(19)
(11) EP 1 060 983 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.2000  Patentblatt  2000/51

(21) Anmeldenummer: 99111571.8

(22) Anmeldetag:  15.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B63B 59/06, B63C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Baumeister, Klaus
18435 Stralsund (DE)

(72) Erfinder:
  • Baumeister, Klaus
    18435 Stralsund (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Reinigen der Aussenflächen von Booten und Yachten


(57) Eine Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten besteht aus Stützen (3,22) zum Arretieren des Bootskörpers (4) in einer Waschzone (1) sowie Reinigungsaggregaten, die durch Wasserspritzdüsen (11), rotierende, walzenförmige Bürsten (12) und weitere Reinigungseinrichtungen (8) gebildet werden. Die Waschzone (1) ist im Innenraum eines offen- und schließbaren Schwimmdocks (2) angeordnet. Als weitere Reinigungseinrichtungen sind Platten (8) zur Aussendung von Ultraschallwellen angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Bootskörper von Wasserfahrzeugen, insbesondere von kleineren Booten, Sportbooten und Yachten bestehen üblicherweise aus Metall, Holz oder einem Kunststoff. Auch ist es bekannt, Bootskörper aus Beton zu fertigen. Der in das Wasser eintauchende Teil des Bootskörpers ist vielfältigen Belastungen und Einflüssen ausgesetzt, die insbesondere darin bestehen, daß sich Ablagerungen, Fremdkörper, hartschalige Meeresbewohner, wie Seepocken, Wasserpflanzen und andere Verunreinigungen an den Außenflächen des Bootskörpers sowie den unterhalb der Wasserlinie befindlichen Teilen des Bootes, beispielsweise den Antriebsteilen, festsetzen. Diese Ablagerungen auf der Bootsaußenhaut führen einerseits dazu, daß der Bootskörper mechanisch und chemisch - physikalisch angegriffen und in seiner Oberflächenstruktur teilweise zerstört wird. Andererseits führen die Fremdkörper und Verunreinigungen auf der unterhalb der Wasserlinie befindlichen Oberfläche des Bootskörpers sowie den Antriebsteilen dazu, daß bei der Fahrt im Wasser unerwünschte Turbulenzen entstehen, sich der Bewegungswiderstand des Wasserfahrzeuges erhöht und die Antriebsaggregate in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden. Das wiederum verringert die Fahrgeschwindigkeit bzw. erfordert eine vergrößerte Antriebsleistung. Weiterhin wird bei umfangreicheren Ablagerungen am Bootskörper die Manövrierfähigkeit des Wasserfahrzeugs negativ beeinflußt.

[0002] Um den beschriebene Nachteilen zu begegnen, ist es bei Sportbooten und Yachten allgemein üblich, diese während der winterlichen Liegezeit an Land einer gründlichen Reinigung der Außenflächen des Bootskörpers, insbesondere der während des Betriebes unterhalb der Wasserlinie befindlichen Teile, zu unterziehen und die Außenflächen des Bootskörpers mit einem konservierenden Schutzanstrich zu versehen. Der Außenanstrich setzt eine gründlich gereinigte Oberfläche voraus.
Bei kleineren Booten ist es allgemein üblich, die Reinigung der Außenflächen mit einfachen Handwerkszeugen, wie Spachteln, Bürsten und feinporigen Schleifmitteln, manuell auszuführen.

[0003] Es ist weiterhin bekannt, zur Säuberung der Bootskörper mechanische Reinigungsanlagen einzusetzen, die mit elektromotorisch angetriebenen Reinigungselementen, wie Rotationsbürsten, ausgestattet sind. Weiterhin ist es bekannt, zur Säuberung von Booten mechanisierte Anlagen einzusetzen, die als Arbeitselement einen unter einem hohen Druck stehenden Wasserstrahl verwenden. Die bekannten Mittel und Methoden zur Beseitigung der Ablagerungen und Fremdkörper von Bootskörpern sowie zur Reinigung der Oberflächen weisen den Nachteil auf, daß sie trotz hoher Arbeitsenergie nicht immer zu einem befriedigenden Ergebnis führen.

[0004] Die Reinigung und Beseitigung der oberflächlichen Ablagerungen und Verunreinigungen wird insbesondere dadurch zusätzlich erschwert, daß die Fremdstoffe und -körper außerordentlich fest auf der Oberfläche des Bootskörpers haften.

[0005] Für die neu zu entwickelnde Vorrichtung bestand deshalb die Aufgabe, die beschriebenen Nachteile der bekannten manuellen und mechanisierten Reinigungsverfahren zu vermeiden und Mittel und Verfahren zur Herstellung gründlich gereinigter Oberflächen zu schaffen. Gleichzeitig soll die Notwendigkeit von manuellen Nacharbeiten weitestgehend vermieden werden.

[0006] Diese Aufgabenstellung wird dadurch gelöst, daß sich bei einer Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten, die aus hydraulisch betätigten Stützen zum Arretieren des Bootskörpers in einer Waschzone sowie Reinigungsaggregaten besteht, die durch Wasserspritzdüsen, rotierende und oszillierende, walzenförmige Bürsten und weitere Reinigungseinrichtungen gebildet werden, erfindungsgemäß die Waschzone im Innenraum eines schwimmfähigen und im Wasser absenkbaren, öffen- und schließbaren Schwimmdocks befindet, die Stützen zur Arretierung des Bootskörpers beiderseits und unterhalb der Waschzone an den Seitenwänden und auf dem Boden des Schwimmdocks angeordnet, die die Waschzone umgebenden Reinigungsaggregate an verschwenkbaren Halterungen auf einem innerhalb des Schwimmdocks verschiebbaren Ausleger vorgesehen und als weitere Reinigungseinrichtungen im unteren Bereich der Waschzone Platten zur Aussendung von Ultraschallwellen angeordnet sind.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung, ist der die Waschzone bildende Innenraum des Schwimmdocks mit Wasser füllbar und über eine Absaugdüse mit Filter entleerbar. Der Ausleger, der die Halterungen mit den Reinigungsaggregaten trägt, ist um ein seitlich der Waschzone in Längsrichtung des Bootskörpers verlaufendes Gelenk schwenkbar.

[0007] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig.1:
eine Gesamtansicht der Vorrichtung von der Seite,
Fig.2:
eine Vorderansicht der Vorrichtung,
Fig.3:
eine Draufsicht der Vorrichtung,
Fig.4:
eine Vorderansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Ultraschallplatten und
Fig.5:
eine Rückansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Ultraschallplatten.


[0008] Die Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten besteht aus einem Schwimmdock 2, das mit bekannten technischen Mitteln im Wasser absenkbar, wieder hebbar und in jeder beliebigen Höhenstellung arretierbar und dessen Innenraum als Waschzone 1 ausgebildet ist. Das Schwimmdock 2 besitzt in Längsrichtung verlaufende Seitenwände 5 und an beiden Stirnseiten klappbare Schottwände 15. Unmittelbar über dem Boden des Schwimmdocks 2 verläuft ein Ausleger 6, der auf Rollenlagerungen 24 in Längsrichtung bewegbar und mittels eines Hydraulikzylinders 19 um ein Gelenk 7 verschwenkbar ist. Auf dem Ausleger 6 sind mehrere über Sensoren steuerbare Halterungen 9 schwenkbar befestigt, die an ihren Enden rotierende und oszillierende, walzenförmige Bürsten 12 tragen. Als weiteres Reinigungsaggregat ist an der Seitenwand 5 eine Sprühleiste 18 längsverschiebbar sowie schwenk- und höhenveränderbar befestigt, die eine Vielzahl von über und seitlich der Waschzone 1 angeordnete Wasserspritzdüsen 11 trägt.
Zum Arretieren eines Bootskörpers 4 in der Waschzone 1 sind auf dem Boden des Schwimmdocks 2 mehrere Stützen 3 vorgesehen, die durch Hydraulikzylinder 21 getragen werden. Weiterhin sind an den Seitenwänden 5 mehrere Stützen 22 angeordnet, die mittels Hydraulikzylinder 23 ein- und ausfahrbar sind. Ebenfalls an der Seitenwand 5 ist ein schwenkbarer Träger 16 befestigt, der die Waschzone 1 überragt und an seinem Ende einen Ausfahrwagen 17 trägt, über den die Durchschleppleine 20 geführt wird. Als weitere Reinigungseinrichtungen sind im unteren Bereich der Waschzone 1 an Halterungen 25 befestigte Platten 8 zur Aussendung von Ultraschallwellen angeordnet. Der die Waschzone 1 bildende Innenraum des Schwimmdocks 2 ist mit Wasser füllbar und über eine an der Schottwand 15 befindliche Absaugdüse 10 mit Filter entleerbar.
Zur Aufnahme der Funktions-, Bedien-, Steuerungs- und Regelungstechnik befindet sich seitlich des Schwimmdocks 2 eine Steuerzentrale 14.

[0009] Zur Durchführung von Reinigungsarbeiten an Booten und Yachten wird das Schwimmdock 2 auf dem Wasser schwimmend auf einen vorgesehenen Liegeplatz verholt und im Wasser so weit abgetaucht, wie es zum Einschwimmen eines Bootskörpers 4 erforderlich ist. Eine Schottwand 15 wird abgeklappt. Der Bootskörper 4 wird durch Eigenantrieb, beispielsweise mittels Bugstrahlpropeller 13, oder durch die Durchschleppleine 20 in die Waschzone 1 bugsiert und durch die Stützen 3 und 22 dort gehalten und arretiert. Die Schottwand 15 wird aufwärts geklappt und das Schwimmdock dadurch stirnseitig verschlossen. Mittels Sensoren und weiterer bekannter Steuerungselemente werden von der Steuerzentrale 14 aus die Wasserspritzdüsen 11 an der Sprühleiste 18 und die Bürsten 12 an den Halterungen 9 in eine für den jeweiligen Bootskörper 4 optimale Stellung gebracht. Erforderlichenfalls erfolgt dazu auch durch den Hydraulikzylinder 19 ein Verschwenken des Auslegers 6 um das Gelenk 7. Während des Reinigungsprozesses bewegen sich die Reinigungsaggregate in Längsrichtung des Bootskörpers 4 sowie in den erforderlichen Richtungen auf und ab. Nach dem Abschluß der mechanischen Reinigung erfolgt mittels Ultraschallwellen, die von den Platten 8 ausgesendet werden, eine gründliche Nachreinigung. Am unteren Bootskörper werden sämtlich Seepocken, Muscheln und der Seegrasbewuchs entfernt. Als Reinigungszusätze zum Waschwasser werden ausschließlich biologische Waschmittel verwendet. Das anfallende Reinigungswasser, Seewasser als auch Süßwasser, wird unter Wasser über die Absaugdüse 10 mit samt den Verschmutzungen abgesaugt und durch entsprechende Spezialfilter gereinigt, bevor es wieder nach außen in die Umwelt gelangt. Nach dem Abschluß der Reinigungsvorgänge wird das Schwimmdock 2 wieder mit frischem Seewasser gefüllt und die Boote und Yachten fahren mit eigener Kraft aus der Vorrichtung heraus.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0010] 
1
Waschzone
2
Schwimmdock
3
Stütze
4
Bootskörper
5
Seitenwand des Schwimmdocks 2
6
Ausleger
7
Gelenk
8
Platte zur Aussendung von Ultraschallwellen
9
Halterung
10
Absaugdüse mit Filter
11
Wasserspritzdüse
12
Bürste
13
Bugstrahlpropeller
14
Steuerzentrale
15
Schottwand, klappbar
16
Träger
17
Ausfahrwagen
18
Sprühleiste
19
Hydraulikzylinder
20
Durchschleppleine
21
Hydraulikzylinder
22
Stütze
23
Hydraulikzylinder
24
Rollenlagerung
25
Halterung



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Reinigen der Außenflächen von Booten und Yachten, bestehend aus hydraulisch betätigten Stützen zum Arretieren eines Bootskörpers in einer Waschzone sowie Reinigungsaggregaten, die durch Wasserspritzdüsen, rotierende und oszillierende, walzenförmige Bürsten und weitere Reinigungseinrichtungen gebildet werden, die an beweglichen und sensorisch gesteuerten Halterungen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Waschzone (1) im Innenraum eines schwimmfähigen und im Wasser absenkbaren, öffen- und schließbaren Schwimmdocks (2) befindet, die Stützen (3; 22) zur Arretierung des Bootskörpers (4) beiderseits und unterhalb der Waschzone (1) an den Seitenwänden (5) und auf dem Boden des Schwimmdocks (2) angeordnet, die die Waschzone (1) umgebenden Reinigungsaggregate (12) an verschwenkbaren Halterungen (9) auf einem innerhalb des Schwimmdocks (2) verschiebbaren Ausleger (6) vorgesehen und als weitere Reinigungseinrichtungen im unteren Bereich der Waschzone (1) Platten (8) zur Aussendung von Ultraschallwellen angeordnet sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der die Waschzone ( 1 ) bildende Innenraum des Schwimmdocks (2) mit Wasser füllbar und über eine Absaugdüse (10) mit Filter entleerbar ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (6) um ein seitlich der Waschzone (1) in Längsrichtung des Bootskörpers (4) verlaufendes Gelenk (7) schwenkbar ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht