[0001] Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf für eine Papier- oder Kartonmaschine mit
einer Vielzahl an zeilen- und spaltenförmig angeordneten Kanälen, wobei sich mindestens
eine Lamelle zwischen zwei Zeilen befindet.
[0002] Aus der Praxis sind Stoffaufläufe mit Lamellen allgemein bekannt. Diese Lamellen
sind dabei, in Strömungsrichtung betrachtet, Turbulenz erzeugenden Kanälen nachfolgend
angeordnet.
[0003] Bei den Lamellen gibt es starre Gebilde, die lediglich in ihrer Anbindung - im Bereich
nach den Kanälen - gelenkig ausgeführt sind. Eine andere Ausführungsform stellen die
flexiblen Lamellen dar. Diese sind starr - in Form eines Kragträgers - zwischen zwei
Zeilen von Kanälen eingespannt.
[0004] Solange der Stoffauflauf in Betrieb ist, schweben diese Lamellen in dem Suspensionsstrom.
Wird dieser jedoch abgestellt, so legen sich die freien Enden der Lamellen an die
untere Stoffauflaufwand an. Mit dem Abstellen des Stoffauflaufes ist aber auch eine
Rückströmung der Suspension verbunden. Hierdurch entsteht eine Saugwirkung auf die
Lamellenflächen. Die aus der Saugwirkung resultierende Kraft ist wegen der großen,
mit Unterdruck beaufschlagten, Fläche der Lamelle sehr groß. Für die flexiblen Lamellen
ist dieses gegenüber den starren wesentlich gefährlicher, weil diese besonders stark
an ihrer Einspannstelle belastet werden, so daß diese sogar abbrechen können.
[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Stoffauflauf zu finden, bei dem es nicht
mehr zum Abbrechen der flexiblen Lamellen an der Einspannstelle kommt.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die Erfinder erkannten, daß die Lamelle nahe ihrer Einspannstelle gestützt werden
muß. Es gab aber das Problem, daß auch in dem Bereich des Stoffauflaufes, in dem sich
die Lamellen befinden, die Strömung nicht durch Einbauten behindert werden darf.
[0008] Demgemäß schlagen die Erfinder vor, Lamellenstützen in dem Bereich der Stege anzuordnen.
Diese Stege befinden sich jeweils zwischen zwei Spalten der Kanäle. Die Stege sind
von ihrer Breite her ausreichend, um die nötige Festigkeit für Lamellenstützen aufzubringen.
[0009] Es hat sich auch gezeigt, daß, über die Breite der Papiermaschine betrachtet, drei
Lamellenstützen ausreichend sein können. Aus Gründen der Gleichmäßigkeit der Strömung
einer Zeile empfiehlt es sich jedoch, an allen Stegen die Lamellenstützen anzubringen.
[0010] Damit die Lamelle von ihrer Einspannstelle hin zu ihrer Auflagelinie auf der unteren
Stoffauflaufwand allmählich übergeführt wird, ist eine gekrümmte Form der Lamellenstütze
in dem Bereich der Lamellenauflage vorteilhaft.
[0011] Weiterhin ist es aus strömungstechnischen Symmetriegründen vorteilhaft, wenn auch
der der Lamellenauflage abgewandte Bereich die gleiche gekrümmte Form aufweist.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Übergang von der Einspannstelle der Lamelle
zur Lamellenstütze ohne Richtungsänderung erfolgt. Der nachfolgende Bereich der Lamellenstütze
hat dann eine - gegebenenfalls progressive - Krümmung. Dadurch wird die Lamelle in
einem ersten Bereich vollständig gestützt.
[0013] Sind mehrere Lamellen in einem Stoffauflauf vorhanden, so sind diese auf verschiedenen
Höhenniveaus angeordnet. Dieses bedeutet, daß eine höhere Lamelle stärker auf Biegung
beansprucht wird, weil das freie Ende dieser Lamelle - zur Erreichung der stützenden
unteren Stoffauflaufwand - sich stärker verbiegen muß. Somit wären verschiedene Formen
von Lamellenstützen erforderlich. Dieses erhöht aber die Teilevielfalt und damit auch
die Kosten in der Konstruktion, Fertigung und Lagerhaltung. Deshalb empfiehlt sich
eine einheitliche Form für die Lamellenstützen. Zu beachten wäre hierbei aber, daß
die einheitliche Form der Lamellenstütze für den ungünstigsten Belastungsfall ausgelegt
wäre.
[0014] In manchen Einsatzfällen kann es auch sinnvoll sein, wenn für eine Zeile genau die
optimale Form einer Lamellenstütze gewählt wird, weshalb in diesem Fall die Form der
höher gelegenen Lamellenstützen eine größere Krümmung aufweisen, als die der tiefer
gelegenen Lamellenstützen.
[0015] Es liegt somit im Rahmen der Erfindung, daß sowohl gleiche Formen der Lamellenstützen
in verschiedenen Zeilen, als auch unterschiedliche Formen in verschiedenen Zeilen
gleichzeitig in einem Stoffauflauf verwendet werden können.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, daß die Lamellenstützen an die Stege
des Stoffauflaufes bei der Fertigung der Kanäle mit angeformt werden. Dieses reduziert
den Fertigungsaufwand und damit die Kosten.
[0017] Auf der anderen Seite kann es vorteilhaft sein, wenn die Lamellenstützen montierbar
sind. Dieser Vorteil ist beispielsweise dann gegeben, wenn Stoffaufläufe mit Lamellenstützen
nachgerüstet werden sollen.
[0018] Werden Lamellenstützen nur zur Abstützung der Lamellen eingesetzt, so sind evtl.
nicht alle Stege mit Lamellenstützen versehen. Dieses kann zu einer uneinheitlichen
Strömung der Suspension führen. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn nicht nur zur Stützung
der Lamellen, sondern auch zur Strömungsbeeinflussung Lamellenstützen an den Stegen
vorhanden sind.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführungsvariante des Stoffauflaufes kann weiterhin vorsehen,
daß, in vertikaler Richtung betrachtet, die Lamellen von den Lamellenstützen an der
Einspannstelle einen Abstand aufweisen. Vorzugsweise kann ein solcher Abstand 2 mm
betragen. Bei dieser Ausführung wird im Anfangsbereich der Lamellenstütze jeweils
eine Strecke gegeben sein, in der sich zwischen der Lamelle und er Abstützung ein
in Strömungsrichtung verjüngender Spalt gebildet wird.
[0020] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0021] Zusätzliche Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0022] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es
stellen dar:
- Figur 1:
- Teilansicht eines Querschnittes durch einen erfindungsgemäßen Stoffauflauf;
- Figur 2:
- Schnitt A-B aus Figur 1;
- Figur 3:
- Einzelheit Z aus Figur 1.
[0023] Die Figur 1 zeigt einen Stoffauflauf 1 im Ruhezustand. Die Kanäle 2a, 2b, 2c, 2d
werden im Betriebsfall des Stoffauflaufes 1 von der Suspension in Strömungsrichtung
11 durchströmt. Durch den Ruhezustand des Stoffauflaufes 1 liegen die freien Enden
der Lamellen 7a, 7b, 7c an der unteren Stoffauflaufwand 13 an. In einem ersten Bereich
12 werden die Lamellen durch die Lamellenstützen 6b, 6c, 6d in dem den Lamellen zugewandten
Bereich 8 gestützt. Der den Lamellen abgewandte Bereich 9 ist spiegelbildlich zu dem
Bereich 8 geformt. Die Lamellenstütze 6a dient in diesem Ausführungsbeispiel nur der
Strömungsbeeinflussung.
[0024] Die Figur 2 zeigt die Anordnung der Kanäle 2a, 2b...in Zeilen 3a, 3b, 3c, 3d und
den Spalten 4a, 4b, 4c. Zwischen den Zeilen - beispielsweise 3c und 3d - befindet
sich die Lamelle 7c. Der Steg 5 zwischen den Spalten 4a und 4b kann zugleich der Ort
beispielsweise der Lamellenstütze 6d sein. Weitere Positioniermöglichkeiten von Lamellenstützen
sind natürlich möglich, jedoch kostenintensiv.
[0025] Mit dem Ausschnitt Z in der Figur 3 soll der direkte Stützbereich der Lamelle 7a
gezeigt werden. Diese Lamelle wird an ihrer Einspannstelle 10a in dem Bereich der
Kanäle gehalten. Die gezeigte Schnittposition gibt diese Kanäle 2a und 2b nicht wieder.
Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht eine Sprungstelle zwischen dem der Lamelle
zugewandten Bereich 8 der Lamellenstütze 6b und der Einspannstelle 10a.
[0026] Die Lamellenstützen weisen also an der Einspannstelle einen vertikalen Abstand zur
jeweiligen Lamelle auf und bilden einen, sich in Strömungsrichtung verjüngenden, freien
Spalt zwischen Lamelle und darunterliegender Lamellenstütze.
[0027] Die Lamelle 7a kommt somit erst nahe dem Endbereich der Lamellenstütze 6b mit dieser
in Kontakt. Für eine weiter verbesserte Stützung der Lamelle kann die Sprungstelle
auch eliminiert werden, jedoch führt dies gegebenenfalls zu Mehrkosten in der Fertigung
und der Montage. Häufig ist die dargestellte Stützung völlig ausreichend und vermindert
ausreichend die Neigung der Lamellen zum Abbrechen.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Stoffauflauf
- 2a, 2b, 2c, 2d
- Kanal
- 3a, 3b, 3c, 3d
- Zeile
- 4a, 4b, 4c
- Spalte
- 5
- Steg
- 6a, 6b, 6c, 6d
- Lamellenstütze
- 7a, 7b, 7c
- flexible Lamelle
- 8
- der Lamelle zugewandte Bereich
- 9
- der Lamelle abgewandte Bereich
- 10a, 10b, 10c
- Einspannstelle
- 11
- Strömungsrichtung
- 12
- erster Bereich
- 13
- untere Stoffauflaufwand
1. Stoffauflauf (1) für eine Papier- oder Kartonmaschine mit
1.1 einer Vielzahl von Kanälen (2a, 2b, 2c, 2d),
1.2 die Kanäle (2a, 2b, 2c, 2d) bilden eine Anordnung von maschinenbreiten Zeilen
(3a, 3b, 3c, 3d) und dazu senkrechten Spalten (4a, 4b, 4c),
1.3 mindestens eine Lamelle (7a, 7b, 7c) ist zwischen Zeilen (3a, 3b, 3c, 3d) angeordnet,
dadurch gekennzeichnet, daß,
1.4 in Strömungsrichtung (11) betrachtet, nach der Einspannstelle (10a, 10b, 10c)
der Lamelle (7a, 7b, 7c) Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) angeordnet sind.
2. Stoffauflauf (1) gemäß dem voranstehenden Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) an den Stegen (5) zwischen zwei waagerecht
benachbarten Zeilen (3a, 3b, 3c) angeordnet sind.
3. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über die Breite des Stoffauflaufes (1) mindestens drei Lamellenstützen (6a,
6b, 6c, 6d) angeordnet sind.
4. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) in ihrem der gestützten Lamelle (7a, 7b,
7c) zugewandten Bereich (8) gekrümmt sind.
5. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) in ihrem der gestützten Lamelle (7a, 7b,
7c) abgewandten Bereich (9) die gleiche Krümmung aufweisen wie in dem der Lamelle
(7a, 7b, 7c) zugewandten Bereich (8).
6. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß, in Strömungsrichtung (11) betrachtet, direkt nach der Einspannstelle (10a,
10b, 10c) beginnend, die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) die Lamelle (7a, 7b, 7c)
in einem ersten Bereich (12) vollständig unterstützen.
7. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) die gleiche Krümmungsform aufweisen.
8. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) einer Zeile (3a, 3b, 3c) eine größere Krümmung
aufweisen als die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) der darunterliegenden Zeile (3a,
3b, 3c).
9. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) einstückig an den Stegen (5) angeformt
sind.
10. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) an den Stegen (5) befestigt sind.
11. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aus Gründen der Strömungstechnik auch an Stegen (5), an denen keine Lamellenstützung
erfolgt, Lamellenstützen (6a, 6b, 6c, 6d) angebracht sind.
12. Stoffauflauf (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß, in vertikaler Richtung betrachtet, die Lamellen von den Lamellenstützen (6a,
6b, 6c, 6d) an der Einspannstelle einen Abstand, vorzugsweise von 2 mm, aufweisen.