[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schließsystem für Türen, insbesondere für Fahrerhaustüren
von Fahrzeugen, wie Wohnmobile od. dgl., mit einer Schloßeinheit, umfassend einen
Betätigungsmechanismus für die Schloßfalle, der sowohl mittels eines Außengriffs als
auch mittels eines Innengriffs betätigbar ist, wobei zwischen der Schloßeinheit und
dem Innengriff eine Verbindungsstange vorgesehen ist.
[0002] Die DE 196 11 752 A1 zeigt eine Verschlußvorrichtung, die in etwa mit dem Schließsystem
der vorgenannten Art vergleichbar ist, denn in beiden Fällen ist zwischen einer Schloßeinheit
und dem Innengriff eine Verbindungsstange vorgesehen. Damit bei einer Betätigung des
Außengriffs keine Mitnehmerbetätigung des Innengriffs erfolgen kann, ist bei der bekannten
Vorrichtung eine Langlochverbindung mit Arretierung vorgesehen. Eine Langlochverbindung
erfordert aber eine genaue Ausrichtung und Winkelstellung der Verbindungsteile zueinander,
was recht aufwendig ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schließsystem der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, bei dem durch eine einfache, kostengünstige Leerlauffunktion
sichergestellt ist, daß der Innengriff bei einer Außengriffbetätigung nicht mit bewegt
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindungsstange aus
zwei Stangenteilen und einem diese miteinander verbindenden Koppelglied besteht, wobei
die Anordnung der Stangenteile am Koppelglied so getroffen ist, daß bei einer Betätigung
des Außengriffs und einer dadurch bewirkten Axialbewegung des schloßseitigen Stangenteils
ein Ausschwenken des Koppelglieds und damit keine Übertragung der Axialbewegung auf
das innengriffseitige Stangenteil erfolgt.
[0005] Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen kann nunmehr ein Innengriff ergonomisch günstig
plaziert werden, und zwar ohne am Schließsystem einzubauende teure Zusatzelemente.
Insbesondere wird durch die Erfindung erreicht, daß Toleranzen nicht auf die Funktion
einwirken können.
[0006] Die Erfindung läßt sich besonderes einfach und kostengünstig dadurch realisieren,
daß das Koppelglied ein länglicher Baukörper mit an den Endbereichen desselben vorgesehenen
Lagerbohrungen ist, in die die Stangenteile mit jeweils einem abgewinkelten Endbereich
eingreifen.
[0007] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen,
daß das Koppelglied schräg verlaufend zwischen den Stangenteilen angeordnet ist und
daß ein am Koppelglied angeordneter Anschlag die schrägverlaufende Grundstellung sichert.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert, und es zeigen:
- Fig. 1
- die Außenansicht einer Fahrerhaustür,
- Fig. 2
- die Innenansicht der Fahrerhaustür nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- das der Fahrerhaustür zugeordnete Schließsystem.
[0009] Fig. 1 und 2 zeigen eine Fahrerhaustür 1, wie sie z.B. als Wohnmobiltür eingesetzt
wird. Die Fahrerhaustür 1 ist außenseitig mit einem Außengriff 2 und innenseitig mit
einem davon räumlich getrennten Innengriff 3 ausgestattet.
[0010] Der Außengriff 2 und der Innengriff 3 sind ebenso wie ein Innenverriegelungsknopf
6 Teil eines in Fig. 3 näher dargestellten Schließsystems mit einer Schloßeinheit
4 und einem Betätigungsmechanismus 5. Bei dem Schließsystem kann es sich um ein solches
handeln, wie es dem Grundaufbau nach in der eingangs genannten DE 196 11 752 A1 gezeigt
und beschrieben ist. Demgemäß brauchen die Einzelheiten und deren Zuordnung zueinander
hier nicht näher erläutert zu werden.
[0011] Für die vorliegende Erfindung wesentlich ist die Verbindungsanordnung zwischen der
Schloßeinheit 4 einerseits und dem Innengriff 3 andererseits. Hierfür ist eine Verbindungsstange
7 vorgesehen, die aus zwei Stangenteilen 8 und 9 und einem diese miteinander verbindenden
Koppelglied 10 besteht. Das Stangenteil 8 bildet das schloßseitige Stangenteil und
das Stangenteil 9 das innengriffseitige Stangenteil. Die Anordnung der Stangenteile
8, 9 am Koppelteil 10 ist so getroffen, daß bei einer Betätigung des Außengriffs und
einer dadurch bewirkten Axialbewegung des schloßseitigen Stangenteils 8 ein Ausschwenken
des Koppelglieds 10 und damit keine Übertragung der Axialbewegung auf das innengriffseitige
Stangenteil 9 erfolgt. Durch eine Betätigung des Außengriffs 2 wird über eine Schubstange
11 eine Mitnehmerscheibe 12 des Betätigungsmechanismusses 5 gedreht. Durch die Drehbewegung
der Mitnehmerscheibe 12 wird das daran einendig angelenkte Stangenteil 8 axial in
Pfeilrichtung A verschoben, was zu einer Ausschwenkbewegung des Koppelglieds 10 führt.
Eine Kraftübertragung auf das Stangenteil 9 und somit auf den Innengriff 3 erfolgt
also nicht.
[0012] Das Koppelglied 10 ist ein länglicher Baukörper und weist an seinen Endbereichen
Lagerbohrungen auf, in die die Stangenteile 8, 9 mit abgewinkelten Endbereichen drehbeweglich
eingreifen. Das Koppelglied 10 ist schrägverlaufend zwischen den Stangenteilen 8,
9 angeordnet und eine Totpunktlage wird durch einen am Koppelglied 10 angeordneten
Anschlag 13 für das Stangenteil 9 verhindert. Somit besteht bei einer Betätigung des
Außengriffs 2 immer eine Leerlaufverbindung zum Innengriff 3. Wird andererseits der
Innengriff 3 betätigt kommt es natürlich zu einem Öffnen der Schloßfalle, weil eine
durch die Innengriffbetätigung bewirkte Axialbewegung des Stangenteils 9 in Pfeilrichtung
B unmittelbar auf das Stangenteil 8 (in Pfeilrichtung A) und von diesem auf die Mitnehmerscheibe
12 übertragen wird. Der Anschlag 13 wirkt dabei einem Ausschwenken des Koppelglieds
10 entgegen. Die Lageranordnung der Schubstange 11 an der Mitnehmerscheibe 12 ist
so getroffen, daß die Innengriffbetätigung nicht zu einer Bewegungsübertragung des
Außengriffs 2 führen kann. Erreicht werden kann dies z.B. durch eine langlochartige
Kulissenführung an bzw. in der Mitnehmerscheibe 12.
[0013] Eine auf dem Stangenteil 9 angeordnete Schraubendruckfeder 14, die sich einendig
am Gehäuse 15 des Innengriffs 3 und anderendig am Koppelglied 10 abstützt, sorgt dafür,
daß der Innengriff 3 stets in Betätigungsbereitschaftsstellung zurückgeführt und gehalten
wird.
1. Schließsystem für Türen, insbesondere Fahrerhaustüren (1) von Fahrzeugen, wie Wohnmobile
od. dgl., mit einer Schloßeinheit (4), umfassend einen Betätigungsmechanismus (5)
für die Schloßfalle, der sowohl mittels eines Außengriffs (2) als auch mittels eines
Innengriffs (3) betätigbar ist, wobei zwischen der Schloßeinheit (5) und dem Innengriff
(3) eine Verbindungsstange (7) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstange
(7) aus zwei Stangenteilen (8, 9) und einem diese miteinander verbindenden Koppelglied
(10) besteht, wobei die Anordnung der Stangenteile (8, 9) am Koppelglied (10) so getroffen
ist, daß bei einer Betätigung des Außengriffs (2) und einer dadurch bewirkten Axialbewegung
des schloßseitigen Stangenteils (8) ein Ausschwenken des Koppelglieds (10) und damit
keine Übertragung der Axialbewegung auf das innengriffseitige Stangenteil (9) erfolgt.
2. Schließsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied (10) ein
länglicher Baukörper mit an den Endbereichen desselben vorgesehenen Lagerbohrungen
ist, in die die Stangenteile (8, 9) mit jeweils einem abgewinkelten Endbereich eingreifen.
3. Schließsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied
(10) schräg verlaufend zwischen den Stangenteilen (8, 9) angeordnet ist und daß ein
am Koppelglied (10) angeordneter Anschlag (13) die schrägverlaufende Grundstellung
sichert.