[0001] Die Bootskörper von Wasserfahrzeugen, insbesondere von kleineren Booten, Sportbooten
und Yachten bestehen üblicherweise aus Metall, Holz oder einem Kunststoff. Auch ist
es bekannt, Bootskörper aus Beton zu fertigen. Der in das Wasser eintauchende Teil
des Bootskörpers ist vielfältigen Belastungen und Einflüssen ausgesetzt, die insbesondere
darin bestehen, daß sich Ablagerungen, Fremdkörper, hartschalige Meeresbewohner, wie
Seepocken, Wasserpflanzen und andere Verunreinigungen an den Außenflächen des Bootskörpers
sowie den unterhalb der Wasserlinie befindlichen Teilen des Bootes, beispielsweise
den Antriebsteilen, festsetzen. Diese Ablagerungen auf der Bootsaußenhaut führen einerseits
dazu, daß der Bootskörper mechanisch und chemisch - physikalisch angegriffen und in
seiner Oberflächenstruktur teilweise zerstört wird. Andererseits führen die Fremdkörper
und Verunreinigungen auf der unterhalb der Wasserlinie befindlichen Oberfläche des
Bootskörpers sowie den Antriebsteilen dazu, daß bei der Fahrt im Wasser unerwünschte
Turbulenzen entstehen, sich der Bewegungswiderstand des Wasserfahrzeuges erhöht und
die Antriebsaggregate in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden. Das wiederum
verringert die Fahrgeschwindigkeit bzw. erfordert eine vergrößerte Antriebsleistung.
Weiterhin wird bei umfangreicheren Ablagerungen am Bootskörper die Manövrierfähigkeit
des Wasserfahrzeugs negativ beeinflußt.
[0002] Um den beschriebene Nachteilen zu begegnen, ist es bei Sportbooten und Yachten allgemein
üblich, diese während der winterlichen Liegezeit an Land einer gründlichen Reinigung
der Außenflächen des Bootskörpers, insbesondere der während des Betriebes unterhalb
der Wasserlinie befindlichen Teile, zu unterziehen und die Außenflächen des Bootskörpers
mit einem konservierenden Schutzanstrich zu versehen. Der Außenanstrich setzt eine
gründlich gereinigte Oberfläche voraus.
Bei kleineren Booten ist es allgemein üblich, die Reinigung der Außenflächen mit einfachen
Handwerkszeugen, wie Spachteln, Bürsten und feinporigen Schleifmitteln, manuell auszuführen.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, zur Säuberung der Bootskörper mechanische Reinigungsanlagen
einzusetzen, die mit elektromotorisch angetriebenen Reinigungselementen, wie Rotationsbürsten,
ausgestattet sind. Weiterhin ist es bekannt, zur Säuberung von Booten mechanisierte
Anlagen einzusetzen, die als Arbeitselement einen unter einem hohen Druck stehenden
Wasserstrahl verwenden. Die bekannten Mittel und Methoden zur Beseitigung der Ablagerungen
und Fremdkörper von Bootskörpern sowie zur Reinigung der Oberflächen weisen den Nachteil
auf, daß sie trotz hoher Arbeitsenergie nicht immer zu einem befriedigenden Ergebnis
führen.
[0004] Die Reinigung und Beseitigung der oberflächlichen Ablagerungen und Verunreinigungen
wird insbesondere dadurch zusätzlich erschwert, daß die Fremdstoffe und -körper außerordentlich
fest auf der Oberfläche des Bootskörpers haften.
[0005] Für die neu zu entwickelnde Vorrichtung bestand deshalb die Aufgabe, die beschriebenen
Nachteile der bekannten manuellen und mechanisierten Reinigungsverfahren zu vermeiden
und Mittel und Verfahren zur Herstellung gründlich gereinigter Oberflächen zu schaffen.
Gleichzeitig soll die Notwendigkeit von manuellen Nacharbeiten weitestgehend vermieden
werden.
[0006] Diese Aufgabenstellung wird dadurch gelöst, daß sich bei einer Vorrichtung zum Reinigen
der Außenflächen von Booten und Yachten, die aus hydraulisch betätigten Stützen zum
Arretieren des Bootskörpers in einer Waschzone sowie Reinigungsaggregaten besteht,
die durch Wasserspritzdüsen, rotierende und oszillierende, walzenförmige Bürsten und
weitere Reinigungseinrichtungen gebildet werden, erfindungsgemäß die Waschzone im
Innenraum eines schwimmfähigen und im Wasser absenkbaren, öffen- und schließbaren
Schwimmdocks befindet, die Stützen zur Arretierung des Bootskörpers beiderseits und
unterhalb der Waschzone an den Seitenwänden und auf dem Boden des Schwimmdocks angeordnet,
die die Waschzone umgebenden Reinigungsaggregate an verschwenkbaren Halterungen auf
einem innerhalb des Schwimmdocks verschiebbaren Ausleger vorgesehen und als weitere
Reinigungseinrichtungen im unteren Bereich der Waschzone Platten zur Aussendung von
Ultraschallwellen angeordnet sind.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung, ist der die Waschzone bildende
Innenraum des Schwimmdocks mit Wasser füllbar und über eine Absaugdüse mit Filter
entleerbar. Der Ausleger, der die Halterungen mit den Reinigungsaggregaten trägt,
ist um ein seitlich der Waschzone in Längsrichtung des Bootskörpers verlaufendes Gelenk
schwenkbar.
[0007] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig.1:
- eine Gesamtansicht der Vorrichtung von der Seite,
- Fig.2:
- eine Vorderansicht der Vorrichtung,
- Fig.3:
- eine Draufsicht der Vorrichtung,
- Fig.4:
- eine Vorderansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Ultraschallplatten und
- Fig.5:
- eine Rückansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Ultraschallplatten.
[0008] Die Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten besteht aus
einem Schwimmdock 2, das mit bekannten technischen Mitteln im Wasser absenkbar, wieder
hebbar und in jeder beliebigen Höhenstellung arretierbar und dessen Innenraum als
Waschzone 1 ausgebildet ist. Das Schwimmdock 2 besitzt in Längsrichtung verlaufende
Seitenwände 5 und an beiden Stirnseiten klappbare Schottwände 15. Unmittelbar über
dem Boden des Schwimmdocks 2 verläuft ein Ausleger 6, der auf Rollenlagerungen 24
in Längsrichtung bewegbar und mittels eines Hydraulikzylinders 19 um ein Gelenk 7
verschwenkbar ist. Auf dem Ausleger 6 sind mehrere über Sensoren steuerbare Halterungen
9 schwenkbar befestigt, die an ihren Enden rotierende und oszillierende, walzenförmige
Bürsten 12 tragen. Als weiteres Reinigungsaggregat ist an der Seitenwand 5 eine Sprühleiste
18 längsverschiebbar sowie schwenk- und höhenveränderbar befestigt, die eine Vielzahl
von über und seitlich der Waschzone 1 angeordnete Wasserspritzdüsen 11 trägt.
Zum Arretieren eines Bootskörpers 4 in der Waschzone 1 sind auf dem Boden des Schwimmdocks
2 mehrere Stützen 3 vorgesehen, die durch Hydraulikzylinder 21 getragen werden. Weiterhin
sind an den Seitenwänden 5 mehrere Stützen 22 angeordnet, die mittels Hydraulikzylinder
23 ein- und ausfahrbar sind. Ebenfalls an der Seitenwand 5 ist ein schwenkbarer Träger
16 befestigt, der die Waschzone 1 überragt und an seinem Ende einen Ausfahrwagen 17
trägt, über den die Durchschleppleine 20 geführt wird. Als weitere Reinigungseinrichtungen
sind im unteren Bereich der Waschzone 1 an Halterungen 25 befestigte Platten 8 zur
Aussendung von Ultraschallwellen angeordnet. Der die Waschzone 1 bildende Innenraum
des Schwimmdocks 2 ist mit Wasser füllbar und über eine an der Schottwand 15 befindliche
Absaugdüse 10 mit Filter entleerbar.
Zur Aufnahme der Funktions-, Bedien-, Steuerungs- und Regelungstechnik befindet sich
seitlich des Schwimmdocks 2 eine Steuerzentrale 14.
[0009] Zur Durchführung von Reinigungsarbeiten an Booten und Yachten wird das Schwimmdock
2 auf dem Wasser schwimmend auf einen vorgesehenen Liegeplatz verholt und im Wasser
so weit abgetaucht, wie es zum Einschwimmen eines Bootskörpers 4 erforderlich ist.
Eine Schottwand 15 wird abgeklappt. Der Bootskörper 4 wird durch Eigenantrieb, beispielsweise
mittels Bugstrahlpropeller 13, oder durch die Durchschleppleine 20 in die Waschzone
1 bugsiert und durch die Stützen 3 und 22 dort gehalten und arretiert. Die Schottwand
15 wird aufwärts geklappt und das Schwimmdock dadurch stirnseitig verschlossen. Mittels
Sensoren und weiterer bekannter Steuerungselemente werden von der Steuerzentrale 14
aus die Wasserspritzdüsen 11 an der Sprühleiste 18 und die Bürsten 12 an den Halterungen
9 in eine für den jeweiligen Bootskörper 4 optimale Stellung gebracht. Erforderlichenfalls
erfolgt dazu auch durch den Hydraulikzylinder 19 ein Verschwenken des Auslegers 6
um das Gelenk 7. Während des Reinigungsprozesses bewegen sich die Reinigungsaggregate
in Längsrichtung des Bootskörpers 4 sowie in den erforderlichen Richtungen auf und
ab. Nach dem Abschluß der mechanischen Reinigung erfolgt mittels Ultraschallwellen,
die von den Platten 8 ausgesendet werden, eine gründliche Nachreinigung. Am unteren
Bootskörper werden sämtlich Seepocken, Muscheln und der Seegrasbewuchs entfernt. Als
Reinigungszusätze zum Waschwasser werden ausschließlich biologische Waschmittel verwendet.
Das anfallende Reinigungswasser, Seewasser als auch Süßwasser, wird unter Wasser über
die Absaugdüse 10 mit samt den Verschmutzungen abgesaugt und durch entsprechende Spezialfilter
gereinigt, bevor es wieder nach außen in die Umwelt gelangt. Nach dem Abschluß der
Reinigungsvorgänge wird das Schwimmdock 2 wieder mit frischem Seewasser gefüllt und
die Boote und Yachten fahren mit eigener Kraft aus der Vorrichtung heraus.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Waschzone
- 2
- Schwimmdock
- 3
- Stütze
- 4
- Bootskörper
- 5
- Seitenwand des Schwimmdocks 2
- 6
- Ausleger
- 7
- Gelenk
- 8
- Platte zur Aussendung von Ultraschallwellen
- 9
- Halterung
- 10
- Absaugdüse mit Filter
- 11
- Wasserspritzdüse
- 12
- Bürste
- 13
- Bugstrahlpropeller
- 14
- Steuerzentrale
- 15
- Schottwand, klappbar
- 16
- Träger
- 17
- Ausfahrwagen
- 18
- Sprühleiste
- 19
- Hydraulikzylinder
- 20
- Durchschleppleine
- 21
- Hydraulikzylinder
- 22
- Stütze
- 23
- Hydraulikzylinder
- 24
- Rollenlagerung
- 25
- Halterung
1. Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten, bestehend aus hydraulisch
betätigten Stützen zum Arretieren eines Bootskörpers in einer Waschzone sowie Reinigungsaggregaten,
die durch Wasserspritzdüsen, rotierende und oszillierende, walzenförmige Bürsten und
weitere Reinigungseinrichtungen gebildet werden, die an beweglichen und sensorisch
gesteuerten Halterungen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Waschzone (1) im Innenraum eines schwimmfähigen und im Wasser absenkbaren,
öffen- und schließbaren Schwimmdocks (2) befindet, die Stützen (3; 22) zur Arretierung
des Bootskörpers (4) beiderseits und unterhalb der Waschzone (1) an den Seitenwänden
(5) und auf dem Boden des Schwimmdocks (2) angeordnet, die die Waschzone (1) umgebenden
Reinigungsaggregate (12) an verschwenkbaren Halterungen (9) auf einem innerhalb des
Schwimmdocks (2) verschiebbaren Ausleger (6) vorgesehen und als weitere Reinigungseinrichtungen
im unteren Bereich der Waschzone (1) Platten (8) zur Aussendung von Ultraschallwellen
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der die Waschzone ( 1 ) bildende Innenraum des Schwimmdocks (2) mit Wasser füllbar
und über eine Absaugdüse (10) mit Filter entleerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (6) um ein seitlich der Waschzone (1) in Längsrichtung des Bootskörpers
(4) verlaufendes Gelenk (7) schwenkbar ist.