[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer, nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Der Träger eines Motorradschutzhelms ist während der Fahrt einer unter Umständen
sehr hohen Schallbelastung ausgesetzt. Diese entsteht einerseits aufgrund des Motor-
und Fahrgeräusches des Motorrads, andererseits aufgrund der Fahrtwindgeräusche, die
direkt am Schutzhelm entstehen.
[0003] Zur Dämpfung der Schallbelastung beim Motorradfahrer ist bisher bekannt, in den Gehörgang
des Motorradfahrers Gehörstöpsel einzubringen.
[0004] Allerdings haben diese den Nachteil, daß sie unter Umständen den Gleichgewichtssinn
beeinträchtigen können, außerdem ist ihre Handhabung umständlich.
[0005] Die DE 196 48 352 A1 beschreibt eine mindestens die Ohren eines Trägers abdeckende
Kopfbedeckung, aus mindestens einschichtigem, insbesondere textilem, Material, zur
ergänzenden, wahlweisen Verwendung unter einem Schutzhelm, wobei an der Kopfbedeckung,
mindestens im Hörempfindlichkeitsbereich der Ohren, mindestens eine zusätzliche Schicht
und/oder mindestens eine Schicht aus anderem Material angebracht ist. Eine solche
Sturmhaube mindert auf einfache Weise die Geräuschbelastung durch am Schutzhelm entstehende
Windgeräusche. Allerdings mit dem Nachteil, daß ein weiteres Kleidungsstück angelegt
werden muß.
[0006] Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, einen Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer,
bereitzustellen, der ausgestattet ist, die Geräuschbelastung durch am Schutzhelm entstehende
Windgeräusche zu mindern. Jedoch sollen definierte Signalgeräusche vom Schutzhelmträger
noch gut hörbar sein, daß dieser zum Beispiel Sprache noch verstehen kann.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Nach der Erfindung ist ein Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer, mindestens
mit einer Helmschale und einer Helminnenauskleidung, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer Schalldämpfeinrichtung, insbesondere zur Dämpfung von Fahrtwindgeräuschen, wobei
die Schalldämpfeinrichtung als Helmholtz - Resonator ausgebildet ist.
[0009] Das hat den Vorteil, daß die Schalldämpfeinrichtung direkt mit der Helmschale verbunden
ist und so kein weiteres Kleidungsstück angelegt oder kein zusätzliches schalldämpfendes
Mittel eingesetzt werden muß. Ist die Schalldämpfeinrichtung als Helmholtz - Resonator
ausgebildet, so kann diese exakt auf einen gewünschten Frequenzbereich abgestimmt
werden, durch Auswählen von Anzahl, Lage und Größe der Bohrungen. Bei Versuchen hat
sich gezeigt, daß das menschliche Ohr auf eine Senkung des Schalldruckpegels in einem
Schutzhelm in einem Bereich von etwa 400 Hertz bis etwa 1500 Hertz am stärksten reagiert.
[0010] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpfeinrichtung
entweder als Zusatzvolumen außerhalb der Helmschale am Schutzhelm angebracht ist oder
in die Helminnenauskleidung integriert ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Schalldämpfeinrichtung von der Helminnenauskleidung trennbar ist. Bei in die Helminnenauskleidung
integrierter Schalldämpfeinrichtung ist vorteilhaft, daß die Geräuschreduktion ohne
zusätzliche am Schutzhelm zu verbauende Teile und ohne zusätzlichen Montageaufwand
erfolgt. Die Schalldämpfeinrichtung kann des weiteren noch so gestaltet sein, daß
eine Verbesserung der Crash - Eigenschaften des Schutzhelms erzielt wird, zum Beispiel
durch die Ausbildung der Kammern und Stege der Helmholtz - Resonatoren.
[0011] Sind die Resonatoren im wesentlichen im seitlichen Bereich der Helmschale, insbesondere
im Bereich der Ohren eines Schutzhelmträgers, angebracht, hat das den Vorteil, daß
die Schalldämpfung besonders wirkungsvoll ist. Besonders geeignet zur Aufnahme der
Helmholtz-Resonatoren ist in diesem Fall zum Beispiel das Wangenpolster und/oder das
Nackenpolster des Schutzhelms. Wenn mehrere Helmholtz-Resonatoren einen Breitbandabsorptionsdämpfer
bilden, der auf mindestens einen bestimmten Frequenzbereich abgestimmt ist, ist die
Dämpfung der ans Ohr des Schutzhelmträgers gelangenden Schallwellen besonders gut.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
mit der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Gesamtansicht einer Helminnenschale eines erfindungsgemäßen Schutzhelms
mit einer Schalldämpfeinrichtung aus in die Helminnenschale integrierten Helmholtz-Resonatoren,
- Figur 2
- ein Helmholtz-Resonator aus Figur 1 in vergrößertem Maßstab,
- Figur 3
- ein Wangenpolster mit einer integrierten Schalldämpfeinrichtung, ausgebildet als Helmholtz-Resonator.
[0013] Figur 1 zeigt eine Helminnenschale 1 eines Schutzhelms, dieser bestehend mindestens
aus einer nicht gezeichneten Helmschale und einer sich in dieser befindenden, nicht
gezeichneten Helminnenauskleidung. Ein Teil der Helminnenauskleidung, hier als Helminnenschale
1 gezeichnet, ist so gestaltet, daß sie möglichst großflächig, sowohl an der Helmschale,
als auch am nicht gezeichneten Kopf des Helmträgers anliegt. Sie besteht zum Beispiel
aus geschäumtem Kunststoff, der in Richtung zum Kopf des Helmträgers durch Polsterteile
abgepolstert ist. In die Helminnenschale 1 ist eine Schalldämpfeinrichtung, als Helmholtz
- Resonator ausgebildet, integriert, insbesondere zur Dämpfung von Fahrtwindgeräuschen.
Die Schalldämpfeinrichtung ist von der Helminnenauskleidung trennbar, wie Figur 2
zeigt, indem ein hier quaderförmiges, als Helmholtz - Resonator ausgebildetes Einsatzteil
2, in die Helminnenschale 1 eingesetzt ist. Weitere, als Helmholtz - Resonatoren ausgebildete
Einsatzteile 3,4,5, sind ebenfalls im wesentlichen im seitlichen Bereich der Helmschale,
hier im Bereich der Ohren eines nicht gezeichneten Schutzhelmträgers in die Helminnenschale
1 eingesetzt.
[0014] Figur 2 zeigt einen Helmholtz-Resonator als Breitbandabsorptionsdämpfer, der auf
bestimmte Frequenzbereiche abgestimmt ist. Dazu sind die Volumina der Resonatorbohrungen
6 unterschiedlich groß gestaltet.
[0015] Figur 3 zeigt einen Helmholtz-Resonator in einem aus der Helminnenauskleidung herausgenommenen
Wangenpolster 7 eines Schutzhelms. Das Wangenpolster 7 ist als Helmholtz-Resonator
mit Resonatorbohrungen 6 ausgebildet.
1. Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer, mindestens mit einer Helmschale und einer
Helminnenauskleidung, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Schalldämpfeinrichtung,
insbesondere zur Dämpfung von Fahrtwindgeräuschen, wobei die Schalldämpfeinrichtung
als Helmholtz - Resonator ausgebildet ist.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpfeinrichtung
als Zusatzvolumen außerhalb der Helmschale am Schutzhelm angebracht ist.
3. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpfeinrichtung
in die Helminnenauskleidung integriert ist.
4. Schutzhelm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpfeinrichtung
von der Helminnenauskleidung trennbar ist.
5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpfeinrichtung
im wesentlichen im seitlichen Bereich der Helmschale, insbesondere im Bereich der
Ohren eines Schutzhelmträgers, angebracht ist.
6. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wangenpolster
(7) und/oder ein Nackenpolster als Helmholtz-Resonator ausgebildet ist.
7. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Helmholtz-Resonatoren
einen Breitbandabsorptionsdämpfer bilden, der auf mindestens einen bestimmten Frequenzbereich
abgestimmt ist.