[0001] Die Erfindung betrifft viertel- bzw. halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton, die mit
Seitenwänden oder Stützen verbunden sind, wobei diese vorzugsweise aus Stahlbeton
bestehen.
[0002] Viertel- oder halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton werden üblicherweise in Ortbeton
gegossen oder als Betonfertigteile von Herstellerfirmen vorgefertigt und vor Ort auf
der Baustelle montiert.
Die Herstellung der gewendelten Treppen aus Stahlbeton vor Ort erfordert Schalungen
einschließlich der Anbringung von Anschlußbewehrung und Auflagernasen. Die Anfertigung
der Treppen aus Stahlbeton vor Ort hat den erheblichen Nachteil, daß dabei umfangreiche
vorbereitende Maßnahmen auf der Baustelle notwendig sind und dies einen hohen Zeitaufwand
zur Folge hat.
[0003] Technologische Vorteile sind mit Betonfertigteiltreppen aus Stahlbeton erreichbar,
die bereits mit der jeweiligen Anschlußbewährung und Auflagernasen versehen, in den
fertigen Häusern eingebaut werden. Die vorgefertigten Treppen sind allerdings zu den
jeweiligen Baustellen zu transportieren und dann vor Ort z.B. im Treppenhaus einzubauen.
Eine derartige Technologie hat auch erhebliche Nachteile.
[0004] Die vorgefertigten Treppen müssen zum Einbau zeitaufwendig ausgerichtet werden, wobei
dazu Montagesicherungen erforderlich werden.
Diese Maßnahmen erfordern jeweils hohes Geschick beim Einbau, da das Ausrichten der
Treppen, dies trifft insbesondere für gewendelte Treppen zu, hohe Anforderung an die
auf dem Bau Beschäftigten stellt. Montagefehler sind dabei keine Seltenheit. Bedingt
durch den komplizierten Einbau, führt die Montage zu einem hohen Zeitaufwand.
[0005] Derartige Vorschläge sind auch aus der DE 3835790 bekannt. Bei dieser Lösung wird
ein geschoßhohes Treppenhauselement mit U-förmigen Querschnitt aus Beton, mit einem
dem U-förmigen Querschnitt bildenden Außenwandelement, mit einer rechtwinklig äußeren
Begrenzung und einer im Winkelbereich gekrümmten inneren Begrenzung vorgeschlagen.
Die beiden Seitenwände sind in Höhe der oberen Geschoßdecke zudem durch einen Balken
verbunden.
[0006] Nachteil der Lösung nach der DE 3835790 ist, daß das geschoßhohe Treppenhauselement
mit U-förmigen Querschnitt aus Beton, einen zur Lösung der erfinderischen Zielstellung
viel zu komplizierte Aufbau hat. Sowohl die in dem Erfindungsanspruch als notwendig
beschriebenen Merkmale

innere Begrenzung", als auch

die beiden Seitenwände verbindenden Balken" stellen einen wirtschaftlich viel zu großen
Aufwand bei der Herstellung derartiger geschoßhoher Treppenhauselemente dar.
[0007] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, den Montageaufwand auf ein Minimum zu reduzieren,
indem die Montage der gewendelten Treppen aus Stahlbeton schnell, ohne das Ausrichten
der gewendelten Treppen im herkömmlichen Sinne erfolgt und gleichzeitig Montagefehler
vermieden werden sollen.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in üblicherweise vorgefertigte viertel-
oder halbgewendelten Treppen aus Stahlbeton (1) mit Seitenwänden (2) oder Stützen
(3) verbunden werden.
[0009] Die Seitenwände (2) oder wahlweise Stützen (3) werden dazu vorzugsweise aus Stahlbeton
gefertigt.
[0010] Auf diese Art kann die feste Verbindung der gewendelten Treppen aus Stahlbeton (1)
mit den Stahlbetonwänden (2) oder Stützen (3) in einer technologischen Produktionsstufe
im Rahmen der Vorfertigung der Stahlbetontreppen erfolgen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Konstruktion aus gewendelte Treppe aus Stahlbeton
(1) und Stahlbetonwänden (2) bzw. - stützen (3) wird in einem

Guß" durchgeführt, wobei die Verbindung der Teile in herkömmlicher Weise z.B. mittels
Betonarmierung erfolgt, die eine ausreichend feste Verbindung der Teile untereinander
bewirkt.
[0011] Je nach Anforderung werden wahlweise die Treppen aus Stahlbeton (1) mit einer, zwei
oder drei Seitenwänden (2) versehen.
[0012] Die Seitenwände (2) oder Stützen (3) sind vorzugsweise in Geschoßhöhe ausgebildet.
Anstelle der Seitenwände (2) besteht auch die Möglichkeit wahlweise die gewendelte
Treppe aus Stahlbeton (1) mit Stützen (3) aus Stahlbeton zu verbinden, wobei bei Verwendung
von Stahlbeton die Verbindung ebenfalls in einem einzigen Herstellungsschrift erfolgt.
[0013] Die vorgefertigten wendelförmigen Treppen aus Stahlbeton bieten aufgrund ihrer bereits
im Herstellungsprozeß fixierten Anformung an die geschoßhohen Seitenwände die Möglichkeit
Treppen sowohl einzeln auf dem Boden oder auf Zwischendecken aufstellen zu können.
[0014] Das richtige Einbaumaß und der Anstellwinkel der Treppe ist durch die Seitenwände
voll fixiert, so daß deren Ausrichtung beim Einbau auf ein Mindestmaß reduziert ist.
Die so ausgeführten Treppen aus Stahlbeton mit Seitenwänden verhindern Montagefehler,
da das Ausrichten lediglich mittels einer senkrechten und waagerechten Teile der Stahlbetonwände
zu erfolgen braucht.
[0015] Vorteile der so vorgefertigten Treppen aus Stahlbeton mit Seitenwänden entstehen
auch beim Transport, da die kompakten Teile eine standsichere und rationelle Verladung
gewährleisten.
[0016] Die Vorfertigung der mit den wendelförmigen Treppen verbundenen Seitenwände erfolgt
in an sich üblicher Weise, wie dies für wendelförmige Betontreppen regelmäßig vorgenommen
wird, in separaten Herstellerfirmen.
[0017] Damit ist eine kompakter Aufbau und eine stabile Verbindung zwischen den Elementen
sowie eine rationelle Produktionsweise gesichert.
[0018] Ein weiterer wesentlicher Vorteil, insbesondere bei auf dieser Weise zusammengesetzten
Treppenhäuser, besteht darin, daß wegen der geringeren Berührungsflächen zwischen
den auf herkömmliche Weise verbundenen Treppen aus Stahlbeton mit Seitenwänden und
den sie umgebenden Wänden und Decken eine geringe Schallübertragung verbunden ist
und damit eine Verbesserung des Schallschutzes ermöglicht wird. In der Regel ist sogar
davon auszugehen, daß bei der Montage keine Berührungspunkte zu Wänden vorhanden sind.
[0019] Wahlweise können die Seitenwände zusätzlich bereits in der Vorfertigung oder auch
vor Ort mit einer schalldämmenden Schicht aus herkömmlichen dazu geeigneten Materialien
versehen werden.
[0020] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die erfindungsgemäße Lösung näher erläutert.
Figur 1: zeigt eine viertelgewendelte Treppe aus Stahlbeton (1) mit zwei geschoßhohen
Seitenwänden (2) aus Stahlbeton.
Figur 2: zeigt in der Draufsicht eine gewendelte Treppe aus Stahlbeton (1) mit zwei
Seitenwänden (2)
Figur 3, 4 und 5: zeigen die Verbindungen der Seitenteile (2) mit der gewendelten
Treppe aus Stahlbeton (1) oben, in der Mitte und unten.
Figur 6: zeigt die viertelgewendelte Treppe aus Stahlbeton (1) mit zwei geschoßhohen
Stützen (3) aus Stahlbeton (schraffiert).
[0021] In dem Ausführungsbeispiel ist in Figur 1 dargestellt, wie eine viertelgewendelte
Treppe aus Stahlbeton (1) mit zwei Betonfertigseitenfeilen (2) versehen ist. Dabei
wird deutlich, wie auf einfache Art und Weise die Montage der vorgefertigten gewendelten
Treppen aus Stahlbeton (1) mit Seitenwänden (2) erfolgen kann, in dem Teil A zum Beispiel
auf der Grundfläche aufgestellt wird, während Teil B in dem darüberliegenden Geschoß
auf der Geschoßdecke steht. Aufgrund der geraden Flächen der Stahlbetonseitenwände
(2) ist zwischen Teil A und Teil B ein leichtes Ausrichten bei der Montage möglich.
[0022] Figur 2 stellt in der Draufsicht die gewendelte Treppe aus Stahlbeton (1) mit zwei
Stahlbetonseitenwänden (2) dar, wobei aus den Abbildung Figur 3 (Seitenansicht oben),
Figur 4 (Seitenansicht Mitte) und Figur 5 (Seitenansicht unten) deutlich erkennbar
wird, wie bereits in der Vorfertigung eine enge und stabile Verbindung zwischen den
Betonseitenwänden (2) und der gewendelten Treppe aus Stahlbeton (1) zu erreichen ist.
[0023] In Fig. 4 (Seitenansicht Mitte) wird sichtbar, daß bei der Verwendung von zwei Stahlbetonseitenwänden
(2), die gewendelte Treppe aus Stahlbeton (1) an einer Seite freitragend ist. In einem
Beispielsfall werden dabei ca. 2 m Spannweite überbrückt.
[0024] Aus den Abbildungen Figur 1 bis 5 wird sichtbar, daß eine ausreichende Verbindung
der gewendelten Treppe aus Stahlbeton (1) mit den Seitenwänden (2) möglich wird, auch
für den Fall, daß nur eine Seitenwand (2) an die Treppe angeformt wird.
[0025] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird mit Figur 6 dargestellt, daß je nach dem
gewählten Einsatzfall, der planungsseitig bzw. baustellenbedingt ist, Stützen (3)
aus Stahlbeton bzw. aus Stahl Verwendung finden. Die Verbindung der gewendelten Treppe
aus Stahlbeton (1) mit den Stützen (3) aus Stahlbeton ist ausreichend fest und gewährleistet
die gleichen Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung wie sie mit den Stahlbetonseitenwänden
(2) erreicht wird. Die Verwendung von Stützen (3) lassen vorteilhafterweise andere
Anwendungsfälle realisieren.
1. Viertel- bzw. halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton (1), dadurch gekennzeichnet, daß
die gewendelten Treppen mit Seitenwänden (2) oder Stützen (3) verbunden sind.
2. Viertel- bzw. halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton (1) nach Anspruch 1.),
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2) oder Stützen (3) in Geschoßhöhe ausgebildet
sind.
3. Viertel- bzw. halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton (1) nach Anspruch 1.), dadurch
gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (2) aus Stahlbeton, die Stützen (3) aus Stahlbeton oder Stahl
bestehen.
4. Viertel- bzw. halbgewendelte Treppen aus Stahlbeton (1) nach Anspruch 1.), dadurch
gekennzeichnet,
daß die gewendelten Treppen aus Stahlbeton (1) wahlweise mit einem, zwei oder drei
Seitenwänden (2) oder Stützen (3) verbunden sind.