[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Holz oder Holzabfallen
zu profilierten, formschönen, mit Echtholzprodukten vergleichbaren Formteilen, bei
dem das Holz getrocknet, auf unter 0,5 mm zerkleinert und dann mit Bindemittel bis
zu 15% gemischt und in eine Unterform gefüllt und durch Aufpressen der Oberform und
Wärmezufuhr zusammengedrückt und geformt wird, um dann als Zwischen- und/oder Endprodukt
der Form entnommen und ggf. mit weiteren Formteilen komplettiert zu werden. Die Erfindung
betrifft außerdem eine Anlage zur Herstellung von Echtholzprodukten entsprechenden
Formteilen aus Holz und mit profilierter Oberfläche, mit einem Trockner, einer Zerkleinerungseinrichtung,
einem Mischer, den zugehörigen Silos und Zuführmitteln für Bindemittel und einer Unterformen
und Oberformen aufnehmenden bzw. aufweisenden Presse zur Formgebung mit Beheizung
für das eingegebene Mischgut.
[0002] Aus Holzspänen und ähnlich aufbereitetem Holz werden sogenannte Spanplatten durch
Pressen hergestellt, wobei diese Spanplatten dann für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke
Verwendung finden. Abgesehen davon, dass diese Spanplatten aufgrund des zum Einsatz
kommenden großen Bindemittelanteils über ein verhältnismäßig großes Eigengewicht verfügen,
ist von Nachteil, dass ihre Weiterbearbeitung wegen des zum Einsatz kommenden Pressprozesses
schwierig ist. Zwar besteht eine verhältnismäßig glatte Außenfläche wegen des eingesetzten
Bindemittels, doch ist der Innenbereich unstrukturiert und von vielen Zufälligkeiten
abhängig, sodass die weiter vorn beschriebenen Nachteile entstehen. Auch bei sogenannten
MDF-Platten ist der hohe Bindemittelanteil von Nachteil, wobei die Oberfläche entsprechend
hergestellter Platten anschließend nachbehandelt, d. h. insbesondere geglättet werden
muss, um Folien oder Lacke aufbringen zu können. Nachteilig ist weiter, dass wenn
überhaupt nur MDF-Platten mit leicht angedeuteten Konturen hergestellt werden können.
Sollen Echtholztüren ähnliche Konturen hergestellt werden, ist dies nur mit entsprechend
hohem Fräsaufwand, wenn überhaupt, möglich. Hier sei am Rande erwähnt, dass entsprechender
Fräs- und Bearbeitungsaufwand auch bei Echtholztüren notwendig ist, wenn diese oder
andere Platten mit gewissen vorgegebenen oder gewünschten Strukturen versehen werden
sollen. Ein Verfahren zur Herstellung von wabenförmigen Platten beschreibt die DE-PS
24 12 538.0-44. Ein Verfahren zur Herstellung von Presskörpern ist aus der DE-OS 40
18 433.1 bekannt, wobei Holzhackspäne, Sägemehl und Sperrholzherstellungsabfall mit
einem hohen Anteil Kunststoffmaterial (10 - 20 %) gemischt und dann gepresst wird.
Zum Einsatz kommen Schraubenpressen und ähnliche Pressen, wobei meist Mehrfachpressen
eingesetzt werden. Bei Mehrfachpressen, wie Mehretagen- oder einetagigen Mehrfachpressen
muss beim Austausch nur eines Formwerkzeuges die gesamte Presse außer Betrieb gesetzt
werden. Bei Mehrfachpressen mit Formenumlauf ist in der Regel die Oberform mit dem
Pressstempel fest verbunden. Die Unterform arbeitet im Umlautbetrieb. Sie muss nach
dem Einfahren in die Presse exakt zur Oberform justiert und arretiert werden. Häufig
sind mehrere Unterformen, mindestens zwei oder drei im Umlauf, um die Wartezeit der
Presse gering zu halten. Dennoch ist der Pressentakt durch die Gesamtumstände, insbesondere
durch die Aushärtezeit bestimmt, sodass nur unbefriedigende Durchsätze erreicht werden
können. Nachteilig ist darüber hinaus, dass mit den bekannten Pressen und den bekannten
Verfahren lediglich einfache Formteile, d. h. also solche mit einer ebene Oberfläche
erzielt werden können. Sollen derartige Formteile eine besonders strukturierte Oberfläche
erhalten, so ist dies nur dadurch möglich, dass entsprechende Ornamente oder Aufsätze
aufgeklebt werden, was einen besonderen Arbeitstakt erfordert und was ausschließt,
dass derartige Formteile den gewünschten edlen Charakter erhalten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zu
schaffen, mit denen aus Altholz oder Abfallholz hochwertige Formteile mit entsprechender
Strukturvorgabe wirtschaftlich herstellbar sind.
[0004] Die Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, dass das Holz zu definierten Holzspänen
zerspant und anschließend intensiv mit dem Bindemittel vermengt wird, dass das Gemisch
von Holzspänen und Bindemittel in die Unterformen gefüllt und nach dem Auflegen der
Oberformen in einer Presse unter Berücksichtigung der gewünschten Konturen gleichmäßig
verdichtet und in der Form gleichzeitig gezielt beheizt und nach dem Aushärten aus
der Form entnommen wird, wobei die Konturen in Ober- und Unterform vor und/oder während
der Form- und Heizperiode aufeinander angepasst werden.
[0005] Mit einem derartigen Verfahren ist es möglich, aus Holz und auch aus Holzabfällen
hochwertige Formteile herzustellen, beispielsweise solche mit profilierte oder strukturierte
Oberfläche, aus den Türen oder Türelemente herzgestellt werden sollen.Die entsprechenden
Profilleisten bzw. die Vertiefungen werden gleich bei der Formgebung des Formteiles
mit in einem Pressvorgang hergestellt, wobei überraschenderweise die mit Bibemittel
gemischten Holzspäne definierter Abmessungen sich beim erfindungsgemäß ablaufenden
Pressvorgang so in die Gesamtmasse einbinden lassen, dass anschließend eine Bearbeitung
der Oberfläche nicht erforderlich ist. Das Mischgut wird in der Form gleichzeitig
geformt und beheizt, sodass auch bei den flächigen Formteilen eine gleichmäßige Beheizung
auf "kürzestem Wege" möglich ist. Aufgrund der gleichmäßigen Beheizung und der gezielten
Verdichtung auch im Bereich der Konturen können so in kurzen Taktzeiten und mit einem
überraschend guten Ergebnis Formteile für die Verwendung als Türdecks oder auch für
andere Zwecke hergestellt werden, die höchsten Ansprüchen genügen. Ein Nachbearbeitung
der Oberfläche entfällt nicht nur bezüglich der glatten Ausbildung, sondern auch weil
die gewünschten Konturen gleich beim Pressvorgang mit so vorgegeben sind, dass eben
die nachfolgende Bearbeitung, insbesondere Fräsarbeiten, anschließend nicht mehr erforderlich
sind. Vorteilhaft ist schließlich noch, dass bei Wechsel des Formteils oder auch beim
Wechsel der Konturen des Formteils die Notwendigkeit entfällt, aufwendige Arbeiten
an der Presse vorzunehmen, ganz einfach, weil sowohl die Ober- wie auch Unterform
leicht ausgetauscht werden können, um dann in der gleichen Presse entsprechend eingesetzt
zu werden.
[0006] Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Holz auf
4 - 6, vorzugsweise 5% getrocknet wird. Dieser Trocknungsvorgang läuft vor dem Zerkleinerungsvorgang
ab. Gegenüber dem Stand der Technik wird mit verringertem Energieaufwand gearbeitet.
Darüber hinaus ist der Anfall an Feinkorn geringer, weil mit feuchterem Holz gezielt
Holzspäne hergestellt werden.
[0007] Dieses gezielte Zerspanen des Ausgangsmaterials wird insbesondere dann erreicht,
wenn das Holz in einem Feinzerkleinerer zerspant wird, wo Holzspäne mit unter 0,5
mm Abmessungen gezielt hergestellt werden können.
[0008] Ein bezüglich der Konturen sauberes und formechtes Formteil ist gemäß der Erfindung
herzustellen, indem die Unterformen eine annähernd gleichmäßige Verdichtung ergebend,
vorzugsweise an den Kanten und Schrägen entsprechend geformt, vorzugsweise abgeschrägt
oder abgerundet werden, während die Oberformen genau geformt, vorzugsweise kantig
ausgeführt werden. Diese besondere Ausbildung der Unterformen und der Oberformen bringt
überraschend eine glatte bzw. saubere Ausführung der gewünschten Konturen beim Formteil.
Das Mischgut wird in die Unterform eingefüllt und kann dann allenfalls geglättet werden,
sodass sich an den Kanten und Schrägen eine unterschiedliche Verdichtung einstellen
könnte, je nach deren Ausbildung und Anordnung zueinander. Dies wird aber durch die
Abschrägung oder Rundung der Kanten und Schrägen der Unterform ausgeglichen, wobei
die Oberformausführung unverändert bleibt, sodass sich eine sehr genaue Ausbildung
der gewünschten Konturen einstellt. Im Bereich der Unterformen kann das Material bzw.
Mischgut so weit ausweichen, dass der Druck sich über die gesamte Fläche ausgleicht.
[0009] Der Ausstoß kann gezielt dadurch erhöht werden, ohne dass es zusätzlicher wesentlicher
Investitionen bedarf, indem das Gemisch aus Holzspänen und Bindemittel parallel in
zwei oder mehr Pressen verdichtet wird. Weiter vorn ist bereits darauf hingewiesen
worden, dass die Beheizung des Mischgutes in der Form, d. h. in Unter- und Oberform
erfolgt, sodass die Gleichmäßigkeit gewahrt ist. Um dabei die Pressen möglichst schnell
wieder für einen weiteren Pressvorgang zur Verfügung zu erhalten, sieht die Erfindung
vor, dass Unter- und Oberformen in einer ersten Presse unter Verdichtung des Gemisches
verriegelt werden, dass dann in der geschlossenen Form beheizt und ausgehärtet wird,
woraufhin Unter- und Oberformen in einer zweiten Presse entriegelt und anschließend
entleert werden. Der eigentliche Formvorgang bzw. besser gesagt der Aushärtevorgang
kann dann in Ruhe und in der vorgesehenen Zeitspanne ablaufen, ohne dass die Presse
belegt bleibt. Sie steht vielmehr für einen weiteren oder gar mehrere weitere Pressvorgänge
zur Verfügung.
[0010] Eine weitere Beschleunigung der Taktzeit ist erreichbar, indem die Unter- und Oberformen
auf einer Transporteinrichtung umlaufend geführt und je nach. Bedarf eingeschleust
oder ausgeschleust und in Wartestellung gebracht und/oder auf mehrere Etagen-Umlauftransporteinrichtungen
verteilt werden. Das Verfahren bietet somit weitere Variationsmöglichkeiten sowohl
von der gleichzeitigen Herstellung entsprechender Formteile wie auch deren gezielte
Formgebung. So kann auf unterschiedlichen Etagen unterschiedliches Formmaterial hergestellt
werden oder aber es können die in Wartestellung befindlichen Formen auf einer nicht
gebrauchten Etage abgestellt werden, um dann bei Bedarf wieder eingeschleust zu werden.
Der Austausch der einzelnen Formen erfolgt in der Ebene über Weichen und in der Senkrechten
über entsprechende Schrägen oder auch über Aufzüge.
[0011] Abweichend vom Stand der Technik sieht die Erfindung vor, dass möglichst kein feines
Material mit in den Mischprozess und Weiterverarbeitungsprozess einbezogen wird. Vielmehr
ist vorgesehen, dass das Holz zerspant und mit einem Sieb der Maschenweite 0,1 bis
0,6 mm abgesiebt und dass das Gemisch von Holzspänen ≤ 0,5 mm und Bindemittel vorzugsweise
vor dem Formvorgang zwischengebunkert wird. Gerade dieses Material, das annähernd
bei 0,5 mm liegt, kann in Form der feinen Holzspäne besonders gut zusammen mit dem
Bindemittel in der besonders ausgebildeten Form verarbeitet und geformt werden. Überraschend
ist, wie weiter vorne schon erwähnt, dass mit derartigen Holzspänen ein ausreichend
hohe Festigkeiten aufweisendes Formteil mit ganz glatter Oberfläche hergestellt werden
kann.
[0012] Zur Erzielung der glatten Oberfläche aber insbesondere des Ausgleichs der Verdichtung
ist vorgesehen, dass die Unterform durch Formgebung und/oder Schikanen so ausgebildet
ist, dass unter Berücksichtigung der Flächenform und der vorgesehenen Profile des
fertigen Formteils überall annähernd die gleiche Materialverdichtung erreicht wird.
Die gesamte Formgebung wird entsprechend diesem Verfahrensschritt von vornherein so
eingestellt und gewählt, dass sich über die gesamte, recht große Fläche des Formteils
ungefähr die gleiche Verdichtung erreichen lässt.
[0013] Das Vergleichmäßigen der Materialverdichtung wird mit dadurch erreicht, dass mit
und/oder nach dem Füllen der Unterform durch Streuen des Gemisches eine etwa plane
Oberfläche des eingefüllten Gemisches mit Hilfe von Schiebern hergestellt wird. Da
die Vorsprünge und Rücksprünge auch entsprechend eingestellt sind, kann mit dem Auflegen
der Oberform auf die Unterform der notwendige gleiche Verdichtungsdruck über die Fläche
gewährleistet werden.
[0014] Dadurch, dass gemäß der Erfindung die für die ausreichende Aushärtung des Gemisches
benötigten Bedingungen über Temperaturzufuhr und Verweilzeit des Gemisches in der
Unter- und Oberform eingestellt werden, wobei der Maximaldruck nach Aufbringen des
Andruckes geringfügig reduziert wird, kann abweichend vom Stand der Technik in jeder
einzelnen Form auf das Formteil gezielt eingegangen werden, wobei durch die Reduzierung
des Andruckes zu Anfang eine Entlüftung des Mischgutes gezielt herbeigeführt wird.
Dies ist erforderlich, um das Aufplatzen an einzelnen Stellen des Formteils zu vermeiden.
[0015] Eine weitere Optimierung des Verfahrens wird dadurch erreicht, dass die Formteile
nach der Entnahme aus der geöffneten Form ohne eine Oberflächenbehandlung oder Nachbehandlung
der Konturen mit einer Folie foliert oder lackiert und dann mit weiteren Formteilen
zu Holzfertigteilen komplettiert werden. Die Vermeidung der Nachbehandlungsschritte
reduziert den Herstellungsaufwand erheblich und verkürzt die Taktzeiten.
[0016] Eine weitere Variation des Herstellungsverfahrens wird dadurch möglich, dass die
Holzkomponente im Gemisch ganz oder teilweise durch andere, vorzugsweise spanförmige
oder faserige Recyclingprodukte oder auch nicht recyceltes Holz bzw. gezielt aufbereitetes
Holz aus Sägemehl etc. oder auch fasenges Material mit bestimmter (kurzer) Faserlänge
ergänzt oder ersetzt wird. Insbesondere die Zugabe von Fasermaterial zum Grundkörper,
beispielsweise einer Tür, bringt für deren Festigkeit je nach späterem Einsatzzweck
entscheidende Vorteile.
[0017] Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Anlage mit einem Trockner, einer Zerkleinerungseinrichtung,
einem Mischer, den zugehörigen Silos und Zuführmitteln für Bindemittel sowie je mit
Unterformen und Oberformen, die einer Presse zugeordnet sind. Die Aufgabe wird dabei
anlagenmäßig dadurch gelöst, dass die Zerkleinerungseinrichtung als ein definierte
Holzspäne erzeugendes Aggregat, vorzugsweise Feinzerkleinerer ausgebildet und dass
ihr ein Zerkleinerungsgut trennendes Sieb nachgeordnet ist, dass der Mischer über
ein Bindemittelsilo beschickbar ist, das mindestens eine Presse vorgesehen und mit
einem Transportband ausgerüstet ist und dass die Formen ihre eigene, einstellbare
Beheizung aufweisen und dass die Formen innenseitig die gewünschten Ornamente vorgebende,
die gleichmäßige Verdichtung beeinflussende Vorsprünge und Rücksprünge aufweisen.
Mit einer derartigen Anlage kann das erfindungsgemäße Verfahren wirtschaftlich durchgeführt
werden und vor allem mit dem Ergebnis von Formkörpern, insbesondere Türen oder Türelementen,
die Naturtüren sehr ähnlich sind bzw. entsprechen. Über die Zerkleinerungseinrichtung,
d. h. dem Feinzerkleinerer wird das Holz, insbesondere das Altholz so weit zerkleinert
und dabei gezielt zerspant, dass es sich anschließend nach dem Absieben und dem Abtrennen
des feinen Materials gut mit dem Bindemittel vermischen lässt. Das zerspante Material
mit der gewünschten Kornfeine von ≤ 0,5 mm wird dann in die Unterform eingefüllt
und über die Transporteinrichtung einer Presse zugeführt, wo die beiden Formteile
unter gleichzeitiger Beheizung unter Formung des eingefüllten Mischgutes zusammengedrückt
werden. Diese Formen sind dabei so ausgebildet, dass sich über die gesamte Fläche
gesehen eine annähernd gleichmäßige Verdichtung ergibt. Hierzu verfügen sie über entsprechend
ausgebildete Vorsprünge und Rücksprünge. Die so hergestellen Formkörper verlassen
die Anlage im Prinzip ohne weitere Nachbehandlung. Es ist allerdings in der Regel
zweckmäßig, Folien aufzubringen oder aber die Oberfläche zu lackieren oder aber die
gesamten Formteile mit weiteren, beispielsweise zu Türen zu vervollständigen.
[0018] Nach einer zweckmäßigen Ausbildung ist vorgesehen, dass die Unter- und die Oberform
einem Werkzeugträger zugeordnet sind, der mit einer Transporteinrichtung und einer
Einschleuse- und Ausschleuseweiche korrespondierend ausgebildet ist. Aufgrund dieser
Ausbildung ist es möglich, die Formen nacheinander der Presse zuzuführen und dann
die entsprechend beeinflusste Form auf dem Transportband weiterzuführen und zu entleeren
und anschließend wieder mit Mischgut zu befüllen. Werden die entsprechenden Unter-
und Oberformen nicht benötigt, werden sie ausgeschleust bzw. wenn sie benötigt werden,
können sie einfach eingeschleust werden und so immer im Kreis geführt werden.
[0019] Die möglichst gleichmäßige Verdichtung über die Gesamtfläche und d. h. auch im Bereich
der Profile bzw. der Ornamente zu wahren, ist vorgesehen, dass die Unterform an den
Kanten und Schrägen der Profile eine annähernd gleichmäßige Verdichtung ergebend abgerundet,
abgeschrägt oder durch Schikanen ergänzt ausgebildet ist. Die Unterform nimmt somit
aufgrund der Abrundungen und Schrägen beim Aufbringen des Druckes ein Teil des Materials
im Bereich der Profile auf, sodass damit der Druck rund um die Profile vergleichmäßigt
wird, wobei gemäß einer weiteren Ausbildung vorgesehen ist, dass die Oberform unbearbeitete
Kanten und Schrägen der Profile aufweist, um so die sichtbaren Teile der jeweiligen
Profile möglichst sauber vorzugeben.
[0020] Ein Ausgleich, d. h. ein Druckausgleich im Bereich der Profile ist insbesondere dadurch
möglich, dass die Unterform mit Schiebestücken ausgerüstet ist, die den Profilen gegenüberliegend
und eine optimale Verdichtung sichernd verschieblich ausgebildet sind. Statt oder
ergänzend zu den Kanten und Schrägen sind hier also Räume vorgegeben, in die dann
Beschichtungsgut eingedrückt werden kann, wenn dies zur Vergleichmäßigung der Verdichtung
im Gesamtbereich notwendig ist. Dabei kann durch die Schiebestücke das Aufnahmevolumen
den Gegebenheiten entsprechend angepasst werden, insbesondere dann, wenn wie nach
einer Weiterbildung vorgesehen, die Schiebestücke gegen die Kraft einer Feder oder
über ein Hydraulikaggregat verschieblich ausgebildet sind. Die Schiebestücke werden
über die Federkraft entsprechend der optimalen Verdichtung positioniert, ebenso wie
mit Hilfe des Hydraulikaggregates. Damit kann in überraschend präziser Art und Weise
die Formgebung der Oberfläche eines derartigen Formteils optimiert werden, insbesondere
ist es möglich, Ornamente auf der Oberfläche vorzugeben, die von der Form her auch
komplizierter sind.
[0021] Die präzise Ausbildung der Formteile wird vor allem auch die die gezielte Beheizung
erreicht, wozu die Form und/oder die Werkzeugträger mit einer Beheizung versehen sind.
Die Beheizung wird dann eingestellt und eingeschaltet, wenn das entsprechende Formgut
bzw. Mischgut in die Form eingefüllt und die Oberform aufgelegt ist. Natürlich ist
es auch denkbar, dass Formgut vorher vorzuwärmen und mit einer bestimmten Temperatur
in die Formen einzufüllen.
[0022] Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens soll das auf Holz beruhende
Ausgangsprodukt durch faserige oder spanförmige Recyclingprodukte ganz oder teilweise
ersetzt werden, wozu die Erfindung ergänzend vorsieht, dass der oder die Mischer zusätzlich
mit einem Bunker für Drittrecyclinggstoffe verbunden sind. Damit kann bei Bedarf dieses
Material zugemischt oder ersatzweise zugeführt werden, je nach dem welche Produkte
bzw. Formteile erzeugt werden sollen.
[0023] Werden die einzelnen Formen über die Werkzeugträger auf dem rundumlaufenden Transportband
verfahren, so ist es von Vorteil, dass eine Verriegelungs- und eine Entriegelungspresse
vorgesehen sind, die als Mehretagenpresse ausgebildet sind und dass jeder Etage eine
Umlauftransporteinrichtung zugeordnet ist. Die Formen werden so ausgebildet, dass
sie beim Aufbringen des Druckes über die Presse in der Verriegelungspresse miteinander
so verbunden werden, dass sie dann nach dem Ausschleusen aus der Verriegelungspresse
auf dem Transportband das Mischgut weiter beheizend transportiert werden, bis der
Aushärteprozess abgeschlossen ist. Danach wird die Heizung abgestellt und die jeweilige
Form in der Entriegelungspresse so entriegelt, dass das Formteil dann anschließend
entnommen und weitertransportiert bzw. verarbeitet werden kann. Über die Mehretagenpresse
können gleichzeitig die Formen verriegelt und entriegelt werden, sodass hohe Taktzeiten
erreicht werden können.
[0024] Um für einen Austausch zwischen den einzelnen Bereichen der Mehretagenpresse zu ermöglichen,
sind die Umlauftransporteinrichtungen in den verschiedenen Ebenen miteinander, vorzugsweise
im Bereich der Ein- und Ausschleuseweichen vertikal verbunden sind. Damit ist ein
Austausch problemlos auch zwischen den einzelnen Ebenen möglich, ohne dass es erforderlich
ist, jeder einzelnen Ebene eine Vielzahl von Formen zuzuordnen.
[0025] Die Erfindung bietet den Vorteil, dass unterschiedliche Formteile gleichzeitig oder
taktweise hergestellt werden. Da Türen beispielsweise in der Regel aus mehreren Schichten
bzw. Teilen zusammengesetzt werden, muss dafür ein gesonderter Zwischenarbeitsschritt
eingelegt werden, beispielsweise durch Auftragen von Klebemittel. Um dies zu vermeiden
oder zumindestens den Einsatz von Klebemittein zu verringern, sieht die Erfindung
vor, dass die Formen für Türdecks und für Türrahmen sowie Zwischenlagen bzw. Dämmelemente
korrespondierende Koppelbereiche, vorzugsweise Nut und Feder vorgebend ausgebildet
sind. Da Nut und Feder abwechselnd einem Teil, beispielsweise dem Türdeck und dem
Türrahmen zugeordnet sind, können diese einfach zusammengefügt werden, wobei vielleicht
nur im Randbereich noch das Auftragen von Klebstoff erforderlich ist.
[0026] Dem Ausgleich bei der Verdichtung dient eine Ausführung dieser Form, nach der die
Unterform und auch die Oberform neben den vorbereiteten Kanten und Schrägen entsprechende
Ausformungen für Ornamente und/oder Profile aufweisen. Hier sind größere Räume vorgesehen,
in die Material, d. h. Mischgut hineingepresst werden kann, wenn dies wegen der Ornamente
oder Profile zweckmäßig ist bzw. wo man eine genaue Formgebung ohne zu hohen Druck
benötigt. Damit wird auch gleichzeitig sichergestellt, dass die Oberfläche sowohl
im Bereich der flächigen Teile eines solchen Türdecks oder Formteils wie auch im Bereich
der Ornamente, Profile u. Ä. gleich ist, sodass wie auch beim Naturholzprodukt eine
Einteiligkeit auch visuell gegeben ist.
[0027] Ebenfalls der Vergleichmäßigung der Verdichtung dient eine Ausführung, nach der die
Beschickung für die Formen mit Streumaschinen ausgerüstet ist, die mit dem gleichen
und/oder zwei Zwischenbunkern verbunden sind. Über diese Streumaschinen kann eine
automatische Beschickung der Formen erfolgen und zwar schon unter Berücksichtigung
der später vorzugebenden Profile und Vorsprünge.
[0028] Die Beschickung wird gemäß der Erfindung dadurch weiter optimiert, dass der Beschickung
und/oder den Streumaschinen ein in die Form einführbarer Formgeber oder Schieber zugeordnet
ist. Hierdurch kann die Oberfläche des eingeführten Mischgutes gezielt vergleichmäßigt
bzw. geformt werden.
[0029] Weiter vorn ist bereits davon gesprochen worden, dass eine Vergleichmäßigung der
Verdichtung durch entsprechende Hohlraumvorgabe erreicht wird. Dies ist zu optimieren,
indem die Ausformungen zur Vergleichmäßigung der Formteildichte des Spanproduktes
mit angepaßten Ausweichhohlräumen oder mit Schikanen versehen sind. Zur weiteren Optimierung
ist schließlich vorgesehen, dass zwei oder mehr Pressen parallel zueinander arbeitend
eingesetzt werden, sodass damit nicht nur bei einer kreisförmigen Ausbildung der Anlage,
sondern auch bei Einfachausbildung gleichzeitig mehrere Pressen parallel zueinander
zum Einsatz kommen können.
[0030] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Verfahren und eine
Anlage geschaffen sind, mit denen auch hochwertige Formteile wirtschaftlich herstellbar
sind. Aufgrund der besonderen Verfahrensführung sowie der besonderen Ausbildung der
Anlage ergeben sich hohe Durchsetzraten mit geringen Taktzeiten, insbesondere des
Pressvorganges. Die Pressen selbst werden nur zum Einleiten und Durchführung der Verdichtung
eingesetzt, während anschließend in der Form der Pressdruck so lange aufrechterhalten
wird, bis der Aushärtvorgang abgeschlossen ist. Dazu ist es aber nicht mehr erforderlich,
dass die Form in der Presse verbleibt. Die Presse kann für weitere Formen in Einsatz
gebracht werden. Vorteilhaft ist weiter, dass auch auf Sonderwünsche eingegangen werden
kann und dass kleine Fertigungslose problemlos eingefügt werden können, weil dazu
lediglich der Austausch der zweiteiligen Form erforderlich ist. Gekennzeichnet sind
Verfahren und Anlage darüber hinaus durch ihre Vielseitigkeit und Variabilität, sodass
das Dekor und die Formen geändert und den sich ändernden Marktbedingungen schnell
und kostengünstig angepasst werden können. Schließlich können auch Recyclingmaterialien
eingearbeitet werden, sodass Rahmen und Türen unterschiedlichster Form, Farbe und
sonstigen Aussehens hergestellt werden können. Vorteilhaft ist dabei auch, dass Zwischenlagen
eingebracht werden können, die bespielsweise feuerabweisenden oder schalldicht sind.
Derartige Türen bieten bei gleichem Fertigungsaufwand eine hohe Wertschöpfung. In
der Möbelbranche kann so der Baumarktsektor für Holzerzeugnisse im Innenbereich wie
Türpaneele, Fensterbänke und Zierleisten optimal versorgt werden. Durch die Möglichkeit
einer dreidimensionalen Oberflächengestaltung lassen sich auch neue Aufmachungsformen
finden, die bisher dem oberen Preisniveau zugeordnet waren. Da Altholz bzw. Restholz
zum Einsatz kommt, das nicht kontaminiert ist, aber eben für andere Zwecke nicht oder
kaum noch einsetzbar ist, kann mit einer entsprechenden Gutschrift gerechnet werden,
sodass die Wirtschaftlichkeit dadurch weiter zu erhöhen ist.
[0031] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schema einer Altholzveredelungsanlage,
- Fig. 2
- eine einem Werkzeugträger zuzuordnende Form im Detail,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines Formteils, hier einer Tür,
- Fig. 4
- eine 3-D-Folie in Draufsicht,
- Fig. 5
- einen Türkörper mit mittlerem Dämmelement im Schnitt und
- Fig. 6
- ein Schnitt durch eine Form mit profilierter Ober- und Unterform.
[0032] Eine Altholzveredelungsanlage 1 besteht aus mehreren miteinander durch Förderereinrichtungen
verbundenen Teilen. Das Altholz wird zunächst in einem Altholzbunker 2 zwischengebunkert,
um dann dem Trockner 3 zugeführt zu werden. In der Trocknung wird der Wassergehalt
von 50% bei Holzspänen beispielsweise auf 3 % Feuchte herabgetrocknet. Dabei wird
soweit möglich auf Sekundärwärme zurückgegriffen, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
[0033] Nach Verlassen der Trocknung wird das Altholzmaterial in einer Zerkleinerungseinrichtung
4 zerkleinert und anschließend auf einem Sieb 6 bzw. einem Zyklon 7 so weit notwendig
klassiert, wobei das Feinkorn einem Feinproduktbunker 10, das grobe Gut dem Grobproduktbunker
9 und das Feinstprodukt, das in einem Zyklon 7 abgeschieden worden ist, gelangt in
ein Feinststaubsilo 8.
[0034] Das nun entsprechend getrocknete und klassierte Material wird getrennt in Schneckenförderern
zu den Silos bzw. Bunkern 8, 9, 10 gebracht und von diesen weiter zum Mischer 11 bzw.
Mischer 16, in dem das aus dem Bindemittelsilo 13 bzw. 15 herangeführte Bindemittel
dem Holzmaterial intensiv zugemischt wird.
[0035] Entweder wird das gemischte Gut nun zwischengelagert oder aber es wird über die Streumaschinen
12 bzw. 14 in die Formen 25 eingefüllt.
[0036] Die Mischer 11, 16 erhalten das benötigte Bindemittel aus den Bindemittelsilos 13,
15 übrigens über Dosierschnecken, die in Fig. 1 nicht dargestellt sind und über Bandwaagen,
um so eine auch feinste Mischung zu erreichen, die für die Herstellung insbesondere
von hochwertigen Türen bzw. Türformkörpern unbedingt notwendig ist. Die Streueinrichtung
bzw. Streumaschine 12, 14 verfügt endseitig über einen Schnekkenaustrag oder einen
Schieber, um das Material auch noch wieder gezielt und gleichmäßig in die Form 25
einfüllen zu können.
[0037] In Fig. 1 ist weiter angedeutet, dass sowohl bezüglich der Bindemittelzugabe wie
auch der Zugabe des Altholzmaterials bzw. sonstigen Recyclingmaterials Variationen
möglich sind. Hierzu ist einmal ein drittes Bindemittelsilo 15' vorgesehen, wie auch
ein Drittrecyclingbunker 33. Während der Recyclingbunker 33 unmittelbar in den Trockner
3 übergibt bzw. das Material von 33 nach 3 über einen Druckkettenförderer o. Ä. transportiert
wird, kann das Bindemittelsilo 15' das Bindemittel dosiert entweder sowohl dem Mischer
11 wie dem Mischer 16 oder aber gezielt einem der beiden Mischer 11, 16 mehr oder
weniger zuzuführen. So kann die Bindemittelmenge und auch die Zusammensetzung des
Bindemittels den Bedürfnissen entsprechend verändert und angepasst werden.
[0038] In die Altholzveredelungsanlage 1 eingeschlossen ist auch die Presse 20. Diese Presse
20 ist zweigeteilt und besteht aus der Verriegelungspresse 22 und der Entriegelungspresse
23, wobei beide Teile über eine Transporteinrichtung 21 miteinander verbunden sind.
Über diese Transporteinrichtung 21 werden die Formen 25 von den Streumaschinen 12,
14 zur Verriegelungspresse 22 und dann zur Entriegelungspresse 23 verfahren.
[0039] Die Form 25 besteht wie Fig. 2 verdeutlicht aus der Oberform 26 und der Unterform
27, die beispielsweise über ein Gelenk oder ein Schanier o. Ä. miteinander verbunden
sind, sodass die Oberform 26 zum Einfüllen des Ausgangsmaterials aufgeklappt werden
kann. Ist dann das Ausgangsmaterial in die Unterform 27 eingefüllt, wird die gesamte
Form in geöffneter Position über die Transporteinrichtung 21 im Werkzeugträger 28
zur Verriegelungspresse 22 verbracht und dort so durch Auflegen der Oberform 26 zusammengepresst,
dass es die gewünschte Form erhält. Der notwendige Zusammenhalt erfolgt dann über
die Beheizung 29, die entweder schon während des Füllens eingestellt wird oder aber
mit Erreichen der Verriegelungspresse 22.
[0040] Wird eine der Formen für den nächsten Pressvorgang gerade nicht benötigt, so wird
sie über die Ausschleusweiche 31 ausgeschleust und in eine Warteposition verbracht.
Neue Formen 25 können umgekehrt über die Einschleusweiche 30 auch eingeschleust werden,
um dann im laufenden Prozess verfüllt und eingesetzt zu werden.
[0041] Nach Verlassen der Verriegelungspresse 22 stauen sich die einzelnen Formen 25 auf
dem Zwischenband bis zur Entriegelungspresse 23. Grund ist, dass nun der Formungsprozess
abläuft und zwar im Wesentlichen durch die Beheizung 29, die jeder Form 25 zugeordnet
ist. Ist das Material entsprechend geformt und ausgehärtet, gelangen die Formen 25,
25', 25'' 25''' nacheinander in die Entriegelungspresse 23, wo der Deckel bzw. die
Oberform 26 wieder abgehoben wird, sodass nun über die Entnahmemaschine 44 das fertige
Formteil, beispielsweise das Türdeck 35 entnommen werden kann. 35 ist extra so gekennzeichnet,
um zu verdeutlichen, dass hier Türdecks 35 gefertigt worden sind, die über Ornamente,
Stege und Vertiefungen verfügen und so aus Echtholz bestehenden und entsprechend bearbeiteten
oder gar geschnitzten Türen sehr ählich sind. Die Entnahmemaschine 44 verfügt über
einen entsprechenden Gelenkann 45, dass die mit den Ornamenten 46 versehenen Türdecks
35 gezielt und vorsichtig entnommen und zum Lagerplatz verbracht werden können.
[0042] Fig. 2 zeigt wie schon erwähnt eine Form 25, bestehend aus der Oberform 26 und der
Unterform 27, wobei beide mit einer Beheizung 29, 29' versehen sind. Die zu erzeugenden
Ornamente 46 sind angedeutet. Der Werkzeugträger 28, der ebenfalls über eine Beheizung
verfügen kann oder aber über die entsprechenden Zuleitungen, ist mit der hier nicht
wiedergegebenen Transporteinrichtung 21 verbunden, über das der Werkzeugträger 28
und die Form 25 von einer Presse zur anderen verbracht werden kann.
[0043] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt eines fertigen Formteils bzw. Türdeck 35, wobei deutlich
wird, dass es sich hier um ein Altdeutsch-Türdeck 36 handelt, das als Rohling bereits
so stabil ist, dass es auch längere Zeit zwischengelagert werden kann. Optimal ist
es allerdings, wenn es möglichst schnell mit der beispielsweise in Fig. 4 wiedergegebenen
Folie 37 verbunden wird, die natürlich die gleichen Vertiefungen und Erhöhungen bzw.
das gleiche Altdeutsch-Aussehen aufweist, wie das zugehörige Türdeck 35, nur dass
in Fig. 4 eine andere Variante wiedergegeben ist.
[0044] Fig. 5 schließlich zeigt eine mehrschalige Tür, bei der das Rückseitenelement 42
glattwandig ist, aber bereits mit einer Nut 40 versehen ist, die mit der Feder 41
des Dämmelementes 39 korrespondierend ausgebildet ist. Dadurch können beide Teile
leicht miteinander verbunden werden. Auch die direkt aufeinander zu pressenden Dämmelement
39 und Vorderelement 38 verfügen über solche Nut 40 und Feder 41 -verbindung, um so
auch eine formschlüssige Verbindung der beiden Bauteile zu ermöglichen. Als letztes
wird dann die Folie 37 aufgebracht, die sich aufgrund der Aufbringungstechnik den
äußeren Formen des Altdeutsch-Türdecks 36 oder den sonstigen Ornamenten 46 anpasst.
[0045] In Fig. 1 ist angedeutet, dass es auch die Möglichkeit gibt, mit zwei Pressen 20,
22', 22'' zu arbeiten. Die Umlauftransporteinrichtung 24 sorgt dann dafür, dass die
einzelnen Formen 25 in einem kleineren Umlauf oder aber eben parallel zueinander geführt
werden.
[0046] Mit 35 sind die Türdecks bezeichnet, die als Formteil entweder abgelegt oder zwischengelagert
werden, um dann ggf. weiterbearbeitet zu werden. Die gestrichelte Linienführung von
Grobproduktbunker 9 und Mischer 11 ist strichpunktiert wiedergegeben, um zu verdeutliche,
dass dieser Teil der Anlage nicht unbedingt notwendig ist, sondern mehr der Sicherheit
dient. Ähnlich gilt dies auch für den Zwischenbunker 48, der doppelt ausgeführt sein
kann und den Streumaschinen 12 bzw. 14, die hier mit einer Beschickung 50 für das
Füllen der Formen 25, die auf den Werkzeugträgern 28 transportiert werden, dient.
Mit 49 ist ein Schieber bzw. Formgeber bezeichnet, der das vom Zwischenbunker 48 kommende
Mischgut auf der Unterform 27 gleichmäßig bzw. möglichst gleichmäßig verteilt. Fig.
2 zeigt wie schon erwähnt ein aus Ober- und Unterform 26, 27 bestehende Form 25, wobei
hier die Vorsprünge 64 der Oberform 26 und die Rücksprünge 65 der Unterform 27 zugeordnet
sind. Mit 29, 29' ist die Beheizung bezeichnet.
[0047] Fig. 5 zeigt die besonderen Profile 52, die hier dem Formteil 35 bzw. dem Vorderelement
38 zugeordnet sind, wobei erkennbar ist, dass die Kanten alle abgerundet sind. So
entstehen weiche Ausformungen 53, 54, wobei ein Ausweichhohlraum 55 ebenfalls in diesem
Bereich angedeutet ist, über den die Verdichtung in diesem Bereich zusätzlich vergleichmäßigt
werden kann, wenn dies sich als notwendig erweist.
[0048] Fig. 6 schließlich zeigt eine aus Unterform 27 und Oberform 26 bestehende Form 25,
die mit Rücksprung 65 und Vorsprung 64 versehen sind. Im Bereich dieser Ausformungen
64, 65 ist jeweils gegenüberliegend ein Schiebstück 58, 61 angeordnet, über das der
darüber befindliche Bereich volumenmäßig verändert werden kann, um so eine möglichst
optimale Verdichtung des Holzbindemittelgemisches 57 bzw. des Mischgutes 57 zu erreichen.
Bei der links gezeigten Ausführung wird das Schiebestück 58 über eine Feder 59 belastet
und in Richtung des Vorsprungs 64 gedrückt, wobei die Feder 59 auf einem Stößel 60
gelagert ist. Bei der rechts wiedergegebenen Ausbildung wird das Schiebestück 61 mit
dem hydraulischen Stößel 62 über ein hier nicht weiter gezeigtes Hydraulikaggregat
63 so belastet, dass im Bereich zwischen dem Schiebestück 61 und dem Rücksprung 65
eine optimale Verdichtung des Holzbindemittelgemisches 57 erreicht wird.
[0049] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Verfahren zur Verarbeitung von Holz oder Holzabfällen zu profilierten, formschönen,
mit Echtholzprodukten vergleichbaren Formteilen, bei dem das Holz getrocknet, auf
unter 0,5 mm zerkleinert und dann mit Bindemittel bis zu 15% gemischt und in eine
Unterform gefüllt und durch Aufpressen der Oberform und Wärmezufuhr zusammengedrückt
und geformt wird, um dann als Zwischen- und/oder Endprodukt der Form entnommen und
ggf. mit weiteren Formteilen komplettiert zu werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Holz zu definierten Holzspänen zerspant und anschließend intensiv mit dem
Bindemittel vermengt wird, dass das Gemisch von Holzspänen und Bindemittel in die
Unterformen gefüllt und nach dem Auflegen der Oberformen in einer Presse unter Berücksichtigung
der gewünschten Konturen gleichmäßig verdichtet und in der Form gleichzeitig gezielt
beheizt und nach dem Aushärten aus der Form entnommen wird, wobei die Konturen in
Ober- und Unterform vor und/oder während der Form- und Heizperiode aufeinander angepasst
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Holz auf 4 - 6, vorzugsweise 5 % getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Holz in einem Feinzerkleinerer zerspant wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterformen eine annähernd gleichmäßige Verdichtung ergebend, vorzugsweise
an den Kanten und Schrägen entsprechend geformt, vorzugsweise abgeschrägt oder abgerundet
werden, während die Oberformen genau geformt, vorzugsweise kantig ausgeführt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gemisch aus Holzspänen und Bindemittel parallel in zwei oder mehr Pressen
verdichtet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Unter- und Oberformen in einer ersten Presse unter Verdichtung des Gemisches
verriegelt werden, dass dann in der geschlossenen Form beheizt und ausgehärtet wird,
woraufhin Unter- und Oberformen in einer zweiten Presse entriegelt und anschließend
entleert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unter- und Oberformen auf einer Transporteinrichtung umlaufend geführt und
je nach Bedarf eingeschleust oder ausgeschleust und in Wartestellung gebracht und/oder
auf mehrere Eagen-Umlauftransporteinrichtungen verteilt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Holz zerspant und mit einem Sieb der Maschenweite 0,1 bis 0,6 mm abgesiebt
und dass das Gemisch von Holzspänen ≤ 0,5 mm und Bindemittel vorzugsweise vor dem
Formvorgang zwischengebunkert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterform durch Formgebung und/oder Schikanen so ausgebildet ist, dass unter
Berücksichtigung der Flächenform und der vorgesehenen Profile des fertigen Formteils
überall annähernd die gleiche Materialverdichtung erreicht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit und/oder nach dem Füllen der Unterform durch Streuen des Gemisches eine etwa
plane Oberfläche des eingefüllten Gemisches mit Hilfe von Schiebern hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die ausreichende Aushärtung des Gemisches benötigten Bedingungen über
Temperaturzufuhr und Verweilzeit des Gemisches in der Unter- und Oberform eingestellt
werden, wobei der Maximaldruck nach Aufbringen des Andruckes geringfügig reduziert
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formteile nach der Entnahme aus der geöffneten Form ohne eine Oberflächenbehandlung
oder Nachbehandlung der Konturen mit einer Folie foliert oder lackiert und dann mit
weiteren Formteilen zu Holzfertigteilen komplettiert werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Holzkomponente im Gemisch ganz oder teilweise durch andere, vorzugsweise
spanförmige oder faserige Recyclingprodukte oder auch nicht recyceltes Holz bzw. gezielt
aufbereitetes Holz aus Sägemehl etc. oder auch faseriges Material mit bestimmter (kurzer)
Faserlänge ergänzt oder ersetzt wird.
14. Anlage zur Herstellung von Echtholzprodukten entsprechenden Formteilen aus Holz und
mit profilierter Oberfläche. mit einem Trockner (3), einer Zerkleinerungseinrichtung
(4), einem Mischer (11), den zugehörigen Silos (13, 15) und Zuführmitteln für Bindemittel
und einer Unterformen (27) und Oberformen (26) aufnehmenden bzw. aufweisenden Presse
(22) zur Formgebung mit Beheizung für das eingegebene Mischgut,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerkleinerungseinrichtung (4) als ein definierte Holzspäne erzeugendes Aggregat,
vorzugsweise Feinzerkleinerer ausgebildet und dass ihr ein Zerkleinerungsgut trennendes
Sieb(6) nachgeordnet ist, dass der Mischer (16) über ein Bindemittelsilo (13, 15)
beschickbar ist, das mindestens eine Presse (22) vorgesehen und mit einem Transportband
(21) ausgerüstet ist und dass die Formen (25) ihre eigene, einstellbare Beheizung
(29) aufweisen und dass die Formen (25) innenseitig die gewünschten Ornamente (46)
vorgebende, die gleichmäßige Verdichtung beeinflussende Vorsprünge (64) und Rücksprünge
(65) aufweisen.
15. Anlage nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unter- und die Oberform (26, 27) einem Werkzeugträger (29) zugeordnet sind,
der mit einer Transporteinrichtung (21) und einer Einschleuse- und Ausschleuseweiche
(30, 31) korrespondierend ausgebildet ist.
16. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterform (27) an den Kanten und Schrägen der Profile (52) eine annähernd
gleichmäßige Verdichtung ergebend abgerundet, abgeschrägt oder durch Schikanen ergänzt
ausgebildet ist.
17. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberform (26) unbearbeitete Kanten und Schrägen der Profile (52) aufweist.
18. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterform (27) mit Schiebestücken (58, 61) ausgerüstet ist, die den Profilen
(52) gegenüberliegend und eine optimale Verdichtung sichernd verschieblich ausgebildet
sind.
19. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiebestücke (58, 61) gegen die Kraft einer Feder (59) oder über ein Hydraulikaggregat
(63) verschieblich ausgebildet sind.
20. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form (25) und/oder die Werkzeugträger (28) mit einer Beheizung (29) versehen
sind.
21. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der oder die Mischer (11, 16) zusätzlich mit einem Bunker (33) für Drittrecyclinggstoffe
verbunden sind.
22. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verriegelungs- und eine Entriegelungspresse (22, 23) vorgesehen sind, die
als Mehretagenpresse ausgebildet sind und dass jeder Etage eine Umlauftransporteinrichtung
(24) zugeordnet ist.
23. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlauftransporteinrichtungen (24) in den verschiedenen Ebenen miteinander,
vorzugsweise im Bereich der Ein- und Ausschleuseweichen (30, 31) vertikal verbunden
sind.
24. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formen (25) für Türdecks (35) und für Türrahmen sowie Zwischenlagen bzw.
Dämmelemente (39) korrespondierende Koppelbereiche, vorzugsweise Nut (40) und Feder
(41) vorgebend ausgebildet sind.
25. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterform (27) und auch die Oberform (26) neben den vorbereiteten Kanten
und Schrägen entsprechende Ausformungen (53) für Ornamente (46) und/oder Profile (52)
aufweisen.
26. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschickung (50) für die Formen (25) mit Streumaschinen (12, 14) ausgerüstet
ist, die mit dem gleichen und/oder zwei Zwischenbunkern (48) verbunden sind.
27. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beschickung (50) und/oder den Streumaschinen (12, 14) ein in die Form (25)
einführbarer Formgeber oder Schieber (49) zugeordnet ist.
28. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausformungen (53) zur Vergleichmäßigung der Formteildichte des Spanproduktes
mit angepaßten Ausweichhohlräumen (55) oder mit Schikanen versehen sind.
29. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei oder mehr Pressen (22, 22', 22'') parallel zueinander arbeitend vorgesehen
sind.