[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenstersystem mit einer Fensterscheibe, die mindestens
zwei Glasscheiben, einen Trockenmassenhohlraum und eine Beschlagnut aufweist und ein
Stranggussprofilteil mit einer ersten Seite, an der eine Beschlagnut angeordnet ist
und zwei senkrecht dazu angeordnete Seiten, die als Klebeflächen verwendbar sind.
[0002] Fensterscheiben mit mindestens zwei Glasscheiben werden auch als Isolierglasscheiben
bezeichnet. Diese Scheiben werden mittels eines Randverbundes mit einer Trockenmasse
miteinander verbunden und in einem Fensterrahmen gehalten. Derartige Rahmen haben
an ihrer einem Blendrahmen zugewandten Seite eine Beschlagnut, in der ein Beschlag
mit Schließelementen angeordnet ist. Diese Schließelemente wirken mit einem im Blendrahmen
angeordneten Schließblech zusammen, um ein Öffnen und Schließen eines in einem Blendrahmen
angeordneten Fensterrahmens zu ermöglichen.
[0003] Fensterrahmen und Blendrahmen sind häufig aus Kunststoffhohlprofilen hergestellt,
wobei diese Kunststoffhohlprofile Verstärkungsprofile aus Metall aufweisen, die der
Konstruktion einen besseren Halt geben.
[0004] Der beschriebene Aufbau eines Fenstersystems ist relativ materialaufwendig. Außerdem
entsteht im Bereich der metallverstärkten Hohlkammerprofile ein unerwünschter Wärmeübergang.
[0005] Aus der DE 298 14 676 U1 ist ein gattungsgemäßes Fenstersystem bekannt, das eine
Fensterscheibe aufweist, die mindestens zwei Glasscheiben, einen Trockenmassenhohlraum
und eine Beschlagnut aufweist. Der dort beschriebene Aufbau besteht jedoch aus vielen
kompliziert geformten Einzelteilen, die die Herstellung erschweren. Außerdem ist das
Bereitstellen und Zusammensetzen dieser Teile kostenintensiv. Ein gattungsgemäßes
Stranggussprofilteil ist ebenfalls der DE 298 14 676 U1 zu entnehmen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfach und kostengünstig herstellbares
Fenstersystem und ein hierzu verwendbares Stranggussprofilteil vorzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Fenstersystem gelöst, bei dem die Beschlagnut
und der Trockenmassenhohlraum als einstückiges Einsatzelement ausgebildet sind, und
sie wird durch ein gattungsgemäßes Stranggussprofilteil gelöst, das einen Trockenmassenhohlraum
aufweist, der an der der Beschlagnut gegenüberliegenden Seite mindestens eine Öffnung
aufweist.
[0008] Die einstückige Ausbildung von Beschlagnut und Trockenmassenhohlraum führt zu extrem
niedrigen Herstellungskosten, da beispielsweise ein Stranggussteil für beide Funktionen
verwendet werden kann, und außerdem wird der Zusammenbau des Fensters durch die einstückige
Ausführung wesentlich erleichtert. Letztlich wird auch weniger Material benötigt,
da der einstückige Aufbau es ermöglicht, auf mehrere Wände zu verzichten um insgesamt
materialsparend, leicht und preisgünstig die Einsatzelemente bereitzustellen und einbauen
zu können.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Beschlagnut zwischen den Glasscheiben angeordnet ist.
Das Anordnen der Beschlagnut zwischen den Glasscheiben führt zu einem sehr kompakten
Aufbau und erlaubt es, durch die Verwendung größerer Glasscheiben den Rahmen kleiner
auszuführen. Die an der Glasscheibe vorzufindende Lichtdurchtrittsfläche wird dadurch
größer und der Rahmen kann auf das minimal Notwendigste reduziert werden.
[0010] Während der Rahmen bei den bekannten Fenstersystemen durch sein Material oder Verstärkungsprofile
ausgesteift wurde, dient bei dem erfindungsgemäßen Fenstersystem die Anordnung aus
Glasscheiben als Stützelement für die Rahmenkonstruktion. Das Glas trägt den Flügel.
Das heißt, die am Flügel angebrachten Beschläge, Dichtungen usw. werden von den Glasscheiben
der Fensterscheibe gehalten. Die Beschlagnut liegt hierzu in einem die Glasscheiben
verbindenden Verbindungselement, das auch als Glasaufnahme bezeichnet werden kann.
[0011] Das erfindungsgemäße Fenstersystem kann daher preisgünstiger und einfacher gestaltet
werden. Die vergrößerte Glasscheibe führt zu Einsparungen im Bereich des Rahmens und
ermöglicht eine größere Lichtdurchtrittsfläche. Dies ist vor allem für Fassadengestaltungen
von Vorteil, bei denen auf einen Blendrahmen möglichst weitgehend verzichtet werden
soll. Hierbei kann die Beschlagnut zur Aufnahme von Verbindungselementen dienen, die
direkt zwei erfindungsgemäße Fensterscheiben miteinander verbinden.
[0012] Der Trockenmassenhohlraum dient dazu, den Raum zwischen den Glasscheiben trocken
zu halten. Diese Trockenmasse kann auch ein Trockenpulver sein, das in einem Hohlraum
mit einem luftdurchlässigen Zugang zum Raum zwischen den Glasscheiben angeordnet ist.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn der Trockenmassenhohlraum neben der Beschlagnut angeordnet
ist. Die Anordnung der Trockenmasse zwischen Beschlagnut und Glasscheibe ermöglicht
eine optimale Lichtdurchgangsfläche. Die Anordnung des Trockenmassenhohlraums neben
der Beschlagnut ist auch unabhängig von der einstückigen Ausbildung des Einsatzelementes
erfindungswesentlich, da diese Anordnung auch bei einem mehrteiligen Einsatzelement
vorgenommen werden kann.
[0014] Sofern aus baulichen Gründen die Glasscheiben näher aneinander angeordnet werden
sollen, wird vorgeschlagen, dass der Trockenmassenhohlraum auf der einem Blendrahmen
abgewandten Seite der Beschlagnut angeordnet ist. Die nach außen offene Beschlagnut
hat somit an der Basisfläche der Nut einen Raum für die Trockenmasse, der es erlaubt,
zwischen den Glasscheiben befindliche Feuchtigkeit aufzunehmen.
[0015] Sowohl die Beschlagnut als auch die Trockenmasse kann an einer oder mehreren Seiten
der Fensterscheibe angeordnet werden. Während die Trockenmasse vorzugsweise im unteren
Bereich des Fensters angeordnet wird, ist die Beschlagnut auf der Seite des Griffes
oder in vielen Fällen auch auf allen Seiten der Fensterscheibe angeordnet.
[0016] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Beschlagnut in eine Glasaufnahme
integriert ist. Die Glasaufnahme kann beispielsweise ein Strangpressprofil aus Kunststoff
oder Aluminium sein. Sie kann jedoch auch aus einem abgekanteten Metall oder glasfaserverstärkten
Kunststoff hergestellt sein. Eine vorteilhafte Glasaufnahme weist Nuten für die Glasscheiben
auf und zwischen diesen Nuten einen Kanal zum Anbringen des Beschlages. Dieser als
Beschlagnut bezeichnete Kanal weist vorzugsweise eine Abstufung oder Hinterschneidungen
auf, die das Befestigen eines Fensterbeschlages erleichtern.
[0017] Die Glasaufnahme weist vorteilhafter Weise zwei Anlageflächen zum Zusammenwirken
mit einem Blendrahmen auf. Diese Anlageflächen begrenzen zwischen der Fensterscheibe
und dem Blendrahmen einen Raum, der mit Luft gefüllt als Isolationsraum dient.
[0018] Eine einfache Ausführungsform sieht vor, dass das Fenstersystem einen Griff aufweist,
der mit einer Mechanik in Verbindung steht, die sich durch eine Glasscheibe hindurch
zur Beschlagnut erstreckt. Dies erlaubt eine kompakte Bauform und eine kurze Verbindungsstrecke
zwischen Griff und Beschlagkanal.
[0019] Für nach innen oder außen öffnende Fenster wird vorgeschlagen, dass die Fensterscheibe
eine Abdeckung aufweist. Eine derartige Abdeckung ist eine Verlängerung der Fensterscheibe,
die eine Anlagefläche zur Anlage an einen Blendrahmen aufweist.
[0020] Vorteilhafterweise ist die Abdeckung ein Teil einer Glasaufnahme. Das heißt, die
Abdeckung ist in die Glasaufnahme integriert. Sie legt sich beim Schließen des Fensters
unter Zwischenlegung einer Dichtung am Blendrahmen an.
[0021] Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass die Abdeckung einen Teil einer der Glasscheiben
aufweist. Das heißt, eine der Glasscheiben ist etwas größer ausgeführt, so dass ihr
Überstand über die andere Glasscheibe eine Abdeckung bildet. Der als Abdeckung überstehende
Glasscheibenbereich dichtet mit einer vorzugsweise am Blendrahmen angeordneten Anschlagdichtung
ab.
[0022] Um die Fensterscheibe zu schützen, wird vorgeschlagen, dass mindestens eine der Glasscheiben
einen Kantenschutz aufweist. Dieser Kantenschutz kann entweder nur in den Eckbereichen
oder an bestimmten Seiten des Fensters angeordnet werden, an denen mit einer Beschädigung
der Scheiben zu rechnen ist. Als Kantenschutz eignet sich ein extrudiertes Winkelprofil
aus Kunststoff oder Aluminium, das vorzugsweise auf die Kante aufgeklebt wird.
[0023] Um die Abdichtung zwischen Fensterscheibe und Blendrahmen zu verbessern und den Übergangsspalt
zu kaschieren, wird vorgeschlagen, dass der Kantenschutz eine Dichtlippe aufweist.
Sofern der Kantenschutz aus einem Kunststoffmaterial ist, ist diese Dichtlippe vorzugsweise
anextrudiert, um einfach herstellbar zu sein.
[0024] Zusammen mit den oben genannten Merkmalen oder unabhängig davon wird vorgeschlagen,
dass das Fenstersystem einen Blendrahmen aufweist. Dieser Blendrahmen, der die im
folgenden beschriebenen Merkmale hat, ist jedoch auch unabhängig von dem bisher beschriebenen
Fenstersystem erfindungswesentlich.
[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung eines derartigen Blendrahmens sieht vor, dass der
Blendrahmen eine integrierte Rollladenführung aufweist. Sofern die Rollladenführung
einstückig mit dem Blendrahmen hergestellt wird, ist sie kostengünstig anzubieten
und bedarf keines zusätzlichen Arbeitsschrittes für den Einbau. Die Rollladenführung
kann eine einfache Nut sein, die an den seitlichen Blendrahmen und vorzugsweise auch
am unteren Blendrahmen angeordnet ist. Sich gegenüber angeordnete in hinterschnittene
Nuten gepresste Bürsten sorgen für eine geräuschreduzierte Führung des Rollladens.
[0026] Im Fensterbau ist es üblich, dass an der Abdeckung eine Dichtung vorgesehen ist.
Erfindungsgemäß weist bei dem beschriebenen Fenstersystem der Blendrahmen eine mit
einer Abdeckung der Fensterscheibe zusammenwirkende Dichtung auf. Das Verlegen der
Dichtung in den Bereich des Blendrahmens erlaubt eine weitere Vereinfachung des Aufbaus
der Fensterscheibe und ermöglicht es, die ebene Fläche einer Glasscheibe als Abdeckung
zu verwenden.
[0027] Die beschriebenen Merkmale des neuen Fenstersystems zielen alle darauf ab, die Fensterscheibe,
die meist als bewegter Fensterflügel ausgebildet ist, möglichst leicht und unkompliziert
auszubilden. Bauraumbenötigende Elemente werden eher vom Blendrahmen aufgenommen,
da dieser nicht bewegt ist und in den meisten Fällen als tragendes Element dient.
[0028] Vorteilhaft ist es, wenn der Blendrahmen ein Profil aufweist, das mit einer Abdeckung
eine im wesentlichen ebene Abschlussfläche bildet. Dieses Profil kann einstückig mit
dem Blendrahmen ausgebildet sein oder an diesen angeklebt oder angesteckt oder angerastet
sein. Die Stufe zwischen der Anlagefläche der Abdeckung am Blendholm und der gegenüberliegenden
Seite einer als Abdeckung dienenden Glasscheibe wird somit von diesem Profilteil überbrückt.
[0029] Um eine als Fensterflügel ausgebildete Fensterscheibe am Blendrahmen zu verankern,
wird vorgeschlagen, dass der Blendrahmen einen Absatz zur Aufnahme eines Schließblechs
aufweist. Dieser Absatz kann als Stufe, Nut oder ähnliches ausgebildet sein und ermöglicht
es, ein Schließblech formschlüssig mit dem Blendrahmen zu verbinden, um die Position
des Schließblechs relativ zum Blendrahmen festzulegen. Die Befestigung des Schließblechs
erfolgt zwar mittels Schrauben, der Absatz kann jedoch auch dazu dienen, einem gewaltsamen
Herausreißen des Schließblechs einen Widerstand entgegenzusetzen.
[0030] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Fenstersystems sieht vor, dass der Absatz ein
Füllprofil aufweist, das den Raum oberhalb und/oder unterhalb des Schließblechs ausfüllt.
Insbesondere bei einer Gestaltung des Absatzes mit Hinterschneidungen, Nuten oder
Stegen ist der Absatz sehr verschmutzungsanfällig und optisch unaktraktiv. Daher wird
vorgeschlagen, ein Füllprofil in den Bereichen des Absatzes anzuordnen, in denen ein
Schließblech vorliegt. Das Füllprofil ist vorzugsweise so geformt, dass die Linienführung
des Blendrahmens aufgenommen wird und Nuten und Stege kaschiert werden.
[0031] Eine universelle Befestigungsmöglichkeit für Beschläge oder Profilteile entsteht,
wenn die der Fensterscheibe zugewandte Seite des Blendrahmens eine Führung, vorzugsweise
mit Hinterschneidung aufweist. Diese Führung erlaubt es, Adapter zur Verbindung von
Blendrahmenelementen im Bereich der Blendrahmenecken anzubringen. Dies erlaubt es,
die Blendrahmen sogar stumpf - das heißt ohne Gerung - miteinander zu verbinden. Die
Führung erlaubt die Aufnahme von Winkeln oder speziell geformten Adaptern, die eine
derartige Verbindung senkrecht aufeinanderstehender Rahmenelemente ermöglicht. Diese
Adapterführung kann jedoch auch zur Anbringung weiterer individueller Formteile, wie
elektrischer Türschlossüberwachungssystemen, oder zur Verstärkung des Schließblechanlagebereichs
dienen.
[0032] Im Rahmen der vorliegenden Erfindungsbeschreibung werden alle um die Fensterscheibe
angeordneten Rahmenelemente als Blendrahmen bezeichnet. Wenn die Fensterscheibe ein
Element einer Türe ist, wird somit die untere Seite des Blendrahmens von einer Türschwelle
gebildet. Das heißt, der Blendrahmen ist in seinem unteren waagerechten Bereich als
Türschwelle ausgebildet oder es wird eine herkömmliche Türschwelle verwendet, die
zur Verbindung mit einem Blendrahmen gegebenenfalls über Adapterstücke ausgebildet
ist.
[0033] Die Verwendung der zuvor beschriebenen Führung an der der Fensterscheibe zugewandten
Seite des Blendrahmens dient bei einem Einsatz im Bereich der Türschwelle vorzugsweise
zur Befestigung eines Adapters, der es ermöglicht, die Türschwelle mit den senkrechten
Blendrahmenholmen zu verbinden. Diese Führung kann jedoch auch als Dichtungsaufnahme,
für die Aufnahme einer Schwellenerhöhung, zur Aufnahme von Elementen des Schließsystems
oder zur Befestigung von Alarmanlagensystemen zur Überprüfung der Tür- oder Fensteröffnung
verwendet werden.
[0034] Insbesondere zur Anordnung im unteren Bereich des Blendrahmens wird vorgeschlagen,
dass die der Fensterseite zugewandte Seite des Blendrahmens eine Dichtung mit Auflauffunktion
aufweist. Diese Dichtung wird vorzugsweise von Hinterschneidungen im Bereich des Blendrahmens
gehalten und ihre wirksame Oberfläche ist so ausgebildet, dass beim Schließen einer
als Fensterflügel ausgebildeten Fensterscheibe eine Flächenpressung entsteht. Vorzugsweise
gleitet ein Element der Fensterscheibe heim Schließen des Fensters derart über die
Dichtung, dass die Dichtung zusammengedrückt wird. Beim Einsatz einer derartigen Dichtung
im waagerechten Bereich eines Tür- oder Fensterflügels müssen die sich abdichtend
gegenüberliegenden Flächen im unkomprimierten Zustand der Dichtung einen spitzen Winkel
miteinander bilden. Beim Schließen des Fensters oder der Türe wird die Dichtung derart
komprimiert, dass die sich gegenüberliegenden Flächen aneinander anliegen.
[0035] Im senkrechten Bereich des Blendrahmens kann eine derartige Dichtung allein durch
den auf einer Kreislinie herangeführten Tür- oder Fensterflügel komprimiert werden,
so dass eine Anlagefläche der Fensterscheibe zunächst über die Dichtung gleitet und
dabei die Dichtung auf einer Seite komprimiert, so dass im geschlossenen Zustand die
Oberseite der Dichtung und die Anlagefläche der Fensterscheibe plan aufeinander liegen.
Die Dichtung ist dann zumindest auf einer Seite komprimiert.
[0036] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Fenstersystems erlaubt es, zwischen Fensterscheibe
und Blendrahmen nur einen Abstand von weniger als 6 mm, vorzugsweise maximal etwa
4 mm, vorzusehen. Gerade dieser geringe Abstand zwischen Blendrahmen und Fensterscheibe
erschwert den Einbruch, da hier üblicherweise mit Hebelwerkzeugen angesetzt wird.
Der gegenüber bekannten Fenstersystemen eingesparte Luftraum zwischen Fensterscheibe
und Blendrahmen kann somit entfallen, wodurch die durchsichtigen Bereiche der Fensterscheiben
näher aneinander angeordnet werden können. Die zwischen den Fensterscheiben angeordneten
Stege können besonders schmal ausgebildet werden, wodurch die durchsichtige Sichtfläche
des Scheibenbereichs größerer Fassadenelemente erhöht wird.
[0037] Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele des Fenstersystems sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem mit breiter Fensterscheibe,
- Figur 2
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem mit dünner Fensterscheibe,
- Figur 3
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem mit dünner Fensterscheibe und Rollladenführung,
- Figur 4
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem im Bereich des Fenstergriffes,
- Figur 5
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem im Bereich der Türschwelle,
- Figur 6
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem mit einer speziell ausgebildeten Glasaufnahme
im Bereich des Schließblechs,
- Figur 7
- einen Schnitt durch ein Fenstersystem nach Figur 6 im Bereich außerhalb des Schließblechs
und
- Figur 8
- einen Schnitt durch ein Stülpfenster mit einer erfindungsgemäßen Glasaufnahme.
[0038] Das in Figur 1 gezeigte Fenstersystem 1 besteht im wesentlichen aus der Fensterscheibe
2 und dem Blendrahmen 3. Die Fensterscheibe 2 besteht aus zwei Glasscheiben 4 und
5, die mittels einer Glasaufnahme 6 miteinander verbunden sind. Die Glasaufnahme 6
hat hierzu zwei umlaufende Nuten 7, 8 in denen die Scheiben mit Kitt oder Kleber befestigbar
sind. Außerdem weist die Glasaufnahme 6 eine Abdeckung 9 auf, die über eine Dichtung
10 mit dem Blendrahmen 3 zusammenwirkt.
[0039] Im Bereich der Abdeckung 9 ist zwischen den Glasscheiben 4 und 5 eine Beschlagnut
11 vorgesehen, die sich in den Raum zwischen den Glasscheiben 4 und 5 erstreckt. Diese
Beschlagnut 11 hat einen Absatz, der die Befestigung unterschiedlichster Beschläge
erleichtert.
[0040] Auf der der Abdeckung 9 gegenüberliegenden Seite der Beschlagnut 11 ist ein Raum
12 für eine Trockenmasse 13 vorgesehen. Dieser Raum 12 weist Luftöffnungen 14 auf,
die es erlauben, mittels der Trockenmasse 13 den zwischen den Glasscheiben 4 und 5
gebildeten Raum 15 zu trocknen. Die Trockenmasse 13 kann auch ein Pulver, ein Gel
oder ähnliches sein.
[0041] Während die eine Seite der Glasaufnahme 6 mittels der Dichtung 10 an einer Seite
16 des Blendrahmens 3 anliegt, liegt die andere Seite der Glasaufnahme 6 an einer
Dichtung 17 an, die an einer Innenseite 18 des Blendrahmens 3 befestigt ist.
[0042] Das in Figur 1 gezeigte Fenstersystem ist so ausgebildet, dass herkömmliche Blendrahmen
verwendet werden können. Anstelle des üblicherweise als Rahmen eingesetzten Hohlkammerkunststoffprofils
ist jedoch bei dem neuen Fenstersystem nur eine Glasaufnahme 6 eingesetzt, die besonders
einfach im Aufbau gestaltet ist und daher auch als Strangpressprofil aus Kunststoff
oder Aluminium herstellt werden kann.
[0043] Während in Figur 1 das Fenstersystem an einem öffenbaren Tür- oder Fensterflügel
gezeigt ist, zeigt Figur 2 das Fenstersystem an einer Festverglasung einer Fensterscheibe
20 in einem Blendrahmen 21. Die Fensterscheibe 20 besteht wie bei dem in Figur 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel aus zwei Glasscheiben 22, 23 die über eine Glasaufnahme 24 miteinander
verbunden sind. Zwischen den Glasscheiben 22, 23 ist in der Glasaufnahme 24 eine Beschlagnut
25 angeordnet und hinter dieser Beschlagnut 25 liegt eine Kammer 26 zur Aufnahme einer
Trockenmasse 27. Da die Beschlagnut. 25 und die Kammer 26 zur Aufnahme der Trockenmasse
27 hintereinander angeordnet sind, können die Glasscheiben 22 und 23 relativ nahe
nebeneinander angeordnet werden. Die Glasscheibe 20 hat somit eine relativ geringe
Dicke und kann in herkömmliche oder leicht modifizierte Blendrahmenprofile 21 eingesetzt
werden.
[0044] Das gezeigte Blendrahmenprofil 21 besteht aus einem Grundkörper 28, der einen Überschlag
29 aufweist. Im Bereich des Überschlags 29 ist eine Dichtung 30 vorgesehen, die in
einer Nut des Überschlags angeordnet ist und mit der Glasaufnahme 24 zusammenwirkt.
Auf der dem Überschlag 29 gegenüberliegenden Seite ist eine Glasleiste 31 mittels
eines Rastmechanismus 32 am Grundkörper 28 befestigt. Diese Glasleiste 31 weist ebenfalls
eine Dichtung 33 auf, die mit der Glasaufnahme 24 zusammenwirkt. Die Scheibe 20 ist
somit mittels der Dichtungen 30 und 33 fest zwischen dem Überschlag 29 und der Glasleiste
31 eingespannt.
[0045] Die Beschlagnut 25 wird bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel nicht benötigt.
Sie kann jedoch beispielsweise zur Befestigung eines Isolationskörpers verwendet werden,
um den Raum 34 zwischen der Fensterscheibe 20 und dem Blendrahmen 21 zu isolieren.
[0046] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsvariante wurde zu der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform
weiterentwickelt. In Figur 3 ist wieder entsprechend Figur 1 eine öffenbare Fensterscheibe
40 dargestellt, die durch das Hintereinanderlegen der Beschlagnut 41 und der Trockenmasse
42 relativ schmal ausgebildet sein kann. Die Glasaufnahme 43 weist eine Abdeckung
44 auf, die über eine Dichtung 45 an der Innenseite 46 eines Blendrahmens 47 anliegt.
Der Blendrahmen 47 weist an seiner Oberseite eine als Steg ausgebildete Anlage 48
auf, an der eine Dichtung 49 zum Zusammenwirken mit der Glasaufnahme 43 vorgesehen
ist.
[0047] Der Steg 48 bildet mit einem parallelen Steg 50 eine Nut 51, die als Aufnahme für
ein Rollladenprofil dient und somit eine Rollladenführung bildet. Der Darstellung
des Rollladenelementes 52 ist zu entnehmen, dass das abgebildete Blendrahmenelement
47 den unteren waagerechten Blendrahmenteil bildet. Das abgebildete Blendrahmenelement
kann jedoch in entsprechender Weise auch als senkrecht verlaufendes Blendrahmenelement
dienen, um den Rollladen 52 seitlich zu führen. Für eine sanfte Führung des Rollladenelementes
52 in der Nut 51 sind Bürstenelemente 53 und 54 vorgesehen, die gegeneinander gerichtet
zwischen sich das Rollladenelement 52 aufnehmen.
[0048] Das in Figur 4 gezeigte Fenstersystem zeigt einen im Bereich des Fenstergriffes 60
gelegenen Ausschnitt eines Schnittes durch eine Fensterscheibe 61 und einen Blendrahmen
62.
[0049] Die Fensterscheibe 61 besteht aus zwei Glasscheiben 63 und 64, zwischen denen nebeneinander
ein Raum 65 für die Trockenmasse 66 und eine Beschlagnut 67 angeordnet sind. Die zwischen
den Scheiben 63 und 64 gelegene Glasaufnahme 68 weist keine Nuten mehr zur Aufnahme
der Scheiben auf, sondern hat nur noch zwei parallel liegende Flächen 69 und 70, an
denen die Glasscheiben 63 und 64 angeklebt sind. Die Glasaufnahme 68 wirkt somit als
Abstandselement zwischen den Glasscheiben 63 und 64 und dient der Aufnahme der Beschlagnut
67 und der Aufnahmekammer 65 für die Trockenmasse.
[0050] Aus dem zuvor Beschriebenen ist ersichtlich, dass die Trockenmassenkammer 65 je nach
Ausführungsform des Fensters auch weggelassen werden kann oder hinter der Beschlagnut
wie beispielsweise in Figur 3 gezeigt angeordnet werden kann.
[0051] Die Fensterscheibe 64 ist etwas größer ausgebildet als die Fensterscheibe 63 und
der Überstand der Fensterscheibe 64 über die Scheibe 63 dient als Abdeckung 71. Zum
Schutz der Abdeckung 71 ist ein Kantenschutzprofil 72 vorgesehen, das sich L-förmig
um die Kante der Glasscheibe 64 erstreckt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Fensterscheibe
61 ist an der Glasscheibe 63 ein L-förmiges Kantenschutzprofil 73 vorgesehen, das
den Rand der Glasscheibe 63 schützt.
[0052] Der Blendrahmen 62 weist eine erste Dichtung 74 auf, die mit der Abdeckung 71 zusammenwirkt
und eine zweite Dichtung 75, die mit dem L-förmigen Kantenschutzprofil 73 zusammenwirkt.
Somit entsteht eine doppelte Abdichtung des zwischen der Fensterscheibe 61 und dem
Blendrahmen 62 gebildeten Raumes 76.
[0053] Durch die spezielle Ausbildung der Fensterscheibe 61 und des Blendrahmens 62 wird
es möglich, diesen Raum 76 mit einer Spaltbreite von 4 mm auszubilden.
[0054] Der Blendrahmen 62 weist einen als U-förmige Nut ausgebildeten Absatz 77 auf, in
dem ein Schließlech 78 angeordnet ist. Dieses Schließblech 78 wirkt mit einem gestrichelt
gezeichneten Beschlag 79 zusammen, der durch eine Mechanik 80 und den Griff 60 bewegt
wird.
[0055] Die Mechanik 80 erstreckt sich durch die Glasscheibe 64 hindurch und verbindet somit
den Griff 60 mit dem Beschlag 79. Hierzu ist in der Scheibe 64 eine Bohrung (nicht
gezeigt) vorgesehen.
[0056] Um einen flächenbündigen Abschluss zwischen der Innenseite 81 und dem Blendrahmen
62 zu erzielen, ist am Blendrahmen 62 ein Profilteil 82 vorgesehen, das im vorliegenden
Beispiel einstückig mit dem Blendrahmen ausgebildet ist, aber auch angeklebt werden
kann oder vollständig entfallen kann.
[0057] Der Spalt 83 zwischen dem Kantenschutzprofil 72 und dem Profilteil 82 wird durch
eine am Kantenschutzprofil 72 anextrudierte Weichlippe 84 überbrückt. Um zwischen
den Glasscheiben 63 und 64 möglicherweise kondensierendes Wasser zur Trockenmasse
66 zu führen, ist die Oberseite 85 der Glasaufnahme 68 mit einem Gefälle ausgebildet,
das zu einem Kanal 86 in der Glasaufnahme 68 führt.
[0058] In Figur 5 ist ein Schnitt durch den unteren Bereich eines erfindungsgemäßen Fenstersystems
dargestellt. Das Fenstersystem besteht wiederum aus einer Fensterscheibe 90, die aus
zwei Glasscheiben 91 und 92 und einer dazwischen angeordneten Glasaufnahme 93 aufgebaut
ist. Diese Fensterscheibe 90 ist im wesentlichen wie die in Figur 4 gezeigte Fensterscheibe
61 aufgebaut und auch hier sind Kantenschutzprofile 94 und 95 vorgesehen.
[0059] Das Kantenschutzprofil 95, das an der Abdeckung 96 angebracht ist, hat eine einem
Blendrahmen zugewandte Seite 97, die mit einer im Blendrahmen angeordneten Dichtung
98 zusammenwirkt. Der Blendrahmen 99 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als
Türschwelle ausgebildet und das Ausführungsbeispiel zeigt den Einsatz des erfindungsgemäßen
Fenstersystems an einer nach innen öffnenden Türe.
[0060] Das als Türschwelle ausgebildete Blendrahmenteil 99 hat an seiner Oberseite eine
Wasserablauffläche 100 und unterhalb der Fensterscheibe 90 eine Dichtung 101, die
in eine Öffnung 102 mittels Hinterschneidungen 103 und 104 befestigt ist.
[0061] Die Dichtung 101 hat auf ihrer Oberseite eine schräge Fläche 105, die mit einem waagerechten
Schenkel des Kantenschutzes 94 zusammenwirkt. Im Bereich zwischen dem waagerechten
Schenkel des Kantenschutzes 94 und der Oberseite 105 der Dichtung 101 ist die Figur
nur schematisch dargestellt. Bei dem erfindungsgemäßen Türsystem berührt der waagerechte
Schenkel des Kantenschutzes 94 während des Schließens der Fenster- oder Türscheibe
90 die Dichtung 101 und durch die Schrägstellung der Oberseite 105 der Dichtung 101
wird die Dichtung vor allem auf der äußeren Seite der Türschwelle komprimiert. Die
Dichtung 101 hat somit eine Auflauffunktion, die dafür sorgt, dass beim Schließen
der Fenster-/Türscheibe eine gute Abdichtung zwischen der Türschwelle 99 und dem Kantenschutzprofil
94 gewährleistet wird.
[0062] An der Oberseite der Türschwelle ist darüber hinaus eine Hinterschneidung 106 vorgesehen,
die es ermöglicht, mittels eines Adapters die Türschwelle 99 mit seitlichen Blendrahmenholmen
über einen Adapter zu verbinden. Letztlich ist noch ein Schließblech 107 an der Oberseite
der Türschwelle 99 vorgesehen, das es erlaubt, mit einem in der Beschlagnut 108 geführten
Riegel (nicht gezeigt) zusammenzuwirken.
[0063] Auf der dem Blendholm 99 abgewandten Seite der Beschlagnut 108 ist eine Hohlkammer
109 vorgesehen. Diese Hohlkammer 109 reduziert den Materialaufwand zur Herstellung
der Glasaufnahme 93 und ermöglicht den Einbau eines Getriebeschlosskastens im Bereich
der Beschlagnut 108 und der Hohlkammer 109, wenn der diese Bereiche trennende Steg
110 bereichsweise durchstoßen wird. Der Einbau eines Getriebeschlosskastens ist in
Figur 4 mit gestrichelten Linien dargestellt.
[0064] Die Figuren zeigen, dass die Glasaufnahme so ausgebildet werden kann, dass sie ohne
Veränderung ihrer Form auf allen vier Seiten eines Fensters gleichermaßen verwendet
werden kann.
[0065] Die Figuren 6 bis 8 zeigen, wie die Glasaufnahme als einstückiges Einsatzelement
sowohl als Flügelrahmenprofil im Übergangsbereich zum Blendrahmenprofil als auch als
Flügelrahmenprofil an einem Stülpfenster eingesetzt werden kann. Für alle Einsatzbereiche
wird das gleiche Profil eines Einsatzelementes verwendet, so dass das erfindungsgemäße
Profil in großer Stückzahl preisgünstig hergestellt und für verschiedene Anwendungen
eingesetzt werden kann.
[0066] Das in Figur 6 gezeigte Fenstersystem 120 besteht aus einem Blendrahmen 121 aus PVC
und einer Fensterscheibe 122. Der Blendrahmen hat eine Hohlkammer 123, in der ein
Verstärkungsprofil 124 aus Aluminium oder Stahl angeordnet ist. Die spezielle, an
die Form der Hohlkammer angepasste Form des Verstärkungsprofils dient der Erhöhung
der Stabilität des Profils und der ordnungsgemäßen Positionierung des Verstärkungsprofils
124 im Hohlraum 123. Der Blendrahmen 121 hat einen äußeren Anschlag 125 mit einer
Dichtung 126 und einen inneren Anschlag 127 mit einer Dichtung 128 sowie mehrere Hohlkammern
129 bis 133 zur Verbesserung der thermischen Eigenschaften und zum Einsparen von Material.
[0067] Eine gute Wasserführung wird am Blendrahmen durch eine Wasserablaufkehle 134 und
eine Wasserstopkante 135 erzielt. Die Wasserablaufkehle Liegt auf der der Dichtung
126 gegenüberliegenden Seite des Anschlags 125 und die Wasserstopkante liegt zwischen
der Wasserablaufkehle 134 und einem Schließblech 136 bzw. dem in Figur 7 gezeigten
Füllprofil 137.
[0068] Das Schließblech 136 ist für einen Rollzapfen oder eine Pilzverriegelung ausgebildet
und ist der Stirnseite 138 der Fensterscheibe 122 gegenüberliegend angeordnet. Der
Blendrahmen 121 hat im Bereich des Schließblechs 136 eine spezielle Formgebung aus
Nuten und Zapfen 139, 140, die eine sichere und positionsgenaue Befestigung des als
Gegenstück ausgebildeten Schließblechs 136 am Blendrahmen 121 erlauben.
[0069] Zwischen dem Blendrahmen 121 bzw. dem Schließblech 136 und der gegenüber angeordneten
Fensterscheibe 122 bzw. deren Stirnseite 138 ist ein Spalt von 4 mm Breite vorgesehen.
[0070] Die Fensterscheibe 122 besteht aus zwei Glasscheiben 141, 142, zwischen denen ein
Einsatzelement 143 angeordnet ist. Dieses Einsatzelement 143 dient einerseits als
Glasaufnahme, da es über Klebeflächen 144, 145 die Glasscheiben 141 und 142 hält,
und andererseits als Distanzprofil, da es die Scheiben 141 und 142 auf einem gleichmäßigen
Abstand zueinander hält. In das Einsatzelement 143 sind ein Trockenmassenhohlraum
146 und eine Beschlagaufnahmekammer bzw. Beschlagaufnahmenut 147 integriert. Dem Anschlag
125 des Blendrahmens 121 gegenüberliegend ist der Trockenmassenhohlraum 146 vorgesehen
und auf der gegenüberliegenden Seite des Einsatzelementes 143 ist eine Schlagleiste
148 einstückig mit dem Einsatzelement 143 ausgebildet.
[0071] Bei geschlossenem Fenster schlägt die Schlagleiste 148 an der Dichtung 128 an, während
die Glasscheibe 141 an der Dichtung 126 anschlägt. Hierzu ragt die Anschlagfläche
125 nur soweit in das Fenster hinein, wie sich das Einsatzelement 143 in den Zwischenraum
zwischen den Scheiben 141 und 142 hineinerstreckt. Dies hat zur Folge, dass die Anschlagfläche
125 den Klebebereich 145 voll abdeckt, aber die freie Durchsichtfläche der Fensterscheibe
122 nicht einschränkt. Es ist auch möglich, dass die Anschlagfläche 125 nur einen
Teil der Klebefläche 145 abdeckt. Nachteilhaft ist es jedoch, wenn die Anschlagfläche
125 in die freie Durchsichtfläche der Fensterscheibe 145 hineinragt und somit den
Lichteinfall bzw. die Durchsicht durch die Scheibe behindert,
[0072] An der Stelle, an der in Figur 6 das Schließblech 136 vorgesehen ist, ist in Figur
7 ein Füllprofil 137 dargestellt, das den Raum oberhalb und unterhalb des Schließblechs,
in dem kein Schließblech angeordnet ist, ausfüllt. Dieses Füllprofil hat eine glatte
Außenkontur 149 und eine an den Steg 140 und die Nut 139 des Blendrahmens angepasste
Innenkontur 150, so dass der Steg 140 und die Nut 139 durchgehend über die gesamte
Höhe des Blendrahmens abgedeckt sind.
[0073] Dem Schließblech 136 bzw. dem Füllprofil 137 gegenüberliegend ist die Beschlagaufnahmenut
147 vorgesehen, deren Seitenflächen 151 und 152 abgestuft sind, während die Grundfläche
153 von einem Beschlagverschraubungssteg 154 gebildet wird, der mittig eine Kerbe
155 zur Positionierung einer Schraube (nicht gezeigt) aufweist.
[0074] Der Trockenmassenhohlraum 146 hat auf seiner der Beschlagnut 147 gegenüberliegenden
Seite eine Öffnung 156, die sich zu dem zwischen den Seiten gebildeten Hohlraum 157
hin öffnet (141, 142).
[0075] Die Figur 8 zeigt ein Stülpprofil 160, das fest mit einem ersten Fenstersystem 161
verbunden ist und an dem der Gangflügel eines zweiten Fenstersystems 162 anschlägt.
Das erste Fenstersystem 161 und das zweite Fenstersystem 162 haben hierbei das identische
Einsatzstück 163, 164 wie das in Figur 7 gezeigte Einsatzstück. Dies hat den Vorteil,
dass diese Einsatzstücke als Strangpressprofile in großen Stückzahlen gefertigt werden
können. Die spezielle Formgebung des Stülpprofils erlaubt es, dieses Einsatzstück
163 bzw. 164 auch für Stülpfenster zu verwenden.
[0076] Das Stülpprofil 160 ist mit einer gestrichelt angedeuteten Schraube 165 am Einsatzelement
163 angeschraubt. Hierbei überbrückt eine Dichtung 166 an der Außenseite den Zwischenraum
zwischen dem Stülpprofil 160 und dem ersten Fenstersystem 161. An der Innenseite liegt
ein Steg 167 an der Leiste 168 des Einsatzelementes 163 an. Im Bereich dieser Anlagefläche
ist eine Abdichtung mit Silikon vorgesehen.
[0077] Etwa in der Mitte des Stülpprofils 160 ist eine Hohlkammer 169 angeordnet, in die
Stege 170 bis 173 hineinragen. Auf die dadurch entstehende Form abgestimmt ist die
Außenkontur einer Armierung 174 aus Stahl oder Aluminium. Um einem auf die Außenseite
175 des Stülpprofils 160 wirkenden Winddruck entgegenzuwirken, sind die Stege 170
bis 173 parallel zur Außenseite 175 angeordnet. Dadurch wird einer Längsverbiegung
der Armierung 174 infolge eines auf die Außenseite 175 des Stülpprofils 160 wirkenden
Winddrucks entgegengewirkt.
[0078] Auf der der Außenseite 175 des Stülpprofils gegenüberliegenden Seite 176 wirkt der
Steg 167 über die Silikonabdichtung mit der Leiste 168 zusammen und daneben ist in
einer Nut 177 eine Steckdichtung 178 eingesteckt, die gegen die Leiste 179 des Einsatzprofils
164 abdichtet. Die Steckdichtung 178 ist hart oder weich und vorzugsweise aus zwei
verschiedenen koextrudierten Materialien hergestellt, so dass ein härterer Part in
die Nut 177 einsteckbar ist, während ein weicherer Part mit der Leiste 179 abdichtend
zusammenwirkt.
[0079] Während die Steckdichtung 178 als innere Dichtung zwischen dem ersten Fenstersystem
161 des Standflügels und dem zweiten Fenstersystem 162 des Gangflügels wirkt, bildet
eine am Stülpprofil 160 befestigte weitere Dichtung 180 eine äußere Dichtung zwischen
dem zweiten Fenstersystem 162 und dem Stülpprofil 160.
[0080] Die erfindungsgemäße Konstruktion führt dazu, dass auf der Innenseite des Fensters
die Leisten 168 und 179 der Einsatzelemente 163 und 164 mit einem Spalt 181 dazwischen
etwa auf einer Linie angeordnet sind. Zum Abdecken dieses Spaltes 181 ist an der Leiste
179 des zweiten Fenstersystems, das heißt des Gangflügels, eine innere Schlagleiste
182 aufgeklebt oder aufgeschraubt. Diese Schlagleiste ist ein Kunststoff- oder Aluminiumprofil,
das die gesamte Breite der Leisten 168 und 179 abdeckt und somit den Zwischenraum
zwischen den Scheiben 183 und 184 abdeckt. Die Schlagleiste 182, die fest mit dem
Einsatzelement 164 verbunden ist, überlappt die Leiste 168 des anderen Einsatzelementes
163, so dass von der Innenseite vom gesamten Fenstersystem nur die Schlagleiste 182
und die danebenliegenden Klebeflächen 185 und 186 zwischen den Scheiben 183 und 184
und den Einsatzelementen 163 und 164 zu sehen sind. In dem Bereich, in dem die Scheiben
183 und 184 mit den Klebeflächen 185 und 186 zusammenwirken, kann auf den Scheiben
183 und 184 ein Aufdruck vorgesehen werden, wie er aus dem Bereich der aufgeklebten
Scheiben im Automobilhau bekannt ist.
1. Fenstersystem (1; 120) mit einer Fensterscheibe (2; 122), die mindestens zwei Glasscheiben
(4, 5; 141, 142), einen Trockenmassenhohlraum (13; 146) und eine Beschlagnut (11;
147) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagnut (11; 147) und der Trockenmassenhohlraum (13; 146) als einstückiges
Einsatzelement (6; 143) ausgebildet sind.
2. Fenstersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagnut (11; 147) zwischen den Glasscheiben (4, 5; 141, 142) angeordnet ist.
3. Fenstersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockenmassenhohlraum (13; 146) neben der Beschlagnut (11; 147)angeordnet ist.
4. Fenstersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockenmassenhohlraum (27) auf der einem Blendrahmen (21) abgewandten Seite der
Beschlagnut (25) angeordnet ist.
5. Fenstersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Griff (60), der mit einer Mechanik (80) in Verbindung steht, die sich durch
eine Glasscheibe (64) hindurch zur Beschlagnut (67) erstreckt.
6. Fenstersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzelement (6; 143) eine Abdeckung (9; 148) aufweist.
7. Fenstersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Glasscheiben (63, 64; 141, 142) einen Kantenschutz (72, 73; 148)
aufweist.
8. Fenstersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenstersystem einen Blendrahmen (3; 121) aufweist.
9. Fenstersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (47) eine Rollladenführung (51) aufweist.
10. Fenstersystem nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (62; 121) ein Profilteil (82) aufweist, das mit einer Abdeckung (71)
oder dem Einsatzelement (6; 143) eine im Wesentlichen ebene Abschlussfläche bildet.
11. Fenstersystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (62; 121) einen Absatz (77; 140, 139) zur Aufnahme eines Schließblechs
(78; 136) aufweist.
12. Fenstersystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Absatz (77, 140, 139) ein Füllprofil (137) aufweist, das den Raum oberhalb und/oder
unterhalb des Schließblechs (78, 136) ausfüllt.
13. Fenstersystem nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die der Fensterscheibe (90) zugewandte Seite des Blendrahmens (99) eine Dichtung
(101) mit Auflauffunktion aufweist.
14. Fenstersystem nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Seite des Blendrahmens von einer Türschwelle (99) gebildet ist.
15. Stranggussprofilteil mit einer ersten Seite, an der eine Beschlagnut (11; 147) angeordnet
ist, und zwei senkrecht dazu angeordneten Seiten, die als Klebeflächen (144, 145)
verwendbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Trockenmassenhohlraum (13; 146) aufweist, der an der der Beschlagnut (11;
147) gegenüberliegenden Seite mindestens eine Öffnung (156) aufweist.