[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mischen von pulvrigem körnigem, kleinteiligem
oder flockigem Schüttgut. Ferner betrifft die Erfindung eine Mischvorrichtung.
[0002] Unter dem genannten Schüttgut werden alle mittels einer Schwingrinne förderbaren
Medien verstanden, einschließlich solcher Stoffmischungen, die geringe Flüssigkeitsanteile
enthalten. Das Schüttgutspektrum reicht von einer feinen Pulverform bis zu einem Körnungsdurchmesser
von 30 cm.
[0003] Nach dem Stand der Technik sind zum Mischen von körnigem, kleinteiligem oder flockigem
Schüttgut, wie z.B. Granulat-Gemischen oder ähnlichem, Trommelmischer, Durchlaufmischer,
Rohrmischer, Doppel-Schneckenmischer, Taumelmischer oder Pflugscharmischer bekannt,
die einheitlich den Nachteil besitzen, einem relativ großen abrasiven Verschleiß durch
das aufgegebene Mischgut zu unterliegen. Soweit solche Mischer noch Rotationsteile,
die in dem Behälter bewegt werden, besitzen, sind ein Verklemmen, ein Verbiegen oder
auch nur eine hohe Reibungsbelastung nicht vermeidbar. Bei Trommel-, Durchlauf- oder
Rohrmischern ohne Rotationsteile ist die Reibungsbelastung ebenfalls relativ hoch,
die ggf. zu einer unerwünschten Mischguterwärmung führt. Häufig müssen solche Mischer
auch mit Schutzhauben versehen werden, um das Bedienungspersonal zu schützen. Nicht
selten arbeiten die genannten Mischer auch relativ laut.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Mischen von Schüttgut
und eine Mischvorrichtung anzugeben, welche die vorgenannten Nachteile vermeiden und
insbesondere ein fach aufgebaut sowie leicht zu bedienen sind. Weiterhin sollen das
Verfahren und die Vorrichtung möglichst störungsunanfällig sein.
[0005] Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe durch die Maßnahmen nach Anspruch 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß werden die unterschiedlichen, zu mischenden Schüttgutstoffe auf einen
Schwingrinnenförderer aufgegeben und weitertransportiert, wobei während der Weiterbewegung
bzw. Weiterförderung des aufgegebenen Schüttgutes mindestens einmal ein Teilstrom
abgezweigt und an den Förderstreckenanfang zurückgeführt wird, wo dieser zurückgeführte
Schüttgutanteil mit dem neu aufgegebenen Schüttgut weitergefördert wird. Vorzugsweise
durchläuft das Schüttgut die Förderstrecke mehrfach bis zum Erreichen des vorgebbaren
bzw. gewünschten Mischungsgrades.
[0007] Schwingförderer sind nach dem Stand der Technik bekannt, bisher jedoch lediglich
als reine Förderer eingesetzt worden. Bei diesen Förderern wird die Schwingrinne durch
schnelle Schwingungen mit kleiner Amplitude vor-aufwärts und zurück-abwärts bewegt,
wobei die Hin- und Rückbewegungen etwa die gleiche Zeitdauer haben. Durch diese im
Idealfall sinusförmige Schwingbewegung erfahren die Schüttgutteilchen ein Vorwärtsbewegung,
die sich aus einer Wurfphase und einer Berührungsphase mit dem Förderer zusammensetzt.
In der Berührungsphase wird dem Fördergut die erforderliche Geschwindigkeit übertragen.
In der Wurfphase fliegt es infolge seiner Trägheit weiter, während die Schwingrinne
in ihrer Ausgangsposition zurückschwingt. Durch die wiederholte periodische Schwingrinnenbewegung
ergibt sich eine im wesentlichen kontinuierliche fließende Fortbewegung des Fördergutes.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Schwingrinnen liegt darin, daß durch geeignete Wahl
der Schwingparameter sowohl der apparative Verschleiß minimiert wird als auch eine
Erwärmung des Schüttgutes verhindert wird. Ferner kann die Schallemission beim Mischen
erheblich reduziert werden. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß das aufgegebene
Schüttgut unterschiedlicher Zusammensetzung sich aufgrund der entsprechend verschiedenen
physikalischen Eigenschaften der einzelnen Partikel gut durchmischen läßt. Durch Abzweigen
eines Teilstromes des Schüttgutes und dessen Rückführung an den Anfang der Förderstrecke
kommen bereits bis zu einem entsprechenden Mischungsgrad vermengte Stoffgemische mit
den aufgegebenen Schüttgütern zusammen, mit denen sie beim Durchlauf der Förderstrecke
durch unterschiedliche Fortbewegung vermengt werden. Um die Förderstreckenlänge möglichst
gering zu halten, durchläuft das Schüttgut diese Förderstrecke mehrfach. Vorzugsweise
werden im Verlauf der Förderstrecke jeweils Teile der vorgemischten Schüttgutmengen
abgezweigt und jeweils an den Anfang der Förderstrecke zurückgeführt, so daß nur ein
kleiner Teil der gesamten Schüttgutmenge das Ende der Förderstrecke erreicht. Ist
der gewünschte Mischungsgrad dort noch nicht erreicht, wird auch dieser Teil des Schüttgutes
abermals an den Anfang der Förderstrecke zurückgeführt, wobei der betreffende Vorgang
ggf. mehrfach wiederholt wird.
[0008] Der Vorteil dieses Verfahrens liegt insbesondere darin, daß der apparative Verschleiß
relativ gering ist. Die bei nach dem Stand der Technik bekannten Mischern häufig auftretende
Erwärmung des Schüttgutes kann aufgrund der minimierten Reibung weitgehend vermieden
werden. Weiterhin läßt sich dieses Verfahren geräuschärmer und ohne Schutzeinrichtungen
für die Bediener durchführen. Die Gefahr von Unfällen ist gegenüber bekannten Verfahren
erheblich reduziert.
[0009] Wie bereits vorstehend erwähnt, wird auf der Misch- und Förderstrecke vorzugsweise
mehrfach ein Teilstrom des bis dahin geförderten und vorgemengten Schüttgutes abgezweigt
und an den Anfang der Förder- und Mischstrecke zurückgeführt. Hierbei hat sich in
einer konkreten Ausführungsform der Erfindung die Abzweigung etwa der Hälfte des Schüttgutes
und dessen Rückführung bewährt.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird im Hinblick auf einen möglichst
geringen Platzbedarf die Förderstrecke wendelförmig gewählt, wobei das Schüttgut vorzugsweise
aufwärts gefördert wird.
[0011] Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Mischvorrichtung
mit einer Schüttgutaufgabe und einem Schüttgutaustrag verwendet, bei der zwischen
der Schüttgutaufgabe und dem Schüttgutaustrag ein Schwingförderer angeordnet ist,
in dessen Förderstrecke mindestens ein Abweiser hineinragt, der einen Teil, vorzugsweise
etwa die Hälfte des geförderten und vorgemischten Schüttgutes abtrennt. Für diesen
abgetrennten Schüttgutanteil ist eine Rückführung vorgesehen, mit der das abgetrennte
Schüttgut an den Förderstreckenanfang zurückgeführt wird. Bevorzugt ist der Schwingförderer
als Wendelförderer mit einer Förderrinne ausgebildet, in die an vorgewählten Orten
der Förderstrecke ein Abweiser teilweise hineinragt, durch den ein Bruchteil des Schüttgutes
abgezweigt und nur der verbleibende Anteil weiterbefördert wird. Der Wendelförderer
kann auch mehrere Förderrinnen aufweisen oder als Zwei- oder Mehrfach-Wendel mit mehreren
parallel geführten Wendelförderbahnen ausgebildet sein, die ggf. mit dem einzigen
Schwingungserreger gekoppelt sind. Der abgezweigte Bruchteil gelangt über einen Fallraum
an den Förderstreckenanfang. Der zum Mischen verwendete Wendelförderer besitzt den
Vorteil, daß bei übereinandergestaffelt angeordneten Abweisern, die jeweils einen
Teil der Förderstrecke überdecken, ein und derselbe Fallraum für das jeweils abgezweigte
Schüttgut benutzt wird, das bei dem in Aufwärtsförderung betriebenen Schwingförderer
schwerkraftbedingt herabfällt, so daß für die Schüttgut-Rückführung kein zusätzlicher
Förderantrieb benötigt wird.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der oder die Abweiser schwenkbar
angeordnet oder als Schieber ausgebildet, so daß die Abweiser durch Betätigung aus
dem Förderweg in oder außer Betrieb genommen werden können. So kann z.B. bei leicht
mischbarem Schüttgut ggf. schon bei einem einmaligen Durchlaufen der Förder- und Mischstrecke
ein hinreichender Mischungsgrad erzielt werden, so daß das unten am Anfang der Wendelrinne
aufgegebene ungemischte Schüttgut kontinuierlich nach oben zum Schüttgutaustrag befördert
wird, wo es kontinuierlich ausgetragen werden kann.
[0013] Nach einer weiteren Ausführungsform besitzt die Mischvorrichtung am Schüttgutaustrag
eine Klappe oder einen Schieber, mit der oder dem der Austrag so lange verschlossen
werden kann, bis das dort ankommende Schüttgut den gewünschten Mischungsgrad erreicht
hat. Die vorliegende Erfindung umfaßt auch solche Ausführungsformen, bei denen lediglich
am Schüttgutaustrag, ggf. über die Klappe oder den Schieber als Abweiser oder als
Mengenstromteiler, eine Rückführung des dort ankommenden Fördergutes gewährleistet
ist. Das Fördergut wird dann so lange im Kreislauf geführt, bis der gewünschte Mischungsgrad
erreicht ist. Bevorzugt sind jedoch im Bereich der Förderstrecke bis hin zum Ende
mehrere solche Abweiser, Steckschieber oder Klappen zur Rückführung des dorthin gelangenden
Schüttgutstromes vorhanden. Bei einer aufwärts fördernden Wendel-Rinne kann über die
etagenweise übereinanderliegenden Abweiser der Fördergutstrom in einen inneren oder
äußeren Fallraum zur abermaligen Aufwärtsförderung geleitet werden. Die austragsseitigen
Klappen oder dort vorhandene Schieber werden erst geöffnet, wenn, ggf. nach mehrfachem
Durchlauf, die dort ankommende Schüttgutmenge einen gewünschten Mischungsgrad erreicht
hat. Vorzugsweise wird an einem zentralen Tragrohr wendelförmig innen und/oder außen
die Förderrinne bzw. die Förderrinnen angeordnet, so daß dieses Tragrohr gleichzeitig
einen inneren Fallraum schafft, in den über die vorhandenen Abweiser Anteile des Fördergutstromes
gelenkt werden können. Das Tragrohr besitzt am unteren Ende einen Boden mit einer
Öffnung, über die das Schüttgut auf den unten gelegenen Anfang der Förder- und Mischstrecke
gelangt. Über das Tragrohr können auch die ungemischten Schüttgutanteile aufgegeben
werden.
[0014] Vorzugsweise sind mehrere in äquidistantem Abstand auf der Förder- und Mischstrecke
angeordnete Abweiser vorgesehen, die ggf. wahlweise in den Bereich der Förderstrecke
geschwenkt bzw. herausgeschwenkt werden können.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vor dem Austragsende oder im
oberen Bereich des Fallraumes eine Siebvorrichtung zum Abtrennen von Überkorngrößen,
wie sie beispielsweise durch Agglomeratbildung zustande kommen, vorgesehen. Bevorzugt
ist die Siebvorrichtung muldenförmig ausgestaltet und wird schwingend hin und her
bewegt, wodurch die Agglomerate wieder zerrieben werden können. Die Siebvorrichtung
ist vorzugsweise muldenförmig ausgebildet und am oberen Ende des Tragrohres angeordnet.
Die Siebvorrichtung besteht aus einem Lochblech oder einem Längsspaltrost mit einer
Loch- oder Spaltbreite, die den Körnungsdurchmesser des aufgegebenen Schüttgutes angepaßt
ist.
[0016] Als Antriebseinheiten für die Schwingrinne können beispielsweise zwei diametral angeordnete
Vibrationsmotoren verwendet werden, die dann über eine zusätzliche Steuerung mit einem
Frequenzumrichter die Schwingfrequenz, Fördergeschwindigkeit und damit die Mischintensität
beeinflussen lassen. Alternativ kann die Schwingrinne mit Magnetantrieben ausgestattet
sein, die über Thyristor-Steuergeräte stufenlos regelbar sind. Bei größeren Massen
werden die nach dem Stand der Technik grundsätzlich bekannten Schubkurbel-, Unwucht-
oder Richterregerantriebe verwendet.
[0017] Die Mischvorrichtung besitzt zweckmäßigerweise ein Gehäuse mit Gummihohlfedern als
Pufferbeine oder anderen Schwingungsisolatoren.
[0018] Das Steigungsmaß der wendelförmigen Schwingrinne liegt zwischen 3° und 20°, vorzugsweise
zwischen 5° und 15°.
[0019] Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung,
- Fig. 2a, b und c
- eine Draufsicht auf eine Mischvorrichtung nach Fig. 1 mit verschiedenen Schieber-
bzw. Klappeneinstellungen,
- Fig. 3
- eine Teilschnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Mischvorrichtung,
- Fig. 4 und 5
- jeweils Seitenansichten einer weiteren Mischvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
und
- Fig. 6 und 7
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine weitere Mischvorrichtung.
[0020] Der Grundaufbau eines Schwingförderers ist im Prinzip nach dem Stand der Technik
bekannt. Die in den Figuren dargestellten Mischvorrichtungen bestehen einheitlich
aus einem zylindrischen Behälter als einem zentralen Tragrohr 10, an dem wendelförmig
innen oder außen eine Förderrinne 11 angeordnet ist, die über einen motorgetriebenen
Schwingungserreger 12 schräg nach oben bzw. schräg nach unten gerichtete sinusförmige
Schwingbewegungen erzeugt. Der Behälter wird über Blattfedern 13 und/oder Pufferbeine
14, die beispielsweise als Gummihohlfedern oder Schraubendruckfedern ausgestaltet
sein können, abgestützt. Bei größeren Maschinen kann zusätzlich eine (nicht dargestellte)
Arretierung für die Aufstellung vorhanden sein.
[0021] Bei der in Fig. 1 dargestellten Mischvorrichtung wird das zu mischende Schüttgut
von oben in die Öffnung 15 des Tragrohres geschüttet, von wo es vom gewölbten Boden
16 an den Anfang 17 der Förder- und Mischstrecke gelangt, die durch eine innen am
Tragrohr 10 angeordnete Förderrinne 11 gebildet wird. Vom Anfang 17 der Förderstrecke
wird das Schüttgut durch Schwingungserregung der Förderrinne 11 nach dem Mikrowurfprinzip
aufwärts gefördert, wobei die unterschiedlichen Schüttgutmaterialien beim Durchlaufen
des Förderweges bis zum Schüttgutaustrag 18 gemischt werden. Das Grundprinzip der
vorliegenden Erfindung basiert somit darauf, daß die Schwingrinnenförderung zur Durchmischung
der aufgegebenen unterschiedlichen Materialien ausgenutzt wird. Hierbei ist es grundsätzlich
gleichgültig, ob die Förderstrecke wendelförmig oder linear verläuft, da es für eine
Durchmischung lediglich auf die hinreichende Länge der Förder- und Mischstrecke ankommt.
Aus Platzgründen wird jedoch ein Wendelförderer bevorzugt, dessen Förderstrecke vom
Anfang 17 bis zum Austragsende 18 mehrfach durchlaufen wird, was im einfachsten Fall
dadurch gewährleistet werden kann, daß das ausgetragene Schüttgut so lange wieder
zum Förderstreckenanfang 17 zurückgeführt wird, bis eine hinreichende Durchmengung
erreicht ist. Die Durchmengung der unterschiedlichen Schüttgutmaterialien wird jedoch
beschleunigt, wenn auf der Förderstrecke mindestens einmal ein Teilstrom abgezweigt
und dieser abgezweigte Fördergutstrom wie auch der das Austragsende erreichende Fördergutstrom
über Schieber 23 oder Klappen auf Rutschen 24 und von dort aus an den Anfang 17 der
Förderstrecke zurückgeleitet wird.
[0022] Bei der Mischvorrichtung nach Fig. 1 ist exemplarisch ein als Schieber ausgebildeter
Abweiser 21 eingezeichnet, über den ein Teilstrom auf eine dortige Rutsche 24 geleitet
wird. Über einen zweiten Schieber 23 oder eine dortige Klappe am oberen Ende der Schwingrinne
kann während des Misch- und Fördervorganges das dorthin gelangende Fördergut ebenfalls
über eine Rutsche 24 zurückgeführt werden. Es können mehrere Abweiser 21, die als
Schieber oder Klappen ausgebildet sind, entlang des Förder- und Mischweges vorhanden
sein. Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, können über ein Siebblech 19 oder Spaltblenden
20 oder auch andere geeignete Abscheider Verunreinigungen oder sonstige unerwünschte
feinkörnige Partikel ausgeschieden werden.
[0023] Die Funktionsweise der Mischvorrichtung ist Fig. 2a bis 2c exemplarisch zu entnehmen.
Das in eine obere Öffnung 15 eingegebene Schüttgut wird über Gleitbleche 34 und 35
zum Förderstreckenanfang 17 gelenkt, von wo es aus auf der wendelförmigen Schwingrinne
11 nach oben befördert wird. Im in der Fig. 2a dargestellten Fall ist der Schieber
als Abweiser 21 voll geöffnet, so daß dorthin gelangendes Schüttgut auf die Rutsche
24 in Richtung der dargestellten Pfeile gelenkt wird, von wo es nach unten auf den
Boden 16 der Mischvorrichtung fällt und erneut auf die Schwingrinne 11 geführt und
nach oben befördert wird. Solange der Abweiser 21 (Schieber) geöffnet ist, wird das
Schüttgut im Kreislauf geführt. Erst wenn, wie in Fig. 2c dargestellt, der Schieber
als Abweiser 21 geschlossen ist und auch der Schieber 23 bzw. die dortige Klappe geöffnet
ist, gelangt das Fördergut zum Austragsende 18.
[0024] Eine Betätigungsvariante zeigt Fig. 2b. Das auf der Förderrinne 11 bewegte Material
gelangt bis zu dem als Schieber ausgebildeten Abweiser, der nur teilweise gezogen
ist, so daß ein Mengenteilstrom über diesen Schieber weiter nach oben befördert wird
und der verbleibende Teilstrom auf die Rutsche 24 nach unten geleitet wird. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel gelangt das weiter beförderte Schüttgut zum Siebblech 19, durch
das das entsprechend der Sieblochweite abgesiebte Material entweder bei geöffnetem
Schieber 21 bzw. einer entsprechenden dortigen Klappe zum Austrag 18 befördert und
ausgetragen wird. Das Überkorn kann entweder über einen Überkornaustrag 36 aus dem
Mischvorgang entfernt oder einem nicht dargestellten Schwingsieb zugeführt werden,
wo es durch die Schwingungsbewegung zerkleinert und dem Mischvorgang wieder zugeführt
wird. Solange der Mischvorgang noch nicht abgeschlossen ist und daß durch das Siebblech
19 abgesiebte Material noch weiter gemischt werden soll, bleibt der Schieber 23 bzw.
die dortige Klappe geschlossen, so daß das Schüttgut über die Rutsche 24 abermals
zurückgeführt wird. Der völlige Austrag des Mischgutes ist in Fig. 2c dargestellt.
Der Abweiser 21 als Schieber ist geschlossen, so daß das Fördergut in voller Menge
zum Siebblech 19 geführt, dort abgesiebt und der abgesiebte Anteil bei geöffnetem
Schieber 23 zum Austragsende befördert wird. Der Überkornanteil kann wie zuvor beschrieben
ausgetragen oder über ein Schwingsieb oder andere Zerkleinerungsvorrichtung wieder
in den Mischkreislauf zurückgeführt werden.
[0025] Der Abweiser 21 sowie der Schieber 23 können je nach Schüttgutaufgabe und Mischvorgang
in entsprechender Weise betätigt werden.
[0026] Die in Fig. 3 dargestellte Mischvorrichtung 10, die mit zwei diametral angeordneten
Schwingungserregermotoren 12 arbeitet, besitzt schwenkbar angeordnete oder als Schieber
oder als Klappe ausgebildete Abweiser 21, von denen beispielhaft nur einer dargestellt
ist. Von diesen Abweisern 21 können mehrere übereinander angeordnet sein, wobei jeder
Abweiser einen Teilstrom in den Innenraum des Tragrohres 10 abführt, von wo dieser
Teilstrom bzw. diese Teilströme an den Förderstreckenanfang 17 zurückgeführt werden.
Entsprechendes gilt auch für den Fördergutstrom, der am oberen Ende 22 der Förderstrecke
ankommt und durch eine Klappe 23 oder einen Schieber gehindert wird, zum Austrag 18
zu gelangen. Bei geschlossener Klappe bzw. geschlossenem Schieber 23 wird dieser Fördergutstrom
über eine Rutsche 24 ebenfalls zurückgeführt. Die Klappe oder der Schieber 23 wird
erst dann geöffnet, wenn nach mehrfachem Durchlauf die gewünschte Mischung fertig
ist. Durch entsprechendes Betätigen aller Abweiser 21 und der Klappen bzw. Schieber
23 wird das gemischte Gut dann über den Austrag in einen Sammelbehälter 32 abgeführt,
der auf einer höhenverstellbaren Halterung 25 abgestellt ist, die an einem Gegenschwingrahmen
33 befestigt ist, der eine Entmischung verhindert.
[0027] Für die in Fig. 4 und 5 dargestellte Mischvorrichtung gilt grundsätzlich dasselbe,
wie anhand der für identische Teile verwendeten selben Bezugszeichen deutlich wird.
Der Übersichtlichkeit halber sind hier die Abweiser 21 sowie die Klappe oder der Schieber
23 nicht einzeln dargestellt.
[0028] Die Vorrichtung nach Fig. 4 und 5 besitzt zusätzlich einen auf der Einrichtung angeordneten
Einfülltrichter 26, dessen Füllgrad mit einer kapazitiven Füllstandssonde 27 meßbar
ist. Zusätzlich besitzt diese Mischvorrichtung noch ein Sieb 28, das vor der Austragsöffnung
18 angeordnet ist. Weiterhin ist ein muldenförmiges Schwingsieb 29 vorgesehen, das
grobstückiges eingefülltes Material sowie etwa durch die Förderung entstehende Agglomerate
auffängt. Soweit dieses grobstückige Schüttgut nicht durch Siebung zerrieben werden
kann, sind zudem Handklappen 30 vorgesehen, die geöffnet werden können, um etwa in
dem Schwingsieb 29 oder einem Vortragsboden 31 liegende Stücke entfernen zu können.
In Fig. 4 wird eine schrägliegende Ebene bzw. eine Förderrutsche verwendet, um aufgegebenes
Schüttgut oder zurückgeführtes Schüttgut an den Förderstreckenanfang zu bewegen.
[0029] Die Mischvorrichtung nach Fig. 6 und 7 ist ähnlich wie die Mischvorrichtung nach
Fig. 1 und 2a bis c aufgebaut, jedoch ist die Förderrinne 11 als Zweifachwendel ausgebildet,
die folgendermaßen arbeitet: Das in eine obere Öffnung eingegebene Gut wird an den
Anfang 171 der durch die innere Wendel vorgegebene Förderstrecke geleitet, von wo
aus das Mischgut nach oben befördert wird, von wo aus es über einen Fallschacht 37
zum Anfang 172 der Förderstrecke der äußeren Wendel gelangt. Ggf. kann eine zusätzliche
Aufgabevorrichtung 38 zum Beimengen weiteren Schüttgutes vorgesehen sein. Das an den
Anfang 172 der Förderstrecke der Außenwendel geführte Schüttgut wird dann aufwärts
bis zum Austragsende 18 befördert. Die Mischvorrichtung nach Fig. 6 und 7 besitzt
ebenfalls Abweiser 21 sowie Schieber oder Klappen 23 und schließlich Siebvorrichtungen
zur Überkorntrennung oder Überkornzerkleinerung. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sind auch solche Varianten möglich, bei denen drei oder mehr parallel angeordnete
wendelförmige Rinnen sowie ggf. mehrere zusätzliche Schüttgutaufgaben 38 vorgesehen
sind. Ggf. können solche Mischvorrichtungen derart betrieben werden, daß zunächst
nur ein kleiner Anteil der Schüttgüter gemischt und abgesiebt wird und erst im Verlauf
des Misch- und Förderbetriebes über entsprechende Aufgaben weitere Schüttgutkomponenten
zugegeben werden.
1. Verfahren zum Mischen von pulvrigem, körnigem, kleinteiligem oder flockigem Schüttgut,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Schüttgut-Stoffe auf einen Schwingrinnenförderer (11) aufgegeben
und transportiert werden, wobei während der Weiterbewegung bzw. -förderung des aufgegebenen
Schüttgutes mindestens einmal ein Teilstrom abgezweigt und an den Förderstreckenanfang
(17) zurückgeführt wird, wo dieser Schüttgutanteil mit dem neu aufgegebenen Schüttgut
weitergefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut die Förderstrecke
(17 bis 18) mehrfach bis zum Erreichen des vorgebbaren Mischungsgrades durchläuft.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf
der Förderstrecke mehrmals hintereinander Schüttgutanteile wie auch am Ende (22) der
Förderstrecke der verbliebene Schüttgutanteil abgezweigt und zum Anfang (17) der Förderstrecke
zurückgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils auf
der Förderstrecke (17 bis 18) mindestens einmal etwa die Hälfte des Schüttgutanteiles
abgezweigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderstrecke
wendelförmig ist, wobei das Schüttgut vorzugsweise aufwärts gefördert wird.
6. Mischvorrichtung mit einer Schüttgutaufgabe (15, 26) und einem Schüttgutaustrag (18),
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schüttgutaufgabe (15) und dem Schüttgutaustrag
ein Schwingförderer (11) angeordnet ist, in dessen Förderstrecke mindestens ein Abweiser
(21) hineinragt, der einen Teil des geförderten Schüttgutes abtrennt und/oder das
am Ende der Förderstrecke eine Klappe oder ein Schieber (23) vorgesehen ist, und daß
eine Rückführung für den abgetrennten oder den das Ende der Förderstrecke erreichenden
Schüttgutanteiles vorgesehen ist, die das abgetrennte Schüttgut an den Förderstreckenanfang
(17) zurückführt.
7. Mischvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingförderer
als Wendelförderer mit einer Förderrinne (11) ausgebildet ist und daß in einen Teil
der Förderrinne (11) mindestens ein Abweiser (21) hereinragt, durch den das abgezweigte
Schüttgut über einen Fallraum an den Förderstreckenanfang (17) zurückgeführt wird.
8. Mischvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Abweiser
(21) schwenkbar oder als Schieber ausgebildet sind.
9. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an
einem zentralen Tragrohr (10) wendelförmig innen und/oder außen die Förderrinne (11)
angeordnet ist und daß die Abweiser (21) und/oder die Schieber (23) oder Klappen den
abgezweigten Fördergutstrom in das Tragrohrinnere leiten.
10. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere,
vorzugsweise in äquidistantem Abstand auf der Förderstrecke angeordnete Abweiser (21)
vorgesehen sind.
11. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Austragsende (18) oder im oberen Bereich des Fallraumes eine Siebvorrichtung (19,
20, 28, 29) zum Abtrennen von Überkorngrößen (Agglomeraten) vorgesehen ist.
12. Mischvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebvorrichtung
(29) muldenförmig ausgebildet und vorzugsweise am oberen Ende des Tragrohres (10)
angeordnet ist.
13. Mischvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wendelförderer als Zwei- oder Mehrfachförderrinne ausgebildet ist.