[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrischen Betätigung eines Kraftfahrzeugtürverschlusses,
mit
- Betätigungseinrichtung, z. B. Türaußengriff, Fernbedienung oder auch Identifizierungsgerät,
- elektromotorischem Antrieb, und mit
- von dem Antrieb beaufschlagter Sperrklinke für eine Drehfalle,
wobei bei ausgelöster Betätigungseinrichtung der elektromotorische Antrieb die Sperrklinke
- beginnend und endend in ihrer Ausgangsstellung - entsprechend steuert, und wobei
der elektromotorische Antrieb in ausgehobener Stellung der Sperrklinke angehalten
wird.
[0002] Der elektromotorische Antrieb dient also dazu, die Sperrklinke zu verstellen bzw.
zu beaufschlagen, wie dies grundsätzlich in der DE 196 50 826 A1 beschrieben wird.
Vergleichbare Vorgehensweisen sind Gegenstand der DE 195 30 726 A1. Im Rahmen der
letztgenannten Vorveröffentlichung wird ein elektrisches Türschloss mit Servoöffnung
beschrieben, bei welchem die Sperrklinke über einen Abtriebsnocken ausgehoben wird.
Ein solches Türschloss bzw. ein zugehöriger Kraftfahrzeugtürverschluss wird in der
Regel mit einem schlüssellosen Zugangssystem ("keyless entry") kombiniert. Dabei trägt
der Fahrzeugbenutzer im Allgemeinen ein Identifizierungsgerät, z. B. einen Transponder,
bei sich.
[0003] Derartige Einrichtungen werden in der DE 35 36 377 A1 beschrieben. Bei Betätigung
des Türaußengriffs bzw. bei Annäherung der Hand eines Fahrzeugbenutzers an den Türaußengriff
(vgl. diesbezüglich auch die DE 195 16 316 C2) wird ein Dialog zwischen Kraftfahrzeug
und Identifizierungsgerät aufgebaut. Bei festgestellter Berechtigung des Fahrzeugbenutzers
werden von der Bordelektronik entsprechende Signale an den elektromotorischen Antrieb
für die Servoöffnung gegeben, die dazu führen, dass die Sperrklinke elektromotorisch
(und nicht manuell) ausgehoben wird.
[0004] Dabei hat sich herausgestellt, dass bei den bekannten Vorgehensweisen nach DE 196
50 826 A1 und DE 195 30 726 A1 das elektromotorische Ausheben der Sperrklinke - beginnend
in ihrer Ausgangsstellung - gleichsam schlagartig erfolgt. Hierdurch kann nicht sichergestellt
werden, dass der Fahrzeugbenutzer innerhalb dieser Zeitspanne die Tür aufgezogen und
folglich die Drehfalle vollständig geöffnet hat. Mit anderen Worten besteht die Gefahr,
dass nach Rückkehr der Sperrklinke in die Ausgangsstellung diese in die Vorrast oder
Hauptrast der Drehfalle einfällt. Folglich kann die Tür nicht geöffnet werden, da
keine mechanische Außenbetätigungskette vorhanden ist. Dies hat zur Folge, dass der
Fahrzeugbenutzer den Türaußengriff loslassen und erneut betätigen muss, was Komforteinbußen
mit sich bringt.
[0005] In diesem Zusammenhang hat sich weiter als nachteilig erwiesen, dass zum Starten
des vorgenannten Dialoges zwischen Identifizierungsgerät bzw. Identifizierungseinrichtung
und Kraftfahrzeug ein lediglich geringfügiges Ausheben des Türaußengriffes aus seiner
Ruheposition ausreicht. Sollte der Türaußengriff in dieser Position verharren bzw.
nur langsam weiter bewegt werden, so besteht die vorstehend beschriebene Gefahr, dass
vor einem endgültigen Öffnen der Tür und damit der Drehfalle der betreffende Dialog,
die Servoöffnung und das Wiedereinfallen der Sperrklinke in ihre Ausgangsstellung
bereits erfolgt sind, bevor der Fahrzeugbenutzer versucht, die Tür vollständig aufzuziehen
und damit die Drehfalle gänzlich zu öffnen. Dies gilt für grundsätzlich jede Betätigungseinrichtung,
also sowohl einen Ziehgriff als auch einen Klappgriff als Türaußengriff. Selbstverständlich
sind auch andere Betätigungseinrichtungen im Rahmen der Erfindung denkbar, so z. B.
Schalter, Druckknöpfe oder dergleichen.
[0006] Jedenfalls müssen beim Stand der Technik Komforteinbußen hingenommen werden, da sich
der Fahrzeugbenutzer letztlich an den vorbeschriebenen Zyklus (Dialog und elektrische
Servoöffnung) anpassen muss. Derartiges erfordert mit Blick auf eine weitestgehende
Entlastung des Fahrzeugbenutzers Abhilfemaßnahmen.
[0007] Dies gilt auch für das im Rahmen der gattungsbildenden Lehre nach DE 298 13 797 U1
beschriebene Türschloss mit Öffnungshilfe. Bei diesem wird der elektromotorische Antrieb
- vorliegend als Öffnungshilfe ausgeführte Stelleinrichtung bezeichnet - zwar in ausgehobener
Stellung der Sperrklinke angehalten, indem die Weiterbewegung eines der Stelleinrichtung
zugeordneten Zapfens blockiert wird. Die Sperrklinke erreicht ihre Ausgangsstellung
jedoch nicht wieder motorisch, sondern vielmehr unterstützt durch die Kraft einer
Feder, welche Drehfalle und Sperrklinke miteinander koppelt.
[0008] Wenn das bekannte Türschloss in seine Schließposition überführt wird, resultiert
dies darin, dass aufgrund der durch die vorgenannte Feder aufgebrachten Kraft auch
die Sperrklinke - neben der Drehfalle - wieder in ihre Ausgangsposition gelangt. Gleichzeitig
bewirkt diese Federkopplung zwischen Drehfalle und Sperrklinke, dass der vorerwähnte
Zapfen in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
[0009] Eine solche Vorgehensweise ist schon deshalb unbefriedigend, weil die Einnahme der
Ausgangsstellung letztlich vom Zusammenspiel zwischen Drehfalle, Feder und Sperrklinke
abhängt. Auch können Fehlfunktionen durch die zwangsläufig mitzunehmende Stelleinrichtung
nicht ausgeschlossen werden.
[0010] Sofern im Rahmen der DE 38 01 581 C1 die Möglichkeit angesprochen wird, eine in Freigabestellung
geschwenkte Sperrklinke bei in Hauptschließstellung befindlicher Schlossfalle so lange
in dieser Freigabestellung zu halten, bis die Schlossfalle ihre Vorschließstellung
passiert hat und danach erst wieder freizugeben, gelingt dies nur unter Rückgriff
auf einen in die Bewegungsbahn der Sperrklinke einfallenden Blockierhebel. Abgesehen
davon, dass es sich hier um ein zusätzliches Bauteil handelt, müssen besondere kinematische
Abfolgen der jeweiligen Hebelbetätigung beachtet werden, damit überhaupt die gewünschte
Funktionsweise erreicht wird. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, weil die betreffende
Patentschrift zwar einen Hilfsmotor zur Betätigung der Schlossfalle lehrt, die Sperrklinke
dagegen jedoch rein mechanisch - und nicht motorisch - bewegt wird.
[0011] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art den Komfort zu steigern, insbesondere sicherzustellen, dass eine
Anpassung des Fahrzeugbenutzers an die einzelnen Vorgänge der elektrischen Servoöffnung
verhindert wird. Außerdem soll ein entsprechend gestalteter Kraftfahrzeugtürverschluss
geschaffen werden.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren
vor, dass ein Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebs zur Überführung der Sperrklinke
in ihre Ausgangsstellung im Anschluss an seinen Halt in ausgehobener Stellung der
Sperrklinke erst nach einer vorgegebenen Zeitspanne und/oder nach vollständiger Öffnung
der Drehfalle erfolgt, damit die Sperrklinke insgesamt erst nach vollständiger Öffnung
der Drehfalle wieder in ihre Ausgangsstellung überführt wird.
[0013] Folglich legt der elektromotorische Antrieb in ausgehobener Stellung der Sperrklinke
gleichsam einen Zwischenstopp ein. Es handelt sich hierbei also um einen Teilschritt
bei der Gesamtbewegung der Sperrklinke von ihrer Ausgangsstellung über ihren Halt
in ausgehobener Position bis wieder zur Ausgangsstellung hin. Im Gegensatz dazu endet
das bekannte Verfahren nach der DE 298 13 797 U1 praktisch damit, dass die Sperrklinke
in ausgehobener Stellung mittels des elektromotorischen Antriebes gehalten wird und
danach federbeaufschlagt - und nicht motorisch getrieben - ihre Ausgangsstellung erreicht.
[0014] Hierdurch wird sichergestellt, dass sich eine zugehörige Kraftfahrzeugtür schon bei
einmaligem Ziehen des Türaußengriffs bzw. Betätigen der Betätigungseinrichtung (Fernbedienung)
öffnen lässt. Dies wird intern dadurch erreicht, dass der elektromotorische Antrieb
in der ausgehobenen Stellung der Sperrklinke den beschriebenen Zwischenstopp einlegt.
Dieser Zwischentopp wird so lange beibehalten, bis die Kraftfahrzeugtür und damit
auch die Drehfalle vollständig geöffnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der elektromotorische
Antrieb auch erst nach einer vorgegebenen Zeitspanne wieder beaufschlagt werden, damit
die Sperrklinke nach vollständiger Öffnung der Drehfalle (innerhalb dieser Zeitspanne)
in ihre Ausgangsstellung überführbar ist.
[0015] Dabei wird das Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebes so lange fortgeführt,
bis die Sperrklinke wieder in ihre Ausgangsstellung überführt wurde, in welcher sie
in die Drehfalle einfallen kann, sobald die Tür wieder geschlossen wird bzw. ein zugehöriger
Schließbolzen die Drehfalle in ihre Schließstellung überführt.
[0016] Zu diesem Zweck wird die vorerwähnte Zeitspanne üblicherweise konstant und in Abhängigkeit
von empirischen Erfahrungswerten eingestellt. Diese Erfahrungswerte berücksichtigen
gemessene oder ermittelte Zeiten, die regelmäßig zum Öffnen der Kraftfahrzeugtür und
damit der Drehfalle erforderlich sind. Selbstverständlich liegt die im Rahmen der
Erfindung eingestellte Zeitspanne eher im oberen Bereich der vorerwähnten und gemessenen
bzw. ermittelten Betätigungsdauern, um auf jeden Fall eine vollständige Öffnung der
Drehfalle zu gewährleisten.
[0017] Jedenfalls erfolgt erst nach vollständiger Öffnung der Kraftfahrzeugtür bzw. einer
Schiebetür und damit der Drehtalle ein Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebes
nach dem besagten Zwischenstopp. Das Wiederanlaufen setzt ein, sobald die vorerwähnte
Zeitspanne verstrichen ist und/oder sensorisch eine vollständige Öffnung der Drehfalle
ermittelt wurde. Dieses Wiederanlaufen wird so lange fortgeführt, bis die Sperrklinke
wieder in ihre Ausgangsstellung überführt wurde, in welcher sie in die Drehfalle einfallen
kann, sobald die Tür wieder geschlossen wird bzw. ein zugehöriger Schließbolzen die
Drehfalle in ihre Schließstellung überführt.
[0018] Nach bevorzugter Ausgestaltung kann die vorgegebene Zeitspanne mittels eines durch
einen der Betätigungseinrichtung zugeordneten Betätigungssensor ausgelösten Zeitgliedes
eingestellt werden. Bei diesem Betätigungssensor handelt es sich - wie beim nachfolgend
noch zu beschreibenden Schaltsensor - um jedweden möglichen Sensor, welcher von der
Betätigungseinrichtung beeinflusste Sensorsignale abgibt. Diese Sensorsignale können
Schaltsignale oder positionsabhängige Sensorsignale sein. Es genügt ein kurzer Impuls,
um das Zeitglied auszulösen, das in der Regel einstellbar ausgestaltet ist, d. h.
mit (werksseitig) variierbarer Zeitspanne arbeitet.
[0019] Dabei wird bzw. werden im Allgemeinen der Betätigungssensor und damit das Zeitglied
durch Beaufschlagen bzw. Betätigen oder Antippen der Betätigungseinrichtung ausgelöst.
Da die Betätigungseinrichtung, insbesondere bei einer Schiebetür, regelmäßig als um
eine senkrechte Achse nach vorne oder hinten im Vergleich zur Fahrtrichtung schwenkbarer
Türaußengriff ausgebildet ist, führt ein entsprechendes Schwenken oder Antippen dieses
Türaußengriffes zur gewünschten Beaufschlagung des Betätigungssensors und damit Auslösung
des Zeitgliedes.
[0020] Weiter sind im Allgemein das Zeitglied, der Schaltsensor und der Betätigungssensor
an eine Steuereinrichtung angeschlossen oder sogar deren Bestandteile, wobei die Steuereinrichtung
von den Sensoren abgegebene Signale zeitabhängig auswertet. Üblicherweise wird bei
ausgelöstem Betätigungssensor der elektromotorische Antrieb - gegebenenfalls nach
Überprüfung der Berechtigung des Fahrzeugbenutzers - zur Verschwenkung der Sperrklinke
beaufschlagt, und zwar in der Regel von der Steuereinrichtung. Dies wird regelmäßig
so lange durchgeführt, bis über den Schaltsensor die ausgehobene Stellung der Sperrklinke
detektiert wird. Dann wird der elektromotorische Antrieb - wie beschrieben - gestoppt
(Zwischenstopp), und zwar so lange, bis sein Wiederanlaufen (durch die Steuereinrichtung
bzw. das Zeitglied) veranlasst wird, und zwar nach Verstreichen der vorgegebenen Zeitspanne.
[0021] Sofern die vollständige Öffnung der Drehfalle als zusätzliches oder alternatives
Kriterium für das Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebes eingesetzt wird,
lässt sich diese vollständige Öffnung der Drehfalle über den der Betätigungseinrichtung
zugeordneten Betätigungssensor, z. B. Türaußengriffschalter, abfragen. Ein solcher
Betätigungssensor ist bei den vorbeschriebenen Kraftfahrzeugtürverschlüssen zumeist
obligatorisch verwirklicht, weil dieser Betätigungssensor in der Regel den Dialog
zwischen Identifizierungseinrichtung und Kraftfahrzeug bzw. Kraftfahrzeugtürverschluss
startet, so wie dies in der DE 35 36 377 A1 beschrieben ist.
[0022] Jedenfalls geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass die vollständige Öffnung
der Drehfalle gleichsam mit dem Loslassen des Türaußengriffes korrespondiert, folglich
über den hier zumeist ohnehin vorgesehenen Betätigungssensor zuverlässig abgefragt
werden kann. - Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, alternativ oder
zusätzlich einen (Betätigungs-)Sensor, z. B. Hallsensor, direkt an der Drehfalle anzubringen
und die Drehfallenstellung entsprechend abzufragen.
[0023] In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung bevorzugt vor, dass das Wiederanlaufen
des elektromotorischen Antriebes erst dann vorgenommen wird, wenn der Betätigungssensor
abgeschaltet ist, z. B. bei losgelassenem Türaußengriff und damit vollständig geöffneter
Drehfalle. Die Beaufschlagung des elektromotorischen Antriebes wird im Allgemeinen
so lange fortgeführt, bis der Schaltsensor die dann wieder erreichte Ausgangsstellung
der Sperrklinke erkennt und der elektromotorische Antrieb angehalten wird.
[0024] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Kraftfahrzeugtürverschluss, wie er im Patentanspruch
6 beschrieben wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Kraftfahrzeugtürverschlusses
sind Gegenstand der Ansprüche 7 bis 10.
[0025] Im Rahmen der Erfindung werden deutliche Komfortverbesserungen gegenüber dem Stand
der Technik erreicht, weil zum einen das Öffnen der Tür gleichsam elektromotorisch
unterstützt erfolgt und zum anderen ein einmaligen Ziehen des zugehörigen Türaußengriffs
das Öffnen der Tür sicherstellt, und zwar unabhängig davon, wie lange und mit welcher
Geschwindigkeit der Fahrzeugbenutzer den Türaußengriff betätigt. Dabei verbleibt es
selbstverständlich dabei, dass beim Loslassen des Türaußengriffs die Sperrklinke gegebenenfalls
wieder einfällt, und zwar entweder in Haupt- oder Vorrast der Drehfalle, wenn diese
noch nicht geöffnet ist. Dies ist gewollt und vernünftig und wird auch bei mechanischen
Vorbildern realisiert. Folglich sind Fahrzeugbenutzer hieran gewöhnt und erwarten
eine entsprechende Reaktion.
[0026] Nichtsdestotrotz wird das manchmal lästige erneute Betätigen des Türaußengriffs im
Rahmen der Erfindung zuverlässig vermieden, wenn der Fahrzeugbenutzer diesen Griff
beispielsweise sehr langsam oder zögerlich betätigt. Dies gelingt durch den eingelegten
Zwischenstopp, welcher dafür sorgt, dass nach Verstreichen der betreffenden Zeitspanne
bzw. nach Überprüfung der Drehfallenöffnung die Drehfalle auf jeden Fall geöffnet
ist. Folglich werden Komforteinbußen, wie sie der Stand der Technik nicht ausschließen
kann, gänzlich beherrscht.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss mit Sperrklinke in Ausgangsstellung,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 bei ausgehobener Sperrklinke,
- Fig. 3
- die Abtriebsscheibe mit Abtriebssteuerkurve und Schaltsteuerkurve im Detail und
- Fig. 4
- ein Zeitdiagramm des Betätigungsablaufes.
[0028] In den Figuren ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss mit einer Betätigungseinrichtung
1, in dem Ausführungsbeispiel ein Kraftfahrzeugtürverschluss an einer Schiebetür dargestellt.
Bei der Betätigungseinrichtung 1 handelt es sich um einen senkrecht um eine Achse
A nach vorne oder hinten im Vergleich zur Fahrtrichtung schwenkbaren Türaußengriff
1. An diesem Türaußengriff 1 ist ein Betätigungssensor 2 angeordnet, welcher von dem
Türaußengriff 1 beaufschlagt wird und zumindest eine Stellung des Türaußengriffs 1
detektiert. Diese zumindest eine Stellung des Türaußengriffs 1 wird dergestalt abgefragt,
dass der Betätigungssensor 2 durch Auslösen oder Antippen der Betätigungseinrichtung
1 bzw. des Türaußengriffs 1 ausgelöst wird. Hierzu korrespondiert eine Öffnungsbewegung
bzw. Öffnungsstellung des Türaußengriffs 1. Jedenfalls lässt sich mit Hilfe des Betätigungssensors
2 ein eindeutiger Zeitpunkt T1 festlegen, welcher zur Öffnung der Schiebetür bzw.
des dort vorhandenen und dargestellten Kraftfahrzeugtürverschlusses korrespondiert
(vgl. auch Fig.4).
[0029] Zusätzlich findet sich ein elektromotorischer Antrieb 3, welcher im Wesentlichen
aus einem Elektromotor 3a und einer Schneckenwelle 3b besteht. Diese Schneckenwelle
3b kämmt mit einer Abtriebsscheibe 4. Auf der Abtriebsscheibe 4 sind koaxial gegenüberliegend
eine Abtriebssteuerkurve 5 und eine Schaltsteuerkurve 6 angeordnet, und zwar jeweils
drehbar um eine gleiche Achse 7. Zu der Schaltsteuerkurve 6 gehört ein Schaltsensor
8, bei welchem es sich nach dem Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 und 2 um einen Schalter
8 handelt, während das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 an dieser Stelle einen Hallsensor
8 zeigt. In beiden Fällen dient der Schaltsensor 8 zur Festlegung von Schaltzeitpunkten
S1, S2 wie nachfolgend noch detailliert beschrieben wird (vgl. Fig. 4).
[0030] Selbstverständlich können auch mehrere Betätigungssensoren 2 sowie Schaltsensoren
8 verwirklicht sein. Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, Abtriebssteuerkurve 5
und Schaltsteuerkurve 6 (sowie ggf. Abtriebsscheibe 4) grundsätzlich zu einem Bauteil
zusammenzufassen. Dies gilt auch für die beiden vorgenannten Sensoren 2, 8, so lange
die nachfolgend beschriebenen zumindest zwei Winkelstellungen der Abtriebsscheibe
4 einwandfrei ermittelt werden.
[0031] Von der Abtriebssteuerkurve 5 wird eine Sperrklinke 9 beaufschlagt, die mit einer
Drehtalle 10 in üblicher Weise zusammenwirkt. Mit anderen Worten sorgt die Sperrklinke
9 dafür, dass bei geschlossener Tür und somit geschlossener Drehfalle (vgl. Fig. 1)
die Drehfalle 10 blockiert wird. Dabei kann auch die Drehfalle 10 elektromotorisch
im Sinne einer Öffnungshilfe für die zugehörige Kraftfahrzeugtür betrieben werden.
[0032] Vorliegend handelt es sich bei der Sperrklinke 9 um eine dreiarmige Sperrklinke 9
mit einem Sperrklinkenarm 9a, welcher in eine entsprechende Vorrast oder Hauptrast
der Drehfalle 10 einfällt. Zusätzlich findet sich ein Sperrklinkenarm 9b, welcher
federunterstützt an der Abtriebssteuerkurve 5 anliegt. Schließlich ist ein dritter
Sperrklinkenarm 9c verwirklicht, welcher mit einem (nur angedeuteten) Innenbetätigungshebel
11 zusammenwirkt, damit die Sperrklinke 9 mittels des Innenbetätigungshebels 11 ausgelöst
werden kann, was zur Verbesserung der Fahrgastsicherheit beiträgt.
[0033] Bei beaufschlagter Betätigungseinrichtung 1 bzw. ausgelöster Betätigungseinrichtung
1 wird ein Zeitglied 17 durch den Betätigungssensor 2 ausgelöst. Dieses Zeitglied
17 sorgt dafür, dass der Antrieb 3 nach einer vorgegebenen und variierbaren Zeitspanne
t wieder anläuft, wie dies in der Fig. 4 dargestellt ist. Diese Zeitspanne t wird
im Allgemeinen werksseitig konstant eingestellt und hängt von empirisch ermittelten
Erfahrungswerten ab. Der Beginn der Zeitspanne t ist gemäß Fig. 4 deckungsgleich mit
dem Zeitpunkt T1, während das Ende der Zeitspanne t zu einem Zeitpunkt T2 korrespondiert.
Grundsätzlich kann natürlich auch ein anderer Startzeitpunkt festgelegt werden. Jedenfalls
läuft der Antrieb 3 beginnend mit dem Zeitpunkt T1 für eine bestimmte Zeit an und
legt dann einen Zwischenstopp ein. Dies kann beginnend mit dem Zeitpunkt S1 der Fall
sein, wie nachfolgend noch erläutert wird. Im Anschluss hieran gibt der Ablauf der
Zeitspanne t bzw. der Zeitpunkt T2 das Wiederanlaufes des Antriebes 3 bis zum Zeitpunkt
S2 vor.
[0034] Bevor jedoch der elektromotorische Antrieb 3 durch die beaufschlagte Betätigungseinrichtung
1 in Gang gesetzt wird, erfolgt eine Identifizierung des Fahrzeugbenutzers. Zu diesem
Zweck ist ein angedeuteter Zündschlüssel 12 vorgesehen, welcher einen Dialog mit einer
Steuereinrichtung 13 beginnt, sobald der Betätigungssensor 2 ein Betätigen des Türaußengriffes
1 feststellt. Anstelle des Zündschlüssels 12 kann auch eine passive Identitätseinrichtung
an dieser Stelle zum Einsatz kommen, z. B. eine Chipkarte, Magnetkarte M oder dergleichen.
Jedenfalls weist der Zündschlüssel 12 einen Transponder 14 auf, welcher nach Absenden
eines Fragecodesignals seitens der Steuereinrichtung 13 ein entsprechendes Antwortcodesignal
zurücksendet. Das seitens der Steuereinrichtung 13 ausgesandte Fragecodesignal wird
hier von einer angeschlossenen oder integrierten Identifizierungseinrichtung 13a mit
von dem Betätigungssensor 2 aktivierbaren Transponder emittiert.
[0035] Durch Vergleich zwischen Fragecodesignal und Antwortcodesignal in der Steuereinrichtung
13 bzw. einem der Steuereinrichtung 13 zugeordneten Codesignalvergleicher 13b lässt
sich feststellen, ob ein berechtigter Fahrzeugbenutzer den Türaußengriff 1 betätigt.
- Selbstverständlich kann es sich diesbezüglich auch um eine passive Abfrage der Magnetkarte
M mit Hilfe der Steuereinrichtung 13 bzw. der Identifizierungseinrichtung 13a in Verbindung
mit einem Sender SE handeln, so lange hiermit eine (drahtlose oder drahtgebundene)
Identifizierung des berechtigten Fahrzeugbenutzers möglich ist.
[0036] Jedenfalls löst eine Beaufschlagung des Betätigungssensors 2 die vorgenannte Identifizierung
aus, an deren Ende entweder der elektromotorische Antrieb 3 von der Steuereinrichtung
13 beaufschlagt wird oder nicht (sofern es sich um einen unberechtigten Fahrzeugbenutzer
handelt). - Diese (Identifizierungs-)routine ist für die vorliegende Erfindung nicht
zwingend, kommt jedoch üblicherweise zum Einsatz.
[0037] Der elektromotorische Antrieb 3 wird nun in Abhängigkeit von mittels des Schaltsensors
8 abgefragten Positionen der Schaltsteuerkurve 6 betätigt, so dass die Abtriebsscheibe
4 - beginnend und endend in der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung der Abtriebsscheibe
4 bzw. der Sperrklinke 9 - die Sperrklinke 9 mit Hilfe der Abtriebssteuerkurve 5 verschwenkt.
[0038] Dabei wird die Sperrklinke 9 entgegen dem Uhrzeigersinn um eine Achse 15 entgegen
Federkraft verdreht, und zwar bis die Stellung in Fig. 2 erreicht ist. Im Einzelnen
geschieht dies dergestalt, dass der elektromotorische Antrieb 3 in ausgehobener Stellung
der Sperrklinke 9 (vgl. Fig. 2) angehalten wird, folglich einen Zwischenstopp innerhalb
des Zeitraumes zwischen den Zeitpunkten S1 und T2 einlegt (vgl. Fig. 4). Ein Wiederanlaufen
des elektromotorischen Antriebes 3 zur Überführung der Sperrklinke 9 in ihre Ausgangsstellung
gemäß Fig. 1 wird erst nach vollständiger Öffnung der Drehfalle 10 bzw. nach Beendigung
der Zeitspanne t durchgeführt.
[0039] Der Betätigungssensor 2 und der Schaltsensor 8 sind ebenso wie das Zeitglied 17 an
die vorgenannte Steuereinrichtung 13 angeschlossen, wobei mit Blick auf die vorgenannten
Sensoren 2, 8 zeitabhängige Sensorsignale ausgewertet werden. Unter Berücksichtigung
des Zeitgliedes 17 kann eine Einstellung der Zeitspanne t mit Hilfe der Steuereinrichtung
13 erfolgen. Auch ist es denkbar, das Zeitglied 17 in die Steuereinrichtung 13 zu
integrieren.
[0040] Der elektromotorische Antrieb 3 hebt die Sperrklinke 9 zeitlich zwischen dem ausgelösten
Betätigungssensor 2 (Zeitpunkt T1) und dem ausgelösten Schaltsensor 8 (Zeitpunkt S1)
- beaufschlagt durch die Steuereinrichtung 13 - aus. In dieser Stellung wird die Sperrklinke
9 fixiert bzw. festgehalten (Zwischenstopp bis zum Zeitpunkt T2). Erst nach Ablauf
der Zeitspanne t läuft der elektromotorische Antrieb 3 wieder an und stoppt schließlich
bei abgeschaltetem Schaltsensor 8 (Zeitpunkt S2) in Ausgangsstellung der Sperrklinke
9 (vgl. Fig. 4).
[0041] Dies wird im Einzelnen so bewerkstelligt, dass die Abtriebssteuerkurve 5 als auf
der Abtriebsscheibe 4 konzentrisch angeordnete Exzenterkurve ausgebildet ist, an welcher
der vorgenannte Sperrklinkenarm 9b der Sperrklinke 9 anliegt. Die Schaltsteuerkurve
6 kann als Nockenkurve ausgeführt sein (vgl. DE 196 50 826 A1). Diese Nockenkurve
weist über einen vorgegebenen Drehwinkel α einen Freiweg 16 auf, währenddessen die
Betätigungsfunktion des zugehörigen Schalters bzw. Schaltsensors 8 nicht ausgelöst
wird.
[0042] Alternativ zu der vorerwähnten Ausgestaltung eines gleichsam mit einem Stößel ausgerüsteten
und mechanisch betätigten Schaltsensors bzw. Schalters 8 kann die Schaltsteuerkurve
6 auch als mit einem berührungslosen Schaltsensor 8, z. B. Hallsensor 8, wechselwirkende
Umfangskurve aus beispielsweise magnetischem Material ausgeführt sein (vgl. Fig. 3).
Auch in diesem Fall weist die Schaltsteuerkurve 6 bzw. Umfangskurve über einen vorgegebenen
Drehwinkel α einen Freiweg 16 auf, bei dem es sich entsprechend der Darstellung in
Fig. 3 um eine Aussparung 16 für den Schaltsensor 8 handelt. Bei dem Magneten bzw.
magnetischen Material handelt es sich nach dem Ausführungsbeispiel um kunststoffgebundenes
Hartferrit. Die Form des Magneten ist kreissegmentförmig, wobei einzelne Kreissegmente
mit der Abtriebssteuerkurve 5 verklebt sind.
[0043] Selbstverständlich ist auch eine optisch berührungslose Abtastung der Schaltsteuerkurve
6 dergestalt denkbar, dass diese als reflektierende Schicht ausgeführt ist, wobei
der Schaltsensor 8 als Laserdiode mit benachbarter Empfangseinheit arbeitet.
[0044] In sämtlichen vorgenannten Fällen lassen sich mit Blick auf das Zeitdiagramm in Fig.
4 die Schaltpunkte T1, T2 und S1 sowie S2 definieren, ebenso wie die Zeitspanne t.
Im Übrigen lassen sich eindeutig zumindest die zwei Schaltpunkte S1, S2 mit Bezug
zum Freiweg 16 festlegen, und zwar als eingangsseitiger Schaltpunkt S1 und ausgangsseitiger
Schaltpunkt S2. Die zeitliche Abfolge der beiden vorgenannten Schaltpunkte S1, S2
hängt dabei von der Umfangsgeschwindigkeit der Schaltsteuerkurve 6 sowie dem Freiweg
16 und letztlich damit dem vorgegebenen Drehwinkel α ab.
[0045] Diese zeitliche Abfolge ist in der Darstellung nach der Fig. 4 zu erkennen. Sobald
der Türaußengriff 1 betätigt und folglich der Schalter bzw. Betätigungssensor 2 geschlossen
wird (Einschaltflanke) ist der Schaltzeitpunkt T1 definiert und der elektromotorische
Antrieb 3 läuft los (ggf. nach Überprüfung der Berechtigung des Fahrzeugbenutzers).
Gleichzeitig bewegt sich die Schaltsteuerkurve 6 in den Fig. 1 bis 3 im Uhrzeigersinn.
Dies erfolgt so lange, bis der elektromotorische Antrieb 3 einen Zwischenstopp einlegt,
und zwar bei ausgehobener Stellung der Sperrklinke 9, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Dabei wird der elektromotorische Antrieb 3 gestoppt, nachdem der Schaltpunkt S1 vom
Schaltsensor 8 an die Steuereinrichtung 13 übermittelt wurde, so dass hieraus eine
entsprechende Beaufschlagung des Antriebes 3 resultiert. Dieser Schaltpunkt S1 korrespondiert
zum linken Rand R1 der Schaltsteuerkurve 6 bzw. Umfangskurve aus magnetischem Material
und stellt gleichsam den Beginn des Zwischenstopps dar.
[0046] Die Dauer des Zwischenstopps wird durch die Zeitspanne t bzw. den Endzeitpunkt T2
vorgegeben, nach welcher der Antrieb 3 wieder anläuft. Dieses Wiederanlaufen des Antriebes
3 wird bis zum Erreichen des Schaltpunktes S2 durchgehalten. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Sperrklinke 9 in ihre Ausgangsstellung erst nach vollständiger Öffnung der
Drehfalle 10 überführt wird.
[0047] Wenn es darum geht, die vollständige Öffnung der Drehfalle 10 zu registrieren (also
ohne die Zeitspanne t zur Festlegung des Zeitpunktes T2), wird der Türaußengriff 1
zur Feststellung dieses Zeitpunktes T2 eingesetzt. Denn sobald der Türaußengriff 1
nach vollständiger Öffnung der zugehörigen Kraftfahrzeugtür wieder losgelassen wird,
ist der Schaltzeitpunkt T2 als gleichsam Ausschaltzeitpunkt (abfallende Flanke) des
Schalters bzw. Betätigungssensors 2 festgelegt. Dieses an die Steuereinrichtung 13
übermittelte Signal dokumentiert, dass die Kraftfahrzeugtür und damit die Drehfalle
10 vollständig geöffnet sind. Folglich kann nun der bisherige und in Fig. 2 dargestellte
Zwischenstopp beendet werden.
[0048] Dies geschieht dergestalt, dass nun der elektromotorische Antrieb 3 - ungeachtet
der zuvor beschriebenen Zeitspanne t - wieder anläuft, und zwar gesteuert gleichsam
durch das Schaltsignal T2. Nun wird die Sperrklinke 9 wieder in ihre in Fig. 1 gezeigte
Ausgangsstellung überführt, in welcher sie in die Drehfalle 10 einfallen kann. Diese
Überführung in die Ausgangsstellung wird so lange über den elektromotorischen Antrieb
3 fortgeführt, bis der Schaltzeitpunkt S2, d. h. gleichsam der rechte "Rand" R
2 der Schaltsteuerkurve 6 bzw. der linke Rand des Freiweges 16 der Schaltsteuerkurve
6 erreicht ist.
[0049] Folglich gelingt durch die Abfrage der vorgenannten vier Schaltpunkte S1, S2, T1
und T2 eine Ansteuerung der Sperrklinke 9 gleichsam mit Zwischenstopp, damit erst
bei geschlossenem Türaußengriff 1 die Sperrklinke 9 ihre Ausgangsstellung erreicht
und nicht beispielsweise schon in der Darstellung gemäß Fig. 2, wie dies beim Stand
der Technik möglich ist. Denn dann bestünde die Gefahr, dass die Drehfalle 10 nicht
vollständig geöffnet ist und ein Öffnen der Tür einen zusätzlichen Ziehvorgang am
Türaußengriff 1 erfordert. Diese Lösungsmöglichkeit der Erfindung sensiert also den
Zeitpunkt T2, während die Zeitspannenalternative den Zeitpunkt T2 in Abhängigkeit
von T1 und t gleichsam vorgibt. Selbstverständlich können beide Alternativen auch
kombiniert werden. Dann ergeben sich zumeist zwei Zeitpunkte T2 und T2', einerseits
hervorgerufen durch die abfallende Flanke (Ausschaltzeitpunkt) des Betätigungssensors
2, andererseits herrührend von der Zeitspanne t und dem hierzu gehörigen Startzeitpunkt
T1.
[0050] So lange T2 und T2' deckungsgleich sind, kann der Wiederanlauf des elektromotorischen
Antriebes 3 ohne zusätzliche Maßnahmen problemlos erfolgen. Liegt T2 zeitlich vor
T2', so wird man den Wiederanlauf in der Regel an T2 festmachen. Ist dagegen die Zeitspanne
t schon verstrichen bevor der Betätigungssensor 2 ausgeschaltet ist (d. h. T2 folgt
T2' zeitlich), startet der Wiederanlauf zumeist zum Zeitpunkt T2', wobei fraglos jeweils
auch umgekehrt vorgegangen werden kann.
[0051] Durch den Rückgriff auf zwei regelmäßig vorhandene Sensoren, nämlich einerseits den
Betätigungssensor 2, andererseits den Schaltsensor 8, gelingt eine deutliche Komfortverbesserung
ohne zusätzlichen schaltungs- oder fertigungstechnischen Aufwand. Vielmehr ermöglicht
die intelligente Auswertung der jeweils erzeugten Schaltflanken bzw. Schaltzeitpunkte
S1, S2, T1, T2 in der Steuereinrichtung 13 in Verbindung mit der durch das Zeitglied
17 vorgegebenen Zeitspanne t die Darstellung der beschriebenen Funktionen.
[0052] Durch die symmetrische Ausgestaltung der Schaltsteuerkurve 6 in Form des wenigstens
einen Magneten bzw. des magnetischen Materials oder der Nockenkurve wird darüber hinaus
gewährleistet, dass diese Schaltsteuerkurve 6 in Kombination sowohl mit einem rechten
wie auch einem linken Kraftfahrzeugtürverschluss - ohne Änderung - zum Einsatz kommen
kann. Im Einzelnen sind Schaltsteuerkurve 6 und Abtriebsscheibe 4 symmetrisch ausgeführt,
während die Abtriebssteuerkurve 5 in einer linken und einer rechten Ausführung vorliegt.
[0053] Schließlich sind nach dem Ausführungsbeispiel der Codesignalvergleicher 13b sowie
der Transponder und die Identifizierungseinrichtung 13a im Kraftfahrzeugtürverschluss
in die Steuereinrichtung 13 integriert, was nicht zwingend ist, weil es sich hierbei
auch um unabhängige Bauteile handeln kann.
1. Verfahren zur elektrischen Betätigung eines Kraftfahrzeugtürverschlusses, mit
- Betätigungseinrichtung (1),
- elektromotorischem Antrieb (3), und mit
- von dem Antrieb (3) beaufschlagter Sperrklinke (9) für eine Drehfalle (10),
wobei bei ausgelöster Betätigungseinrichtung (1) der elektromotorische Antrieb (3)
die Sperrklinke (9) - beginnend und endend in ihrer Ausgangsstellung - entsprechend
steuert, und wobei der elektromotorische Antrieb (3) in ausgehobener Stellung der
Sperrklinke (9) angehalten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebes (3) zur Überführung der
Sperrklinke (9) in ihre Ausgangsstellung im Anschluss an seinen Halt in ausgehobener
Stellung der Sperrklinke (9) erst nach einer vorgegebenen Zeitspanne (t) und/oder
nach vollständiger Öffnung der Drehfalle (10) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Zeitspanne
(t) konstant sowie in Abhängigkeit von empirischen Erfahrungswerten und vorzugsweise
mittels eines durch einen der Betätigungseinrichtung (1) zugeordneten Betätigungssensor
(2) ausgelösten Zeitgliedes (17) eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vollständige Öffnung
der Drehfalle (10) über den der Betätigungseinrichtung (1) zugeordneten Betätigungssensor
(2), z. B. Türaußengriffschalter (2), abgefragt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schaltsensor
(8) und der Betätigungssensor (2) an eine Steuereinrichtung (13) angeschlossen sind,
welche von den Sensoren (2, 8) abgegebene Signale zur Beaufschlagung des elektromotorischen
Antriebes (3) zeitabhängig auswertet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wiederanlaufen
des elektromotorischen Antriebes (3) erst dann vorgenommen wird, wenn der Betätigungssensor
(2) abgeschaltet ist, z. B. bei losgelassenem Türaußengriff (1) und damit vollständig
geöffneter Drehfalle (10), und so lange fortgeführt wird, bis der Schaltsensor (8)
die dann erreichte Ausgangsstellung der Sperrklinke (9) erkennt und der elektromotorische
Antrieb (3) angehalten wird.
6. Kraftfahrzeugtürverschluss zur elektrischen Servoöffnung, mit
- Betätigungseinrichtung (1),
- elektromotorischem Antrieb (3), und mit
- von dem Antrieb beaufschlagter Sperrklinke (9) für eine Drehfalle (10),
wobei bei ausgelöster Betätigungseinrichtung (1) der elektromotorische Antrieb (3)
die Sperrklinke (9) - beginnend und endend in ihrer Ausgangsstellung - entsprechend
steuert, und wobei der elektromotorische Antrieb (3) in ausgehobener Stellung der
Sperrklinke (9) angehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zeitglied (17) und/oder
ein Betätigungssensor (2) in Verbindung mit einer Steuereinrichtung (13) vorgesehen
sind, wobei ein Wiederanlaufen des elektromotorischen Antriebes (3) zur Überführung
der Sperrklinke (9) in ihre Ausgangsstellung im Anschluss an seinen Halt in ausgehobener
Stellung der Sperrklinke (9) erst nach einer vom Zeitglied (17) vorgegebenen Zeitspanne
(t) und/oder bei abgeschaltetem Betätigungssensor (2) erfolgt.
7. Kraftfahrzeugtürverschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungssensor
(2) und damit das Zeitglied (17) durch Betätigen oder Antippen der Betätigungseinrichtung
(1) ausgelöst wird bzw. werden.
8. Kraftfahrzeugtürverschluss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem
elektromotorischen Antrieb (3) eine Abtriebsscheibe (4), Abtriebssteuerkurve (5) und
Schaltsteuerkurve (6) mit zugehörigem Schaltsensor (8) zugeordnet sind, wobei die
Sperrklinke (9) von der Antriebssteuerkurve (5) beaufschlagt wird.
9. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die der Abtriebsscheibe (4) zugeordnete Schaltsteuerkurve (6) mit zugehörigem
Schaltsensor (8) zur Definition zumindest eines Schaltpunktes (S1, S2) dient, wobei
bei ausgelöstem Betätigungssensor (2) der elektromotorische Antrieb (3) zur Verschwenkung
der Sperrklinke (9) so lange beaufschlagt wird, bis über den Schaltsensor (8) die
ausgehobene Stellung der Sperrklinke (9) detektiert wird, und wobei das Wiederanlaufen
des elektromotorischen Antriebes (3) erst dann vorgenommen wird, wenn der Betätigungssensor
(2) abgeschaltet ist, z. B. bei losgelassenem Türaußengriff (1) und damit vollständig
geöffneter Drehfalle (10), und so lange fortgeführt wird, bis der Schaltsensor (8)
die dann erreichte Ausgangsstellung der Sperrklinke (9) erkennt und der elektromotorische
Antrieb (3) angehalten wird.
10. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltsteuerkurve (6) als mit einem berührungslosen Schaltsensor (8), z.
B. Hallsensor (8), wechselwirkende, konzentrisch auf der Abtriebsscheibe (4) angeordnete,
Umfangskurve aus beispielsweise magnetischem Material mit über einem vorgegebenen
Drebwinkel (α) vorgesehenen Freiweg (16), vorzugsweise Aussparung (16), für den Schalter
(8) ausgebildet ist.