(19)
(11) EP 1 065 325 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.2001  Patentblatt  2001/01

(21) Anmeldenummer: 00810553.8

(22) Anmeldetag:  23.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 1/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.06.1999 DE 29911258 U

(71) Anmelder: HUBER + SUHNER AG
8330 Pfäffikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Römer, Marcus
    8610 Uster (CH)

(74) Vertreter: Hepp, Dieter et al
Hepp, Wenger & Ryffel AG, Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Dichtungsband zum Abdichten einer Fuge


(57) Ein Dichtungsband (1) zum Abdichten von Fugen in Bauwerken, besteht im wesentlichen aus einem Trägersubstrat (2), auf welchem wenigstens auf einer Seite (3, 3b) eine wasserdichte Beschichtung (4a, 4b) so vorgesehen ist, dass zwei seitliche, unbeschichtete Randstreifen (5a, 5b; 6a, 6b) gebildet werden. An wenigstens einer Querseite (7) des Dichtungsbandes ist ausserdem ein unbeschichteter Quer-Randstreifen (8a, 8b) vorgesehen.




Beschreibung


[0001] Die Neuerung betrifft ein Dichtungsband zum Abdichten von Fugen in Gebäudewänden mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Schutzansprüche. Derartige Dichtungsbänder sind insbesondere beim Erstellen von Aussenwänden in Baugruben, z.B. für Keller, notwendig. Dichtungsbänder zum Abdecken von Bauwerksfugen sind in einer Vielzahl bekannt und gebräuchlich. Solche Dichtungsbänder bestehen im allgemeinen aus elastisch verformbarem Folienband, auf dessen Randbereiche mit Klebstoff beschichtbare Haftstreifen aufgetragen sind oder in dessen Randbereiche ein grobporiges Gewebe oder Vlies eingelassen ist. Um das Ende bzw. den Anfang von solchen Dichtungsbändern ausreichend zu verankern, (beispielsweise im Bereich von Kellerwänden) ist es bereits bekannt, auch an den Querseiten des Bandes einen seitlichen Randstreifen vorzusehen. Der seitliche, quere Randstreifen erlaubt eine gute Befestigung des Bandanfangs am Untergrund.

[0002] Es hat sich aber herausgestellt, dass diese Dichtbänder verhältnismässig schwierig herzustellen sind. Aufgrund des etwa eine U-Form aufweisenden Haftstreifens ist es schwierig, Dichtungsbänder kontinuierlich herzustellen. Die seitlichen Randstreifen tendieren dazu auseinanderzulaufen. Solche Bänder wurden deshalb bisher nur in verhältnismässig kurzen Längen, d.h. als Anfangs- bzw. Endstücke hergestellt.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, insbesondere also ein Dichtungsband zu schaffen, bei dem sich das Ende bzw. der Anfang zuverlässig mit dem Mauerwerk oder mit darüber angebrachtem Belag verbinden lässt. Das erfindungsgemässe Dichtungsband soll ausserdem in einfacher Weise und auch in verhältnismässig grossen Längen herstellbar sein.

[0004] Es sind bereits Dichtungsbänder bekannt, bei denen die einen Haftgrund bildenden Randbereiche durch die seitlichen Ränder eines durchgehenden Trägersubstrates gebildet werden. Auf dem Trägersubstrat ist einseitig eine wasserdichte Beschichtung angebracht. Erfindungsgemäss wird bei einem solchen Dichtungsband, bei dem unter der wasserdichten Beschichtung seitlich zwei unbeschichtete Randstreifen vorstehen, an wenigstens einer Querseite ebenfalls ein unbeschichteter Quer-Randstreifen vorgesehen. Der Quer-Randstreifen erlaubt eine gute Verankerung des Anfangs bzw. des Endes des Dichtungsbands. Gleichzeitig ist das Dichtungsband auf einfache Weise herstellbar. Die Gefahr des Ausseinanderlaufens der seitlichen Randstreifen ist aufgrund des durchgehenden Trägersubstrates nicht mehr vorhanden. Solche Dichtungsbänder können deshalb in beliebig gewünschter Länge hergestellt werden.

[0005] Insbesondere weisen die erfindungsgemässen Dichtungsbänder eine Länge von etwa 2 bis 5, vorzugsweise etwa 3 Metern auf. Solche Dichtungsbänder eignen sich deshalb besonder gut zum Abdichten von Fugen an Aussenwänden von Fundamenten oder Kellern. Ein einzelnes Dichtungsband kann über die ganze Höhe der Fuge angebracht werden. Es ist nicht notwendig, einzelne Dichtungsbänder und ein Randstück zusammenzusetzen.

[0006] Vorzugsweise ist das Trägersubstrat auf beiden Seiten mit einer Beschichtung versehen, wobei vorzugsweise die Breite des beschichteten Bereichs auf der einen Seite grösser ist als auf der anderen Seite des Bandes. Die unbeschichteten, seitlichen Randstreifen sind deshalb auf der einen Seite dünner als auf der anderen Seite. Dies erlaubt, während der Befestigung des Randbereichs des Vlieses am Mauerwerk durch Dichtungskleber den einseitig noch vom Dichtungsmaterial überdeckten Bereich auf der anderen Seite bereits mit dem Mauerwerk fest zu verkleben. Die Reihenfolge Dichtungsmaterial - Vlies - Untergrund erlaubt eine Verankerung des Dichtungsmaterials auf dem Untergrund. Dies erhöht die Dichtigkeit für Durchtritt von Wasser und vermeidet das Hinterlaufen

[0007] Ebenso vorteilhaft kann auch die Breite des unbeschichteten Quer-Randstreifens auf der einen Seite des Trägersubstrates grösser ausgebildet sein als auf der anderen Seite.

[0008] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Trägersubstrat als Vlies ausgebildet, insbesondere als Vlies mit einer Dehnbarkeit, die in Querrichtung grösser ist als in Längsrichtung. Fugenbewegungen können damit trotz des durchgehenden Substrates ausgeglichen werden.

[0009] Gemäss einem weiteren Aspekt der Neuerung ist das durchgehende Trägersubstrat beidseitig mit einer Beschichtung versehen. Im beschichteten Bereich lässt sich das Dichtungsband nicht fest mit dem Untergrund verbinden. In diesem Bereich bleibt das Band dehnbar. Damit können Fugenbewegungen durch das Band in einer Region benachbart zur Fuge ausgeglichen werden. Die unbeschichteten Querrandstreifen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls vorteilhaft, jedoch nicht zwingend.

[0010] Die vorliegende Neuerung ist im Folgenden in einem Ausführungsbeispiel und anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
perspektivische Draufsicht auf das Ende eines Dichtungsbandes,
Figur 2
das Dichtungsband im Querschnitt,
Figur 3
das Ende des Dichtungsbandes in einem Längsschnitt und
Figur 4
Schemazeichnung der Abdichtung einer Wandfuge durch ein einzelnes, langes Dichtungsband.


[0011] In Figur 1 ist schematisch in perspektivischer Darstellung ein Dichtungsband 1 gezeigt. Das Dichtungsband 1 besteht im wesentlichen aus einem Trägersubstrat 2, das auf seiner Unterseite 3a und auf seiner Oberseite 3b je mit einer wasserdichten Beschichtung 4a, 4b versehen ist. Das Trägersubstrat besteht aus einem Vlies. Die Beschichtung 4a, 4b besteht aus einem dehnbaren, wasserdichten Material, z.B. Gummi, gummiähnlichem Material oder einem thermoplastischen Elastomer.

[0012] Das Trägersubstrat 2 steht seitlich über bzw. unter der Beschichtung 4a, 4b hervor, sodass auf der einen Seite 3a unbeschichtete Seitenränder 5a, 6a und auf der anderen Seite 3b unbeschichtete Seitenränder 5b, 6b gebildet werden.

[0013] An der Querseite 7 des Dichtungsbandes 1, welche den Anfang bzw. das Ende des Dichtungsbandes 1 bildet, wird ausserdem ein unbeschichteter Quer-Randbereich 8a (auf der einen Seite 3a des Trägersubstrates 2) und 8b (auf der anderen Seite 3b des Trägersubstrates 2) gebildet. Die unbeschichteten Quer-Randbereiche 8a, 8b dienen der Verankerung des Bandendes.

[0014] In Figur 2 ist ein Querschnitt durch das erfindungsgemässe Band gezeigt. Das Trägersubstrat 2 erstreckt sich über die ganze Breite des Dichtungsbandes 1. Die auf der Seite 3b gebildete Beschichtung 4b ist weniger breit ausgebildet als die auf der Seite 3a des Trägersubstrates 2 angebrachte Beschichtung 4a. Die Breite B1 der unbeschichteten, seitlichen Randbereiche 5b und 6b ist deshalb auf der einen Seite 3b des Trägersubstrats 2 grösser als die Breite B2 der unbeschichteten, seitlichen Randstreifen 6a und 5a auf der anderen Seite 3a.

[0015] Im Bereich der Beschichtungen 4a, 4b ist das Dichtungsband nicht fest mit dem Untergrund verbunden, da kein Haftgrund vorgesehen ist. Das Dichtungsband ist aufgrund der beidseitigen Beschichtung deshalb in diesem Bereich auch in eingebauter Form dehnbar.

[0016] Aufgrund der breiteren unbeschichteten Randstreifen 5b, 6b lässt sich der äusserste Teil der gegenüberliegenden Beschichtung 4a gut verankern.

[0017] In Figur 3 ist ein Längsschnitt durch einen Endabschnitt des erfindungsgemässen Dichtungsbandes gezeigt. Die auf der einen Seite 3b des Trägersubstrates 2 angebrachte Beschichtung 4b erstreckt sich weniger weit gegen die Querseite 7 des Dichtungsbandes 1 hin als die auf der anderen Seite 3a angeordnete Beschichtung 4a. Die Breite D1 des unbeschichteten Quer-Randstreifens 8b ist deshalb grösser als die Breite D2 des unbeschichteten Quer-Randstreifens 8a.

[0018] Das Trägersubstrat 2 ist als Vlies ausgebildet, das in Querrichtung eine grössere Dehnbarkeit aufweist, als in Längsrichtung.

[0019] In Figur 4 ist schematisch ein bestimmungsgemäss eingebautes Dichtungsband 1 gezeigt. Das Dichtungsband 1 wird über eine Fuge 10 zwischen zwei benachbarten Mauerstücken 11 geklebt. Typischerweise wird im Fall von Kellermauern 11 das Dichtungsband in eine Bitumenbeschichtung einer Kellerwand eingebettet. Die Querseite 7, welche den Anfang des Dichtungsbandes 1 bildet, lässt sich aufgrund der unbeschichteten Quer-Randstreifen 8a, 8b besonders gut verankern. Das Dichtungsband 1 ist einstückig mit einer Länge L hergestellt, die etwa der Höhe h der Mauer 11 entspricht. Es ist deshalb möglich, die Fuge 10 mit einem einzelnen Dichtungsband abzudichten.


Ansprüche

1. Dichtungsband (1) zum Abdichten von Fugen in Bauwerken, insbesondere von Fugen von Kellerwänden,
   mit einem Trägersubstrat (2), auf welchem auf wenigstens einer Seite (3a, 3b) eine wasserdichte Beschichtung (4a, 4b) derart vorgesehen ist, dass zwei unbeschichtete Randstreifen (5, 6) seitlich vorstehen,
   dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer Querseite (7) des Dichtungsbandes (1) ein unbeschichteter Quer-Randstreifen (8a, 8b) vorgesehen ist.
 
2. Dichtungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband (1) eine Länge (L) von etwa 2 bis 5 Metern, vorzugsweise etwa 3 Metern aufweist.
 
3. Dichtungsband nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (2) beidseitig mit einer wasserundurchlässigen Beschichtung (4a, 4b) versehen ist.
 
4. Dichtungsband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf der einen Seite (3a) eine grössere Breite und/oder eine grössere Länge aufweist als auf der anderen Seite (3b), sodass die unbeschichteten seitlichen Randstreifen (5a, 6a) und/oder die Quer-Randstreifen (8a) auf der einen Seite (3a) eine geringere Breite (B2) bzw. (D2) aufweisen als die unbeschichteten seitlichen Randstreifen (5b, 6b) bzw. die unbeschichteten Quer-Randstreifen (8b) auf der anderen Seite (3b).
 
5. Dichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband an beiden Querseiten unbeschichtete Quer-Randstreifen (8a, 8b) aufweisen.
 
6. Dichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (2) ein Vlies ist, insbesondere ein Vlies, das in Querrichtung eine grössere Dehnbarkeit hat als in Längsrichtung.
 
7. Dichtungsband, insbesondere Dichtungsband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem Trägersubstrat (2), welches derart mit einer Beschichtung (4a, 4b) versehen ist, dass unbeschichtete Randstreifen (5, 6) seitlich vorstehen, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (2) beidseitig mit einer Beschichtung (4a, 4b) versehen ist.
 
8. Dichtungsband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf der einen Seite (3a) eine grössere Breite und/oder eine grössere Länge aufweist als auf der anderen Seite (3b), sodass die unbeschichteten seitlichen Randstreifen (5a, 6a) und/oder die Quer-Randstreifen (8a) eine geringere Breite (B2) bzw. (D2) aufweisen als die unbeschichteten seitlichen Randstreifen (5b, 6b) bzw. die unbeschichteten Quer-Randstreifen (8b) auf der anderen Seite (3b).
 




Zeichnung