(19)
(11) EP 1 065 631 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.2001  Patentblatt  2001/01

(21) Anmeldenummer: 00113141.6

(22) Anmeldetag:  29.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G07D 7/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.07.1999 DE 19930651

(71) Anmelder: Giesecke & Devrient GmbH
81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hornung, Heinz
    82205 Gilching (DE)
  • Philipp, Achim
    83059 Kolbermoor (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Lesen blattförmiger Aufzeichnungsträger


(57) Beschrieben werden ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Lesen blattförmiger Aufzeichnungsträger während einer Relativbewegung gegenüber einer Lesestation. Diese Lesestation weist mindestens einen Sender zum sequentiellen Abstrahlen von mindestens zwei Signalen unterschiedlicher Signalart, einen für die unterschiedlichen Signalarten gemeinsamen Empfänger zum Detektieren dieser durch den Aufzeichnungsträger modulierten Signale und eine Auswerteeinheit auf. In jeder der Signalarten tastet die Lesestation taktweise Rasterelemente mit bestimmter Erstreckung entlang der Relativbewegungsrichtung ab und erfaßt dabei zu jedem Zeitpunkt eines Taktes eine Meßfläche mit einer bestimmten Länge in Relativbewegungsrichtung auf dem Aufzeichnungsträger. Die Länge der von der Lesestation erfaßten Meßfläche ist für jede Signalart gleich der Weglänge, die sich der Aufzeichnungsträger bei gegebener Relativgeschwindigkeit während der Dauer einer Periode zweier aufeinanderfolgender Signale einer Signalart relativ zur Lesestation fortbewegt. Bei den unterschiedlichen Signalen kann es sich beispielsweise um ein Infrarotsignal und ein Lichtsignal einer bestimmten sichtbaren Farbe oder um eine Hellfeldbeleuchtung und eine Dunkelfeldbeleuchtung handeln.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lesen blattförmiger Aufzeichnungsträger während einer Relativbewegung gegenüber einer Lesestation, welche mindestens einen Sender zum sequentiellen Abstrahlen von mindestens zwei Signalen unterschiedlicher Signalart, einen für die unterschiedlichen Signalarten gemeinsamen Empfänger zum Detektieren dieser durch den Aufzeichnungsträger modulierten Signale und eine Auswerteeinheit für die detektierten Signale aufweist. Diese Lesestation erfaßt zu jedem Zeitpunkt auf dem Aufzeichnungsträger eine "Meßfläche" mit einer bestimmten Länge in Relativbewegungsrichtung. Aufgrund der Relativbewegung wird bei einer taktweisen Abtastung des Aufzeichnungsträgers je Takt ein "Rasterelement" des Aufzeichnungsträgers erfaßt, das größer ist als die Meßfläche der Lesestation. Die Größe des Rasterelements nimmt mit der Relativgeschwindigkeit und der Dauer einer Signalabstrahlung ("Signaltakt") zu.

[0002] Derartige Verfahren bzw. Vorrichtungen werden beispielsweise dazu verwendet, um die Währung und den Wert von Banknoten zu ermitteln und sie auf ihre Echtheit oder Gültigkeit zu prüfen. Darüber hinaus ist selbstverständlich auch ein Einsatz zum Lesen und Prüfen von beliebigen anderen Aufzeichnungsträgern, wie Urkunden, Ausweisen etc. möglich.

[0003] Eine entsprechende Vorrichtung zum Lesen und zur Prüfung der Echtheit von Banknoten wird in der EP 0 537 513 A1 beschrieben. Hierbei werden die Banknoten an einer Lesestation vorbeigeführt, welche aus mehreren Sendern zur Abstrahlung von Licht unterschiedlicher Farbe bzw. von Infrarotsignalen und einem gemeinsamen Empfänger besteht. Während der Relativbewegung der Banknote gegenüber der Lesestation werden die unterschiedlichen Signale sequentiell auf die Banknote abgestrahlt. Der Empfänger fängt das von der Banknote reflektierte bzw. das durch die Banknote transmittierte und folglich von der Banknote modulierte Signal auf. Dieses Signal wird dann ausgewertet.

[0004] Mittels den unterschiedlichen Sendern und dem gemeinsamen Detektor werden mehrere physikalischen Eigenschaften der Banknote geprüft. Dazu werden die Signale von den einzelnen Sendern nacheinander in einer Sequenz abgegeben und gleichzeitig fährt die Banknote in ihrer Relativbewegung fort. Dadurch entstehen bezüglich der für jede Signalart entstehenden unterschiedlichen Bilder zwangsläufig Lücken. Diese Lücken sind nachteilig, wenn auf dem Aufzeichnungsträger Strukturen vorkommen, die in der Größenordnung der Lücken liegen. Bei wiederholten Messungen kann es dann zu recht großen Streuungen der Meßwerte kommen.

[0005] In der GB-A-2 107 911 wird ein Banknotenprüfgerät beschrieben, welches die vorbeilaufende Banknote lediglich in drei, quer zur Bewegungsrichtung nebeneinander liegenden, kurzen Abschnitten mit unterschiedlichen Signalarten abtastet. Hierbei wird bei jedem Abschnitt mehrfaches Oversampling durchgeführt. Daraus ergibt sich eine sehr große Meßdatenmenge und eine langsame Fördergeschwindigkeit im Verhältnis zur Tastfrequenz. Außerdem werden auf diese Weise nur bestimmte, streifenförmige Bereiche der Banknotenoberfläche abgetastet.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, bei der bei einer möglichst großen Fördergeschwindigkeit eine ganzflächige Abtastung des Aufzeichnungsträgers in bezug auf mindestens zwei physikalische Eigenschaften hin möglich ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und durch eine Vorrichtung gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.

[0008] Erfindungsgemäß wird bei diesem Verfahren bzw. der Vorrichtung durch eine geeignete Ausbildung der Sender- und/oder Empfängergeometrie der Lesestation und durch eine entsprechende Wahl der Relativgeschwindigkeit und der Taktzeiten dafür gesorgt, daß die Länge der von der Lesestation erfaßten Meßfläche für jede der Signalarten genau der Weglänge entspricht, die sich der Aufzeichnungsträger ab dem Beginn der Abstrahlung in einer Signalart bis zum Beginn der nächstfolgenden Abstrahlung in derselben Signalart ("Periode") fortbewegt. Die Taktzeiten werden sowohl durch die Länge der einzelnen Signaltakte der verschiedenen Signalarten als auch durch die Abstände der Signaltakte zueinander beeinflußt. Mit anderen Worten werden die geometrischen Parameter der Lesestation und die Zeitparameter der Abtastung so gewählt, daß bei aufeinanderfolgenden Signaltakten unterschiedlicher Signalart die Länge der von der Lesestation erfaßten Meßfläche genau dem räumlichen Abstand des Beginns bzw. Endes zweier Signaltakte derselben Signalart entspricht. Der räumliche Abstand zweier Signaltakte ist somit durch den zeitlichen Abstand der Takte, d.h. der Dauer einer Periode, multipliziert mit der Relativgeschwindigkeit gegeben. Auf diese Weise wird ein Auftreten von Lücken vermieden.

[0009] Da sich während eines Signaltaktes die Banknote weiter fortbewegt, verschiebt sich die von der Lesestation erfaßte Meßfläche während des Signaltaktes relativ über dem Aufzeichnungsträger. Es wird daher auch bei diesem Verfahren während des Taktes ein Rasterelement auf dem Aufzeichnungsträger abgetastet, das in der Bewegungsrichtung länger ist als die von der Lesestation erfaßte Meßfläche. Dadurch kommt es zu einem Überlappen der abgetasteten Rasterelemente, d.h. zu einem teilweisen doppelten Abtasten.

[0010] Bei den doppelt abgetasteten Bereichen handelt es sich aber wegen der besonders gewählten Geometrie- und Zeitparameter nur um die Randbereiche der Rasterelemente, die während eines Taktes aus der von der Lesestation erfaßten Meßfläche "hinauslaufen" bzw. in die Meßfläche "hineinlaufen" und die deswegen nicht über die gesamte Taktdauer von der Lesestation erfaßt werden, wie dies bei den übrigen Bereichen des Rasterelements der Fall ist. Diese "Unterrepräsentierung" der Randbereiche innerhalb eines Signaltaktes wird durch das doppelte Abtasten in zwei aufeinanderfolgenden Signaltakten exakt ausgeglichen. Da die Bereiche auf dem Aufzeichnungsträger folglich bei hoher Lesesicherheit vollständig erfaßt werden, ohne mehrfach gelesen zu werden, ist zum einen ein hoher Durchsatz möglich und zum anderen der Bearbeitungs- und Speicheraufwand für die Meßdaten relativ gering.

[0011] Bei dem Sender kann es sich beispielsweise um einen Sender mit unterschiedlichen Beleuchtungssystemen handeln, welche sich in der Wellenlänge unterscheiden, das heißt, welche Licht unterschiedlicher Farben bzw. Infrarotsignale aussenden. Vorzugsweise ist dabei mindestens eines der Signale ein Infrarotsignal und mindestens ein weiteres Signal ein Lichtsignal einer bestimmten Wellenlänge im sichtbaren Bereich.

[0012] Bei einem alternativen bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt die Abtastung mindestens mit einem Hellfeldsignal und einem Dunkelfeldsignal. Es sind jedoch auch noch andere Unterscheidungsmerkmale, beispielsweise die Polarisation des Lichts möglich.

[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Sender bzw. auch der Empfänger so ausgebildet sind, daß sich das Rasterelement zeilenförmig quer zur Relativbewegung über den gesamten Aufzeichnungsträger erstreckt. Dies kann beispielsweise durch einen streifenförmigen Sender in Form einer Beleuchtungseinrichtung mit einer Schlitzblende, und einen entsprechend angeordneten streifenförmigen CCD-Empfänger oder einen anderen Meßaufnehmer mit einer entsprechenden vorgeordneten Optik, beispielsweise einer Stablinse realisiert werden. Mit einem derartigen System kann auf einfache und schnelle Weise die gesamte Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erfaßt und gelesen werden.

[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung der Vorrichtung (mit nur einem Sender),
Fig.2a
die Lage des Beleuchtungsspalts (Beleuchtungsintensität 1 = 100%) auf dem Aufzeichnungsträger zu Beginn eines Signaltaktes,
Fig.2b
die Lage des Beleuchtungsspalts gemäß Fig. 2a auf dem Aufzeichnungsträger zum Ende des Signaltaktes,
Fig. 3
die Lage zweier aufeinanderfolgender in einer Signalart abgetasteten Rasterelemente mit der innerhalb des Signaltaktes bezüglich der jeweiligen Orte im Rasterelement vorliegenden Dosisverteilung auf dem Aufzeichnungsträger,
Fig. 4
eine Darstellung einer zeitlichen Abfolge und Dauer von Signaltakten dreier verschiedener Signalarten (oberer Teil) mit der zugehörigen Lage und der örtlichen Dosisverteilung der einzelnen Rasterelemente jeder Signalart auf dem Aufzeichnungsträger (unterer Teil), und
Fig. 5
eine schematische Darstellung der Lage und Erstreckung von Meßflächen (Pixeln) unterschiedlicher Signalart auf einem Aufzeichnungsträger (zur Verdeutlichung sind nur zwei Meßflächen der einen Signalart dargestellt).


[0015] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Lesestation 2, wobei der Einfachheit halber nur ein Sender 3 dargestellt ist, welcher sich unterhalb des Aufzeichnungsträgers 1, hier einer Banknote 1, befindet. An dieser Lesestation 2 wird die Transmission der Banknote 1 geprüft.

[0016] Der Sender 3 besteht aus einer Beleuchtungseinrichtung 5 und einer Beleuchtungsoptik 6 in Form einer Schlitzblende. Der Empfänger 4 besteht aus einem Meßaufnehmer 7 und einer vorgeschalteten Aufnehmeroptik 8, hier einer Stablinse.

[0017] Zwischen dem Sender 3 und dem Empfänger 4 wird in Transportrichtung R die Banknote 1 hindurchgeführt. Durch die entsprechende Auswahl und Anordnung der Beleuchtungseinrichtung 5, der Beleuchtungsoptik 6, der Aufnehmeroptik 8 und des Meßaufnehmers 7 ergibt sich eine bestimmte Beleuchtungscharakteristik auf der Banknote 1 mit einem Beleuchtungsspalt einer bestimmten Breite. Diese Spaltbreite entspricht genau der Länge sB der von der Lesestation 2 während eines bestimmten Zeitpunkts erfaßten Meßfläche in der Bewegungsrichtung R.

[0018] Wie in den Figuren 2a und 2b dargestellt, liegt innerhalb des Beleuchtungsspalts, d.h. innerhalb der Meßfläche, näherungsweise eine Beleuchtungsintensität 1 von 100% vor, wohingegen außerhalb des Beleuchtungsspalts die Beleuchtungsintensität 1 nahezu 0 ist. Selbstverständlich sind in der Realität im allgemeinen die Grenzen nicht so scharf wie in den Figuren dargestellt.

[0019] Weiterhin zeigen die Figuren 2a und 2b die sich verändernde Lage der Meßfläche auf der Banknote 1 unter der Bewegung entlang der Transportrichtung R. Fig. 2a zeigt die Lage zum Beginn einer Belichtungszeit mit einem bestimmten Signal, d.h. zu Beginn eines Signaltaktes, und Fig. 2b zum Ende dieser Belichtungszeit, d.h. am Taktende. Während dieses Signaltaktes ist die Banknote 1 mit einer konstanten Relativgeschwindigkeit genau um die Strecke l1 in der Transportrichtung R verschoben worden. Wie aus den Figuren zu ersehen ist, liegen die Punkte A und D auf der Banknote 1 während der gesamten Belichtungszeit außerhalb der Meßfläche. Die Punkte B und C liegen dagegen während der gesamten Belichtungszeit innerhalb der Meßfläche. Die Punkte im Bereich zwischen B und C tragen daher maximal zum Meßwert bei. Die Punkte zwischen A und B sowie zwischen C und D tragen dagegen nur teilweise zum Meßwert bei, da sie sich während der Belichtungsdauer in die Meßfläche hineinschieben bzw. aus der Meßfläche herausbewegen.

[0020] Insgesamt enthält ein Meßwert eines bestimmten Signaltaktes Informationen von allen Punkten auf der Banknote 1 zwischen den Punkten A und D. Der Abstand zwischen A und D ist daher die Erstreckung des abgetasteten Rasterelements in der Bewegungsrichtung. Der Beitrag der jeweiligen Punkte A bis D zum Meßwert entspricht hierbei Dosis P, welche durch die Intensität 1 des Signals multipliziert mit der Zeit, die der betreffende Punkt während des Signaltaktes innerhalb der Meßfläche liegt, bestimmt wird. Bei einer gleichförmigen Bewegung und einem rechteckigen Beleuchtungsprofil wie in den Figuren 2 a und 2 b dargestellt, steigt der Beitrag der Punkte zwischen A und B auf der Banknote 1 linear an, zwischen C und D fällt er linear ab. Es ergibt sich daher zwischen den Punkten A und D die in Fig. 3 dargestellte Dosisverteilung. Die Beleuchtungsspaltllänge ist mit sB und die Rasterelementlänge mit sR bezeichnet. Die maximale Dosis P entspricht wieder 100%.

[0021] Die Länge der Rampen AB bzw. DC der Dosisverteilung hängt bei gegebener Meßflächengeometrie und gegebener Relativgeschwindigkeit von der Dauer der Signaltakte ab. Sie entspricht genau der Weglänge l1, die die Banknote 1 während der Taktdauer T1 zurücklegt. Wesentlich ist daher, daß während eines Signaltaktes die Banknote 1 nur einen Weg l1 zurücklegt, der kleiner ist als die Länge sR der Meßfläche. Um eine lückenlose Abtastung der Banknote zu erreichen, reicht es dann aus, wenn der folgende Signaltakt der gleichen Signalart wieder beginnt, wenn der zu Beginn des ersten Taktes in Transportrichtung R an der Vorderkante der Meßfläche befindliche Punkt (in Figur 2a der Punkt B) das Ende der Meßfläche erreicht hat. Genau dann liegen die Rasterelemente lückenlos derart relativ zueinander, daß sich nur genau die Bereiche zwischen den Punkten A und B sowie C und D zweier aufeinanderfolgender Rasterelemente der Länge sR überlappen. Aufgrund der gleichförmigen Geschwindigkeit und des daraus resultierenden linearen Anstiegs bzw. Abfalls der Dosis P in diesen Bereichen, addiert sich die in den benachbarten Rasterelementen erfaßte Dosis dieser Punkte wieder genau zu 100% (Fig. 3). Das bedeutet, daß jeder Punkt auf dem Aufzeichnungsträger mit derselben Empfindlichkeit betrachtet wird. Seine Information wird folglich immer zu 100% abgetastet. Sie kann aber auf zwei benachbarte Meßwerte verteilt sein. Dies ist unabhängig von der Taktlänge.

[0022] Die Zeit zwischen zwei Signaltakten einer Signalart Q1, das heißt die Dauer T der Periode abzüglich der Taktdauer T1, kann nun genutzt werden, um die Banknote 1 mit Signalen einer anderen Signalart Q2, Q3 abzutasten (Fig. 4). Durch eine entsprechende Breite des Beleuchtungsspalts für diese weiteren Signale, das heißt eine entsprechende Länge sB der Meßflächen bezüglich dieser Signalart, läßt sich auch hierfür eine lückenlose Abtastung in gleicher Weise erreichen. In dem in Fig. 4 dargestellten Beispielsfall ist die Beleuchtungsspaltbreite bzw. Länge sB der Meßflächen jeweils identisch.

[0023] Fig. 4 zeigt am Beispiel dreier unterschiedlicher Signalarten Q1, Q2, Q3, wie eine Periode von aufeinanderfolgenden Signalen in beliebiger Weise in Zeitabschnitte T1, T2, T3 und T0 aufgeteilt werden kann, in denen die einzelnen Signalsysteme aktiv sind. Hierbei muß lediglich die Voraussetzung erfüllt sein, daß für alle Signalarten Q1, Q2, Q3 die Länge sB der Meßfläche gleich dem Produkt aus der Relativgeschwindigkeit und der Dauer T der Periode ist, damit sich für alle Signalkanäle immer eine lückenlose Abrasterung der Banknote 1 in der gewünschten Art ergibt. Die während der einzelnen Zeitabschnitte T1, T2, T3, T0 zurückgelegten Wegstrecken l1, l2, l3, l0 summieren sich wieder genau zur Länge sB der Meßfläche, d.h. zur Breite des Beleuchtungsspalts, auf.

[0024] Fig. 4 zeigt auch, daß sich die einzelnen Signaldauern T1, T2, T3 unterschiedlichen Signalarten Q1, Q2, Q3 innerhalb der Periode T nicht unbedingt zu 100% aufsummieren müssen. Im Prinzip können die einzelnen Signaldauern T1, T2, T3 auch unterschiedlich sein, so daß beispielsweise einer Signalart Q1 innerhalb einer Periode eine kürzere Signaldauer T1 zur Verfügung steht und den anderen Signalarten Q2, Q3 eine längere Signaldauer T2, T3. Eine innerhalb der Periode von Signalen frei bleibende Zeit T0 kann beispielsweise benutzt werden, um die Meßaufnehmer auszulesen oder Eichmessungen oder ähnliches durchzuführen.

[0025] In Figur 5 ist die Lage der Meßflächen 10, 20 für zwei verschiedene Signalarten, hier Meßflächen 10 eines roten Farbsignals und Meßflächen 20 eines Infrarotsignals, dargestellt. Wie zu sehen ist, liegen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Meßflächen 10, 20 der beiden Signalarten, gegeneinander verschoben auf der Banknote 1. Wegen der besseren Erkennbarkeit sind hier Meßflächen 10, 20 dargestellt, welche sich nicht über die gesamte Breite der Banknote 1 erstrecken. Außerdem sind nur zwei Meßflächen 10 des roten Lichtsignals dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt beispielhaft an einer Reihe von Meßflächen 20 des Infrarotsignals den Überlappbereich bzw. die Länge sR des Rasterelements 20.

[0026] Bei einem nicht dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Meßflächen quer zur Transportrichtung R über die gesamte Breite der Banknote.

[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine lückenlose, ganzflächige Abtastung der Banknote bei hohem Banknotendurchsatz. Hierbei ist Ihr die Meßdaten nur ein geringer Bearbeitungs- und Speicheraufwand nötig. Wie bereits oben erwähnt, ist die Erfindung selbstverständlich nicht auf das Lesen und Prüfen von Banknoten beschränkt, sondern kann auch für beliebige andere Aufzeichnungsträger verwendet werden.


Ansprüche

1. Verfahren zum Lesen blattförmiger Aufzeichnungsträger (1) während einer Relativbewegung gegenüber einer Lesestation (2), welche mindestens einen Sender (3) zum sequentiellen Abstrahlen von mindestens zwei Signalen unterschiedlicher Signalart (Q1, Q2, Q3), einen für die unterschiedlichen Signalarten (Q1, Q2, Q3) gemeinsamen Empfänger (4) zum Detektieren dieser durch den Aufzeichnungsträger (1) modulierten Signale und eine Auswerteeinheit für die detektierten Signale aufweist, wobei mittels der Lesestation (2) in jeder der Signalarten (Q1, Q2, Q3) taktweise Rasterelemente (10, 20) mit bestimmter Erstreckung (sR) entlang der Relativbewegungsrichtung (R) abgetastet und dabei zu jedem Zeitpunkt eines Taktes eine Meßfläche mit einer bestimmten Länge (sB) in Relativbewegungsrichtung (R) auf dem Aufzeichnungsträger (1) erfaßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (sB) der von der Lesestation (2) erfaßten Meßfläche für jede Signalart (Q1, Q2, Q3) gleich der Weglänge (1) gewählt wird, die sich der Aufzeichnungsträger (1) bei gegebener Relativgeschwindigkeit während der Dauer (T) einer Periode zweier aufeinanderfolgender Signale einer Signalart (Q1; Q2; Q3) relativ zur Lesestation (2) fortbewegt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abtastung mindestens mit einem Infrarotsignal und mindestens mit einem Lichtsignal einer bestimmten Wellenlänge im sichtbaren Bereich erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abtastung mindestens mit einem Hellfeldsignal und mindestens mit einem Dunkelfeldsignal erfolgt.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Meßfläche zeilenförmig quer zur Relativbewegung über den gesamten Aufzeichnungsträger erstreckt.
 
5. Vorrichtung zum Lesen blattförmiger Aufzeichnungsträger (1) während einer Relativbewegung gegenüber einer Lesestation (2), welche mindestens einen Sender (3) zum sequentiellen Abstrahlen von mindestens zwei Signalen unterschiedlicher Signalart (Q1, Q2, Q3), einen für die unterschiedlichen Signalarten (Q1, Q2, Q3) gemeinsamen Empfänger (4) zum Detektieren dieser durch den Aufzeichnungsträger (1) modulierten Signale und eine Auswerteeinheit für die detektierten Signale aufweist, wobei die Lesestation (2) in jeder der Signalarten (Q1, Q2, Q3) taktweise Rasterelemente (10, 20) mit bestimmter Erstreckung (sR) entlang der Relativbewegungsrichtung (R) abtastet und dabei zu jedem Zeitpunkt eines Taktes eine Meßfläche mit einer bestimmten Länge (sB) in Relativbewegungsrichtung (R) auf dem Aufzeichnungsträger (1) erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sender- und/oder Empfängergeometrie der Lesestation (2) derart ausgebildet ist und die Relativgeschwindigkeit und die Taktzeiten derart ausgewählt sind, daß die Länge (sB) der von der Lesestation (2) erfaßten Meßfläche für jede Signalart (Q1; Q2; Q3) gleich der Weglänge (1) ist, die sich der Aufzeichnungsträger (1) bei der gegebenen Relativgeschwindigkeit während der Dauer (T) einer Periode zweier aufeinanderfolgender Signale einer Signalart (Q1; Q2; Q3) relativ zur Lesestation (2) fortbewegt.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mindestens einen Infrarotsender und mindestens einen Sender zur Erzeugung eines Lichtsignals einer bestimmten Wellenlänge im sichtbaren Bereich.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch mindestens einen Sender zur Erzeugung eines Hellfeldsignals und mindestens einen Sender zur Erzeugung eines Dunkelfeldsignals.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Sender und/oder der Empfänger derart ausgebildet und/oder angeordnet sind, daß sich die Meßfläche zeilenförmig quer zur Relativbewegung über den gesamten Aufzeichnungsträger erstreckt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht