[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Festspannen von Werkstücken, bestehend
aus aus einem Kopfstück, an dem der anlenkseitig gabelartig ausgebildete und mit um
90° abgewinkelten Lagerenden versehene Spannarm an seitlichen, im Kopfstück mit der
Stellmechanik in Wirkverbindung stehenden Stellwellenzapfen verdrehfest fixiert ist.
[0002] Derartige Spannvorrichtungen sind hinlänglich bekannt und in Benutzung, so daß es
diesbezüglich keines besonderen druckschriftlichen Nachweises bedarf. Durch die spezielle
Ausbildung der um 90° abgewinkelten Lagerenden des Spannarmes kann dieser als sogenanter
90° oder 180° Spannarm an den Stellwellenzapfen angesetzt werden, je nachdem mit welcher
Orientierung die abgewinkelten Lagerenden den Stellwellenzapfen bei ihrer Anbringung
zugeordnet werden. Die gabelartig ausgebildeten Enden der Spannarme sind dabei so
bemessen, daß sie gerade und unbehindert über das obere Ende des Kopfstückes zurückgeschwenkt
und damit in Öffnungsstellung gebracht werden können. Außerdem sind die Dimensionen
der Kopfstücke bzw. der ganzen Spannvorrichtung an die Leistungsgröße des jeweiligen
Stellantriebes angepaßt. Dadurch bedingt ergibt sich eine beträchtliche Typenvielfalt
für solche Spannvorrichtungen, die sich aber ansonsten in ihrer konstruktiven Gestaltung
absolut entsprechen. Geht man bspw. von zwei Vorrichtungstypen aus, die unterschiedliche
Stellzylinder mit Durchmessern von bspw. 50 und 63 mm haben und entsprechend angepaßt
dimensioniert sind, so haben diese auch entsprechend angepaßte Spannarme, d.h., es
ist nicht möglich, den Spannarm der einen Vorrichtung gegen den Spannarm der anderen
auszutauschen.
[0003] Diese Typenvielfalt verlangt beim Hersteller einen entsprechenden Herstellungsaufwand,
und der Abnehmer bzw. Benutzer derartiger Spannvorrichtung hat ein entsprechendes
Auswahlproblem.
[0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zurgrunde, für diese Situation eine Vereinfachung
zu schaffen, d.h., es soll eine Spannvorrichtung geschaffen und derart ausgebildet
werden, daß deren Spannarm auch an Spannvorrichtungen gleicher Art aber mit größeren
Abmessungen verwendbar ist.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe für Spannvorrichtungen der eingangs genannten Art nach der
Erfindung dadurch, daß die beiden Gabelschenkel des Spannarmes in Bezug auf die Distanz
der Außenflanken des Kopfstückes mit einer um einige Millimeter beidseitig größeren
Distanz beabstandet sind, daß die Gabeltiefe in Bezug auf seine die freie Schwenkbarkeit
von 120° um den oberen Bereich des Kopfstückes zulassende Normaltiefe und/oder die
Distanz zwischen Achse der Stellwelle und Unterkante Spannarm ebenfalls um einige
Millimeter vergrößert ist und daß der Querschnitt der Stellwellenzapfen in Bezug auf
die für die Vorrichtung zulässige und vom Stellantrieb via Stellmechanik einbringbare
Belastung überdimensioniert bemessen ist.
[0006] Die Angabe von Absolutwerten bei dieser Kennzeichnung verbietet sich von selbst,
da diese von den jeweiligen tatsächlichen Abmaßen der Spannvorrichtungen abhängen.
Ausserdem sei darauf hingewiesen, daß es sich bei den beiden aus der Distanz zwischen
den Gabelschenkeln und den Außenflanken des Kopfstückes ergebenden Spalten um solche
mit einem Maß handelt, das in Abhängigkeit von der jeweiligen Kopfstückbreite durchaus
in der Größenordnung von 2 bis 5 mm liegen kann, d.h., es handelt sich nicht etwa
um einen Spalt, wie er grundsätzlich vorliegt, wenn man zwei Teile mit ihren Flächen
gegeneinander legt.
[0007] Gewissermaßen über den Umweg einerseits einer anderen Dimensionierung des Spannarmes
und andererseits auch der Stellwelle für die Spannvorrichtung bspw. der vorgenannten
Größe 50, die im Grunde für diese von den Abmessungen und der Belastung her gesehen
gar nicht erforderlich sind, wird es möglich, deren Spannarm auch für die Folgegröße
63 zu verwenden. Dies führt sowohl für den Hersteller als auch den Abnehmer zum großen
Vorteil einer Reduzierung der Typenvielfalt von praktisch 50%, die in keinem Verhältnis
zum geringfügigen Materialmehraufwand an der Größe 50 steht. An der unterschiedlichen
Anbringbarkeit der Gelenkfortsätze der Spannarme an der Stellwelle nach oben oder
unten ändert sich dabei per se nichts, d.h., an der üblichen Vorrichtungsdefinition
als Vorrichtung mit 90° oder 180° Spannarm.
[0008] Von bekannten Spannvorrichtungen identischer Größe weicht also die Vorrichtung nach
der Erfindung zusammengefaßt insbesondere dadurch ab und ist insoweit neu, als sie
beidseitig zwischen den Kopfstückflanken und den Spannarmschenkeln Spalte von mehreren
Millimetern Breite aufweist, eine Gabelmaullänge hat, die beträchtlich größer ist
als erforderlich, um über das obere Ende des Kopfstückes verschwenkt werden zu können
und schließlich durch eine mit ihren im Querschnitt überdimensionierten Stellwellenzapfen
entsprechend länger aus dem Kopfstück herausragenden Stellwelle.
[0009] Abgesehen von der Umsetzbarkeit des für die vorliegende Vorrichtung an sich überdemensionierten
Spannarmes auch für die größere Folgespannvorrichtung ergibt sich aber auch für die
Vorrichtung selbst der Vorteil, daß bei einer 180° Spannarmzuordnung der Öffnungswinkel
nicht mehr auf bspw. 96° beschränkt ist, sondern auch ein 120° Öffnungswinkel eingestellt
werden kann, was vorher nicht möglich war, da die Spannarmgabel dann mit der Kopfstückrückseite
in Kollission geriete. Auch dieser Aspekt trug zur vorerwähnten Typenvielfalt mit
bei, der nun ebenfalls beseitigt ist.
[0010] Insgesamt gesehen, ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Spannvorrichtung
auch eine wesentlich vereinfachte Lagerhaltung sowohl beim Hersteller als auch beim
Benutzer, der sich für zwei Typengrößen der Spannvorrichtungen nur eine Sorte von
Spannarmen bereithalten muß, sich daraus aber alle vorerwähnten Varianten selbst zusammenstellen
kann.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung bestehen darin, daß zwischen den Gabelschenkeln
und den Außenflanken des Kopfstückes Distanzüberbrückungselemente, wie Zwischenlagescheiben
od.dgl., auf den Stellwellenzapfen angeordnet sind oder daß die im Querschnitt vorzugsweise
als Vier-oder Achtkantzapfen an ihren Enden ausgebildeten Stellwellenzapfen beidseitig
zylindrisch um die Spaltbreite bis zum mehrkantigen Querschnitt aus dem Kopfstück
herausragen.
[0012] Im ersten Fall ist durch solche Zwischenlagescheiben der Spalt beseitigt bzw. ausgefüllt
und im zweiten Fall ist die Stellung der Gelenkfortsätze des Spannarmes zur Stellwelle
trotz des vorhandenen Spaltes genau definiert.
[0013] Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0014] Es zeigt
- Fig.1
- perspektisch den gabelartigen Spannarm;
- Fig.2
- das Kopfstück der Spannvorrichtung;
- Fig.3
- perspektivisch die Spannvorrichtung mit 90° Spannarmzuordnung;
- Fig.4
- perspektivisch die Spannvorrichtung mit 180° Spannarmzuordnung;
- Fig.5
- perspektivisch dargestellte Spannvorrichtungen und Spannarme zur Verdeutlichung der
Zusammenstellungsmöglichkeiten und
- Fig.6 A,B
- schematisch in Seitenansicht und Draufsicht eine Spannvorrichtung zur Darstellung
eines bzgl. der hier interesierenden Maße konkreten Ausführungsbeispieles.
[0015] Die Spannvorrichtung besteht nach wie vor aus einem Kopfstück 1, an dem der anlenkseitig
gabelartig ausgebildete und mit um 90° abgewinkelten Lagerenden 3 versehene Spannarm
2 an seitlichen, im Kopfstück 1 mit der Stellmechanik (nicht dargestellt) in Wirkverbindung
stehenden Stellwellenzapfen 4 verdrehfest fixiert ist. Bezüglich der vorerwähnten
möglichen 90° und 180° Spannarmzuordnung zu den Stellwellenzapfen wird auf Fig.3,4
verwiesen, die auch die übliche Art der Spannarmfixierung erkennen lassen, nämlich
Aufschieben mit seitlich offenen Nuten in den Lagerenden 3 auf die Stellwellenzapfen
4 und Abdeckung und Fixierung mit kleinen, aufschraubbaren Traversen 3', was nur der
Vollständigkeit halber erwähnt sei.
[0016] Für eine solche Spannvorrichtung ist nun insbesondere unter Verweis auf Fig.1,2 wesentlich,
daß die beiden Gabelschenkel 5 des Spannarmes 2 in Bezug auf die Distanz D der Außenflanken
6 des Kopfstückes 1 mit einer um einige Millimeter beidseitig größeren Distanz D'
beabstandet sind. Ferner ist die Gabeltiefe T' in Bezug auf seine die freie Schwenkbarkeit
von 120° um den oberen Bereich 1' des Kopfstückes zulassende Normaltiefe T und/oder
die Distanz D" zwischen Achse A der Stellwelle 1 und Unterkante 2' Spannarm ebenfalls
um einige Millimeter vergrößert und schließlich ist der Querschnitt 8 der Stellwellenzapfen
4 in Bezug auf die für die Vorrichtung zulässige und vom Stellantrieb via Stellmechanik
einbringbare Belastung überdimensioniert bemessen.
[0017] Um zu verdeutlichen, was hier unter Normaltiefe T und Überdimensionierung zu verstehen
ist, wird auf Fig.5 verwiesen, die gewissermaß zum Vergleich auch Spannvorrichtungen
bspw. der Größe 63 mit enthält, die aber insoweit nicht Gegenstand des Schutzbegehrens
sind, da diese zwischen den Gabelschenkeln 5 und den Außenflanken 6 des Kopfstückes
1 keine mehrere Millimeter breite Spalte 9 aufweisen, die sich durch das Übermaß D
+ 2D' gegenüber dem Distanzmaß D bzw. der Breite des Kopfstückes 1 ergeben. Außerdem
ist der Querschnitt 8 der Anlenkzapfen 4 bzw. der Stellwelle 4' in Bezug auf die vom
Vorrichtungsantrieb 10 bzw. dem Stellzylinder eingebrachte max. Kraft "normal" dimensioniert
und ferner hat der Gabelinnenraum 11 eine Abmessung, die gerade das unbehinderte Überschwenken
des Kopfstückoberteiles zuläßt.
[0018] Gewissermaßen der "Pfiff" des Ganzen besteht also, um die gestellte Aufgabe zu lösen
und die angeführten Vorteile zu erreichen, darin, die kleine Größe 50 einer solchen
ansonsten im wesentlichen identischen Spannvorrichtung so umzugestalten, daß diese
mit dem Spannarm der größeren Spannvorrichtung bestückbar ist, und zwar derart, daß
sich die ganze, in Fig.5 dargestellte Variationspalette ergibt, und zwar zusätzlich
mit der nicht dargestellten Maßgabe der Schwenkbarkeit in 120° Öffnungsstellung, die
natürlich auch die Einstellbarkeit auf kleinere Öffnungwinkel β, d.h., den üblicherweise
gängigen 96° Öffnungswinkel per se mit einschließt.
[0019] Um die mehrere Millimeter breiten Spalte 9 zwischen den Gabelschenkeln 5 und den
Flanken 6 des Kopfstückes abzudecken und den Gabelschenkeln eine genaue Seitenführung
zu vermittel, können zwischen den Gabelschenkeln 5 und den Außenflanken 6 des Kopfstückes
1 Distanzüberbrückungselemente 7, wie Zwischenlagescheiben od.dgl., auf den Stellwellenzapfen
4 angeordnet werden.
[0020] Eine solche genaue Justierung der Gabelschenkel 5 in Bezug auf die Stellwelle 4'
bzw. die Anlenkzapfen 4 kann aber auch einfach dadurch erreicht werden, daß die im
Querschnitt vorzugsweise als Vier- oder Achtkantzapfen an ihren Enden ausgebildeten
Stellwellenzapfen 4 beidseitig zylindrisch um die Distanz D' bis zum mehrkantigen
Querschnitt aus dem Kopfstück 1 herausragen. Dadurch ergeben sich an den Stellwellenzapfen
4 am Übergang vom Mehrkant zum Zylinder Anschläge für die Gabelschenkel 5.
[0021] In den Fig.6 A,B ist bezgl. konkreter Konstruktionsabmessungen für die hier interessierenden
Maße ein Ausführungsbeispiel dargestellt, auch um deutlich zu machen, was hier unter

Normalabmessungen" in Gegenüberstellung zur

Überdimensionierung" zu verstehen ist:
Maß |
normal |
überdimensioniert |
A |
19 |
22 |
T |
80 |
80 |
D |
52 |
58 |
D' |
1 |
4 |
B |
15 |
25 |
[0022] Die hier gleichen Maße für T haben ihren Grund darin, daß das Maß T für die folgende
Typengröße bei den hier zugrundegelegten Typen kein diesbezügliches Übermaß verlangte.
1. Spannvorrichtung zum Festspannen von Werkstücken, beste hend aus einem Kopfstück (1),
an dem der anlenkseitig gabelartig ausgebildete und mit um 90° abgekröpften Lagerenden
(3) versehene Spannarm (2) an seitlichen, im Kopfstück (1) mit der Stellmechanik in
Wirkverbindung stehenden Stellwellenzapfen (4) verdrehfest fixiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Gabelschenkel (5) des Spannarmes (2) in Bezug auf die Distanz (D) der
Außenflanken (6) des Kopfstückes (1) mit einer um einige Millimeter beidseitig größeren
Distanz (D') beabstandet sind, daß die Gabeltiefe (T') in Bezug auf seine die freie
Schwenkbarkeit von 120° um den oberen Bereich (1') des Kopfstückes zulassende Normaltiefe
(T) und/oder die Distanz (D'') zwischen Achse (A) der Stellwelle (1) und Unterkante
(2') Spannarm ebenfalls um einige Millimeter vergrößert ist und daß der Querschnitt
(8) der Stellwellenzapfen (4) in Bezug auf die für die Vorrichtung zulässige und vom
Stellantrieb via Stellmechanik einbringbare Belastung überdimensioniert bemessen ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Gabelschenkeln (5) und den Außenflanken (6) des Kopfstückes (1) Distanzüberbrückungselemente
(7), wie Zwischenlagescheiben od.dgl., auf den Stellwellenzapfen (4) angeordnet sind.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Querschnitt vorzugsweise als Vier- oder Achtkantzapfen an ihren Enden ausgebildeten
Stellwellenzapfen (4) beidseitig zylindrisch um die Distanz (D') bis zum mehrkantigen
Querschnitt aus dem Kopfstück (1) herausragen.