[0001] Die Erfindung betrifft einen Eckverbinder für die Glasabdeckleisten aus Metall- oder
Kunststoffprofilen, wobei der Eckverbinder zwei zueinander im rechten Winkel stehende
Zapfen aufweist, die in die zu verbindenden Glasabdeckleisten gesteckt werden können.
Diese Vorrichtungen dienen der Fixierung von Glasscheiben oder dergl., speziell in
Oberlichten.
[0002] Derartige Glasabdeckleisten, im folgenden auch kurz Glasleisten oder Leisten genannt,
sind Profile aus Metall oder Kunststoff und werden in die eigentlichen Fenster- oder
Türrahmen eingeklipst oder auf andere Weise befestigt, um die Tür- bzw. Fenstergläser
zu halten und ihre Ränder abzudecken.
[0003] Derartige Eckverbinder sind aus der US 1 579 612 A und der US 5,732,760 A bekannt.
Diese vorbekannten Eckverbinder bestehen im wesentlichen aus einem Eckkörper, dessen
Form und Abmessungen der Fortsetzung der Leisten entspricht und zwei im rechten Winkel
zueinander angeordneten Zapfen, die in Hohlräume der gerade abgeschnittenen Leisten
geschoben werden können. Durch das Ablängen der Leisten auf der Baustelle unmittelbar
vor dem Einsetzen ist das Entstehen von Schlitzen merklicher Breite unvermeidlich.
[0004] Beim Verzicht auf derartige Eckverbinder werden die Leistenprofile mit gewisser Überlänge
oder im Stück geliefert und nach dem Einbau der Zarge, somit auf der Baustelle, auf
die richtige Länge geschnitten und eingesetzt. Es kann dabei in den Ecken die Verbindung
stumpf oder auch auf Gehrung erfolgen, doch ist es in so gut wie allen Fällen so,
daß unter den Bedingungen des Anpassens und Montierens, Spalte bzw. Schlitze im Millimeterbereich
entstehen, was unter den geschilderten Bedingungen weder verwunderlich, noch vermeidbar
ist.
[0005] Bei einer anderen Lieferart werden die Glasleisten bereits auf das Sollmaß zugeschnitten
mitgeliefert und nach dem Einbau der Zarge montiert. Durch die vorgegebenen Toleranzen
und oft zusätzliche Fehler entsprechen die Istmaße im allgemeinen nicht den Sollmaßen,
wodurch Spalten in den Eckbereichen entstehen, die zwar deutlich größer sind als bei
der erstgenannten Vorgangsweise, dafür aber deutlich weniger Arbeitsaufwand benötigen.
[0006] Die Montage dieser Glasleisten selbst erfolgt, nachdem das Glas eingesetzt bzw. eingelegt
worden ist und muß Leiste für Leiste vorgenommen werden, wobei die genaue Anpassung
der Positionen zueinander und auch die Befestigung vor dem Aufbringen der letzten
entsprechenden Glasleiste nicht bei allen Systemen einwandfrei und praktisch gelöst
ist.
[0007] Bei den meisten Fällen werden aus optischen Gründen, um die bei der Herstellung unvermeidlichen
Spalten zu überdecken, sogenannte Eckabdeckungen angebracht, d.h. aufgeschoben bzw.
aufgeklipst, die keinerlei mechanische Verbindungseigenschaften aufweisen, sondern
nur zur optischen Abdeckung dienen.
[0008] Solche Eckabdeckungen decken zumeist einerseits die ins Rauminnere gerichtete Sichtfläche
ab und übergreifen auch die Leisten im Bereich normal zur Glasebene, um auch den dortigen
Stoß der Leisten zu überdecken.
[0009] Die Erfindung bezweckt einen Eckverbinder zu schaffen, der die Nachteile und Probleme
der vorbekannten Lösungen nicht aufweist und darüberhinaus auch mechanisch nützliche
Eigenschaften hat.
[0010] Erfindungsgemäß werden diese Ziele dadurch erreicht, daß der Eckverbinder zwei zueinander
im rechten Winkel stehende Zapfen aufweist, die zügig in die zu verbindenden Glasleisten
gesteckt werden können und daß im Bereich des Zusammentreffens der beiden Zapfen ein
aus der von den beiden Zapfen gebildeten Ebene und auf jeden der Zapfen im wesentlichen
unter 45° stehender Steg ragt, der eine Abdeckfläche trägt.
[0011] Die Erfindung bzw. auch der Stand der Technik wird im folgenden an Hand der Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt
die Fig. 1 einen Eckbereich einer Oberlichte mit einer herkömmlichen Eckabdeckung,
die Fig. 2 eine andere Ausführungsform gemäß dem Stand der Technik,
die Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Eckverbinder in schräger, perspektivischer Draufsicht,
die Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Eckverbinder in perspektivischer Ansicht schräg
von unten und
die Fig. 5 einen erfindungsgemäßen Eckverbinder in verschiedenen Ansichten und Schnitten.
[0012] Aus Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau eines aus Metallprofilen aufgebauten Oberlichtenfensters
zu erkennen: Zwischen einer Zarge 1 und einem Kämpfer 2 ist eine nicht dargestellte
Glasscheibe eingesetzt, die durch sogenannte Abdeckleisten 3 fixiert wird. In dem
Bereich, indem die Abdeckleisten aneinanderstoßen, ist eine sogenannte Eckabdeckung
4 vorgesehen, die, wie bereits oben ausgeführt, keinerlei mechanische Verbindungsaufgaben
erfüllt, sondern nur optisch den Bereich, in dem die beiden Abdeckleisten 3 aneinanderstoßen,
abdeckt, da dieser Bereich, wie ebenfalls oben ausgeführt, zumeist nicht optisch befriedigend
hergestellt werden kann.
[0013] Dies hat, wie bereits ebenfalls kurz angerissen, seine Ursache darin, daß die Abdeckleisten
entweder erst am Bau abgelängt werden, was Mangels entsprechender Werkzeuge nur relativ
ungenau geschehen kann und so zu optisch unbefriedigenden Resultaten führt, oder daß
die Abdeckleisten vorabgelängt geliefert werden und daher nicht den Istmaßen entsprechen.
[0014] Die Art der Befestigung der Abdeckleisten 3 entspricht dem Stand der Technik, ist
von Profilsystem zu Profilsystem leicht unterschiedlich und bedarf hier, als nicht
zur Erfindung gehörend, keiner weiteren Erläuterung.
[0015] Die Fig. 2 zeigt eine andere Form einer vorbekannten Eckabdeckung, wobei bei dieser
Darstellung nur die zwei aneinanderstoßenden Abdeckleisten 3' und die Abdeckung 4'
dargestellt sind.
[0016] Die Fig. 3 und 4 zeigen einen erfindungsgemäßen Eckverbinder 5, der im wesentlichen
folgendermaßen aufgebaut ist: Er weist zwei zueinander im rechten Winkel angeordnete
Zapfen 6 auf, deren Außenform und Außenabmessungen mit der Innenform und den Innenabmessungen
der zugehörigen Abdeckleisten 3, 3' so abgestimmt ist, daß die Zapfen 6 zügig in die
Abdeckleisten 3, 3' gesteckt werden können und bevorzugt durch Reibung gegen Auseinanderfallen
gesichert sind.
[0017] Im Schnitt- bzw. Stoßbereich der beiden Zapfen 6 weist der erfindungsgemäße Eckverbinder
5 einen unter 45° auf die beiden Zapfenachsen stehenden Flügel 7 auf, der eine pfeilartige,
teilweise gekrümmte und teilweise geknickte Abdeckfläche 8 trägt. Der Flügel 7 verläuft
so, daß er sich, wenn die Abdeckleisten 3, 3' auf Gehrung geschnitten sind und dabei
so kurz abgeschnitten sind, daß sie zwischen sich einen Spalt frei lassen, genau in
diesem Spalt erstreckt und im wesentlichen normal auf die Ebene der Glasscheibe verläuft.
[0018] Beim Aufstecken der auf Gehrung geschnittenen Abdeckleisten 3 und 3' auf die Zapfen
6 stoßen die Abdeckleisten am Flügel 7 an oder enden in kurzem Abstand von ihm, was
erfindungsgemäß aber keine Rolle spielt. Da der Flügel 7 an seinem von den Zapfen
6 abgewandten Ende die Abdeckplatte 8 trägt, fällt die im allgemeinen auftretende
Ungenauigkeit beim Ablängen der Abdeckleisten 3, 3' nicht ins Gewicht und wird durch
die Abdeckplatte 8 in weiten Grenzen optisch kaschiert.
[0019] Diese Abdeckplatte 8 ist so am Flügel 7 ausgebildet, daß die äußere Kontur der Abdeckleisten
3, 3' zügig in den spaltartigen Zwischenraum zwischen dem Zapfen 6 und der Innenseite
(Unterseite) der Abdeckplatte 8 geschoben werden kann.
[0020] Vom Eck der Oberlichte aus betrachtet endet das äußere Ende des Eckverbinders 5 bzw.
dessen Abdeckplatte 8 in einem solchen Abstand von der durch die beiden Zapfen 6 gebildeten,
der Fensterscheibe zugewandten Ebene, daß bei der Konstruktion gemäß Fig. 1 oder analogen
Einbausituationen dieser Bereich der Abdeckplatte an der benachbarten Zarge 1 bzw.
dem benachbarten Kämpfer 2 (Fig. 1) anliegt.
[0021] Der zum Glas hin ragende Teil der Abdeckplatte 8 endet bevorzugt im Abstand von der
Glasplatte und ist an seiner Endkante abgerundet, so daß tatsächlich nur die Abdeckleisten
3, 3' im Bereiche ihres Stoßes überdeckt werden.
[0022] Die Fig. 5 mit ihren verschiedenen Darstellungen und Schnitten zeigt ein erfindungsgemäßes
Ausführungsbeispiel im Detail.
[0023] Dabei ist zu beachten, daß der Schnitt A-A in der Flügelebene geführt ist, daß aber
die Blickrichtung anders, als üblicherweise genormt, nicht unter 90° auf die Schnittebene
erfolgt, sondern den Pfeilen A-A entsprechend unter 45°, somit parallel zur Mittelachse
des einen Zapfens 6.
[0024] Analog ist der Schnitt B-B nicht nur gebrochen geführt, sondern auch hier ist die
Blickrichtung um 45° zu den beiden Schnittteilebenen geneigt und verläuft in Richtung
der Pfeile B.
[0025] Weiters ist eine Detailzeichnung analog zum Schnitt A-A angegeben, in der die Abdeckleisten
3 im Bereiche des erfindungsgemäßen Eckverbinders 5 dargestellt sind, woraus ersichtlich
ist, daß die Abdeckplatte 8 in dem Bereich, der dem Glas zugewandt ist, nicht bis
zu diesem reicht, sondern im Abstand davon endet. Im "Außenbereich" der Ecke ragt
die Platte 8 so weit vor, daß sie mit ihrer abgerundeten Kante bis zur Verlängerung
der äußeren Ebene 9 der Abdeckleiste 3 reicht.
[0026] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann verschiedentlich abgewandelt werden. So ist es möglich, die beiden gefalteten
Teile 10, 11 der Abdeckplatte 8 nicht mit einer Kante aneinanderstoßen zu lassen,
sondern diesen Bereich auszurunden, wodurch einerseits die Pflege und Reinigung erleichtert
wird, anderseits ein in vielen Fällen als optisch als angenehm empfundener, weicher
Übergang zwischen den beiden Flächen erzielt wird. Es ist genauso möglich, an der
Außenseite (von der Ecke aus gesehen) die Abdeckplatte ohne Grat auszubilden und auch
hier die beiden äußeren Bereiche abgerundet ineinander übergehen zu lassen.
[0027] Die Zapfen 6 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem einfachen rechteckigen
bzw. quadratischen Querschnitt dargestellt, dies ist selbstverständlich nicht notwendig,
sondern kann verschiedentlich verändert und an die jeweils vorgegebenen Abdeckleisten
angepaßt werden. Zur Erleichterung des Einführens ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
das jeweils äußere Ende der beiden Zapfen 6 abgeschrägt dargestellt, selbstverständlich
können hier runde Übergänge vorgesehen werden oder es kann auch auf eine solche Abschrägung
verzichtet werden, wobei aber dennoch die Endkanten vorteilhafterweise zumindest abgefast
werden.
[0028] Hergestellt werden kann der Abdeckteil entweder aus Kunststoff, der seinem Aussehen
nach an das Material und Aussehen der Abdeckleisten angepaßt ist oder aus Metall,
bevorzugt Aluminium. In beiden Fällen wird die Herstellung durch Spritzgießen bevorzugt,
die detaillierte Ausgestaltung der Form des erfindungsgemäßen Eckverbinders in Abhängigkeit
vom verwendeten Material bzw. Herstellungsverfahren kann der Fachmann auf dem Gebiet
des Spritzgusses bzw. Druckgusses leicht vornehmen.
[0029] Es ist selbstverständlich möglich, im Zuge des Zusammenbaus nicht nur die Eckverbinder
in die Glasabdeckleisten einzustecken, sondern auch mit einem Klebstoff zu verbinden
oder mit einem Dichtmittel gegen das Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen.
[0030] Es wird durch den erfindungsgemäßen Eckverbinder nicht nur, wie bei den vorbekannten
Eckverbindern, eine optisch befriedigende Lösung gefunden, es wird diese optische
Form im Vergleich zu den vorbekannten Abdeckungen deutlich verbessert, sondern es
wird darüberhinaus noch eine mechanische Verbindung der Abdeckleisten geschaffen,
die es erlaubt, aus den Abdeckleisten Rahmen auf einem Tisch, Bock od.dgl. zusammenzustekken
und dann in einem der Glasscheibe vorzusetzen und mit den üblichen Befestigungsorganen,
an denen sich durch die Erfindung nichts geändert hat, zu befestigen, üblicherweise
festzuklipsen. Damit wird eine deutliche Montageerleichterung erreicht und es wird
darüberhinaus der Abdeckleistenrahmen als zusätzliches, geschlossenes Befestigungs-
und Fixierungselement nutzbar gemacht.
1. Eckverbinder (5) für Glasabdeckleisten (3) aus Metall- oder Kunststoffprofilen, mit
denen Glasscheiben oder dergl., insbesondere in Oberlichten, fixiert werden, wobei
der Eckverbinder (5) zwei zueinander im rechten Winkel stehende Zapfen (6) aufweist,
die in die zu verbindenden Glasabdeckleisten (3) gesteckt werden können, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Zusammentreffens der beiden Zapfen (6) ein aus der von den beiden
Zapfen gebildeten Ebene und auf jeden der Zapfen im wesentlichen unter 45° stehender
Steg (7) ragt, der eine Abdeckfläche (8) trägt.
2. Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Zapfen
(6) in Form und Abmessungen zumindest im wesentlichen dem Innenquerschnitt der Glasleisten
(3) entspricht.
3. Eckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Glasleisten
(3) zugewandte Oberfläche der Abdeckfläche (8) einen Abstand zu den Zapfen (8) aufweist,
der im wesentlichen der Form und Stärke der Wände der Glasleisten (3) entspricht.