[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von
Druckmaschinen, wobei die Druckmaschine zu Farbversorgung einen Farbkasten aufweist,
dem ein mit Farbdosierelementen zusammenwirkender Farbduktor zugeordnet ist, so dass
Farbzonen zur differenzierten Versorgung der Bedruckstoffe mit Farbe gebildet werden
und der Farbbedarf der Farbzonen oder von Farbzonengruppen ermittelt, diese Werte
einem Rechner zugeführt und dort verarbeitet werden, der Rechner dem lokalen Farbbedarf
adäquate Steuerbefehle zur Versorgung der einzelnen der Farbzonen oder Farbzonengruppen
ausgibt und eine parallel zum Farbduktor verfahrbare Farbspendeeinrichtung die farbbedürftigen
Farbzonen oder Farbzonengruppen versorgt.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in
Farbkästen von Druckmaschinen, die aus einem im Farbkasten angeordneten Farbduktor,
der sich über dessen gesamte Breite erstreckt und mit einem in mehrere Farbzonen unterteilten
Farbmesser einen Dosierspalt bildet, besteht. Zu dieser Einrichtung gehört weiterhin
eine dem Farbkasten zugeordnete, durch einen Rechner ansteuerbare Farbspendeeinrichtung
zur bedarfsgerechten Versorgung der Farbzonen.
[0003] Aus der DE 23 24 462 C2 ist eine Einrichtung bekannt, durch die der Pegelstand im
Farbkasten einer Druckmaschine auf einem konstanten Niveau gehalten werden kann. Das
konstante Niveau wird angestrebt, um die im Farbkasten vorhandene Druckfarbe gering
halten zu können. Dazu wird ein Farbrührer eingesetzt, der entlang des Farbduktors
bewegt wird. Diese Bewegung erzeugt eine Welle, die von einem oberhalb des Farbrührers
mitlaufenden Tasters als Maß für den Pegelstand erfasst wird. Dabei wird die Farbzufuhr
dann gesperrt, wenn der Pegelstand höher als das vorgegebene Niveau ist.
[0004] Diese Lösung soll bewirken, dass ein gleichmäßig niedriges Farbniveau im Farbkasten
gehalten werden kann.
[0005] Es ist aber nicht möglich, die Farbe so zuzuführen, dass die Zuführung der Farbe
in die einzelnen Farbzonen dem Farbbedarf entsprechend erfolgt. Dieses Problem soll
mit der DE 195 12 727 A1 gelöst werden. Hier ist eine Farbkartusche verfahrbar auf
einem Schlitten angeordnet. In Bewegungsrichtung vor der Farbkartusche ist ein mitfahrender
Sensor angeordnet, der den Füllstand zonal detektiert und bei Unterschreitung des
erforderlichen Niveaus einen Steuerbefehl ausgibt. Dieser bewirkt, dass die Farbkartusche
eine entsprechende Farbmenge an die bedürftige Farbzone abgibt.
[0006] Diese Lösung hat den Nachteil, dass bei Auftragsende der Farbkasten nicht hinreichend
leer gedruckt werden kann. Da bedarfsgerecht zudosiert wird, verbleibt bei Auftragsende
ein unebenes Oberflächenprofil mit Bereichen, die infolge ihres geringen Farbbedarfs
Farbanhäufungen aufweisen. Diese Farbanhäufungen können nicht mehr verdruckt werden
und verbleiben im Farbkasten der Druckmaschine.
[0007] Aus der DE 44 24 591 C1 ist eine Vorrichtung zur Zufuhr von Druckfarbe aus einer
Farbspendeeinrichtung bekannt, bei der zum Leeren des Farbkastens am Auftragsende
ein auf die zu verdruckende Produktmenge einstellbarer Vorwahlzähler angeordnet ist.
Dieser ist schaltungstechnisch mit der Farbspendeeinrichtung verbunden. Dadurch kann
vor Auftragsende durch ein Steuersignal in Abhängigkeit von der zu bedruckenden Produktmenge
die Farbzufuhr von der Farbspendeeinrichtung gestoppt werden.
[0008] Auch durch diese Einrichtung ist es infolge des unebenen Oberflächenprofils nicht
möglich, den Farbkasten rückstandsfrei zu leeren.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Einrichtung zu entwickeln,
durch die eine dem Farbbedarf entsprechende zonale Dosierung erfolgen und der Farbkasten
bei Auftragsende oder bei Auftragswechsel weitgehend rückstandsfrei leer gefahren
werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des 1. und des 18. Anspruchs gelöst. Die Erfindung
erfährt ihre Weiterbildung in den jeweils untergeordneten Ansprüchen.
[0011] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass bei Auftragsende oder
bei Auftragswechsel der Farbkasten nahezu leer gefahren ist. Dadurch entfällt neben
der Einsparung von Farbe die aufwendige manuelle Entleerung des Farbkastens durch
den Drucker.
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend an Hand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die Zeichnungen hierzu haben folgende Bedeutung:
- Figur 1
- Schnittdarstellung (Schema) der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einer verfahrbaren
Farbkartusche als Farbreservoir.
- Figur 2
- Darstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung nach Figur 1 in der Draufsicht.
- Figur 3
- Schnittdarstellung (Schema) der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einem verfahrbaren
Füllschlauch zum Dosieren.
- Figur 4
- Darstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung nach Figur 2 in der Draufsicht
Ausführungsbeispiel 1
[0013] Wie aus der Figur 1 hervorgeht, besteht die Einrichtung aus einem Farbkasten 1, dem
ein Farbduktor 2 zugeordnet ist. Der Farbduktor 2 erstreckt sich über die gesamte
Breite des Farbkastens 1 (siehe Figur 2). An der dem Farbduktor 2 zugewandten Seite
des Farbkastens 1 ist ein Farbmesser 3 angeordnet, dass in mehrere Abschnitte 3.1
... 3.x unterteilt ist (siehe Figur 2). Diese Abschnitte 3.1 ... 3.x realisieren sogenannte
Farbzonen. Diesen sind Farbdosierelemente 4 zugeordnet, die je nach Farbbedarf der
entsprechenden Farbzonen den betreffenden Abschnitt des Farbmesser 3 in einem definierten
Abstand zum Farbduktor 2 stellen, so dass über die Länge des Farbduktor 2 zwischen
diesem und dem Farbmesser 3 ein Dosierspalt 5 gebildet wird.
[0014] Oberhalb des Farbduktors 2 ist an einer erste Traverse 6 angeordnet, die sich parallel
zum Farbduktor 2 erstreckt. Auf der ersten Traverse 6 läuft ein auf dieser verfahrbare
Schlitten 7.1 an dem eine Farbspendeeinrichtung 7, hier in Form einer Farbkartusche
7.2, befestigt ist.
[0015] Die Farbkartusche 7.2 ist mit einem Auslassventil 7.4 versehen, das durch einen nicht
dargestellten Rechner ansteuerbar ist. Durch nicht dargestellte pneumatische Mittel
oder andere geeignete Mittel wird ein konstanter Druck auf das Innere der Farbkartusche
7.2 ausgeübt.
[0016] Zur Überwachung des Füllstandes des Farbkastens 1 ist dem Schlitten 7.1 ein Sensor
8 zugeordnet.
[0017] Weiterhin ist dem Farbkasten 1 eine zweite Traverse 9 zugeordnet, die sich ebenfalls
über dessen gesamte Breite erstreckt und parallel zur Traverse 6 angeordnet ist. Auf
der Traverse 9 läuft ein verfahrbarer Schlitten 10.1 als Teil einer Farbspachtel 10.
Die Farbspachtel 10 ist fest mit dem Schlitten 10.1 verbunden und besteht weiter aus
einer Aufnahme 10.4, einer Halterung 10.3 und einem Streichblatt 10.2. Das Streichblatt
10.2 ist beim Farbtransport so gestellt, dass ein minimaler Spalt zwischen Streichblatt
10.2 und Farbduktor 2 sowie zwischen Streichblatt 10.2 und Farbkasten 1 gebildet wird.
Der Halterung 10.3 ist in der Aufnahme 10.4 drehbar.
[0018] Die verfahrbare Farbspendeeinrichtung 7 und die Farbspachtel 10 sind schaltungstechnisch
mit dem Rechner verbunden.
[0019] Mit dieser oben beschriebenen Einrichtung wird gemäß der Erfindung folgendes Verfahren
realisiert:
Der Farbbedarf der einzelnen Farbzonen wird ermittelt. Das erfolgt, indem dem Rechner
Daten über den laufenden Auftrag eingegeben werden. Diese Daten werden entweder von
einem Plattenscanner eingelesen oder können auch in Form der für den Auftrag bekannten
Vorstufendaten eingegeben werden. Weiterhin werden veränderliche maschinenbezogenen
Daten, wie zum Beispiel die Drehzahl des Farbduktors 2, permanent ermittelt und dem
Rechner zur Verfügung gestellt bzw. werden unveränderliche maschinenbezogene im Speicher
des Rechners abgelegt. Diese Daten werden im Rechner verarbeitet und - dem lokalem
Farbbedarf entsprechende - Steuerbefehle zur Versorgung der einzelnen Farbzonen ausgegeben.
Dabei ist es auch möglich, dass mehrere Farbzonen zu einer Farbzonengruppe zusammengefasst
wird, die dann und im Rechner wie eine Farbzone behandelt wird.
[0020] Die Dosierung geschieht nun auf folgende Weise:
Mit der Farbkartusche 7.2 wird der Sensor 8 auf der ersten Traverse 6 parallel zum
Farbduktor 2 verfahren. Dieser tastet den Füllstand der einzelnen Farbzonen oder Farbzonengruppen
ab. Wird der Füllstand im Farbkasten 1 in der abgetasteten Farbzone oder Farbzonengruppe
unterschritten, dosiert die Farbkartusche 7.2 eine definitiv festgelegte Menge. Die
Dosierung erfolgt dabei auf den Farbduktor 2.
[0021] Über eine bekannte, hier nicht dargestellte Zähleinrichtung wird die Produktmenge
erfasst. Das heißt, die bedruckten Druckbögen werden gezählt und an den Rechner übermittelt.
Gleichzeitig wird der Farbverbrauch ermittelt und ebenfalls dem Rechner zur Verfügung
gestellt. Mit diesen Daten ist der Rechner nunmehr in der Lage, den Farbbedarf pro
Produkteinheit zu ermitteln. Da die auftragsbezogenen Daten bekannt sind, kann der
Rechner unter Einbeziehung der maschinenbezogenen Daten und der insgesamt zu verdruckenden
Produktmenge den Zeitpunkt ermitteln, an dem noch eine minimale, bis zum vorausberechneten
Auftragsende ausreichende Farbmenge für die noch zu verarbeitende Produktmenge im
Farbkasten 1 vorhanden ist. Beim Erreichen dieses Zeitpunktes wird ein Restdosiervorgang
eingeleitet.
[0022] Ist dieser Zeitpunkt erreicht, wird die Farbzufuhr durch die Farbkartusche 7.2 abgestellt
und der Restdosiervorgang eingeleitet. Der Sensor 8 ist weiter aktiv und fährt permanent
den Farbkasten 1 ab. Dabei werden ständig die Farbzonen oder Farbzonengruppen mit
weniger Farbbedarf - gekennzeichnet durch eine Farbanhäufung - und die Farbzonen oder
Farbzonengruppen mit größeren Farbbedarf - gekennzeichnet durch Mindermengen an Farbe
- ermittelt und dem Rechner zur Verfügung gestellt.
[0023] Mit dem Beginn des Restdosiervorganges wird die Farbspachtel 10 aktiviert. Diese
fährt an den Ort der momentan größten Farbanhäufung und schiebt die Farbe von dieser
Farbzone oder Farbzonengruppe in die Farbzone oder Farbzonengruppe mit dem aktuell
höchsten Farbbedarf, also in die

Farblöcher". Dabei kann aus technologischen Gründen auch von dieser Regel abgewichen
werden. Das ist dann der Fall, wenn die größte Farbanhäufung räumlich vom größten

Farbloch" weit entfernt ist. Entscheidend ist jedoch, dass immer die

Farblöcher" bedarfsgerecht versorgt werden, so dass kein örtliche Farbfehlmenge entsteht
und damit Fehldrucke erzeugt werden. Damit kann nahezu bis zum letzten Druckbogen
das auftragsbezogene Farbprofil im Farbwerk erhalten werden.
[0024] Bei der Bewegung in Richtung Farbanhäufung wird dabei die Farbspachtel 10 vorzugsweise
aus ihrer Arbeitslage gedreht. Bei dem eigentlichen Arbeitsgang, dem Verschieben der
Farbe, wird die Farbspachtel 10 wieder in ihre Arbeitslage gedreht. Die Geschwindigkeit
beim Verschieben der Farbe ist dabei um ein Mehrfaches geringer als bei der Bewegung
der Farbspachtel 10 zum Arbeitsort.
Ausführungsbeispiel 2
[0025] Wie aus der Figur 3 hervorgeht, besteht die Einrichtung aus einem Farbkasten 1'.
dem ein Farbduktor 2' zugeordnet ist. Der Farbduktor 2' erstreckt sich über die gesamte
Breite des Farbkastens 1'. An der dem Farbduktor 2' zugewandten Seite des Farbkastens
1' ist ein Farbmesser 3' angeordnet, dass in mehrere Abschnitte unterteilt ist (siehe
hierzu Figur 2). Diese Abschnitte realisieren die sogenannte Farbzonen. Diesen sind
Farbdosierelemente 4' zugeordnet, die je nach Farbbedarf der entsprechenden Farbzonen
den betreffenden Abschnitt des Farbmessers 3' in einem definierten Abstand zum Farbduktor
2' stellen, so dass über die Länge des Farbduktor 2' zwischen diesem und dem Farbmesser
3' ein Dosierspalt 5' gebildet wird.
[0026] Im nicht näher dargestellten Gestell der Druckmaschine ist eine ortsfeste Farbversorgungseinrichtung
in Form eines Farbreservoirs 11 angeordnet. Das ortsfeste Farbreservoir 11 ist pneumatisch
mit einem konstanten Druck p
2 beaufschlagbar.
[0027] Oberhalb des Farbkastens 1' sind parallel zum Farbduktor 2' zwei Führungsstangen
14.1; 14.2 angebracht. Auf den Führungsstangen 14.1; 14.2 ist ein Dosierschlitten
15.1 verfahrbar angeordnet. Im Dosierschlitten 15.1 wird das Ende eines flexiblen
Füllschlauches 12 aufgenommen, der mit dem Inneren des ortsfesten Farbreservoirs 11
in Wirkverbindung steht. Das dem Dosierschlitten 15.1 zugeordnete Ende des Füllschlauches
12 stellt die Austrittsöffnung für die Farbe dar. Mit dem Dosierschlitten 15.1 kann
somit die Austrittsöffnung der Farbe entlang des Farbduktors 2' verfahren werden.
Um diese Verfahrbarkeit zu gewährleisten, wird die Länge des Füllschlauches 12 entsprechend
bemessen und durch eine federelastische Stütze 13 abgefangen.
[0028] Am Dosierschlitten 15.1 ist ein Schaltzylinder 15.2 angeordnet, dessen Kolbenstange
15.3 mit einer Schlauchquetschrolle 15.4 versehen ist. Der Schaltzylinder 15.2 ist
mit einem Druck p1 beaufschlagbar, wodurch die Kolbenstange 15.3 die Schlauchquetschrolle
15.4 gegen den Füllschlauch 12 drückt und die Farbzufuhr sperrt.
[0029] Am Dosierschlitten 15.1 ist weiterhin ein mit diesem verfahrbarer Sensor 18 angeordnet.
[0030] Weiterhin ist dem Farbkasten 1' eine Traverse 16 zugeordnet, die sich über dessen
gesamte Breite erstreckt und parallel zu den Führungsstangen 14.1; 14.2 verläuft.
Auf der Traverse 16 läuft ein verfahrbarer Schlitten 17.1, an dem eine Farbspachtel
17 angeordnet ist. Diese besteht aus einer Aufnahme 17.4, einer Halterung 17.3 und
einem Streichblatt 17.2. Das Streichblatt 17.2 ist beim Farbtransport so gestellt,
dass ein minimaler Spalt zwischen dem Streichblatt 17.2 und dem Farbduktor 2' und
dem Streichblatt 17.2 und dem Farbkasten 1' gebildet wird. Der Halterung 17.3 ist
in der Aufnahme 17.4 drehbar.
[0031] Der oben beschriebenen Einrichtung ist ein nicht dargestellter Rechner zugeordnet.
Der verfahrbare Füllschlauch 12 und die Farbspachtel 17 sind schaltungstechnisch mit
dem Rechner verbunden.
[0032] Mit dieser Einrichtung wird gemäß der Erfindung folgendes Verfahren realisiert:
Der Farbbedarf der einzelnen Farbzonen wird analog zum oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
1 ermittelt und im Rechner abgelegt. Die Daten werden im Rechner verarbeitet und -
dem lokalem Farbbedarf entsprechend - Steuerbefehle zur Versorgung der einzelnen Farbzonen
ausgegeben.
[0033] Damit ist die Einrichtung in der Lage, gezielt die erforderliche Farbmenge in die
bedürftige Farbzone oder Farbzonengruppe zu verbringen. Das erfolgt, indem der Dosierschlitten
15.1 mit dem Ende des Füllschlauches 12 zur betreffenden Farbzone fährt. Dort wird
der Schaltzylinder 15.2 entspannt und somit der Weg für die Dosierung der Farbe frei
gegeben. Die Dosierung erfolgt auf dem rotierenden Farbduktor 2'. Nach Abschluss des
Dosiervorgangs wird der Schaltzylinder 15.2 wieder betätigt und die Schlauchquetschrolle
15.4 versperrt die Farbzufuhr. Danach wird die folgende farbbedürftige Farbzone angefahren
und diese entsprechend ihres Farbbedarfs versorgt.
[0034] In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform ist das ortsfeste Farbreservoir
nahezu drucklos und dem verfahrbaren Ende des Füllschlauches ist eine Ausquetscheinrichtung
zugeordnet, welche die benötigte Farbmenge von der ortsfeste Farbreservoir abzieht
und der bedürftigen Farbzone zuführt.
[0035] Mit dem Füllschlauch 12 wird der Sensor 18 auf der Traverse parallel zum Farbduktor
2' verfahren. Dieser tastet den Füllstand der einzelnen Farbzonen oder gleichzeitig
von mehreren, in Farbzonengruppen zusammengefassten Farbzonen ab. Wird der Füllstand
im Farbkasten 2' in der abgetasteten Farbzone oder Farbzonengruppe unterschritten,
wird eine festgelegte Menge in die bedürftige Farbzone dosiert. Die Dosierung erfolgt
hierbei auf den Farbduktor 2.
[0036] Im weiteren Verlauf wird analog zum Ausführungsbeispiel 1 verfahren. Das heißt, es
werden wiederum die Druckbögen gezählt und an den Rechner übermittelt. Gleichzeitig
wird der Farbverbrauch ermittelt und ebenfalls dem Rechner zur Verfügung gestellt.
Mit diesen Daten kann der Farbbedarf pro Produkteinheit zu ermittelt werden. Unter
Einbeziehung der bekannten in Rechner abgelegten Daten kann nunmehr der Zeitpunkt
ermittelt werden, an dem die Farbzufuhr zu den Farbzonen oder Farbzonengruppen unterbunden
wird. Der Rechner kann analog zum Ausführungsbeispiel 1 den Zeitpunkt ermitteln, wann
für die Farbzone oder Farbzonengruppe mit dem geringsten Farbbedarf keine Farbzufuhr
bis zum Auftragsende mehr erforderlich ist. Beim Erreichen dieses Zeitpunktes wird
ein Restdosiervorgang eingeleitet.
[0037] Ist dieser Zeitpunkt erreicht, wird die Farbzufuhr durch den Füllschlauch 12 abgestellt
und der Restdosiervorgang eingeleitet. Der Sensor 18 ist weiter aktiv und fährt permanent
den Farbkasten 1' ab. Dabei werden auch hier ständig die Farbzonen oder die Farbzonengruppen
mit dem wenigsten Farbbedarf und größten Farbbedarf ermittelt und dem Rechner übermittelt.
[0038] Mit dem Beginn des Restdosiervorganges wird die Farbspachtel 10 aktiviert und verarbeitet
die Restfarbmenge analog zum Ausführungsbeispiel 1.
- 1; 1'
- Farbkasten
- 2; 2'
- Farbduktor
- 3; 3'
- Farbmesser

- 4; 4'
- Farbdosierelement
- 5; 5'
- Dosierspalt
- 6
- Erste Traverse
- 7
- Verfahrbare Farbspendeeinrichtung
- 7.1
- Schlitten
- 7.2
- Farbkartusche
- 7.3
- Halterung
- 7.4
- Auslassventil
- 8
- Sensor
- 9
- Zweite Traverse
- 10
- Farbspachtel
- 10.1
- Schlitten
- 10.2
- Streichblatt
- 10.3
- Halterung
- 10.4
- Aufnahme
- 11
- Ortsfestes Farbreservoir
- 12
- Füllschlauch
- 13
- Stütze

- 15
- Dosiereinheit
- 15.1
- Dosierschlitten
- 15.2
- Schaltzylinder
- 15.3
- Kolbenstange
- 15.4
- Schlauchquetschrolle
- 16
- Traverse
- 17
- Farbspachtel
- 17.1
- Schlitten
- 17.2
- Streichblatt
- 17.3
- Halterung
- 17.4
- Aufnahme
- 18
- Sensor
1. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen, wobei die
Druckmaschine zu Farbversorgung einen Farbkasten (1; 1') aufweist, dem ein mit Farbdosierelementen
(4; 4') zusammenwirkender Farbduktor (2; 2') zugeordnet ist, so dass Farbzonen zur
differenzierten Versorgung der Bedruckstoffe mit Farbe gebildet werden, und der Farbbedarf
der Farbzonen oder von Farbzonengruppen ermittelt, diese Werte einem Rechner zugeführt
und dort verarbeitet werden, der Rechner dem lokalen Farbbedarf adäquate Steuerbefehle
zur Versorgung der einzelnen der Farbzonen oder Farbzonengruppen ausgibt und eine
parallel zum Farbduktor (2; 2') verfahrbare Farbspendeeinrichtung (7; 15) die farbbedürftigen
Farbzonen oder Farbzonengruppen versorgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Farbzufuhr vor Auftragsende gestoppt wird, wobei dieser Zeitpunkt so gelegt wird,
dass eine minimale, für die noch bis zum vorausberechneten Auftragsende zu verarbeitende
Produktmenge ausreichende Farbmenge im Farbkasten (1) verbleibt und während der Verarbeitung
der verbleibenden Produktmenge die Farbe von den Farbzonen oder Farbzonengruppen mit
weniger Farbbedarf in Farbzonen oder Farbzonengruppen mit dem zu diesem Zeitpunkt
höheren Farbbedarf geschoben wird.
2. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktmenge und der Farbverbrauch während des
Druckens erfasst werden, der Farbbedarf pro Produkteinheit ermittelt und unter Einbeziehung
der insgesamt zu verarbeitenden Produktmenge der Zeitpunkt bestimmt wird, an dem die
Farbzufuhr zu den Farbzonen oder Farbzonengruppen unterbunden wird.
3. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Verarbeitung der verbleibenden Produktmenge
die Farbe, wenn möglich, von der Farbzone oder Farbzonengruppe mit dem niedrigsten
Farbbedarf in Farbzone oder Farbzonengruppe mit dem zu diesem Zeitpunkt höchsten Farbbedarf
geschoben wird.
4. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zonale Farbbedarf über maschinenbezogene
und/oder jobspezifische Daten ermittelt und dem Rechner zugeführt wird.
5. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jobspezifischen Daten über einen Plattenscanner
ermittelt werden.
6. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der lokale Farbbedarf über auftragsbezogene
Vorstufendaten ermittelt wird.
7. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als maschinenbezogene Größe die Maschinendrehzahl
erfasst wird.
8. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbe auf dem Farbduktor (2) dosiert wird.
9. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch einen Rechner ansteuerbare, entlang des
Farbduktors (2) verfahrbare Farbspendeeinrichtung (7) die farbbedürftigen Farbzonen
oder Farbzonengruppen mit Farbe versorgt.
10. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die erforderliche Farbmenge zur Versorgung der Farbzonen
über ein ortsfestes Farbreservoir (11) bereitgestellt und die Farbe über einen Füllschlauch
(12) in die farbbedürftige Farbzone gefördert wird, indem die Farbaustrittsöffnung
des Füllschlauches (12) zur betreffenden Farbzone gebracht wird.
11. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass das ortsfestes Farbreservoir (11) permanent unter
Druck steht.
12. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierung der Farbe im Bereich der Farbaustrittsöffnung
des Füllschlauches (12) erfolgt, indem diese je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen
gehalten wird.
13. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung des Druckauftrages die Farbaustrittsöffnung
verschlossen und das Farbreservoir (11) entspannt wird.
14. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass die nach Beendigung des Druckauftrages verbleibende
Farbmenge zum größten Teil in das Farbreservoir (11) zurück gefördert wird.
15. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschieben der Farbe nach dem Stoppen der Farbzufuhr
eine Farbspachtel (10; 17) Anwendung findet.
16. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach den Ansprüchen
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbspachtel (10; 17) nach jedem Arbeitsgang
aus ihrer Arbeitslage gedreht wird.
17. Verfahren zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach den Ansprüchen
1 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Rückkehrbewegung der
Farbspachtel (11) ein Mehrfaches der Geschwindigkeit beträgt, die beim Verschieben
der Farbe gewählt wird.
18. Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen, bestehend
aus einem im Farbkasten (1; 1') angeordneten Farbduktor (2; 2'), der sich über dessen
gesamte Breite erstreckt und mit einem in mehrere Abschnitte (3.1; 3.1'... 3.x; 3x')
unterteilten Farbmesser (3; 3') einen Dosierspalt (5; 5') bildet und aus einer dem
Farbkasten (1; 1') zugeordneten, durch einen Rechner ansteuerbare Farbspendeinrichtung
(7; 12) zur bedarfsgerechten Versorgung der Farbzonen
dadurch gekennzeichnet, dass
im Farbkasten (1; 1') eine Farbspachtel (11; 17) angeordnet ist, die entlang der Achse
des Farbduktors (2; 2') verfahrbar und durch einen Rechner ansteuerbar ist.
19. Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbspendeeinrichtung als verfahrbare Farbkartusche
(7.2) ausgeführt ist.
20. Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbspendeeinrichtung ein Farbreservoir (11)
mit einem Füllschlauch (12) Anwendung findet, dessen Farbaustrittsöffnung entlang
der Achse des Farbduktors (2') verfahrbar und durch einen Rechner ansteuerbar ist.
21. Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Streichblattes (10.2; 17.2) der Farbspachtel
(10; 17) aus seiner Arbeitsstellung drehbar ist.
22. Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe in Farbkästen von Druckmaschinen nach Anspruch
18, dadurch gekennzeichnet, dass das Streichblatt (10.2; 17.2) beim Farbtransport
so gestellt ist, dass ein minimaler Spalt zwischen Streichblatt (10.2; 17.2) und Farbduktor
(2; 2') und Streichblatt (10.2; 17.2) und Farbkasten (1; 1') entsteht.