[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einer Entlüftungseinrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist eine Kurbelgehäuseentlüftung für eine Brennkraftmaschine bekannt, DE 197 09
910 A1, bei der Entlüftungsmedium aus einem Kurbelgehäuse und einem Zylinderkopf Ölabscheidern
zugeführt und von Öl befreit an eine Ansaugleitung weitergeführt wird. Außerdem ist
diese Kurbelgehäuseentlüftung mit einer Teillastentlüftung sowie einer Vollastentlüftung
versehen, und sie weist Drosseln auf.
[0003] Darüber hinaus ist eine Vorrichtung zur Vermeidung von Schmiermittelverlusten bei
einem Abgasturbolader bekannt, DE 22 09 909 C2, bei dem zwischen einem Schmiermittelraum
und einer Ansaugleitung eine Entlüftungsleitung vorgesehen ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entlüftungseinrichtung für eine Brennkraftmaschine
mit Turboladung einfach, jedoch hochwirksam zu gestalten.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß die
Kombination der Kurbelgehäuseentlüftung und der Turboladerentlüftung eine vorzüglich
wirkende Entlüftungseinrichtung einer mit Turboaufladung ausgestatteten Brennkraftmaschine
schafft, die leicht realisierbare Drosseln nutzt. Dank dieser Drosseln wird den beiden
Betriebsarten, d.h. Saugbetrieb - Unterdruck - und Laderbetrieb - Überdruck - auf
vorteilhafte Weise Rechnung getragen, wobei der kleinere Durchmesser der zweiten Drossel
sicherstellt, daß die vorgesehene Leerlaufdrehzahl eingehalten wird. Die Drosseln
bilden zusammen mit der Verteilereinheit eine auf einfache Weise herstellbare Baueinheit.
Der Ölabscheider, der mit der Entlüftungseinrichtung zusammenarbeitet, kann sowohl
einem Ölbehälter einer Trockensumpfschmierung, wie auch einem Brennkraftmaschinengehäuse,
z.B. Zylinderkopf zugeordnet sein.
[0007] In der Zeichnung, die eine einzige schematische Figur einer Brennkraftmaschine mit
Entlüftungseinrichtung umfaßt, wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt,
das nachstehend näher beschrieben ist.
[0008] Eine Brennkraftmaschine 1 umfaßt ein Kurbelgehäuse 2 mit integrierten Zylindern 3
und Zylinderköpfe 4, 5. Die Gasbewegungen in einem Brennraum 6 der Brennkraftmaschine
1 werden durch Einlaßventile 7 und Auslaßventile 8 gesteuert. Die Einlaßventile 7
arbeiten an einem Ausgang 9 einer Ansaugleitung 10; die Auslaßventile 8 an einem Eingang
11 einer Auslaßleitung 12. Mit 13 ist eine im Brennraum 6 ein Kraftstoff-Luftgemisch
entflammende Zündkerze bezeichnet. Die Ansaugleitung 10 weist einen ersten Leitungsabschnitt
14 und einen zweiten Leitungsabschnitt 15 auf. Der erste Leitungsabschnitt 14 führt
atmosphärische Frischluft zu einem Verdichter 16 eines Turboladers 17, der mit einem
Schmiermittel des besagten Turboladers aufnehmenden Ölbehälter 18 versehen ist. Der
Ölbehälter 18 ist mit einer Leitung 19 an eine nicht dargestellte Saugpumpe angeschlossen.
Vom Verdichter 16 wird vorverdichtete Luft in den zweiten Leitungsabschnitt 15 gefördert.
In dem zweiten Leitungsabschnitt 15 ist eine Drosselklappe 20 angeordnet, und zwar
mit definiertem Abstand zum Einlaßventil 7 bzw. Ausgang 9.
[0009] Darüber hinaus ist die Brennkraftmaschine 1 mit einer Entlüftungseinrichtung 21 versehen,
die eine Kurbelgehäuseentlüftung 22 für Blowby-Gase und eine Turboladerentlüftung
23 umfaßt. Beide wirken mit einem konstruktiv nicht näher ausgeführten Ölabscheider
24 zusammen, der im Ausführungsbeispiel Bestandteil eines Ölbehälters 25 einer Trockensumpfschmierung
ist. Es ist aber auch denkbar, den Ölabscheider in die Brennkraftmaschine 1 und zwar
in einen Ventildeckel 26 der Zylinderköpfe 4, 5 zu integrieren.
[0010] Die Kurbelgehäusentlüftung 22 für Blowby-Gase und die Turboladerentlüftung 23 sind
an eine Verteilereinheit 27 angeschlossen, die dem Ölabscheider 24 zugeordnet ist.
Die Verteilereinheit 27 umfaßt eine erste Drossel 28 und eine zweite Drossel 29, deren
kleinster Durchmesser DI und DII unterschiedlich groß sind und zwar DI > DII. Im Ausführungsbeispiel
beträgt der Durchmesser DI der ersten Drossel 28 zwischen 2,8 und 3,2 mm; der Durchmesser
DII der zweiten Drossel 29 1,3 bis 1,7 mm.
[0011] Darüber hinaus ist die erste Drossel 28 unter Zwischenschaltung des Ölabscheiders
24 mittels einer ersten Leitung 30, die oberhalb eines Ölspiegels 31 vom Ölbehälter
25 weggeführt ist, an den ersten Leitungsabschnitt 14 der Ansaugleitung 7 angeschlossen,
wogegen die zweite Drossel 29 unter Vermittlung einer zweiten Leitung 32 mit dem zweiten
Leitungsabschnitt 15 der Ansaugleitung 7 verbunden ist. Die zweite Leitung 32, in
die ein Rückschlagventil 33 geschaltet ist, ist zwischen Drosselklappe 20 und Ausgang
9 an den zweiten Leitungsabschnitt 15 der Ansaugleitung 7 angeschlossen.
[0012] Eine dritte Leitung 34 der Kurbelgehäuseentlüftung 21 ist zwischen Zylinderkopf 4
und Ölbehälter 25 verlegt. Die Leitung 34 mündet oberhalb des Ölspiegels 31 in den
Ölbehälter 25. Schließlich verbindet eine vierte Leitung 35 der Turboladerentlüftung
23 den Ölbehälter 18 mit der Verteilereinheit 27; eine fünfte Leitung 36 ist dann
erforderlich, wenn die Turboladerentlüftung, wie im Ausführungsbeispiel ausgeführt,
für zwei Turbolader wirksam ist.
[0013] Die Verteilereinheit 27 kann zusammen mit den Drosseln 28, 29 eine vorgefertigte
Baueinheit sein, die am Ölbehälter 25 befestigbar ist.
[0014] Beim Betrieb der Brennkraftmaschine 1 im Teillastbereich bzw. Saugbetrieb ist die
zweite Leitung 32 aktiv, d.h. Entlüftungsmedium tritt über die dritte Leitung 34 in
den Ölabscheider 24 ein, von wo es - vom Öl weitgehend befreit - über die erste Drossel
28 und die zweite Drossel 29 in die zweite Leitung 32 gelangt. Das Rückschlagventil
33 ist geöffnet, so daß dieses Medium in den ersten Leitungsabschnitt 14 der Ansaugleitung
10 zurückgeführt wird. Gleichzeitig gelangt entsprechendes Medium über die vierte
Leitung 34 sowie die fünfte Leitung 35 und die zweite Drossel 29 in die zweite Leitung
32.
[0015] Sobald der Laderbetrieb der Brennkraftmaschine 1 z.B. unter Vollast einsetzt, ist
aufgrund der in der Ansaugleitung 7 herrschenden Überdruckverhältnisse das Rückschlagventil
33 gesperrt. Die Entlüftungsmedien der Kurbelgehäuseentlüftung 22 und der Turboladerentlüftung
23 gelangen nach dem Ölabscheider 24 in regeneriertem Zustand über die erste Leitung
30 in den ersten Leitungsabschnitt 14 der Ansaugleitung 7.
1. Brennkraftmaschine mit einer Entlüftungseinrichtung, die zur Kurbelgehäuseentlüftung
dient, mit einem Ölabscheider zusammenwirkt sowie an eine Ansaugleitung der Brennkraftmaschine
angeschlossen und darüber hinaus mit Drosseln versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungseinrichtung (21) sowohl die Kurbelgehäuseentlüftung (22) wie auch
eine Turboladerentlüftung (23) wenigstens eines Turboladers (17) umfaßt und die Kurbelgehäuseentlüftung
(22) und die Turboladerentlüftung (23) an eine dem Ölabscheider (25) zugeordnete Verteilereinheit
(27) angeschlossen sind, die eine erste Drossel (28) und eine zweite Drossel (29)
aufweist, wobei die erste Drossel (28) vorzugsweise unter Zwischenschaltung des Ölabscheiders
(24) mit einer mit der Ansaugleitung (10) verbundenen ersten Leitung (30) und die
zweite Drossel (29) mit einer zweiten Leitung (32) an die Ansaugleitung (7) angeschlossen
ist, dergestalt, daß die Entlüftungseinrichtung (21) im Saugbetrieb über die zweite
Leitung (32) und im Laderbetrieb über die erste Leitung (31) wirksam ist.
2. Entlüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die zweite
Leitung (31) ein Rückschlagventil (33) geschaltet ist.
3. Entlüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Turboladerentlüftung
(23) von einem Ölbehälter (18) des Turboladers (17) aus erfolgt und zwischen Ölbehälter
(17) und Verteilereinheit (26) eine Leitung (dritte Leitung 34) vorgesehen ist.
4. Entlüftungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verteilereinheit (27) mit den Drosseln (28, 29) eine vorgefertigte
Baueinheit bilden.
5. Entlüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinsten
Durchmesser (DI und DII) der ersten und der zweiten Drossel (28, 29) unterschiedlich
groß sind, dergestalt, daß der Durchmesser (DI) der ersten Drossel (28) größer ist
als der Durchmesser (DII) der zweiten Drossel (29).
6. Entlüftungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
(DI) der ersten Drossel (28) 2,6 bis 3,4 mm und der Durchmesser (DII) der zweiten
Drossel (29) 1,3 bis 1,7 mm beträgt.
7. Entlüftungseinrichtung mit einer Turboladereinrichtung die zwei Turbolader aufweist
nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Turboladerentlüftung (23) beider Turbolader an die Entlüftungseinrichtung (21)
angeschlossen ist.
8. Entlüftungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ölabscheider (24) Bestandteil eines Ölbehälters (25) einer
Trockensumpfschmierung der Brennkraftmaschine (1) ist.
9. Entlüftungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ölabscheider (24) Bestandteil eines Brennkraftmaschinengehäuses,
z.B. Zylinderkopfs (5) ist.