(19)
(11) EP 1 063 171 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.2000  Patentblatt  2000/52

(21) Anmeldenummer: 00105957.5

(22) Anmeldetag:  23.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65B 25/14, B65B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.06.1999 DE 19929309

(71) Anmelder: Lamb AG
CH-5430 Wettingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Heinz
    5430 Wettingen 3 (CH)

(74) Vertreter: Goetz, Rupert, Dipl.-Ing. 
Wuesthoff & Wuesthoff Patent- und Rechtsanwälte Schweigerstrasse 2
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Verpacken einer Rolle, insbesondere aus Druckpapier


(57) Eine Rolle (10) soll mit einer Verpackungsbahn (20) umwickelt werden, deren Breite (B) geringer als die Länge (L) der Rolle ist. Dazu wird die Verpackungsbahn (20) im Bereich eines ersten Endes (12) der Rolle (10) solange rechtwinklig zu deren Achse (A) zugeführt, bis eine erste gerade Umwicklung (22) entstanden ist. Dann wird die Verpackungsbahn (20) am Ende dieser geraden Umwicklung (22) mit einem ersten querverlaufenden Einschnitt (32) versehen und anschließend spitzwinklig zugeführt während eine axiale Relativbewegung zwischen der Verpackungsbahn (20) und der Rolle (10) erzeugt wird, so daß diese in einem Bereich zwischen ihrer beiden Enden (12,14) eine wendelförmige Umwicklung (30) erhält. Schließlich wird die Verpackungsbahn (20) am Ende der wendelförmigen Umwicklung (30) mit einem zweiten querverlaufenden Einschnitt (34) versehen und im Bereich des zweiten Endes (14) der Rolle (10) wieder rechtwinklig zugeführt, bis eine zweite gerade Umwicklung (24) entstanden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.

[0002] Ein solches Verfahren sowie eine solche Vorrichtung sind aus der GB 1 429 445 B bekannt. Gegenüber dem weit verbreiteten Verfahren des Verpackens einer Rolle mit einer Verpackungsbahn, deren Breite größer ist als die Länge der Rolle, hat das Verfahren der genannten Gattung den Vorteil, daß eine Verpackungsbahn einer bestimmten geringen Breite für beliebig lange Rollen verwendet werden kann. Dadurch vereinfachen sich Lagerhaltung und Handhabung von Verpackungsbahnrollen. Gegenüber ebenfalls bekannten Verfahren, bei denen eine Rolle von einem Ende zum anderen nur wendelförmig mit einer Verpackungsbahn umwickelt wird, hat das Verfahren der eingangs genannten Gattung den Vorteil, daß die dabei entstehenden geraden Umwicklungen in den Endbereichen der zu verpackenden Rolle diese Endbereiche gleichmäßig abdecken und, falls erwünscht, gleichmäßig über die Rollenenden hinausragen, so daß sie anschließend gleichmäßig radial nach innen umgelegt werden können.

[0003] Problematisch sind allerdings bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung die Übergänge zwischen der ersten geraden Umwicklung und der wendelförmigen Umwicklung einerseits sowie zwischen der wendelförmigen Umwicklung und der zweiten geraden Umwicklung andererseits. An diesen Übergängen entstehen bei dem aus der genannten GB 1 429 445 B bekannten Verfahren Überschüsse der Verpackungsbahn, die dazu neigen, unregelmäßige Falten zu bilden, die zwar im allgemeinen beim weiteren Umwickeln der Rolle verdeckt werden, aber deren äußeres Erscheinungsbild und deren Rundheit doch beeinträchtigen und vor allem in den 10 bis 20 äußeren Lagen der Rolle, wenn es sich um eine Papierrolle handelt, Eindrücke entstehen lassen können, die diese Lagen unbrauchbar machen. Um dieser Neigung zur Faltenbildung entgegenzuwirken, wird gemäß der GB 1 429 455 B eine Verpackungsbahn aus Schrumpffolie verwendet, die an den genannten Übergängen mit Heißluft zum Schrumpfen gebracht wird.

[0004] Eine andere, aus der DE 195 35 746 C bekannte Lösung des Problems, beim Verpacken einer Rolle mit einer wendelförmigen Umwicklung und zwei geraden Umwicklungen Falten zu vermeiden, besteht darin, daß auf der Rolle zuerst eine wendelförmige Umwicklung mit einer ersten Verpackungsbahn aus Packpapier erzeugt wird, wobei in den Endbereichen der Rolle dreieckige unbedeckte Abschnitte frei bleiben, und daß anschließend im Bereich der beiden Enden der Rolle je eine gerade Umwicklung mit einer zweiten Verpackungsbahn aus Packpapier gebildet wird. Diese Vorgehensweise ist aber im Vergleich mit der aus der GB 1 429 445 B bekannten umständlich und zeitraubend.

[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken einer Rolle mit einer Verpackungsbahn, deren Breite geringer als die Länge der Rolle ist, derart zu gestalten, daß die Rolle im wesentlichen faltenfrei umwickelt wird, auch wenn die Verpackungsbahn nicht elastisch und nicht schrumpffähig ist, insbesondere wenn sie aus gewöhnlichem Packpapier besteht.

[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 beschriebenen Verfahren und mit der im Anspruch 6 beschriebenen Vorrichtung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verpacken einer Rolle mit einer Verpackungsbahn,
Fig. 2
die Ansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
Fig. 3
die Draufsicht der Vorrichtung am Ende des Wickelns einer ersten geraden Umwicklung der Rolle,
Fig. 4
die Draufsicht der Vorrichtung zu Beginn des Wickelns einer wendelförmigen Umwicklung der Rolle,
Fig. 5
die Draufsicht der Vorrichtung zu Beginn des Wickelns einer zweiten geraden Umwicklung der Rolle,
Fig. 6
den vergrößerten Ausschnitt VI in Fig. 3,
Fig. 7
den Ausschnitt VII in Fig. 4,
Fig. 8
den Ausschnitt VIII in Fig. 5, und
Fig. 9
eine gegenüber den vorangegangenen Zeichnungen stark vergrößerte Schrägansicht einer Messerwalze der Vorrichtung.


[0008] Die dargestellte Vorrichtung hat die Aufgabe, eine zylindrische Rolle 10 zu verpacken, deren Achse A und deren Länge L in Fig. 3 bis 5 dargestellt sind. Die Rolle 10 besteht beispielsweise aus Druckpapier und hat ein erstes, in den genannten Zeichnungen linkes Ende 12 sowie ein zweites, rechtes Ende 14, die beide als ebene Stirnflächen ausgebildet sind. Im Betrieb liegt die Rolle 10 auf zwei parallelen Stützwalzen 16 und 18, die im Sinne der Pfeile in Fig. 1 angetrieben sind.

[0009] Zum Verpacken der Rolle 10 dient eine Verpackungsbahn 20 aus Packpapier, deren Breite B erheblich geringer ist als die Länge L der Rolle 10. Diese Verpackungsbahn 20 wird zunächst gemäß Fig. 3 im rechten Winkel zur Achse A der Rolle 10, während diese gedreht wird, der zylindrischen Mantelfläche der Rolle derart zugeführt, daß eine aus vorzugsweise mehreren Windungen bestehende erste gerade Umwicklung 22 entsteht. Aus derselben Verpackungsbahn 20 wird später gemäß Fig. 5 im Bereich des zweiten Endes 14 der Rolle 10 eine zweite gerade Umwicklung 24 gebildet. Beide geraden Umwicklungen 22 und 24 ragen um ungefähr jeweils die halbe Breite B der Verpackungsbahn 20 über das zugehörige Ende 12 bzw. 14 der Rolle 10 hinaus; es wird also ein erster Überstand 26 bzw. ein zweiter Überstand 28 ungefähr von der Breite B/2 gebildet. Die beiden geraden Umwicklungen 22 und 24 sind durch eine wendelförmige Umwicklung 30 der Rolle 10 folgendermaßen miteinander verbunden:

[0010] Sobald die erste gerade Umwicklung 22 nahezu fertiggestellt ist, wird in der Verpackungsbahn 20 auf deren Weg zur Rolle 10 ein erster Einschnitt 32 erzeugt, der vom dem zweiten Ende 14 der Rolle 10 zugewandten Rand der Verpackungsbahn 20 ausgeht, sich quer zu deren Längsrichtung über den größeren Teil von deren Breite B erstreckt und in dem Teil der Verpackungsbahn 20 endet, der anschließend den ersten Überstand 26 bilden, also jenseits des ersten Endes 12 der Rolle 10 liegen wird. Beim weiteren Drehen der Rolle 10 gelangt der erste Einschnitt 32 gemäß Fig. 4 an eine Stelle, an der er ungefähr in derselben senkrechten Ebene liegt wie die Achse A der Rolle. Nun wird der auf die Rolle 10 zulaufende Teil der Verpackungsbahn 20 schräggestellt, so daß er in der Draufsicht gemäß Fig. 4 einen spitzen Winkel α mit der Achse A bildet.

[0011] Von nun an wird die Verpackungsbahn 20 parallel zur Achse A der sich weiter drehenden Rolle 10, auf deren Umfangsgeschwindigkeit abgestimmt, seitlich versetzt, so daß die wendelförmige Umwicklung 30 entsteht. Der Winkel α ist so gewählt, daß die einzelnen Windungen der wendelförmigen Umwicklung 30 einander überlappen. In Fig. 5 ist eine verhältnismäßig geringe Überlappung dargestellt; die Überlappung kann jedoch erheblich größer sein, beispielsweise die Hälfte der Breite B der Verpackungsbahn 20 betragen.

[0012] Kurz bevor die wendelförmige Umwicklung 30 fertiggestellt ist, wird in der Verpackungsbahn 20 ein zweiter Einschnitt 34 erzeugt, der vom dem ersten Ende 12 der Rolle 10 zugewandten Rand der Verpackungsbahn ausgeht, sich quer zu deren Längsrichtung über den größeren Teil von deren Breite B erstreckt und in einem Bereich endet, der anschließend den zweiten Überstand 24 bilden wird. Dann wird der auf die Rolle 10 zulaufende Teil der Verpackungsbahn 20 wieder auf einen rechten Winkel zur Achse A eingestellt, so daß bei fortgesetzter Drehung der Rolle 10 die zweite gerade Umwicklung 24 mit ihrem Überstand 28 entsteht.

[0013] Die beiden Einschnitte 32 und 34 verhindern, daß in der Verpackungsbahn 20 störende Falten entstehen, wenn der Winkel, den die Verpackungsbahn auf ihrem Weg zur Rolle 10 mit deren Achse A einschließt, beim Übergang von der ersten geraden Umwicklung 22 zur wendelförmigen Umwicklung 30, und beim Übergang von dieser zur zweiten geraden Umwicklung 24 gemäß Fig. 4 bzw. Fig. 5 geändert wird. Bei diesen Winkeländerungen entsteht dank der beiden Einschnitte 32 und 34 ein erstes Überlappungsfeld 36 bzw. ein zweites Überlappungsfeld 38, die beide ungefähr dreieckig sind. In diesen Überlappungsfeldern 36 und 38 legen sich je zwei vom ersten Einschnitt 32 bzw. vom zweiten Einschnitt 34 begrenzte dreieckige Flächen der Verpackungsbahn 20 übereinander, ohne Falten zu bilden. Dieses erwünschte Übereinanderlegen kann bei Bedarf dadurch erzwungen werden, daß die betroffenen Flächen der Verpackungsbahn 20 von einem oder mehreren Luftströmen oder durch Ansaugen in entgegengesetzten Richtungen aus der Ebene ausgelenkt werden, in der sie beim Herstellen des sie trennenden Einschnitts 32 bzw. 34 gelegen haben.

[0014] Damit die Einschnitte 32 und 34 nicht unbeabsichtigt weiterreißen, enden sie in je einem eingestanzten kreisförmigen Loch 40. Jenseits dieses Lochs 40 können sich zwar in der Verlängerung des betreffenden Einschnittes 32 bzw. 34 bei den beschriebenen Änderungen der Zulaufrichtung der Verpackungsbahn 20 kleine Fältchen bilden; diese liegen aber im Überstand 26 bzw. 28, der in einem späteren Arbeitsgang in üblicher Weise radial nach innen umgeschlagen wird. Die genannten Fältchen bleiben somit ohne jeden Einfluß auf die Glätte und Rundheit der umwickelten Mantelfläche der Rolle 10.

[0015] Wenn darauf geachtet wird, daß die Verpackungsbahn 20 nach dem Herstellen des ersten Einschnittes 20 und später des zweiten Einschnittes 34 solange nicht mit erheblichen Zugkräften belastet wird, bis das zugehörige Überlappungsfeld 36 bzw. 38 gebildet und die Rolle 10 ein Stück weitergedreht worden ist, dann kann auf eine zusätzliche Sicherung der Überlappungsfelder 36 und 38 verzichtet werden. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, die vom ersten Einschnitt 32 bzw. vom zweiten Einschnitt 34 begrenzten, ein Überlappungsfeld 36 bzw. 38 bildenden Flächen der Verpackungsbahn 30 miteinander zu verkleben.

[0016] Zum Durchführen des im vorstehenden beschriebenen Verfahrens eignet sich die in den Zeichnungen schematisch dargestellte Vorrichtung mit einem Schlitten 42, der parallel zu den beiden Stützwalzen 16 und 18 und somit parallel zur Achse A der Rolle 10 längs Führungen 44 gesteuert verschiebbar ist. Der Schlitten 42 trägt eine Abrollvorrichtung 46, auf der eine Verpackungsbahnrolle 50 achsparallel zur zu verpackenden Rolle 10 gelagert ist, und ein Paar zur Achse A parallele Antriebswalzen 52 und 54, welche die von der Verpackungsbahnrolle 50 ablaufende Verpackungsbahn 20 mit feinsteuerbarer Geschwindigkeit in Richtung auf die zu verpackende Rolle 10 rechtwinklig zu deren Achse A fördern. Die Antriebswalzen 52 und 54 lassen sich so steuern, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit wahlweise gleichgroß, etwas geringer oder etwas größer als die Umfangsgeschwindigkeit der zu verpackenden Rolle 10 ist. Dementsprechend läßt sich die Verpackungsbahn 20 auf dem Weg von den Antriebswalzen 52 und 54 und der Rolle 10 wahlweise straffen oder von Zug entlasten. Zweckmäßigerweise wird die Verpackungsbahn 20 jeweils dann, wenn sie mit einem Einschnitt 32 oder 34 versehen wird, und mindestens solange, bis das zu dem betreffenden Einschnitt gehörige Überlappungsfeld 36 bzw. 38 vollständig an der zu verpackenden Rolle 10 anliegt, mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die etwas größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle ist.

[0017] Ferner trägt der Schlitten 42 eine Schneidvorrichtung, die eine Messerwalze 56 und eine dazu komplementäre Gegenmesserwalze 58 aufweist. Diese beiden Walzen 56 und 58 erstrecken sich ebenfalls parallel zur Achse A der zu verpackenden Rolle 10 und sind von einem Schrittmotor miteinander synchronisiert drehantreibbar sowie zueinander hin und voneinander weg verstellbar. Die Messserwalze 56 trägt drei zu ihrer Achse parallele, um 120° gegeneinander versetzte Messer, nämlich ein über die gesamte nutzbare Länge der Messerwalze durchgehendes Trennmesser 60 sowie ein erstes Einschneidemesser 62, das zum Herstellen des ersten Einschnittes 32 vorgesehen ist und sich dementsprechend von einem ersten Ende der nutzbaren Länge der Messerwalze 56 nur bis in die Nähe von deren zweitem Ende erstreckt, und ein zweites Einschneidemesser 64, das zum Herstellen des zweiten Einschnittes 34 vorgesehen ist und sich dementsprechend vom zweiten Ende der Messerwalze 56 nur bis in die Nähe von deren erstem Ende erstreckt. Jedes der beiden Einschneidemesser 62 und 64 endet in einem Lochstempel 66 bzw. 68 zum Stanzen des Lochs 40 am Ende des ersten Einschnittes 32 bzw. des zweiten Einschnittes 34.

[0018] Ferner trägt der Schlitten 42 eine Zuführeinrichtung 70, die den Winkel bestimmt, unter dem die Verpackungsbahn 20 der Mantelfläche der Rolle 10 zugeführt wird. Die Zuführeinrichtung 70 weist eine die Verpackungsbahn 20 führende Umlenkwalze 72 auf, die frei drehbar auf einem Achskörper 74 gelagert ist, welcher seinerseits auf einem in der Ansicht gemäß Fig. 2 U-förmigen Tragbügel 76 befestigt ist. Der Tragbügel 76 ist an einem Ende, in Fig. 2 links, an einem Gestell 78 gelagert, das auf dem Schlitten 42 befestigt ist und einen den Tragbügel 76 in der Nähe von dessen gegenüberliegendem Ende stützenden pneumatischen oder hydraulischen Verstellzylinder 80 trägt.

[0019] Mittels des Verstellzylinders 80 ist der Tragbügel 76, und somit die Umlenkwalze 72, aus einer waagerechten, zur Achse A der Rolle 10 parallelen Stellung, die zum Wickeln der geraden Umwicklungen 22 und 24 dient, in eine Schrägstellung schwenkbar, die in Fig. 1 und 2 als obere Stellung mit strichpunktierten Linien angedeutet ist und bewirkt, daß die über die Umlenkwalze 72 laufende Verpackungsbahn 20 die Mantelfläche der zu verpackenden Rolle 10 unter dem wählbaren spitzen Winkel α zur Achse A erreicht. Damit die dazu erforderliche Schrägstellung der Umlenkwalze 72 genau vorbestimmt und dann jeweils durch Betätigen des Verstellzylinders 80 schnell erreicht und ebenso schnell wieder verlassen werden kann, ist eine vom Verstellzylinder getrennte Steuereinrichtung vorgesehen, die einen Verstellmotor 82 und einen von diesem gesteuerten Anschlag 84 für den Tragbügel 76 aufweist.

[0020] Schließlich kann an dem Schlitten 42 eine in Fig. 1 angedeutete Klebevermittlungseinrichtung 86 angeordnet sein, beispielsweise eine Klebstoffsprüheinrichtung, die vor und/oder hinter jedem der Einschnitte 32 und 34 Klebstoff aufträgt, damit die je ein Überlappungsfeld 36 bzw. 38 bildenden Flächen der Verpackungsbahn 20 miteinander verklebt werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Verpacken einer Rolle (10), insbesondere aus Druckpapier, bei dem

- die Rolle (10) mit einer Verpackungsbahn (20) umwickelt wird, deren Breite (B) geringer als die Länge (L) der Rolle ist, wobei

- die Verpackungsbahn (20) zuerst im Bereich eines ersten Endes (12) der Rolle (10) solange rechtwinklig zu deren Achse (A) zugeführt wird, bis eine erste gerade Umwicklung (22) entstanden ist,

- die Verpackungsbahn (20) dann spitzwinklig zugeführt wird und gleichzeitig eine axiale Relativbewegung zwischen der Verpackungsbahn (20) und der Rolle (10) erzeugt wird, so daß diese in einem Bereich zwischen ihrer beiden Enden (12,14) eine wendelförmige Umwicklung (30) erhält, und

- die Verpackungsbahn (20) schließlich im Bereich des zweiten Endes (14) der Rolle (10) wieder rechtwinklig zugeführt wird, bis eine zweite gerade Umwicklung (24) entstanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß

- die Verpackungsbahn (20) an einer das Ende der ersten geraden Umwicklung (22) bildenden Stelle mit einem ersten querverlaufenden Einschnitt (32) versehen wird, der vom dem zweiten Ende (12) der Rolle (10) zugewandten seitlichen Rand der Verpackungsbahn (20) ausgeht und sich bis in die Nähe von deren gegenüberliegendem Rand erstreckt,

- von diesem ersten Einschnitt (32) begrenzte Flächen der Verpackungsbahn (20), ein im wesentlichen dreieckförmiges erstes Überlappungsfeld (36) bildend, übereinandergelegt werden, während die Verpackungsbahn spitzwinklig eingestellt wird,

- die Verpackungsbahn (20) an einer das Ende der wendelförmigen Umwicklung (30) bildenden Stelle mit einem zweiten querverlaufenden Einschnitt (34) versehen wird, der vom dem ersten Ende (14) der Rolle (10) zugewandten seitlichen Rand der Verpackungsbahn ausgeht und sich bis in die Nähe von deren gegenüberliegendem Rand erstreckt, und

- von diesem zweiten Einschnitt (34) begrenzte Flächen der Verpacksungsbahn (20), ein im wesentlichen dreieckförmiges zweites Überlappungsfeld (38) bildend, übereinandergelegt werden, während die Verpackungsbahn wieder rechtwinklig zur Rolle (10) eingestellt wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet daß

- die Verpackungsbahn (20) über je ein Ende (12,14) der zu verpackenden Rolle (10 hinausragende Überstände (26,28) aufweist und

- die Einschnitte (32,34) in je einem dieser Überstände (26,28) enden.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die von einem gemeinsamen Einschnitt (32,34) begrenzten, ein gemeinsames Überlappungsfeld (36,38) bildenden Flächen der Verpackungsbahn (20) miteinander verklebt werden.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu verpackende Rolle (10) und die Verpackungsbahn (20) je für sich angetrieben werden, wobei die Verpackungsbahn jeweils dann, wenn sie mit einem Einschnitt (32,34) versehen wird, und mindestens solange, bis das zu diesem Einschnitt gehörige Überlappungsfeld (36,38) vollständig an der Rolle anliegt, mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, die etwas größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle ist.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Verpackungsbahn (20) aus Packpapier verwendet wird.
 
6. Vorrichtung zum Verpacken einer Rolle (10), insbesondere aus Druckpapier, mit

- zwei parallelen, waagerecht gelagerten Stützwalzen (16,18), von denen wenigstens eine antreibbar ist, als Auflage für die zu verpackende Rolle (10),

- einem Schlitten (42), der parallel zur Achse (A) der auf den Stützwalzen (16,18) gelagerten Rolle (10) gesteuert verschiebbar ist,

- einer von dem Schlitten (42) getragenen Zuführeinrichtung (70), die eine Verpackungsbahn (20) wahlweise rechtwinklig oder spitzwinklig zur Achse (A) der Rolle (10) führt, und

- einer ebenfalls von dem Schlitten (42) getragenen Schneideinrichtung (56,58) zum Durchtrennen der Verpackungsbahn (20), dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (56,58) dazu eingerichtet ist, die Verpackungsbahn (20) wahlweise vollständig zu durchtrennen oder sie mit einem von einem ersten Rand der Verpackungsbahn ausgehenden ersten Einschnitt (32) oder mit einem vom gegenüberliegenden zweiten Rand der Verpackungsbahn ausgehenden zweiten Einschnitt (34) zu versehen.


 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (56,58) eine Messerwalze (56) aufweist mit

- einem sich über eine nutzbare Gesamtlänge der Messerwalze (56) erstreckenden durchgehenden Trennmesser (60) zum Durchtrennen der Verpackungsbahn (20),

- einem sich von einem ersten Ende nur bis in die Nähe des zweiten Endes der nutzbaren Gesamtlänge der Messerwalze (56) erstreckenden ersten Einschneidemesser (62) zum Einschneiden der Verpackungsbahn (20) und

- einem sich vom zweiten Ende nur bis in die Nähe des ersten Endes der nutzbaren Gesamtlänge der Messerwalze (56) erstreckenden zweiten Einschneidemesser (64) zum Einschneiden der Verpackungsbahn (20).


 
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (70) eine Umlenkwalze (72) aufweist, die aus einer zu den Stützwalzen (16,18) parallelen Stellung zum rechtwinkligen Zuführen der Verpackungsbahn (20) in eine Schrägstellung zum spitzwinkligen Zuführen der Verpackungsbahn verstellbar ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (70) zwischen der zu verpackenden Rolle (10) und der Schneideinrichtung (56,58) angeordnet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (56,58) zwischen der Zuführeinrichtung (70) und einem Paar Antriebswalzen (52,54) zum Antreiben der Verpackungsbahn (20) angeordnet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht