[0001] Die Erfindung betrifft einen Versatz, insbesondere zur Herstellung eines feuerfesten
Formkörpers nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, einen feuerfesten Formkörper nach
dem Oberbegriff des Anspruch 29 sowie ein Verfahren zum Herstellen des Formkörpers
nach dem Oberbegriff des Anspruch 31.
[0002] In der Eisen- und Stahlindustrie werden die verwendeten Reaktions- und Transportgefäße
mit feuerfesten Materialien ausgemauert oder mit sogenannten Stampfmassen ausgekleidet.
Derartige Gefäße sind insbesondere Konverter wie Aufblas- oder bodenblasende Konverter,
in denen aus Roheisen Rohstahl gewonnen wird. Ferner werden sogenannte Stahlgießpfannen
und Behandlungspfannen für sekundärmetallurgische Prozesse (Stahlveredelung) aber
auch nachfolgende Baueinheiten des Stranggußsystems entsprechend feuerfest ausgekleidet.
[0003] Hierbei können beispielsweise Stahlgießpfannen sowohl tonerdereich ausgekleidet sein
als auch eine basische Zustellung auf Basis MgO oder Dolomit aufweisen.
[0004] Üblicherweise werden insbesondere in Konvertern aber auch in Stahlpfannen Auskleidungen
eingesetzt, bei denen das feuerfeste Material einen hohen Anteil eines Kohlenstoffträgers
aufweist. Dieser Kohlenstoffträger kann in Form von Kunstharzen jeglicher Art, Teer
oder Pech oder Graphit oder Mischungen aus diesen Bestandteilen bestehen.
[0005] Die Aufgaben der Kohlenstoffträger sind komplex. Der Kohlenstoff hat jedoch im wesentlichen
die Funktion die Verschlackung der Formkörper zu minimieren in dem er die Benetzbarkeit
der Oberfläche verringert und zudem offene Poren schließt.
[0006] Im Gebrauch verschleißen derartige feuerfeste Formkörper aufgrund verschiedener Vorgänge.
[0007] Ein Verschleißmechanismus ist, daß mehr oder weniger dünne von Schlacke infiltrierte
oberflächliche Schichten des Formkörpers durch Auflösung und Abtragung bzw. Abplatzung
verschleißen. Man spricht von einem thermochemischen Verschleiß.
[0008] Ferner ist ein thermomechanischer Verschleiß bekannt, der durch Abplatzungen unveränderter
Steinbereiche aufgrund zu großer thermomechanischer Spannungen stattfindet.
[0009] Kohlenstoffhaltige Formkörper verschleißen zusätzlich auch durch Entkohlung der feuerseitigen
Schichten.
[0010] Einer der häufigsten eingesetzten feuerfesten Rohstoffe ist MgO.
[0011] Formkörper auf Basis MgO zeichnen sich im allgemeinen durch hohe Feuerfestigkeit
und sehr gute Beständigkeit gegenüber Schlacken, insbesondere gegenüber Schlacken
hoher Basizität, aus, d.h. sie verfügen über große Vorteile gegenüber thermochemischer
Beanspruchung. Als Nachteil, besonders in bezug auf das Temperaturwechselverhalten,
ist der relativ hohe thermische Ausdehnungskoeffizient des MgO und sein hoher E-Modul
anzuführen. Ferner weist MgO eine relativ hohe Wärmeleitung auf.
[0012] An feuerfesten Formkörpern bzw. feuerfesten Versätzen, welche einen hohen Anteil
eines Kohlenstoffträgers als "Schlackenbremse" aufweisen, sind insbesondere pechgebundene
Formkörper, insbesondere auf Basis Magnesia bekannt. Diese Magnesia- bzw. auch Dolomitsteine
können mit Teer- bzw. Pechbindung gefertigt werden. Um pechhaltige Bindemittel verwenden
zu können, werden diese grobkörnigen Magnesiasintermischungen schon im Silo auf ca.
100 °C und höher vorgeheizt und in beheizbaren Mischern mit Pech und eventuell Kohlenstoffzusätzen
sowie gegebenenfalls vernetzenden Substanzen heiß gemischt. Nach dem Pressen der Formkörper
werden diese in einem Temperofen bei ca. 300 °C wärmebehandelt. Durch das Tempern
wird die Festigkeit der Steine erhöht und die Abplatzempfindlichkeit durch den Austritt
leicht flüchtiger Kohlenwasserstoffe, besonders in der Aufheizphase des Konverters,
merklich verringert. Bei derartigen Versätzen wird unter anderem darauf geachtet,
Rohstoffe mit einem möglichst geringen Eisenoxid und Silikatgehalt sowie geringem
Borgehalt, hoher Sinterdichte und mit großen Kristallen (Periklas) zu verwenden.
[0013] Um den Kohlenstoffgehalt zu erhöhen und zudem eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit
zu erzielen, um die Wärme schneller an insbesondere wassergekühlte Außenwände abzuführen
ist es bekannt, feuerfeste Rohstoffe mit Graphit zu vermischen und mit einer Harz-
bzw. Pechbindung zu versehen.
[0014] Ferner sind ungebrannte Formkörper, d.h. Formkörper, die nicht mit einer keramischen
Bindung erzeugt wurden, nur aus dem Bindeteer, bekannt und es wurden Formkörper entwickelt,
welche neben der feuerfesten oxidischen Komponente (beispielsweise Magnesia) einen
durchgehenden Verband von Graphitplättchen aufweisen. Weiterentwicklungen sahen vor,
Kohlenstoff in Form von Ruß mit dem Ergebnis einer größeren Haltbarkeit der Formkörper
einzusetzen. Es hat sich herausgestellt, daß bei der Verwendung größerer Graphitmengen,
insbesondere synthetische Harze (Resolharze, Novolakharze) als Binder auch für derartige
Formkörper günstig sind.
[0015] Ausgehend von teergebundenen Sinterdolomit oder Magnesiasteinen sind somit pech-
oder harzgebundene Zweikomponentensteine entwickelt worden, die in bezug auf die chemische
Resistenz die Vorteile der feuerfesten Oxide und die des Graphits in sich vereinen.
[0016] Generell werden Formkörper mit einer Harzbindung und Graphit dadurch hergestellt,
daß die Komponenten kalt gemischt, unter hohem Preßdruck geformt und anschließend
bei ca. 200 °C gehärtet werden. Die Härtemechanismen hängen dabei unter anderem davon
ab, ob ein Einkomponentenharz (Resolharz) oder ein Zweikomponentenharz mit Härter
(Novolakharze) verwendet wird.
[0017] Der Gehalt an Harz liegt üblicherweise zwischen 2 und 5 %, der Anteil von Graphit
kann zwischen ca. 7 und 20 % betragen, wobei um die 15 % als üblich angesehen werden
können.
[0018] Zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften von kohlenstoffhaltigen Steinen können
zusätzlich noch Antioxidantien, insbesondere in Form von Metallen wie Al, Mg oder
Si zugesetzt werden.
[0019] Zu den bereits beschriebenen Verschleißmechanismen kommt hinzu, daß im Konverterbetrieb
dem Roheisen Stahlschrott zugegeben wird, welcher anschließend niedergeschmolzen wird.
Dieser Stahlschrott wird dem Konverter aufgegeben, fällt in den Konverter und belastet
hierbei in erheblicher Weise, insbesondere durch direkten Aufprall die feuerfeste
Auskleidung. Ferner wird gegebenenfalls ein mechanischer Verschleiß durch Temperaturwechsel
bedingte Spannungen während des Aufheizens oder beim Wiederaufheizen nach stärkerem
Abkühlen verursacht, welcher sich in Abplatzungen äußert. Ferner gibt es einen Verschleiß
durch Erosion im Bereich starker Strömungen, z.B. der Roheisenaufprallstelle (Gießstrahlaufprall
und in Düsenbereichen).
[0020] Auch in anderen Bereichen der Stahlgewinnung und -verarbeitung, insbesondere in metallurgischen
Pfannen wird die feuerfeste Auskleidung, insbesondere auch im Gießstrahlaufprallbereich
stark belastet. Die Lebensdauer der beschriebenen Aggregate wird im wesentlichen durch
den Verschleiß an diesen Hauptbeanspruchungsstellen bestimmt.
[0021] Um die mechanische Widerstandsfähigkeit derartiger feuerfestiger Auskleidungen, insbesondere
feuerfester Formkörper zu verbessern, wird in der DE 196 43 111 A1 vorgeschlagen,
in die Formkörper während der Herstellung Armierungskörper einzubringen, die den Formkörper
gegenüber Stoßbelastungen resistenter machen sollen. Die Armierungskörper sollen insbesondere
aus Drahtelementen aus hochwarmfesten Stahl bestehen, wobei als besondere Ausführungsform
eine angenäherte Z-Form dieser Elemente vorgeschlagen wird.
[0022] In Versuchen hat sich gezeigt, daß eine derartige Armierung mit Stahldraht aber auch
die Armierung mit Stahlfasern in Form einer in den Formkörper eingearbeiteten Stahlwolle
derartige mechanische Verbesserungen nicht ermöglicht. Zum einen ist eine Verpressung
des mit Stahldrahtstücken vermischten Materials auf den gewünschten und notwendigen
Verdichtungsgrad nicht möglich. Zum anderen wird beim Pressen eine nichterwünschte
Preßlagenbildung, insbesondere bei Verwendung von Stahlwolle erzielt, wobei die beobachteten
Inhomogenitäten schon während es Mischens entstehen. Bei den Stahlarmierungselementen
handelt es sich um gezogene Stahldrähte, welche im Stein beim Preßvorgang im wesentlichen
elastisch verformt werden. D.h. die Verformungsenergie wird gespeichert, so daß der
Stein nach der Pressung durch die Rückstellkräfte in den gezogenen Stahldrähten wieder
auseinandergetrieben wird. Eine zufriedenstellende Verdichtung des Steinmaterials
oder eine ausreichende Maßhaltigkeit und damit auch eine entsprechende Grünfestigkeit
des fertigen Formkörpers sind hiermit nicht zu erzielen. Ferner erlauben derartige
Formkörper es nicht, sie sicher zu handhaben, da nach dem Pressen durch die Rückstellkräfte
Drahtelemente aus den Oberflächen des Formkörpers herausstehen, die eine erhebliche
Verletzungsgefahr für das die Formkörper weiterverarbeitende oder einbauende Personal
darstellen.
[0023] Ferner schmelzen die Stahlarmierungselemente während des Einsatzes auf. Untersuchungen
an mit den Stahlelementen ausgerüsteten Formkörpern nach dem Einsatz haben gezeigt,
daß die Stahldrähte komplett aufgeschmolzen sind und die Schmelze im Steingefüge,
insbesondere entlang der Korngrenzen und in den Zwickeln fein verteilt vorliegt, so
daß die Stahldrähte schon nach kurzer Einsatzdauer als zusammenhängende Elemente nicht
mehr lokalisierbar sind. Somit können derartige Stahldrahtelemente oder - fasern -
sofern sie überhaupt in Stein verarbeitbar sind - lediglich zu einer eventuell verbesserten
Festigkeit im Grünzustand des Steines beitragen. Sobald der Formkörper eine bestimmte
Temperaturschwelle überschritten hat, bzw. im Einsatz ist, ist eine positive Wirkung
der Stahlfasern nicht mehr nachweisbar.
[0024] Aufgabe der Erfindung ist es, einen feuerfesten, Armierungen enthaltenden Versatz,
insbesondere für die Herstellung von Formkörpern zu schaffen, der eine hohe Grünfestigkeit
des Formkörpers, eine verbesserte Verschleißresistenz, insbesondere bei Schlag-, Prall
oder Stoßbelastung sowie eine erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit aufweist.
[0025] Diese Aufgabe wird mit einem feuerfesten Versatz bzw. Material, insbesondere zum
Herstellen eines Formkörpers mit den Merkmalen des Anspruch 1, einem feuerfestem Formkörper
mit den Merkmalen des Anspruch 29, sowie einem Verfahren zum Herstellen des Formkörpers
mit den Merkmalen des Anspruch 31 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0026] Erfindungsgemäß weist der feuerfeste Versatz bzw. das feuerfeste Material zumindest
eine feuerfeste metalloxidische Komponente, eine Binderkomponente wie Harz oder Pech,
gegebenenfalls Antioxidantien, insbesondere metallische Antioxidantien, einen Kohlenstoffträger
wie Ruß- und/oder Graphit sowie Armierungsfasern auf, die aus einem Edelstahlmaterial
ausgebildet sind, welches bei Einsatztemperaturen eine Hülle aus dem feuerfesten Metalloxid
ausbildet.
[0027] Erfindungsgemäß wurde ein Armierungskörper ausgewählt, welcher sich mit den übrigen
Bestandteilen des Versatzes ohne Probleme insbesondere ohne die Bildung von Nestern,
Lagen oder anderen Inhomogenitäten vermischen läßt und zudem schon beim Mischen gut
an die anderen Komponenten angebunden wird. Ferner wurde für die Herstellung von Formkörpern
das Material für die Armierung dahingehend ausgewählt, daß es eine Verformbarkeit
bzw. Duktilität derart aufweist, daß beim Pressen des Versatzes zu Formkörpern durch
diese Armierungskörper keine nennenswerte Preß- bzw. Verformungsenergie gespeichert
wird, so daß eine Elastizität, dahingehend, daß die Elemente ihre ursprüngliche Form
aufgrund von Rückstellkräften wieder annehmen wollen, nicht auftritt. Die Armierungselemente
werden somit in das durch das Pressen entstehende Formkörpergefüge eingepreßt ohne
dieses anschließend auseinander zu treiben. Ferner wurde eine Auswahl dahingehend
getroffen, daß das die Armierungskörper ausbildende Material während des Aufheizens
des Versatzes insbesondere als Formkörper eine Zunderschicht an der Oberfläche ausbildet,
d.h. daß es zu einer oberflächlichen Oxidation des Materials kommt, ohne daß diese
Oxidation zu weit in das Innere des Materials fortschreitet und so das Element durch
eine weitergehende Oxidation zerstört. Ferner wurde das Material dahingehend ausgewählt,
daß eine Umwandlung in die flüssige Phase möglichst langsam und erst bei möglichst
hohen Temperaturen abläuft, so daß die Faser möglist lange eigenstabil bleibt.
[0028] Erfindungsgemäß wurde zudem herausgefunden, daß sich an dieser dünnen verzunderten
Oberfläche des Armierungsmaterials eine Ummantelung bzw. ein Saum aus dem feuerfesten
oxidischen Materials ausbildet, wobei sich dieser Saum derart ausbildet, daß eine,
das Armierungselement umgebende feuerfeste Hülle ausgebildet wird.
[0029] Es wurde herausgefunden, daß sich mit dem Einmischen der speziell ausgewählten Armierungselemente
und den gebildeten Hüllen gezielt Störungsstellen im Formkörper nach Art, Größe, Form,
Anzahl und Verteilung erzielen lassen. Bei dem erfindungsgemäßen Versatz ist von Vorteil,
daß sich durch die spezielle Auswahl des Armierungsmaterials, dessen Form und Größe
eine deutliche Verbesserung der mechanischen und thermomechanischen Eigenschaften
eines aus dem Versatz hergestellten Formkörpers erzielen lassen. Insbesondere im kalten
aber auch im mittleren Temperaturbereich wurden Erhöhungen der Festigkeit, insbesondere
auch der Zugfestigkeit erzielt, wobei im Hochtemperaturbereich eine deutlich erhöhte
Resistenz gegen Stoß-, Prall- und Schlagbelastungen sowie eine deutlich verbesserte
Temperaturwechselbeständigkeit erzielt wurden. Die Verbesserung der Temperaturwechselbeständigkeit
kann auf die gezielte Erzeugung der Störstellen zurückgeführt werden. Die Erhöhung
der Resistenz bzw. der Verschleißfestigkeit gegenüber Stoß-, Prall- und Schlagbelastungen
kann darauf zurückgeführt werden, daß die im Hochtemperaturbereich flüssigen Armierungselemente
durch die feuerfeste Umhüllung wie Kissen wirken, welche in der Lage sind, wie hydraulische
Stoßdämpfer, Stöße und Schläge abzufangen.
[0030] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft auch anhand einer Abbildung und anhand
von Ausführungsbeispielen erläutert, wobei die Abbildung den Querschnitt durch einen
Teilbereich eines aus dem erfindungsgemäßen Versatz ausgebildeten Formkörpers zeigt,
in dem ein erfindungsgemäßes verwendetes Armierungselement im Querschnitt zu sehen
ist.
[0031] Der erfindungsgemäße feuerfeste Versatz umfaßt ein feuerfestes Metalloxid. Dieses
Metalloxid kann insbesondere Al
2O
3 (Tonerde), MgO (Periklas) oder Dolomit sein. Diese Rohstoffe liegen mit den üblichen
und bekannten Verunreinigungen vor. Die Rohstoffe werden entsprechend einer gewünschten
Kornverteilung klassiert und so ein gewünschtes Kornband durch gezieltes Zusammenfügen
der Klassen erreicht. Die Kornbandbreite reicht insbesondere von 0 bis 10, eine typische
Kornverteilung kann 0 bis 6 sein. Der Gehalt des feuerfesten Metalloxid im Versatz
kann zwischen 70 M-% und 100 M-% liegen.
[0032] Wird als feuerfestes Metalloxid Magnesiumoxid verwendet, wird vorzugsweise ein Magnesiumoxid
mit geringem Eisenoxid, Silikat und Borgehalt bei einer hohen Sinterdichte und möglichst
großen Periklaskristallen verwendet, wobei der MgO-Gehalt bei 97 % oder darüber liegt.
[0033] Ferner umfaßt der erfindungsgemäße Versatz eine Binderkomponente. Die Binderkomponente
kann als Einkomponentenkunstharz (Resolharz) oder als Zweikomponentenkunstharz (Novolakharz)
ausgebildet sein. Erfindungsgemäß kann auch eine Pechbindung angestrebt werden, wobei
als Binderkomponente Pech und ein Härter (Nitrat, Schwefel) verwendet wird. Bei der
Verwendung von Kunstharzen beträgt deren Anteil am Gesamtversatz 1 M-% bis 5 M-%,
insbesondere 2 bis 3 M-%.
[0034] Der erfindungsgemäße Versatz umfaßt ferner einen Kohlenstoffträger insbesondere in
Form von Ruß und/oder Graphit, wobei der Kohlenstoffträgergehalt im Gesamtversatz
zwischen 0 M-% und 30 M-%, insbesondere zwischen 11 bis 15 M-% liegt. Der Versatz
kann zudem Antioxidantien insbesondere metallische Antioxidantien wie Silicium, Aluminium
oder Magnesium in Mengen von 0 % bis 10 % enthalten. Der Gesamt-Kohlenstoffgehalt
nach Verkoken beträgt zwischen 0 % und 30 %.
[0035] Für den Einsatz in dem erfindungsgemäßen Versatz werden speziell ausgewählte, schmelzgesponnene
Edelstahlfaserelemente verwendet. Insbesondere werden schmelzgesponnene Stahlfasern
verwendet, die nach dem Melt-Extract-(ME)-Verfahren oder nach dem Melt-Overflow-(MO)-Verfahren
hergestellt werden. Beim ME-Verfahren wird eine rotierende, wassergekühlte Kupfertrommel
mit strukturierter Oberfläche in eine Edelstahlschmelze eingetaucht, wobei die Kupfertrommel
das geschmolzene Material aus dem Tiegel herausschleudert. Das faserförmige Schmelzgut
erstarrt hierbei und wird gesammelt. Nach dem ME-Verfahren gewonnene Fasern weisen
beispielsweise einen Durchmesser von 500 µm bei einer Länge um 20 mm auf.
[0036] Beim MO-Verfahren wird die rotierende wassergekühlte Kupfertrommel unterhalb einer
Tiegelöffnung des die Schmelze beinhaltenden Tiegels angeordnet und das schmelzflüssige
Material langsam auf die rotierende Trommel gegossen. MO-Fasern können erheblich dünner
hergestellt werden als ME-Fasern, nach dem MO-Verfahren gewonnene Fasern sind Langfasern,
die beispielsweise für Gewebe verwendet werden können. Die MO-Fasern weisen einen
sichelförmigen Querschnitt auf. Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, daß nach dem
MO-Verfahren hergestellte Fasern gut geeignet sind, wenn sie kürzer sind als die üblicherweise
erzeugten MO-Fasern. Die verwendeten Fasern weisen einen Durchmesser von 5 bis 250
µm bei einer Länge von 4 bis 100 mm auf.
[0037] Als die Faser ausbildendes Material wird erfindungsgemäß Chromstahl, z.B. der Klassifikation
Chrom-Nickelstahl 430 und/oder Chrom-Nickelstahl, z.B. der Klassifikation Chrom-Nickelstahl
310, verwendet. Der Versatz weist bis 3 M-% (MO)-Fasern oder bis 5 M-% (ME)-Fasern
auf, wobei auch Mischungen aus beiden Faserarten im Versatz enthalten sein können.
[0038] Zur Herstellung des Versatzes wird das Kornband aus mehreren Kornfraktionen zusammengesetzt.
Insbesondere ist es jedoch möglich, das Kornband aus Kornfraktionen zusammenzusetzen
und zunächst den Mehl-, Feinst- und Feinkornanteil des gewünschten Kornbandes abzuzweigen.
Diesem Mehl-, Fein- und Feinstkornanteil beispielsweise mit einer Körnung von 0 bis
100 µm werden zunächst die Fasern bzw. die Armierungselemente nach und nach in einem
Mischer zugemischt, bis die gewünschte Menge an Armierungselementen enthalten ist.
Anschließend wird bis zur Homogenität weitergemischt und anschließend der trockene
Kohlenstoffträger wie Graphit oder Ruß zugesetzt. Anschließend wird zu dieser Vormischung
der verbleibende, gröbere Teil des feuerfesten Metalloxids nach und nach zugemischt,
die Gesamtmasse des feuerfesten Metalloxids mit den Fasern und dem Graphit homogen
gemischt ist. Es ist auch möglich, die Vormischung dem bereits in einem Mischer befindlichen
übrigen Kornband der feuerfesten Metalloxide zuzugegeben.
[0039] Sollen Formkörper mit einer Harzbindung erzielt werden, wird anschließend in den
kalten Mischer das Harz zugegeben und bis zur Homogenität gemischt. Wird eine Harz-Härtermischung
verwendet, wird das Harz mit dem Härter vorgemischt und gemeinsam zugegeben oder zunächst
nur das Harz und dann der Härter zugegeben und jeweils bis zur Homogenität gemischt.
Es ist zudem möglich, die Mischung aus dem feuerfesten Metalloxid, den Armierungselementen
und dem Kohlenstoff zum Vermischen mit dem Harz bzw. Bindemittel einem getrennten
speziell dafür vorgesehenen Mischer aufzugeben, um dort die Vermischung mit dem Harz
vorzunehmen. Der Versatz enthält zudem, wenn dies erwünscht wird, Antioxidantien sowie
weitere übliche Bestandteile wie Preßhilfsmittel, wenn dies benötigt wird.
[0040] Die fertige Versatzmischung wird den in der Feuerfest-Industrie üblichen Pressen
zugeführt und dort zu Formkörpern verpreßt. Beispielsweise mit einem Preßdruck von
180 N/mm
2.
[0041] Die fertiggestellten harzgebundenen Formkörper werden anschließend dem für diese
Technologie üblichen Härtungsschritt bei Temperaturen zwischen 120 °C und 200 °C unterworfen.
[0042] Soll eine Pechbindung des erfindungsgemäßen Versatzes erzielt werden, werden die
Verfahrensschritte bis zur fertigen Mischung der festen Bestandteile, inklusive eventuell
notwendiger Nebenbestandteile wie Antioxidantien und weiteren bekannten Nebenbestandteilen
durchgeführt und anschließend diese Vormischung in einen beheizten Mischer gegeben,
wo diese Mischung mit Pech vermischt und homogenisiert wird. Es wird insbesondere
ein Pechgehalt von 1 % bis 5 % angestrebt. Nach der Homogenisierung des Pechs oder
dabei werden die Vernetzer für das Pech zugegeben, insbesondere Schwefel und/oder
Nitrat. Nach dem Verpressen auf den für diese Technologie üblichen Pressen, insbesondere
beheizten Pressen werden die erzielten Formkörper einem Temperschritt bei 200 °C bis
300 °C unterworfen, wobei das Pech mit Hilfe der Vernetzungsmittel vernetzt wird.
[0043] Die auf die genannten Weisen erzielten Formkörper werden anschließend an den entsprechenden
Stellen im Ofen, Konverter bzw. in der metallurgischen Pfanne eingebaut.
[0044] Während des Hochheizens und Betriebes des Formkörpers bildet sich um die Faser herum
ein Saum aus dem verwendeten, feuerfesten Metalloxid, welcher das Armierungselement
umhüllt.
[0045] In der Abbildung ist ein vergrößerter Ausschnitt aus einem Formkörper dargestellt,
welcher aus dem erfindungsgemäßen Versatz ausgebildet wurde. Das feuerfeste Metalloxid
war in diesem Fall MgO (Periklas). In der Bildmitte ist ein Querschnitt durch ein
Armierungselement bzw. eine Edelstahlfaser zu sehen, wobei - wie zu erkennen ist -
die Faser ihren sichel- bzw. halbmondförmigen Querschnitt selbst nach über 200 Stunden
Einsatz nicht verändert hat. Um die Faser herum und an die Faser angrenzend, ist der
Saum bzw. die Umhüllung aus dem feuerfesten Metalloxid (MgO) zu erkennen, die offenbar
die Faser bezüglich ihrer Geometrie und ihrer Anordnung im Formkörper stabilisiert
und festgelegt hat, denn auch die Form der Faser bezüglich ihrer Länge hat sich (nicht
gezeigt) im wesentlichen nicht verändert. Der die Faser allseitig umhüllende Saum
aus dem feuerfesten Metalloxid ergibt zusammen mit der Faser im flüssigen Zustand,
also im Hochtemperaturbereich eine Art langgestrecktes Kissen.
[0046] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert:
Ausführungsbeispiel 1
[0047] Ein MgO-Sinter wird klassiert. Zu der Mehl-, Feinst- und Feinkornfraktion (≈ 10 bis
20 M-%) die in einem Mischer vorgelegt wird, werden nach dem Melt-Overflow-Verfahren
gewonnene Fasern aus einem Chromstahl mit einem Durchmesser von 100 µm und einer Länge
von 6 mm in einer Menge von 1 % bezogen auf die Gesamtmasse zudosiert. Nach der Homogenisierung
werden 10 % eines Flockengraphits zudosiert und eine Homogenisierung erzielt. Aus
den übrigen Fraktionen des klassierten MgO-Sinters wird eine Kornzusammensetzung bzw.
ein Kornband mit einer typischen Kornverteilungskurve für Magnesiakohlenstoffsteine
in einem Mischer zusammengemischt. Zu diesem groben Anteil des feuerfesten Metalloxides
wird nun der Feinanteil zusammen mit den Fasern und dem Graphit zugemischt. Nach der
erfolgten Homogenisierung werden in einem separaten Mischer 2 % eines RESOL-Kunstharzes
zugesetzt und bis zur Homogenisierung gemischt. Der so erhaltene Versatz wird anschließend
auf einer hydraulischen Presse mit einem Pressdruck von 180 MPa verpreßt. Eine Volumen-
oder Längenänderung des Preßlings nach dem Verpressen ist nicht zu beobachten. Die
so gewonnenen Formkörper werden anschließend bei 200 °C gehärtet und anschließend
im Einsatz verwendet. Beim Einsatz in einer Stahlgießpfanne wird im Bereich des Gießstrahlaufpralls
mit einem Formkörper mit dem genannten erfindungsgemäßen Versatz eine Verringerung
des Verschleißes um 10 bis 15 % erzielt.
Ausführungsbeispiel 2:
[0048] Ein MgO-Sinter wird wie in Ausführungsbeispiel 1 klassiert. Zu der Mehl-, Feinst-
und Feinkornfraktion (ca. 10 bis 20 M-%), die in einem Mischer vorgelegt wird, werden
nach dem Melt-Overflow-Verfahren gewonnene Fasern aus einem Chromstahl (z.B. der Klassifikation
Chromstahl 430) mit einem Durchmesser von 100µm und einer Länge von 20 mm in einer
Menge von 1 M-% bezogen auf die Gesamtmasse zudosiert. Nach der Homogenisierung werden
5 % eines Graphits zudosiert und eine Homogenisierung erzielt. Aus den übrigen Fraktionen
des klassierten MgO-Sinters wird wie beim Ausführungsbeispiel 1 eine Kornzusammensetzung
bzw. ein Kornband mit einer typischen Kornverteilungskurve für Magnesiakohlenstoffsteine
in einem Mischer zusammengemischt. Die weiteren Verfahrensschritte entsprechen dem
Verfahrensschritten des Ausführungsbeispiels 1.
[0049] Gegenüber einem Standardformkörper ohne die Edelstahlfasern werden die aus dem Schaubild
ersichtlichen Verbesserungen erzielt:

[0050] Bei dem erfindungsgemäßen feuerfesten Versatz insbesondere zum Herstellen von Formkörpern
ist von Vorteil, daß aufgrund der speziellen Auswahl der Stahlarmierungselemente erstmals
eine außerordentlich gute Verarbeitbarkeit von feuerfestem Rohstoff, Kohlenstoffträger
und Armierungselementen in einer Masse erzielt wird, wobei durch die Armierungselemente
eine Formveränderung nach dem Verpressen durch die elastische Speicherung von Verformungskräften
erreicht wird. Darüber hinaus wird eine Bildung von Inhomogenitäten während des Mischens
sowie von Lagenbildung während des Pressens unterbunden. Ferner ist von Vorteil, daß
es durch die spezielle Auswahl des die Armierungselemente ausbildenden Materials gelungen
ist, um diese Elemente eine keramische Hülle herum auszubilden, so daß die Armierungselemente
ihre ursprüngliche Form auch im Hochtemperaturbereich beibehalten. Darüber hinaus
ist von Vorteil, daß die Armierungselemente zusammen mit der feuerfesten Umhüllung
eine Vielzahl von Störstellen und Kissen im Gefüge des Formkörpers ausbilden, welche
in der Lage sind, zum einen die Temperaturwechselbeständigkeit signifikant zu erhöhen
und zudem in der Lage sind, Stöße und Schläge insbesondere durch Aufprall von Schrott
im Konverter nach Art von hydraulischen Stoßdämpfern im Formkörpergefüge abzubauen.
Erfindungsgemäß wird somit ein feuerfester Versatz insbesondere zur Herstellung von
Formkörpern erzielt, welcher die Herstellung von Formkörpern erlaubt, welche eine
verbesserte Verschleißresistenz insbesondere gegenüber Schlag, Stoß, Aufprall, sowie
thermomechanischen und mechanischen Spannungen aufweisen. Die dargestellten Vorteile
lassen sich darüber hinaus auch erzielen, wenn der erfindungsgemäße feuerfeste Versatz
für Spritz- oder Stampfmassen sowie Mörtel verwendet wird.
1. Feuerfester Versatz bzw. feuerfestes Material, insbesondere zum Herstellen eines Formkörpers
umfassend zumindest eine feuerfeste metalloxidische Komponente, eine Binderkomponente
wie Harz oder Pech gegebenenfalls Antioxidantien, zumindest einen Kohlenstoffträger
sowie Armierungsfasern, die aus einem Edelstahlmaterial ausgebildet sind, welches
bei Einsatztemperaturen eine Hülle aus dem feuerfesten Metalloxid ausbildet.
2. Versatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente im wesentlichen MgO aufweist.
3. Versatz nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente ein hochreiner natürlicher oder synthetischer
MgO-Sinter ist.
4. Versatz nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente im wesentlichen Dolomit aufweist.
5. Versatz nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente ein natürlicher oder synthetischer Dolomit-Sinter
ist.
6. Versatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente Al2O3 ist.
7. Versatz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente Tabula-Tonerde ist.
8. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Binderkomponente ein Einkomponentenkunstharz aufweist.
9. Versatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Binderkomponente ein Zweikomponentenkunstharz aufweist.
10. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Binderkomponente Pech aufweist.
11. Versatz nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Versatz vernetzende Reagenzien für das Pech aufweist.
12. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antioxidantien metallische Antioxidantien sind.
13. Versatz nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Antioxidantien Silicium und/oder Aluminium und/oder Magnesium
sind.
14. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente eine Körnung von 0 bis 10 mm aufweist.
15. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die feuerfeste metalloxidische Komponente eine Kornverteilung von 0 bis 10 mm
aufweist.
16. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der feuerfesten metalloxidischen Komponente im Versatz zwischen 70
M-% und 100 M-% liegt.
17. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Binderkomponente ein Resolharz und/oder ein Novolakharz ist.
18. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunstharz in einer Menge von 1 bis 5 M-% enthalten ist.
19. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pech in einer Menge von 1 bis 5 M-% enthalten ist.
20. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoffträger in einer Menge von 0 M-% bis 30 M-% enthalten ist.
21. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Antioxidantien in einer Menge von 0 % bis 10 % enthalten sind.
22. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Edelstahlfasern enthalten sind, welche nach dem Melt-Overflow-Verfahren hergestellt
sind.
23. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Edelstahlfasern enthalten sind, welche nach dem Melt-Extract-Verfahren hergestellt
sind.
24. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern einen Durchmesser von 5 bis 250 µm bei einer Länge von 4 bis 100 mm
aufweisen.
25. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern einen sichelförmigen bzw. halbmondförmigen Querschnitt aufweisen.
26. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus einem Chromstahl und/oder Chrom-Nickelstahl ausgebildet sind.
27. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Versatz bis 3 M-% nach dem Melt-Overflow-Verfahren hergestellte Fasern aufweist.
28. Versatz nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Versatz bis 5 M-% nach dem Melt-Extract-Verfahren hergestellte Fasern aufweist.
29. Formkörper, insbesondere zur Auskleidung von Konvertern, Gießpfannen, metallurgischen
Pfannen und ähnlichen Aggregaten zur Stahlbearbeitung bzw. -behandlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einem Versatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28 hergestellt
ist.
30. Formkörper nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper bei Einsatztemperatur Edelstahlfasern aufweist, an deren Oberfläche
eine Umhüllung bzw. Anlagerung aus dem den Versatz enthaltenden feuerfesten Metalloxid
angelagert ist, wobei eine einmal gebildete Umhüllung auch bei Abkühlung erhalten
bleibt.
31. Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers,
insbesondere eines Formkörpers nach einem der Ansprüche 30 und/oder 31, unter Verwendung
eines Versatzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28, wobei die feuerfeste
metalloxidische Komponente klassiert wird und ein gewünschtes Kornband aus mehreren
Kornfraktionen zusammengesetzt wird und anschließend die Edelstahlfasern mit einer
mehreren oder allen Kornfraktionen bis zur Homogenität gemischt und gegebenenfalls
anschließend mit den übrigen Kornfraktionen vermischt wird, wobei der Mischung aus
feuerfester metalloxidischer Komponente und Edelstahlfasern der trockene Kohlenstoffträger
zugemischt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischung aus feuerfesten metalloxidischen Komponente, Edelstahlfasern und
trockenem Kohlenstoffträger das Ein oder Zwei-Komponentenkunstharz sowie gegebenenfalls
Nebenbestandteile wie Antioxidantien zugemischt werden und die gesamte erzielte Mischung
anschließend zu Formkörpern verpreßt wird und anschließend einer Härtung bei Temperaturen
zwischen 120 und 200 °C unterworfen wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung aus feuerfester metalloxidischer Komponente, Edelstahlfasern und
trockenem Kohlenstoffträger gegebenenfalls in einem beheizbaren Mischer Pech zugegeben
und die gesamte Mischung homogenisiert wird und der Mischung vernetzende Reagenzien
für das Pech zugegeben werden und anschließend die Mischung zu Formkörpern gepreßt
wird und die Formkörper anschließend bei einer Temperatur von 200 bis 300 °C getempert
werden, bis das Pech mit den Vernetzungsmitteln vernetzt ist.
34. Verwendung eines Versatzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28 zur Herstellung
von gepreßten Formkörpern.
35. Verwendung eines Versatzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28 zur Herstellung
von gestampften Formkörpern.
36. Verwendung eines Versatzes nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28 als Stampfmasse.