[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Injizieren von Mörtel in ein Bohrloch
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Derartige Vorrichtungen werden
zum Setzen von sog. Injektonsankern verwendet. Injektionsanker sind üblicherweise
stabförmige Bauteile wie beispielsweise Gewindestäbe, Dywidag-Stäbe oder auch spezielle
Anker, die in ein im Durchmesser größeres Bohrloch eingebracht und mit einem Mörtel
oder dgl. verankert werden. Zum Injizieren des Mörtels insbesondere in ein tiefes
Bohrloch kann ein Injektionsrohr verwendet werden, das auf eine Ausbringvorrichtung
für den Mörtel, beispielsweise eine sog. Auspresspistole aufgesetzt wird und an dessen
vorderem Ende der Mörtel austritt. Das Injektionsrohr wird bis in den Bereich eines
Bohrlochgrundes in das Bohrloch gesteckt und der Mörtel injiziert, d.h. in das Bohrloch
eingebracht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein blasenfreies, vollständiges Verfüllen
von tiefen Bohrlöchern auf diese Weise nicht oder nur schwer möglich ist. Eine blasenfreie
Verfüllung des Bohrlochs mit Mörtel ist jedoch für eine gute Verankerung des Injektionsankers
mit hohen Auszugswerten erforderlich.
[0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Injizieren von
Mörtel in ein Bohrloch vorzuschlagen, die ein blasenfreies Injizieren des Mörtels
in das Bohrloch ermöglicht.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
erfindungsgemaße Vorrichtung weist ein Injektionsrohr mit einem seitlich abstehenden
Bund auf. Der insbesondere umlaufend ausgebildete Bund sollte einen kleineren Durchmesser
als das Bohrloch aufweisen, so dass die Vorrichtung problemlos in das Bohrloch gesteckt
und auch wieder herausgezogen werden kann. Zum Injizieren des Mörtels wird die Vorrichtung
bis in den Bereich des Bohrlochgrundes in das Bohrloch gesteckt und der Mörtel wird
durch das Injektionsrohr im Bereich vor dem Bund in das Bohrloch injiziert. Der Mörtel
füllt das Bohrloch zwischen dem Bohrlochgrund und dem Bund der Vorrichtung aus, wobei
der Bund verhindert, dass Mörtel in Richtung einer Bohrlochmündung abfließt. Durch
den Bund wird ein statischer Druck des in das Bohrloch eingebrachten Mörtels aufgebaut,
der eine Blasenbildung vermeidet und zu einer vollständigen Verfüllung des Bohrlochs
mit Mörtel im Bereich zwischen dem Bohrlochgrund und dem Bund führt. Der in das Bohrloch
eingebrachte Mörtel drückt die Vorrichtung am Bund mit zunehmender Verfüllung des
Bohrlochs mit Mörtel in Richtung der Bohrlochmündung, wodurch sichergestellt ist,
dass der Bereich des Bohrlochs zwischen dem Bohrlochgrund und dem Bund der Vorrichtung
blasenfrei und vollständig mit Mörtel verfüllt ist. Auf diese Weise wird eine blasenfreie
Verfüllung des Bohrlochs mit Mörtel erzielt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat
den Vorteil, dass sie eine blasenfreie Verfüllung auch eines tiefen Bohrlochs mit
Mörtel ermöglicht. Das Injektionsrohr der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann, muß
jedoch nicht einen kreisrunden Querschnitt haben. Auch ist es üblich, allerdings nicht
zwingend erforderlich, dass das Injektionsrohr einen unveränderlichen Querschnitt
über seine Länge aufweist.
[0004] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Bund im Bereich des vorderen Endes
des Injektionsrohrs angebracht. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung drückt der
in das Bohrloch injizierte Mörtel das Injektionsrohr gemeinsam mit dem Bund in Richtung
der Bohrlochmündung.
[0005] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht einen auf dem Injektionsrohr verschieblichen
Bund vor. Bei dieser Ausgestaltung verschiebt der injizierte Mörtel den Bund auf dem
Injektionsrohr, das Injektionsrohr braucht daher beim Injizieren des Mörtels nicht
in Richtung der Bohrlochmündung zurückbewegt werden.
[0006] In bevorzugter Ausgestaltung ist der Bund lösbar am Injektionsrohr angebracht. Auf
diese Weise kann der Bund zur Anpassung an unterschiedliche Bohrlochdurchmesser ausgewechselt
werden.
[0007] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den Bund in Form einer Tülle auszubilden,
die auf das Injektionsrohr aufgesteckt wird.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgmäße Vorrichtung 10 zum Injizieren
von Mörtel in ein Bohrloch weist ein Injektionsrohr 12 auf, welches sich an einem
hinteren Ende einstückig zu einer Aufsteckmuffe 14 erweitert. Mit der Aufsteckmuffe
14 ist das Injektionsrohr 12 klemmend auf eine Mörtel-Ausbringdüse 16 einer im übrigen
nicht dargestellten, an sich bekannten Mörtel-Auspresspistole aufgesteckt. An einem
vorderen Ende 18 ist eine Tülle 20 auf das Injektionsrohr 12 aufgesetzt, die einen
kreisscheibenförmigen Bund 22 aufweist. Der Bund 22 befindet sich in einer Radialebene
zum Injektionsrohr 12, d.h. er steht seitlich vom Injektionsrohr 12 ab.
[0010] Zum Injizieren von Mörtel in ein insbesondere tiefes Bohrloch 24 in einem Mauerwerk
26 wird das Injektionsrohr 12 in das Bohrloch 24 gesteckt, bis es an einem Bohrlochgrund
26 aufsitzt oder jedenfalls bis nahe an den Bohrlochgrund. Anschließend wird Mörtel
28, beispielsweise ein Kunstharzmörtel, mit der nicht dargestellten Auspresspistole
durch die Ausbringdüse 16 und das Injektionsrohr 12 in das Bohrloch 24 eingebracht.
Der Mörtel 28 tritt am vorderen Ende 18 aus dem Injektionsrohr 12 aus und füllt den
Raum zwischen dem Bohrlochgrund und dem Bund 22 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
10 im Bohrloch 24 aus. Der in das Bohrloch 24 injizierte Mörtel 28 baut einen Druck
auf, der ein vollständiges und blasenfreies Ausfüllen des Bohrlochs 24 zwischen dem
Bund 22 und dem Bohrlochgrund 26 bewirkt. Der Druck des Mörtels 28, der die Vorrichtung
10 am Bund 22 beaufschlagt, drückt die Vorrichtung 10 und zusammen mit dieser die
Auspresspistole in Richtung einer Bohrlochmündung 30 zurück. Dadurch bewegt sich die
Vorrichtung 10 mit zunehmender Verfüllung des Bohrlochs 24 zurück, wobei der Druck
des Mörtels bewirkt, daß der sich vergrößernde Raum zwischen dem Bund 22 der Vorrichtung
10 und dem Bohrlochgrund 26 im Bohrloch 24 stets vollständig und blasenfrei mit dem
Mörtel 28 ausgefüllt ist, dessen Menge sich durch das Injizieren ständig vergrößert.
Auf diese Weise läßt sich das Bohrloch 24 vom Bohrlochgrund 26 bis zur Bohrlochmündung
30 vollständig und blasenfrei mit Mörtel 28 verfüllen. Nachdem der Mörtel 28 mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 in das Bohrloch 24 injiziert worden ist, läßt sich
ein nicht dargestellter, an sich bekannter Injektionsanker in den Mörtel 28 im Bohrloch
24 einbringen, der nach Aushärten des Mörtels 28 im Mauerwerk 26 fest verankert ist.
[0011] Die Tülle 20 mit dem Bund 22 ist durch Klemmkraft unverschieblich auf das vordere
Ende 18 des Injektionsrohrs 12 aufgesteckt. Auf diese Weise bewegt sich beim Injizieren
des Mörtels 28 die gesamte Vorrichtung 10 einschließlich des Injektionsrohres 12 mit
dem vom injizierten Mörtel 28 zurückgedrängten Bund 22 zurück in Richung der Bohrlochmündung
30. Um die Vorrichtung 10 an unterschiedliche Bohrlochdurchmesser anzupassen, wird
die Tülle 20 vom Injektionsrohr 12 abgezogen und es wird eine andere Tülle 20 auf
das vordere Ende 18 des Injektionsrohrs 12 aufgesteckt, deren Bund 22 einen anderen
Durchmesser aufweist. Der Bund 22 sollte einen ungefähr ein bis zwei Milimeter kleineren
Durchmesser als das Bohrloch 24 haben, damit die Vorrichtung 10 frei im Bohrloch 24
beweglich ist. Ein Ringspalt zwischen dem Bund 22 und einer Wandung des Bohrlochs
24 ist dabei so klein, dass eine allenfalls vernachlässigbare Menge des injizierten
Mörtels 28 durch den Ringspalt durchtritt, und dass ein ausreichender Druckaufbau
im Mörtel 28 stattfindet.
[0012] Bei einer Abwandlung ist die Tülle 20 gegen Reibungskraft verschiebbar auf das Injektionsrohr
12 aufgesetzt. Die Tülle 20, die sich zu Beginn der Injektion des Mörtels 28 am vorderen
Ende 18 des Injektionsrohrs 12 befindet, wird vom Injizierten Mörtel 28 auf dem Injektionsrohr
12 zurück in Richtung der Bohrlochmündung 30 verschoben, ohne daß das Injektionsrohr
12 in Richtung aus dem Bohrloch 24 heraus bewegt werden muß. Das Injektionsrohr 12
kann dadurch bis zur vollständigen Verfüllung des Bohrlochs 24 mit Mörtel 28 unbewegt
im Bohrloch 24 verbleiben und wird erst nach Beendigung der Injektion des Mörtels
28 aus dem Bohrloch 24 herausgezogen. Die nicht dargestellte Auspresspistole braucht
dadurch während des Injizierens des Mörtels 28 nicht bewegt zu werden.
1. Vorrichtung zum Injizieren von Mörtel in ein Bohrloch, wobei die Vorrichtung ein Injektionsrohr
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Injektionsrohr (12) einen seitlich abstehenden Bund (22) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (22) im Bereich eines vorderen Endes (18) des Injektionsrohrs (12)
angebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (22) verschieblich auf dem Injektionsrohr (12) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (22) lösbar am Injektionsrohr (12) angebracht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Injektionsrohr (12) eine Tülle (20) aufgesetzt ist, die den seitlich
abstehenden Bund (22) aufweist.