[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Zylinderkern, der in einem
Zylindergehäuse drehbar gelagert ist und einen Schlüsselkanal sowie in das Zylindergehäuse
radial einschiebbare Zuhaltungen aufweist.
[0002] Diese Zuhaltungen sind als radial in Bohrungen des Zylinderkernes verschiebbare Kernstifte
ausgebildet, die mit gefederten Gehäusestiften zusammenwirken. Wenn mittels der Zahnung
eines Flachschlüssels die Kernstifte so verschoben werden, dass deren Berührungsflächen
mit den anliegenden Gehäusestiften genau in der Mantelfläche des Zylinderkernes liegen,
dann kann der Schließzylinder gesperrt werden. An die Stelle der Zahnung, welche das
Schlüsselgeheimnis eines Flachschlüssels trägt, können gleichermaßen Bohrsenkungen
auf den Flachseiten des Schlüssels treten, die ebenso die Aufgabe der Steuerung von
Zuhaltungen erfüllen. Diese Zuhaltungen können auch so ausgebildet sein, dass sie
blockierend in der Trennungsfläche zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse liegen
und sich am Schlüssel abstützen. Wenn der Schlüssel an der Berührungsstelle eine entsprechende
Ausnehmung aufweist, dann kann die Zuhaltung zurückweichen und die Drehung des Zylinderkernes
im Gehäuse freigeben. Schließlich sind auch Schiebestifte bekannt, die innerhalb des
Zylinderkernes in Bohrungen liegen und von seitlichen Profilelementen des Schlüsselbartes
im Inneren des Schlüsselkanals axial verschoben werden. Die Schiebestifte tragen beispielsweise
Ausnehmungen, die bei entsprechender axialer Positionierung im Zurückweichen von Sperrkörpern
aus einer Sperrstellung in eine Freigabestellung ermöglichen.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, einen Schließzylinder hinsichtlich der Nachsperrsicherheit
weiter zu verbessern. Dies wird dadurch erreicht, dass in der Stirnfläche des Zylinderkernes
oder in einer Ausnehmung bzw. in einem Vorsprung der Stirnfläche oder eines eingesetzten
Hartmetallkörpers nächst dem Schlüsselkanal eine im Wesentlichen axiale Bohrung mit
einem schlüsselbetätigbaren Schieber vorgesehen ist, der eine Keilfläche zur Übertragung
einer axialen Bewegung als Hubbewegung auf einen radial geführten und in mindestens
eine Ausnehmung des Zylindergehäuses einschiebbaren Sperrkörper trägt. Jeder Schlüssel
trägt an der Schlüsselreide einen Anschlag, der das Einschieben des Schlüssels in
den Schlüsselkanal begrenzt. Dieser Anschlag liegt an der Stirnfläche des Zylinderkernes
an, wobei dessen Stirnfläche dort zur Variation der Schlüsselposition im Zylinderkern
eine Ausnehmung oder einen Vorsprung tragen kann. Der Anschlag des Schlüssels selbst
oder eine gegenüber dem Anschlag axial bzw. auch radial versetzte Fläche steuert den
stirnseitig sichtbaren Schieber. Der Schieber gelangt in eine definierte axiale Vorschubposition,
wenn der Schlüssel vollständig angesteckt ist. In dieser hebt oder senkt der Schieber
einen Sperrkörper über die kinematische Umlenkung. Es genügt für das Aufsperren des
Schließzylinders daher nicht, wenn die vom Schlüsselbart zu steuernden Zuhaltungen
entsprechend dem Schlüsselgeheimnis in die Freigabeposition geschoben werden. Vielmehr
muss über die Schlüsselreide von außen noch zumindest eine zusätzliche Zuhaltung überwunden
werden. Gerade in Verbindung mit dem Anschlag des Schlüssels an der Stirnfläche des
Schließzylinders ist diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme von Bedeutung.
[0004] Es ist zweckmäßig, wenn der Sperrkörper zu dessen radialer Führung mit Führungsstiften
verbunden ist, die in beiderseits des Schlüsselkanals angeordneten Bohrungen verschiebbar
gelagert und durch Federkraft in Richtung eines Einrastens des Sperrkörpers in der
Sperrstellung vorgespannt sind. Diese Ausführung vermeidet die Gefahr eines Blockierens
durch Verkanten. Dabei können in den Bohrungen Hartmetallstifte als Aufbohrschutz
vorgesehen sein. Derartige Stifte sind als starr in entsprechende Bohrungen eingesetzte
Stifte bekannt. Im vorliegenden Fall sind sie beweglich und gegen Federkraft in den
Bohrungen gelagert. Wenn also ein passender Schlüssel in den Schlüsselkanal des Zylinderkernes
geschoben wird, dann wird der letzte Weg bis zum Anschlagen des Schlüssels zum Einschieben
des Schiebers und zum Ausheben des Sperrkörpers benützt. Es soll dabei sichergestellt
sein, dass die Freigabe dieses zusätzlichen Gesperres nur und ausschließlich in einer
einzigen Stellung des Schiebers erfolgt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass in
Verschieberichtung des Sperrkörpers mindestens eine etwa diametral zum Sperrkörper
aus dem Zylinderkern ausmündende Bohrung für einen Stift bzw. Fortsatz vorgesehen
ist, dessen Stirnfläche beim Austauchen des Sperrkörpers aus der Ausnehmung des Zylindergehäuses
in der Zylinderfläche des Zylinderkernes liegt, wobei beim Überheben des Sperrkörpers
in das Innere des Zylinderkernes hinein die Stirnfläche des Stiftes bzw. Fortsatzes
aus der Bohrung vortritt und in eine Ausnehmung des Zylindergehäuses sperrend eingreift.
Somit ist der Zylinderkern blockiert, wenn der Sperrkörper noch in die Gehäuseausnehmung
eingreift und auch dann, wenn der Sperrkörper über die Freigabestellung hinaus angehoben
wird. Dieser Effekt kann auch dadurch erreicht werden, dass der Sperrkörper als federbeaufschlagte
Wippe ausgebildet ist, die mittig drehbar gelagert ist und unter Federkraft mit einem
Wippenende sperrend in eine Gehäuseausnehmung eintaucht, dass die Wippe beim Einschieben
des Schiebers, z.B. mittels einer schrägen Auflauffläche in die Waage schwenkbar ist,
wobei beide Wippenenden etwa in der Mantelfläche des Zylinderkernes liegen und dass
bei fortgesetztem Einschieben des Schiebers das Wippenende in eine Ausnehmung im Gehäuse
sperrend eintaucht. Somit hat die Wippe zwei Sperrstellungen und nur eine Freigabestellung
zwischen den Sperrstellungen.
[0005] Eine weitere Möglichkeit, nur eine Position der Schlüsselcodierung für ein Aufsperren
zuzulassen und ein Überheben des Sperrkörpers auch durch Abtasthaken unwirksam zu
machen, ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem Führungsstift eine Eindrehung bzw.
Ringnut vorgesehen ist, in die ein etwa senkrecht zum Führungsstift in einer Bohrung
verschiebbarer Einlegestift in der Freigabestellung des Sperrkörpers eintaucht und
in der Sperrstellung des Sperrkörpers sowie auch in einer überhobenen Freigabestellung
des Sperrkörpers der Einlegestift radial nach außen in eine Gehäuseausnehmung verschiebbar
ist.
[0006] Wie bereits erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, die Schlüsselreide eines Flachschlüssels
als Träger für die Steuerfläche des Schiebers im Zylinderkern heranzuziehen. Dadurch
ergibt sich in zweckmäßiger Weise zylinderseitig, dass die Bohrung für den Schieber
in der Stirnfläche des Zylinderkernes bzw. im Hartmetallkörper unmittelbar unterhalb
der Ausmündung des Schlüsselkanals vorgesehen ist.
[0007] Der Schlüssel ist dann dadurch gekennzeichnet, dass an der Schlüsselreide die Anschlagfläche
zur Anlage an der Stirnfläche des Zylinderkernes für die Positionierung des Schlüsselbartes
im Schlüsselkanal und nächst dieser Anschlagfläche der Schlüsselreide eine Steuerfläche
zur Positionierung des Schiebers in der Bohrung vorgesehen ist. Der Schlüssel wird
also mittels der Anschlagfläche im Schlüsselkanal in axialer Richtung positioniert
und eine Steuerfläche führt gleichzeitig die Lageverschiebung des Schiebers in die
Freigabestellung durch. In axialer Richtung gesehen, können die Anschlagfläche und
die Steuerfläche in eine Ebene zusammenfallen.
[0008] Eine besondere Ausbildung des Schlüssels ist dadurch gekenntzeichnet, dass die Steuerfläche
als Stirnfläche eines Stiftes an der Schlüsselreide ausgebildet ist, wobei sich der
Stift in Axialrichtung des Schlüsselbartes erstreckt und mit der Bohrung im Zylinderkern
fluchtet, in diese eingreift und den Schieber positioniert. Der Stift bzw. die Nase
können also auch einen Verschub des Schiebers bzw. dessen Stirnfläche in das Innere
des Zylinderkernes bewirken.
[0009] Eine weitere praxisgerechte Schlüssel-Schlosskombination geht von einer Variation
der Einschubtiefe des Schlüssels in den Schlüsselkanal aus. Dieser ist nach einer
Variation der Schieberposition überlagert. Dies wird dadurch erreicht, dass auf der
Schlüsselreide im Bereich des Schlüsselanschlages ein Vorsprung oder eine Ausnehmung
mit einer Anschlagfläche vorgesehen sind, die an einer Fläche einer Vertiefung oder
eines Vorsprungs der Stirnfläche des Zylinderkernes, insbesondere eines Hartmetalleinsatzes
derselben den Schlüssel in axialer Richtung im Schlüsselkanal positionierend, anliegt
und dass die Bohrung mit dem Schieber am Grund der Vertiefung oder am Vorsprung ausmündet
und die Steuerfläche in der Anschlagflächenebene liegt. Insbesondere ist es zweckmäßig,
wenn der Schlüssel an seinem Vorsprung oder in seiner Ausnehmung, die die Anschlagfläche
für den Schlüssel im Schlüsselkanal tragen und somit den Schlüssel positionieren,
eine zusätzliche Steuerfläche aufweist, die dem Schieber gegenüber liegt und diesen
verschiebt, wobei die Steuerfläche zur Variation gegenüber der Anschlagfläche in parallele
Ebenen zurückversetzt oder vorgeschoben ist.
[0010] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 durch einen Teil eines
Zylinderkernes in Sperrstellung eines Sperrkörpers, Fig. 2 einen Querschnitt nach
der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch in Freigabestellung
des Sperrkörpers und Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig.
5 einen Querschnitt durch einen Zylinderkern mit einem Gesperre mit Einlegestift in
Sperrstellung, Fig. 6 den Querschnitt gemäß Fig. 5, jedoch in Freigabestellung, Fig.
7 einen Zylinderkern in Längsschnitt mit Gesperre mit Überhebesicherung in Sperrstellung,
Fig. 8 einen Querschnitt dazu, Fig. 9 den Längsschnitt nach Fig. 7 in Freigabestellung,
Fig. 10 einen Querschnitt zu Fig. 9 und Fig. 11 einen Längsschnitt gemäß Fig. 7 in
neuerlicher Sperrstellung bei Überheben, Fig. 12 einen Querschnitt zu Fig. 11, Fig.
13 einen Längsschnitt durch einen Teil eines Zylinderkernes in einer Ausführungsvariante
in Sperrstellung, Fig. 14 einen Querschnitt dazu, Fig. 15 den Längsschnitt nach Fig.
13 in Freigabestellung und Fig. 16 einen Querschnitt zu Fig. 15 sowie Fig. 17, 18
und 19 Längsschnitte durch jeweils einen Teil eines Zylinderkernes in weiteren Ausführunsvarianten
in Freigabestellung.
[0011] Ein Zylinderkern 1 ist in einem Zylindergehäuse 2 drehbar gelagert. Die strichpunktierten
Linien 3 deuten die Zuhaltungen in Form von gefederten Kern- und Gehäusestiften an.
Stirnseitig am Zylinderkern 1 ist mit Hilfe einer Schwalbenschwanzführung ein Hartmetallkörper
4 in eine radiale Nut in die Stirnfläche 5 eingesetzt. In einer Bohrung bzw. Ausnehmung
des Hartmetallkörpers 4 ist ein Schieber 6 gelagert, der in der Ebene des Schlüsselkanals
7 (Fig. 2) liegt und von einer Steuerfläche auf einer Schlüsselreide bzw. im Übergang
zum Schlüsselbart eines Schlüssels einschiebar ist. Der Schieber 6 trägt stirnseitig
eine Keilfläche 8, die in eine Ausnehmung 9 eines Sperrkörpers 10 greift. Fig. 2 zeigt,
dass der Sperrkörper 10 in Ruhelage in eine Ausnehmung 11 des Gehäuses 2 eingreift.
Wenn der Schieber 6 durch den passenden Schlüssel gemäß Fig. 3 eingeschoben wird,
dann überträgt die Keilfläche 8 eine Hubbewegung auf den radial geführten Sperrkörper
10 und hebt ihn aus der Ausnehmung 11 heraus. Um den Sperrkörper 10 in radialer Richtung
klemmfrei zu führen, ist dieser mit zwei gefederten Führungsstiften 12, 13 verbunden.
[0012] Fig. 13, 14 und 15, 16 zeigen Schnitte gemäß Fig. 1, 2 und 3, 4, jedoch sind die
aus Messing gefertigten Führungsstifte 12', 13' lediglich verkürzt ausgebildet. Stifte
14, 15 aus Hartmetall sind unter Federvorspannung in den Führungsbohrungen als Aufbohrschutz
zusätzlich vorhanden. In den Fig. 13 bis 16 fluchtet die Stirnfläche 5 des Zylinderkernes
1 mit dem Hartmetallkörper 4. Zur Betätigung des Schiebers 6 im Sinne einer Freigabe
des Gesperres ist die Anschlagfläche des Schlüssels zur Schlüsselpositionierung im
Schlüsselkanal 7 gleichzeitig Steuerfläche für den Schieber 6.
[0013] Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4, jedoch ist der Führungsstift
13" mit einer Ringnut 16 ausgestattet. In einer senkrecht zum Führungsstift 13" angeordneten
Bohrung ist ein Einlegestift 17 angeordnet, der gemäß Fig. 5 bei verriegelndem Sperrkörper
10 in eine Gehäuseausnehmung 18 eingreift und fußseitig am Führungsstift 13" ansteht
- also nicht zurückweichen kann. Wird der Sperrkörper 10 mittels des Schiebers 6 infolge
der Eckumlenkung durch die Keilfläche 8 in die Freigabestellung (Fig. 6) angehoben,
dann kann der Einlegestift 17 in die Ringnut 16 eintauchen. Der Zylinderkern 1 kann
im Zylindergehäuse 2 gedreht werden. Wenn der Schieber 6 über die Freigabestellung
hinaus zu tief eingeschoben wird, dann überhebt er den Sperrkörper 10. Die Ringnut
16 des Führungsstiftes 13" überfährt dann die Bohrung für den Einlegestift 17, der
somit sperrt. Es ergibt sich aus den Zeichnungen, dass die schlüsselseitige Steuerfläche
für den Schieber 6 nicht zwingend an der die Bohrung für den Schieber 6 umgebenden
Fläche des Hartmetallkörpers 4 anliegen muss, um den Schieber 6 in die Freigabestellung
zu bewegen. Es erscheint aus Gründen der Abtastsicherheit zweckmäßig, wenn die Anlagefläche
des Schlüssels und die Steuerfläche für den Schieber 6 auf unterschiedlicher axialer
Höhe liegen. Zudem ist es vorteilhaft, wenn der den Hartmetallkörper 4 überragende
Teil des Schiebers 6 zum Entriegeln nicht bloß in die fluchtende Ebene mit der Stirnfläche
des Hartmetallkörpers 4 zurückgedrückt werden muss, sondern dass für das Entriegeln
eine höher oder tiefer liegende Schieberposition erforderlich ist.
[0014] In den Fig. 7 bis 12 ist eine Variante zur Absicherung der erfindungsgemäßen Verriegelung
gegen Überheben dargestellt. Wieder kann über den Schieber 6 und seine Keilfläche
8 der Sperrkörper 10 aus der Gehäuseausnehmung 11 ausgehoben werden. Die symmetrisch
angeordneten Führungsstifte 12, 13 tragen Fortsätze 19, 20, welchen im Gehäuse 1 Ausnehmungen
21, 22 gegenüber liegen. Die Längen der Fortsätze 19, 20 sind derart gewählt, dass
sie beim Sperren durch den Sperrkörper 10 innerhalb des Zylinderkernes 1 liegen (Fig.
7, 8), dass sie in der genannten Freigabeposition des Sperrkörpers 10 exakt mit ihren
Stirnflächen in der Mantelfläche des Zylinderkernes 1 liegen (Fig. 9, 10) und dass
sie beim Überheben des Sperrkörpers 10, z.B. durch Manipulation am Zylinderkern, in
die Gehäuseausnehmungen 21, 22 greifen (Fig. 11, 12). Beim Überheben würde der Sperrkörper
10 ohne weitere Maßnahmen (wie Einlegestift 17 oder Führungsstiftfortsätze 19, 20)
freigeben.
[0015] Die Fig. 17, 18 und 19 betreffen die bereits angedeuteten Möglichkeiten der Betätigung
des Schiebers 6 mittels eines Schlüssels 23. Der in der Stirnfläche 5 des Zylinderkernes
1 in radialer Richtung mittels einer Schwalbenschwanzführung oder dergleichen form-
und kraftschlüssig eingesetzte Hartmetallkörper 4 weist eine von Schließzylinder zu
Schließzylinder bzw. von Schließanlage zu Schließanlage variable stirnseitige Kontur
auf, der ein Vorsprung 24 oder allenfalls eine Vertiefung der Schlüsselreide entsprechen
muss, um die hier gegenüber der Stirnfläche 5 des Zylinderkernes parallel verschobene
Anschlagfläche 25 zur exakten Positionierung des Schlüsselbartes im Schlüsselkanal
7 zu erreichen. Diese Anschlagfläche 25 kann gemäß Fig. 18 gleichzeitig die Steuerfläche
26 zur Positionierung des Schiebers 6 in die Freigabeposition des Sperrkörpers 10
sein. Wie Fig. 17 zeigt, kann die Steuerfläche 26 für die Freigabepositionierung des
Schiebers 6 bzw. Sperrkörpers 10 abweichend von der Anschlagfläche 25 parallel zurückversetzt
sein. Gemäß Fig. 19 ist die Steuerfläche 26 über die Anschlagfläche 25 nach vor in
Richtung zur Schlüsselspitze geschoben. Auf diese Weise wird ein Variationskriterium
zur Unterscheidung von Zugangsberechtigungen, zum Aufbau von Schließanlagen oder zur
zusätzlichen Sicherheit bei Einzelschlössern eingeführt. Die Lage des Anschlages (der
Anschlagfläche 25) innerhalb eines komplexen Hartmetallkörpers 4 und die Anordnung
der diesem Anschlag überlagerten Steuerfläche sind wichtige Kriterien im Interesse
der Vielfalt und der Sicherheit in der Schließtechnik und gestatten bei jeweiliger
Parallelverschiebung den Aufbau von Schließsystemen.
1. Schließzylinder mit einem Zylinderkern, der in einem Zylindergehäuse drehbar gelagert
ist und einen Schlüsselkanal sowie in das Zylindergehäuse radial einschiebbare Zuhaltungen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stirnfläche (5) des Zylinderkernes (1) oder in einer Ausnehmung bzw.
in einem Vorsprung der Stirnfläche oder eines eingesetzten Hartmetallkörpers (4) nächst
dem Schlüsselkanal (7) eine im Wesentlichen axiale Bohrung mit einem schlüsselbetätigbaren
Schieber (6) vorgesehen ist, der eine Keilfläche (8) zur Übertragung einer axialen
Bewegung als Hubbewegung auf einen radial geführten und in mindestens eine Ausnehmung
(11) des Zylindergehäuses (2) einschiebbaren Sperrkörper (10) trägt.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (10) zu dessen radialer Führung mit Führungsstiften (12, 13;
12', 13') verbunden ist, die in beiderseits des Schlüsselkanals (7) angeordneten Bohrungen
verschiebbar gelagert und durch Federkraft in Richtung eines Einrastens des Sperrkörpers
(10) in der Sperrstellung vorgespannt sind.
3. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Bohrungen Hartmetallstifte (14, 15) als Aufbohrschutz vorgesehen sind.
4. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Verschieberichtung des Sperrkörpers (10) mindestens eine etwa diametral
zum Sperrkörper aus dem Zylinderkern ausmündende Bohrung für einen Stift bzw. Fortsatz
(19, 20) vorgesehen ist, dessen Stirnfläche beim Austauchen des Sperrkörpers (10)
aus der Ausnehmung des Zylindergehäuses in der Zylinderfläche des Zylinderkernes (1)
liegt, wobei beim Überheben des Sperrkörpers (10) in das Innere des Zylinderkernes
(1) hinein die Stirnfläche des Stiftes bzw. Fortsatzes (19, 20) aus der Bohrung vortritt
und in eine Ausnehmung (21, 22) des Zylindergehäuses (2) sperrend eingreift.
5. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (10) als federbeaufschlagte Wippe ausgebildet ist, die mittig
drehbar gelagert ist und unter Federkraft mit einem Wippenende sperrend in eine Gehäuseausnehmung
(11) eintaucht, dass die Wippe beim Einschieben des Schiebers (6), z.B. mittels einer
schrägen Auflauffläche in die Waage schwenkbar ist, wobei beide Wippenenden etwa in
der Mantelfläche des Zylinderkernes (1) liegen und dass bei fortgesetztem Einschieben
des Schiebers (6) das Wippenende in eine Ausnehmung (11) im Gehäuse (2) sperrend eintaucht.
6. Schließzylinder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Führungsstift (13") eine Eindrehung bzw. Ringnut (16) vorgesehen ist,
in die ein etwa senkrecht zum Führungsstift (13') in einer Bohrung verschiebbarer
Einlegestift (17) in der Freigabestellung des Sperrkörpers (10) eintaucht und in der
Sperrstellung des Sperrkörpers (10) sowie auch in einer überhobenen Freigabestellung
des Sperrkörpers (10) der Einlegestift (17) radial nach außen in eine Gehäuseausnehmung
(18) verschiebbar ist.
7. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung für den Schieber (6) in der Stirnfläche (5) des Zylinderkernes
(1) bzw. im Hartmetallkörper (4) unmittelbar unterhalb der Ausmündung des Schlüsselkanals
(7) vorgesehen ist.
8. Schlüssel mit Schlüsselreide und Anschlagfläche für einen Schließzylinder nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schlüsselreide die Anschlagfläche (25) zur Anlage an der Stirnfläche
(5) des Zylinderkernes (1) für die Positionierung des Schlüsselbartes im Schlüsselkanal
(7) und nächst dieser Anschlagfläche (25) der Schlüsselreide eine Steuerfläche (26)
zur Positionierung des Schiebers (6) in der Bohrung vorgesehen ist.
9. Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche (26) als Stirnfläche eines Stiftes an der Schlüsselreide ausgebildet
ist, wobei sich der Stift in Axialrichtung des Schlüsselbartes erstreckt und mit der
Bohrung im Zylinderkern (1) fluchtet, in diese eingreift und den Schieber (6) positioniert.
10. Schlüssel und Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Schlüsselreide im Bereich des Schlüsselanschlages (25) ein Vorsprung
(24) oder eine Ausnehmung mit einer Anschlagfläche vorgesehen sind, die an einer Fläche
einer Vertiefung oder eines Vorsprungs der Stirnfläche des Zylinderkernes (1), insbesondere
eines Hartmetalleinsatzes (4) derselben, den Schlüssel (23) in axialer Richtung im
Schlüsselkanal (7) positionierend, anliegt und dass die Bohrung mit dem Schieber (6)
am Grund der Vertiefung oder am Vorsprung ausmündet und die Steuerfläche (26) in der
Anschlagflächenebene (25) liegt.
11. Schlüssel und Schließzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (23) an seinem Vorsprung (24) oder in seiner Ausnehmung, die
die Anschlagfläche (25) für den Schlüssel (23) im Schlüsselkanal (7) tragen und somit
den Schlüssel positionieren, eine zusätzliche Steuerfläche (26) aufweist, die dem
Schieber (6) gegenüber liegt und diesen verschiebt, wobei die Steuerfläche (26) zur
Variation gegenüber der Anschlagfläche (25) in parallele Ebenen zurückversetzt oder
vorgeschoben ist.