[0001] Die Erfindung betrifft eine mindestens einlagige Dachabdichtungsbahn auf Elastomerbitumenbasis.
[0002] Derartige Dachabdichtungsbahnen sind in unterschiedlichen Ausführungsformen und für
Steildächer oder Flachdächer bekannt. Zumindest auf Holzdächern oder auf Dachunterkonstruktionen
aus Holz wird bei fachmännischer Verlegung als erstes eine Trenn- und Schutzschicht,
z.B. eine grob abgestreute Glasvliesbitumendachbahn, aufgenagelt. Auf dieser werden
die bekannten Dachabdichtungsbahnen verlegt, in der Regel in der Weise, daß die erste
Bahn auf die Trenn- und Schutzschicht geschweißt oder in dem Bereich, in dem sie anschließend
von der zweiten Bahn überlappt wird, mittels Nägeln befestigt wird. Die zweite Bahn
wird dann im Überlappungsbereich mit der ersten Bahn verschweißt, in der Regel unter
Verwendung eines Gasbrenners, mit dessen Flamme die Bitumenschichten im Überlappungsbereich
zum Schmelzen gebracht werden. Anschließend werden nach dem gleichen Prinzip die weiteren
Bahnen verlegt. Häufig wird auf diese erste Lage eine weitere Abdichtungslage vollflächig
aufgeschweißt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dachabdichtungsbahn zu schaffen, welche
die Verlegung vereinfacht.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Dachabdichtungsbahn mit dem im Anspruch
1 angegebenen Aufbau gelöst, nämlich mit
- einer unterseitigen Lage aus einem schmelzbaren Kunststoffvlies oder einer anderen
schmelzbaren Kunststoffschicht
- einer ersten Lage aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen
- einer Trägereinlage aus einem zugfesten Vlies oder Gewebe
- einer zweiten Lage aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen
- einer oberseitigen Trennlage mit einem Randstreifen, der der Verschweißung mit der
unterseitigen Lage des überlappenden Randstreifens einer anschließenden, gleichartigen
Dachabdichtungsbahn dient
- einem im Randbereich mindestens der unterseitigen oder der oberseitigen Lage angeordneten,
im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen, der vor der Verlegung mit einer
Abziehfolie abgedeckt ist.
[0005] Die so ausgebildete Dachabdichtungsbahn kann im Prinzip wie eine Dachabdichtungsbahn
nach dem Stand der Technik verlegt werden, jedoch sorgt der selbstklebende Bitumenstreifen
dafür, daß die überlappende "zweite" Bahn, nötigenfalls nach Andrücken, sofort nach
dem Verlegen an dem Randbereich der überlappten "ersten" Bahn haftet. Deshalb kann
nun mittels eines Gasbrenners das Bitumen im Überlappungsbereich beider Bahnen angeschmolzen
werden, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Flamme durch einen Spalt zwischen dem
Rand der "ersten" Bahn und dem überlappenden Teil der "zweiten" Bahn durchschlägt.
Während des Anschmelzens des Bitumens im Überlappungsbereich schmelzen wie üblich
die oberseitige Trennlage der "ersten" Bahn oder eine in dem Überlappungsbereich vorgesehene
Kunststoffolie sowie das Kunststoffvlies der unterseitigen Lage der "zweiten" Bahn.
Nach ausreichender Erwärmung des Bitumens beider Bahnen wird der überlappende Randstreifen
der "zweiten" Bahn auf den entsprechenden Randstreifen der "ersten" Bahn aufgedrückt.
[0006] Es genügt, den im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen nur unterseitig
oder nur oberseitig anzubringen, wenn die oberseitige Trennlage bzw. die unterseitige
Lage der betreffenden Bahn (bei Verlegung also die entsprechende Lage der jeweils
anschließenden, überlappenden Bahn) von Hause aus ein hinreichendes Haftvermögen hat.
Vorzugsweise ist jedoch sowohl die unterseitige Lage als auch die oberseitige Lage
der Bahn mit dem im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen versehen. Dabei
befindet sich der in der unterseitigen Lage vorgesehene, selbstklebenden Bitumenstreifen
in einem der Überlappungsbreite entsprechenden Abstand von dem betreffenden Rand,
während der in der oberseitigen Lage angeordnete, selbstklebende Bitumenstreifen zweckmäßig
gleichzeitig den Rand der Bahn bildet.
[0007] Es hat sich gezeigt, daß die Breite der selbstklebenden Bitumenstreifen im Bereich
von etwa 2 cm liegen sollte (Anspruch 2).
[0008] Eine ausreichende Verankerung der im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen
in der Bahn erhält man insbesondere dann, wenn der selbstklebende Bitumenstreifen
auf der Trägerlage angeordnet ist (Anspruch 3). Die Bitumenstreifen können also an
dieser Stelle das schmelzbare Bitumen bzw. Elastomerbitumen der ersten bzw. der zweiten
Lage ersetzen.
[0009] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorgeschlagenen Abdichtungsbahn
ist das Kunststoffvlies oder die andere Kunststoffschicht der unterseitigen Lage bitumenundurchlässig
ausgebildet (Anspruch 4). Dadurch wird verhindert, daß das Bitumen insbesondere der
ersten Lage allmählich durch das Kunststoffvlies nach unten durchschlägt. Das Kunststoffvlies
bzw. die andere Kunststoffschicht gewährleistet so eine sichere Trennung der Dachabdichtungsbahn
von der Unterkonstruktion. Dies wiederum ermöglicht es, auf eine gesonderte Trenn-
und Schutzschicht zwischen der Holzunterkonstruktion und der Dachabdichtungsbahn zu
verzichten, insbesondere in der Ausführungsform der hier vorgeschlagenen Dachabdichtungsbahn
mit im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen. Wie oben erläutert, verhindert
nämlich die vorläufige Kaltverklebung der einander überlappenden Bahnen noch vor deren
Verschweißung, daß sich während des Verschweißens ein Spalt zwischen den Bahnen bildet,
durch den sonst die Gasbrennerflamme auf die Holzunterkonstruktion oder die Unterseite
der Bahn aus Kunststoffvlies oder einer anderen Kunststoffschicht aus z.B. Polystyrol
durchschlagen könnte.
[0010] Das Kunststoffvlies der unterseitigen Lage kann insbesondere mit einem Kunststoffilm
versehen sein (Anspruch 5), um es bitumenundurchlässig zu machen. Andere Kunststoffschichten,
z.B. solche aus Polystyrol, sind von Hause aus bitumenundurchlässsig.
[0011] In der Zeichnung ist eine Dachabdichtungsbahn nach der Erfindung beispielhaft und
vereinfacht im Schnitt dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- den rechten Teil der Dachabdichtungsbahn
- Fig. 2
- den linken Teil der Dachabdichtungsbahn und
- Fig. 3
- zwei gleichartige Bahnen während des Verlegens.
[0012] Die in den Figuren dargestellten Dicken der verschiedenen Schichten sind aus Veranschaulichungsgründen
teilweise übertrieben gezeichnet.
[0013] Die Figuren 1 und 2 zeigen lediglich die jeweiligen Randbereiche der vorgeschlagenen
Dachabdichtungsbahn. Diese besteht aus einer unterseitigen Lage 1 aus einem schmelzbaren
Kunststoffvlies oder einem anderen, als unterseitige Lage einer Dachabdichtungsbahn
geeigneten Material. Auf diese folgt eine erste Lage 2 aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen.
Die Lage 2 haftet an einer Trägereinlage 3, die eine genügende Nagelausreißfestigkeit
hat. In Betracht kommen hierfür insbesondere Glasvlies, Glasgewebe, Polyestervlies,
Polyestergewebe, entsprechende Gitter oder Kombinationen daraus. Auf der Trägereinlage
3 befindet sich eine zweite Lage 4 aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen. Diese
ist von einer oberseitigen Trennlage 5 abgedeckt. Dabei kann es sich um eine Schieferabstreuung
oder dgl., ein Kunststoffvlies oder eine Kunststoffolie handeln. Sofern diese oberseitige
Trennlage 5 nicht mittels einer Gasflamme schmelzbar ist, erstreckt sie sich, wie
in Fig. 1 dargestellt, nicht bis zum rechtsseitigen Rand der Bahn sondern endet in
einem Abstand hiervon, der der vorgesehenen Überlappungsbreite entspricht. Den rechtsseitigen
Rand der Bahn bildet ein im kalten Zustand selbstklebender Bitumenstreifen 6, der
von einer Abziehfolie 6a abgedeckt ist. In dem verbleibenden Teil des Überlappungsbereiches
bis zu dem Beginn der oberseitigen Trennlage 5 ist das Bitumen der zweiten Lage 4
mittels einer schmelzbaren Kunststoffolie 5a abgedeckt.
[0014] Wie Fig. 2 zeigt, ist der linksseitige Rand der gleichen Bahn anders ausgestaltet.
Während sich die oberseitige Trennlage 5 bis zum linksseitigen Rand erstreckt, ist
unterseitig in einem der Überlappungsbreite entsprechenden Abstand von dem linksseitigen
Rand ein im kalten Zustand selbstklebender Bitumenstreifen 7 vorgesehen und mit einer
Abziehfolie 7a abgedeckt. Der selbstklebende Bitumenstreifen 7 unterbricht die erste
Lage 2 aus Bitumen und sitzt, wie der selbstklebenden Bitumenstreifen 6, unmittelbar
auf der Trägereinlage 3. Die selbstklebenden Bitumenstreifen 6 und 7 könnten jedoch
auch lediglich einen Teil der Schichtdicke der jeweiligen Lage 2 bzw. 4 aus Bitumen
bilden. Sofern die unterseitige Lage 1 schlecht oder sogar nicht schmelzbar ist, reicht
sie nur bis zu dem selbstklebenden Bitumenstreifen 7. Der anschließende, den Überlappungsbereich
darstellende Randstreifen kann dann, wie in Fig. 2 gezeichnet, aus einer leicht schmelzbaren
Folie 1a bestehen, bei der es sich um das selbe Material wie das der Folie 5a handeln
kann.
[0015] Fig. 3 zeigt sehr schematisch den Überlappungsbereich zwischen zwei gleichartigen
Dachabdichtungsbahnen I und II. Bereits beim Auflegen der Bahn II auf die Bahn I entsteht
die symbolisch dargestellte Verklebung 9 zwischen den beiden selbstklebenden Bitumenstreifen
6 und 7. Der Überlappungsbereich der Bahn II kann dann hochgeklappt werden, so daß
der Verschweißungsbereich zwischen den Bahnen I und II für die Flamme eines symbolisch
mit dem Bezugszeichen 10 dargestellten Gasbrenners zugänglich wird. Wegen der Verklebung
der Bahnen I und II über die selbstklebenden Bitumenstreifen 6 und 7 kann die Flamme
nun nicht mehr über den rechtsseitigen Rand der Bahn I und unter der Bahn II auf die
nicht dargestellte Unterkonstruktion durchschlagen. Damit wird die bisher notwendige
Trenn- und Schutzschicht unter den Bahnen I und II auch dann überflüssig, wenn die
Unterkonstruktion aus Holz oder aus einem hitzeempfindlichen Material wie etwa Schaumstoffplatten
besteht. Um für den Fall der direkten Verlegung der Dachabdichtungsbahn auf der Unterkonstruktion
zu verhindern, daß Bitumen, insbesondere das Bitumen der ersten Lage 2, im Laufe der
Zeit, vor allem infolge Erwärmung durch Sonneneinstrahlung, durch die unterseitige
Lage 1 nach unten wandert, empfielt es sich, die unterseitige Lage 1 bitumenundurchlässig
auszubilden, was am besten durch Aufbringen, Beschichten oder Imprägnieren mir einem
einen Film bildenden Kunststoff erreicht werden kann.
1. Dachabdichtungsbahn, bestehend aus
- einer unterseitigen Lage (1) aus einem schmelzbaren Kunststoffvlies oder einer anderen
schmelzbaren Kunststoffschicht
- einer ersten Lage (2) aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen
- einer Trägereinlage (3) aus einem zugfesten Vlies oder Gewebe
- einer zweiten Lage (4) aus Bitumen, insbesondere Elastomerbitumen
- einer oberseitigen Trennlage (5) mit einem Randstreifen, der der Verschweißung mit
der unterseitigen Lage des überlappenden Randstreifens einer anschließenden, gleichartigen
Dachabdichtungsbahn dient
- einem im Randbereich mindestens der unterseitigen oder der oberseitigen Lage (1
oder 5) angeordneten, im kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifen (6, 7), der
vor der Verlegung mit einer Abziehfolie (6a, 7a) abgedeckt ist.
2. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des im
kalten Zustand selbstklebenden Bitumenstreifens (6, 7) im Bereich von etwa 2 cm liegt.
3. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstklebende
Bitumenstreifen (6, 7) auf der Trägereinlage (3) angeordnet ist.
4. Dachabdichtungsbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kunststoffvlies oder die andere Kunststoffschicht der unterseitigen Lage (1) bitumenundurchlässig
ausgebildet ist.
5. Dachabdichtungsbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffvlies
der unterseitigen Lage (1) mit einem Kunststoffilm versehen ist.