Fachgebiet
[0001] Der Gegenstand der Erfindung gehört ins Gebiet der Transport- und Lagerwirtschaft
und direkt betrifft er Einrichtungen des Werkstoff- und Produkthandhabens, besonders
Paletten verschiedener Bauarten.
Bisheriger Stand der Technik
[0002] Von Anfang sind Flachpaletten nur für den ursprünglichen Zweck, also zum Transport
und zur Lagerung derartiger Waren verwendet worden, die von der Palette nicht einfach
herabfallen konnten. Zu derartigen Waren gehören platten- oder blockartige Gegenstände,
wie Ziegel- und Blocksteine, in Säcke verpacktes Schüttgutmaterial, wie Zement, Kalk
für die Bauindustrie, Zucker, Mehl, Reis, Getreide für die Nahrungsmittelindustrie
und Landwirtschaft, eventuell in Schachteln oder Kisten verpackte Waren.
[0003] Infolge der allgemeinen Verbreitung des Transports mittels Flachpaletten und Anwachens
deren Anzahl in der ganzen Welt, ist auch die Manipulation mit den Paletten beschleunigt
worden, weshalb weitere Maßnahmen zu treffen waren, um die Ware auf der Palette gegen
verrutschen zu sichern. Dementsprechend sind verschiedene Umbindungsmethoden entwickelt
worden.
[0004] Einfach montier- und demontierbare, wirtschaftlich transportierbare Zusatzeinrichtungen,
die das Nutzen von Flachpaletten für andere Zwecke ermöglicht hätten - zum Beispiel
für den Transport und die Lagerung von Stangenmaterial oder von kleineren, auch nicht
verpackten Produkten - als Flachpalettenzubehör erscheinen auf dem Markt nur sehr
zögerlich.
[0005] Auch in den Sammlungen der Fachliteratur gibt es überwiegend Angaben über Spezialpaletten
für jeden einzelnen Verwendungszweck. Bei den Raum- bzw. Kistenpaletten konzentrierten
sich die Erfinder auf Lösungen, die den Rücktransport der leeren Paletten dadurch
rationalisieren, daß die Seitenplatten demontierbar oder zusammenfaltbar gestaltet
wurden, wodurch das Materialvolumen beim Rücktransport der leeren Paletten wesentlich
reduziert wird und die Transportkosten verringert werden.
[0006] Es gibt nur eine geringe Anzahl derartigen Palettenzubehörs, das den üblichen Flachpaletten
z.B. Europaletten eine allgemeine und universale Nutzung - nach sehr einfachen Maßnahmen
und Eingriffen - ermöglicht.
[0007] Die letzt erwähnten Lösungen haben in den meisten Fällen den Nachteil, daß die Konturen
der Flachpaletten zwangsläufig geändert werden, also daß das notwendige Zubehör über
die normierten Außenmaße der Grundpaletten hinausragen, oder an der Palette mechanische
Änderungen vorgenommen werden müssen (durch Bohren, Anschrauben, Annageln von verschiedenen
Gegenständen), wodurch diese Paletten die normierten Standardabmessungen überschreiten.
Kernpunkte der Erfindung
[0008] Ziel dieser Erfindung ist, ein Palettensystem zu entwickeln, das ohne mechanische
Änderungen der Flachpalettenkonstruktion und bei Einhaltung der Flachpaletten Außenmaße,
deren Verwendung für den Transport von Stückgut zu ermöglichen.
Die Verwendung des neuentwickelten Palettenaufsatzsystems bedingt aber die Nutzung
von bereits bekannten technischen Lösungen, die z.B. durch Eigenschaften des Patentes
der Slowakischen Republik Nr. 279 898 oder des Gebrauchsmusters der BRD Nr. G 93 04
124.1 vorgegeben werden. Gegenstand beider Schutzrechte ist ein Halter mit senkrechten
Ständern, auf welche die einzelnen Segmente des Flachpalettenaufsatzes gemäß dieser
Erfindung aufgesteckt werden.
Die wichtigste Eigenschaft der oben genannten Halter ist, daß sie entlang der Längsseite
der Palette verschiebbar sind, was das Installieren der Aufsatzsegmente wesentlich
erleichtert.
[0009] Vorteil des Gegenstandes der Erfindung ist einerseits, daß keine Teile des Aufsatzes
über die Konturen der Flachpalette reichen und andererseits, daß, um den Aufsatz aufsetzen
zu können, an der Palette keine die Palette verändernden Maßnahmen vorzunehmen sind.
[0010] Die Erfindung betrifft also ein Flachpalettenaufsatzsystem, das aus "C"-förmigen
Endsegmenten und geraden Seitensegmenten mit Verbindungsösen, und/oder mit, mit Verbindungshaken
versehenen Einhängesegmenten besteht. Die Verbindung der Seiten- und Endsegmente erfolgt
durch Koppelstangen. Die Seitensegmente können durch Einhängesegmente mit Verbindungshaken
ersetzt werden. Die einzelne Segmente des Flachpalettenaufsatzes können beliebig miteinander
kombiniert werden.
[0011] Die Hauptmerkmale dieser Erfindung ergeben sich dadurch, daß die Seitenarme der Endsegmente
auf die Ständer der Aufsteckhalter gesteckt, und dadurch auf der Flachpalette befestigt
sind. Der Palettenaufsatz kann durch das Einhängen von Einhängesegmenten und/oder
das Koppeln von Seitensegmenten mittels Koppelstange geschlossen werden. Die Verbindungshaken
der Einhängesegmente werden zum Beispiel durch das Um- und Einbiegen der überstehenden
waagerechten Gitterelemente hergestellt.
[0012] Die einzelne Segmente können entweder aus Gittermatten wie in den Bildern dargestellt,
oder aus Vollmaterial, zum Beispiel aus Blech, Kunststoff oder Holz hergestellt werden.
Erläuterung der Abbildungen
[0013]
Im Bild 1 ist beispielhaft ein komplettes erfindungsgemäßes Palettenaufsatzsystem
dargestellt. Es besteht aus den beiden Endsegmenten, einem Seitensegment, einem Einhängesegment
und zwei Koppelstangen. Weiters ist eine Flachpalette mit den darauf befestigten Aufsteckhaltern
ersichtlich. Ein Endsegment ist aufgesteckt, das zweite Endsegment wird gerade aufgesteckt.
Das Seitensegment wird zwischen die Endsegmente so eingeschoben, daß die Verbindungsösen
achsenfluchtig sind und durch das Einstecken der Koppelstangen eine kraftschlüssige
Verbindung der drei Segmente. hergestellt wird.
Das Einhängesegment wird auf der freien Seite in die Verbindungsösen der Endsegmente
eingehängt.
Im Bild 2 ist der Grundriß eines kompletten, aus Gittermatten hergestellten Flachpalettenaufsatzes
dargestellt, bei dem die Seitensegmente mit den Endsegmenten durch das Einstecken
der Koppelstangen in die Verbindungsösen verbunden sind.
Im Bild 3 ist ein Detailbild der Verbindung des Endsegments mit dem Ständer des Halters
dargestellt, bei der die Fassungen der Seitenarme des Endsegmentes die Ständer umhüllen.
In diesem Beispiel sind die Fassungen unterhalb der horizontalen Gitterelementen befestigt
und ragen in das Innere der entstehenden Gitterbox. Außerdem ist in diesem Bild die
Koppelung der Verbindungsösen eines Seitensegments und eines Endsegmentes durch eine
Koppelstange dargestellt.
Im Bild 4 ist eine Lösungsalternative bei der ein Seitensegment als Einhängesegment
ausgebildet ist. Dieses Segment ist an den Enden der horizontalen Gitterelemente mit
Verbindungshaken besonderer Ausführung versehen. Diese Einhängesegmente sind vorteilhaft
in mehreren niedrigeren Ausführungen herzustellen, wodurch die einzelne Teile folgeweise
je nach dem Höhenniveau des Ladegutes in der Palette ein- bzw. ausgehängt worden können.
Im Bild 5 ist ein beispielhafter Verbindungshaken zu sehen.
Im Bild 6 ist eine alternative Ausführung der Fassung, die durch das wechselseitige
Ausbiegen der waagerechten Gitterelemente entsteht, ersichtlich.
Im Bild 7 ist die einfachste Ausführung des Palettenaufsatzes, bestehend aus einer
Flachpalette, vier Haltern, zwei Endsegmenten und zwei Koppelstangen dargestellt
Ausführungsbeispiel
[0014] In den beigefügten Abbildungen ist ein, aus Stahlgittermatten hergestelltes Flachpalettenaufsatzsystem
dargestellt und diesem Ausgangswerkstoff sind auch alle Einzelteile des Aufsatzes
angepaßt. Da diese Ausführung des Aufsatzes am kompliziertesten in der Herstellung
und Bildgestaltung ist, wurde zur Beschreibung und Darstellung des Gegenstandes der
Erfindung diese schwerste Alternative gewählt.
[0015] Die Erfindung betrifft also ein Flachpalettenaufsatzsystem, das aus "C"-förmigen
Endsegmenten 11 und geraden Seitensegmenten 12 mit Verbindungsösen 14 und/oder mit,
mit Verbindungshaken 20 versehenen Einhängesegmenten 25 besteht.
Die Verbindung der Seiten- 12 und Endsegmente 11 erfolgt durch Koppelstangen 18. Die
Seitensegmente 12 können durch Einhängesegmente 25 mit Verbindungshaken 20 ersetzt
werden. Die einzelne Segmente 11, 12, 25 des Flachpalettenaufsatzes können beliebig
miteinander kombiniert werden.
[0016] Die Hauptmerkmale dieser Erfindung ergeben sich dadurch, daß das Flachpalettenaufsatzsystem
bestehend aus, mit Verbindungsösen 14 versehenen Seiten- 12 und Endsegmenten 11 oder
mit Verbindungshaken 20 versehenen Einhängesegmenten 25 und einem, entweder aus einer
Kombination von Verbindungsösen 14 der End- 11 und Seitensegmenten 12 und Koppelstangen
18, oder einer Kombination von Verbindungsösen 14 der Endsegmente 11 mit Verbindungshaken
20 der Einhängesegmente 25 gebildeten Koppelsystem besteht.
[0017] Weiter daß die Seitenarme 24 der Endsegmente 11 übereinanderliegende Fassungen 13
aufweisen und an ihren Enden gleichachsige Verbindungsösen 14, zum Einhängen von Einhängesegmenten
25 und/oder zum Verbinden der Seitensegmente 12 mittels Koppelstangen 18, haben, wobei
die Fassungen 13 nach innen ragen und an den übereinander liegenden waagerechten Gitterelementen
16 befestigt und auf die Ständer der Halter 17 aufsteckbar sind und daß die beiden
Endsegmente 11 mit, ebenfalls mit Verbindungsösen 14 versehenen, Seitensegmenten 12
mittels Koppelstangen 18 verbunden sind.
[0018] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist auch, daß die Einhängesegmente 25, zum
Einhängen in die Verbindungsösen 14 der Endsegmente 11, mit, mit Schrägteilen 26 ausgestatteten
Verbindungshaken 20, versehen sind.
[0019] Die einfachste Lösungsmöglichkeit des Gegenstandes dieser Erfindung ist ein, nur
aus zwei, mit Koppelstangen 18 miteinander direkt verbundenen Endsegmenten 11 zusammengestellter
Flachpalettenaufsatz.
[0020] Alle horizontalen Gitterelemente 16 der Endsegmente 11 und der Seitensegmente sind
mit Verbindungsösen 14 versehen, die durch Umbiegen der freien Enden der horizontalen
Gitterelemente 16 herzustellen und mit einer Schweißnaht zu schließen sind.
[0021] Ein weiteres Beispiel der Verwirklichung des Gegenstandes dieser Erfindung ist ein
Flachpalettenaufsatz, dessen Fassungen 13 aus zum gleichen Teil nach innen und außen
gebogenen, übereinander liegenden waagerechten Gitterelementen 16 gebildet werden.
[0022] Der Zusammenbau des Flachpalettenaufsatzes erfolgt folgendermaßen:
Auf der Palette 23 werden zuerst die vier Halter 17 befestigt, auf deren Ständer werden
die, mit den Seitenarmen 24 der Endsegmente 11 dauerhaft verbundene Fassungen 13 auf
beiden schmaleren Enden der Palette 23 aufgesteckt. Alle horizontalen Gitterelemente
16 der Endsegmente 11 sind mit Verbindungsösen 14 versehen, die durch Umbiegen der
freien Enden der horizontalen Gitterelemente 16 herzustellen und mit einer Schweißnaht
zu schließen sind.
Auf solchermaßen aufgesteckte Endsegmente 11 werden seitlich Seitensegmente 11 draufgelegt
und zwar so, daß deren Verbindungsösen 14 mit den Verbindungsösen 14 der Endsegmente
11 gleichachsig sind. In die Öffnungen der Verbindungsösen 14 werden von oben die
Rümpfe 27 der Koppelstangen 18 eingesteckt und zwar so tief, daß die Nase 28 der Koppelstange
18 auf der obersten Verbindungsöse 14 hängen bleibt. Wenn sich alle vier Koppelstangen
18 bereits in den Verbindungsösen 14 der Endsegmente 11 und der Seitensegmente 12
befinden, bildet der Palettenaufsatz eine geschlossene Einheit, und die solchermaßen
hergestellte Raumpalette ist zum Füllen mit Produkten bereit.
[0023] Was das Material der End-, Seiten- und Einhängesegmente 11, 12 und 25 betrifft, so
können diese sowohl aus Gitter, als auch aus üblichen Bau- bzw. Konstruktionsmaterialien,
wie Blech, Holz- und Kunststoffplatten hergestellt werden.
Industrielle Nutzungsmöglichkeiten
[0024] Der Gegenstand dieser Erfindung kann von Industrieproduktions- und Transportuntemehmen,
die Flachpaletten besitzen und darüberhinaus sich auch mit der Handhabung von Stückgut
in Massenmengen befassen, oder mit der Handhabung von weiteren Waren beschäftigen,
seien es Rohstoffe für die Textilindustrie, Nahrungsmittel, Obst, Gemüse, Landwirtschaftsprodukte
etc verwendet werden.
Nomenklatur
[0025]
- 11
- Endsegment
- 12
- Seitensegment
- 13
- Fassung
- 14
- Verbindungsöse
- 15
- senkrechtes Gitterelement
- 16
- horizontales Gitterelement
- 17
- Ständerhalter
- 18
- Koppelstange
- 19
- senkrechter Hakenteil
- 20
- Verbindungshaken
- 21
- Bodenhaken
- 23
- Flachpalette
- 24
- Seitenarm
- 25
- Einhängesegment
- 26
- Schrägteil
- 27
- Rumpf
- 28
- Nase
1. Flachpalettenaufsatzsystem bestehend aus, mit Verbindungsösen versehenen Seiten- und
Endsegmenten oder mit Verbindungshaken versehenen Einhängesegmenten und einem, entweder
aus einer Kombination von Verbindungsösen der End- und Seitesegmente und Koppelstangen,
oder einer Kombination von Verbindungsösen der Endsegmente mit Verbindungshaken der
Einhängesegmente gebildeten Koppelsystem dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenarme 24 der Endsegmente 11 übereinanderliegende Fassungen 13 aufweisen
und an ihren Enden gleichachsige Verbindungsösen 14, zum Einhängen von Einhängesegmenten
25 und/oder zum Verbinden der Seitensegmente 12 mittels Koppelstangen 18, haben.
2. Flachpalettenaufsatzsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Fassungen 13 nach innen ragen, an den übereinander liegenden waagerechten
Gitterelementen 16 befestigt und auf die Ständer der Halter 17 aufsteckbar sind.
3. Flachpalettenaufsatzsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Fassungen 13 aus zum gleichen Teil nach innen und außen gebogenen, übereinander
liegenden waagerechten Gitterelementen 16 gebildet werden.
4. Flachpalettenaufsatzsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Endsegmente 11 mit, ebenfalls mit Verbindungsösen 14 versehenen,
Seitensegmenten 12 mittels Koppelstangen 18 verbunden sind.
5. Flachpalettenaufsatzsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsösen 14 der Seitenarme 24 der Endsegmente 11 mittels Koppelstangen
18 direkt miteinander verbunden werden.
6. Flachpalettenaufsatzsystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängesegmente 25, zum Einhängen in die Verbindungsösen 14 der Endsegmente
11, mit, mit Schrägteilen 26 ausgestatteten Verbindungshaken 20 versehen sind.
7. Flachpalettenaufsatz nach Ansprüchen 1 bis 5 gekennzeichnet dadurch, daß die End-, Seiten- und Einhängesegmente (11, 12 und 25) aus Gittern hergestellt
sind.
8. Flachpalettenaufsatz nach Ansprüchen 1 bis 5 gekennzeichnet dadurch, daß die End-, Seiten- und Einhängesegmente (11, 12 und 25) aus Vollmaterial bzw.
Platten hergestellt sind.