[0001] Es ist bekannt, einen Vliesstoff oder ein Tissue mit der Wasservernadelung mit einer
Musterung auf der Oberfläche zu versehen. Dazu dienen strukturierte Endlosbänder,
denen zumindest ein Düsenbalken zur Beaufschlagung mit Wasserstrahlen zugeordnet ist.
[0002] Der Strukturierung sollen auch Vliese zugeführt werden, die ein höheres Gewicht haben,
wie z. B. Vliese mit 150 - 300 g/m
2, vorzugsweise 200 - 230 g/m
2. Diese sind nicht nur zu strukturieren, sondern auch zu verfestigen. Zur Verfestigung
ist durch die DE-A-196 27 256 eine Vorrichtung bekannt, die sich besonders für eine
optimale Verfestigung eignet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu finden,
mit dem/denen neben der Verfestigung auch eine im wesentliche einseitige Oberflächenstrukturierung
in besonders einfacher Weise möglich gemacht ist.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe ist nach der Erfindung vorgesehen, dass zur Erzeugung einer
Oberflächenstruktur nur auf der einen Seite das zu vernadelnde unverfestigte Vlies
zunächst auf einem Endlosband in einen Verdichtungsspalt zwischen einer Umlenkwalze
für dieses Sieb und einem zweiten Sieb, das gegenläufig mit dem ersten Sieb einen
Verdichtungskanal bildet, geführt wird, noch im gepressten Zustand durch das zweite
Sieb mittels Wasserstrahlen genetzt und dann nach Umlenken des Vlieses um die Umlenkwalze
des ersten Siebes auf dieser mit einem Struktursieb umschlungenen, durchlässigen Walze,
der zumindest ein Düsenbalken zur hydrodynamischen Vernadelung zugeordnet ist, oder
auf einem folgenden Unterstützungssieb so vernadelt oder gegen das Sieb gepresst wird,
dass auf der Auflageseite des Vlieses die gewünschte einseitige Struktur entsteht,
und zusätzlich das verfestigte Vlies entwässert wird.
[0005] Die Erzeugung der Struktur erfolgt also im Zusammenhang mit einer an sich bekannten
Vliesverfestigung, wobei lediglich das eine oder andere, ggf. auch zwei Unterstützungsbänder
mit einer entsprechenden Struktur zu versehen sind. Die Struktur des Bandes kann durch
das Aufspritzen des Wassers und/oder mit dem Unterdruck in das Vlies gezwungen werden,
der zur Entwässerung des Vlieses sowieso erzeugt werden muss.
[0006] Das so zu behandelnde Vlies kann aus jeglichen Fasern wie aus natürlichen und/oder
künstlichen Fasern bestehen. Dazu gehören also auch z. 8. Baumwolle oder künstliche
Mikrofasern.
[0007] Eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt.
Die Figur zeigt im Querschnitt eine Wasservernadelungsanlage mit zwei Vernadelungstrommeln
und einem auslaufenden Endlosband zur Herstellung eines verfestigten und mit einer
Struktur versehenen Vlieses oder Tissue.
[0008] In Richtung des Pfeils 1 läuft die von einer nicht dargestellten Krempelmaschine
kommende Faserbahn 2 auf das von Umlenkwalzen gespannt geführte Endlosband 3. Am Ende
des oberen Trumms ist die eine der zwei Umlenkwalzen als die sogenannte Übernahmewalze
4 ausgebildet, die nicht nur tangential zum darüber angeordneten Verdichtungs-Endlosband
5 angeordnet, sondern in die Ebene des mittels der Umlenkwalzen 6 gespannt geführten
zweiten Endlosbandes 5 eintaucht. Dadurch ist eine sichere Übergabe der Faserbahn
auf die Übernahmewalze 4 gewährleistet. Vor der Übergabe wird die Faserbahn 2 zunächst
in den konischen Verdichtungskanal zwischen den beiden Endlosbändern 2 und 5 geführt
dort verdichtet und dann mittels des dem Endlosband 5 zugeordneten Düsenbalkens 7
durch das Endlosband 5 hindurch lediglich genässt.
[0009] Auf der Übernahmewalze 4 erfolgt nach diesem Beispiel nunmehr die erste Vernadelung,
hier mit drei Düsenbalken 8. Das die Übernahmewalze 4 umschlingende Endlosband 3 gewährleistet
auch den Transport des vernadelten Vlieses 2 von der Übernahmewalze 4 zur folgenden
Walze 9, der ebenfalls Düsenbalken 10 zugeordnet sind. Die beiden Walzen 4, 9 können
aber auch unmittelbar aneinander grenzen, so dass die Übergabe des Vlieses ohne das
Endlosband 3 erfolgt. Die Übernahmewalze 4 ist flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet,
was durch die gestrichelte Linie dargestellt ist. Die durch die Düsenbalken 7 und
8 auf das Vlies gespritzte Flüssigkeit wird durch die Walze 4 geblasen und von der
Innenseite durch einen dort erzeugten Saugzug abgeführt.
[0010] Auf der zweiten Walze 9 kann eine weitere Wasservernadelung des mäanderförmig geführten
Vlieses 2 auf seiner Rückseite erfolgen. Auch hier kann eine Strukturierung der Rückseite
des Vlieses 2 mittels der Düsenbalken 10 erfolgen. Anschließend läuft das Vlies auf
das abschließende horizontal geführte Endlosband 11, dem auf der Oberseite ebenfalls
drei Düsenbalken 12 mit einer Absaugung 13 unterhalb des Endlosbandes 11 und die Schlussabsaugung,
entwässerung 14 zugeordnet sind.
[0011] Auf dieser Anlage soll das Vlies 2 nicht nur verfestigt werden, sondern auch auf
der einen Seite mit einem Oberflächenmuster versehen werden. Dazu dient ein strukturiertes
Endlosband 3 oder 11. Wenn das Einlaufband 3 mit einem Strukturmuster versehen ist,
dann wird die Rückseite des einlaufenden Vlieses 2 mit dem Muster versehen. Die Strukturierung
erfolgt mittels der gleichzeitig verfestigenden Wasserstrahlen aus den Düsenbalken
8. Die Balken 10 werden dann entfallen, gleichfalls die Balken 12. Die Walze 9 dient
dann lediglich zur Umlenkung in die vorherrschende Produktionsrichtung. Man kann das
Vlies aber auch zunächst beidseitig auf den Trommeln 4 und 9 verfestigen und erst
auf dem Endlosband 11 die Strukturierung durchführen. Dazu wäre dieses Band entsprechend
auszubilden. Das Muster kann hier mittels der Düsenbalken 12 erzeugt werden oder nur
mit der Schlussabsaugung 14, die das Vlies an das Endlosband 11 ziehen und so mit
dem Muster des Siebes 11 versehen wird.
1. Verfahren zur Herstellung von verfestigten und an ihrer Oberfläche strukturierten
Vliesstoffen mittels hydrodynamischer Vernadelung, wobei die Struktur mittels eines
beim Vernadeln als Unterlage dienenden Endlossiebes od. dgl., das diese Struktur aufweist,
erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung einer Oberflächenstruktur
nur auf der einen Seite das zu vernadelnde unverfestigte Vlies zunächst auf einem
Endlosband in einen Verdichtungsspalt zwischen einer Umlenkwalze für dieses Sieb und
einem zweiten Sieb, das gegenläufig mit dem ersten Sieb einen Verdichtungskanal bildet,
gefuhrt wird, noch im gepressten Zustand durch das zweite Sieb mittels Wasserstrahlen
genetzt und dann nach Umlenken des Vlieses um die Umlenkwalze des ersten Siebes auf
dieser mit einem Struktursieb umschlungenen, durchlässigen Walze, der zumindest ein
Düsenbalken zur hydrodynamischen Vernadelung zugeordnet ist, oder auf einem folgenden
Unterstützungssieb so vernadett oder gegen das Sieb gepresst wird, dass auf der Auflageseite
des Vlieses die gewünschte einseitige Struktur entsteht, und zusätzlich das verfestigte
Vlies entwässert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwässerung noch auf
der Umlenkwalze des ersten Siebes durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die erste Umlenkwalze
unmittelbar ein Endlosband anschließt, auf dem die Entwässerung mittels eines Saugbalkens
durchgeführt wird, der unterhalb des Endlossiebes angeordnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der ersten
Umlenkwalze und dem Endlossieb mit Entwässerung eine das Vlies lediglich umlenkende
zweite Umlenkwalze erstreckt zur Beibehaltung der Produktionsrichtung.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf
der ersten Umlenkwalze lediglich für die Vliesverfestigung eine Wasservernadelung
erfolgt und die Erzeugung der einseitigen Oberflächenstruktur auf einer zweiten Umlenkwalze
oder einem weiteren Endlosband durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die einseitige Strukturvernadelung
nach der Verfestigung auf zumindest einer Walze auf einem mit einer Struktur versehenen
Endlosband mit Entwässerung durchgeführt wird, indem in Produktionsrichtung vor dem
unterhalb des Endlossiebes vorgesehenen Entwässerungsbalken oberhalb des Endlosbandes
zumindest ein Düsenbalken angeordnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einseitige
Oberflächenstruktur mittels eines Unterdruckes erzeugt wird, indem nach der Verfestigung
des Vlieses bei der abschließenden Entwässerung das Vlies gegen das strukturierte
Endlossieb gesaugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach
Umlenkung des Vlieses die Strukturierung auch auf der zweiten Seite durchgeführt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 - 8 mit einem Zuführendlosband (3), das in Hohe der als durchlässige Walze ausgebildeten
Umlenkwalze (4) für das Zuführendlosband (3) mit einem gegenläufigen zweiten Endlosband
(5) einen konischen Einlaufspalt bildet, einem Düsenbalken (7) zum Netzen des beidseitig
gehaltenen Vlieses (2) durch das zweite Endlosband (5), mit einem weiteren Düsenbalken
(8, 10), der gegen das auf einer Umlenkwalze (4, 9) gehaltene Vlies (2) gerichtet
ist, und mit einer Entwässerungseinrichtung (13, 14) für das Vlies (2) unterhalb eines
Transportelementes(11), dadurch gekennzeichnet, dass ein Vlies-Transportorgan (3,
9, 11), dem zumindest ein Düsenbalken (8, 10, 12) zugeordnet ist, mit einer Strukturoberfläche
versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das um die erste Umlenkwalze
(4) laufende Endlossieb (3) als Struktursieb ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 mit einem Entwässerungs-Endlossieb am Ausgang der Vernadelungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässerungs-Endlossieb (11) als Struktursieb ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten
Struktursieb (3) mit zugeordnetem Düsenbalken (8) ein ggf. gegenläufig umlaufendes
zweites Struktursieb (9, 11) ebenfalls mit zugeordnetem Düsenbalken (10, 12) folgt.