(19)
(11) EP 1 065 342 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.2001  Patentblatt  2001/01

(21) Anmeldenummer: 00113151.5

(22) Anmeldetag:  29.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/70, E06B 3/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.07.1999 DE 29911500 U

(71) Anmelder: Glock, Michael
07937 Zeulenroda (DE)

(72) Erfinder:
  • Glock, Michael
    07937 Zeulenroda (DE)

(74) Vertreter: Kitzhofer, Thomas, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Prinz & Partner GbR Manzingerweg 7
81241 München
81241 München (DE)

   


(54) Glastür


(57) Eine Glastür mit wenigstens einer Glasscheibe (3), einem Türrahmen (1), der die Glasscheibe (3) umgibt und an dem die Glasscheibe (3) befestigt ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei durch wenigstens einen Abstandhalter (5) voneinander beabstandete parallele Glasscheiben (3) zur Bildung wenigstens einer Doppelverglasung vorgesehen sind und daß die Außenseiten der Glasscheiben (3) bündig in die Außenseiten des Türrahmens (1) übergehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Glastür, mit wenigstens einer Glasscheibe und einem Türrahmen, der die Glasscheibe umgibt und an dem die Glasscheibe befestigt ist.

[0002] Glastüren werden zunehmend in modernen Gebäuden eingesetzt, wo sie für eine transparente und leichte Architektur sorgen. Es gibt Vollglastüren, die keinen Türrahmen besitzen. Hier wird das Glas im Bereich des Türbeschlags geschraubt oder geklemmt, indem die Beschlagteile am Glas befestigt werden. Diese Glastüren bieten zwar die größte Glasfläche, jedoch bieten sie eine sehr schlechte Schalldämmung. Eine bessere Schalldämmung kann durch Glastüren erreicht werden, bei denen die Glasscheibe von einem geschlossenen, d.h. am Außenrand umlaufenden Türrahmen umgeben ist. Die Glasscheibe wird dabei am Außenrand beidseits zum Beispiel mittels Leisten geklemmt. Diese Konstruktion, die sich in der Praxis durchgesetzt hat, bietet jedoch auch keine allzu gute Schalldämmung. Darüber hinaus wirkt sie aufgrund der aufgesetzten Leisten sehr rustikal, was gerade im Bürobereich unerwünscht ist.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Glastür zu schaffen, die sich durch eine filigrane Konstruktion auszeichnet und die dennoch eine sehr hohe Schalldämmung bietet. Ferner soll die erfindungsgemäße Tür einfach zu putzen sein und die Möglichkeit aufweisen, einen Sichtschutz an ihr vorzusehen, mittels dem die Glasscheibe wenigstens teilweise verdeckt werden kann.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Glastür der eingangs genannten Art gelöst, die zwei oder mehrere durch wenigstens einen Abstandhalter voneinander beabstandete, parallele Glasscheiben zur Bildung einer Doppel- oder Mehrfachverglasung aufweist. Die Außenseiten der Glasscheiben gehen bündig in die Außenseiten des Türrahmens über. Die erfindungsgemäße Glastür zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ihr durch die Glasscheiben gebildeter Bereich die gleiche Türdicke wie der sie umgebende Türrahmen aufweist, so daß in der Dicke keine Sprünge und keine stufenartigen Übergänge zwischen Glasbereich und Türrahmen vorgesehen sind. Dies wird u.a. dadurch ermöglicht, daß zwischen den beiden Glasscheiben, die die Doppelverglasung bilden, ein Abstandhalter vorgesehen ist, der vorzugsweise auch der Befestigung der Glasscheiben am Türrahmen dient. Wie sich bei Versuchen herausgestellt hat, bietet die erfindungsgemäße Tür überraschenderweise eine Schalldämmung, die nur von herkömmlichen Glastüren erreicht wird, die mit einem sehr teuren Isolierglas ausgestattet sind. Da die Glasscheiben außenseitig absatzlos in den Türrahmen übergehen, ist die Tür sehr leicht zu pflegen und hat aufgrund der fehlenden, von außen aufgesetzten und nach außen überstehenden Leisten ein filigranes, hochwertiges Aussehen. Da ferner die beiden Glasscheiben voneinander beabstandet sind, kann zwischen ihnen ein Sichtschutz vorgesehen sein oder ggf. nachträglich eingebaut werden, der auch vollständig in die Tür integriert ist und in einem abgedichteten Zwischenraum sitzt, so daß der Sichtschutz vor Zerstörung oder Verschmutzung geschützt wird.

[0005] Der Türrahmen ist vorzugsweise aus Holz und/oder Holzwerkstoffen, er kann jedoch auch aus Metall oder Kunststoff sein.

[0006] Die Glasscheiben sind am Abstandhalter befestigt, vorzugsweise verklebt, was insbesondere mittels eines doppelseitigen Klebebandes erfolgen kann. Diese Art der Befestigung der Glasscheibe ist sehr einfach und erfordert keine aufwendigen, speziellen Profile an dem Glas oder eine andere aufwendige Befestigung des Glases am Türrahmen. Eine andere Art der Befestigung der Glasscheiben am Türrahmen besteht darin, die Glasscheiben am Türrahmen selbst, oder, was auch hier bevorzugt ist, am Abstandhalter anzuschrauben. Darüber hinaus sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen eine dünne Metalleiste im Bereich des Außenrandes der Glasscheiben diese an ihrer Außenseite erfaßt und gegen den Abstandhalter drückt. Damit die Metalleiste gegenüber der Glasscheibe und dem Türrahmen nicht vorsteht, hat das Glas im Bereich der Metalleiste eine umlaufende Nut, deren Tiefe im wesentlichen der Dicke der eingesetzten Metalleiste entspricht.

[0007] Obwohl der Abstandhalter auch einstückig mit dem Türrahmen verbunden sein kann, was dann allerdings ein spezielles Profil erfordert, ist er vorzugsweise als wenigstens ein separates Teil ausgebildet, welches am Türrahmen befestigt ist. Bevorzugterweise ist der Abstandhalter durch Leisten, zum Beispiel Holzleisten, gebildet, die am Türrahmen befestigt sind. Die Leisten werden von ihrer inneren Stirnseite aus mit dem Türrahmen verschraubt, was eine einfache und schnelle Art der Befestigung ist. Freilich könnte die Leiste, wenn sie eine Holzleiste ist, auch am Türrahmen angeleimt werden. Die Trennung von Türrahmen und Abstandhalter hat auch einen anderen fertigungstechnischen Vorteil. Da die Dicke des Türrahmens dem Abstand der Außenseiten der beiden Glasscheiben möglichst genau entsprechen sollte, kann die ohnehin kostengünstig herzustellende Leiste exakt auf die notwendige Dicke hergestellt werden, damit die später angesetzten Glasscheiben außenseitig bündig in den Türrahmen übergehen. Soll beispielsweise die Glasdicke geändert werden, so ist hierzu eine Änderung der Dicke des Türrahmens nicht zwingend notwendig, es reicht bereits eine Anpassung der Dicke der Leiste aus.

[0008] Die Leisten laufen am Außenrand der Glasscheiben komplett um und schließen nach außen mit diesen bündig ab. Die den Glasscheiben und den Leisten zugewandte Stirnseite des Türrahmens ist eben, d.h. ohne eine teuer zu fertigende Nut ausgebildet, was die Herstellung der erfindungsgemäßen Glastür einfach und kostengünstig macht.

[0009] Zwischen den Glasscheiben ist vorzugsweise ein von außen verstellbarer Sichtschutz angeordnet, der zum Beispiel als Jalousie in einer Stellung freie Sicht durch die Tür erlaubt und in der anderen Stellung einen Sichtschutz bietet. Die erfindungsgemäße Tür kann so zum Beispiel bei einer Besprechung oder in der Mittagspause auch als vollständiger Sichtschutz fungieren.

[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Glastür ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
  • Figur 1 eine Frontansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tür; und
  • Figur 2 eine Schnittansicht längs der Linie A-A der Tür im Bereich des Türrahmens.


[0011] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Glastür dargestellt, welche einen umlaufenden, geschlossenen Türrahmen 1 aus Holz und/oder Holzwerkstoffen aufweist. Der Türrahmen 1 umgibt einen mittleren Bereich aus Glas, der durch zwei voneinander beabstandete, parallele Glasscheiben 3 definiert ist, die in Figur 2 besser zu erkennen sind. Die beiden großflächigen Glasscheiben bilden so eine Doppelverglasung. Vier Leisten 5 aus Holz dienen als Abstandhalter zwischen den beiden Glasscheiben 3. Die Leisten 5 laufen längs der Außenränder der beiden gleich großen Glasscheiben 3 um und schließen bündig mit den Glasscheiben 3 ab, wie dies Figur 2 zu entnehmen ist. Die den Glasscheiben 3 zugewandten vier Stirnseiten des umlaufenden Türrahmens 1 sind eben, d.h. absatzlos ausgebildet. Die beiden Glasscheiben 3 sind an ihren gegenüberliegenden Innenseiten mittels eines doppelseitigen Klebebandes 7 an den Leisten 5 angeklebt. Die Leisten 5 können sehr schmal ausgebildet sein, so daß sie optisch auch nicht stören, wie Figur 1 zeigt. Die Leisten 5 sind von der inneren Stirnseite aus mit dem Türrahmen 1 verschraubt. 9 bezeichnet eine hierzu verwendete Spanplatten-Senkkopfschraube. Die Verschraubungen der Leisten 5 von der inneren Stirnseite aus, d.h. von dem Zwischenraum 11, der zwischen den beabstandeten Glasscheiben 3 gebildet ist, stören die Optik kaum. Zudem ragen die Schrauben nicht bis nach außen und stören damit auch nicht beim Reinigen der Tür.

[0012] Im Zwischenraum 11 ist ein Sichtschutz in Form einer Jalousie mit zahlreichen Lamellen untergebracht, wobei in Figur 1 nur exemplarisch eine Lamelle 13 dargestellt ist. Die gesamte Jalousie erlaubt in einer Stellung eine freie Sicht durch die Tür, genauer gesagt den verglasten Bereich der Tür, und sie dient in einer anderen Stellung als Sichtschutz, der die Sicht durch den verglasten Bereich verhindert.

[0013] Über einen Handgriff 15 kann die Jalousie von der einen in die andere Stellung gebracht werden. Da der Zwischenraum 11 nach außen abgedichtet ist, ist die Jalousie von außen geschützt und verstaubt nicht.

[0014] Der Abstand der beiden nach außen gewandten Seiten (Außenseiten) der Glasscheiben 3 entspricht exakt der Dicke D des umlaufenden Türrahmens 1, so daß die Außenseiten der Glasscheiben 3 bündig in die Außenseiten des Türrahmens übergehen, ohne daß ein Absatz oder dergleichen auftritt. Dadurch ist die Tür sehr pflegeleicht, denn es stehen keine Teile vor, wie dies bei bislang bekannten Glastüren und den von außen aufgesetzten Leisten der Fall ist. Die dargestellte Tür zeichnet sich durch eine hervorragende Schalldämmung aus, und dies auch dann, wenn normales Glas verwendet wird. Die Verwendung eines teuren Isolierglases ist nicht nötig.

[0015] Anstelle angeschraubter Leisten 5 können auch angeleimte Leisten benutzt werden. Ferner kann die Leiste auch einstückig mit dem Türrahmen 1 ausgebildet sein, wobei dann für die Befestigung der Glasscheiben 3 entsprechende umlaufende Nuten in den Türrahmen 1 eingefräst werden müssen, was die Herstellung der Glastür aber teurer macht. Auch ein T-förmiges Profil der Leisten ist denkbar, wobei der Mittelsteg zwischen den Glasscheiben liegt und der Quersteg am Außenrand der Glasscheiben angrenzt und dem Türrahmen zuzuordnen wäre.

[0016] Anstelle von Holz für den Türrahmen und die Leisten 5 kann auch Metall verwendet werden. Darüber hinaus könnte auch der Rahmen 1 aus Holz gefertigt sein, auf den Leisten 5 aus Metall aufgeschraubt werden, wenn die Tür z.B. ein besonders technisches Aussehen haben soll. Trotz der optisch filigranen Konstruktion zeichnet sich die Glastür dadurch aus, daß sie optional viel Licht durchläßt und eine hervorragende Schalldämmung vergleichbar mit einer teuren Massivholztür bietet.


Ansprüche

1. Glastür, mit

wenigstens einer Glasscheibe (3),

einem Türrahmen (1), der die Glasscheibe (3) umgibt und an dem die Glasscheibe (3) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß

wenigstens zwei durch wenigstens einen Abstandhalter (5) voneinander beabstandete parallele Glasscheiben (3) zur Bildung wenigstens einer Doppelverglasung vorgesehen sind und daß die Außenseiten der Glasscheiben (3) bündig in die Außenseiten des Türrahmens (1) übergehen.


 
2. Glastür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben am Abstandhalter befestigt sind.
 
3. Glastür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben (3) mit dem Abstandhalter verklebt sind.
 
4. Glastür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben (3) mittels eines doppelseitigen Klebebandes (7) am Abstandhalter befestigt sind.
 
5. Glastür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter als wenigstens ein separates Teil ausgebildet ist, welches am Türrahmen (1) befestigt ist.
 
6. Glastür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter durch Leisten (5) gebildet ist, die am Türrahmen (1) befestigt sind.
 
7. Glastür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (5) von der dem Zwischenraum (11) zwischen den Glasscheiben (3) zugewandten Stirnseite aus mit dem Türrahmen (1) verschraubt sind.
 
8. Glastür nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (5) zwischen den Glasscheiben (3) an deren Außenrändern umlaufen und mit den Außenrändern bündig abschließen und daß die den Glasscheiben (3) und den Leisten (5) zugewandten Stirnseiten des Türrahmens (1) eben ausgebildet sind.
 
9. Glastür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Glasscheiben (3) ein von außen verstellbarer Sichtschutz angeordnet ist.
 
10. Glastür nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichtschutz eine Jalousie (13) ist, die in einer Stellung eine freie Sicht durch die Tür erlaubt und in der anderen einen Sichtschutz bietet.
 
11. Glastür nach einem der vorhergenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Türrahmen (1) aus Holz, Holzwerkstoffen oder Metall ist.
 




Zeichnung