[0001] Die Erfindung betrifft einen Linearantrieb, insbesondere für Einsätze in der Lebensmittel-
und/oder Medizinindustrie.
[0002] In der Lebensmittel- und/oder Medizinindustrie, aber auch auf dem Sektor der Halbleiterfertigung,
bestehen sehr hohe Hygieneanforderungen. Es ist dort stets ein Problem, zur Betätigung
von Bauteilen oder Einrichtungen eingesetzte Linearantriebe bereitzustellen, die wenig
verschmutzungsanfällig sind und sich leicht reinigen lassen. Zwar wäre es denkbar,
die Linearantriebe unter Verwendung geeigneter Abschirmwände zu kapseln und auf diese
Weise vom eigentlichen Einsatzort abzuschirmen. Abgesehen von dem daraus resultierenden
erhöhten Bauaufwand ist damit aber auch ein Verlust der Übersichtlichkeit und eine
eingeschränkte Zugänglichkeit für Wartungs- und Reparaturarbeiten verbunden.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Linearantrieb der eingangs
genannten Art zu schaffen, der im installierten Zustand wenig verschmutzungsanfällig
und leicht zu reinigen ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Linearantrieb, insbesondere für Einsätze in
der Lebensmittel- und/oder Medizinindustrie,
- mit einem ein bewegliches Antriebsteil enthaltenden länglichen Gehäuse, das an einem
oder beiden seiner stirnseitigen Gehäuse-Endabschnitte mit einem zur Befestigung des
Linearantriebes an einer Tragstruktur dienenden Halter versehen ist, wobei der betreffende
Halter entweder mit einer geschlossenen Haltewand stirnseitig an den zugeordneten
Gehäuse-Endabschnitt angesetzt oder mit einer gelochten Haltewand auf den zugeordneten
Gehäuse-Endabschnitt aufgesetzt ist,
- und mit einer Dichtungsanordnung zumindest zur Abdichtung der Übergangsbereiche zwischen
dem Gehäuse und dem jeweiligen Halter, die bei einem Halter mit geschlossener Haltewand
einen das Gehäuse umschließenden und mit der geschlossenen Haltewand in Dichtkontakt
stehenden Dichtring und bei einem Halter mit gelochter Haltewand zwei auf entgegengesetzten
Seiten der gelochten Haltewand koaxial zum Gehäuse angeordnete und mit der gelochten
Haltewand in Dichtkontakt stehende Dichtringe aufweist, wobei die umlaufende Außenfläche
eines jeweiligen Dichtringes so gestaltet ist, daß der zwischen ihren beiden Randabschnitten
und dem jeweils benachbarten Flächenabschnitt des Gehäuses und des Halters eingeschlossene
Übergangswinkel größer als 90° ist, und wobei ein jeweiliger Dichtring aus korrosionsbeständigem
und nicht-toxischem Material besteht.
[0005] Bei der Montage eines Linearantriebes an einer geeigneten Tragstruktur, beispielsweise
an einer Gebäudewand sind vor allem die Übergangsbereiche zwischen dem Gehäuse des
Linearantriebes und dem oder den zu seiner Befestigung verwendeten Halter bzw. Haltern
sehr verschmutzungsanfällig. In den dort vorhandenen Spalten und Ritzen lagern sich
flüssige oder feste Verunreinigungen bevorzugt ab und lassen sich auch kaum mehr entfernen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist nun vorgesehen, die Übergangsbereiche
zwischen einem jeweiligen verwendeten Halter und dem Gehäuse mit einem Dichtring abzudichten,
so daß Verunreinigungen an einem Eindringen in die Struktur des Linearantriebes abgehalten
werden. Ist ein Halter mit einer geschlossenen Haltewand lediglich stirnseitig an
das Gehäuse des Linearantriebes angesetzt, genügt es, einen einzigen Dichtring auf
der Gehäuseseite im Übergangsbereich zwischen dem Gehäuse und der geschlossenen Haltewand
zu plazieren. Kommt hingegen ein Halter zum Einsatz, der über eine gelochte Haltewand
verfügt, mit der er auf das Gehäuse des Linearantriebes aufgesetzt bzw. aufgesteckt
ist, wird auf beiden Seiten der Haltewand ein zum Gehäuse koaxialer Dichtring plaziert,
so daß alle Problemzonen abgedichtet sind. Es kommt hinzu, daß die Außenfläche der
Dichtringe so geformt ist, daß der zwischen den beiden Wandabschnitten dieser Außenfläche
und dem jeweils benachbarten Flächenabschnitt des Gehäuses bzw. des Halters eingeschlossene
Übergangswinkel mehr als 90° beträgt. Es hat sich erwiesen, daß dadurch das Absetzen
und Anhaften von Verunreinigungen wirksam reduziert werden kann. Gleichwohl kann eine
Ablagerung von Verunreinigungen nie gänzlich ausgeschlossen werden. Indem jedoch die
Dichtringe aus korrosionsbeständigem und nicht-toxischem Material bestehen, wird chemischen
oder biochemischen Reaktionen wirksam vorgebeugt und dadurch die Hygiene auf hohem
Niveau gehalten.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Soll der Linearantrieb über einen Halter mit gelochter Haltewand befestigt werden,
wird das Gehäuse zweckmäßigerweise mit dem stirnseitigen Endabschnitt seines Gehäusegrundkörpers
in das betreffende Aufnahmeloch eingesteckt bzw. durch dieses Aufnahmeloch hindurchgesteckt,
wobei von der entgegengesetzten Seite ein Befestigungselement des Gehäuses angebracht
wird, beispielsweise eine auf den Gehäusegrundkörper aufschraubbare und mit dem Halter
verspannbare Schraubmutter. Ein Dichtungsring kommt in diesem Falle zweckmäßigerweise
auch auf der Seite des Befestigungselementes, das hier zum Gehäuse hinzugerechnet
wird, zwischen diesem Befestigungselement und dem Halter zu liegen.
[0008] Mindestens ein Halter verfügt zweckmäßigerweise über einen sich rechtwinkelig zur
zugeordneten Haltewand erstreckenden Befestigungsfuß zur Befestigung an einer Tragstruktur.
[0009] Bei einer besonders vorteilhaften Gestaltung der Dichtringe verfügt die Außenfläche
über eine konkave Formgebung. Allerdings wäre unter Umständen auch eine konvexe Formgebung
denkbar, wobei man sich in jedem Falle an der Formgebung derjenigen Flächenabschnitte
orientieren wird, die benachbart zum betreffenden Dichtring vorhanden sind.
[0010] Mindestens ein Dichtring der Dichtungsanordnung kann zumindest teilweise in einer
ringförmigen Vertiefung einsitzen. Auf diese Weise läßt sich bei Bedarf sehr einfach
ein bündiger Übergang zwischen der Außenfläche des Dichtringes und den benachbarten
Flächenabschnittes des Gehäuses und/oder des Halters realisieren.
[0011] Verfügt die Dichtungsanordnung des Linearantriebes über weitere Dichtringe, beispielsweise
zur gegenseitigen Abdichtung einzelner Gehäusebestandteile, sind diese zweckmäßigerweise
ebenfalls nach den Vorgaben der zur Abdichtung zwischen dem Gehäuse und den Haltern
vorgesehenen Dichtringen konzipiert. Sie können insbesondere ebenfalls in ringförmigen
Vertiefungen gehalten sein. In allen Fällen ist es von Vorteil, wenn die Breite der
ringförmigen Vertiefung geringer ist als diejenige des darin gehaltenen Dichtringes
vor dessen Montage, so daß der montierte Dichtring eine axiale Quetschung erfährt,
die die gewünschte Formgebung seiner Außenfläche zur Folge haben kann.
[0012] Zugunsten einer einfachen Montage der Dichtringe ist zweckmäßigerweise vorgesehen,
daß die beiden seitlichen Flanken der jeweils zugeordneten Vertiefung an separaten
Bauteilen ausgebildet sind, also beispielsweise zum einen am Gehäuse des Linearantriebes
und zum anderen an einem der Halter. Der Dichtring läßt sich somit bei entferntem
Halter sehr bequem in der seitlich offenen ringförmigen Vertiefung plazieren. Damit
der Dichtring jedoch bei der anschließenden Montage des Halters nicht zerquetscht
wird, sind vorzugsweise an den beiden Teilen miteinander korrespondierende Anschlagflächen
vorgesehen, die die minimale Breite der ringförmigen Vertiefung definieren. Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Linearantriebes in Gestalt
eines fluidbetätigten Arbeitszylinders im Längsschnitt, und
- Figur 2
- den in Figur markierten Ausschnitt II in vergrößerter Darstellung.
[0013] Der in Figur 1 gezeigte Linearantrieb 1 ist in fluidbetätigter Bauart ausgeführt,
wobei es sich um einen pneumatisch oder hydraulisch betätigten Arbeitszylinder handelt.
[0014] Der Linearantrieb 1 ist an einer Tragstruktur 2 befestigt, beispielsweise ein Maschinengestell
oder eine Bauwerkswand, und befindet sich im Innern eines Raumes 3, in dem beispielsweise
Herstellungs- und/oder Verpackungsarbeiten auf dem Sektor der Lebensmittel-, Medizin-
und/oder Halbleitertechnik durchgeführt werden. In einem solchen Raum herrschen höchste
Hygieneansprüche.
[0015] Der Linearantrieb 1 verfügt über ein längliches Gehäuse 4, das vorliegend einen länglichen
Gehäuse-Grundkörper 5 und ein an diesem angeordnetes Befestigungselement 6 aufweist.
[0016] Der Gehäuse-Grundkörper 5 verfügt über ein rohrförmiges Mittelteil 7, an dessen beiden
Stirnseiten jeweils ein Abschlußdeckel 8, 9 angeordnet ist. Diese Teile begrenzen
einen Innenraum 12, der ein als Kolben ausgeführtes Antriebsteil 13 aufnimmt. Letzteres
unterteilt den Innenraum 12 unter Abdichtung axial in zwei Arbeitsräume 14, 15, wobei
die Abdichtung durch eine am Außenumfang des Antriebsteils 13 vorgesehene und mit
der Umfangsfläche des Innenraumes 12 in dynamischem Dichtkontakt stehende Dichtung
16 gewährleistet wird.
[0017] Jeder Arbeitsraum 14, 15 steht mit einem separaten Fluidkanal 17, 18 in Verbindung,
der andererseits an der Außenfläche des Gehäuse-Grundkörpers 5 ausmündet, wo sich
eine weiterführende Fluidleitung anschließen läßt. Die Fluidkanäle 17, 18 verlaufen
zweckmäßigerweise in den beiden Abschlußdeckeln 8, 9.
[0018] Durch gesteuerte Zufuhr und Abfuhr eines fluidischen Druckmediums bezüglich den Arbeitsräumen
14, 15 kann das Antriebsteil 13 in an sich bekannter Weise zu einer hin- und hergehenden
Linearbewegung in Richtung der Längsachse 23 des Gehäuses 4 veranlaßt werden.
[0019] Die Bewegung des Antriebsteils 13 läßt sich außerhalb des Gehäuses 4 an einem Kraftübertragungsteil
22 abgreifen. Dieses ist beim Ausführungsbeispiel stangenförmig ausgeführt und fest
mit den Antriebsteil 13 verbunden, wobei es einen der Abschlußdeckel 8 unter Abdichtung
gleitverschieblich durchsetzt. Dieser Abschlußdeckel sei nachfolgend als vorderer
Abschlußdeckel 8 bezeichnet.
[0020] Der Linearantrieb 1 ist beim Ausführungsbeispiel unter Verwendung zweier Halter 24,
25 an der Tragstruktur 2 befestigt. Durch diese Halter 24, 25 wird der Linearantrieb
1 im Abstand zu der Tragstruktur 2 gehalten.
[0021] Die beiden Halter 24, 25 sind den beiden einander entgegengesetzten stirnseitigen
Gehäuse-Endabschnitten 26, 27 des Gehäuses 4 zugeordnet. Der eine, nachfolgend als
vorderer Halter 24 bezeichnete Halter sitzt dabei am vorderen Abschlußdeckel 8 des
Gehäuse-Grundkörpers 5, während der andere, nachfolgend als hinterer Halter 25 bezeichnete
Halter am anderen, hinteren Abschlußdeckel 9 befestigt ist.
[0022] Die beiden Halter können wie abgebildet über eine weitestgehend identische Formgebung
verfügen. Sie enthalten beim Ausführungsbeispiel jeweils eine Haltewand 32, 33 und
einen sich rechtwinkelig zu der Haltewand 32, 33 erstreckenden Befestigungsfuß 34.
Über nur strichpunktiert angedeutete Befestigungsmittel 35 ist der Befestigungsfuß
34 derart an der Tragstruktur 2 fixiert, daß die zugeordnete Haltewand 32, 33 vorzugsweise
rechtwinkelig von der Tragstruktur 2 wegragt. Dabei verlaufen die beiden zueinander
beabstandeten Haltewände 32, 33 zweckmäßigerweise in zueinander parallelen Ebenen.
[0023] Die Haltewand 33 des hinteren Halters 25 ist geschlossen ausgeführt und an die axial
orientierte hintere Stirnfläche 36 des Gehäuse-Grundkörpers 5 angesetzt. Dabei liegt
zwischen dieser geschlossenen Haltewand 33 und dem hinteren Gehäuse-Endabschnitt 27
eine mechanische Verbindung vor, durch die das Gehäuse 4 an der geschlossenen Haltewand
33 fest fixiert ist. Beim Ausführungsbeispiel wird dies durch eine formschlüssige
Verbindung realisiert, indem das Gehäuse 4 rückseitig über mindestens einen Axialvorsprung
37 verfügt, der in eine komplementäre Vertiefung 38 der durchbrechungslosen, geschlossenen
Haltewand 33 formschlüssig eintaucht.
[0024] Die Haltewand 32 des vorderen Halters 24 ist gelocht und verfügt über ein durchgehendes
Aufnahmeloch 42, mit dem sie auf den vorderen Gehäuse-Endabschnitt 26 aufgesetzt ist.
Dabei greift vorliegend der vordere Abschlußdeckel 8 in das Aufnahmeloch 42 ein und
kooperiert mit dem Befestigungselement 6, das von der dem Gehäuse-Grundkörper 5 entgegengesetzten
Seite her an dem vorderen Abschlußdeckel 8 festgelegt ist.
[0025] Im einzelnen stützt sich der Gehäuse-Grundkörper 5 mit seiner nach vorne orientierten
vorderen Stirnfläche 43 an der Rückseite der gelochten Haltewand 32 ab, während das
Befestigungselement 6 mit einer nach rückwärts orientierten Beaufschlagungsfläche
44 auf die Vorderseite der gelochten Haltewand 32 einwirkt. Letztere wird somit zwischen
der vorderen Stirnfläche 43 und der Beaufschlagungsfläche 44 fest eingespannt.
[0026] Das Befestigungselement 6 ist beim Ausführungsbeispiel als Schraubmutter ausgeführt,
die auf ein Außengewinde des in das Aufnahmeloch 42 hineinragenden Abschnittes des
Gehäuse-Grundkörpers 5 lösbar aufgeschraubt ist. Dabei umschließt sie das stangenartige
Kraftübertragungsteil 22 in koaxialer Anordnung und trägt eine ringförmige Dichtung
45, die mit der Außenfläche des Kraftübertragungsteils 22 dynamisch dichtend zusammenwirkt,
um einen Eintritt von Verunreinigungen in den vom Befestigungselement 6 abgedeckten
Bereich zu verhindern.
[0027] Die Übergangsbereiche 46 zwischen den Haltern 24, 25 und den benachbarten Gehäusezonen
sind durch Dichtringe 47 einer Dichtungsanordnung 48 statisch abgedichtet. Auf diese
Weise wird verhindert, daß in die an den Übergangsbereichen 46 ansonsten vorhandenen
feinen Zwischenräume störende Verunreinigungen eintreten und sich ablagern. Die Dichtringe
47 bestehen aus einem vorzugsweise gummielastischen Dichtmaterial, das zweckmäßigerweise
korrosionsbeständig ist und keine toxischen Eigenschaften aufweist. Empfehlenswert
sind hier beispielsweise Materialien, die unter den Bezeichnungen "Silikon" oder "Teflon"
bekannt sind. Bei einem derartigen Material ist gewährleistet, daß keine chemischen
oder biochemischen Reaktionen auftreten, wenn die Dichtringe 47 mit in dem Raum 3
anfallenden flüssigen oder festen Stoffen bzw. Verunreinigungen in Kontakt geraten.
[0028] Bei dem rückwärtigen Halter 25 liegt nur auf einer Seite der geschlossenen Haltewand
33 ein kritischer Übergangsbereich 46 vor. Hier genügt demnach ein einziger Dichtring
47 zur Abdichtung. Dieser umschließt das Gehäuse 4 koaxial und steht sowohl mit der
geschlossenen Haltewand 33 als auch mit dem rückseitigen Gehäuse-Endabschnitt 27 in
Dichtkontakt.
[0029] Dem vorderen Halter 24 sind zwei Dichtringe 47 zugeordnet. Auch sie umschließen das
Gehäuse 4 mit koaxialer Ausrichtung, wobei einer der Dichtringe 47 hinter der gelochten
Haltewand 32 sitzt, während der andere Dichtring 47 der gelochten Haltewand 32 vorgelagert
ist. Jeder Dichtring 47 steht zum einen mit der zugeordneten Fläche der gelochten
Haltewand 32 und zum anderen mit dem vorderen Gehäuse-Endabschnitt 26 in Dichtkontakt.
[0030] Im einzelnen kooperiert der rückseitige der dem vorderen Halter 24 zugeordneten Dichtringe
47 mit dem vorderen Abschlußdeckel 8, während der vordere Dichtring 47 gehäuseseitig
mit dem Befestigungselement 6 zusammenarbeitet. Die Kontaktflächen zur gelochten Haltewand
32 sind ringförmig und liegen radial außerhalb des Aufnahmeloches 42.
[0031] Wie aus Figur 2 gut ersichtlich ist, ist die ringförmig umlaufende Außenfläche 52
der Dichtringe 47 so gestaltet, daß der zwischen ihren Randbereichen 53, 53' und dem
jeweils benachbarten Flächenabschnitt 54, 54' des Gehäuses 4 bzw. Halters 25 eingeschlossene
Übergangswinkel "a" größer als 90° ist. In Figur 2 sind zum besseren Verständnis die
an die Randbereiche 53, 53' angelegten Tangenten 55, 55' sowie die an die beiden Flächenabschnitte
54, 54' angelegten Tangenten 56, 56' strichpunktiert angedeutet, die zur Winkelbestimmung
herangezogen werden können.
[0032] Durch einen derart gestalteten Übergangswinkel "a" wird ein relativ "offener" Übergang
zwischen den Flächen der Halter 24, 25 und des Gehäuses 4 gewährleistet, was eine
Schmutzablagerung erschwert.
[0033] Die erwähnte Ausgestaltung des Übergangswinkels "a" gilt zweckmäßigerweise auch für
sonstige Dichtringe 57 der Dichtungsanordnung 48, die im äußeren Bereich des Linearantriebes
1 zur Abdichtung der Übergangsbereiche zwischen einzelnen Gehäusebestandteilen eingesetzt
werden. Man erkennt in Figur 1 zwei derartige Dichtringe 57, die im Übergangsbereich
zwischen dem rohrförmigen Mittelteil 7 und einem jeweiligen Abschlußdeckel 8, 9 plaziert
sind. Während allerdings die mit den Haltern 24, 25 zusammenarbeitenden Dichtringe
47 eine konkav geformte Außenfläche 52 besitzen, ist diese Außenfläche 52' bei den
weiteren Dicht-ringen 57 konvex ausgeführt. In der Regel wird sich die Gestaltung
vor allem daran orientieren, welche Flächenverhältnisse in der Nachbarschaft herrschen,
so daß Zonen mit bevorzugter Schmutzablagerung verhindert werden.
[0034] Zweckmäßigerweise sind alle Dichtringe 47, 57 dadurch fixiert, daß sie zumindest
partiell in einer koaxial zum Gehäuse 4 angeordneten ringförmigen Vertiefung 58 einsitzen.
Dabei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die sich axial gegenüberliegenden seitlichen
Vertiefungsflanken 62, 62' einer jeweiligen Vertiefung 58 an jeweils einem der beiden
gegeneinander abzudichtenden Bauteile vorgesehen sind. So findet sich bei den den
Haltern 24, 25 zugeordneten Vertiefungen 58 die jeweils eine Vertiefungsflanke 62
am Gehäuse 4 und die jeweils andere Vertiefungsflanke 62' am zugeordneten Halter 24,
25. In entsprechender Weise sind die Vertiefungsflanken 62, 62' der die weiteren Dichtringe
57 aufnehmenden Vertiefungen 58 jeweils zum einen am Mittelteil 7 und zum anderen
am zugeordneten Abschlußdeckel 8, 9 vorgesehen.
[0035] Um zu verhindern, daß einer der den Haltern 24, 25 zugeordneten Dichtringe 47 bei
der Montage zerquetscht wird, sind am Gehäuse 4 und am betreffenden Halter 24, 25
einander axial gegenüberliegende Anschlagflächen 63, 63' vorgesehen, die zur Vorgabe
einer minimalen Breite der zugeordneten ringförmigen Vertiefung 58 aneinander anliegen.
Dabei wird man jedoch zweckmäßigerweise vorsehen, daß diese minimale Breite der ringförmigen
Vertiefung 58 geringer ist als die Breite des darin gehaltenen Abschnittes des zugeordneten
Dichtringes 47, vor dessen Montage betrachtet. Auf diese Weise erfährt der Dichtring
47 bei der Montage eine gewisse axiale Quetschung, was einen zuverlässigen Dichtkontakt
zur Folge hat.
[0036] Die erwähnten Quetschsicherungsmaßnahmen können auch bei allen weiteren Dichtringen
57 vorgesehen sein, sind jedoch nicht notwendigerweise erforderlich, wenn bei der
Montage die Gewährleistung der notwendigen Montagesorgfalt sichergestellt ist. So
sind beim Ausführungsbeispiel den beiden weiteren Dichtringen 57 keine derartigen
Zerquetschsicherheitsmaßnahmen zugeordnet, wenngleich sie durchaus möglich wären.
Man hat vielmehr bei diesen weiteren Dichtringen 57 vorgesehen, daß die die Vertiefungsflanken
62, 62' aufweisenden Bauteile bei der Montage soweit einander angenähert werden, daß
der betreffende Dichtring 57 eine axiale Quetschung erfährt, woraus eine vorbestimmte
Formgebung der Dichtring-Außenfläche 52' resultiert. Durch Vorgabe eines bestimmten
Breitenmaßen einer Vertiefung 58 kann somit die Kontur der Außenfläche des betreffenden
Dichtringes vorgegeben werden, beispielsweise der Grad der konvexen Auswölbung. Um
hier reproduzierbare Verhältnisse zu schaffen, bietet es sich allerdings auch hier
an, das gewünschte Breitenmaß der betreffenden Vertiefung durch Anschlagflächen 63,
63' im vorhinein vorzugeben.
[0037] Es sei noch zu erwähnen, daß die Anzahl und Art der zur Befestigung eines Linearantriebes
1 verwendeten Halter von den jeweiligen Gegebenheiten abhängt. So könnte ein Linearantrieb
beispielsweise unter Verwendung lediglich eines Halters befestigt werden, wobei es
sich um einen Halter mit gelochter oder mit geschlossener Haltewand handeln kann.
Auch können zur Befestigung eines Linearantriebes 1 gleichzeitig mehrere Halter identischer
Art verwendet werden, sei es ausschließlich oder zusätzlich zu anderen Haltern.
1. Linearantrieb, insbesondere für Einsätze in der Lebensmittel- und/oder Medizinindustrie,
- mit einem ein bewegliches Antriebsteil (13) enthaltenden länglichen Gehäuse (4),
das an einem oder beiden seiner stirnseitigen Gehäuse-Endabschnitte (26, 27) mit einem
zur Befestigung des Linearantriebes (1) an einer Tragstruktur (2) dienenden Halter
(24, 25) versehen ist, wobei der betreffende Halter (24, 25) entweder mit einer geschlossenen
Haltewand (33) stirnseitig an den zugeordneten Gehäuse-Endabschnitt (27) angesetzt
oder mit einer gelochten Haltewand (32) auf den zugeordneten Gehäuse-Endabschnitt
(26) aufgesetzt ist,
- und mit einer Dichtungsanordnung (48) zumindest zur Abdichtung der Übergangsbereiche
(46) zwischen dem Gehäuse (4) und dem jeweiligen Halter (24, 25), die bei einem Halter
(24) mit geschlossener Haltewand (33) einen das Gehäuse (4) umschließenden und mit
der geschlossenen Haltewand (33) in Dichtkontakt stehenden Dichtring (47) und bei
einem Halter (24) mit gelochter Haltewand (32) zwei auf entgegengesetzten Seiten der
gelochten Haltewand (32) koaxial zum Gehäuse (4) angeordnete und mit der gelochten
Haltewand (32) in Dichtkontakt stehende Dichtringe (47) aufweist, wobei die umlaufende
Außenfläche (52) eines jeweiligen Dichtringes (47) so gestaltet ist, daß der zwischen
ihren beiden Randabschnitten (53, 53') und dem jeweils benachbarten Flächenabschnitt
(54, 54') des Gehäuses (4) und des Halters (24, 25) eingeschlossene Übergangswinkel
größer als 90° ist, und wobei ein jeweiliger Dichtring (47) aus korrosionsbeständigem
und nicht-toxischem Material besteht.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) zur Befestigung
an einem Halter (24) mit gelochter Haltewand (32) über ein insbesondere nach Art einer
Schraubmutter ausgeführtes Befestigungselement (6) verfügt.
3. Linearantrieb nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen zwischen der gelochten Haltewand
(32) und dem Befestigungselement (6) des Gehäuses (4) plazierten Dichtungsring (47).
4. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Halter (24, 25) einen sich rechtwinkelig zur Haltewand (32, 33) erstreckenden
Befestigungsfuß (34) aufweist.
5. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine konkave
Gestaltung der Außenfläche (52) mindestens eines Dichtringes (47) der Dichtungsanordnung
(48).
6. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine konvexe
Gestaltung der Außenfläche (52') mindestens eines Dichtringes (57) der Dichtungsanordnung
(48).
7. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Dichtring (47, 57) der Dichtungsanordnung (48) zumindest teilweise in einer ringförmigen
Vertiefung (58) einsitzt.
8. Linearantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der ringförmigen
Vertiefung (58) geringer ist als diejenige des darin gehaltenen Abschnittes des Dichtringes
(47, 57) vor dessen Montage, derart, daß der montierte Dichtring (47, 57) eine axiale
Quetschung erfährt.
9. Linearantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der ringförmigen
Vertiefung (58) so gewählt ist, daß durch die daraus resultierende axiale Quetschung
eine vorbestimmte Formgebung der Außenfläche (52') des zugeordneten Dichtringes (57)
resultiert.
10. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Vertiefungsflanken (62, 62') der ringförmigen Vertiefung (58) an separaten Bauteilen
vorgesehen sind, wobei eine minimale Breite der ringförmigen Vertiefung (58) durch
miteinander korrespondierende Anschlagflächen (63, 63') der beiden Bauteile vorgegeben
ist.
11. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine ringförmige Vertiefung (58) in einem Übergangsbereich (46) zwischen dem Gehäuse
(4) und einem Halter (24, 25) vorgesehen ist.
12. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine ringförmige Vertiefung (58) zwischen zwei Bestandteilen (7, 8, 9) des Gehäuses
(4) vorgesehen ist.
13. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung
als fluidbetätigter Linearantrieb, insbesondere als pneumatischer oder hydraulischer
Arbeitszylinder.