[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Entladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
I. Stand der Technik
[0002] Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der Offenlegungsschrift WO 96/36066
offenbart. Diese Schrift beschreibt ein Betriebsverfahren für eine Entladungslampe,
bei dem in der Entladungslampe eine erste, dielektrisch behinderte Entladung und eine
zweite, dielektrisch nicht-behinderte Entladung erzeugt werden. Der dielektrisch nicht-behinderten
Entladung wird die dielektrisch behinderte Entladung überlagert oder zeitlich vorgeschaltet.
Über das Verhältnis der elektrischen Leistungen beider Entladungen wird der Farbort
des von der Entladungslampe emittierten Lichts gezielt eingestellt. Als Entladungsmedium
dient Neongas. Die dielektrisch behinderte Entladung generiert Neon-Excimere, die
bei ihrem Zerfall UV-Strahlung emittieren, die wiederum mittels eines Leuchtstoffes
in Licht umgewandelt wird, während die di-elektrisch nicht-behinderte Entladung vorwiegend
rotes Licht emittiert. Dieses Verfahren erlaubt kein Dimmen der Entladungslampe, da
Änderungen der elektrischen Leistung der beiden Entladungen zu einer Verschiebung
des Farbortes des emittierten Lichtes führen.
II. Darstellung der Erfindung
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Entladungslampe
bereitzustellen, bei dem in der Entladungslampe eine dielektrisch behinderte und eine
dielektrisch nicht behinderte Entladung erzeugt werden, und das eine Helligkeitsregelung
des von der Entladungslampe emittierten Lichtes ermöglicht. Außerdem soll auf die
Verwendung von Quecksilber in der Entladungslampe verzichtet werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0005] Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren erzeugt in der Entladungslampe zwei unterschiedliche
Gasentladungen, nämlich eine dielektrisch behinderte Entladung und eine dielektrisch
nicht behinderte Entladung, wobei in beiden Fällen als Entladungsmedium Xenon verwendet
wird. Erfindungsgemäß generiert die dielektrisch behinderte Entladung durch Bildung
von Xenon-Excimeren ultraviolette Strahlung, die durch Leuchtstoffe in Licht umgewandelt
wird, während die dielektrisch nicht behinderte Entladung als ultraviolette Strahlung
emittierende Xenon-Niederdruckentladung ausgebildet ist, wobei die von der Xenon-Niederdruckentladung
emittierte UVStrahlung ebenfalls durch Leuchtstoffe in Licht umgewandelt wird. Bei
der Helligkeitsregelung des von der Entladungslampe emittierten Lichtes wird erfindungsgemäß
zur Einstellung des ungedimmten Betriebszustandes die dielektrisch behinderte Entladung
erzeugt und zur Einstellung eines gedimmten Betriebszustandes die Xenon-Niederdruckentladung
generiert.
[0006] Durch diese erfindungsgemäße Betriebsweise der Entladungslampe werden die hohe Lichtausbeute
einer dielektrisch behinderten Entladung und die gute Dimmbarkeit einer Niederdruckentladung
miteinander vereint. Da als Entladungsmedium Xenongas genutzt wird, entsteht sowohl
bei der dielektrisch behinderten als auch bei der Niederdruckentladung vorwiegend
ultraviolette Strahlung, die durch Leuchtstoffe in weißes Licht oder einfarbiges Licht
umgewandelt wird, so daß auf den Zusatz von Quecksilber im Entladungsraum verzichtet
werden kann. Die Farbe des von der Entladungslampe emittierten Lichtes wird allein
durch die Leuchtstoffe bestimmt. Es entstehen daher bei der erfindungsgemäßen Betriebsweise
keine Farbortverschiebungen durch Änderung der elektrischen Leistung der beiden Entladungsarten.
Vorteilhafterweise wird zur Einstellung des ungedimmten Betriebszustandes in der Entladungslampe
nur die dielektrisch behinderte Entladung erzeugt, da diese eine höhere Lichtausbeute
gewährleistet als die dielektrisch nicht behinderte Entladung. Zur Verringerung der
Helligkeit wird vorteilhafterweise zunächst die elektrische Leistung der dielektrisch
behinderten Entladung reduziert und zur weiteren Verringerung der Helligkeit die dielektrisch
behinderte Entladung ausgeschaltet und nur die XenonNiederdruckentladung generiert,
wobei die elektrische Leistung der Xenon-Niederdruckentladung in Abhängigkeit von
der gewünschten Helligkeit oder Dimmstufe eingestellt wird. Die Xenon-Niederdruckentladung
läßt sich in einem wesentlich stärkeren Maß dimmen, als die dielektrisch behinderte
Entladung, ohne daß ein Verlöschen der Entladung befürchtet werden muß oder eine inhomogene
Entladung auftritt.
[0007] Vorteilhafterweise wird die dielektrisch behinderte Entladung mittels zweier Au-ßenelektroden,
die auf der äußeren Oberfläche des Entladungsgefäßes angebracht sind, erzeugt, um
eine möglichst homogene Entladung zu gewährleisten. Die dielektrisch nicht behinderte
Entladung wird vorteilhafterweise mittels zweier innerhalb des Entladungsgefäßes angeordneter
Kaltkathoden generiert. Zur Erzeugung der dielektrisch behinderten Entladung werden
die beiden Außenelektroden vorteilhafterweise mit Hochspannungsimpulsen beaufschlagt,
während zur Erzeugung der Xenon-Niederdruckentladung die Kaltkathoden vorteilhafterweise
mit einer mittelfrequenten Wechselspannung oder mit Hochspannungsimpulen beaufschlagt
werden.
III. Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Entladungslampe,
anhand der das erfindungesmäße Verfahren näher beschrieben wird. Diese Entladungslampe
dient beispielsweise als Display-Hinterleuchtung für Anzeigevorrichtung in Kraftfahrzeugen
oder Flugzeugen.
[0009] Die Entladungslampe besitzt ein rohrartiges, an den Enden gasdicht verschlossenes
Entladungsgefäß 1 aus Glas, das eine Länge von ca. 160 mm und einen Durchmesser von
ca. 9 mm aufweist und auf der Innenseite mit Leuchtstoff 2 beschichtet ist. Die beiden
Enden des Entladungsgefäßes 1 sind jeweils mit einer in den Innenraum des Entladungsgefäßes
1 hineinragenden, becherartigen Kaltkathode 3, 4 ausgestattet. Die Kaltkathoden 3,
4 sind durch in den Enden des Entladungsgefäßes 1 gasdicht eingeschmolzene Stromzuführungen
8, 9 mit einem Betriebsgerät 7 verbunden. Auf der äußeren Oberfläche des Entladungsgefäßes
1 sind zwei sich in Längsrichtung erstreckende, einander gegenüberliegende Außenelektroden
5, 6 aufgebracht. Im Innenraum des Entladungsgefäßes 1 befindet sich Xenon mit einem
Fülldruck von ungefähr 15 kPa. Zur Einstellung des ungedimmten Betriebszustandes der
Entladungslampe werden die Außenelektroden 5, 6 mittels des Betriebsgerätes 7 mit
Hochspannungsimpulsen beaufschlagt. Hierbei handelt es sich um unipolare, negative
Spannungsimpulse von ca. 3 bis 5 kV mit Pulsbreiten von ca. 2-3 µs und Pulsabständen
von ca. 10 µs. Im Innenraum des Entladungsgefäß 1 bildet sich quer zur Längserstreckung
des Entladungsgefäßes 1 eine dielektrisch behinderte Entladung aus. In dieser Entladung
werden Xenon-Excimere erzeugt, die unter Emission von ultravioletter Strahlung zerfallen.
Die ultraviolette Strahlung wird durch die Leuchtstoffbeschichtung 2 in weißes Licht
umgewandelt. Um die Helligkeit der Lampe geringfügig zu reduzieren, wird die elektrische
Leistung der dielektrisch behinderten Entladung durch Austastung von Pulsfolgen verringert.
Dieses Dimmverfahren erlaubt nur eine vergleichsweise geringfügige Reduktion der Helligkeit,
nämlich nur im Verhältnis 20:1, da bei zu starker Austastung der Pulsfolgen eine inhomogene
Entladung mit örtlich über die Lampe variierender Helligkeit entsteht. Um eine wei-tere,
stärkere Reduktion der Helligkeit zu ermöglichen, wird mittels des Betriebsgerätes
7 über die Kaltkathoden 3, 4 eine Xenon-Niederdruckentladung gezündet und die dielektrisch
behinderte Entladung abgeschaltet. Zur Erzeugung der XenonNiederdruckentladung werden
die Kaltkathoden 3, 4 mit Hochspannungsimpulsen von ca. 5 bis 10 kV und einer Impulsbreite
von ca. 1 µs sowie einer Impulsfolgefrequenz von ca. 20 kHz beaufschlagt. Die in der
Entladung entstehende UV-Strahlung wird von der Leuchtstoffschicht 2 in weißes Licht
umgewandelt. Das Dimmen der Xenon-Niederdruckentladung erfolgt durch Austastung von
Impulsfolgen mit Austastfrequenzen oberhalb von 75 Hz. Auf diese Weise kann die Helligkeit
der Entladungslampe im Verhältnis 1000 zu 1 kontinuierlich gedimmt werden. Die Hochspannungsimpulse
für die Kaltkathoden 3, 4 und für die Außenelektroden 5, 6 werden von demselben Betriebsgerät
7 generiert.
[0010] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das oben näher erläuterte Ausführungsbeispiel.
Beispielsweise kann die Xenon-Niederdruckentladung anstatt durch Hochspannungsimplse
auch durch eine mittelfrequente Wechseispannung generiert werden. Außerdem kann das
erfindungsgemäße Verfahren auch auf Lampen angewandt werden, die statt der dielektrisch
behinderten Außenelektroden 5, 6 dielektrisch behinderte Innenelektroden 5', 6' aufweisen.
Eine Lampe mit derartigen Innenelektroden 5', 6' ist in der Figur 2 stark schematisiert
abgebildet. Die Innenelektroden 5', 6' sind hier als einander gegenüberliegende, sich
in Längsrichtung erstreckende Metallstreifen ausgebildet, die unmittelbar auf der
Innenwand des Entladungsgefäßes 1 angebracht sind. Die Innenwand des Entladungsgefäßes
1 ist mit einer Leuchtstoffschicht 2 versehen und eventuell mit einem weiteren Dielektrikum
2' beschichtet, so daß die Metallstreifen 5', 6' zwischen der Innenwand des Entladungsgefäßes
1 und der Leuchtstoffschicht 2 bzw. dem Dielektrikum 2' angeordnet ist. Die dielektrisch
behinderte Entladung bildet sich senkrecht zu den Metallstreifen 5', 6' aus. Die Kaltkathodenentladung
wird mittels zweier in den Endverschlüssen 10, 11 des rohrartigen Entladungsgefäßes
1 angeordneten Becherelektroden 3, 4 erzeugt. Es ist aber auch möglich, das erfindungsgemäße
Verfahren auf Lampen anzuwenden, die neben den Kaltkathoden eine oder mehrere Innenelektroden
und eine oder mehrere Außenelektrode, zur Erzeugung der dielektrisch behinderten Entladung
aufweisen. Eine solche Lampe ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift DE
197 18 395 C1 offenbart.
1. Verfahren zum Betrieb einer Entladungslampe, wobei in der Entladungslampe eine erste,
dielektrisch behinderte Entladung und eine zweite, dielektrisch nicht behinderte Entladung
erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- mittels der ersten, dielektrisch behinderten Entladung durch Bildung von Xenon-Excimeren
UV-Strahlung erzeugt wird,
- die zweite, dielektrisch nicht behinderte Entladung eine UV-Strahlung emittierende
Xenon-Niederdruckentladung ist,
- die von beiden Entladungen generierte UV-Strahlung mittels eines oder mehrerer Leuchtstoffe
(2; 2') in sichtbares Licht umgewandelt wird,
- die Helligkeit der Entladungslampe geregelt wird, indem zur Einstellung des ungedimmten
Zustandes in der Entladungslampe die dielektrisch behinderte Entladung erzeugt wird
und zur Einstellung eines gedimmten Zustandes in der Entladungslampe die Xenon-Niederdruckentladung
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- zum Betrieb der Entladungslampe im ungedimmten Zustand ausschließlich die dielektrische
behinderte Entladung erzeugt wird,
- zum Verringern der Helligkeit der Entladungslampe zunächst die elektrische Leistung
der dielektrisch behinderten Entladung reduziert wird, und
- zur weiteren Verringerung der Helligkeit der Entladungslampe die dielektrische Entladung
ausgeschaltet und ausschließlich die Xenon-Niederdruckentladung erzeugt wird, wobei
die elektrische Leistung der XenonNiederdruckentladung in Abhängigkeit von der gewünschten
Helligkeit eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dielektrisch behinderte
Entladung mittels zweier Außenelektroden (5, 6), die auf der äußeren Oberfläche des
Entladungsgefäßes (1) angebracht sind, erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dielektrisch behinderte
Entladung mittels zweier streifenförmiger Innenelektroden (5', 6'), die auf der Innenwand
des Entladungsgefäßes (1) angebracht sind, erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Xenon-Niederdruckentladung
mittels zweier, innerhalb des Entladungsgefäßes (1) angeordneter Kaltkathoden (3,
4) erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dielektrisch behinderte
Entladung mit Hilfe von Hochspannungsimpulsen erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Xenon-Niederdruckentladung
mit Hilfe von mittelfrequenten Wechselspannungen oder Hochspannungsimpulsen erzeugt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Helligkeitsregelung
durch Austasten von Impulsfolgen erfolgt.