[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Intrusionsmelder mit einem Gehäuse und einem
in diesem angeordneten Infrarotteil, mit einem Infarotsensor, einem in der Gehäusewand
vorgesehenen Melderfenster zum Durchtritt von Infrarotstrahlung aus dem Aussenraum
zum Infrarotsensor, einem Mittel zur Bündelung der durch das Melderfenster einfallenden
Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor und mit einer einen Infrarotsender und einen
Infrarotempfänger umfassenden Einrichtung zur Sabotageüberwachung.
[0002] Derartige auch als Antimaskeinrichtungen bezeichnete Einrichtungen zur Sabotageüberwachung,
wie sie beispielsweise in der EP-A-0 186 226, in der EP-A-0 499 177 und in der EP-A-0
556 898 beschrieben sind, dienen zur Erkennung der beiden Abdeckungsarten des Melders,
das sind die Abdeckung des Melders in einer bestimmten, unter Umständen nur geringen,
Distanz vom Melderfenster, und die unmittelbare Abdeckung des Melderfensters durch
beispielsweise Abdecken mit einer Folie oder Besprühen mit einem infrarotundurchlässigen
Spray, wie beispielsweise Farbspray. Die erste Abdeckungsart wird nachfolgend als
Fernabdeckung und die zweite wird als Sprayabdeckung bezeichnet, wobei mit Fernabdeckung
eine Abdeckung im Abstand von wenigen Millimtern bis zu maximal etwa 15 cm vom Melderfenster
gemeint ist.
[0003] Vorgänge oder optische Änderungen unmittelbar vor dem Melder, wie die Fernabdeckung,
bewirken in den meisten Fällen eine Reflexion der vom Infrarotsender der Antimaskeinrichtung
ausgesandten Strahlung auf den Infrarotempfänger, was sich durch eine Änderung der
vom Infrarotempfänger empfangenen Strahlung äussert. Zur Erkennung von Änderungen
der optischen Eigenschaften des Melderfensters, wird dieses mit Infrarotstrahlung
beaufschlagt und es wird die das Melderfenster durchsetzende oder die von diesem reflektierte
Strahlung gemessen. Zur Auswertung der Signale der Antimaskeinrichtung werden die
Signale des Infrarotempfängers mit Schwell- oder Referenz- oder allgemein Spannungswerten
verglichen, die über- oder unterschritten und über einen gewissen Zeitraum gehalten
werden müssen.
[0004] Die bekannten Einrichtungen zur Sabotageüberwachung sind als Ein- oder Zweikanalsysteme
aufgebaut. Bei Zweikanalsystemen, wie beispielsweise bei der in der EP-A-0 186 226
beschriebenen Einrichtung, sendet ein erster Infrarotsender, welcher im Melderinneren
angeordnet ist, Infrarotstrahlung in den Überwachungsraum vor dem Melder und ein erster
Empfänger misst die aus dem Überwachungsraum reflektierte Strahlung. Ein zweiter,
an der Aussenseite des Melders angeordneter Infrarotsender sendet Strahlung durch
das Melderfenster auf einen zweiten Empfänger, der die auftreffende Strahlung des
zweiten Senders misst. Der erste Sender und der erste Empfänger bilden einen Kanal
zur Überwachung von Sabotageversuchen in der Art von Fernabdeckung und der zweite
Sender und der zweite Empfänger bilden einen Kanal zur Überwachung von Sabotageversuchen
in der Art von Sprayabdeckung.
[0005] Bei dem in der EP-A-0 499 177 beschriebenen Einkanalsystem enthält die Einrichtung
zur Sabotageüberwachung nur einen Infrarotsender und nur einen Infrarotempfänger,
wobei der Sender an der Aussenseite und der Empfänger im Inneren des Melders angeordnet
ist. Der Sender sendet Infrarotstrahlung einerseits in den Überwachungsraum vor dem
Melder und andererseits durch das Melderfenster auf den Empfänger. Ein ähnliches Einkanalsystem
ist in der EP-A-0 556 898 beschrieben.
[0006] Allen bekannten Einrichtungen zur Sabotageüberwachung, gleichgültig, ob sie als Ein-
oder als Zweikanalsystem ausgebildet sind, ist gemeinsam, dass der Infrarotsender
an der Aussenseite des Melders angeordnet ist. Diese Anordnung beeinflusst in einem
bestimmten Umfang die Ausbildung des Meldergehäuses, weil an diesem eine gegenüber
dem Melderfenster vorspringende Partie zur Aufnahme des Infrarotsenders vorhanden
sein muss, und sie beeinflusst wesentlich das äussere Erscheinungsbild des Melders,
das auf diese Weise stark durch technische Erfordernisse bestimmt ist, welche dem
gestalterischen Einfluss nur wenig Spielraum lassen.
[0007] Bei einer in der EP-A-0 772 171 beschriebenen Antimaskeinrichtung ist auf der Aussenseite
des Melderfensters eine beugungsoptische Gitterstruktur angebracht, die das vom Infrarotsender
ausgesandte Licht auf den optischen Empfänger fokussiert. Im Fall von Sabotage durch
Besprühen des Melderfensters wird die Fokussierwirkung der beugungsoptischen Gitterstruktur
zerstört, so dass sich die auf den Infrarotdetektor fallende Lichtintensität verringert.
Bei dieser Einrichtung ist zwar der Infrarotsender im Innenraum des Melders angeordnet,
es befindet sich aber die beugungsoptische Gitterstruktur aussen am Melderfenster.
Dies führt dazu, dass sich in der Luft des überwachten Raumes befindliche Partikel,
beispielsweise Rauch- oder Russ- oder auch Fettpartikel auf dieser Gitterstruktur
ablagern, wodurch sich das Melderfenster mit der Zeit verfärbt und unter Umständen
auch seine Transmissionseigenschaften für Infrarotstrahlung ändert. Letzteres kann
ein die Funktionsfähigkeit des Melders beeinträchtigender technischer Nachteil sein;
in jedem Fall ist aber die Verfärbung des Melderfensters ein ästhetischer Nachteil,
weil dadurch das Melderfenster mit der Zeit eine vom Meldergehäuse abweichende Farbgebung
annimmt. Ausserdem ist die beugungsoptische Gitterstruktur nur zur Erkennung von Sprayabdeckung,
nicht aber von Fernabdeckung geeignet.
[0008] Durch die Erfindung soll nun ein Intrusionsmelder mit einer Einrichtung zur Sabotageüberwachung
angegeben werden, welche weder den gestalterischen Freiraum für die Ausbildung des
Meldergehäuses einengt, noch zu Beeinträchtigungen der Funktionssicherheit oder des
äusseren Erscheinungsbildes eines mit einer solchen Einrichtung ausgerüsteten Melders
führt. Ausserdem sollen beide Sabotagearten, nämlich die Fernabdeckung und die Sprayabdeckung,
möglichst im sogenannten Real-time-Modus erkannt werden können.
[0009] Unter Real-time-Modus versteht man ein Verfahren, bei dem nur genügend grosse und
genügend stabile Änderungen einen Sabotagealarm auslösen, der bei Rückkehr der Signale
in den Normalzustand automatisch zurückgenommen wird. Dieser Modus reagiert zwar langsamer
als das zweite bekannte Verfahren, der sogenannte Proximity Latch-Modus, hat aber
den Vorteil der automatischen Alarmrücknahme.
[0010] Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Infrarotsender
und der Infrarotempfänger innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, dass das Melderfenster
für die vom Infrarotsender ausgesandte Strahlung durchlässig ist, und dass die Überwachung
von Sabotage des Melders durch Messung des von der Innenseite des Melderfensters und
des aus dem Umgebungsraum zum Infrarotempfänger reflektierten Anteils der genannten
Strahlung erfolgt.
[0011] Die Anordnung von Sender und Empfänger unter dem Melderfenster weist neben ästhetischen
Gesichtspunkten und der Vermeidung der Gefahr von übermässigen und nur schwer entfernbaren
Partikelablagerungen am Melderfenster den weiteren Vorteil auf, dass von aussen nicht
erkennbar ist, dass der Melder eine Einrichtung zur Sabotageüberwachung aufweist.
[0012] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Intrusionsmelders ist
dadurch gekennzeichnet, dass dem Infrarotsender und/oder dem Infrarotempfänger Mittel
zur Kompensation des durch das Melderfenster einfallenden Fremdlichts zugeordnet sind.
[0013] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Intrusionsmelders ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Bündelung der durch das Melderfenster
einfallenden Infrarotstrahlung durch einen eine Trägerschicht aus dunklem Material
und eine auf diese applizierte Reflexionsschicht aufweisenden Spiegel gebildet ist,
wobei die Reflexionsschicht einerseits für Störstrahlung unterhalb des typischen Wellenlängenbereichs
von menschlicher Wärmestrahlung transparent ist und andererseits Strahlung aus dem
genannten Wellenlängenbereich stark reflektiert.
[0014] Mit "dunklem Material" ist in diesem Zusammenhang ein Material gemeint, das unterhalb
einer Wellenlänge von etwa 4 µm gut absorbiert. Die Reflexionsschicht ist im sichtbaren
Bereich transparent und lässt Infrarotstrahlung kurzer Wellenlängen, vorzugsweise
unterhalb von 4 - 7 µm durch, so dass diese in die dunkle Trägerschicht gelangen kann,
wo sie absorbiert wird.
[0015] Der Spiegel aus dunklem Material bewirkt, dass möglichst wenig Störlicht auf den
Sensor und auf den Infrarotempfänger fällt, und ist damit eine Voraussetzung, dass
der Melder beide Sabotagearten, Fernabdeckung und Sprayabdeckung, im Real-time-Modus
erkennen kann.
[0016] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Intrusionsmelders ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Melder einen aus einem zusätzlichen Sender und einem
zusätzlichen Empfänger bestehenden Zusatzteil aufweist, dass eine Auswertung des Signals
des zusätzlichen Empfängers in zwei Frequenzbereichen erfolgt, von denen der eine
für Bewegungen im Überwachungraum und der andere für eine Abdeckung des Melders charakteristisch
ist, und dass für den Zusatzteil und den Infrarotteil eine gemeinsame Auswerteschaltung
vorgesehen ist. Der Zusatzteil ist vorzugsweise ein Ultraschallteil mit einem Ultraschallsender
und einem Ultraschallempfänger oder ein Mikrowellenteil mit einem Mikrowellensender
und einem Mikrowellenempfänger.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Intrusionsmelders
ist dadurch gekennzeichnet, dass Auswerteschaltung einem dem Infarotsensor nachgeschalteten
PIR-Kanal, einen dem Infrarotempfänger nachgeschalteten Antimask-Kanal und einen dem
zweiten Empfänger nachgeschalteten US-Kanal mit US-Antimask-Kanal sowie eine an die
Ausgänge der genannten Kanäle angeschlossene Verknüpfungsstufe für die kombinierte
Auswertung der Signale dieser Kanäle aufweist.
[0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemässen Intrusionsmelder,
- Fig. 2
- eine ausschnittsweise Ansicht in Richtung des Pfeiles II von Fig. 1; und
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild des Melders von Fig. 1
[0019] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemässen Intrusionsmelder in
der Richtung senkrecht zu dessen Rückwand oder Boden, wobei der Boden abgenommen ist,
und Fig. 2 zeigt eine ausschnittsweise Ansicht von hinten, wobei der Spiegel zur Bündelung
der einfallenden Infrarotstrahlung aus dem Melder entfernt ist. Der dargestellte Intrusionsmelder
ist ein sogenannte Dual-Melder, der aus der Kombination eines passiven Infrarotdetektors
und eines mit diesem über eine intelligente Verknüpfung verbundenen Ultraschalldetektors
besteht. Der Infrarotteil reagiert auf die Körperstrahlung eines Menschen im infraroten
Spektralbereich und der Ultraschallteil auf die durch den Doppler-Effekt verursachte
Frequenzverschiebung des von einem sich bewegenden Eindringling reflektierten Ultraschalls.
Durch Kombination der beiden Prinzipien lässt sich das unerwünschte Eindringen einer
Person in den geschützten Bereich mit grösserer Sicherheit und Selektivität erkennen
als bei Verwendung nur eines der beiden Detektionsverfahren. Auf diese Weise kann
eine fehlerhafte Alarmsignalabgabe mit grösserer Sicherheit vermieden werden.
[0020] Da die beiden Detektoren durch eine Schaltung miteinander verbunden sind, kann der
Intrusionsmelder durch Sabotage nur eines der Detektoren funktionsunfähig gemacht
werden. Eine solche Sabotage erfolgt in der Regel am Infrarotdetektor in Form der
in der Beschreibungseinleitung erwähnten Abdeckungsarten Fernabdeckung oder Sprayabdeckung,
weil zur Ausserbetriebsetzung des Ultraschallteils der ganze Melder abgedeckt werden
müsste, was sofort erkennbar wäre. Die beim nachfolgend beschriebenen Intrusionsmelder
verwendete Einrichtung zur Sabotageüberwachung dient ebenfalls zur Erkennung von Sabotage
am Infrarotdetektor und kann daher nicht nur in Verbindung mit Dual-Meldern sondern
auch an Passiv-Infrarotmelder verwendet werden, wobei in diesem Fall eventuell geringfügige
Adaptionen erforderlich sein können.
[0021] Der erfindungsgemässe Intrusionsmelder besteht aus einem zweiteiligen Gehäuse mit
Boden (nicht dargestellt) und Deckel 1, einem im Deckel 1 vorgesehenen Melderfenster
2 für den Durchtritt der aus dem zu überwachenden Raum auf den Melder fallenden Infrarotstrahlung
ins Melderinnere, einer im Melderinneren angeordneten Platine 3, auf welcher unter
anderem ein Infrarotsensor 4, ein Ultraschallsender 5, ein Ultraschallempfänger 6
und eine Auswerteschaltung 7 angeordnet sind, und mit einem ebenfalls im Melderinneren
angeordneten Spiegel 8 zur Fokussierung der durch das Melderfenster 2 einfallenden
Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor 4. Am oberen Ende der Platine 3 ist ein Stiftelement
9 eines elektrischen Steckverbinders angeordnet, dessen Buchsenelement sich im Gehäuseboden
befindet. Beim Schliessen des Gehäuses wird das Stiftelement 9 in das Buchsenelement
gesteckt, wodurch der elektrische Kontakt mit der Stromversorgung und eventuellen
Datenleitungen hergestellt ist.
[0022] Das Eintrittsfenster 2 besteht beispielsweise aus Polyethylen oder Polypropylen und
ist für Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 5 bis 15 um sowie im Bereich um
etwa 0,9 um durchlässig. Der Spiegel 8 ist so ausgebildet, dass er Strahlung im nahen
Infrarot absorbiert und Körperstrahlung reflektiert. Dazu eignet sich besonders gut
ein Spiegel mit einer Tägerschicht aus dunklem Material und einer darauf applizierten
Reflexionsschicht, welche für Störstrahlung unterhalb des genannten Wellenlängenbereichs
transparent ist und Strahlung aus diesem Wellenlängenbereich stark reflektiert. Bezüglich
der Form des Spiegels wird auf die EP-A-0 303 913 verwiesen und bezüglich des Spiegelmaterials
auf die EP-A-0 707 294. Das Eintrittsfenster 2 kann als Fresnellinse ausgebildet sein
und anstelle des Spiegels 8 die Infrarotstrahlung auf den Infrarotsensor 4 fokussieren.
[0023] Der Ultraschallsender 5 strahlt Ultraschall mit einer Frequenz von über 20 kHz durch
eine Öffnung 10 im Gehäusedeckel 1 in den Überwachungsraum vor dem Melder ab, und
der Ultraschallempfänger 6 nimmt den aus dem Überwachungsraum reflektierten und durch
ein Fenster 11 im Gehäusedeckel 1 auf den Empfänger 6 gelangenden Ultraschall auf
und führt der Auswerteschaltung 7 ein entsprechendes Signal zu. Während ortsfeste
Objekte nur Ultraschall mit der Sendefrequenz reflektieren, verursacht ein sich bewegendes
Objekt eine Frequenzverschiebung nach dem Doppler-Effekt. Die Auswerteschaltung 7
löst ein Alarmsignal aus, wenn diese Frequenzverschiebung den für einen sich bewegenden
Menschen typischen Werten entspricht und wenn gleichzeitig der Infrarotsensor 4 eine
für einen Menschen typische Infrarotstrahlung empfängt.
[0024] Der dargestellte Intrusionsmelder ist mit einer sogenannten Antimaskeinrichtung zur
Erfassung von Vorgängen oder optischen Änderungen unmittelbar vor dem Melder (sogenannte
Fernabdeckung) und von Änderungen der optischen Eigenschaften des Eintrittsfensters
2, insbesondere von dessen Besprayen (sogenannte Sprayabdeckung) ausgerüstet.
[0025] Eine solche Maskierung dient dazu, den Melder so zu manipulieren, dass keine Infrarotstrahlung
auf den Infrarotsensor gelangen kann, so dass unbefugte Personen nicht mehr detektiert
werden und sich im überwachten Raum frei bewegen können. Maskierung oder Sabotage
wird zumeist während der Unscharfstellung des Melders verübt, wenn dieser auf einen
Stand-by-Modus geschaltet ist und im überwachten Raum befindliche Personen keinen
Alarm auslösen.
[0026] Der Melder soll in der Lage sein, eine solche Maskierung automatisch zu detektieren,
und zwar vorzugsweise zum Zeitpunkt der Maskierung oder spätestens beim Scharfschalten
des Melders oder der Anlage. Es gibt diesbezüglich verschiedene Strategien, aber zumindest
bei an eine Zentrale angeschlossenen Meldern verhält es sich heute in der Regel so,
dass die Melder immer eingeschaltet sind und auch während der Unscharfstellung im
Stand-by-Modus Alarmsignale an die Zentrale liefern, die aber diese Signale im Stand-by-Modus
unterdrückt. Wenn der Melder immer eingeschaltet ist, dann kann er Sabotageversuche
ohne Zeitverzögerung erkennen und an die Zentrale melden.
[0027] Die Einrichtung zur Sabotageüberwachung ist so ausgebildet, dass mit einem einzigen
Kanal beide Maskiermethoden sicher erkannt werden. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich
ist, ist am unteren Ende der Platine 3, das ist im Bereich des oberen Randes des Melderfensters
2, zu beiden Seiten des Infrarotsensors 4 und symmetrisch zu diesem je ein Infrarotsender
12 angeordnet. Die Infrarotsender 12, die je durch eine Infrarot-LED (sogenannte IRED)
gebildet sind, welche Strahlung im Bereich des nahen Infrarot von etwa 0.9 µm aussendet,
sind so auf der Platine 3 befestigt, dass sie auf die Mitte des Melderfensters 2 ausgerichtet
sind. In der Mitte zwischen den beiden Infrarotsendern 12 und unterhalb des Infrarotsensors
4 ist auf der Platine 3 ein Infrarotempfänger 13 vorgesehen. Dieser ist unter einem
bestimmten Winkel geneigt zur Platine 3 angeordnet, wobei der Neigungswinkel so gewählt
ist, dass die von den Infrarotsendern 12 ausgesandte Strahlung zu einem gewissen,
von den optischen Eigenschaften des Melderfensters abhängigen Teil, auf den Infrarotempfänger
13 reflektiert wird. Der Infrarotempfänger 13 ist vorzugsweise durch eine sogenannte
Pn-Diode gebildet.
[0028] In der Auswerteschaltung 7 wird das Signal des Infrarotempfängers 13 mit einer Alarmschwelle
und vorzugsweise auch mehreren Voralarmschwellen verglichen oder im Fall einer Auswertung
mit Hilfe von Fuzzy-Logic nach den entsprechenden Fuzzy-Regeln untersucht. Wenn nachfolgend
von Schwellen- oder Referenzwerten die Rede ist, so sind damit sinngemäss auch immer
Fuzzy-Regeln gemeint. Die Auswertung erfolgt im Real-time-Modus, der auf zeitlich
stabile, also länger andauernde Überschreitungen der betreffenden Schwellen- oder
Referenzwerte reagiert. Ein Maskieralarm wird nur dann ausgelöst, wenn die Überschreitung
lang genug ist. Ausserdem wird der Maskieralarm automatisch wieder zurückgesetzt,
sobald der Melder in seinen Normalzustand zurückkehrt; eine Intervention einer Bedienungsperson
ist für das Zurücksetzen nicht erforderlich.
[0029] Der Infrarotempfänger 13 empfängt im normalen Betriebszustand des Melders immer einen
bestimmten Anteil der von den Infrarotsendern 12 ausgestrahlten Strahlung, von der
ein Teil durch das Melderfenster 2 nach aussen tritt und ein anderer Teil vom Melderfenster
2 auf den Infrarotempfänger 13 reflektiert wird. Man kann also, solange das Signal
des Infrarotempfängers 13 innerhalb eines gewissen Bandbereichs liegt, mit Sicherheit
davon ausgehen, dass der Melder nicht maskiert ist.
[0030] Da die den Infrarotempfänger 13 bildende Pn-Diode eine nicht-lineare Kennlinie aufweist,
und da ausserdem das Melderfenster 2 wegen der Anordnung der Einrichtung zur Sabotageüberwachung
im Inneren des Melders zu einem gewissen Grad durchsichtig sein muss, muss das auf
den Infrarotempfänger 13 gelangende Fremdlicht kompensiert werden. Zu diesem Zweck
wird das einfallende Fremdlicht gemessen und das Signal des Infrarotempfängers 13
entsprechend korrigiert.
[0031] Eine weitere Korrektur ist durch die Temperaturabhängigkeit der optischen Leistung
des Infrarotsenders 12 erforderlich. Diese Korrektur erfolgt dadurch, dass bei Temperaturänderungen
entweder der elektrische Strom durch den Infrarotsender 12 über die Kennlinie so angepasst
wird, dass die Intensität der angegebenen Infrarotstrahlung konstant bleibt, oder
es wird im Infrarotempfänger 13 der vom Infrarotsender 12 stammende Signalanteil mit
einem die temperaturabhängige optische Leistung des Infrarotsenders 12 kompensierenden
Korrekturfaktor multipliziert.
[0032] Wenn das Signal des Infrarotempfängers 13 einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet,
bedeutet das, dass die vom Infrarotempfänger 13 empfangene Strahlung zurückgegangen
ist, und das ist ein Hinweis auf eine Sprayabdeckung des Melderfensters 2, welches
im besprayten Zustand die Strahlung der Infrarotsender 12 weniger stark reflektiert
als im Normalzustand. Wenn das Signal des Infrarotempfängers einen vorgegebenen Maximalwert
überschreitet, bedeutet das, dass entweder aus dem Aussenraum ein grösserer Anteil
der von den Infrarotsendern 12 ausgesandten Strahlung reflektiert wird (Fernabdeckung),
oder dass das Melderfenster stärker reflektiert als im Normalzustand (Sprayabdeckung
mit hellem Farbspray). Mit der beschriebenen Einrichtung zur Sabotageüberwachung,
die vollständig hinter dem Melderfenster 2 im Melderinneren angeordnet ist, ist es
also möglich mit einem einzigen Kanal mit den beiden Infrarotsendern 12 und dem Infrarotempfänger
13 beide Maskierungsmethoden zu erkennen, ohne dass zusätzliche Hilfsmittel, wie z.B.
reflektierende Flügel oder zusätzliche reflektierende Flächen oder aussen am Meldergehäuse
angeordnete Infrarotdioden erforderlich sind.
[0033] Gemäss Fig. 3 enthält die Auswerteschaltung 7 (Fig. 1 ) einen an den Infrarotsensor
4 angeschlossenen PIR-Kanal 14, einen an den Infrarotempfänger 13 angeschlossenen
Antimask-Kanal 15, einen an den Ultraschallempfänger 5 angeschlossenen US-Kanal 16
mit einem US-Antimask-Kanal 17 und eine Verknüpfungsstufe 18. Die Ausgänge der vier
genannten Kanäle sind an die Verknüpfungsstufe 18 geführt, in welcher eine kombinierte
Auswertung der Signale der einzelnen Kanäle erfolgt. Das Ergebnis dieser kombinierten
Auswertung bildet die Entscheidungsgrundlage für die Abgabe eines Alarms durch den
Melder, sei dies ein Intrusionsalarm oder ein Maskieralarm.
[0034] Die kombinierte Auswertung des PIR-Kanals 7 und des US-Kanals 16 besteht im wesentlichen
darin, dass vom Melder ein Intrusionsalarm dann abgegeben wird, wenn das Signal im
US-Kanal 16 eine vorbestimmte, von der Bewegungsgeschwindigkeit eines Objekts abhängige,
Frequenzverschiebung gegenüber der Sendefrequenz zeigt, und gleichzeitig der IR-Kanal
14 eine für die Anwesenheit eines Menschen typische Infrarotstrahlung empfängt. Der
ausgewertete Doppler-Frequenzbereich liegt bei 25.6 kHz ±500 Hz, da bei nicht extrem
schnellen Bewegungen, wovon bei einem Einbrecher ausgegangen werden kann, ein Signal
in diesem Frequenzbereich erzeugt wird.
[0035] Zwischen dem Antimask-Kanal 15 und dem US-Kanal 16 besteht nur eine relativ lose
Verknüpfung derart, dass sowohl der eine als auch der andere dieser Kanäle gewisse
Abdeckungsarten erkennen kann, so dass die beiden Kanäle einander auf eine sehr wirksamen
Art ergänzen. Im Antimask-Kanal wird das Signal des Infrarotempfängers 13 gleichstrommässig
beobachtet, oder mit anderen Worten, es werden Abweichungen des Signals von seinem
Ruhewert untersucht. Das ist für den Real-time-Modus erforderlich, weil nur so die
Rückkehr des Melders in seinen normalen Betriebzustand, also die Entfernung der Abdeckung,
erkannt werden kann. Da die Verarbeitung des Signals digital erfolgen muss, erfolgt
eine A/D-Wandlung des Signals des Infrarotempfängers 13 durch einen hochauflösenden
A/D-Wandler. Die grosse Dynamik des A/D-Wandlers ist deswegen erforderlich, weil dieser
den Ruhebereich des Signals abdecken und sehr kleine Abweichungen von diesem erkennen
muss, wobei aber der Ruhewert wegen der Fertigungstoleranzen und der Streuung der
elektrooptischen Wirkungsgrade der optischen Komponenten starken Streuungen unterworfen
ist.
[0036] Im US-Antimask-Kanal 17 erfolgt eine Sabotageüberwachung für den Ultraschallteil.
Zu diesem Zweck sendet der Ultraschallsender 6 durch kurzes Ein-/Ausschalten oder
Aus-/Einschalten einen kurzen Ultraschallpuls aus, wodurch ein breites Frequenzspektrum
unter anderem auch zwischen 24 und 25 kHz entsteht. Das Signal in diesem Frequenzbereich
wird bezüglich Amplitude und zeitlichem Verlauf ausgewertet. Dabei werden die genannten
Parameter auf für Veränderungen im Raum vor dem Melder typische Abweichungen von Mittelwerten
oder früheren Messergebnissen untersucht, insbesondere auf solche Abweichungen, die
für die Anbringung einer Abschirmung oder Abdeckung vor dem Melder charakteristisch
sind. Da hier keine Auswertung des Doppler-Frequenzbereichs erfolgt, können Bewegungen
und Luftturbulenzen diese Antimaskfunktion nicht stören.
[0037] Der Ultraschallteil schützt sich also selbst gegen Abdeckungen. Zusätzlich unterstützt
er aber den Infrarotteil beim Erkennen von Fernabdeckung mit Materialien, die für
den Infrarotteil nur schwer erkennbar sind, wie beispielsweise im Infrarotbereich
durchsichtige oder schwarze Gegenstände. Andererseits erkennt aber der Antimask-Kanal
15 helle, akustisch weiche Materialien sehr gut und unterstützt dadurch die Antimaskfunktion
des Ultraschallteils. Wenn der Infrarot- und der Ultraschallteil stärker ineinander
verschachtelt wären, beispielsweise durch Anordnung von Ultraschallsender 6 und Ultraschallempfänger
5 zu verschiedenen Seiten des Melderfensters 2 (links und rechts, oben und unten oder
diagonal gegenüberliegend), könnte eine stärkere Verknüpfung der Signale der Kanäle
15 und 16 erfolgen.
[0038] Der aus dem Ultraschallsender 5 und dem Ultraschallempfänger 6 bestehende Ultraschallteil
kann auch durch einen aus einem Mikrowellensender und einem Mikrowellenempfänger bestehenden
Mikrowellenteil ersetzt sein, wobei gewisse, dem Fachmann geläufige, schaltungstechnische
Anpassungen erforderlich sind.
1. Intrusionsmelder mit einem Gehäuse (1) und einem in diesem angeordneten Infrarotteil,
mit einem Infarotsensor (4), einem in der Gehäusewand vorgesehenen Melderfenster (2)
zum Durchtritt von Infrarotstrahlung aus dem Aussenraum zum Infrarotsensor (4), einem
Mittel zur Bündelung der durch das Melderfenster (2) einfallenden Infrarotstrahlung
auf den Infrarotsensor (4) und mit einer einen Infrarotsender (12) und einen Infrarotempfänger
(13) umfassenden Einrichtung zur Sabotageüberwachung, dadurch gekennzeichnet, dass
der Infrarotsender (12) und der Infrarotempfänger (13) innerhalb des Gehäuses (1)
angeordnet sind, dass das Melderfenster (2) für die vom Infrarotsender (12) ausgesandte
Strahlung durchlässig ist, und dass die Überwachung von Sabotage des Melders durch
Messung des von der Innenseite des Melderfensters (2) und des vom Umgebunsraum zum
Infrarotempfänger (13) reflektierten Anteils der genannten Strahlung erfolgt.
2. Intrusionsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Infrarotsender
(12) und/oder dem Infrarotempfänger (13) Mittel zur Kompensation des durch das Melderfenster
(2) einfallenden Fremdlichts zugeordnet sind.
3. Intrusionsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Kompensation
der Temperaturabhängigkeit der optischen Leistung des Infrarotsenders (12) vorgesehen
sind.
4. Intrusionsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Bündelung
der durch das Melderfenster (2) einfallenden Infrarotstrahlung durch einen eine Trägerschicht
aus dunklem Material und eine auf diese applizierte Reflexionsschicht aufweisenden
Spiegel (8) gebildet ist, wobei die Reflexionsschicht einerseits für Störstrahlung
unterhalb des Wellenlängenbereichs von menschlicher Wärmestrahlung transparent ist
und andererseits Strahlung aus dem genannten Wellenlängenbereich stark reflektiert.
5. Intrusionsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung zur Sabotageüberwachung zwei schräg gegen die Innenseite des Melderfensters
(2) gerichtete Infrarotsender (12) aufweist, und dass der Infrarotempfänger (13) zwischen
den beiden Infrarotsendern (12) angeordnet ist.
6. Intrusionsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Melder einen aus einem zusätzlichen Sender (5) und einem zusätzlichen Empfänger (6)
bestehenden Zusatzteil aufweist, dass eine Auswertung des Signals des zusätzlichen
Empfängers (6) in zwei Frequenzbereichen erfolgt, von denen der eine für Bewegungen
im Überwachungsraum und der andere für eine Abdeckung des Melders charakteristisch
ist, und dass für den Zusatzteil und den Infrarotteil eine gemeinsame Auswerteschaltung
(7) vorgesehen ist.
7. Intrusionsmelder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Sender
(5) und der zusätzliche Empfänger (6) in der Nähe des Randes des Melderfensters (2)
angeordnet sind.
8. Intrusionsdetektor nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung
(7) einem dem Infarotsensor (4) nachgeschalteten PIR-Kanal (14), einen dem Infrarotempfänger
(13) nachgeschalteten Antimask-Kanal (15) und einen dem zusätzlichen Empfänger (6)
nachgeschalteten US-Kanal (16) mit US-Antimask-Kanal (17) sowie eine an die Ausgänge
der genannten Kanäle angeschlossene Verknüpfungsstufe (18) für die kombinierte Auswertung
der Signale dieser Kanäle aufweist.
9. Intrusionsdetektor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei der genannten
kombinierten Auswertung der Zusatzteil die Einrichtung zur Sabotageüberwachung bei
der Erkennung von für den Infrarotstrahlung schwer erkennbaren Materialien und die
Einrichtung zur Sabotageüberwachung den Zusatzteil bei der Erkennung von für diesen
nur schwer erkennbaren Materialien unterstützt.
10. Intrusionsmelder nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Zusatzteil durch einen einen Ultraschallsender (5) und einen Ultraschallempfänger
(6) aufweisenden Ultraschallteil oder durch einen einen Mikrowellensender und einen
Mikrowellenempfänger aufweisenden Mikrowellenteil gebildet ist.
11. Intrusionsmelder nach Anspruch 10, dass der Antimask-Kanal (15) einen hochauflösenden
A/D-Wandler für die Digitalisierung des Signals des Infrarotempfängers (13) enthält.