[0001] Insbesondere zur Betätigung von Gaswechselventilen werden elektromagnetische Aktuatoren
verwendet, deren Jochkörper einen E-Querschnitt aufweisen. Die zugehörige Spule ist
dann als rechteckförmige Ringspule in die beiden parallel verlaufenden Nuten eingelegt,
wobei die freien Enden des Jochkörpers die Polfläche des Elektromagneten bilden.
[0002] Da zur Vermeidung von Wirbelströmen derartige Jochkörper aus einer Vielzahl übereinander
liegender Kernbleche aufgebaut sind, war es bisher üblich, für einen Jochkörper mit
E-Querschnitt eine Vielzahl E-förmig gestanzter Kernbleche zu einem Paket zusammenzufassen.
Der Jochkörper wird hierbei an seinen beiden Enden, d. h. auf der Fläche des vorderen
und des hinteren -förmigen Bleches zusammengehalten. Durch die im Betrieb auftretenden
Magnetkräfte, die über das Joch übertragen werden, entstehen im Jochkörper selbst
Biegemomente. Da die einzelnen E-förmig gestanzten Bleche im wesentlichen nur über
randseitige Schweißnähte miteinander verbunden sind, treten im Dauerbetrieb Verschiebungen
der einzelnen Bleche relativ zueinander auf, die zu Beschädigungen der Isolierung
der eingelegten Spule und damit zu Masseschlüssen führen können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend geschilderten Nachteile
zu vermeiden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem geblechten Lochkörper mit E-Querschnitt
für einen Elektromagneten, der aus zwei parallelen, miteinander verbundenen Teilkörper
besteht, die jeweils einen U-Querschnitt aufweisen und die jeweils durch eine Mehrzahl
U-förmig gebogener, ineinander gesteckter Blechstreifen gebildet sind. Die beiden
Teilkörper erhalten damit eine in Längsrichtung verlaufende Schalenform mit U-Querschnitt,
so daß durch die Parallelanordnug von zwei Teilkörpern der gewünschte Jochkörper mit
E-Querschnitt hergestellt werden kann. Die Schalenform des innersten Blechs ergibt
zugleich glatte Wandflächen für die Nuten zur Aufnahme der Magnetspulen, die in der
innersten Schale optimal geführt sind. Ein weiterer Vorteil der Schalenform besteht
darin, daß die im Betrieb auftretenden Biegemomente ideal übertragen werden. Da bei
einer Magnetisierung die Magnetlinien immer entlang eines Bleches verlaufen, werden
hierdurch ferner die magnetischen Eigenschaften des Elektromagneten optimiert. Die
gewünschte Minimierung der Wirbelströme bleibt hierbei erhalten.
[0005] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die U-förmig gebogenen Blechstreifen
der Teilkörper durch Verklebung fest miteinander verbunden sind. Alternativ ist es
aber auch möglich, die Bleche durch Verlötung, durch Verschweißen an den Stirnseiten
oder auch durch einen Formschluß mittels Stanzen fest miteinander zu verbinden.
[0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden Teilkörper durch
ein Gehäuse des Elektromagneten miteinander verbunden sind. Dies kann bei einem entsprechend
gestalteten Gehäuse durch einen reinen Formschluß erfolgen.
[0007] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden Teilkörper
durch wenigstens ein U-förmig gebogenes übergreifendes Halteblech miteinander verbunden
sind. Durch dieses U-förmig gebogene Halteblech werden die beiden Teilkörper auf dem
Außenumfang umfaßt und zusammengehalten, wobei auch hier die Verbindung über Verklebung
oder Lötung oder auch Verschweißen möglich ist.
[0008] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen naher erläutert: Es zeigen: Fig.
1 einen Jochkörper nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform für einen Jochkörper gemäß der Erfindung,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform für einen Jochkörper gemäß der Erfindung,
- Fig. 4
- als Ausführungsbeispiel einen Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils.
[0009] Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, wird nach dem bisherigen Stand der Technik für einen
elektromagnetischen Aktuator ein Jochkörper 1 mit E-Querschnitt durch ein Paket aus
einer Vielzahl übereinandergelegter, E-förmig gestanzter Einzelbleche gebildet. Die
vorspringenden freien Enden 3.1, 3.2 und 3.3 des Jochkörpers bilden hierbei die Polflächen.
In die beiden parallel zueinander verlaufenden Nuten 4 ist eine hier nur angedeutete
Ringspule in Rechteckform eingelegt. Das mittlere Ende 3.2 weist einen Bohrung 11
auf, durch die ein sogenannter Ankerbolzen hindurchgeführt werden kann.
[0010] Der in Fig. 2 dargestellte Jochkörper in der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird
im wesentlichen aus zwei parallelen, miteinander verbundenen Teilkörpern 6 und 7 gebildet,
die jeweils einen U-Querschnitt aufweisen. Jeder Teilkörper 6, 7 ist durch eine Mehrzahl
U-förmig gebogener Blechstreifen 8 gebildet, die paketartig ineinander angeordnet
sind. Die einzelnen U-förmig gebogenen Blechstreifen sind durch Verklebung, Schweißung
oder auch durch Lötung fest miteinander verbunden. Die beiden Teilkörper 6, 7 können
ebenfalls zu einem festen Körper durch Verkleben oder Löten miteinander verbunden
sein oder aber durch ein Gehäuse formschlüssig zusammengehalten werden.
[0011] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform entspricht in ihrem Grundaufbau der Ausführungsform
gemäß Fig. 2. Bei dieser Ausführungsform sind jedoch die beiden Teilkörper 6 und 7
durch ein U-förmig gebogenes Halteblech 9, das beide Teilkörper umfaßt und daß eine
größere Blechstärke aufweisen kann, fest miteinander verbunden. Je nach der verwendeten
Blechstärke kann es zweckmäßig sein, auch das Halteblech 9 mehrlagig vorzusehen. Das
Halteblech 9 kann, wie die Verbindung der einzelnen Blechstreifen untereinander, durch
Verklebung über die Gesamtoberfläche verbunden sein.
[0012] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist die Verbindung der Einzelbleche
8 ebenso wie die Verbindung der beiden Teilkörper 6 und 7 und die Verbindung mit dem
Halteblech 9 über stirnseitig angebrachte Schweißnähte 10 vorgenommen.
[0013] Auch bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 2 und 3 ist ebenfalls die Bohrung 11 zur
Führung des Ankerbolzens im mittleren Teil 3.2 des Jochkörpers 1 vorgesehen. In die
Bohrung 11 kann eine Führungshülse fest eingesetzt sein.
[0014] In Fig. 4 ist als praktisches Ausührungsbeispiel ein elektromagnetischer Aktuator
zur Betätigung eines Gaswechselventils dargestellt. Dieser elektromagnetische Aktuator
besteht im wesentlichen aus zwei Elektromagneten 13, 14, die jeweils einen Jochkörper
15, 16 aufweisen, der entsprechend der anhand von Fig. 2 bzw. Fig. 3 beschriebenen
Ausführungsformen geblecht ist. In den beiden Jochkörpern ist jeweils eine Spule 17,
18 angeordnet, die jeweils mit einer hier nicht näher dargestellten steuerbaren Stromversorgung
in Verbindung steht. In den durch die Jochkörper 15, 16 hindurchgeführten Bohrungen
11 ist jeweils eine Führungshülse 19 befestigt.
[0015] Die beiden Elektromagneten 13, 14 sind im Abstand zueinander angeordnet, so daß ihre
Polflächen 21.1 und 21.2 jeweils einander zugekehrt sind. Im Zwischenraum zwischen
den beiden Polflächen 21 der beiden Elektromagneten 13, 14 ist ein plattenförmiger
Anker 22 angeordnet, der mit einem Führungsbolzen 23 fest verbunden ist. Der Führungsbolzen
23 ist in der Führungshülse 20 des Elektromagneten 14 geführt. Dem Elektromagneten
13 ist ein gesonderter Führungsbolzen 24 vorgesehen, der sich mit einem Ende auf dem
ankerseitigen Führungsbolzen 23 abstützt und mit seinem anderen Ende über einen Fehlerteller
25 auf einer Rückstellfeder 26 abgestützt ist.
[0016] Das freie Ende 27 des mit dem Anker 22 verbundenen Führungsbolzens 23 stützt sich
auf einem Stellglied 28, beispielsweise dem Schaft eines Gaswechselventils, dem eine
Rückstellfeder 29 zugeordnet ist. Die beiden Rückstellfedern 26 und 28 sind so ausgelegt,
daß sich bei stromlos gesetztem Elektromagneten 13, 14 der Anker 22 in der Mittellage
zwischen den beiden Polflächen 21 befindet.
[0017] Aus Fig. 4 in Verbindung mit Fig. 2 oder 3 ist zu erkennen, daß ein derartiger längsgeblechter
Jochkörper eine wesentlich höhere Biegesteifigkeit aufweist gegenüber den bei der
Betätigung des Aktuators auftretenden mechanischen Kräften, aber auch den Reaktionskräften
aus den Magnetkräften. Die beiden Jochkörper 15 und 16 sind jeweils in einem seitlich
offenen Gehäuse 13.1 und 14.1 angeordnet, das jedoch jeweils endseitig, die Stirnseite
des Jochkörpers und der Spule umgreifend, geschlossen ist. Die beiden Gehäuseteile
13.1 und 14.1 sind über einen Distanzrahmen 30 miteinander verbunden, auf dem sich
die durchlaufenden Längsränder der beiden Jochkörper 15 und 16 durchgehend abstützen.
In Verbindung mit der Abstützung auf den stirnseitigen Enden des Distanzrahmens 30
ergibt die hohlträgerartige Profilform eine hohe Formstufigkeit.
1. Geblechter Jochkörper mit E-Querschnitt für einen Elektromagneten, der aus zwei parallelen,
miteinander verbundenen Teilkörpern (6, 7) besteht, die jeweils einen U-Querschnitt
aufweisen und die jeweils durch eine Mehrzahl U-förmig gebogener ineinander gesteckter
Blechstreifen (8) gebildet sind.
2. Jochkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmig gebogenen Blechstreifen
(8) der Teilkörper (6, 7) durch Verklebung oder Lötung oder Schweißung oder Formschlußtechnik
miteinander verbunden sind.
3. Jochkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilkörper
(6, 7) durch ein Gehäuse miteinander verbunden sind.
4. Jochkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilkörper
(6, 7) durch wenigstens ein U-förmig gebogenes übergreifendes Halteblech 9 miteinander
verbunden sind.