[0001] Die Erfindung betrifft ein Halte- und Führungselement für eine Verglasungsanordnung
mit mindestens zwei parallel zueinander angeordneten und relativ zueinander verschieblichen
Glasscheiben sowie eine unter Verwendung dieses Halte- und Führungselementes ausgeführte
Verglasungsanordnung.
[0002] Balkone werden heute allgemein als wohnwertsteigerndes Element eines Einfamilienhauses
oder einer Wohnung angesehen und daher in Lagen, die von der Lärm- und Schadstoffbelastung
her die Nutzung eines Balkons grundsätzlich erlauben, in der Regel auch realisiert.
Sie erhöhen natürlich die Baukosten. Unter mitteleuropäischen Verhältnissen sind die
Nutzungsmöglichkeiten über den Verlauf eines Jahres jedoch in aller Regel wesentlich
durch Wind, Niederschläge oder niedrige Temperaturen eingeschränkt.
[0003] Gegenüber dem Balkon wird daher seit Jahren vielfach der Loggia oder dem Wintergarten
der Vorzug gegeben. Diese sind rundum verglast und können daher auch bei widrigen
Wind- und Niederschlagsverhältnissen und - aufgrund der Heizwirkung der Sonneneinstrahlung
- auch bei relativ niedrigen Außentemperaturen genutzt werden. In den Sommermonaten
ist die Nutzung jedoch wegen zu hoher Innentemperaturen in der Regel eingeschränkt,
oder es sind aufwendige Abschattungs- und Lüftungsmaßnahmen erforderlich (welche gleichwohl
die Nutzung an heißen Tagen oft nicht ermöglichen können). Außerdem fehlt bei Aufenthalt
in einer Loggia oder einem Wintergarten das besondere Erlebnis der frischen Luft.
[0004] Es werden daher seit Jahren Lösungen vorgeschlagen, um jedenfalls bis zu einem gewissen
Grade einen Balkon durch eine bewegliche Verglasung bei Bedarf mit den Gebrauchswertvorteilen
einer Loggia auszustatten bzw. eine Loggia (durch Öffnen oder Entfernen von Verglasungselementen)
weitgehend dem Charakter eines Balkons anzunähern. Diese Lösungen reichen von einzeln
einsetzbaren und abnehmbaren festverglasten Elementen über den Einsatz normaler Dreh-
bzw. Drehkipp-Fenster im Balkonbereich bis zu Verglasungsanordnungen mit verschieblichen
Elementen. Die erstgenannten Lösungen sind relativ kostengünstig, aber umständlich
und platzraubend zu handhaben, und die letzteren haben bis heute ein unbefriedigendes
Gebrauchswert/Kosten-Verhältnis.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Halte- und Führungselement für
eine Verglasungsanordnung mit parallel zueinander angeordneten und relativ zueinander
verschieblichen Glasscheiben anzugeben, die kostengünstig realisierbar ist und einen
hohen Gebrauchswert bietet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Halte- und Führungselement mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, das für ein aus mehreren parallel
zueinander angeordneten und relativ zueinander verschieblichen Glasscheiben benötigte
Halte- und Führungselement aus zwei Teilen aufzubauen, nämlich einem im wesentlichen
U-förmigen Halteprofil und einer in dieses einschiebbaren und in ihm verrastbaren
"mehrläufigen" Laufschiene. Während das Halteprofil für alle Verglasungsanordnungen
des Systems in einer bevorzugten Ausführung desselben das gleiche ist, kann die Ausführung
der Laufschiene in Anpassung an die konkrete gewünschte Verglasungsanordnung, speziell
an die Anzahl der parallel zueinander über einen Verglasungsbereich verschieblichen
Glasscheiben, variieren. Die Funktionsteilung zwischen Halteprofil und Laufschiene
wirkt sich insbesondere dann vorteilhaft aus, wenn das einheitliche Halteprofil aus
einem relativ stabilen und hochwertigen Material - beispielsweise als Aluminiumprofil
- gefertigt wird, während die verschiedenen Laufschienen, die in dieses stabile Grundelement
eingesetzt werden, aus einem kostengünstigen Kunststoff - beispielsweise PVC - gefertigt
werden.
[0008] Die nach obigem allgemein als U-Form zu kennzeichnende Grundform des Halteprofils
ist in der bevorzugten Ausführung sowohl im Innen- wie auch im Außenquerschnitt im
wesentlichen rechteckig. Die Basis des Profils fällt nicht mit einer Kante dieses
Rechtecks zusammen, sondern erstreckt sich auf relativ flachen, aber gleichwohl deutlich
ausgeprägten Überständen (Tragschienen) parallel zu einer Kante des umbeschriebenen
Rechtecks.
[0009] Die eingesetzte Laufschiene hat in der bevorzugten Ausführung eine Doppel-Kammform
mit einer Basis, die sich parallel zur Basis des Halteelementes, aber mit beträchtlichem
Abstand zu dieser auf hohen Tragschienen erstreckt. Sie ist in den derzeit bevorzugten
Ausführungen drei- oder vierläufig, kann aber auch mit zwei oder mehr als vier Läufen
ausgeführt werden. Der Variabilität sind hier lediglich durch den (wünschenswerterweise
möglichst großen) Öffnungsbereich der Verglasungsanordnung auf der einen Seite und
durch die Breite des Profils auf der anderen gewisse praktische Grenzen gesetzt. In
der derzeit bevorzugten Ausführung ist das Halteprofil außen 60 mm breit und ca. 50
mm hoch und damit zur Aufnahme von vier 6 oder 8 mm oder von drei 8 oder 10 mm dicken
Scheiben parallel zueinander geeignet. Die Laufschiene ist natürlich um die zweckmäßige
Profilstärke (in der derzeit bevorzugten Ausführung ca. 2 bis 2,5 mm) kleiner als
die Außenabmessungen des Halteprofils. Die Tragschienen des Halteprofils sind ca.
6 mm hoch, während diejenigen der Laufschiene ca. 20 mm hoch sind. Hiermit verbleiben
zur Führung der Glasscheiben im Bereich oberhalb der hochgesetzten Basis der Laufschiene
ca. 20 mm hohe Gleitführungsbereiche.
[0010] Die erwähnten Tragschienen dienen zum einen als Wassersammelkanäle, die Tragschienen
der Laufschiene sind aber deshalb in der hier angegebenen Weise bemessen, weil innerhalb
einer Verglasungsanordnung mit dem vorgeschlagenen Halte- und Führungselement auch
eine sogenannte "Glasschleuse" realisiert werden soll, die ein Herausnehmen der Glasscheiben
ermöglicht. In diesem Bereich ist die Laufschiene von den Umgebungsbereichen getrennt
und aus dem Halteprofil herausnehmbar, und durch ein Verfahren der Glasscheiben in
diesen - entsprechend der Breite der Glasscheiben bemessenen - Bereich "fallen" diese
auf die Basis des von der Laufschiene befreiten Halteprofils und gelangen dadurch
im oberen Kantenbereich außer Eingriff mit der dort vorgesehenen Laufschiene, so daß
sie schließlich zwischen oberem und unterem Halteprofil herausgenommen werden können.
[0011] Alternativ zum oben erwähnten möglichen Einsatz mehrerer verschiedener Laufschienen
kann auch für alle Realisierungen des Systems eine einzige Laufschiene, und zwar diejenige
mit der maximal vorgesehenen Anzahl von Glasscheiben-Laufbereichen, verwendet werden,
und Laufbereiche für nicht benötigte Glasscheiben werden bevorzugt durch geeignete
Abdeckstreifen abgedeckt.
[0012] In einer speziellen Ausführung mit besonders gutem Gleitverhalten der Glasscheiben
sind in die Laufschiene Gleitrollenanordnungen eingesetzt, die insbesondere eine Edelstahlachse
mit aufgesetzten Kunststoff-Gleitrollen umfassen. Diese stehen geringfügig über die
den Glasscheiben zugewandten Innenflächen der Führungsschiene vor, so daß die Glasscheiben
nicht auf diesen Innenflächen, sondern auf dem Umfang der Gleitrollen laufen. Die
Achse ist hierbei unterhalb der die Schenkel der Laufschiene verbindenden Basis in
den Schenkeln gelagert.
[0013] Eine mit dem oben skizzierten Halte- und Führungselement realisierte Verglasungsanordnung
weist zumindest ein unteres und ein oberes Halte- und Führungselement auf. Bevorzugt
sind daneben zwei seitliche Halte- und Führungselemente gleicher Art vorgesehen, in
die die Glasscheiben seitlich eingreifen können. In einer alternativen Ausführung
können jedoch die seitlichen Begrenzungselemente in ihrer gestalt- und materialsei-tigen
Ausführung auch vom oberen und unteren Halteprofil abweichen.
[0014] Die Glasscheiben weisen in bevorzugter Ausführung sogenannte Bürstendichtungen auf,
mit denen sie unter einer gewissen Vorspannung gegeneinander gehalten werden, wodurch
ein Klappern wirkungsvoll unterdrückt wird. Zudem können diese Bürstendichtungen seitlich
auftreffende Niederschläge und Wind relativ wirkungsvoll abhalten.
[0015] Speziell zur Realisierung von abgewinkelten Balkonverglasungen, bei denen die Verglasungsflächen
unter einem von 90° abweichenden Winkel aufeinanderstoßen, weisen die seitlichen Halte-
und Führungselemente Winkelanpaßelemente zum Anlegen an ein Metall- oder Kunststoffrohr
auf, das zwischen den Verglasungsbereichen angeordnet ist. Über dieses Rohr sind insbesondere
Winkel im Bereich zwischen 80° und 180° zwischen den Verglasungsebenen auf einfache
und elegante Weise realisierbar. Die Winkelanpaßelemente haben hierzu insbesondere
eine zum Eingriff zwischen zwei Überstände an der Basis des benachbarten Halteprofils
ausgebildete erste Breitseite und eine zum Anlegen an das erwähnte Rohr kreisabschnittförmig
ausgeführte (insbesondere mit mindestens einem Dichtungsstreifen versehene) zweite
Breitseite.
[0016] Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im übrigen aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand
der Figuren. Von diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsdarstellung des Halteprofils in einer Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung der Laufschiene bei dieser Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Querschnittsdarstellung des gesamten Halte- und Führungselementes aus Halteprofil
und Laufschiene bei dieser Ausführungsform,
- Fig. 4 und 5
- Querschnittsdarstellungen des gesamten Halte- und Führungselementes bei einer zweiten
und dritten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine Querschnittsdarsteilung des gesamten Halte- und Führungselementes bei einer vierten
Ausführungsform,
- Fig. 7a bis 7c
- eine Eckverbindung bei dieser Ausführungsform in einer Gesamtskizze, einer Seitenansicht
bzw. einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 8
- eine Eckverbindung zum seitlichen Anschluß zweier Verglasungsrahmen aneinander und
- Fig. 9 bis 12
- Querschnittsdarstellungen von Eckverbindungen gemäß weiteren Ausführungsformen.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Halteprofils 1 einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Halte- und Führungselementes. Das Halteprofil 1 ist ein Aluminiumprofil
mit 2,5 mm Wandstärke in der Grundform eines U-Profils, dessen Schenkel 2a, 2b über
die völlig ebene Basis 2c nach unten als Überstände 3a, 3b etwas vorstehen und somit
seitliche Tragschienen bilden. Insgesamt ist das Halteprofil 1 einem Rechteck mit
50 mm Breite und 31,5 mm Höhe einbeschrieben. Die lichte Weite beträgt 45 mm. Die
Schenkel 2a, 2b weisen an ihrem freien Ende jeweils eine kleine Abkantung 4a, 4b um
1 mm nach innen auf. An der dem Innenraum abgewandten Unterseite der Ebenenbasis 2c
sind - neben den als Tragschienen zu bezeichnenden Fortsätzen 3a, 3b - noch zwei flachere
Fortsätze 5a, 5b vorgesehen, die nicht bis zur Kante des das Profil umschreibenden
Rechtecks reichen und unter anderem die Biege- und Torsionssteifigkeit des Profils
erhöhen.
[0018] In Fig. 2 ist im Querschnitt eine bevorzugte Ausführung einer in das Halteprofil
1 nach Fig. 1 passenden Laufschiene 6 dargestellt. Die Laufschiene 6 hat eine als
"Doppelkammform" zu umschreibende Grundform aus fünf zueinander parallelen, aufrecht
stehenden Schenkeln 7a bis 7e und einer auf diesen Schenkeln rechtwinklig stehenden
und sie miteinander verbindenden Basis 8. Es ist in 2 mm Wandstärke aus PVC extrudiert.
Die Außenabmessungen sind so bestimmt, daß die Laufschiene 6 in den Innenraum des
Halteprofils 1 nach Fig. 1 paßt. Die drei inneren Schenkel 7b bis 7d haben an ihrem
Ende eine T-förmige Verbreiterung 9b bis 9d, während die äußeren Schenkel 7a und 7e
in einem der Höhe der Abkantung 4a bzw. 4b (Fig. 1) des Halteprofils 1 entsprechenden
Abstand von ihrem oberen Ende einen im Querschnitt dreieckförmigen Fortsatz 9a bzw.
9b aufweisen.
[0019] Die Basis 8 weist in den Zwischenräumen zwischen den Schenkein 7a bis 7e jeweils
eine geringfügige Erhebung 8a, auf der eine eingesetzte Glasscheibe ruht und zwischen
den Flanken der Schenkel bzw. deren T-förmigen Verbreiterungen laufen kann, und an
den Enden seitlich über die äußeren Schenkel 7a, 7b hinausragende Fortsätze 8b, 8c.
Der unterhalb der Basis 8 liegende Teil der Schenkel 7a bis 7e hat eine etwas geringere
Höhe als der obere Teil, und diese Abschnitte können in gewissem Sinne als Tragschienen
der Laufschiene 6 im Halteprofil 1 verstanden werden.
[0020] In Fig. 3 ist die Laufschiene 6 in das Halteprofil 1 eingesetzt in einer Querschnittsdarstellung
gezeigt. Es ist zu erkennen, daß durch die dreieckförmigen Fortsätze 9a, 9e der Schenkel
7a, 7e der Laufschiene 6 im Zusammenwirken mit den nach innen gerichteten Abkantungen
4a, 4b der Schenkel 2a, 2b des Halteprofils 1 die Laufschiene 6 in Höhenrichtung im
Halteprofil 1 fixiert ist. Eine zusätzliche seitliche Abstützung ist durch die Fortsätze
8b, 8c der Basis 8 gegeben.
[0021] In Fig. 4 und 5 sind in ein modifiziertes Halteprofil 1' eingesetzte modifizierte
Laufschienen 6' (vierläufig) bzw. 6'' (dreiläufig) im Querschnitt dargestellt.
[0022] Das Halteprofil 1' unterscheidet sich von dem in Fig. 1 und 3 gezeigten Halteprofil
1 (abgesehen von etwas geänderten Abmessungen) lediglich durch eine gegenüber den
Schenkeln 2a', 2b' größere Breite der Tragschienen bzw. Überstände 3a', 3b' sowie
den Fortfall zusätzlicher Fortsätze an der Basis 2c'.
[0023] Die Laufschienen 6' und 6'' unterscheiden sich von der in Fig. 2 und 3 gezeigten
Laufschiene 6 - neben den ebenfalls etwas veränderten Abmessungen - zunächst durch
eine verringerte Breite der Erhebungen 8a' auf der die Schenkel 7a' bis 7e' verbindenden
Basis 8'. Diese vermindert die Gleitreibung der dort aufliegenden Glasscheiben. Diesem
Ziel einer besseren Führung der seitlichen Glasscheiben dient auch das Vorsehen einer
L-förmigen Abkantung 9f' bzw. 9g' an den Schenkeln 7a' bzw. 7e'. Weiterhin ist die
Breite der Schenkel 7a' bis 7e' in deren Längsverlauf geringförmig abgestuft, wie
in der Querschnittsdarstellung deutlich zu erkennen ist. Schließlich ist an dem der
Halteprofil-Basis 2c' zugewandten Ende der Schenkel jeweils - ebenso wie an deren
anderem Ende, aber mit geringerer Breite - eine T-förmige Verbreiterung 9h' bis 9l'
vorgesehen. Diese gewährleisten eine sicherere Abstützung der Schenkel auf der Halteprofil-Basis.
[0024] Bei der in Fig. 5 gezeigten Anordnung entsprechen die meisten Komponenten und Abschnitte
der Anordnung nach Fig. 4, tragen (soweit die Bezugsziffern nicht im Interesse einer
besseren Übersichtlichkeit fortgelassen wurden) dieselben Bezugsziffern wie dort und
werden nachfolgend nicht weiter erläutert. Der einzige nennenswerte Unterschied besteht
in der größeren Länge der L-förmigen Fortsätze 9f'', 9g'' an der freien Oberseite
der seitlichen Schenkel der Laufschiene 6'' und der L-förmigen Fortsätze 9h'', 9l''
an dem der Basis des Halteprofils zugewandten Ende der Schenkel.
[0025] Die in Fig. 4 und 5 gezeigten Anordnungen haben Halteprofil-Außenabmessungen von
60 x 50 mm und sind zur Aufnahme von 4 ca. 6 oder 8 mm starken Glasscheiben (Fig.
4) bzw. 3 ca. 8 oder 10 mm starken Glasscheiben (Fig. 5) ausgelegt. Die Wandungsstärke
des Al-Profils beträgt ca. 2,5 mm und diejenige der PVC-Laufschiene ca. 4 bis 5 mm.
[0026] In Fig. 6 ist eine gegenüber Fig. 4 modifizierte Anordnung mit einer vierläufigen
Führungsschiene 6''' in einem Halteprofil 1' gezeigt. Da die Anordnung im wesentlichen
der oben beschriebenen Anordnung nach Fig. 4 entspricht, wurden die meisten Bezugsziffern
weggelassen, und es wird auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0027] Der einzige Unterschied besteht im Vorsehen von jeweils einer Gleitrolle 13 in jedem
Zwischenraum zwischen den Schenkeln 7a'' bis 7e'' zur Lagerung je einer dort eingesetzten
Glasscheibe 14. Alle Gleitrollen 13 bestehen aus Kunststoff und sind auf einer gemeinsamen,
durchgehenden Edelstahlwelle bzw. -achse 15 gelagert, die ihrerseits in Bohrungen
16 der Schenkel der Laufschiene 6''' gelagert ist. Eine Verschiebung der Glasscheiben
14 erfolgt bei dieser Anordnung auf den sich um die Edelstahlachse 15 drehenden Gleitrollen
13 und dadurch besonders reibungsarm.
[0028] In Fig. 7a bis 7c ist gezeigt, wie eine Eckverbindung eines Blockrahmens 10 aus vier
rechtwinklig aneinanderstoßenden Halte- und Führungselementen gemäß der oben skizzierten
Ausführungsform ausgebildet ist. Zwei Halteprofile 1.1, 1.2 stoßen stumpf aneinander
und sind im Eckbereich über einen auf die Basis 2c aufgeschraubten Verbindungswinkel
11 miteinander in Silikondichtmasse winkelgenau verschraubt. Um Platz für den Winkel
11 zu schaffen, sind die unteren Enden der Schenkel 7a bis 7e der Laufschienen 6.1,
6.2 im Bereich des Winkels 11 um einen etwas größeren Betrag als dessen Dicke gekürzt.
[0029] Bei der einen Laufschiene 6.2 sind zudem die unteren Enden (Tragschienen) der Schenkel
- wie am besten in Fig. 4b zu erkennen ist - unter einem Winkel von 45° schräg angeschnitten.
Dies dient dazu, ein Herausnehmen der Laufschiene 6.2 aus dem Halteprofil 1.2 zu ermöglichen,
sofern diese als sogenannte "Glasschleuse" zum Herausnehmen der Balkonverglasungsscheiben
dient. Wie oben bereits erwähnt, wird ein solches Herausnehmen der Verglasung dadurch
möglich, daß der Laufschienen-Einsatz in einem der Breite der Glasscheiben in etwa
entsprechenden Bereich eines unteren Rahmenteils des Rahmens 10 von der übrigen Laufschiene
in diesem unteren Rahmenteil getrennt ist und herausgenommen werden kann. Dies ist
trotz der Widerhaken-Funktion der im Querschnitt dreieckigen Fortsätze ("Klippse")
9a, 9b (Fig. 2 und 3) möglich, da die Laufschiene in sich eine gewisse Elastizität
aufweist und durch geeignetes Ergreifen und Zusammendrücken der inneren Schenkel der
Laufschiene und Herausschwenken der Laufschiene aus dem Halteprofil die Fortsätze
9a, 9b außer Eingriff mit den Abkantungsbereichen 4a, 4b des Halteprofils 1 gebracht
werden können. Die in Fig. 4b skizzierte Abschrägung ermöglicht in diesem Zusammenhang
gewissermaßen ein Herausschwenken der Laufschiene 6.2 aus dem unteren Halteprofil
1.2. Werden anschließend die Glasscheiben in den Bereich geschoben, in dem die Laufschiene
entfernt ist, so kommen sie dort auf die Basis 2c des Halteprofils zu liegen und geraten
dadurch an ihrer Oberkante außer Eingriff mit dem oberen Halteprofil des Rahmens 10
(Fig. 4a) und können nach vorne aus dem Rahmen herausgenommen werden.
[0030] Die Elastizität der Laufschienen ermöglicht es auch, den Rahmen 10, passend zu den
Balkonabmessungen, als Blockrahmen unter Verschraubung der Einzelteile mittels der
(in Silikon abgedichteten) Winkel im Werk vorzufertigen und die Laufschienen anschließend
von der freien Seite des Halteprofils her einzusetzen ("einzuklippsen"). Das Einsetzen
der Verglasung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie das oben erwähnte Herausnehmen
über die Glasschleuse. Wenn die Verglasung auf den bereits vorab eingesetzten Teil
der unteren Laufschiene des Rahmens gebracht ist, kann zuletzt der Laufschienenabschnitt
der Glasschleuse eingesetzt werden.
[0031] Fig. 8 zeigt, daß mit der vorgeschlagenen Lösung auch Eckverbindungen zwischen Verglasungs-Vorderabschnitten
und -Seitenabschnitten hergestellt werden können. Zwei Halteprofile 1.3, 1.4 sind
im rechten Winkel zueinander aneinandergesetzt, wobei die in Fig. 5 gezeigte Art des
Ansetzens erfordert, daß beim Halteprofil 1.4 der unten nach unten weisende Fortsatz
5a (Fig. 1) entfernt ist. Auf der Rückseite des Halteprofils 1.3 ist eine Aluminium-Abdeckleiste
12 zur Verbesserung des ästhetischen Eindrucks angebracht. Die oben erläuterte Ausführung
der Halteprofile und Laufschienen, insbesondere die Bestimmung geeigneter Wandstärken
und -höhen der Tragschienen bzw. Fortsätze an der Basis der Halteprofile ermöglicht
es, daß deren Eckverbindung mechanisch ausreichend stabil ist und gleichwohl ein freies
Einlaufen der (nicht gezeigten) Glasscheiben der Verglasung in beide seitlichen Halte-
und Führungselemente 1.3/6.3 bzw. 1.4/6.4 möglich ist. Die Stabilität der Eckverbindung
wird durch eine Verschraubung zwischen der Basis des ersten Halteprofils 1.4 und dem
an diese anliegenden Schenkel des zweiten Halteprofils 1.3 gesichert.
[0032] Die Fig. 9 und 10 zeigen jeweils andere (rechtwinklige) Ecklösungen mit Halteprofil-/Laufschienen-Anordnungen
1'/6' (vgl. Fig. 4) und einer Eckstütze 17 aus einem quadratischen Hohlprofil, dessen
Kantenlänge gleich der Breite des Halteprofils 1' ist. Bei der Ausführung nach Fig.
9 sind an die Eckstütze unter einem rechten Winkel zwei Verglasungselemente gestoßen,
und bei der Ausführung nach Fig. 10 dient die Eckstutze 17 zur mechanischen Stabilisierung
eines Verglasungselementes. Die Anordnung umfaßt hier zudem ein Rechteckprofil 18
mit an die Breite des Halteprofils 1' angepaßter Breite. Die Anordnung der Elemente
relativ zueinander ist ohne weiteres aus den Figuren ablesbar, so daß eine genauere
Beschreibung hierzu nicht erforderlich ist.
[0033] Fig. 11 zeigt eine Ecklösung ohne Eckstütze, ähnlich der in Fig. 8 gezeigten Anordnung.
Von dieser unterscheidet sie sich durch das Vorsehen eines unter die Basis 2'' des
einen Halteprofils 1' eingelegten und zur Abstützung eines Schenkels des "U" des anderen
Halteprofils dienenden PVC-Flachmaterials 19.
[0034] Fig. 12 zeigt eine hinsichtlich des zwischen zwei Verglasungselementen aufgespannten
Winkels variable Verbindungsanordnung. Deren zentrales Element ist ein als vertikale
Stütze dienendes Kunststoffrohr 20 mit einem der Breite der Halteprofile 1' entsprechenden
Außendurchmesser. Weiterhin umfaßt die Verbindungsanordnung zwei Winkelanpaßelemente
(Adapter) 21 mit einer zum Einschieben zwischen die Überstände 3a', 3b' an der Basis
2c' der Halteprofile 1' angepaßten ersten Breitseite 22a und einer an das Kunststoffrohr
20 angepaßten zweiten Breitseite 22b. An der ersteren sind zwei geneigte Hakenleisten
23 vorgesehen, über die das Winkelanpaßelement 21 elastisch unter der Basis 2c' des
zugeordneten Halteprofils 1' arretiert wird. Die zweite Breitseite 22b weist zwei
eingesetzte Elastomer-Dichtleisten 24 auf, die unter elastischer Verformung an das
Kunststoffrohr 20 angepreßt werden und eine Abdichtung zwischen diesem und dem jeweiligen
Winkelanpaßelement 21 bilden. Anstelle des Kunststoffrohres kann auch ein Metallrohr
eingesetzt werden.
[0035] Wie aus der Figur zu ersehen ist, kann durch Schwenken der seitlichen Halte- und
Führungselemente 1'/6' mit dem jeweils darin eingeschnappten Winkelanpaßelement 21
um den Mittelpunkt des Rohres 20 zwischen den Verglasungselementen ein beliebiger
Winkel im Bereich zwischen 80° und 180° eingestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1'
- Halteprofil
- 2a, 2b; 2a', 2b'
- Schenkel
- 2c, 2c'
- Basis
- 3a, 3b; 3a', 3b'
- Tragschiene (Überstand)
- 4a, 4b
- Abkantung
- 5a, 5b
- Fortsatz
- 6; 6.1, 6.2; 6.3, 6.4; 6'; 6''; 6'''
- Laufschiene
- 7a, 7b, 7c, 7d, 7e;
- 7a', 7b', 7c', 7d', 7e';
- 7a'', 7b'', 7c'', 7d'' 7e''
- Schenkel
- 8; 8'; 8''
- Basis
- 8a; 8a'
- Erhebung
- 8b, 8c
- Fortsatz
- 9a, 9e
- dreieckförmiger Fortsatz
- 9b, 9c, 9d; 9i', 9j', 9k'
- T-förmige Verbreiterung
- 9f', 9g', 9h', 9l';
- 9f'' 9g'', 9h'', 9l''
- L-förmiger Fortsatz
- 10
- Blockrahmen
- 11
- Verbindungswinkel
- 12
- Abdeckleiste
- 13
- Gleitrolle
- 14
- Glasscheibe
- 15
- Edelstahlachse
- 16
- Bohrung (des Schenkels)
- 17
- Eckstütze
- 18
- Rechteckprofil
- 19
- PVC-Flachmaterial
- 20
- Kunststoffrohr
- 21
- Winkelanpaßelement
- 22a, 22b
- Breitseite
- 23
- Hakenleiste
- 24
- Elastomer-Dichtleiste
1. Halte- und Führungselement (1/6; 1.1/6.1, 1.2/6.2; 1.3/6.3, 1.4/6.4; 1'; 6') für eine
Verglasungsanordnung mit mindestens zwei parallel zueinander angeordneten und relativ
zueinander verschieblichen Glasscheiben, welches aufweist:
- ein im wesentlichen U-förmiges Halteprofil (1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1'), dessen Schenkel
(2a, 2b; 2a', 2b') an ihren freien Enden eine in das Innere des Profils gerichtete
Abkantung (4a, 4b) haben und
- eine mindestens zweiläufige Laufschiene (6; 6.1, 6.2; 6.3, 6.4; 6'; 6''; 6'''),
die in das Halteprofil einsetzbar und durch die Abkantungen in der Querschnittsebene
im wesentlichen unbeweglich gehalten ist.
2. Halte- und Führungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteprofil (1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1') aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
und die Laufschiene (6; 6.1, 6.2; 6.3, 6.4; 6'; 6''; 6''') aus Kunststoff, insbesondere
PVC, gefertigt sind.
3. Halte- und Führungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Außen- und Innenguerschnitt des Halteprofils (1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1) im wesentlichen
rechteckig sind, wobei die Schenkel des "U" insbesondere einen Überstand über dessen
Basis aufweisen.
4. Halte- und Führungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine n-läufige, insbesondere drei- oder vierläufige, Laufschiene (6; 6.1, 6.2; 6.3,
6.4; 6'; 6''; 6''') (n+1) zueinander parallele Schenkel (7a bis 7e; 7a' bis 7e'; 7a''
bis 7e'') aufweist, die in einem mittleren Bereich ihrer Längserstreckung durch eine
senkrecht zur Erstreckungsebene der Schenkel verlaufende Basis (8) miteinander verbunden
sind, wobei der Zwischenraum zwischen jeweils zwei Schenkeln zur Aufnahme einer Glasscheibe
vorgesehen ist.
5. Halte- und Führungselement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (7a bis 7e) der Laufschiene (6) jeweils in die zur Aufnahme der Glasscheiben
vorgesehenen Zwischenräume weisende Abkantungen (9b bis 9d; 9f' bis 9l'; 9f'' bis
9l'') an ihren freien Enden und die die Schenkel verbindende Basis (8; 8'; 8'') im
mittleren Bereich jedes Zwischenraums eine Erhebung (8a; 8a') aufweisen, wodurch die
Glasscheiben reibungsarm längsverschieblich geführt sind.
6. Halte- und Führungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine in die Laufschiene (6''') eingesetzte Gleitrollenanordnung (13, 15), die insbesondere
eine Edelstahlachse (15) mit aufgesetzten Kunststoff-Gleitrollen (13) umfaßt.
7. Halteprofil (1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1') zur Verwendung bei einem Halte- und Führungselement
nach einem der vorangehenden Ansprüche, welches im wesentlichen U-Form aufweist, wobei
die Schenkel des "U" an ihren freien Enden eine in das Innere des Profils gerichtete
Abkantung haben und die mit der Basis des "U" verbundenen Enden der Schenkel einen
Überstand über die Basis aufweisen.
8. Halteprofil (1; 1.1, 1.2; 1.3, 1.4; 1') nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Außen- und Innenquerschnitt im wesentlichen rechteckig sind.
9. Verglasungsanordnung, insbesondere Balkon- oder Wintergartenverglasung, die mindestens
ein unteres und oberes Halte- und Führungselement (1/6; 1.1/6.1, 1.2/6.2; 1.3/6.3,
1.4/6.4; 1', 6') nach einem der vorangehenden Ansprüche und mindestens zwei in den
Halte- und Führungselementen parallel zueinander angeordnete und relativ zueinander
verschiebliche Glasscheiben (14) umfaßt.
10. Verglasungsanordnung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
zwei seitliche Halte- und Führungselemente (1/6; 1.1/6.1, 1.2/6.2; 1.3/6.3, 1.4/6.4;
1', 6') nach einem der vorangehenden Ansprüche, die mit dem oberen und unteren Führungselement,
insbesondere durch Verschraubung mit einem Verbindungswinkel (11), zu einem Blockrahmen
(10) verbunden sind.
11. Verglasungsanordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasscheiben an ihren Seitenkanten Dichtungen, insbesondere Bürstendichtungen,
aufweisen, die die Verglasungsanordnung im wesentlichen wind- und niederschlagsdicht
machen.
12. Verglasungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Glasschleuse zum Herausnehmen der Glasscheiben (14) , die durch einen separaten,
nach oben herausnehmbaren Abschnitt der Laufschiene des unteren Halte- und Führungselementes
von der annähernden Breite einer Glasscheibe gebildet ist.
13. Verglasungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein seitliches Halte- und Führungselement (1', 6') ein Winkelanpaßelement
(21) zum Anlegen an ein an die Breite des Halteprofils angepaßtes Rohr (20) aufweist.
14. Verglasungsanordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Winkelanpaßelement (21) eine zum Eingriff zwischen zwei Überstände (3a', 3b')
an der Basis (2c') des Halteprofils (1', 6') ausgebildete erste Breitseite (22a) und
eine zum Anlegen an das Rohr kreisabschnittförmig ausgeführte und insbesondere mit
mindestens einem Dichtungsstreifen (24) versehene zweite Breitseite (22b) aufweist.
15. Verglasungsanordnung nach Anspruch 13 oder 14,
gekennzeichnet durch
zwei über das Rohr (20) unter einem einstellbaren Winkel, insbesondere im Bereich
zwischen 80° und 180°, aneinander anschließende Blockrahmen (10).