbar sind.
 
25. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Mauer- und Schalungselemente (1) in einem rechten Winkel zueinander zusammensteckbar sind.
 
26. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß unabhängig von der Steckung von zwei oder mehreren Mauer- und Schalungselementen (1) die Gießkammern (9, 10, 11, 12) eines Mauer- und Schalungselements (1) immer mit einer Gießkammer (9, 10, 11, 12) eines darauf gesteckten zweiten Mauer- und Schalungselements (1) in Vertikalrichtung fluchten, so daß vertikale Gießschächte ausgebildet sind.
 
27. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Gießschacht bei zusammengesteckten Mauer- und Schalungselementen (1) jeweils mit seinen benachbarten Gießschächten über die Ausnehmungen (13) bzw. (14) in Verbindung steht.
 
28. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 21 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß korrespondierend zu den Teilstecknuten (23b) der Bodenbegrenzungskanten (13a) sich auf den Bodenbegrenzungskanten (14a) formgleiche Steckfedern befinden und in den Seitenkanten (14b) den Nuten (23c) entsprechende vertikale Nuten (24c) vorgesehen sind.
 
29. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung eines geschlossenen Schalungskörpers aus mehreren Mauer- und Schalungselementen (1) insbesondere im Bereich von Eckverbindungen ein Einsatzstück (30) vorgesehen ist, welches im wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist und zwei Seitenflächen (31, 32), eine erste und eine zweite Längskante (33, 34) und zwei Querkanten (35) aufweist.
 
30. Mauer- und Schalungselement nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstände der Längskanten (33, 34) und der Querkanten (35) derart abgestimmt sind, daß das Einsatzstück (30) in die Ausnehmungen (13, 14) einsteckbar ist und hierbei beispielsweise die Kante (34) des Einsatzstücks (30) auf der Kante (13a) des Mauer- und Schalungselements (1) anliegt und die Kanten (35) mit den Kanten (13a) zur Anklage kommen.
 
31. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 27 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (30) in der Kante (33) eine der Nut (23) im Querschnitt entsprechende Nut (36) und an den restlichen Kanten (34, 35) jeweils eine zu den Federn (24a) querschnittsgleiche Feder (37, 38) aufweist, so daß das Einsatzstück (30) sowohl in die Ausnehmungen (13) als auch durch Wenden des Einsatzstückes (30) in die Ausnehmungen (14) diese jeweils formschlüssig verschließend einsteckbar ist.
 
32. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärken und die Festigkeit des verwendeten Polystyrolmaterials, insbesondere des EPS-Materials so gewählt sind, daß sie den Drücken des in die Gießkammern bzw. die Gießschächte eingegossenen Betons, z. B. eines Schwerbetons oder Fertigbetons standhalten, so lange dieser nicht ausgehärtet ist.
 
33. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (40) aus einem verdichteten Polystyrolmaterial mit beispielsweise einer Dicke von ca. 1 cm besteht.
 
34. Mauer- und Schalungselement nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mauer- und Schalungselemente (1) mit einer oder mehreren insbesondere bis zu vier Gießkammern (9, 10, 11, 12) ausgebildet sind.
 




Zeichnung