(19)
(11) EP 1 062 890 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.2000  Patentblatt  2000/52

(21) Anmeldenummer: 00109616.3

(22) Anmeldetag:  05.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A45D 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.06.1999 DE 19929359

(71) Anmelder: Reil, Karl
83075 Bad Feilnbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Reil, Karl
    83075 Bad Feilnbach (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Peter, Dr. 
Zeppelinstrasse 4
78234 Engen
78234 Engen (DE)

   


(54) Einrichtung zum Behandeln von Haaren


(57) Bei einer Einrichtung zum Behandeln von Haaren mit zumindest einer Handbrause (1), welche mit zumindest einem Wasseranschluss, Mischbatterie od. dgl. in Verbindung steht, soll der Handbrause (1) zum Beimischen von flüssigen und/oder pulverförmigen Mitteln zumindest ein wiederlösbares Behälterelement (6) oder eine ggf. wiederlösbare Zuführleitung (7) für das Mittel zugeordnet sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Behandeln von Haaren mit zumindest einer Handbrause, welche mit zumindest einem Wasseranschluss, Mischbatterie od. dgl. in Verbindung steht sowie ein Verfahren hierzu.

[0002] Derartige Einrichtungen sind in vielfältigster Form und Ausführung auf dem Markt bekannt und gebräuchlich. Es wird beispielsweise auf eine herkömmliche Handbrause verwiesen, die im Friseurbedarf reichlich Anwendung findet, um beispielsweise das menschliche Haar zu waschen, auszuspülen etc..

[0003] Nachteilig daran ist, dass die herkömmliche Handbrause auf diese Anwendung beschränkt ist.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die genannten Nachteile beseitigt und mit welcher auf einfache und kostengünstige Weise die Einsatzmöglichkeiten derartiger Einrichtungen, insbesondere von Handbrausen erheblich verbessert werden können.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass der Handbrause zum Beimischen von flüssigen und/oder pulverförmigen Mitteln zumindest ein wiederlösbares Behälterelement oder eine ggf. wiederlösbare Zuführleitung für das Mittel zugeordnet ist.

[0006] Bei der vorliegenden Erfindung wird einer Handbrause ein Behälter zugeordnet, in welchem beispielsweise als Mittel eine Fixierung für den Fixiervorgang beim Behandeln von Haaren, insbesondere bei Eindrehen von Dauerwellen eingebracht ist.

[0007] Herkömmlich wird beim Fixiervorgang beim Herstellen von Dauerwellen nach dem Abspülen einer Lauge, der den Umformprozess des Haares bewirkt, die Fixierung mittels eines Schwammes aufgetragen und aufgebracht. Danach muss die Fixierung in etwa 5 Minuten einwirken. Anschliessend wird die Fixierung mittels Wasser und einer herkömmlichen Handbrause ausgespült.

[0008] Dieser Prozess dauert sehr lange und beinhaltet mehrere Arbeitsschritte.

[0009] Bei der vorliegenden Erfindung wird jedoch unmittelbar die Lauge mit Wasser abgespült und gleichzeitig die Fixierung mit dem Wasser, welches zum Abspülen der Lauge verwendet wird, auf das Haar aufgebracht.

[0010] Das Fixier-Wassergemisch wird zum Abspülen der Lauge auf das gewickelte Haar aufgespült, wobei solange aufgespült wird, bis das Behälterelement mit der Fixierung entleert ist. Hierdurch wird das Haar sehr schnell neutralisiert, wodurch zusätzlich Wasser und insbesondere Zeit für das Ausspülen und gleichzeitiges Aufbringen der Fixierung eingespart wird.

[0011] Insbesondere kann die Einrichtung sehr universell auch ohne das Behälterelement dann eingesetzt werden, wird beispielsweise nur das herkömmliche Abspülen bzw. Ausspülen von Haaren gewünscht. Hierzu kann das Behälterelement entnommen werden.

[0012] Ein Stopfenelment verschliesst dann die Öffnung.

[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann jedoch auch liegen, ein Rückschlagventil in die Halterung für das Behälterelement einzusetzen, um auf das Stopfenelement zu verzichten.

[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

Figur 1 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung zum Behandeln von Haaren in einer herkömmlichen Gebrauchslage;

Figur 2 einen schematisch dargestellten Teillängsschnitt durch die Einrichtung zum Behandeln von Haaren mit aufgesetztem Behälterelement für ein auszubringendes Mittel;

Figur 3 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf die Einrichtung gemäss Figur 2.



[0015] Gemäss Figur 1 weist die erfindungsgemässe Einrichtung R zum Behandeln von Haaren eine Handbrause 1 auf, die über einen Anschluss 2 an hier nicht näher dargestellte Wasseranschlüsse, Mischbatterien od. dgl. anschliessbar ist. Bevorzugt ist die Handbrause 1 im Innern hohl ausgebildet und lässt einen Transport von Flüssigkeit, insbesondere Wasser zu.

[0016] Sie weist einen Handgriff 3 und daran stirnseitg anschliessenden Brausekopf 4 auf. In dem Brausekopf 4 sitzt einends, vorzugsweise über hier nicht näher dargestellte Gewinde od. dgl., eingeschraubt eine Halterung 5, in welche eine Behälterelement 6 oder ein hier nicht dargestellte Zuführleitung 7 wiederlösbar eingesetzt ist.

[0017] Das Behälterelement 6 kann flüssige oder sogar pulverförmige Mittel enthalten.

[0018] In der Halterung 5 ist andernends ein Düsenelement 8 eingesetzt, welches nach innen, vorzugsweise hohl ausgebildet ist und eine Verbindung innen zum Behälterelement 6 bzw. zur Zuführleitung 7 herstellt.

[0019] Andernends ist der Brausekopf 4 mit einer Auslassöffnung 9 versehen, die den Inhalt des Behälterelementes 6 zusammen mit der über den Handgriff 3 beförderten Flüssigkeit ausbringt. Ein Mischraum 10 dient zur Mischung des Mittels aus dem Behälterelement 6 mit Wassers, welches über den Handgriff 3 in den Brausekopf 4 strömt und durch Umströmen des Düsenelementes 8 aus der Auslassöffnung 9 austritt. Durch das Umströmen des Düsenelementes 8 entsteht in einem Innenraum 11 des Brausekopfes 4, insbesondere im engsten Querschnitt des Düsenelementes 8 ein Unterdruck, der dazu benutzt wird, das Mittel aus dem Behälterelement 6 in den Mischraum 11 einzubringen, dort mit Wasser zu vermischen und anschliessend zur Behandlung von Haaren, insbesondere beim Fixieren einer Dauerwelle zu benutzen.

[0020] Dabei kann das Mittel unterschiedlichste Viskositäten aufweisen, damit beispielsweise über die Viskosität Einfluss auf die auszubringende Menge von Mittel aus dem Behälterelement 6 genommen werden kann.

[0021] Allerdings kann auch hier daran gedacht sein, einen Düsenquerschnitt des Düsenelementes 8 zu verändern, um hierauf Einfluss zu nehmen.

[0022] Wird das Behälterelement 6 bzw. die Zuführleitung 7 nicht benutzt, so lässt sich beispielsweise nach einem Entleern des Behälterelementes 6 dieses aus der Halterung 5 abschrauben. Ein Stopfenelement 12, wie es insbesondere in Figur 1 angedeutet ist, verschliesst eine Öffnung 13 des Brausekopfes 4.

[0023] Von Vorteil bei der vorliegenden Erfindung ist, dass eine derartige Einrichtung sehr leicht und schnell an ein herkömmliches Brausesystem aufgesetzt werden kann, indem lediglich die Handbrause ausgetauscht wird. Dann kann permanent mit der erfindungsgemässen Einrichtung, insbesondere mit der Handbrause auf herkömmliche Weise beim Fiseur gearbeitet werden.

[0024] Ist das Aufbringen von beispielsweise Fixierung auf ein Haar gewünscht, so kann dies unterstützt werden, indem die Fixierung direkt mittels der Handbrause durch Aufsetzen des Behälterselementes mit Wasser auf das zu behandelnde Haar aufgebracht bzw. aufgetragen wird. Hierdurch können einige Arbeitsgänge eingespart werden.


Ansprüche

1. Einrichtung zum Behandeln von Haaren mit zumindest einer Handbrause (1), welche mit zumindest einem Wasseranschluss, Mischbatterie od. dgl. in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Handbrause (1) zum Beimischen von flüssigen und/oder pulverförmigen Mitteln zumindest ein wiederlösbares Behälterelement (6) oder eine ggf. wiederlösbare Zuführleitung (7) für das Mittel zugeordnet ist.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handbrause (1) aus einem Handgriff (3) und anschliessendem Brausekopf (4) gebildet ist.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterelement (6) dem Handgriff (3) oder dem Brausekopf (4) zugeordnet ist.
 
4. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Handbrause (1) zumindest ein Düsenelement (8) angeordnet ist, welches mit dem zumindest einen Behälterelement (6) in Verbindung steht.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenelement (8) in etwa mittig in dem Brausekopf (4) vorgesehen ist und dieses mit dem zumindest einen Behälterelement (6) verbindbar ist.
 
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenelement (8) mit einer Halterung (5) verbunden ist, in welche das Behälterelement (6) oder ein Stopfenelement (12) zum Verschliessen einer Öffnung (13) wiederlösbar eingreift.
 
7. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenelement (8) in dem Brausekopf (4) einends gelagert ist und andernends im Brausekopf (4) eine Auslassöffnung (9) gebildet ist.
 
8. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (3) im Inneren hohl ausgebildet ist und mit dem Brausekopf (4) in Verbindung steht.
 
9. Verfahren zum Behandeln von Haaren mit zumindest einer Handbrause (1), welche mit zumindest einem Wasseranschluss (2), Mischbatterie od. dgl. in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass zum Beimischen von flüssigen und/oder pulverförmigen Mitteln ein Behälterelement (6) mit entsprechendem Mittel der Handbrause (1) aufgesetzt wird und durch Inbetriebnehmen der Handbrause (1) das Mittel aus dem Behälterelement (6) dem ausströmendem Wasser beigemischt wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Umströmen eines Düsenelementes (8) mittels Wasser ein Unterdruck im Düsenelement (8) entsteht, welcher das Mittel aus dem damit verbundenen Behälterelement (6) oder einer separaten Zuführleitung (7) dem auszubringenden Wasser beimischt.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ausbringen des Mittels aus dem Behälterelement (6) oder der Zuführleitung (7) das Mittel mit Wasser in einer Mischkammer (10) gemischt und anschliessend das Gemisch aus einer Auslassöffnung (9) ausgebracht wird.
 




Zeichnung