[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenverschluß mit Haupt- und Zusatzschloß, wobei
bei Hauptschloßbetätigung eine mit dem Zusatzschloß zusammenwirkende Treibstange verlagert
wird zu einem Rückschluß eines im Zusatzschloß vorgesehenen Riegelbolzens, welcher
mit einem festrahmenseitigen Sperrschwenkbügel zusammenwirkt, wobei der treibstangenbetätigte
Rückschluß zufolge eines Abgleitens einer Gegensteuerfläche an einer schlüsselbetätigbaren
Steuerfläche erfolgt und der Vorschluß mittels einer gesonderten Handhabe ermöglicht
ist.
[0002] Ein Treibstangenverschluß der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE 35 03
466 C2, wobei das Vorschließen des Riegelbolzens des Zusatzschlosses mittels einer
auf der Türinnenseite befindlichen Handhabe möglich ist. Letzterer tritt dabei in
Verbundeingriff zu dem festrahmenseitigen Sperrschwenkbügel. Sollen der Riegelbolzen
des Zusatzschlosses und der Riegel des Hauptschlosses ihre Verriegelungsstellung einnehmen,
so ist vorerst der Riegel des Hauptschlosses vorzuschließen verbunden mit einer Abwärtsverlagerung
der Treibstange, welche ihrerseits mit einem Steuernocken bestückt ist. Letzterer
ist in Form eines dreieckförmigen Plättchens gestaltet, wobei die eine Dreieckseite
die schlüsselbetätigbare Steuerfläche ausbildet. Dann ist der Riegelbolzen mittels
der Handhabe vorzuschließen. Beim Zurückschließen des Riegels des Hauptschlosses erfolgt
einhergehend eine Aufwärtsverlagerung der Treibstange mit ihr zugeordneter Steuerfläche,
welche einen seitlich vom Riegelbolzen abstehenden, die Gegensteuerfläche bildenden
Zapfen beaufschlagt, so daß Riegel und Riegelbolzen gemeinsam in ihre Rückschlußstellung
treten. Die Treibstange ist flächig auf den betreffenden Seitenwänden von Hauptschloß
und Zusatzschloß geführt. Ferner erstreckt sich ihre Breitflächenebene senkrecht zur
Breitflächenebene der Stulpschiene.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Treibstangenschloß
neben einem einfachen Aufbau schließtechnisch zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen bei einem Treibstangenverschluß mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß Steuerfläche
und Gegensteuerfläche im Hauptschloß angeordnet sind und die Treibstange von der Handhabenbetätigung
mitverlagert wird.
[0005] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Treibstangenverschluß angegeben, bei welchem
die Treibstange nur bei vorgeschlossenem Riegelbolzen des Zusatzschlosses durch das
Hauptschloß verlagert wird. Sonst arbeitet das Hauptschloß wie ein normales Einsteckschloß.
Dies sieht so aus, daß bei vorgeschlossenem Riegel des Hauptschlosses mittels der
Handhabe der Riegelbolzen vorschließbar ist einhergehend mit einer Verlagerung der
Treibstange. Hierdurch gelangt die der Treibstange zugeordnete Gegensteuerfläche in
den Wirkungsbereich der riegelseitigen Steuerfläche. Da sich die Steuerfläche und
Gegensteuerfläche innerhalb des Hauptschlosses befinden, führt dieses zu einem einfacheren
Aufbau des Treibstangenverschlusses. Ferner kann die Treibstange so ausgerichtet sein,
daß sie sich breitflächig hinter der Stulpschiene erstreckt. Die Ausfräsungen zur
Aufnahme der Stulpschiene nebst Treibstange lassen sich dadurch flach gestalten. Auch
führt die Treibstange zu keiner Verbreiterung des Hauptschlosses und Zusatzschlosses
verbunden mit schmalen Schloßtaschen in der Tür selbst. Nimmt der Riegelbolzen des
Zusatzschlosses seine Rückschließstellung ein, so beeinflussen sich Steuerfläche und
Gegensteuerfläche nicht gegenseitig, so daß der Riegel des Hauptschlosses beliebig
oft vor- und zurückgeschlossen werden kann. Es muß nicht jedes Mal die Treibstange
mitverlagert werden verbunden mit einer Reduzierung der Schließkräfte. Eine vorteilhafte
Weiterbildung besteht darin, daß die Bewegung der Steuerfläche von der Riegelbewegung
abgeleitet und die Gegensteuerfläche dem in das Hauptschloß hineinragenden Treibstangenabschnitt
zugeordnet ist. Ist der Riegelbolzen des Zusatzschlosses zurückgeschlossen, so wird
einhergehend über die Treibstange und dem zugehörigen in das Hauptschloß hineinragenden
Treibstangenabschnitt die Gegensteuerfläche aus dem Wirkbereich der riegelseitigen
Steuerfläche herausbewegt. Im Detail sieht dies so aus, daß die Steuerfläche einem
dem Riegel zugeordneten Steuernocken zugeordnet ist. Letzterer ist kostensparend dem
Riegel zuzuordnen. Sodann ist vorgesehen, daß die Gegensteuerfläche einem bei der
Rückschließbewegung des Riegels aus einer Anschlagstellung federnd ausweichenden,
an der Treibstange angelenkten Schwenkhebel zugeordnet ist. Sind sowohl der Riegelbolzen
als auch der Riegel vorgeschlossen, so bewirkt das Rückschließen des Riegels des Hauptschlosses
vornehmlich von der Türaußenseite her über den Steuernocken eine Verlagerung des Schwenkhebels
entgegen seiner Anschlagstellung, was demzufolge keinen Einfluß auf die Treibstange
und damit auf den Riegelbolzen ausübt. Mit dieser Rückschließbewegung des Riegels
des Hauptschlosses gelangt jedoch der Steuernocken mit seiner Steuerfläche in eine
solche Position zum Schwenkhebel, daß bei erneutem Vorschließen des Riegels des Hauptschlosses
der Schwenkhebel in Richtung seiner Anschlagstellung beaufschlagt wird. Da der Schwenkhebel
nicht ausweichen kann, wird über den Steuernocken der Schwenkhebel zusammen mit der
Treibstange angehoben, welche Bewegung dazu genutzt ist, den Riegelbolzen des Zusatzschlosses
aus seiner Eingriffsstellung zum Sperrschwenkbügel zu bringen. Das Öffnen der Tür
verlangt dann wieder eine Rückschließbewegung des Hauptschloß-Riegels. Schließtechnisch
günstig ist es, daß die Treibstange bzw. der Riegelbolzen in der vorgeschlossenen
Stellung zufolge Überschreiten einer Totpunktlage eines Kraftspeichers gehalten ist.
Es liegen demzufolge definierte Endstellungen der Treibstange vor. Es ist vorgesehen,
daß der Kraftspeicher durch die Steuerflächenbeaufschlagung über die Totpunktlage
gebracht wird und selbsttätig den Riegelbolzen zurückzieht. Das bedeutet, daß bei
vorgeschlossenem Riegelbolzen und Riegel beim Zurückschließen des Riegels des Hauptschlosses
noch keine Treibstangen-Lagenveränderung auftritt. Dies geschieht erst mit dem Vorschließen
des Riegels verbunden damit, daß die Steuerfläche den Schwenkhebel an seiner Gegensteuerfläche
beaufschlagt, was zu einer geringen Aufwärtsbewegung der Treibstange führt. Dieser
geringe Weg der Treibstange bringt den Kraftspeicher über seine Totpunktlage, so daß
eine weitere Verlagerung der Treibstange durch den Kraftspeicher selbst bewerkstelligt
wird. Einhergehend wird der Riegelbolzen vollständig zurückgezogen. Eine günstige
Wirkverbindung zwischen Handhabe und Riegelbolzen und Treibstange ist dadurch realisiert,
daß die Umlenkung der Treibstangenbewegung in die quer dazu gerichtete Riegelbolzenbewegung
über einen Zahntrieb in Verbindung mit einer verzahnten, der Handhabe zugeordneten
Nuß erfolgt. Diese Ausgestaltung arbeitet zuverlässig und benötigt nur geringen Bauraum,
so daß genügend Platz für den Kraftspeicher in dem Gehäuse des Zusatzschlosses gegeben
ist. Der Kraftspeicher kann in günstiger Weise ein im Zusatzschloßgehäuse angelenkter
Schwenkarm sein. Hierbei erweist es sich von Vorteil, einen zwischen Schwenkarm-Lagerstelle
und dessen Angriffspunkt an der Treibstange federbeaufschlagten Kompressionsabschnitt
des Schwenkarmes vorzusehen. Einhergehend mit einer Verlagerung der Treibstange in
die der Vorschließstellung des Riegelbolzens entsprechende Lage findet eine Mitnahme
des Schwenkarmes statt bei gleichzeitiger Verkürzung des Kompressionsabschnittes.
Hierbei wird der Kraftspeicher aufgeladen, welche Kraft dann dazu genutzt ist, die
Treibstange nach ihrer Auslösung in die andere Stellung zu überführen. Schließlich
ist ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung noch darin zu sehen, daß die Höhe des
Steuernockens kleiner ist als der Verlagerungsweg der Treibstange. Der Steuernocken
dient also nur zur Einleitung der Treibstangenbewegung.
[0007] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht des ein Haupt- und Zusatzschloß aufweisenden Treibstangenverschlusses
bei zurückgeschlossenem Hauptschloß-Riegel und Riegelbolzen des Zusatzschlosses,
- Fig. 2
- den Treibstangenverschluß bei vorgeschlossenem Riegel und Riegelbolzen,
- Fig. 3
- die Folgedarstellung der Fig. 2, wobei abweichend von dieser der Hauptschloß-Riegel
zurückgeschlossen ist und
- Fig. 4
- die Folgedarstellung der Fig. 3 mit vorgeschlossenem Hauptschloß-Riegel und durch
dessen Riegelbewegung in die Rückschließstellung überführtem Riegelbolzen.
[0008] Der in den Figuren dargestellte Treibstangenverschluß ist als Ganzes mit der Bezugsziffer
1 bezeichnet. Im einzelnen besitzt der Treibstangenverschluß ein an eine langgestreckte
Stulpschiene 2 angesetztes Hauptschloß 3 und darüber ein mit der Stulpschiene 2 verbundenes
Zusatzschloß 4.
[0009] Das Hauptschloß 3 ist im wesentlichen wie ein normales Einsteckschloß gestaltet.
Es besitzt einen an die Stulpschiene 2 angesetzten Schloßboden 5 sowie eine parallel
zu diesem festgelegte Schloßdecke 6. Zwischen Schloßboden 5 und Schloßdecke 6 erstreckt
sich das Schloßeingerichte. Hierbei handelt es sich um einen im unteren Bereich des
Schloßgehäuses geführten Riegel 7, welcher mittels eines nicht veranschaulichten Schließzylinders
vor- und zurückschließbar ist. Zur Aufnahme des Schließzylinders bilden Schloßboden
5 und Schloßdekke 6 eine der Kontur des Schließzylinders angepaßte Einbauöffnung 8
aus.
[0010] Oberhalb der Einbauöffnung 8 lagern Schloßboden 5 und Schloßdecke 6 eine Drückernuß
9, mittels welcher eine oberhalb des Riegels 7 geführte Falle 10 zurückziehbar ist.
[0011] Beiderseits des Fallenschwanzes 10' gehen vom Schloßboden 5 in Richtung der Schloßdecke
6 weisende Stehzapfen 11, 12 aus, welche parallel zur Stulpschiene 2 verlaufende Längsschlitze
13, 14 eines in das Hauptschloß 3 hineinragenden Treibstangenabschnittes 15 durchgreifen.
Das unterhalb der Falle 10 befindliche Ende des Treibstangenabschnittes 15 trägt einen
Anlenkzapfen 16 für einen einarmig gestalteten Schwenkhebel 17, welcher mit seinem
unteren Ende eine Gegensteuerfläche 18 formt. Eine auf dem Anlenkzapfen 16 angeordnete
Drehfeder 19 belastet den Schwenkhebel 17 in Uhrzeigerrichtung. Begrenzt ist die Verschwenkung
durch einen vom Treibstangenabschnitt 15 abgewinkelten Anschlag 20, welcher mit einem
Anschlaglappen 21 des Schwenkhebels 71 zusammenwirkt. In Gegenüberlage zum Schwenkhebel
17 geht von der oberen Schmalseite des Riegels 7 ein Steuernocken 22 aus. Letzterer
formt eine in Richtung des Riegelschwanzes schräg ansteigende Steuerfläche 23, welche
mit dem Schwenkhebel 17 bzw. dessen Gegensteuerfläche 18 zusammenwirkt. An das obere
Ende des Treibstangenabschnittes 15 ist eine Treibstange 24 angesetzt, deren der Stulpschiene
2 zugekehrte Breitfläche flächig an deren Rückseite anliegt. Die Treibstange 24 führt
zum Zusatzschloß 4 und ist mit einem vertikal verlagerbaren, also parallel zur Stulpschiene
2 verlaufenden Schieber 25 verbunden. Zur Führung desselben dienen an ihm vorgesehene,
vertikal ausgerichtete Längsschlitze 26, 27, in welche vom Boden 28 des Zusatzschlosses
4 ausgehende Führungszapfen 29, 30 eingreifen.
[0012] Quergerichtet zum Schieber 25 nimmt das Zusatzschloß 4 einen die Stulpschiene durchgreifenden
Riegelbolzen 31 auf. Dessen Riegelschwanz 32 besitzt ein in Verlagerungsrichtung des
Riegelbolzens 31 verlaufendes Langloch 33 zum Durchtritt eines zusatzschloßseitigen
Stehbolzens 34. Die Unterseite des Riegelschwanzes 32 formt eine Zahnleiste 35. Eine
Zahnleiste 36 wird ferner von der vertikalen Hinterkante des Schiebers 25 gebildet,
welche Zahnleisten 35, 36 mit der Außenverzahnung 37 einer Handhabennuß 38 kämmen.
Diese ist Träger einer auf der Türinnenseite angeordneten, nicht veranschaulichten
Handhabe.
[0013] In ihren Endstellungen wird die Treibstange 24 und damit der Riegelbolzen 31 zufolge
Überschreiten einer Totpunktlage T-T eines Kraftspeichers K gehalten. Bezüglich des
Kraftspeichers K handelt es sich um einen im Zusatzschloßgehäuse angelenkten Schwenkarm
39. Letzterer ist in einem im Gehäuse des Zusatzschlosses 4 gelagerten Gleitstein
40 längsverschieblich geführt. Zur Lagerung des Gleitsteines 40 dienen beiderseits
desselben vorgesehene Gelenkzapfen 41. Auf dem Schwenkarm 39 ist eine Druckfeder 42
angeordnet, welche sich einerends an dem Gleitstein 40 und anderends an einem Bund
43 des Schwenkarmes 39 abstützt. Dem Bund 43 nachgeordnet ist ein Keil 44, welcher
seinerseits in eine V-förmige Kerbe 45 des Schiebers 25 eintaucht. Gemäß Fig. 1 wird
daher der Schieber 25 und damit die Treibstange 24 in Aufwärtsrichtung verlagert.
Die Verlagerung ist begrenzt durch das Zusammenwirken der Führungszapfen 29, 30 mit
der unteren Randkante der Längsschlitze 26, 27 des Schiebers 25.
[0014] Der Riegelbolzen 31 ist an seinem Kopfende mit einer umlaufenden Nut 46 ausgestattet.
Bei vorgeschlossenem Riegelbolzen 31 erstreckt sich die Nut 46 auf Höhe eines strichpunktiert
veranschaulichten festrahmenseitigen Sperrschwenkbügels 47. In bekannter Weise ist
dieser mit einer Eintrittsöffnung für den Riegelbolzen 31 ausgestattet, an welche
Eintrittsöffnung sich ein schmaler ausgebildeter Längsschlitz anschließt, so daß ein
Verbundeingriff zwischen Sperrschwenkbügel 47 und Riegelbolzen 31 herstellbar ist.
[0015] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
Gemäß Fig. 1 sind der Riegel 7 des Hauptschlosses 3 und der Riegelbolzen 31 des Zusatzschlosses
4 zurückgeschlossen. Zur Herstellung einer Wirkverbindung zwischen Sperrschwenkbügel
47 und Riegelbolzen 31 kann durch Drehen der Handhabennuß 38 entgegen Uhrzeigerrichtung
der Riegelbolzen 31 in die Stellung gemäß Fig. 3 vorgeschlossen werden. Einhergehend
wird über die Handhabennuß 38 der Schieber 25 in Abwärtsrichtung verlagert und damit
die Treibstange 24 sowie der Schwenkhebel 17. Bei dieser Abwärtsverlagerung überschreitet
der Kraftspeicher K die Totpunktlage T-T. Die Führungszapfen 29, 30 begrenzen in Verbindung
mit den Längsschlitzen 26, 27 die Abwärtsverlagerung des Schiebers 25, so daß durch
den Kraftspeicher K der Riegelbolzen in seiner vorgeschlossenen Stellung gehalten
ist. Es kann nun die Tür spaltweit geöffnet werden. Zum vollständigen Öffnen der Tür
ist diese wieder zuzuschließen und danach mittels der Handhabe bzw. der Handhabennuß
38 der Riegelbolzen 31 zurückzuziehen, wobei nach Überschreiten der Totpunktstellung
T-T der Kraftspeicher in die in Fig. 1 veranschaulichte Endstellung tritt.
[0016] Soll die zugezogene Tür sowohl durch den Riegelbolzen 31 als auch durch den Riegel
7 gesichert werden, so ist vorerst der Riegel 7 mittels des dem Hauptschloß 3 zugeordneten
Schließzylinders vorzuschließen. Ferner ist mittels der Handhabe die Handhabennuß
38 entgegen Uhrzeigerrichtung zu drehen verbunden damit, daß der Riegelbolzen 31 vorschließt,
so daß danach die Stellung gemäß Fig. 2 vorliegt. Einhergehend mit der Abwärtsverlagerung
der Treibstange 24 ist auch der Schwenkhebel 17 in Abwärtsrichtung gefahren, so daß
sein unteres Ende hinter dem Steuernocken 22 liegt. Soll, ausgehend von der Stellung
gemäß Fig. 2, die Tür spaltweit geöffnet werden, so ist der Riegel 7 zurückzuschließen.
Während der Rückschließbewegung beaufschlagt die Rückkante 22' des Steuernockens 22
den Schwenkhebel, welcher federnd ausweicht. Nach Zurückschließen des Riegels 7 stellt
sich demgemäß die Stellung des Treibstangenverschlusses 1 gemäß Fig. 3 ein. Die Tür
ist somit spaltweit öffenbar aufgrund des Eingriffes des Riegelbolzens 31 mit dem
Sperrschwenkbügel 47. Diese Vortrittsstellung des Riegelbolzens 31 läßt sich nun auch
von der Türaußenseite mittels Schlüsselbetätigung aufheben. Hierzu ist der Riegel
7 vorzuschließen. Bei seiner Vorschließbewegung beaufschlagt die Steuerfläche 23 des
Riegels 7 die Gegensteuerfläche 18 des Schwenkhebels 17. Dieser kann aufgrund seiner
Anschlagstellung nicht federnd ausweichen, so daß die Steuerfläche 23 die Aufwärtsverlagerung
der Treibstange 24 einleitet. Hierbei tritt der Kraftspeicher K über die Totpunktlinie
T-T, woraufhin durch den Kraftspeicher K die Treibstange 24 vollends in Aufwärtsrichtung
verlagert wird verbunden mit einem Zurückziehen des Riegelbolzens 31, so daß dann
die Stellung gemäß Fig. 4 vorliegt. Die Höhe des Steuernockens 22 braucht daher nur
etwas größer zu sein als der Verlagerungsweg des Keiles 44 von der Stellung gemäß
Fig. 3 bis zur Totpunktlinie T. Der restliche Verlagerungsweg wird dann durch den
Kraftspeicher K veranlaßt. Das bedeutet, daß die Höhe des Steuernockens 22 damit kleiner
ist als der gesamte Verlagerungsweg der Treibstange 24. Nach Erreichen der Stellung
gemäß Fig. 4 muß dann zum Öffnen der Tür der Riegel 7 rückgeschlossen werden, so daß
sowohl der Riegelbolzen 31 als auch der Riegel 7 ihre unverriegelte Position gemäß
Fig. 1 einnehmen.
[0017] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Treibstangenverschluß mit Haupt- und Zusatzschloß, wobei bei Hauptschloßbetätigung
eine mit dem Zusatzschloß (4) zusammenwirkende Treibstange (24) verlagert wird zu
einem Rückschluß eines im Zusatzschloß (4) vorgesehenen Riegelbolzens (31), welcher
mit einem festrahmenseitigen Sperrschwenkbügel (47) zusammenwirkt, wobei der treibstangenbetätigte
Rückschluß zufolge eines Abgleitens einer Gegensteuerfläche (18) an einer schlüsselbetätigbaren
Steuerfläche (23) erfolgt und der Vorschluß mittels einer gesonderten Handhabe ermöglicht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerfläche (23) und Gegensteuerfläche (18) im Hauptschloß
(3) angeordnet sind und die Treibstange (24) von der Handhabenbetätigung mitverlagert
wird.
2. Treibstangenverschluß nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung der Steuerfläche (23) von der Riegelbewegung abgeleitet und die Gegensteuerfläche
(18) dem in das Hauptschloß (3) hineinragenden Treibstangenabschnitt (15) zugeordnet
ist.
3. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche (23) einem dem Riegel (7) zugeordneten
Steuernocken (22) zugeordnet ist.
4. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegensteuerfläche (18) einem bei der Rückschließbewegung
des Riegels (7) aus einer Anschlagstellung federnd ausweichenden, an der Treibstange
(24) angelenkten Schwenkhebel (17) zugeordnet ist.
5. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstange (24) bzw. der Riegelbolzen (31)
in der vorgeschlossenen Stellung zufolge Überschreiten einer Totpunktlage (T-T) eines
Kraftspeichers (K) gehalten ist.
6. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (K) durch die Steuerflächenbeaufschlagung
über die Totpunktlage (T-T) gebracht wird und selbsttätig den Riegelbolzen (31) zurückzieht.
7. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkung der Treibstangenbewegung in die
quer dazu gerichtete Riegelbolzenbewegung über einen Zahntrieb (35, 36, 37) in Verbindung
mit einer verzahnten, der Handhabe zugeordneten Nuß (38) erfolgt.
8. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher (K) ein im Zusatzschloßgehäuse
angelenkter Schwenkarm (39) ist.
9. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen zwischen Schwenkarm-Lagerstelle (41) und Angriffspunkt
(Keil 44) des Schwenkarmes (39) an der Treibstange (24) federbeaufschlagten Kompressionsabschnitt
(Druckfeder 42) des Schwenkarmes (39).
10. Treibstangenverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Steuernockens (22) kleiner ist als
der Verlagerungsweg der Treibstange (24).