[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schusslageermittlung bei einem Ziel gemäss
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs
6. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Schusslageermittlung gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 11 bzw. eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0002] Die Schusslageermittlung in einem Ziel durch Messung der Laufzeitdifferenzen der
von der Geschossspitze ausgehenden Überschallknallwelle zu beim Ziel angeordneten
akustischen Wandlern ist z.B. aus CH-A-589 835 grundsätzlich bekannt. Bei einer bekannten,
auf dem Markt befindlichen Vorrichtung werden die Laufzeitdifferenzen mittels vier
in liegender T-Form unterhalb der Zielfläche angeordneten Mikrofonen gemessen. Die
Figuren 1 und 2 zeigen schematisch das Ziel 5, das Geschoss 6 sowie die Mikrophone
1 bis 4 in Seitenansicht (Figur 1) sowie in Vorderansicht (Figur 2) gemäss Stand der
Technik. Die gemessenen Laufzeitdifferenzen Δt
3, Δt
2, Δt
1 werden einem Rechner zugeführt, der aufgrund der physikalischen und geometrischen
Gesetzmässigkeiten auf bekannte Weise die Durchstossstelle P durch die Zielfläche
berechnet. Die erwähnte und in den Figuren ersichtliche T-förmige Mikrofonanordnung
(T-Messschiene) mit den drei in Reihe liegenden Mikrofonen 3, 2, 4 und dem vor dem
Mikrofon 2 liegenden weiteren Mikrofon 1 ergibt mathematisch geschlossene Lösungen
und eine sehr gute Messgenauigkeit innerhalb eines in Figur 3 gezeigten Bereiches
8, innerhalb des Erfassungsbereiches 7, wobei die Grösse des letzteren Bereiches sich
approximativ aus der Länge L der T-Messschiene ergibt. Üblich sind solche T-Messschienen
mit einer Länge von 1 bis 6 Metern. Bei grossen Zielen, z.B. Panzerzielen werden entsprechend
grosse T-Messschienen eingesetzt, z.B. 5-Meter T-Messschienen.
[0003] Es stellt sich indes das Problem, dass die Genauigkeit der Schusslagenermittlung
in den Randgebieten des Zieles insbesondere für kleine Projektile abnimmt, da einzelne
Mikrofone für im Randbereich einschlagende Projektile relativ weit entfernt liegen
und die Laufzeitdifferenzfehler (durch Umwelteinflüsse, insbesondere Wind, verursacht)
direkt proportional zur Entfernung bzw. zur Zielausdehnung zunehmen. Die Anforderung
besteht aber auch bei einem grossen Ziel, z.B. einem Panzerziel, neben der Schusslagenerkennung
für grosse Projektile (Panzergeschosse) auch die Schusslagen kleiner Projektile (Gewehrprojektile)
genau ermitteln zu können. Insbesondere ist dabei die genaue Schusslage im Zielrandbereich
von Interesse, um die Wirksamkeit des Beschusses ermitteln zu können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde die Schusslageermittlung auch für
grosse Ziele und insbesondere im Zielrandbereich und für kleine Projektile zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Dadurch, dass mindestens zwei Messanordnungen nebeneinander verwendet werden und
zunächst bestimmt wird, welche der Messanordnungen das bevorzugte, d.h. in der Regel
das genauere Schusslageresultat ergibt, und dass mit deren Laufzeitdifferenzwerten
die Berechnung erfolgt, können auch bei sehr grossen Zielen durch Aneinanderreihung
beliebig vieler Messanordnungen und der Auswahl die Schusslagen mit der gewünschten
Genauigkeit ermittelt werden, welche der bei kleinen Zielen bekannten Genauigkeit
entspricht.
[0007] Bevorzugt erfolgt die Auswahl durch die Bewertung aller Laufzeitdifferenzen und es
wird diejenige Messanordnung ausgewählt, deren Laufzeitdifferenzen am kürzesten sind.
Weiter ist es bevorzugt, wenn die Messanordnungen einander überlappend angeordnet
werden und gemeinsame Schallwandler aufweisen, was eine gute Genauigkeit bei geringem
Aufwand ergibt. Bevorzugterweise werden für die einzelnen Messanordnungen solche mit
4 Mikrofonen und bevorzugterweise mit T-förmiger Anordnung der Mikrofone gewählt.
[0008] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zu schaffen, die
die genaue Schusslageermittlung bei grossen Zielen ermöglicht.
[0009] Dies wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch die Merkmale des
Anspruchs 6 erreicht.
[0010] Dadurch, dass mindestens zwei Messanordnungen vorgesehen sind und die Auswerteinrichtung
zur Auswahl einer dieser Messanordnungen ausgestaltet ist, welche die für die Berechnung
notwendigen Laufzeitdifferenzen liefert, können auch Schusslagen bei grossen Zielen
mit der selben Genauigkeit wie bei kleinen Zielen ermittelt werden.
[0011] Vorzugsweise sind die, bevorzugterweise T-förmigen, Messanordnungen einander überlappend
mit gemeinsamen Schallwandlern angeordnet, wodurch auf einfache Weise die genaue Lage
der Wandler zueinander festgelegt werden kann und der Aufwand gesenkt wird.
[0012] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Anordnung nach Stand der Technik liefert nur
dann genügend genaue Schusslagewerte, wenn der Beschuss im wesentlichen senkrecht
zur Zielebene bzw. zur T-Messschiene erfolgt, da ansonsten die Berechnung nicht korrekt
ist. Beim Schiessen auf militärische Ziele ist indes auch ein seitlicher Schrägbeschuss
und/oder ein Schrägbeschuss von oben oder unten erwünscht (z.B. Gewehrschütze oder
Panzer auf einem Hügel, der auf ein unterhalb liegendes Panzerziel schiesst oder umgekehrt).
Nach Stand der Technik sind auch Anordnungen von zwei geraden Schienen mit sechs Mikrofonen
(DE-OS 29 21 783) und mit zwei Mikrofondreiecken (WO87/05706) bekannt geworden, die
neben deren Hauptzweck in der Praxis weniger Fehler bei seitlichem Beschuss aufweisen
als die Anordnung mit T-Messschiene. Indes ist aber die zulässige Abweichung von der
senkrechten Schusslage auch bei diesen Anordnungen auf geringe seitliche Winkelbeträge
(z.B. ± 15°) und noch geringere Winkel (z.B. ± 5°) für Beschuss von oben oder unten
beschränkt.
[0013] Der Erfindung liegt daher weiter die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
bei dem die Schusslage auch bei nicht senkrecht einfallendem Beschuss genau bestimmt
werden kann bzw. bei dem eine grössere Abweichung von der Senkrechten sowohl seitlich
wie nach unten und oben möglich ist.
[0014] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
11 gelöst.
[0015] Dadurch, dass eine Messanordnung mit mindestens sieben Schallwandlern verwendet wird,
lässt sich aus den zur Verfügung stehenden mindestens 6 Laufzeitdifferenzen der Durchstoss
des Machkegels durch das Ziel mit grosser Genauigkeit bestimmen, auch wenn dieser
Kegel beliebig schiefwinklig zur Zielfläche steht.
[0016] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zu schaffen, die
die Schusslageermittlung auch bei schrägem seitlichen oder von unten oder oben kommenden
Beschuss erlaubt.
[0017] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
[0018] Vorzugsweise wird die Lösung zur genauen Schusslageermittlung bei grossen Zielen
bzw. die Lösung zur Schusslageermittlung bei Schrägbeschuss miteinander kombiniert,
so dass grosse Ziele auch mit Schrägbeschuss schusslagemässig ausgewertet werden können.
[0019] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 eine Anordnung nach Stand der Technik in Seitenansicht;
Figur 2 eine Anordnung nach Stand der Technik in Frontalansicht;
Figur 3 das Schusslageermittlungsfeld der Anordnung nach Stand der Technik;
Figur 4 schematisch eine Draufsicht auf eine Schallwandleranordnung gemäss der Erfindung;
Figur 5 schematisch das Schusslageermittlungsfeld der Anordnung von Figur 4;
Figur 6 eine weitere Anordnung der Schallwandler gemäss der Erfindung;
Figur 7 eine weitere Anordnung für ein grösseres Ziel;
Figur 8 eine Anordnung der Schallwandler zur Erfassung von Schrägbeschuss eines Zieles;
Figur 9 eine weitere Anordnung für Schrägbeschuss; und
Figur 10 eine perspektivische Darstellung einer Messschienenanordnung für Schrägbeschuss.
[0020] Die Figuren 1 bis 3 zeigen, wie bereits erläutert, eine bekannte Vorrichtung zur
Schusslageermittlung. Dabei sind vor dem Ziel 5 die Mikrofone 1-4 in Form eines liegenden
T angeordnet, wobei die Mikrofone 3, 2 und 4 auf dem Querbalken des T liegen und das
Mikrofon 1 am freien Ende des T-Aufstriches vor dem Mikrofon 2 liegt. Auf bekannte
Weise werden die Laufzeitdifferenzen zu den Mikrofonen 2, 3 und 4 nach dem Eintreffen
des Schallereignisses beim Mikrofon 1 gemessen. Es ergeben sich die Laufzeitdifferenzen
Δt
3 zwischen dem Mikrofon 1 und dem Mikrofon 2 sowie die Laufzeitdifferenzen Δt
2 und Δt
1, wie aus der Figur ersichtlich. Bei bekannter Schallgeschwindigkeit kann die X-Y-Koordinate
des Durchschlagpunktes P des Geschosses durch das Ziel als Funktion der drei Laufzeitdifferenzen
berechnet werden. Figur 3 zeigt das Ermittlungsfeld 7, innerhalb welcher bei der bekannten
Anordnung die Schusslage bestimmt werden kann. Dieses Feld ist von der Länge der Messschiene
L abhängig. Ausserhalb des Bereiches 8 des Ermittlungsfeldes 7 nimmt die Genauigkeit
der Schusslageermittlung ab, da diese von den Laufzeitdifferenzfehlern abhängig ist,
die direkt proportional zur Ausdehnung des Bereiches sind. Eine Anpassung bzw. Erhöhung
der Länge L für grosse Zeile ist zwar nach Stand der Technik üblich, doch geht dies
auf Kosten der Genauigkeit der Schusslageermittlung.
[0021] Figur 4 zeigt eine erste Ausführungsform gemäss der Erfindung in schematischer Draufsicht
auf die Schallwandler von oben. Diese sind vorzugsweise auf dieselbe Weise wie in
den Figuren 1-3 gezeigt, vor dem Ziel 5 liegend, unterhalb des Beschussbereiches angeordnet.
Gemäss der Erfindung sind nun bei diesem Ausführungsbeispiel mehrere, als Beispiel
zwei, Messanordnungen vorgesehen. Bevorzugterweise werden auch hierbei Messanordnungen
mit vier Mikrofonen und in T-förmiger Anordnung verwendet. Das Prinzip der Aneinanderreihung
mehrerer Messanordnungen und Auswahl einer derselben ist indes für beliebige Messanordnungen
(Anzahl Mikrofone, Anordnung derselben) anwendbar.
[0022] Die Messanordnungen sind in dem gezeigten Beispiel überlappend angeordnet und miteinander
kombiniert, so dass zwei der Schallwandler den beiden T-förmigen Messanordnungen gemeinsam
sind. Einerseits ist dabei die eine T-förmige Messanordnung mit den Mikrofonen 13,
12 und 14 auf dem T-Balken sowie dem Mikrofon 11 auf dem T-Aufstrich vor dem Mikrofon
12 vorgesehen. Andererseits ist die T-förmige Mikrofonanordnung mit den Mikrofonen
12, 14 und 15 auf dem T-Balken sowie auf dem Mikrofon 16 am Ende des T-Aufstriches
vorgesehen. Die Mikrofone können auf bekannte Weise an Metallschienen befestigt sein,
was später noch gezeigt wird, welche in der Figur 4 lediglich als Striche 19 angedeutet
sind. In der Figur ist weiter mit Linien A und B die T-Form der beiden Messanordnungen
zur besseren Verdeutlichung hervorgehoben. Diese Linien entsprechen keiner tatsächlich
vorhandenen Struktur bei einer realen Ausführungsform, sondern dienen lediglich der
Verdeutlichung in der Zeichnung. Eine Auswerteeinrichtung 20 ist auf grundsätzlich
bekannte Weise mit den Mikrofonen verbunden und dient auf ebenfalls bekannte Weise
zur Berechnung der Schusslage.
[0023] Figur 5 zeigt entsprechend das sich ergebende Ermittlungsfeld 17. Gemäss der Erfindung
wird nun für ein auf das Ziel eintreffendes Geschoss zunächst bestimmt, welche der
Messanordnungen für die Ermittlung verwendet werden soll. Bei dem Beispiel gemäss
den Figuren 4 und 5, wo nur zwei solche Messanordnungen vorgesehen sind, wird bestimmt,
welche dieser beiden Messanordnungen für die Ermittlung der Schusslage herangezogen
werden soll. Einerseits kann dies dadurch erfolgen, dass die Auswerteinrichtung 20
aus den Laufzeitdifferenzen aller Mikrofone gegenüber demjenigen Mikrofon, welches
das erste Signal liefert, diejenige T-Messanordnung ermittelt, bei welcher die Laufzeitdifferenzen
am geringsten sind. Dies kann als Summe der jeweiligen Laufzeitdifferenzen für jede
Messanordnung geschehen oder unter Betrachtung der einzelnen Werte. Anstelle der Ermittlung
der T-Messanordnung aufgrund der Laufzeiten ist auch eine andere Möglichkeit dadurch
gegeben, dass auf andere Weise die Schusslage zunächst grob bestimmt wird, so kann
z.B. auf an sich bekannte Weise vor dem Ziel ein Lichtvorhang mit optischen Sendern
und Sensoren aufgebaut sein, welcher grob die Lage des eintreffenden Projektils bestimmt.
Aufgrund dieser Groblagebestimmung kann dann die zuständige T-Messanordnung ausgewählt
werden, deren Laufzeitdifferenzen dann auf die an sich bekannte Weise zur genauen
Berechnung der Schusslage verwendet wird. Als Bereich mit sehr genauer Bestimmung
der Schusslage ergibt sich die Summe der Bereiche 18 und 18' der beiden Messanordnungen.
[0024] Die Mikrofone sind auf bekannte Weise mittels elektrischer Leitungen mit der Auswerteinheit,
z.B. einem Rechner, verbunden. Zur Leitungsersparnis besteht die Möglichkeit jeweils
zwei Mikrofone elektrisch parallel mittels der selben Leitungen an die Auswerteinheit
20 anzuschliessen, da die Signalreihenfolge eindeutig ist, so für die Mikrofone 13
und 14 sowie 12 und 15, so dass also die Mikrofonsignale der Mikrofone 13 und 14 über
die selbe Leitung gehen bzw. diejenigen der Mikrofone 12 und 15.
[0025] Figur 6 zeigt eine weitere Anordnung, bei welcher zwei, im Beispiel ebenfalls T-förmige,
Messanordnungen, welche in der Figur ebenfalls nur schematisch dargestellt sind und
nur global als 21 und 22 bezeichnet werden, vor dem Ziel angeordnet sind. In diesem
Fall überlappen sich die T-Messanordnungen nicht und jede weist vier einzelne, durch
Punkte dargestellte Mikrofone auf, die den beiden Messanordnungen nicht gemeinsam
sind. Auch für diese Anordnung erfolgt auf die geschilderte Weise zunächst die Bestimmung,
welche der Messanordnungen für das einfallende Projektil zuständig ist und danach
die Berechnung der Schusslage aufgrund der gemessenen Laufzeitdifferenzen.
[0026] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher vor dem Ziel 5 drei, im Beispiel
jeweils T-förmige, Messanordnungen angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführung erfolgt
eine Überlappung und die Verwendung von einzelnen Mikrofonen als mehreren T-Anordnungen
gemeinsamen Mikrofonen. Die erste T-förmige Messanordnung, welche ebenfalls hier durch
die Linie A hervorgehoben wird, umfasst die Mikrofone 33, 32, 34 und 31. Die zweite
Messanordnung hervorgehoben durch die Linie B, umfasst die Mikrofone 32, 34, 35 und
36. Die dritte Messanordnung schliesslich, hervorgehoben durch die Linie C, umfasst
die Mikrofone 34, 35, 37 und 38. Auf eine der bereits beschriebenen Weisen wird für
ein einfallendes Projektil durch die Auswerteeinrichtung zunächst bestimmt, welche
der T-förmigen Messanordnungen A, B oder C das genaueste Resultat für die Schusslageerkennung
zu liefern in der Lage ist. Wenn sich die Schusslage im Grenz- bzw. Überlappungsbereich
von Messanordnungen befindet, kann durch Gewichtung einzelner Laufzeitdifferenzen
eine Entscheidung für die eine oder die andere der Messanordnungen getroffen werden.
Nachfolgend wird durch die ausgewählte Messanordnung auf bekannte Weise mit den von
dieser Messanordnung gemessenen Laufzeitdifferenzen die Schusslage bestimmt. Auch
bei dieser Ausführungsform, wie auch bei derjenigen von Figur 6, kann eine Mikrofonparallelschaltung
erfolgen, wie beim Beispiel von Figur 4 erläutert.
[0027] Figur 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung,
bei welchem eine Messanordnung mit sieben Mikrofonen vor dem Ziel 5 angeordnet ist,
so dass sich eine Schallwandleranordnung mit sieben Mikrofonen ergibt. Die Darstellung
der Figur 8 erfolgt dabei auf dieselbe Weise wie bei den vorher erläuterten Figuren,
indem eine Draufsicht von oben auf die Schallwandleranordnung bzw. Mikrofonanordnung
dargestellt ist. Die einzelnen Mikrofone können wiederum durch Schienen oder beliebige
andere Elemente miteinander verbunden sein, um ihre Lage im Raum genau festzulegen.
Die gezeigte Anordnung der sieben Mikrofone ist dabei nur als Beispiel zu versehen
(und kann als doppelt T-förmige Anordnung bezeichnet werden); die Messanordnung könnte
auch beliebig andere Anordnungen von sieben (oder mehr) Mikrofonen umfassen.
[0028] Auch hier sind die Mikrofone mit einer Auswerteinrichtung 20 verbunden, welche aufgrund
der gemessenen Laufzeitdifferenzen die Bestimmung der Durchtrittstelle des Projektils
durch das Ziel 5 vornimmt. Die Mikrofone sind dabei durch nicht weiter dargestellte
Leitungen mit der Auswerteinrichtung verbunden. Auch bei dieser Ausführungsform können
jeweils zwei Mikrofone mittels der selben Leitung mit der Auswerteinrichtung verbunden
werden, um Leitungen einzusparen. Die dargestellte Ausführungsform mit sieben Mikrofonen
dient dazu die Durchstossstelle von schräg auf das Ziel zufliegenden Projektilen durch
das Ziel mit guter Genauigkeit zu erfassen, auch wenn der Einfall sehr stark schräg
von der Seite oder von unten oder von oben erfolgt. Die sieben Mikrofone ergeben sechs
Laufzeitdifferenzen zur Berechnung der Lage des Mach'schen-Kegels des Projektils im
Raum. Aus den sechs Laufzeitdifferenzen resultieren nach den Regeln der Geometrie
und Mathematik sechs Gleichungen, wobei es sich um nichtlineare Gleichungen handelt,
die nicht geschlossen lösbar sind. Rechnerisch lässt sich das Gleichungssystem z.B.
in eine 6 x 6-Matrix fassen. Durch bekannte mathematische Verfahren, insbesondere
Näherungsverfahren ist eine Lösung der Gleichungen ableitbar. Solche Verfahren sind
dem Fachmann bekannt und werden hier nicht weiter erläutert. Eine andere Möglichkeit
zur Bestimmung der Durchstossstelle des Mach'schen-Kegels durch das Ziel besteht darin,
dass für alle möglichen Positionen dieses Kegels, die durch die Laufzeitdifferenzen
angegeben werden, eine Datenbank angelegt wird, aus welcher die Durchstossstelle nach
Bestimmung des Mach'schen-Kegels entnehmbar ist. Auch diese Vorgehensweise ist dem
Fachmann vertraut und muss hier nicht weiter dargestellt werden. In beiden Fällen
ist es mit heutzutage herkömmlichen Rechnern innert kurzer Zeit ermittelbar, wo die
Schusslage des Projektils liegt. Es können auch mehr als sieben Mikrofone, so insbesondere
8, 9 oder 10 Mikrofone eingesetzt werden, was eine entsprechende Überbestimmung ergibt,
was aber je nach Auswertverfahren eine noch genauere Ermittlung der Trefferposition
ermöglicht.
[0029] Figur 9 zeigt eine Kombination der Ausführungsform von Figur 8 zur Erfassung schräg
einfallender Projektile mit der Ausführungsform von Figur 4. Dabei sind als Beispiel
zwei Messanordnungen mit sieben Mikrofonen nebeinander angeordnet, um die Grösse des
genau erfassbaren Trefferortes zu erhöhen. Die Darstellungsform ist dabei erneut so,
dass die Schallwandler bzw. Mikrofone von oben her als Punkte dargestellt sind, welche
z.B. ebenfalls wieder mit einem Schienensystem miteinander verbunden sind. Auch hier
ist durch Hilfslinien A, B wiederum dargestellt, wie die einzelnen Messanordnungen
durch die Mikrofone gebildet werden. Die Mikrofone sind auch hier über nicht dargestellte
Leitungen mit der Auswerteinrichtung 20 verbunden. Bei der Ausführungsform nach Figur
9 wird beim Einfall eines Projektils zunächst bestimmt, welche der zwei nebeneinanderliegenden
Messanordnungen zur Bestimmung des Durchtrittspunktes herangezogen wird. Es kann dies
einerseits die Messanordnung mit sieben Mikrofonen mit den Mikrofonen 53, 52, 54,
57, 51, 56 und 60 sein, oder die andere Messanordnung mit sieben Mikrofonen, wobei
es sich dabei um die Mikrofone 52, 54, 55, 51, 56, 58 und 59 handelt. Sobald die eine
der Messanordnungen für die Bestimmung des Durchtrittspunktes ausgewählt ist (was
auf dieselbe Weise erfolgt, wie vorstehend anhand der Figuren 4 und 5 erläutert),
kann mittels deren Laufzeitdifferenzen die Ermittlung des Durchtrittspunktes erfolgen.
Dies erfolgt dann, wie bereits geschildert, aufgrund der sechs zur Verfügung stehenden
Laufzeitdifferenzen.
[0030] Figur 10 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Schienenanordnung mit sieben Mikrofonen,
wie sie in der Figur 8 in Draufsicht dargestellt ist. Weiter ist in Figur 10 durch
unterbrochene Linien angedeutet, wie diese Schienenanordnung erweitert ist, wenn sie
gemäss der Ausführungsform von Figur 9 ausgestaltet ist. Es kommen dann zu der Schienenanordnung
von Figur 10 noch drei Mikrofone hinzu; entsprechend können Schienenergänzungsmodule
vorgesehen sein, die eine Erweiterung der Schienenanordnung um jeweils drei Mikrofone
mit den entsprechenden Schienen erlauben.
1. Verfahren zur Schusslageermittlung an einem Ziel (5) durch Messung von Laufzeitdifferenzen
der von einem Geschoss (6) ausgehenden Überschallknallwelle zu im Zielbereich als
Messanordnung angeordneten Schallwandlern und Berechnung der Schusslage aufgrund der
gemessenen Laufzeitdifferenzen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei nebeneinanderliegende
Messanordnungen (11-14; 12, 14, 15, 16) vorgesehen sind, und dass zur Schusslagenberechnung
zunächst diejenige der Messanordnungen ausgewählt wird, die die Ermittlung der Schusslage
mit bevorzugter Genauigkeit ermöglicht, und dass deren Laufzeitdifferenzwerte zur
Berechnung der Schusslage verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnungen einander
überlappend gebildet sind und gemeinsame Schallwandler (12, 14) aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl der Messanordnung
aufgrund der gemessenen Laufzeitdifferenzen erfolgt, wobei Messanordnungen mit kürzeren
Laufzeitdifferenzen gegenüber Messanordnungen mit längeren Laufzeitdifferenzen bevorzugt
ausgewählt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnung
jeweils eine T-förmige Messanordnung mit vier Schallwandlern ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messanordnung
jeweils eine Messanordnung mit mindestens sieben Schallwandlern ist, insbesondere
in einer doppelt T-förmigen Anordnung.
6. Vorrichtung zur Schusslageermittlung bei einem Ziel (5), mit einer Schallwandleranordnung
(11-16) und einer mit dieser verbundenen Auswerteinrichtung (20), dadurch gekennzeichnet,
dass die Schallwandleranordnung von mindestens zwei nebeneinanderliegenden Messanordnungen
gebildet ist, und dass die Auswerteinrichtung zur Bestimmung der einen Messanordnung
als für die jeweilige Schusslageermittlung relevante Messanordnung ausgestaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallwandleranordnung
derart ausgebildet ist, dass sich die Messanordnungen überlappen und gemeinsame Schallwandler
aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zu verschiedenen
Messanordnungen gehörende Schallwandler über eine gemeinsame Leitung mit der Auswerteinrichtung
verbunden sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Messanordnung
jeweils vier Schallwandler umfasst, die insbesondere in T-Form angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Messanordnung
jeweils mindestens sieben Schallwandler umfasst, die insbesondere in doppelter T-Form
angeordnet sind.
11. Verfahren zur Schusslageermittlung an einem Ziel (5) durch Messung von Laufzeitdifferenzen
der von einem Geschoss ausgehenden Überschallknallwelle zu im Zielbereich angeordneten
Schallwandlern und Berechnung der Schusslage aufgrund der gemessenen Laufzeitdifferenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens sieben Schallwandler (41-47) vorgesehen sind,
die zusammen eine Messanordnung zur Messung von mindestens sechs Laufzeitdifferenzen
bilden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere Messanordnung
mit mindestens sieben Schallwandlern neben der ersten Messanordnung angeordnet ist,
insbesondere derart, dass nebeneinanderliegende Messanordnungen gemeinsame Schallwandler
aufweisen, und dass zur Schusslagenermittlung diejenigen Laufzeitdifferenzen herangezogen
werden, welche die bevorzugte Genauigkeit ergeben.
13. Vorrichtung zur Schusslageermittlung an einem Ziel (5) durch Messung von Laufzeitdifferenzen
der von einem Geschoss ausgehenden Überschallknallwelle zu im Zielbereich angeordneten
Schallwandlern und Berechnung der Schusslage aufgrund der gemessenen Laufzeitdifferenzen
mittels einer Auswerteeinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallwandler als
Messanordnung mit mindestens sieben Schallwandlern angeordnet sind und dass die Auswerteeinheit
zur Ermittlung der Schusslage aufgrund der sich ergebenden mindestens sechs Laufzeitdifferenzen
ausgestaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere
Messanordnung mit mindestens sieben Schallwandlern neben der ersten Messanordnung
angeordnet ist, insbesondere derart, dass nebeneinanderliegende Messanordnungen gemeinsame
Schallwandler aufweisen.